Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 2)

Nutzten. Man kann hinzufügen, daß Staat und 
Volk m Deutschland eins sind. Ja, das ist ein 
großes Glück. Wenn dieser Zustand in Däne 
mark nicht in dem Maße der Fall sein sollte, 
so ist es eine Angelegenheit des dänischen Vol 
kes, diese Dinge rn die richtige Bahn zu brin 
gen. Wie verderblich es aber ist und werden 
kann, wenn der dänische Staat in Nordschles 
wig noch mehr auf den Plan tritt, das haben 
wrr in den Jahrzehnten vor dem Kriege in 
Nordschleswig in preußischer, deutscher Zeit 
erlebt, und wenn man öänischerseits daraus 
keine Konsequenzen zieht, so sind wir nicht da 
zu da, diese Dinge zu ändern. 
Das deutsch-nordische Verhältnis 
Der. Engländer Bruce sagt in seiner Schrift 
übrigens auch, daß der Nationalsozialismus 
in Noröschleswig wisse, was er dem deutschen 
Volk schuldig sei. Er vermutet also, daß Ueber- 
griffe nicht erfolgen werden. Damit hat er 
Recht,' denn von irgendwelchen Uebergriffen 
ist selbstverständlich keine Rede. Im Gegenteil 
ist die allgemeine deutsche Stimmung Däne 
mark gegenüber friedlich und von dem Wunsch 
eines gutnachbarlichen Verhältnisses erfüllt. 
Dem steht nichts so sehr im Wege wie die Ton 
art und praktische Politik jener dänischen Poli 
tiker in Noröschleswig, die, wie gesagt, durch 
irgendwelche inneren Regungen veranlaßt 
werden, ihre Nervosität deutlich zu zeigen. 
Nichts wird die innere Ruhe der deutschen 
Seite irgendwie erschüttern können. Es wäre 
höchstens wünschenswert, daß man auch däni- 
scherseits jene Ruhe und Gefaßtheit zeigte und 
in die Tat umsetzte, die imstande wäre, das 
deutsch-dänische Verhältnis nicht nur einseitig 
von Deutschland und vom deutschen Volk aus 
zu fördern, sondern auch vom Norden aus. Da 
zu gehört vor allen Dingen, daß die dänische 
Seite in Nordschleswig größere Ruhe und Ge 
faßtheit zeigt. Das ist letzten Endes auch die 
Auffassung des Engländers Bruce, dem wir 
bei diesen Ausführungen über die Lage in 
Nordschleswig gefolgt sind. 
Das deutsch-dänische bezm. das deutsch-nor 
dische Verhältnis wird durch den Volkstums- 
kampf im Grenzland Schleswig nicht berührt 
bzw. darf dadurch keine Trübung erfahren. 
Das ist das ernste Bestreben der deutschen 
Seite, die freilich immer wieder erleben muß, 
daß man öänischerseits eine Empfindlichkeit 
zeigt, die durch nichts gerechtfertigt ist. Ueber 
die großpolitische Entwicklung ließe sich vieles 
sagen, das aber nicht in diesen Rahmen der 
Betrachtung der lokalen Verhältnisse im 
Grenzgebiet hineingehört. 
* * * 
Englische 
Luflaufriistung im wM Gange. 
London, 27. April. Die Beschleunigung der 
englischen Luftaufrüstung hat bereits begon 
nen. Wie das englische Luftfahrtministerium 
mitteilt, wird eine „begrenzte Anzahl" eng 
lischer Kriegsslieger über ihre Dienstzeit hin 
aus unter den Fahnen zurückbehalten werden. 
In der amtlichen Mitteilung wird folgende 
vorsichtige Ausdrucksweise benutzt: „Die An 
sprüche aller zur Zeit dienenden Flieger, deren 
Gesuche auf Verlängerung ihrer Dienstzeit 
bisher abgelehnt wurden, werden je nach Ver 
dienst einer neuen Prüfung unterzogen. Der 
Luftausschuß hat beschlossen, eine begrenzte 
Anzahl von Fliegern weiter zu verpflichten." 
Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß sofort mit 
der Errichtung eines neuen Kriegsflugplatzes 
„zum Ausbau der englischen Heimatverteidi 
gung" in Cranfielö in der Grafschaft Bedford 
shire begonnen wird. Im diesjährigen Haus 
halt ist eine Summe von 835 000 Pfund für den 
Bau eines großen Kriegsflugplatzes bereit 
gestellt worden. 
* 
Ban von 22 französischen Flughäfen. 
Bis zum Juli 1935 sollen in Frankreich 22 
neue Land- und Wasserflughäsen fertiggestellt 
werden. Am 1. Januar 1935 gab es 48 staat 
liche und 47 kommunale und private Flughä 
fen, die dem öffentlichen Flugverkehr zur Ver 
fügung stehen. Im nächsten Jahr sollen weitere 
Neuanlagen folgen. 
^ * 
MholikenfeirMche Kundgebungen 
in Edinbourgh. 
DNB. London, 28. April. Zu schweren Un 
ruhen kam es am Sonnabend in Edinbourgh 
aus Anlaß eines im Nathause stattfindenden 
Empfanges für die Teilnehmer an der Jahres 
versammlung der Vereinigung katholischer 
junger Männer Großbritanniens. Tausende 
von Demonstranten säumten die nach der 
Stadthalle führenden Straßen und machten 
ihrer Mißbilligung nicht nur durch Rufe wie 
„Nieder mit der Statisterei" Luft, sondern gin 
gen stellenweise auch zu Tätlichkeiten über. 
Flaschen und Steine wurden geworfen und 
Hunderte zum Teil berittene Polizisten hatten 
alle Mühe, Schlimmeres zu verhüten. Später 
wurde die Lage so bedrohlich, daß die Haupt 
straßen völlig geräumt werden mußten. Eine 
besonders stürmische Durchfahrt hatte der ka 
tholische Erzbischof Macdonald, dessen Wagen 
von erregten jungen Leuten umringt war. 
Nach den bisher vorliegenden Meldungen ist 
eine Person verhaftet worden. Ein Mann, der 
eine Kopfwunde davongetragen hatte, wurde 
ins Krankenhaus gebracht. 
Um gute Gründe ist man noch nie verlegen 
gewesen. England hat zum Beispiel schon seit 
langem mit steigender Besorgnis die militäri 
sche Ueberlegenheit Frankreichs bemerkt. Die 
phrasenreichen Franzosen boten aber den nüch 
ternen Engländern keinerlei Gelegenheit, von 
der englischen Abrüstungstheorie abzukommen. 
Jetzt soll die deutsche Wehrpolitik den Grund 
bieten für Englands Aufrüstung, die aber schon 
lange vorher von englischen Militärkreisen 
gefordert war. Seit der Veröffentlichung des 
bekannten Macdonald-Artikels hat in der eng 
lischen Presse in Vorbereitung der kommenden 
Unterhaus-Aussprache eine von Tag zu Tag 
sich steigernde einseitige Stimmungsmache 
gegen die deutsche Wehr- und Außenpolitik ein 
gesetzt. „Sunday Times" sprechen von kommen 
den Enthüllungen über die Stärke der deut 
schen Luftflotte „Observer" erwartet ebenfalls 
drastische Offenbarungen und schreibt, die mili 
tärische Stärke Englands müsse im Hinblick auf 
die englische Rolle als Friedensgarant wieder 
hergestellt werden. Die Schlußfolgerung aller 
englischen Sonntagsblätter ist natürlich die 
Forderung nach schnellster Aufrüstung der bri 
tischen Luftstreitkräfte. 
Der diplomatische Mitarbeiter des „Daily 
Telegraph" meldet, das englische Kabinett 
werde verschiedene Pläne prüfen, die bestimmt 
seien, Großbritanniens Luftverteidigung auf 
eine gesunde Grundlage zu stellen. Die An 
gelegenheit sei durch die schnelle Vergrößerung 
der deutschen Luftwaffe dringend geworden. 
Man erwartet, daß in der Unterhaus-Aus 
sprache Sir Simon und Macdonald sprechen 
werden. Macdonald erklärt übrigens in einer 
Vorrede zu einem Buch „Auf eine nationale 
Politik zu", die Geheimdiplomatie sei schlecht 
gewesen, aber die Deplomatie der Zeitungen, 
die auf Erhöhung ihres Absatzes ausgingen 
und die Diplomatie der Parteien, diè ans 
Stimmenfang ausgingen, seien tödlich. Kriegs 
panik sei ein fester Bestandteil der Waffen des 
Parteikampfes geworden. 
Unaufrichtigkeiten sind auch die ständigen 
Begleiter der franzvsisch-sowjetrussischen Ver 
handlungen, die noch immer nicht zum endgül 
tigen Abschluß gekommen sind. Der französische 
Außenminister Laval verhandelte Sonnabend 
erneut mit dem Sowjet-Botschafter Potemkin. 
Die Verhandlungen sollen nach einer Rück 
sprache Potemkins mit der Sowjetregierung 
am Montag oder Dienstag fortgesetzt werden. 
Von unterrichteter Seite hat ' die russische 
„Taß" Mitteilung über den Verlauf der Pakt 
verhandlungen erhalten, wonach die Frage der 
sogenannten automatischen Hilfeleistung kei 
nerlei Meinungsverschiedenheiten hervorgeru 
fen habe. Beide Partner hätten sich von Anfang 
an darauf geeinigt, daß die gegenseitige Hilfe 
erst auf Grund einer Entschließung des Völker- 
bunösrates geleistet werden müsse. Vor Tisch 
las man anders. 
Die französische Sonntagspresse sieht aller 
dings immer noch Schwierigkeiten, denn seit 
dem 8. April habe man bereits dreimal ge 
hört, daß eine grundsätzliche Einigung bestehe. 
„Jour" spricht von einer neuen „Panne" in den 
Verhandlungen. Frankreich habe das Recht zu 
fordern, daß der Staat, der die Hilfe der fran 
zösischen Waffen brauche, Frankreich nicht zer 
störe. Das richtet sich gegen die aktive kommu 
nistische Propaganda in Frankreich. 
Wie einsame Sterne leuchten am französi 
schen Pressehimmel Artikel, die sich mit einer 
Verständigung für Deutschland einsetzen. Das 
Mitglied der Akademie Francaise, Louis Ber 
trand, tritt dafür ein, daß Außenminister La 
val auf seiner Osteuropareise in Berlin halt 
machen und sich mit der Reichsregierung über 
die deutsch-französischen Beziehungen aus 
sprechen sollte. Bertrand, der diesen Gedanken 
im „La Presse" entwickelt, ist der Ansicht, daß 
eine deutsch-französische Annäherung unter 
voller Wahrung der politischen und kulturellen 
Eigenheiten beider Länder vollzogen werden 
könnte. Auf jeden Fall müsse man den Krieg 
vermeiden. Der Abschluß eines Nichtangriffs 
paktes zwischen Frankreich und Deutschland 
wäre als erstes zu wünschen. Diese Bindung 
mit seinem unmittelbaren Nachbarn würde 
viel wertvoller und auch viel ungefährlicher 
sein, als der „absurde Pakt" mit dem fernen 
Rußland, das nichts für Frankreich auszurich 
ten vermöge und lediglich Frankreich in einen 
Krieg mit Deutschland zu ziehen versuche. 
Interessant sind Ausführungen, die der 
französische Staatsminister H e r r i o t auf ei 
ner Wahlversammlung über Frankreichs Au 
ßenpolitik gemacht hat. Zu den französisch-rus 
sischen Verhandlungen erklärte er, selbst 
auf die Gefahr hin, von denjenigen beschimpft 
zu werden, die ein zaristisches Rußland beju 
beln würden, habe Frankreich dem Arbeiter- 
Rußland die Hand gereicht. Das sei aber nicht 
geschehen, um de» Krieg vorzubereiten, son 
dern um mit ihm am Frieden zu arbeiten. 
Sowjetrußland habe sich diesem Frieden erge 
ben gezeigt, indem es sich unter die Kontrolle 
des Völkerbundes gestellt habe. 
Das hört sich schön an. Wir haben aber Be 
weise dafür, daß Sowjet-Rußland gar nicht 
daran denkt, die Politik der Weltrevolution 
aufzugeben. Und das ist bestimmt keine Frie 
denspolitik. Uebrigens sagte Herriot weiter, ek 
glaube noch immer, daß es möglich sein wird, 
die zerissenen Fäden zu Deutschland wieder 
anzuknüpfen. Sollen es die Franzosen, die die 
Fäden zerrissen haben, nur möglichst schnell 
tun. 
Wie die Sowjetrussen arbeiten, zeigt eine 
andere französische Meldung. In der Abend 
zeitung „La Presse" prangert Suarez gewisse 
Vertreter der französischen Presse an, die sich 
unter dem Einfluß des russischen Geldes dazu 
hergäben, für das französisch-russische Bündnis 
zu werben und zu diesem Zweck die öffentliche 
Meinung durch ständigen Hinweis ans die 
Aufrüstung Deutschlands zu beeinflussen. Mit 
einm Hinweis darauf, daß dieses Spiel nicht 
neu und daß die französische Presse schon von 
den zaristischen Außenministern bearbeitet 
worden sei, bemerkt Suarez, das russische Geld 
habe die deutsch-französischen Zwischenfälle 
immer vergrößert,' mit dem russischen Gold fa 
briziere man täglich Kriegsdrohungen. 
Wir sehen, mit welchen Mitteln gearbeitet 
wird. An anderer Stelle bringen wir einen 
Artikel, der ebenfalls die außenpolitische Lage 
beleuchtet. Klarheit in der Handlung und Hal 
tung liegt nur bei Deutschland. -2s 
Was fönst Noch in öer Politik? 
NàmķsaMMîMģ 
Fils: die WMgŞchļe. 
NDZ. Berlin, 20. April. (Eig. Funkmeld.) 
Das Partei-Archiv der NSDAP, und der 
Deutschen Arbeitsfront in München hat, wie 
das NDZ. meldet, einen neuen Aufruf an alle 
Parteidienststellen und Volksgenossen für eine 
umfassende Materialsammluug aus der 
Kampfzeit der Partei erlassen. Es gelte, eine 
Sammlung von größter Wichtigkeit zu ver 
vollständigen, da die Geschichte der Partei ein 
mal die Geschichte des neuen Deutschlands sein 
werde. Das Partei-Archiv sammle alle Urkun 
den, Berichte, Dokumente, Tagebücher, Abzei 
chen, Zeitungen und Zeitschriften, Photos, 
Plakate, bildliche Darstellungen usw. aus die 
ser Zeit. Auch Briefe und Zeitungen ans dem 
Auslande seien willkommen, wenn sie sich mit 
dem Nationalsozialismus beschäftigen. Beson 
ders werde auch auf Berichte ehemaliger Geg 
ner, gleich welcher Art, größter Wert gelegt. 
Vertrauliche Behandlung des Materials 
werde gewährleistet. 
* * * 
det Führer tu Mruberg. 
DNB. Nürnberg, 28. April. Der Führer und 
Reichskanzler Adolf Hitler besichtigte am 
Sonntagvormittag das Reichsparteitagsge- 
länöe. In seiner Begleitung befanden sich 
außer seinen beiden Adjutanten, SA.-Ober- 
gruppenführer Brückner und SS.-Oberführer 
Schaub, der Reichspressechef der NSDAP. Dr. 
Dietrich und Amtsleiter Speer. An der Besich 
tigung der neu in Angriff genommenen An 
lagen und der Pläne zur Neugestaltung des 
Reichsparteitagsgeländes nahmen auch der 
Frankenführer Gauleiter Julius Streicher, 
öer bayerische Innenminister Wagner und 
Oberbürgermeister Liebel-Nürnberg teil. 
Reichssührer der SS. Himmler 
ln Ostpreußen. 
DNB. Königsberg, 28. April. In zwei 
Sonderflugzeugen der Lufthansa trafen am 
Sonntagmittag Reichsführer der SS. Himm 
ler in Begleitung seines Chefadjutanten, SS.- 
Oberführer Wolfs, und eine Anzahl SS.- 
Politischer Kurzsnnü von heute. 
Zur Ueberwachung der Sperrzone an der 
französischen Ostgrenze werden 0 Jagdflug 
zeuge neuesten Typs, die eine Geschwindigkeit 
von fast 400 Klm. erreichen, von Reims nach 
Straßburg beordert. 
Paris. Der römische Sonderberichterstatter 
von Havas will wissen, daß die für den 4. Mat 
einberufene Vorkonferenz für die Konferenz 
von Rom durch eine Reihe von Wünschen und 
Forderungen notwendig geworden sei, die Un 
garn auf öer römischen Konferenz vorbringen 
wolle. 
Die polnische Presse läßt sich aus Genf mel 
den, daß der litauische Gesandte in Paris wäh 
rend öer Ratstagung den polnischen Außen 
minister in Genf besucht habe. Man sei in 
Genf öer Ansicht, daß die Unterredung die An 
knüpfung von Verhandlungen zwischen Polen 
und Litauen zum Gegenstand hatte. 
Die polnische Presse beschäftigt sich mit den 
Vermutungen französischer Blätter über den 
Inhalt öer Besprechungen zwischen Beck und 
Suvich und stellt fest, daß alle diese Nachrichten 
auf freier Erfindung beruhen. 
Brünn. Der Führer der Sudeteudentschen 
Heimatfront Conrad Henlein, hielt in Brünn 
.eine Riesenversaminlung ab, in öer er als Ziel 
seiner Bewegung die Einigung öer 3A Millio 
nen Sudetendeutschen bezeichnete. — Auf der 
Fahrt von Znaim nach Nikolsburg wurden die 
Kraftwagen Conrad Henleins und seiner Be 
gleitung offenbar von Marxisten überfallen 
und mit Steinwürfen überschüttet sowie be 
schossen. 
Prag. Anläßlich einer Wahlversammlung öer 
sudetendeutschen Heimatfront kam es am 
Sonnabend in Znaim in Süd-Mähren zu wü 
sten marxistischen Ausschreitungen. Zahlreiche 
Angehörige der Heimatfront wurden verletzt. 
Reichsminister Dr. Goebbels hielt am Sonn 
abend im Reichsministerium für Volksaufklä 
rung und Propaganda eine Konferenz mit öer 
Organisationsleitung des Nationalen Feier 
tages des deutschen Volkes ab. In eingehenden 
Einzelbesprechungen wurden nach Vortrag der 
verantwortlichen Leiter die Maßnahmen erör 
tert und endgültig festgelegt, die eine rei 
bungslose Durchführung und würdige Gestal 
tung des 1. Mai gewährleisten. Im Anschluß 
an diese Konferenz fuhr Dr. Goebbels mit der 
Organisationsleitung zum Tempelhofer Feld, 
um in Gegenwart von Vertretern der deutschen 
Presse die Vorbereitungen an Ort und Stelle 
zu prüfen. 
Gruppenführer auf dem Flughafen in Königs 
berg ein. Der Reichsführer nimmt mit den 
Gruppenführern an öer Hochzeit des SS>- 
Gruppenführers Prützmann mit Fräulein 
von Bodöien in Leissienen in Ostpreußen teil. 
SS.-Gruppenführer Prützmann, der Führer 
des SS.-Oberabschnittes Süöwest, war bis 
zum März 1933 Führer der 18. SS.-Standarte 
in Königsberg. Der Reichsführer wurde auf 
dem Flughafen von SS.-Gruppensührer 
von den: Bach empfangen. Die SS.-Führer 
begaben sich sogleich in das Hochzeitshaus in 
Leissienen. 
* * * 
Juden dürfen die Keichsfshnen 
mchl hissen. 
Die Hissung der Reichsfahnen durch jüdische 
Geschäfte und Privathäuser hat wiederholt zu 
Störungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung 
geführt. Um derartige Zwischenfälle für die 
Zukunft zu vermeiden, hat der Reichsminister 
des Innern bestimmt: 
Die Hissung der Reichsfahnen, insbesondere 
der Hakenkreuzslagge, durch Inden hat zu un 
terbleiben. In Zweifelsfällen trifft die örtliche 
Polizei die erforderlichen Anordnungen. 
# * * 
Forderungen General Veggands. 
Die französische Jugend soll auf die 
militärische Erziehung vorbereitet werden. 
Der frühere französische Generalissimus Ge 
neral Wcygang setzt sich in einem Artikel im 
„Excelsior" mit der Notwendigkert einer Er 
neuerung der moralischen und körperlichen 
Erziehung der französischen Jugend auseinan 
der. Er stellt in diesem Zusammenhang fest, 
daß cs traurig sei, wenn 2vjährigc junge Men 
sche,, ohne Disziplin mit den Händen in den 
Taschen ohne innere und äußere Haltung da- 
hinschlenderten. Eine Erziehung im weitesten 
Sinne des Wortes sei notwendig. So vorberei 
tet, wäre den jungen Menschen die spätere mi 
litärische Erziehung sehr schnell beizubringen. 
Dies sei vor allem im Hinblick auf die ein 
jährige Dienstzeit sehr notwendig, denn man 
könne unmöglich in dieser kurzen Frist Rekru 
ten erziehen und ausbilden. Wenn man nach 
Auffüllung der Jahresklassen wieder zu einer 
kurzen Dienstzeit zurückkehre, werde man sich 
notwendigerweise mit der Erziehung der jun, 
gen Franzosen auch während ihrer Kinder- 
und Schulzeit befassen miisien. 
* * * ^ 
Role Lender unter sich. 
Wie die amtliche Sowjetrussische Telegra 
phenagentur mitteilt, ist es nicht gelungen, 
eine Einheitsfront zwischen Sozialdemokra 
ten und Kommunisten zu den roten Maifeier« 
in der Welt zustandezubrtngen. Der Vorsit 
zende öer zweiten Internationale, Friedrich 
Adler, hat vorgeschlagen, es den sozialdemo 
kratischen Organisationen selbst zu überlassen, 
Beschlüsse in dieser Richtung zu treffen. Die 
Komintern weist jedoch die ausländischen 
kommunistischen Parteien an, trotz öer ge 
scheiterten Einheitsfront alles zu unterneh 
men, um den Widerstand der sozialdemokratr« 
schen Führer zu brechen mit dem Ziel, unbe 
dingt gemeinsame rote Maifeiern der Mar 
xisten und Kommunisten zu veranstalten. Bis. 
her ist es lediglich in der Schweiz zu einer Ei 
nigung zwischen Kommunisten und Sozialde 
mokraten gekommen. Allerdings haben sich 
dort die Kommunisten den sozialdemokratischen 
Forderungen gefügt, ihre Gewerkschaftsorga 
nisationen aufgelöst und so die Herbeiführung 
einer Gewerkschaftseinheit im Neutralen 
Schweizerischen Gewerkschastsbunö ermöglicht.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.