So schafft und lebt der Mhrer
Dr. Goebbels zeichnet ein Bild des Kanzlers unseres deutschen Volkes.
ķnännifchen Besonnenheit und Klugheit, Sie zu
allen Zeiten die einzigen wahren Merkmale
wirklichen Führertums waren. Aus der In
tuition heraus werden seine Entscheidungen
gefaßt, die in ihrer Einfachheit und logischen
Klarheit fast selbstverständlich wirken, um de
ren Erkenntnisse jedoch sich bisher zahllose
frühere Politiker vergebens den Kopf zermar
tert haben.
Auf den Schultern Adolf Hitlers ruht im
vollsten Sinne des Wortes das Geschick
Deutschlands, seitdem er nach dem Hinscheiden
des greisen Felömarschalls von Hindenburg
auch noch die Bürde des Reichspräsiüenten-
amtes übernommen hat, ohne von dieser
Würde Gebrauch zu machen. Seit diesem Tage
ist der Führer und Reichskanzler zugleich
Oberbefehlshaber der gesamten Wehrstreit
kräfte der Nation zu Lande, zu Wasser und in
der Luft geworden. Damit war eine Personal
union vollzogen, die Zustimmung des ganzen
Volkes fand. Die Namen der unsterblichen
Fliegerhclden des Weltkrieges, von Richthofen,
Boelcke u. Jmmelm'nn, die die drei Staffeln
der neugeschaffenen Luftwaffe tragen, bieten
die Gewähr dafür, daß deutscher Boden nicht
wie bisher jedem willkürlichen Zugriff obliegt.
Deutschland hat seine Wehrhoheit wieder, nicht
um sie bedenkenlos in die Wagschale der Völ
ker zu werfen, sondern um in Frieden und
Freiheit den Bau des Dritten Reichs nach dem
Willen seines Schöpfers zu vollenden. Diese
selbstverständliche Forderung, die wir auch
jeder anderen Nation zugestehen, beruht nicht
nur auf dem Lebensrecht des deutschen Volkes,
sondern auch auf der Achtung vor der eigenen
Vergangenheit und Würde eines großen Staa
tes. Die tiefe Friedensliebe des Frontkämpfers
Adolf Hitler ist der Garant dafür, daß Ent
scheidungen nicht leichtfertig auf des Schwertes
Schneide gestellt werden. Der unbeugsame
Wille Deutschlands, seinen Ehrenschild von
niemand trüben zu lassen, ist aber zugleich der
Beweis dafür, daß des Führers schönster
Traum vom Wiedererwachen des Nationalbe
wußtseins des deutschen Volkes Wahrheit ge
worden ist. Dieses Volk, kraftbewußt und
mündig, streckt den Arm zum Gruß und Treue
schwur seinem Wiedererwecker entgegen!
* * *
Ak MM N A.
Das künstlerisch ausgeführte Dokument, mit
dem Stabschef Lutze dem Führer seine Wehr
gabe übermittelte, zeigt, wie die NSK. mit
teilt, auf der ersten Seite das Bild eines SA.-
Mannes mit der Unterschrift: „Dein Geist gab
mir die Ehre wieder." Auf der zweiten Seite
hat das Dokument folgenden Wortlaut:
„Mein Führer! Die SA. bittet ihren Führer,
als Glückwunsch zum Geburtstage am 20. Oster
mond 1985 ihren Beitrag zur Wiederwehrhaft-
machung des deutschen Volkes annehmen zu
wollen.
„Das Jagdgeschwader der SA."
Berlin, 20. April 1935. Lutze.
» t *
proļesļ gegen die Politik
des Völkerbundes.
DNB. London, 18. April. Einer Reuter-
meldung aus Berlin zufolge hat Staatssekre
tär von Bülow am Mittwochabend dem Ber
liner britischen Botschafter Sir Eric Phipps
einen mündlichen Protest gegen die vom Völ
kerbund auf der Genfer Ratssitzung Deutsch
land gegenüber eingenommene Politik zum
Ausdruck gebracht.
In letzter Minute.
Die Verhandlungen über den französisch
sowjetrussischen Vertrag sind in letzter Minute
auf derartige Schwierigkeiten gestoßen, daß
Litwinow es vorgezogen hat, nicht nach Paris
zu kommen, sondern unmittelbar nach Mos
kau zurückzukehren. Sämtliche Veranstaltun
gen, bei denen das Abkommen gefeiert werden
sollte, sind abgesagt worden. Laval wird erst
nach den Gemeindewahlen (nach Mitte Mais
nach Warschau und Prag abreisen.
Unter den französischen Pressestimmen, die
sich alle mehr oder minder ausführlich mit den
französisch-sowjetrussischen Abmachungen be
schäftigen, verdient das Abendblatt „La Presse"
besondere Beachtung, das leidenschaftlich gegen
eine Politik der Sowjet-Union Front macht.
Das bevorstehende Abkommen wird als ein
„Pakt mit dem Teufel" bezeichnet. Das Blatt
äußert offen seine Bedenken vor allem auch
im Hinblick auf die wirtschaftlichen und finan
ziellen Wünsche, die die Sowjets als Verbün
dete Frankreich gegenüber geltend machen
könnten, und befürchtet, daß Frankreich bei
einem Zusammengehen mit der Sowjet-Union
eines Tages gezwungen sein könnte, seine
eigene Vernichtung zu finanzieren.
* * *
Ehrentag der Reichsluftwaffe
alljährlich am Todestag Manfred v. Richthofens
Der Reichswehrminister hat auf Antrag des
Reichsministers der Luftfahrt befohlen, daß
ähnlich dem Skagerrak-Tag der Marine auch
ein jährlicher Ehrentag für die Reichsluft
waffe als neuerstandenem dritten Wehrmacht
teil geschaffen werden soll. Zum „Tag der
Reichsluftwaffe" hat der Reichsminister der
Luftfahrt darauf den 21. April, den Todestag
des Rittmeisters Freiherrn v. Richthofen, be
stimmt. -
DNB. Berlin, 20. April. (Eig. Funkmeld.)
Reichsminister Dr. Goebbels hielt heute mit
tag um 12 Uhr über den Rundfunk eine An
sprache zum Geburtstag des Führers.
Die Rede wurde auf alle deutschen Sender,
sowie den deutschen Kurzwellensender mit
Richtstrahler nach Südasien, Ostasien, Afrika,
Mittelamerika, Südamerika, Nordamerika
übertragen und hatte folgenden Wortlaut:
Schon vor 2 Jahren, am 20. April 1933, habe
ich, nachdem Adolf Hitler knapp 3 Monate an
der Macht war, eine Ansprache zum Geburts
tag des Führers an das deutsche Volk gehal
ten. Gleich wie damals ist es auch heute nicht
meine Absicht, einen flammenden Leitartikel
zur Verlesung zu bringen. Das überlasse ich
besseren Stilisten. Auch liegt es nicht in mei
nem Bestreben, das historische Werk Adolf
Hitlers einer darstellenden Würdigung zu
unterziehen. Im Gegenteil, heute, zum Ge
burtstag des Führers, ist es, glaube ich, an
der Zeit, den Menschen Hitler mit dem ganzen
Zauber seiner Persönlichkeit, mit der geheim
nisvollen Magie und der eindringlichen Kraft
seines individuellen Wirkens dem ganzen
Volke vor Augen zu stellen. Es gibt wohl auf
dem weiten Erdball niemanden mehr, der ihn
nicht als Staatsmann und überlegenen Volks
führer kennt. Nur wenigen aber ist es ver
gönnt, ihn als Menschen täglich aus nächster
Nähe zu sehen, zu erleben und, wie ich hinzu
fügen möchte, eben deshalb um so tiefer ver
stehen und lieben zu lernen. Diesen wenigen
auch nur geht das Wunder auf, warum und
wieso es möglich war, daß ein Mann, der vor
knapp 3 Jahren noch die Hälfte des Volkes
gegen sich hatte, heute im ganzen Volke über
jeden Zweifel und über jede Kritik erhaben
ist. Denn wenn Deutschland in einem eine
niemals mehr zu erschütternde Einigkeit ge
funden hat, dann in der Ueberzeugung, daß
Adolf Hitler der Mann des Schicksals ist,
der die Berufung in sich trägt, die Nation
aus furchtbarster innerer Zerrissenheit
und schmachvoller außenpolitischer Demü
tigung wieder znr ersehnten Freiheit em-
porzuftthren.
Daß ein Mann bei diesem Werk, das manch
mal auch sehr harte und unpopuläre Ent
schlüsse erforderlich machte, das Herz des gan
zen Volkes in seinen Besitz nahm, ist vielleicht
das tiefste und wunderbarste Geheimnis un
serer Zeit. Es läßt sich nicht allein durch die
rein sachliche Leistung erklären,' denn gerade
diejenigen, die die schwersten Opfer für ihn
und seinen nationalen Aufbau gebracht haben
und noch bringen müssen, haben am tiefsten
und beglückendsten seine Sendung empfunden
und stehen in aufrichtigster und heißester
Liebe zu ihm als Führer und Menschen. Das
ist das Ergebnis des Zaubers seines persön
lichen Wirkens und der tiefen Magie seines
reinen und unverfälschten Menschentums.
Von diesem Menschentum, wie es sich am
DNB. Berlin, 20. April. (Eig. Funkmeldg.)
In der Reichskanzlei machte sich der Geburts
tag des Führers schon am Karfreitag bemerk
bar. Wagen um Wagen brachte eine Fülle von
Geschenken, die Post große Waschkörbe voll
Briefe, und Tausende von Telegrammen gin
gen ein, so daß in den Kanzleien des Führers
Hochbetrieb herrschte.
Der Führer selbst hatte am Morgen seines
Geburtstages die Kinder der Angehörigen sei
ner Umgebung zum Frühstück eingeladen und
schenkte ihnen Ostereier. Es war ein niedliches
Geplauder und Geplapper der Kleinsten, die
alle in mehr oder minder unbeholfenen Wor
ten dem Führer gratulieren wollten. Im Laufe
des Vormittags erschien eine ganze Reihe von
Gratulanten.
Stabschef Lutze überbrachte -em Führer
die Urkunde über das Geschenk der SA.»
ein Jagdgeschwader, das den Namen
„Jagdgeschwader SA." führt, ein Geschenk,
über das sich der Führer ganz besonders
gefreut hat, und das die Gabe der alten,
erprobten SA. darstellt für die Wiederher
stellung der deutschen Wehrhoheit.
Von 10 Uhr ab konzertierte im Garten der
Reichskanzlei die Kapelle des Infanterie-Regi
ments unter Obermusikmeister Fürst, dem
bekannten Komponisten des Badenweiler
Marsches, der nun nach 43jähriger Dienstzeit
demnächst in den Ruhestand tritt. Der Führer
erschien mit einem Teil der Gratulanten und
dankte Obermusikmeister Fürst recht herzlich
für die Darbietungen.
Unter den Geschenken, die dem Führer zu
seinem Geburtstag zugingen, befindet sich al
les, was sich überhaupt «ur denken läßt:
vom selbstgestrickten Strumpf bis zu den herr
lichsten, kostbarsten Gemälden ist alles vor
handen, und vom einfachen Veilchensträußchen
bis zum wundervollsten Arrangement sieht
lautersten denen offenbart, die am nächsten
um ihn stehen, soll hier die Rede sein.
Wie jedes echte Menschentum, so ist auch
dieses einfach und klar im Sein wie im Han
deln. Das offenbart sich ebenso in den klein
sten wie in den größten Dingen. Die einfache
Klarheit, die in seinem politischen Bild Ge
stalt gewinnt, ist auch das beherrschende Prin
zip seines ganzen Lebens. Man kann sich ihn
in Pose überhaupt nicht vorstellen. Sein Volk
würde ihn darin nicht wiedererkennen. Seine
tägliche Speisekarte ist die einfachste und be
scheidenste, die man sich überhaupt denken
kann. Sie ändert sich in der Aufmachung
nicht, ob er nun mit wenigen engeren Freun
den oder mit hohem Staatsbesuch zu Tisch
geht. Als kürzlich beim Empfang der Gau-
walter des Winterhilfswerkes ein alter Par
teigenosse ihn bat, ihm zum Andenken nach
dem Mittagessen eine Speisekarte zu unter
zeichnen, stutzte er einen Augenblick und
meinte dann lachend: „Es ist ja ganz gleich.
Bei uns nehmen die Speisekarten nie zu, und
jedermann darf sie ruhig zu Gesicht bekom
men."
Adolf Hitler ist eines der wenigen Staats
oberhäupter, die außer einer einzigen hohen
Feldauszeichnung, die er sich als einfacher
Soldat durch höchste persönliche Tapferkeit
erwarb, nie Orden und Ehrenzeichen tragen.
Das ist ein Beweis für Zurückhaltung, aber
auch für Stolz. Es gibt unter der Sonne kei
nen Menschen, der ihn auszeichnen könnte,
als nur er selbst. Jede Aufdringlichkeit ist
ihm zuwider,' aber wo er den Staat und sein
Volk zu repräsentieren hat, da geschieht das
mit imponierender und gelassener Würde.
Und hinter allem, was er ist und tut, steht das
Wort, das der große Soldat Schliessen über
sein Werk schrieb: „Mehr sein als scheinen!"
Damit verbindet sich eine ausdauernde Zähig
keit im Verfolgen einmal gesteckter Ziele, die
über normale menschliche Kräfte weit hinaus
reichen. Als ich vor einigen Tagen nachts um
1 Uhr nach zwei schweren Arbeitstagen wieder
in Berlin landete und mich zur Ruhe begeben
wollte, wurde ich zur Berichterstattung noch
"t ihm gerufen, und
um 2 Uhr nachts saß er noch frisch und
mitten iu der Arbeit allein in feiner Woh
nung und ließ sich nahezu 2 Stunden Vor
trag über den Bau der Reichsautobayuen
halten, über ein Thema also, das schein
bar ganz abseits lag von den großen
außenpolitischen Problemen, mit denen
er sich den ganzen Tag vom frühen Mor
gen bis iu die tiefe Nacht hinein beschäftigt
hatte.
Vor dem letzten Nürnberger Parteitag durfte
ich eine Woche auf dem Obersalzberg sein
Gast sein. Jede Nacht bis morgens 6, 7 Uhr
sah man den Lichtschein aus seinem Fenster
fallen: Der Führer diktierte die großen Re
man eine verschwenderische Fülle von Blumew.
Rührend sind oft die Begleitbriefe zu den Ge
schenken. Da haben alte Frauen dem Führer
Strümpfe geschickt und schreiben dazu,
daß er doch keine Mutter hätte, die für
ihn sorgte, und sie möchten «uu gerne für
ihn sorgen.
Hunderte von Kindern haben unbeholfene
Briefchen geschrieben und im gläubigen Ver
trauen dem Führer ihr Herz offenbart. Kleine
selbstgemalte Bildchen haben sie beigefügt,
Zeichnungen, kleine Handarbeiten, Basteleien,
Taschentücher haben sie gestickt und sogar
Ostereier bemalt. Unter den Geschenken be
merkt man weiter sehr schöne Bilder, ein Bild
Friedrichs des Großen von Pesne, zahlreiche
Büsten und Plastiken, darunter die Plastik ei
nes Feuers aus Kohle in Bronze getrieben,
das Wappen der Familie Hitler, von General
Litzmann einen wundervoll modellierten Ad
lerkopf, vom Reichsausschuß für Volksgesund
heitsdienst die Ahnentafel des Führers, von
der Deutschen Arbeitsfront das Modell einer
Hamburger Kogge. Man sieht ferner Modelle
deutscher Panzerschiffe, herrlich ausgeführte
Ehrenbürgerurkunden von Städten, vom Ar
beitsdienst einen „Spaten der deutschen Brot
freiheit" mit dem Wappen des Arbeitsdienstes,
vom NS.-Deutschen Frontkämpferbund
(Stahlhelm) als Dank für die Wiederschaffung
der Freiheit eine Nachbildung des Kopfes des
Bamberger Reiters, kurzum: es ist unmöglich,
auch nur einen Bruchteil dieser vielen persön
lichen Aufmerksamkeiten aufzuführen.
Der größte Teil der Geschenke, darunter
viele Torten, der Wein usw. werden, wie im
mer, vom Führer gemeinnützigen Zwecken zu
geführt. Und so machen ihm sicher besondere
Freude auch jene Geschenke, die von vornherein
zur Weitergabe bestimmt Md.
den, die er einige Tage später auf dem Kon
greß des Parteitages hielt. Es wird im Kabi
nett kein Gesetz angenommen, das er nicht bis
in seine letzten Einzelheiten durchstudiert
hätte. Er ist der umfassendste vorgebildete
Militärfachmanu; jedes Geschütz und jedes
Maschinengewehr kennt er wie der Spezialist,
und es muß einer schon mit den letzten De
tails vertraut sein, wenn er ihm Vortrag
hält.
Seine Arbeitsweise ist ganz auf Klarheit
eingestellt. Nichts liegt ihm ferner als nervö
ses Hasten und hysterische Ueberspanntheit. Er
weiß besser als jeder andere, daß es hundert
und mehr Probleme gibt, die gelöst werden
müssen. Er aber wägt sich aus ihnen vornehm
lich zwei oder drei heraus, die er als die Ge
neralprobleme erkannt hat und läßt sich nun
in ihrer Lösung durch die Schwere der ande
ren, übrig gebliebenen nicht beirren, weil er
mit Sicherheit erkennt, daß mit den weni
gen ganz großen Problemen die Probleme
zweiter und dritter Ordnung sich fast wie von
selbst lösen.
Im Angriff auf die Probleme selbst aber be
weist er einerseits die Härte, die notwendig ist
in der Durchfechtung der Grundsätzlichkeit und
die Biegsamkeit, die geboten erscheint im Ansatz
der Methoden. Der Führer ist nichts weniger
als ein Prinzipienreiter und Dogmenanbeter,
aber Prinzip und Dogma kommen deshalb nie
bei ihm zu kurz, weil er an sie mit der über
legenen Schmiegsamkeit seiner Mittel und Ver-
fahrcnsarten herangeht. Seine Ziele haben sich
nie geändert. Was er heute tut, das hat er schon
1819 gewollt. Wandelbar aber waren immer
entsprechend den jeweiligen Situationen die
Methoden, die er zur Durchsetzung seiner Ziele
in Ansatz brachte. Als man ihm im August
1932 die Vizekanzlerschaft anbot, lehnte er mit
kurzen, dürren Worten rundweg ab. Er hatte
das Gefühl, daß die Zeit noch nicht reif sei,
und daß der Boden, auf den man ihn stellen
wollte, zu schmal erscheine, um darauf stehen
zu bleiben. Als man ihm am 30. Januar 1933
ein breiteres Tor zur Macht öffnete, schritt er
mutig hindurch, auch wenn es noch nicht die
ganze Verantwortung war, die man ihm gab,'
denn er wußte, daß die Basis, auf der er nun
mehr stand, ausreichte, um von dort aus den
Kampf um die ganze Macht zu beginnen. Die
Besserwisser haben weder das eine noch das
andere verstehen wollen,' sie müssen ihm heute
demüig Abbitte leisten, denn er war ihnen
nicht nur überlegen in der Taktik, sondern auch
in der strategischen Führung der Prinzipien,
zu deren Verfechter sie sich in überheblicher
Kurzsichtigkeit aufgeworfen hatten.
Es sind im vergangenen Sommer zwei Bil
der dnrch die Presse gegangen, die den Führer
in seiner ganzen Einsamkeit auf das Erschüt
terndste darstelle«: das erste, auf dem er am
Tage nach dem 80. Juni, da er Verrat und
Meuterei mit Blut abwaschen mußte, vom
Fenster der Reichskanzlei aus die vorbeimar
schierende Reichswehr grüßt. Sein Gesicht fast
erstarrt von der schneidenden Bitterkeit der
schweren Stunden, die er eben durchlebte. Das
zweite, auf dem er nach einem letzten Besuch
beim sterbenden Generalfeldmarschall das
Haus des Reichspräsidenten in Neuöeck ver
läßt. Das Gesicht überschattet von Schmerz und
Trauer über den erbarmungslosen Tod, der
ihm in wenigen Stunden seinen väterlichen
Freund entreißen wird. Mit fast prophetischer
Sehergabe hatte er uns im kleinen Kreise die
schweren Gefahren des Jahres 1934 schon in
der Neujahrsnacht vorausgesagt und auch, daß
uns wohl in diesem Jahre Hindenburg entris
sen werde. Nun war das Unabwendbare einge
treten. Und im versteinerten Gesicht eines ein
zelnen rückt sich, nicht klagend, aber trauernd,
der Schmerz eines ganzen Volkes aus.
Dieses ganze Volk hängt ihm nicht nur mit
Verehrung, sondern mit tiefer, herzlicher Liebe
an, weil es das Gefühl hat, daß er zu ihm ge
hört, Fleisch aus seinem Fleische und Geist aus
seinem Geiste ist. Das drückt sich auch in den
kleinsten und nichtigsten Dingen des Alltags
aus. Es herrscht beispielsweise in der Reichs
kanzlei eine respektvolle Kameradschaft, die den
letzten SS.-Mann vom Begleitkommanöo un
lösbar mit dem Führer verbindet.
Wenn gereist wird, dann schlafen alle im
gleichen Hotel und unter gleichen Bedingun
gen. Ist es da ein Wunder, daß gerade die
bescheidensten Leute aus seiner Umgebung ihm
am treuesten ergeben sind?! Sie haben das
instinktive Gefühl, daß alles, fernab jeder
Pose, Auswirkungen eines natürlichen inne
ren Wesens und einer selbstverständlichen see
lischen Haltung ist.
(Der Schluß der Rede lag bei Redaktions
schluß uoch nicht vor.)
Mussolini empfing den österreichischen Vize
kanzler Starhemberg in einstündiger Audienz.
Die gesamte französische Presse beschäftigt
sich mit dem mutmaßlichen Inhalt der franzö
sisch-sowjetrussischen Abmachungen, wobei es
auch an Vorbehalten, vor allem hinsichtlich der
Einstellung Englands im Falle eines Konflik-
t>esj nicht fehlt.
Ein güMlnto von im SA.
Das deutsche Volk beschenkt den Führer.