Full text: Newspaper volume (1935, Bd. 2)

şetzung erst mit öem 1. Oktober b. I. in Kraft 
tritt. Nun hat die Stabt aber als Entschädi- 
gung für die Zinssenknng an ihre Gläubiger 
eine einmalige Entschüöigung von 2y% der 
Darlehnsbeträge zu zahlen abzüglich der für 
Las erste Halbjahr ersparten Zinsen. Es ver 
bleien also einmalig etwa 100 000 RM. aus 
zubringen, die eigentlich zu Lasten des Haus 
haltsplanes ķ gehen müßten und damit statt 
eine Ermäßigung eine Erhöhung des Aus 
gabebedarfs darstellen. Dank der von uns 
betriebenen und eingangs dargestellten 
Flnanzwirtschaft läßt sich diese einmalige 
Ausgabe aus dem Schuldentilgungsfonds 
ohne Belastung des ordentlichen Etats bestrei 
ten. 
Auch im neueu Rechnungsjahre wird die 
Stadt außerordentlich zur Arbeitsbeschaffung 
beitragen. Für die Hochbauverwaltuna sind 
statt 42 000 RM. im Vorjahre genau das Dop 
pelte für 1835 vorgesehen. Tie Summe ioll 
verwandt werden namentlich zur Instand 
setzung der städtischen Gebäude, an denen seit 
Jahren mehr oder weniger Raubbau getrie 
ben ist. An größeren Arbeiten werden durch 
geführt eine Verbesserung in der Bühnen 
einrichtung der Staöthalle, größere Unterhal- 
tungsarbeiteu an der Viehmarkthalle und der 
ehemaligen Tiefbauschule, im Alters- und 
Pflegeheim sollen Spülklosetts eingebaut wer 
den, um den jetzigen unhaltbaren Zuständen 
auf diesem Gebiete ein Ende zu bereiten. Der 
Tiefbauverwaltung werden rund 105 000 RM. 
zur Verfügung gestellt gegen 20 000 RM. im 
Vorjahre, um damit die Ausschließung des 
Spülfeldes durch drei neue Straßen und 
Schaffung neuen Baugeländes, den Ausbau 
der Nienstädt-, Schleifmühlen- und verlän 
gerten Wallstraße, der weiteren Straßenver 
besserung in der Kanal-, Hinöenburg- und 
Neuen Kieler Landstraße durchzuführen. Noch 
nicht spruchreif ist der Ausbau der Alten Kie 
ler Landstraße, der Bau einer Sielleitung in 
der gleichen Straße, die Verbesserung der 
Fahrbahn in der Arscnalftraße und die Her 
stellung eines besonderen Fahrbahnstreifeus 
über den Paradeplatz. Daneben steht der Plan 
der Errichtung von weiteren 35 Kleinsiedlun 
gen auf öem Stadtfelöe. Die Finanzierung ist 
dank des Entgegenkommens der Spar- und 
Leih-Kasse gesichert. Nach Klärung von For 
malitäten mit der Regierung und dem Heim 
stättenamt der Partei wird mit dem Bau 
sofort begonnen werden können. Dann wird 
das Stadtfeld nach dem bisherigen Plan end 
gültig bebaut und die Frage der Erschließung 
neuen Siedlungsgelänöes zu lösen sein. 
Bei allen Titeln des Haushaltsplanes stritt 
in diesem Jahre eine Erhöhung der Personal 
ausgaben ein durch den Wegfall der Preußi- 
schenEinbehaltungsbeiträge. Auf einige Beson 
derheiten sei noch hingewiesen. Die Ausgabe 
bei der Abfuhr weist eine Steigerung auf, weil 
Instandsetzungen am Material erforderlich 
sind und weil in Befolgung der Anordnung 
der Reichsregierung kinderreiche Familien 
väter eingestellt sind. So müssen allein im 
lausenden Jahre für 34 Kinder mehr Lohn 
zulagen gezahlt werden als im Vorjahre. 
Der Feuerwehr sind zur Durchführung der 
Umorganisation und zur Beschaffung von 
Uniformen und Material erheblich höhere 
Beträge als im Vorjahre bewilligt worden. 
Bei den Schulen fehlt in diesem Jahre die 
frühere Tiefbauschule. Damit fällt auch der 
an den Preußischen Staat gezahlte städtische 
Zuschuß von 12 000 RM. fort. Wir alle haben 
mit Bedauern die Tiefbauschnle scheiden 
sehen. Ich mutz noch einmal vor aller Öffent 
lichkeit feststellen, daß die Stadt sich die aller 
erdenklichste Mühe gegeben hat, die Schule 
für Rendsburg zu erhalten und daß sie bei 
diesem Streben die besondere Unterstützung 
des Herrn Oberpräsidenten gefunden hat. Es 
kann nicht bestritten werden, daß alle sach 
lichen Gründe sowohl hinsichtlich der Unter 
bringung der Schule als auch der rein schuli 
schen Belange eindeutig für Rendsburg spre 
chen. Die Stadt war auch bereit, weitere 
finanzielle Opfer zu bringen. Wenn trotzdem 
die Verlegung vorgenommen ist, müssen wir 
uns damit abfinden, wenn wir auch die uns 
mitgeteilten Gründe für die Verlegung nie 
mals anerkennen werden. Das freiweröende 
Schulgebäude wird der Berufsschule überlas 
sen, gleichzeitig auch eine Verlegung der 
bäuerlichen Werkschule in dieses Gebäude an 
geordnet. Damit dürfte die bestmöglichste 
Ausnutzung gewährleistet sein. Die freiwer 
dende bäuerliche Werkschule wird voraussicht 
lich an den Staat zur Einrichtung des neuen 
Staatlichen Gesundheitsamtes vermietet wer 
den. Dadurch werden die bisherigen Unter 
suchungsräume in der alten Berufsschule 
frei. In dieses Gebäude werden verlegt die 
Stadtbücherei und die Katholische Schule. Letz 
tere muß aus der neuen Mittelschule weichen, 
weil für diese Schule Platzmangel besteht. Es 
war bisher tatsächlich so, daß für eine Klasse 
der Mittelschule kein eigener Raum zur Ver 
fügung stand, diese vielmehr nach jeder 
Stunde sich ein anderes Unterkommen suchen 
mußte. 
Bei den Volksschulen ist in diesem Jahre 
die Unterbringung aller Schüler noch einmal 
geglückt. Ob das für die Folge der Fall sein 
wird, begegnet starkem Zweifel. Hier macht 
sich der langsam steigende Geburtenzuwachs 
und Zuzug am ehesten bemerkbar. Ter Stel- 
lcnbeitrag zur Lanöesschulkasse bringt in die 
sem Jahre eine Verminderung von rund 
15 000- RM. 
Beim Lyzeum fällt das starke Steigen der 
Pensionslasten auf, die bald die Höhe der 
Gehälter für die aktiven Lehrpersonen erreicht 
haben. 
Der Wohlfahrtsetat erfordert nur noch 
einen Zuschuß von nicht ganz 200 000 RM. 
und hat damit seine ausschlaggebende Bedeu 
tung für den Haushaltsplan verloren. Hier 
sind die Auswirkungen der Arbeitsbeschaf 
fungsmaßnahmen am augenfälligsten. 
Beim Krankenhaus halten sich Einnahmen 
und Ausgaben die Waage. Neu vorgesehen 
ist die Einrichtung eines Laboratoriums und 
die Anschaffung einer fahrbaren Röntgen 
station. 
Beim Titel „Insgemein" erscheint zum 
ersten Male die Unterbringung der Heeres 
fachschule in der „Herberge zur Heimat", Ein 
nahmen und Ausgaben gleichen sich aus. Der 
Zuschuß an die NS.-Kulturgemeinde zur För 
derung der kulturellen Bestrebungen der 
Stadt ist ans 3000 RM. erhöht und gestattet 
dadurch eine wirksamere Arbeit. Beim Ar 
beitsdienst tritt eine Verminderung der Aus 
gaben bei der Lehrabteilung ein. 
Die Liegenschaftsverwaltung führt an die 
Finanzverwaltung als Ueberschuß einen Ver 
waltungskostenbeitrag von rund 58 500 RM. 
ab und läßt damit erkennen, daß der große 
Grundbesitz der Stadt doch nicht ganz unren 
tabel ist. Im Wirtschaftsplan für die Städti 
schen Werke ist die Ablieferung an die Stadt- 
kasse auf rund 71600 RM. einschließlich der 
einmaligen Entschädigung für die Zinssen 
kung festgesetzt, das sind rund 13 000 RM. 
mehr als im Vorjahre. Dieses Ergebnis wird 
erreicht, trotzdem in dem neuen Haushalts 
plan abermals eine beachtliche Senkung des 
Tarifs vorgesehen ist. So soll der Kraftstrom 
preis von 18 auf 15 Pfg. gesenkt werden. Erst 
kürzlich wurde für Warmwasserspeicher, Bat 
terieaufladung und ähnliche Zwecke ein Nacht 
strom von 6 Pfg. je Kilowatt eingeführt, wäh 
rend zu elektrischem Kochen ein Strompreis 
von 10 Pfg. zugestanden wird. 
Wasierwerkneubau ohne Anleihe 
In diesem Jahre soll auch die brennende 
Frage der ausreichenden Belieferung der 
Stadt mit einwandfreiem Wasser gelöst wer 
den. Das Projekt eines neuen Wasserwerks 
am Armensee ist fertiggestellt. Es erfordert 
einen Kostenaufwand von rund 190 000 RM. 
Die von uns betriebene Finanzpolitik wird 
es zulassen, das Vorhaben 
ohne Aufnahme neuer Schulden 
zu beenden. Entsprechendest Rücklagen sind 
vorhanden,' den Rest werden die Werke in 
Form von Zwischenkredit von der Stadtkasse 
erhalten und in etwa zwei Jähren abgedeckt 
haben» 
Und nun zum Haupttitel des neuen Haus 
haltsplanes, der Finanzverwaltung. An 
Mehrausgaben erscheinen beim Schuldendienst 
trotz der einmaligen Zahlung der 100 000 RM. 
Entschädigung für die Zinssenkung und der 
Aufnahme des Zinsendienstes für die An 
leihen zur Finanzierung der Arbeitsbeschaf 
fungsmaßnahmen nur 514 000 RM. oder 
80 000 RM. mehr als im Vorjahre. Hier wirkt 
sich die Zinssenkung aus. An Mehrausgaben 
» j <■ I 
A. Kreis Rendsburg. 
Das 2. Winterhilfswerk, welches am 9. Ok 
tober 1935 durch den Führer eröffnet wurde, 
ist mit Ende März 1935 abgeschlossen. Wie im 
Reich, sowie im Gau Schleswig-Holstein, so ist 
auch das Gesamtaufkommen im Kreise Rends 
burg gegenüber dem 1. Winterhilfswerk be 
deutend höher. Im WHW. 1933-34 betrug 
das Gesamtspendenaufkommen, Geld- und 
Sachspenden, rund 288 000,— JUl. Dagegen 
stellt sich das vorläufige Ergebnis an Geld- 
und Sachspenden für 1934-35 auf rd. 330 000,— 
Reichsmark. Die genauen Abschlußzahlen 
liegen noch nicht vor, weil die endgültigen Ab 
schlüsse in den Ortsgruppen noch nicht getätigt 
sind. Wahrscheinlich werden sich die Endergeb 
nisse noch erhöhen. 
Von 90100 Einwohnern des Kreises Rends 
burg wurden 14 400 vom Winterhilfswerk 
unterstützt. Im Vorjahr war die Zahl der 
Bedürftigen noch bedeutend höher, etwa 20 
Prozent. Dadurch, daß die Zahl der Hilfs 
bedürftigen in diesem Winter geringer 
und das Spendenaufkommen größer war, 
konnte den hilfsbedürftigen Volksgenossen 
eine fühlbare Hilfe durch das Winterhilfswerk 
zuteil werden. 
Ein endgültiger Bericht über das Winter 
hilfswerk im Kreise wird noch veröffentlicht 
werden. 
B. Stadt Rendsburg. 
In der Stadt Rendsburg wur 
den an Geldspenden für das 
Winterhilfswerk aufgebracht 49 284,92 JUl 
Die Sachspenden, Lebensmittel, 
Kleidung usw. haben einen 
Wert von rund 25 200,— JUl 
zusammen 74 484,92 JUl 
Die Geldspenden mußten zunächst restlos 
abgeführt werden. 
sind weiter aufzubringen 40 000 RM. an 
Kreis- und Provinzialabgaben, die entstehen 
durch Erhöhung der Grunöbeträge bei der 
Gewerbesteuer, und ferner dadurch, daß die 
Grunöbeträge für die Grundvermögenssteuer 
der Neubauten den Kreisabgaben zugrunde 
gelegt werden, obwohl der Stadt eine Be 
steuerung des Neuhausbesitzes untersagt ist. 
Bei der Einnahme sinkt die Erstattung für 
die Realsteuersenkung um 46 600 RM. — 50% 
des Vorjahres. Bei den Reichseinkommcu- 
stenerüberweisungen werden 12»»»» RM. 
gegen 86 »0» RM. erwartet, die Körperschafts 
steuer steigt von 7000 RM. auf 12 000 RM. 
Dazu tritt die Körperschaftssteuer der Städti 
schen Werke mit 30 000 RM., die nach den 
neuen gesetzlichen Bestimmungen der Stadt 
verbleibt. Bei der Umsatz- und Kraftfahr 
zeugsteuer beträgt der Mindereingang zusam 
men etwa 14 000 RM. 
Erneute Steuersenkung 
Werden nun alle vorgenannten Zahlen zu 
sammengestellt, so verbleibt bei gleichen 
Steuersätzen des Vorjahres noch ein Fehl 
betrag. Trotz alledem beabsichtige ich 
für das Rechnungsjahr 1935 eine weitere 
Steuersenkung vorzunehmen, und zwar 
bei der Gruudvermögensfteuer um 5» % 
auf 450 %, bei der Gewerbeertragsteuer 
um 100% auf 60» %, bei der Gewerbe- 
kapitalfteuer um 200% auf 120» %. Ter 
Ausfall an Einnahme wird etwa 80 90V 
RM. betragen. Mit dieser Steuersenkung 
will ich die Verpflichtung der städtischen 
Verwaltung einlösen, auch ihrerseits zur 
allgemeinen Entlastung der Bevölkerung 
von den jahrelang getragenen ungewöhn 
lich hohen Lasten und Abgaben beizutra 
gen. 
Die Berechtigung glaube ich herleiten zu kön 
nen aus meinem unbeirrbaren Glauben an 
den sicheren Wiederaufstieg unseres Vater 
landes und damit auch unserer Stadt Rends 
burg. Das Jahr 1934 steht vor einem günsti 
gen Abschluß. Daraus hoffe ich mit Sicherheit 
durch Vortragung eines Neberschusfes von 
etwa 150—160 000 RM. den Haushaltsplan 
für das Jahr 1935 auszugleichen. Ein entspre 
chender Betrag ist als Einnahme eingestellt. 
Die vorgesehene Steuersenkung kommt allen 
Kreisen der Bevölkerung zugute. Handel, 
Handwerk, Industrie und Hausbesitzer nehmen 
daran teil, letzten Endes auch die Mieter, da 
50% Grundvermögenssteuer 2% der Frie 
densmiete bedeuten. Nicht ausgeschlossen sol 
len auch die Neuhausbesitzer werden. Der bis 
her von der Stadt für die Bauplatzhypotheken 
geforderte Zinssatz von 6% wird im Zuge der 
allgemeinen Zinssenkung ab 1. April d. I. 
auf 5% herabgesetzt. Wenn weiter in Betracht 
gezogen wird, daß die Stadt Rendsburg nur 
die 4fache Bürgersteuer erhebt, während alle 
anderen Städte meistens das Fünffache des 
Landessatzes von ihren Einwohnern fordern, 
kann man erkennen, daß wir uns auch in der 
Stadt Rendsburg langsam den normalen Zu 
ständen nähern. Ich muß aber erwarten, daß 
dieses Streben der städtischen Verwaltung 
auch die notwendige Unterstützung seitens der 
Bevölkerung findet. 
Es muß hier einmal gesagt werden, daß 
wir sehr leicht noch eine weitere Steuer- 
lerk 1934/35 
An Rücküberweisungen erhielt 
die Stadt an Bargeld 29 572,— JUl 
an Sachspenden erhielt die Stadt 
vom Kreis überwiesen: 
aj Steinkohlen und Briketts 
13 547 Ztr. im Werte von 20 320,— JUl 
ß) Lebensmittel aller Art, Brot 
mehl, Kartoffeln, Fleisch, 
Fische, Kleidung usw. für rd. 28 000,— JUl 
c) dazu Sachspendenaufkommen 
aus der Stadt Rendsburg rd. 25 200,— JUl 
Gesamtwert an Geld- u. Sach 
spenden, die an Bedürftige 
der Stadt Rendsburg verteilt 
wurden ' 103 092,— JUl 
Aus vorstehenden Zahlen ergibt sich, daß in 
der Stadt Rendsburg weit mehr verteilt wie 
gespendet wurde. Zu diesen großen Spenden 
hat die Landbevölkerung in erheblichem 
Maße beigetragen. 
Von rund 20 000 Einwohnern der Stadt 
Rendsburg wurden 
1692 Haushalte mit 4 820 Hilfsbedürf 
tigen aus dem Winterhilfswerk betreut. 
Die Zahl der Hilfsbedürftigen war auch hier 
gegenüber dem letzten Winter bedeuteud 
niedriger und daher konnte die Hilfe um so 
stärker einsetzen. 
Durch die gewaltigen Leistungen des Win 
terhilfswerks ist auch hier, wie überhaupt im 
Kreise Rendsburg, das Wort des Führers 
wahrgemacht worden, daß auch in diesem 
Winter keiner hungern und frieren sollte. 
Das Winterhilfswerk konnte nur durch die 
große und vielseitige Opferbereitschaft aller 
Bevölkerungskreise gelingen. Allen Spen 
dern muß daher der Dank für ihre Opfer und 
Hilfe gesagt werden. Besonderer Dank ge 
bührt aber den ehrenamtlichen Helfern und 
Sammlern, die sich immer wieder zur Ver 
fügung stellten, um das Werk zum Erfolg zu 
bringen. 
Heute'. Um 20 Uhr! 
Nach langer Pause 
das 1. Gastspiel des Kieler Sladitlieaters 
Die dreistia! 
senkung zugestehen könnten, wenn alle 
Einwohner der Stadt ihren Verpflichtun 
gen im vollen Umfange nachkommen wür 
den. Neben den schon einmal erwähnten 
Mieten hat die Stadt an Rückständen zn 
verzeichnen bei den Pachten rund 30 009 
RM., bei der Grundvermögensfteuer rd. 
45 000 RM., bei der Gewerbesteuer 33 600 
RM., bei den Abfuhrgebühren 10 000RM. 
und bei den Zinsen etwa 40 000 RM. 
Noch ein Wort zum Schuldenstand der 
Stadt. Nach der Aufstellung vom 31. 12. 33 
hatte die Stadt au Schulden rund 6 686 500 
RM. Ter Betrag hat sich ein Jähr später auf 
6 522 500 RM. vermindert. Wenn hier die 
außerplanmäßige Tilgung von 300 000 RM. 
nicht voll in Erscheinung tritt, so liegt das 
darin begründet, daß neu in das Schulden 
verzeichnis aufgenommen werden mußten die 
Darlehen für die Schaffung der Kleinsiedlun 
gen, wie sie vom Staat und von der Spar 
und Leih-Kasse gegeben worden sind. 
Zusammenfassend kann ich hier wohl fest 
stellen, daß der Wiederaufstieg unseres Vater 
landes sich auch in den Ergebnissen unserer 
Kommunalwirtschaft widerspiegelt. Wir haben 
dank unseres Führers wieder ein Ziel vor 
Augen und sehen am Ende dieses Weges das 
eine, was wir alle mit heißem Herzen erstre 
ben und daran wir mit allen Fasern unserer 
Seele glauben, ein blühendes nnd in Ehren 
freies deutsches Vaterland. Bis dahin wer 
den aber noch manche Widerwärtigkeiten und 
Hindernisse zu beseitigen sein, und es bedarf 
dazu der hingebenden Mitarbeit aller Bevöl 
kerungskreise. Haben auch Sie das unerschüt 
terliche Vertrauen, dann wird es weiter so 
bergauf gehen, wie es die Ansätze in der Stadt 
Rendsburg deutlich und verheißungsvoll er 
kennen lassen. Was von mir und meinen 
Mitarbeitern dazu beigetragen werden kann, 
wird getan werden. 
* 
Die Ausführungen des Pg. Krabbes wurden 
mit großem Beifall aufgenommen. Der Orts- 
gruppen-Propaganöaleiter dankte dem Orts 
gruppenleiter im Namen der Parteigenossen 
schaft dafür, daß er diese für das Leben un 
serer Stadt so wichtigen Ausführungen zuerst 
vor den Parteigenossen gemacht habe, die nun- j 
mehr allen übel Wollenden, die ihre Nörge-^ 
leien und Kritteleien noch immer nicht lassen 
können, energisch entgegentreten können. Tie 
genannten Zahlen beweisen, daß es unter 
nationalsozialistischer Führung aufwärts geht 
in Rendsbnrg. So wird es mit der Zeit ge 
lingen, die Folgen der Mißwirtschaft einer 
vergangenen Epoche langsam, aber zielbewußt 
abzubauen. 
Darauf nahm Kreisleiter 
Landrat Hamkens 
das Wort zu seinen Ausführungen über 
politische Tagesfragen. Er führte u. a. aus, 
daß Rendsburg mit gutem Vertrauen in die 
Zukunft sehen könne. Wenn das auch nicht 
allein dem Verdienst des Bürgermeisters zu 
zuschreiben sei, so müsse er doch sagen, daß er 
die Entscheidung, als er den Ortsgruppen 
leiter vor fast einem Jahr zum Bürgermeister 
bestimmt habe, im Interesse der Stadt zu 
Recht getroffen habe. Wohl sei eine fachliche 
Ausbildung eine. außerordentlich nützliche 
Beigabe, aber nicht unbedingt notwendig, 
wenn man eine glückliche Hand habe. Und 
so habe er den Pg. Krabbes bei seiner lang 
jährigen Tätigkeit als Ortsgruppenleiter und 
auch jetzt bei seiner Amtsführung als Bür 
germeister kennen gelernt. Leider sei es ihm 
als Landrat nicht möglich, ähnlich günstige 
Zahlen vom Kreis mitzuteilen, denn die 
Sanierung des Kreises, der keine so große 
Einnahmemöglichkeiten habe wie die Stadt, 
sei nicht so schnell möglich. Landrat Hamkens 
ging dann auf die gute Zusammenarbeit mit 
der hiesigen Garnison ein und begrüßte den 
von Neumünster nach Rendsburg versetzten 
Standartenführer C h r i ft. Ein gutes Zu 
sammenarbeiten mit der SA. sei schon immer 
in Rendsburg vorhanden gewesen und werde 
nunmehr noch stärker gefördert werden. Er 
gedachte kurz des Geburtstages Ludendorffs. 
Die Ehrungen dürften nicht mißverstanden 
werden, sie galten dem großen Feldherrn des 
Weltkrieges. Von Interesse waren die 
Zahlen über das Winterhilfswerk im Kreise 
Rendsburg, die wir an anderer Stelle brin 
gen. In diesem Zusammenhang erwähnte der 
Lanörat noch einmal den sogenannten Fall 
N e u n e r t. Er habe zu wiederholten Malen 
festgestellt, daß nichts den Verdacht einer 
Unterschlagung gerechtfertigt hätte. Vierfach 
sei die Prüfung gewesen. Lediglich eine ge 
ringe Ueberschreitung der Reisespesen sei fest 
gestellt worden, die aber von der Gauamts 
leitung nicht beanstandet wurde, weil im ersten 
Jahr eine Festsetzung der Reisekosten noch 
nicht erfolgt war. Im Interesse des Ansehens 
des Winterhilfswerks greife er gegen bös 
willige Gerüchtemacher mit eiserner Faust 
durch. Kürzlich erst habe er einen solchen 
Mann in Schutzhaft genommen und habe zwei
	        
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