am heutigen Tage und immer umgeben habt.
Ich weihe mich von neuem Eurem Dienst für
öie Jahre, die mir noch gegeben sein mögen.
Ich blicke mit Dankbarkeit zu Gott auf die
Vergangenheit zurück. Mein Volk und ich ha
ben zusammen große Prüfungen und Schwie
rigkeiten durchgemacht. Sie sind noch nicht vor
über. Mitten in den Freuden dieses Tages
denke ich mit Trauer an die Zahl meiner Un
tertanen, die immer noch arbeitslos sind. Wir
schulden ihnen alles Mitgefühl und alle Hilfe,
die wir leisten können. Ich hoffe, daß alle, die
es können, während dieses Jubiläumsjahres
ihr Aeußerstes tun werden, um ihnen Arbeit
zu verschaffen und Hoffnung zu bringen. An
dere Besorgnisse mögen bevorstehen. Aber ich
bin überzeugt, daß sie mit Gottes Hilfe alle
überstanden werden mögen, wenn wir ihnen
mit Vertrauen, Mut und Einigkeit entgegen
treten. So sehe ich der Zukunft mit Glauben
und Hoffnung entgegen. Den Jungen gehört
die Zukunft. Ich vertraue darauf, daß durch
den von meinem Sohn, den Prinzen von
Wales, eingeweihten Jubiläumsfonds vielen
von ihnen an Körper, Seele und Charakter ge
holfen werden möge, damit sie nützliche Staats
bürger werden.
Eine besondere Botschaft möchte ich an die
Kinder richten. Ich bitte Euch, daran zu den
ken, daß Ihr in den kommenden Tagen die
Bürger eines großen Weltreiches sein werdet.
Haltet stets diesen Gedanken vor Euch, wäh
rend Ihr heranwachst. Und wenn die Zeit
kommt, seid bereit und stolz, Eurem Vaterland
den Dienst Eurer Arbeit, Eures Geistes und
Eures Herzens zu widmen.
Ich bin sehr gerührt durch alle Grüße, die
mich heute aus meinen Dominien und Kolo
nien, aus Indien und aus dem Heimatland
erreicht haben. Mein Herz geht hinaus zu al
len, die mir jetzt zuhören mögen — hier in der
Heimat, in Stadt oder Dorf, oder in einer ent
fernten Ecke des Imperiums, oder vielleicht
auf hoher See. Ich danke meinem geliebten
Volk von Herzen. Gott möge es segnen!"
* * *
Der Führer besichtigt die deutsche Nlpenftraße.
DNB. München, 6. Mai. Der Führer besich
tigte am Montag die deutsche Alpenstraße auf
der Baustrecke Inzell—Mauthäusl—Berchtes
gaden. In seiner Begleitung befanden sich u. a.
Reichspressechef Dr. Dietrich, Obergruppenfüh
rer Brückner, Brigaüeführer Schaub.
BļtleièMĢŞst U Ui
IeWgerkŞ.
DNB. Berlin, 6. Mai. In einem Nunderlaß
des Reichs- und preußischen Ministeriums des
Innern wird, wie der Amtliche Preußische
Pressedienst berichtet, die Bekleidung des Feld
jägerkorps neu geregelt. Daraus ist folgendes
bemerkenswert:
Das Felüjägerkorps trägt anstelle der bis
herigen SA.-Mütze eine Dienstmütze nach dem
Schnitt der Polizeidienstmütze auf olivmelier-
tem Grundtuch und weißem Abzeichentuch mit
schwarzem Sturmriemen (Offiziere Goldkor
del). Hoheitsabzeichen aus gelbem Metall und
schwarzweißrote Kokarde.
Als Dienstgradabzeichen sind von den Feld
jägern die für die Beamten der Schutzpolizei
eingeführten Achselstücke durch Abzeichensterne
zu tragen. Die Wollquastschnüre, Tuchunter
lagen und Seidenfäden haben jedoch die Farbe
des Abzeichentuches (weiß) und anstelle des
Silbergespinstes Golögespinst.
Die Offiziere des Felöjägerkorps tragen als
Dienstgradabzeichen die Achselstücke und Ab
zeichensterne der Offiziere der Schutzpolizei.
Das Silbergespinst ist jedoch matt und die
Tuchunterlagen und Seiöenfäöen sind weiß.
Die aus weißem Abzeichentuch gefertigten
Kragenspiegel, der Feldjäger sind mit gelber
Gimpelschnur eingefaßt. Die jetzigen Abzeichen
auf den Kragenspiegeln fallen fort. Die Offi
ziere des Feldjägerkorps tragen auf den wei
ßen Kragenspiegeln gestickte goldene Doppel
litze in der für die Offiziere der Schutzpolizei
vorgeschriebenen Form. Die Hakenkreuzarm
binde und die SA.-Aermelwinkel sind nicht
mehr zu tragen.
Sportflugzengspende der deutschen Zahnärzte.
DNB. Berlin, 6. Mai. Der Reichszahnärzte
führer Dr. Stuck hat dem Präsidenten des
Deutschen Luftsportverbandes Loerzer einen
Betrag von 35 000 JtJl zum Ankauf zweier
Sportflugzeuge zur Verfügung gestellt, der von
etwa 8000 Zahnärzten aufgebracht wurde. Diese
Sammlung stellt ein schönes und freudiges
Bekenntnis zur deutschen Fliegerei dar.
* * *
Die Wahlen in SüKftawren.
Das endgültige Ergebnis der Wahl am
Sonntag in Südslawien fehlt noch, doch steht
jetzt schon fest, daß der Ministerpräsident Jef-
titsch den Sieg davongetragen hat. Es ist ihm
gelungen, das Volk innerhalb von 2 Monaten
für sich zu gewinnen. Auf die Liste des Mini
sterpräsidenten entfallen jetzt schon drei Fünf
tel der Mandate, darunter befinden sich auch
2 deutsche Abgeordnete, so daß die deutsche
Volksgruppe in der neuen Skupschtina wie bis
her über 2 Mandate verfügen wird. _
Militärisches Notizbuch aus Japan.
Tokio, im Mai.
1. Wie die japanischen Kriegsschiffe
getauft werden.
Der Stapellauf eines japanischen Kriegs
schiffs findet in Gegenwart des Kaisers statt
oder eines kaiserlichen Prinzen, der den Herr
scher vertritt. In den Frühzeiten des moder
nen Staatsbaues wählte der Marineminister
einen Namen aus und legte ihn dann durch
den Ministerpräsidenten dem Kaiser zur
Sanktion vor. Dieses System wurde ver
schiedentlich geändert, heute gibt es eine feste
Regel für die Benennung der japanischen
Kriegsschiffe. Die Schlachtschiffe heißen jetzt
alle nach den Namen japanischer Provinzen,
so die Fuso, Jamashiro,, Hyogo und Nagato.
Die Schlachtkreuzer werden nach Bergen ge
nannt, wie die Kongo, die Hie und die
Haruna. Auch die Kreuzer erster Klasse wer
den noch nach Bergen genannt, während die
Kreuzer zweiter Klasse aus Flußnamen hören.
Die Zerstörer erster Klasse werden nach
astronomischen Phänomenen getauft, die
zweiter Klasse nach Pflanzen. Die älteste
Zerstörergruppe trägt die Namen der Winde.
Dann wühlte man die Monate, die verschiede
nen Bezeichnungen für Schnee, Wolken und
Wellen. Bei den Zerstörern zweiter Klasse
wechseln die Namen von Bäumen und
Blüten. Die Kanonenboote verschiedener
Größen hat man nach Historischen Plätzen ge
tauft. Die Transportsampfer, Eisbrecher usw.
heißen nach den Meeresstraßen und Kanälen,
die U-Boot-Mutterschiffe nach den verschiede
nen Walfischarten, während man bei den an
deren Spezialschiffen ein wechselndes System
gewählt hat. Die Flugzeugträger haben die
Namen der Kriegsschiffkategorien, denen sie
angehören. Z. B. der Flugzeugträger Kaka,
der früher ein Schlachtschiff war, hat auch
heute den Namen eines Berges. Im übrigen
ist es zu einer bestehenden Regel gemacht wor
den, daß der Name eines Kriegsschiffs, das
infolge eines Unglücksfalls ausschied, erst nach
Ablauf von drei Jahren wieder verwandt
werden darf.
2. Militärtauglichkeit.
Die japanische Armee hat eine statistische
Untersuchung der Tauglichkeitsergebnisse bei
der Aushebung veranlaßt und hat dabei fol
gende Tatsachen festgestellt: Obwohl die Zahl
der Militärpflichtigen einen jährlichen Zu
wachs zeigt, so wird doch der Prozentsatz der
Tauglichen alle Jahre geringer. Das trifft
besonders auf die großen Städte zu. Dagegen
wird die Zahl der Analphabeten ständig ge
ringer. Bei der Aushebung von 1933 hatten
nur 3 Prozent der Gestellungspflichtigen keine
abgeschlossene Grundschulbildung. Die Zahl
der jungen Leute, die wegen krimineller Vor
strafen zurückgestellt werden mußten, stieg in
3 Jahren von 2316 auf 3289. Die Zahl der
Gestellungspflichtigen stieg von 1927 bis 1933
von 897 000 auf 633 000. Die Tauglichkeits
ziffer sank in dieser Zeitspanne von 68 auf
69,8 Prozent. Die niedrigste Ziffer überhaupt
hat der japanische Teil der Insel Sachalin mit
52,1 Prozent aufzuweifen.
3. Wehrsteuerpläne.
In Japan trägt man sich mit der Absicht,
eine besondere Steuer von den jungen Leuten
zu erheben, die obwohl waffenpflichtig nicht
zum Dienst in der Armee zugelassen werden.
Nach dem gegenwärtigen japanischen Aushe
bungsgesetz ist jeder Japaner mit vollendetem
17. Lebensjahr militärpflichtig. Von den
700 000 Männern, die alljährlich das gestel
lungspflichtige Alter erreichen, werden jedoch
nur 100 000 in die Armee aufgenommen, d. h.
einer von sieben. Die Mehrzahl der Zurückge-
Von unserem ostasiatischen Mitarbeiter.
bliebenen kourmt in das zweite Aufgebot der
Nationalarmee und erhält überhaupt keine
militärische Schulung, während ein Teil der
Ersatzreserve überwiesen wird und nominell
eine Schulung von 150 Tagen durchmachen soll.
Tatsächlich machen jedoch die wenigsten diese
vorgeschriebene Uebung.
Die 100 000, die zu den Fahnen genommen
werden, betrachten das als eine große Ehre.
Die alte Samurei-Traöition lebt auch in der
heutigen aus den breiten Volksklassen rekru
tierten japanischen Armee. Aber der heutige
japanische Soldat hat nicht mehr die Vorteile
der Kriegerkaste aus dem feudalen Staat, und
tatsächlich ist es für viele Familien eine große
Last, einen Sohn bei den Fahnen zu haben.
Das japanische Offizierkorps hat schon lange
darauf gedrängt, daß da ein Ausgleich geschaf
fen wird. Die Dienstzeit bedeutet seit dem Be
ginn der Mandschurei-Aktion für die japani
schen jungen Leute eine harte Prüfung. Und
die Offiziere meinen, daß man pflichtgemäß
den Soldaten die Sorge um ihre daheimgeblie
benen Familien von den Schultern nehmen
sollte.
Infolgedessen dürfte jetzt eine Rekruten
steuer eingeführt werden, die von den 600 000
Zurückgewiesenen aufgebracht werden mutz,
und deren voller Erlös den 100 000 Soldaten
familien zufließen soll, soweit bei ihnen eine
wirkliche Not besteht.
4. Kosten der Spionage
Der japanische Geheimdienst und die Abwehr
ausländischer Spionage in Japan hat in den
letzten Jähren in der Berichterstattung über
die Ereignisse im Fernen Osten eine große
Rolle gespielt. Man hatte den Eindruck, daß
der japanische Geheimdienst außerordentlich
vergrößert worden ist und viel intensiver ar
beitet. Aus den japanischen Staats-Budgets
läßt sich, wenn auch mit einigen Schwierigkei
ten, der Beweis dafür errechnen. In dem ja
panischen Budget für das Finanzjahr 1934-35
kann man Yen 12 683 584 nachweisen, die zwei
felsfrei für Spionage-Fonds bestimmt sind.
Das ist das Fünffache des Betrages, der im
Jahre 1927 für diese Zwecke reserviert war.
58 Proz. der 12K Millionen fließen der Armee
zu, man findet sie fast vollständig in dem
Mandschurei-Budget. Die Marine erhält 11
Proz., auch größtenteils über den Mandschurei-
Etat, das Auswärtige Amt 20 Proz., das In
nenministerium 6l4 Proz. und in die restlichen
m Proz. teilen sich Finanz-, Uebersee- und
Justizministerium.
Entsprechend den europäischen Gepflogen
heiten gibt die Regierung nur den Gesamtbe
trag an und berichtet nichts über die Zwecke,
für die sie tatsächlich Verwendung fanden. Als
einmal der Verdacht geäußert wurde, daß diese
Gelder zum Teil in private Taschen fließen,
hat das auswärtige Amt einige Mitteilungen
gemacht, wie der größte Teil der 2y 2 Millionen
seines Geheimfonds verwandt wurde. Danach
erhielt der Außenminister selbst 300 000 Yen
zur Verteilung der Direktor des Nachrichten
büros 400 000 Yen, und 1000 000 Yen wurden
an die japanischen Vertretungen im Auslande
überwiesen.
Es ist dabei zu bedenken, daß auch noch meh
rere halbprivate japanische Stellen, besonders
die Süd-Mandschurische Eisenbahn, einen Ge
heimdienst für eigene Rechnung unterhalten.
Was sanft noch in der Politik?
MWêlî Mt hrn
iiMenWn Gesandten »«ten.
Nom, 6. Mai. Das Außenministerium bestä
tigt in einer amtlichen Mitteilung den etwas
„verspäteten" Eingang einer abessinischen Note
über das im italienisch-abessinischen Freund
schaftsvertrag vorgesehene Schiedsgerichts- und
Versöhnungs-Verfahren. In bedauerndem
Tone heißt es weiter, daß man den italienischen
Gesandten in Addis Abeba trotz seiner dring
lichen Vorstellungen lange nicht empfangen
habe, was mit den äthiopischen Osterzeremo-
nien entschuldigt worden sei. Die Gespräche der
Regierungen über die Einsetzung des Schieds
gerichts dauerten an.
Für den Grad der italienisch-abessinischen
Spannung ist bezeichnend, daß man den Ge
sandten einer europäischen Großmacht vom
Range Italiens tagelang nicht empfängt und
dieses Wartenlassen im Vorzimmer des Außen
ministeriums von Addis Abeba mit religiösen
Feierlichkeiten begründet. Während die diplo
matischen Verhandlungen die Fiktion einer
friedlichen Lösung des Konflikts aufrechterhal
ten, sprechen die Taten eine ganz andere Spra
che. Aus Benevento und Ponte di Legno wird
die Abreise von Schwarzhemden-Formationen
gemeldet. Von Neapel wird der Dampfer „Me-
rano" mit regulären Truppen, Maultieren und
Kriegsmaterial in See gehen und aus Catania
wird der Abtransport von 700 Straßenbau
arbeitern, die in Sizilien angeworben worden
sind, gedrahtet,
Mit einem Abschiedskommers fand am Mon
tagabend das Treffen der 20 000 alten Gar
disten in den überfüllten Sälen des Zoo seinen
Abschuß.
Das Ergebnis von Venedig.
Wim Brannten im liaini.
Die Konferenz zwischen Oesterreich, Ungarn
und Italien in Venedig ist beendet. Es wird
darüber eine nichtssagende amtliche Meldung
verbreitet, aus der nur hervorgeht, daß die Be
sprechungen im überaus herzlichen Geiste be
endet seien und alle politischen und wirtschaft
lich interessierten Probleme durchgesprochen
worden sind. Bei den wichtigsten Punkten
wurde vollkommene Uebereinstimmung der
Ansichten und Ziele festgestellt.
Etwas mehr erfährt man aus ungarischen
Pressestimmen. Ungarn hat im Laufe der Ver
handlungen die Aufstellung eines Heeres üt>\
100 000 Mann gefordert. Italien hat erklärt,
daß die Donaukonferenz für diese Frage nicht
zuständig sei. Dagegen soll eine Einigung über
den Abschluß eines kollektive» Nichteinmi
schungspaktes erzielt worden sein. Italien hat
Ungarn die Erfüllung revisionistischer Wün
sche Ungarns zugesichert. Mit dem Einmi
schungspakt soll eine klare Formulierung be
züglich der Auschlußfrage verbunden sein.
Nach französischen Blätterstimmen haben sich
die Hauptbemühungen Italiens darum ge
dreht, Oesterreich und Ungarn für ein Zu
sammenspiel mit de« Ländern der kleinen
Entente zu gewinnen. Frankreichs diplomati
sche Bemühungen haben in dieser Zeit im glei
chen Sinne in Prag, Belgrad und Bukarest
eingesetzt.
Die Konferenz von Venedig ist bekanntlich
nur eine Vorkonferenz für die im größeren
Rahmen geplante Konferenz in Rom, die
Ende Mai oder Anfang Juni die Entscheidung
bringen wird.
* * *
Eine Erklärung.
Mland Mh RMreich.
DNB. Paris, 6. Mai. Das französische Au
ßenamt veröffentlicht am Montagabend fol
gende Erklärung:
„Gewissen Nachrichten der ausländischen
Presse zufolge ist der französisch-sowjetrussische
Beistandspakt und das ihn begleitende Proto
koll von geheimen Klauseln begleitet. Außer
dem ist angeblich eine sowjetrussische Anleihe
ins Auge gefaßt worden. Diese Informationen
entbehren jeder Grundlage. Der Wortlaut der
Verträge ist in integraler Weise veröffentlicht
worden. Die Frage einer Anleihe wurde über
haupt nie aufgeworfen,*
Sie jüdische WerhedWeit.
Nachmittagssitzung im Zionistenprozetz.
DNB. Bern, 6. Mai. In der Nachmittags-
sitzung im Zionistenprozetz begann der Sach
verständige Fleischhauer mit seiner Tuplik zu
den Ausführungen des Sachverständigen
Professor Baumgarten vom Sonnabend.
Fleischhauer wies darauf hin, daß es irr
tümlich sei, wenn Baumgarten unter Bezug,
nähme auf den neuzeitlichen Begriff des nor
dischen Menschen von den anderen Rassen
behaupte, sie predigten die Rassenüberheblich-
keit. Tatsächlich werde nur die Rastenver-
schieöenheit festgestellt und im Hinblick darauf
die Beseitigung des parasitären Judentums
gefordert. Die jüdische Ueberheblichkeit be
wirke, daß der Talmud den anderen Rasten
die Menschenrechte aus religiösen Gründen
abspreche. Do verhalte sich keine andere Rasse.
Verfehlt sei es von Baumgarten, sich auf
Gestalten der Bibel zu berufen, denn die
Propheten Hütten doch gerade gegen ihre jüdi
schen Mitbrüder gewettert und Christus und
feine Mitarbeiter seien gegen die Juden auf-
getreten und von ihnen deshalb verfolgt wor
den. Wenn Baumgarten den Hauptbeweis der
Fälschung der Protokolle darin sehe, daß sie
von July's Dialogen abgeschrieben seien, so
werde die starke Anlehnung durchaus zu
gegeben,' aber das habe nichts mit der zur
Debatte stehenden Behauptung zu tun, daß
die Protokolle als jüdisches Programm über
nommen seien. Der Methode Baumgartens,
die Dinge aus dem Kreis des eigenen Er
lebens, also aus einem zeitlich begrenzten Ab
schnitt zu beurteilen, stellte Fleischhauer sein
Verfahren entgegen, über das eigene Erleben
hinaus auch die Anschauungen der Geistes
heroen aller Völker heran zu ziehen, was
zwangsläufig zu den von ihm gefolgerten
Schlüssen führe. Die Wahrheit brauche nicht
mehr, wie Baumgarten sage, durch die
Wissenschaft festgestellt zu werden, sondern sie
sei bereits da und beginne, sich auszuwirken.
Am Dienstag wird der dritte Sachverstän
dige, Schriftsteller Laosli, mit seinem Gut
achten beginnen.
In wenigen Zeilen.
Der Führer der philippinischen Freiheitsbe
wegung, der sich gegenwärtig in Tokio aufhält,
erklärte, der Aufstand sei durch die Unter
drückung der Philippinen durch die Vereinig
ten Staaten hervorgerufen worden. Der Kampf
werde bis zur Erringung der Freiheit weiter
gehen.
Shanghai. Nach einer Blättermeldung aus
Peking bedrohen 1200 Freischärler die Haupt-
stadt der Provinz Dschehol. Japanische und
mandschurische Streitkräfte sind zur Hilfelei
stung unterwegs.
München. Im Rahmen der 24. Ausschuß-
sitzung des Deutschen Museums fand am Mon
tagnachmittag die Wahl des neuen Vorstands
rates statt. Anstelle des ausscheidenden Vor
sitzenden des Vorstandes, Röchling, wurde Ge
neraldirektor Dr. Dorpmüller von der Deut
schen Reichsbahngesellschaft gewählt.
Ein neues Erdbeben hat sich in der Türkei
ereignet, bei dem eine große Anzahl von Häu
sern gänzlich und mehr als 150 Häuser zur«
Teil zerstört wurde», ,