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^l-315 regnete es vom 1. Mai bis zum Jah
resende jeden Tag. Von Martini 1537 bis
zum 10.^ Mai 1539 fror es hierzulande gar
nicht. Es war Sommerwetter, die Bäume
blühten und waren belaubt. 1394 schneite es
noch zu Pfingsten (19. Mai) acht Tage. Am
29. Mai 1396 entstand beim ehemaligen Hofe
Vielkiek im Amte Bordesholm ein ' heftiges
Erdbeben, wobei gegen 10 009 Bäume entwur
zelt wurden. 1784 sah man im Mai noch nicht
das geringste Laub, und die Nachtigall flötete
ans kahlem Gesträuch (Aus einem alten
Volkskalender.)
v Es fick ein Reif in der Frühlingsnacht. . .
Das war denn doch eine sehr unerwartete und
unangenehme Ueberraschnng: Schneetreiben
in der Walpurgisnacht, am Morgen des 1. Mai
das junge Grün unter einer Schneedecke be
graben und die Blüten im harten Ostwind er
starrt. Zwar ließ die höher steigende Sonne
den Schnee bald wieder zu Wasser werden.
Dann aber sank in der vergangenen Nacht die
Temperatur bei wolkenlosem Himmel sogar
bis auf I1/2 Grad Celsius Kälte, und manche
Blüte und manche Knospe wird erfroren sein.
* Gefaßte Schwindlerin. Tic Schwindlerin,
die, wie berichtet, vor einigen Tagen in zwei
hiesigen Geschäften sich unter falschen Angaben
Waren erschwindelt hatte, wurde am Diens
tagnachmittag von einer Angestellten des ei
nen Geschäfts ans der Straße angetroffen und
wiedererkannt. Sie wurde der Polizei über
geben. Bei der Schwindlerin handelt es sich
um die 19jäyrige ledige Annemarie Sch. aus
Büöelsdorf. Das erschwindelte Kleid trug sie
unter ihrem Mantel.
* Am Dienstagnachmittag glitt in der Küche
eines Hauses in der Alten Kieler Landstraße
eine Hausangestellte aus. Sie erlitt einen
Bruch des linken Fußes und wurde mit dem
Rendsburger Sanitütsauto ins städtische
Krankenhaus gebracht.
* Sein 4vjähriges Geschäfts- und Meister-
jubiläum beging am 1. Mai Bäckermeister Jo
hann Thode, Altstädter Markt 11.
* Bestandene Reifeprüfung. Laut Erlaß des
Ministers für Wissenschaft, Erziehung und
Volksbildung vom 17. 4. 1935 hat der Ober
primaner Christian Stabel, Büdelsöorf, seine
Reifeprüfung bestanden. Die Sonderreifeprü
fung fand am 29. 3. 36 unter dem Vorsitz des
Oberschulrates Dr. Schmidt, Schleswig, am
Hiesigen Reform-Realgymnasium statt.
x. Versetzung. Lehrer Ruhnke, Nieblum, der
bisher die Stelle des Hauptlchrers an der
Schule zu Gating verwaltete, ist im Zuge der
Umwandlung dieser Schule in eine zweiklassige
mit sofortiger Wirkung nach Seth (Kreis Se-
gebergj an die dortige öreiklassige Schule be
rufen worden,
* Auszeichnung. Das Deutsche Rote Kreuz,
Vaterländischer Frauenverein Rendsburg,
hat am 1. Mai die Veröienstbrosche an Fräu
lein Else Greve verliehen für 6jährige treue
Dienste im Hause von Regierungsbaurat Schu
bert.
* Vor dem Regimentsappell der 83er. Am
kommenden Sonnabend und Sonntag treffen
sich die ehemaligen 85er in Kiel. Tie Vorbe
reitungen für die beiden Tage sind nunmehr
abgeschlossen und alles ist vorgesehen, um den
Kameraden, die aus fern und nah herbei
kommen, die Wiedersehensfeier zu einem ein
drucksvollen Erlebnis zu machen. Viele
Ehrengäste haben ihr Kommen zugesagt. Der
letzte Frieüenskommanöeur der 85er, Gene
ralmajor a. D. Baron Digeon v. Monteton,
trifft am Sonnabendmittag 1,53 Uhr in Kiel
ein und wird aus dem Bahnhof feierlich emp
fangen. Ebenso viel Freude wie die Ankün
digung dieses Besuches hat dem mit der Vor
bereitung des Appells betrauten Ausschuß
die Nachricht bereitet, daß die Traditions
kompanie — die 10. Kompanie J.R. Flens
burg — unter ihrem Hauptmann v. Papen
geschlossen schon am Begrüßungsabend in der
Waldwiese teilnehmen wird. Auch für das
Unterkommen auswärtiger 85er ist Sorge ge
tragen. Schon zu dem Begrüßungsabend
werden führende Persönlichkeiten von Staat,
Wehrmacht, Stadt erwartet. Mit den 85ern
werden sie sicher mit lebhaftem Interesse das
besondere Traditionszimmer besichtigen, das
in der Waldwiese eingerichtet wird. Im
treuen Gedenken an die gefallenen Helden
erfolgen bereits am Sonnabendvormittag
Kranzniederlegungen am Kriegerdenkmal für
1870/71 im Schloßgarten, auf der Ehrenstätte
auf dem Friedhof Eichhof sowie in Rends
burg am Ehrenmal der 86er. Das ist ein
weihevoller Auftakt des 85er-Treffens, dessen
Höhepunkt der Appell mit Feldgottesdienst
am Sonntagvormittag ist. Nach dem Feld-
gottesdienst und dem Vorbeimarsch formiert
sich der Festzug. Von allen Ortschaften im
Umkreis von 75 Kilometer werden Sonn
tagsrückfahrkarten. ausgegeben.
Die Sport-Angler rühren sich.
Eine recht gut besuchte Versammlung des
Angelsportvereins „Petri Heil!" fand am
Montag im Germaniasaal statt. Mit der Ver
sammlung verbunden war eine Geräteaus
stellung Rendsburger Firmen und eine Aus
stellung selbstgebastelter Angelgeräte.
Der Ortsgruppenführer Dr. Henning er
öffnete die Versammlung und begrüßte den
aus Kiel erschienenen Gauführex Kobes, die
Vertreter der Behörden, der Gendarmerie und
der Presse. Gauführer Kobes sprach dann
über Grundlegendes zur Frage des sportge
rechten Fischens.
Die Zeit der Werbung ist für den Reichsver
band der deutschen Sportfischer vorbei. Jetzt
beginnen wir in unseren Reihen zu sichten
und uns von denen zu befreien, die nicht zu
uns gehören. Wildfischer aller Art dürfen
nicht unter dem Deckmantel des Sportangelns
ihr schmutziges Handwerk treiben. Der Begriff
„Sportangler" hat sich im Laufe der letzten
Jahrzehnte sehr gewandelt. War früher ein
„Sportangler" ein Mann, der Niesenmengen
von gefangenen Fischen aufweisen konnte, die
er z. T. noch verkaufen mußte, so gilt heute
für alle sischgerechten Angler derselbe Grund
satz, den sich die Jägerei zu eigen gemacht hat:
„Hege und Pflege im Dienst der Allgemein
heit". Wir wollen in unseren Gewässern wie
der den Fischreichtum heranzüchten, der in den
letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts
in unseren Fischwassern vorhanden war. Bei
vernünftiger Hege und sparsamem Fang ist
dies Ziel zu erreichen. Wer sich von dieser
Maßnahme ausschließt, gehört zu den Raub
fischern und wird von den fischgerechten Ang
lern mit Fischdieben und Wildfischern auf
eine Stufe gestellt. Hier beginnt der Unter
schied zwischen dem Fleischmacher und dem
fischgerechten Sportangler.
Unsere Seen und Flüsse müssen vernünftig
bewirschaftet werden. Das kleine Weißfisch-
zeug, sog. Fischunkraut muß heraus, aber
der große Hecht muß dem Fang mit
der Angel vorbehalten bleiben.
Also, wenn Seen, die Sportvereinen gehören,
mit dem Netz durchzogen werden müssen, dann
wieder hinein mit den großen Hechten und an
deren kapitalen Fischen. Sie bieten die hohe
Fischweiö. Im Sieg über das große Tier liegt
des Anglers Befriedigung. Deshalb müssen
wir unsere Gewässer als Sportgewässer be
wirtschaften. Mit den Berufsfischern ist ein
gutes Einvernehmen anzustreben. Es ist ja
nicht so, daß der Sportfischer ein Konkurrent
des Berufsfischers ist. Wir wollen Aufbauar
beit leisten, indem wir kleine und kleinste Ge
wässer bewirtschaften, wollen dem Berufsfi
scher nicht seine Fischgrünöe rauben. Wir er
warten aber, daß der Berufsfischer dem Sport
angler sein kleines Revier läßt. Ein kleiner
Bach kann den Anglern soviel Volkskraft und
Erholung, soviele Kraft durch Freude geben,
daß der kleine materielle Gewinn, den ein
Berufsfischer hier eventuell erzielen könnte,
gar nicht ins Gewicht fällt. Durch eine einmü
tige Zusammenarbeit zwischen Berufs- und
Sportfischer kann ein Hochtreiben der Pachten
verhindert werden.
Die Reichsführung der Sportangler liegt in
den bewährten Händen des Pg. Linsert. Die
Geldverwaltung ist spartanisch sparsam. An
träge an die Reichsführung zur Gewährung
kleiner Darlehen werden nicht weitergeleitet,
da der Gau Schleswig-Holstein ein ganz gro
ßes Projekt in Angriff genommen hat, für
das die Hilfe der Reichsleitung benötigt wird.
Schleswig-Holstein will sich ein schwimmendes
Erholungsheim für ferne Angelkameraden
bauen. Wir wollen hier im Gau einen He
ringslogger kaufen, der in den Dienst der Ang
ler treten wird. Auf diese Weise kann jeder
Sportangler einmal für wenig Geld Angel
fahrten in die Ost- und Nordsee machen und
gleichzeitig einige Tage der Erholung auf der
See verbringen. Außerdem hat der Gau jetzt
eine soziale Dienststelle eingerichtet, die aller
dings nicht als Ersatz für die NSB. aufzufas
sen ist. Sie soll vielmehr kleinen Vereinen
Mittel zur Ausgestaltung ihrer Anglerheime
besorgen, soll andererseits arbeitslosen und
minderbimttelten Sportsanglern die Möglich
keit verschaffen, einmal 8 Tage in den Heimen
der Angelvereine wohnen zu können usw.
Der Gausührer erinnerte weiter daran, daß
wir Angler nicht hinter den Jägern zurück
stehen wollen, und auch unseren Teil der ge
fangenen Beute den minderbemittelten Volks
genossen zugute kommen lassen.
Am Kaiser-Wilhelm-Kanal ist viel über das
Treiben der „Sportangler", die die Böschun
gen ruinieren, geklagt worden. Bei Nachprü
fung stellt sich heraus, daß auf Strecken, die
der Reichsverbanö der deutschen Sportangler
in Bewirtschaftung hat, kein einziger Fall
vorgekommen ist, der zu Beanstandungen An
laß gegeben hätte. Es steht also wieder einmal
fest, daß jeder, der mit einem Knüppel und
einer Schnur am Wasser ist. ein Sportangler
genannt wird. Für uns sind Leute, die nicht
rm Besitze des ReichSfischereischeins sind, die
nicht Mitglied des RDS sind, keine Sport
angler, sondern F i s ch d i e b e und W i l 0 f t =
s ch e r. Man bezeichnet doch auch einen Wild
dieb nicht mit dem Ehrennamen Jäger. In
Schleswig-Holstein soll es so sein, daß nicht
einer alle Fische fängt, sondern daß alle ein
mal einen Fisch fangen.
Nach einer Panse konnte der Vereinsführer
bekanntgeben, daß jetzt in Rendsburg Vor
kehrungen getroffen sind die das Wildfischen
im Kanal wohl unterbinden werden. Es ist
hier ein Streifendienst eingerichtet und die
Möglichkeit einer häufigen Nachtkontrolle ge
schaffen worden. Weiter wies der Bereinsfüh-
rer aus die Bastelgruppe hin, die sich im letz
ten Jahre sehr erfolgreich betätigt hat und im
nächsten Winter diese Arbeit fortsetzen wird.
Das Angeln i m K a n a l i st vom
1. b i s 15. Mai mit lebendem Fisch
und Spinnköder auf Zander ver
boten. Hoffentlich schließen sich die
Verufsfischer dieser Hegematz
nahme an. Im letzten Jahre sind in den
Kanal 25 000 Schnäpel eingesetzt worden. Jetzt
werden ebensoviel Hechte und im Herbst Bras
sen und Rotaugen eingesetzt werden.
Die Eiöerpachtung war in diesem Jahre lei
der wieder erfolglos. Eine Untersuchung der
Obereiöer durch den Fischmeister hatte ein
vernichtendes Ergebnis. Durch die Industrien
st fast der ganze Fischbcstand ausgerottet und
der Brut die Lebensmöglichkeit genommen
worden. Die Kleintierwelt, die Hauptnahrung
der Fische, fehlt fast ganz. Hauptschuld daran
trägt — nach dem Gutachten des Oberfisch
meisters vom 16. April — die Gasanstalt, aber
auch die anderen industriellen Betriebe tragen
zum Absterben der Fischwelt bei. Erst nach
der Enge zu wird der Frschbestand etwas grö
ßer. Es muß erstrebt werden, daß die Eider
von einer Genossenschaft bewirtschaftet wird,
die die fischereilichcn Interessen wahren kann.
Ein Auslosen, Angelspiel und ein gemütlicher
Teil beschlossen die wichtige und inhaltsreiche
Versammlung. B
ScUlewif-Hddeu*
Vetterdmärt.
Bei südwestlichen bis westlichen Winden wolkig
und etwas wärmer, keine oder nur geringe Nie
derschläge. ./J-.-'v
Keels Rends&ucņ
Versetzung. Lehrer Kühl aus Warder wurde
mit sofortiger Wirkung an die Volksschule in
Nortorf versetzt.
Keels Cckeenßede
Ein Besitz 100 Jahre in einer Familie.
Stubbendorf (Kr. Eckernförde), 1. Mai. Der
hiesige Bauer August Mißfeldt konnte am heu
tigen Mittwoch aus den Tag zurückblicken, an
dem vor hundert Jahren der landwirtschaft
liche Besitz in die Hände seiner Familie über
gegangen ist. Der Hof ist somit hundert Jahre
im Besitz einer Familie geblieben.
Amtsjnbiläum. Am 1. Mai war Eugen
Meier 60 Jahre auf Altenhof beschäftigt.
Amtsdiener Meier versieht fleißig und ehrlich
wie vor 60 Jahren seinen Dienst. Auch seine
Ehefrau ist noch rüstig. Die beiden treuen
Alten hoffen, am 10. Mai das Fest der golde
nen Hochzeit in Glück und Gesundheit verleben
zu dürfen. — Am 1. Mai ist Kraftwagenführer
Hanke 25 Jahre auf Altenhvf in Dienst.
■Aus Sideededi . ,
1 Kind mit heißem Wasser verbrüht.
he. Carding, 2. Mai. Das 144jährige Mäd
chen des Meiereigehilfen Bahrenfuß in Gar
ding, Norderringchaussee, riß in einem un
bewachten Augenblick eine Schüssel mit
heißem Wasser vom Tisch herunter und er
litt erhebliche Verletzungen im Gesicht und
an der Brust. — Das Befinden des kleinen
Kindes ist jetzt wieder zufriedenstellend.
Hausverkauf. Die Sparkasse der Stadt
Garding verkaufte ihr in der Osterstraße in
Garding belegenes Hausgrundstück an den
Maurer Arthur Bogens (Sohn des Ge
schäftsführers Broder Ketelsen) für einen
Preis von 3500 RM. (he.)
Aus Hoedfeiesteutd
Eiu Totgeglaubter meldet sich . . .!
Nieblum, 1. Mai. Eine große Sonntags
freude wurde den Eheleuten Heinrich und
Anna Paulsen in Nieblum zuteil. Der vor
mehreren Jahrzehnten nach den Vereinigten
Staaten ausgewanderte Sohn Julius, von
dem sie seit reichlich 21 Jahren kein Lebens
zeichen mehr bekommen hatten und den sie
als tot betrauerten, sandte nun einen Brief.
Die in den früheren Jahren von den eben
falls drüben weilenden Geschwistern angestell
ten Nachforschungen waren immer wieder er
folglos geblieben. Die letzte Nachricht, die nach
Ende des Weltkrieges bei den amerikanischen
Behörden ermittelt wurde, besagte, daß Ju
lius Paulsen, der von 1911 bis 1919 im ame
rikanischen Heeresdienst gestanden hat und es
zum Sergeanten brachte, nicht an der Front
gewesen, sondern in der Truppenausbildung
verwendet worden war. Nach 1919 hatte er sei
nen Abschied genommen und von diesem Au
genblick ging seine Spur verloren. Der am
Sonntag eingetroffene Brief ist vom 15. April
datiert und kommt aus der Stadt Salem im
Staate Oregon. Die Freude der alten Eltern
ist unbeschreiblich.
Selbstauschkußamt in Nebel auf Amrum,
sw. Amrum, 2. Mai. In Nebel auf Amrum
wurde am Sonnabend das automatische
Fernsprechamt dem Verkehr übergeben. Das
Amt in Nebel vereinigt sämtliche Anschlüsse
der Insel Amrum.
Zusammenschluß der Gesangvereine
Nordfrieslands.
fr. Leck, 30. April. Am Sonntag trafen sich
im Deutschen Haus in Leck die Vertreter der
Gesangvereine Nordfrieslands. Sie kamen
überein, sich unbeschadet ihrer Zugehörigkeit
zu den Reichsorganisationen der Männer
und gemischten Chöre zu einer nordfriesischen
Sängergruppe zusammenzuschließen. Ein
Sängertreffen wird voraussichtlich am 7. Juli
in Niebüll stattfinden.
V&tn Müdeüekeu
Sieben Schafe vom Zuge überfahren.
Flensburg, 30. April. Auf der Bahnstrecke
zwischen Daler und Hojer war eine Schaf
herde durch einen schrankenlosen Bahnüber
gang auf die Geleise gelaufen, wobei vier
Mutterschafe und drei Lämmer von dem her
annahenden Zug überfahren und getötet wur
den. Einige weitere Tiere trugen erhebliche
Verletzungen davon. Da die Schafe nicht ver
sichert waren, erleidet der Besitzer der Tiere
einen großen Schaden.
Att-VUs edsddeswig,
Das furchbare Bootsunglück bei Sonderburg.
Souderburg, 30. April. Nachdem Dienstag
mittag die Leiche eines der vermißten deut
schen Ruderer gefunden worden ist, kann es
keinem Zweifel mehr unterliegen, daß das
Boot gekentert und alle fünf Insassen ertrun
ken sind. Der deutsche Ruderverein Germania-
Sonderburg hatte mit 5 Booten eines Ruder
fahrt über den Wenningbund nach der Halb
insel Broacker unternommen. Da gegen Abend
Wind aufkam, beschloß man, daß das eine
Boot, das als Rennboot keine Luftkästen hatte,
an Land zu bringen und die Ruderer im Auto
heimzufahren. Die vier anderen Boote gingen
dann in See und kamen auch glücklich an. Das
Rennboot hat dann später, als der Wind ein
wenig nachzulassen schien, doch noch die Rück
fahrt angetreten, ist aber den Wellen zum
Opfer gefallen. — Nachdem bekannt geworden
war, daß die Mannschaft verloren sein würve.
brach der dänische Ruöerverein ein von ihm
veranstaltetes Fest sofort ab, ein Beweis wirk-
Aus Hshmwestedb, UaHeeau-Uadunaesekeu
und Umg.eg,eud
ai. Hoheuwestedt, 30. April. Bo« erneut Auto
angefahren wurde gestern abend 7 Uhr beim
Ueberschrèiten der Straße die Ehefrau Reese
in Remmels. Sie erlitt einen komplizierten
Beinbruch und wurde nach Anlegung eines
Notverüandes in das Krankenhaus in Rends
burg gebracht. Das Auto gehörte dem Arzt Dr.
v. H. aus Itzehoe. Die Schuldfrage konnte noch
nicht geklärt werden.
s. Haöemarschen, 29. April. Dic Ortsgruppe
der NSKOV. hatte ihre Mitglieder am Sonn
tag zu einem Kameradschaftsabend nach dem
Bahnhofshotel eingeladen. Nach dem Fahnen
einmarsch, einem Prolog, gesprochen von Frl.
Marianne Peters und einigen Gesangsvortrü-
gen der Liedertafel begrüßte der Ortsgruppen
obmann Pg. H. Peters in herzlichen Worten
die Erschienenen. Der Kreisamtsleiter Pg.
Delfs, Fockbek, betonte tn einer Ansprache ite
Notwendigkeit des stattgesunöenen Zusam
menschlusses der Kriegsopfer in der NSKOV.,
als Organisation und Glied beim Aufbau des
neuen Reiches. Gemeinsam gesungene Lieder,
Gesangsvortrüge der NS.-Frauenschaft, Bar
renturnen, ausgeführt vom Turnverein „Vor
wärts", Volkstänze der Turnerinnen, Konzert
und deutscher Tanz waren die Darbietungen
des gut besuchten und in allen Teilen gelunge
nen Kameradschaftsabends.
S. Tackesdorf, 28. April. Unglücksfall. Beim
Ausspannen der Pferde erlitt der Landwirts
gehilfe Claus Trede aus Lütjenwestedt, der
bei dem Landmann Ballmann hier in Stel
lung ist, durch Ausschlagen eines Pferdes er
hebliche Verletzungen am Arm, in der Seite
und im Gesicht, so daß sofort ärztliche Hilfe in
Anspruch genommen werden mußte.