Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 3)

127. Jahrgang, 
127. Jahrgang. 
Rerrösburym: TrgebloLL 
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die wichtigsten Büstungskonzerne 
scharf gegeißelte Lügenkampagne der auslän 
dischen Zeitungen nicht nur eine innerpolitische 
Angelegenheit geblieben. Anders als man es 
anständigerweise erwarten konnte, haben die 
Lügenfabrikanten en gros auf den 30. Juni 
reagiert. Statt Anerkennung darüber zu 
äußern, daß Hitler mit starker Hand die Re 
volte niedergeschlagen und so das Zentrum 
Europas vor einem möglichen Chaos bewahrt 
hat, zeigt man sich offen enttäuscht über die 
Stärke dieser nationalsozialistischen Regierung 
und ihrer starken Verwurzelung mit dem deut 
schen Volk. 
Am 13. Juli wird der Führer sprechen. Nicht 
nur sein deutsches Volk, sondern die ganze 
Welt, die unter politischen Vorurteilen gegen 
Deutschland leidet sowie unter politischen Fehl 
griffen der „anderen Seite", wird aufmerksam 
seinen Worten lauschen. 
Die dritte AeichslUZMung. 
Die zu Freitagabend einberufene Reichstags 
sitzung ist die dritte Sitzung des am 12. Novem 
ber 1933 gleichzeitig mit der Volksabstimmung 
gewählten Reichstags. Der Reichstag besteht 
aus 661 Abgebvrdneten, von denen 639 Mit 
glieder der NSDAP, und 22 Gäste sind, die 
sämtlich in der nationalsozialistischen Reichs 
tagsfraktion zusammengeschlossen sind. In der 
Zusammensetzung des Reichstags werden im 
Zusammenhang mit den Ereignissen des 30. 
Juni und dem kürzlich vom Reichskabinett be 
schlossenen Gesetz über Mandatsverluste sicher 
gewisse personelle Aenderungen eintreten. 
Die erste Sitzung des gegenwärtigen Reichs 
tags fand am 12. Dezember 1933 statt. Sie 
diente lediglich der Konstituierung. Die zweite 
Sitzung wurde dann am 30. Januar, dem Jah 
restag der Betrauung Adolf Hitlers abgehal 
ten. Der Führer gab in dieser Sitzung einen 
ausführlichen Rechenschaftsbericht über das 
erste Jahr nationalsozialistischer Staatsfüh 
rung ab. Gleichzeitig wurde das von der 
Reichsregierung vorgelegte Ermächtigungs 
gesetz angenommen, in dem der Regierung 
weitgehende Vollmachten für den Neubau des 
Reichs erteilt wurden. 
Die Reichstagssitzung am Freitag wird wie 
der in den Räumen der Krollvper stattfinden. 
steht mit der englischen Firma Vickers in Jn- 
teressenverbiuöung. 
Die chemische Rüstungsgruppe der USA. ist 
mit „Du-Pont de Nemours" am bedeutendsten 
vertreten. Dieses Unternehmen stellt die ame 
rikanischen Giftgase her. Du-Pont de Nemours 
hat enge Beziehungen zu den Gesellschaften 
der englischen chemischen Industrie „The Im 
perial Chemicals" und „The Allied Chemicals". 
Die wichtigsten Flugzeugfabrikten der USA. 
sind „Curtiß", „Wright", „Fokker", „United 
Aircraft and Transport" sowie „Consolidated 
Aircraft Co". Die Firma Wright erhält ihre 
Motore von den Skoöawerken. Auch hier be 
stehen enge Verbindungen zu Fokker" Holland 
und dadurch zu Vickers. 
Wie können militärische Geheimnisse gewahrt 
bleiben, wenn alle diese internationalen Trusts 
durch Interessengemeinschaften zusammenhän 
gen, und wie kaun eine Abrüstung durchge 
führt werden, wenn diese Rüstungskonzerne 
die halbe Welt materiell oder durch ihre Presse 
beherrschen? Im Jahre 1909 setzte Lord Bal 
four das englische Parlament in große Auf 
regung durch die Behauptung, er habe durch 
Geheimagenten erfahren, die deutsche Flotte 
werde in drei Jahren die gleiche Stärke wie 
die englische besitzen. Die Folge dieser Be 
hauptung war eine wesentliche Verstärkung 
der Kadres. Später stellte es sich heraus, daß 
dieses „Märchen" von der deutschen Flotte un 
wahr war, eine von den Agenten Vickers Bal 
four unterbreitete Lüge. Die Lieferungen zu 
dieser englischen Flottenverstärkung erhielt die 
„Cammel Gruppe", ein Zweigunternehmen 
der Firma Vickers. 
Kann man sich nun wundern, warum die 
Welt nicht zur Ruhe kommt? 
Nachdem das Institut für Konjunktur 
forschung dieser Tage sich mit der wirt 
schaftlichen Seite der Rüstungen in der 
Welt befaßt hat, gibt folgender Beitrag den 
Blick frei hinter die Kulissen der Rüstungs 
industrie. 
Fm Jahre 1920 legte die Rüstungsindustrie 
^serer Gegner beim Völkerbund Beschwerde 
^8en die beabsichtigte Rüstungsverminderung 
' lft > Die mit der Behandlung dieser Frage be- 
Mtragte Völkerbundskommission lehnte die 
şischwerde nicht nur ab, sondern erhob ihrcr- 
Rs folgende Vorwürfe: Die Rüstungsindu- 
"ste verbreite in ihrer Presse fortwährend be 
ruhigende Nachrichten über angebliche Aus- 
Mungen, begünstige falsche Informationen, 
^steche maßgebende Beamte und Politiker in 
ìnem Interesse, hetze zu Kriegen und stei 
ge fortwährend die Preise ihrer Produkte, 
^ider wurden diese Berichte niemals in der 
şiesse veröffentlicht. 
,Die Rüstungsindustrie umfaßt drei Mate- 
rgruppcn: Stahl, Holz und Chemikalien. In 
r morsten Ländern besitzen einige wenige 
Minen oder Konzerne das Rüstungsmonopol. 
Es einzelnen Konzerne sind unter sich ohne 
r^sicht auf das nationale Prinzip durch ge- 
^igsŞe Aufsichtsräte oder Generaldirektoren 
^8 verbunden. Sie besitzen ferner entweder 
^8Me Presseorgane oder sind imstande, die 
^èsse in ihrem eigenen Interesse zu beein- 
' Rsen. Das gelingt ihnen umso leichter, da sie 
meistens über eigene Banken oder sehr 
î Beziehungen zu den Banken verfügen, 
stn England ist es die Firma Vickers, die das 
àlische Rüstungsmonopol besitzt. Durch die 
.Erschmelzung mit der Firma Armstrong er- 
1^11 sie Weltgeltung. Im Weltkriege üeherrsch- 
^ şie die gesamte Munitionsversorgung der 
ätschen Armee und Flotte. Die Tochterge- 
Mchasten von Vickers sind „The English 
tzîeel Co", „The Metropolitan Cammel Grup 
ps und „Vickers Aviation". Vickers beliefert 
Rüstungsprodukten: Italien, Kanada, Ru- 
Äiett, Spanien und Holland. In diesem 
h "de besteht eine Jnteressenverbindung mit 
1 Flugzeugfirma Fokker. 
tz^ie Aktienmajorität der Firma Schneider- 
t^bzot ist in den Händen von Generaldirek- 
J Zaharoff, der gleichzeitig Generaldirektor 
à? Vickers ist. Die maßgebende französische 
äungsfirma ist Schneider-Creuzot. Im letz- 
Ķ Fahr lieferte sie Kriegsmaterial an Jugo- 
tz, ìen, Griechenland, Rumänien, die Türkei, 
^Marien, Rußland, Argentinien, Mexiko, 
ļJlOtt und Spanien. Sie steht mit einer der 
tz Ren argentinischen Banken, der „Hypothü- 
d'Argentine" durch eine gemeinsame Ge- 
à Rdirekton in Personalunion. Ferner ist 
jj^ralbirektor Neuflige gleichzeitig General- 
.tor von Schneider-Creuzot und der Otto 
ist ^ìn Bank. Ein weiterer Generaldirektor 
bekannte Baron Wendel, gleichzeitig 
vuo Direktor der Bank von Frankreich, De- 
Wa« ïteï und Besitzer der Zeitungen „Lcs D?- 
D. und „Le Temps". 
liesse bedeutendste Rüstungsfirma in Japan, 
Svt^^chbar mit Vickers und Schneider-Creu- 
ltzfs îst die Mitsui Gruppe. Ihre Zweignieder- 
Iļļtļ’ûfit umfassen Unternehmungen der 
V tn ^ Petroleumindustrie, Bergwerke 
*Un»ķ"ôzeugfabriken sowie Feuerversiche- 
.Luzerne. Auch die Stahlwerke von Nip- 
gehören der Mitsui Gruppe, doch teilt sie 
^"tienbesitz mit der Firma Vickers. 
, Aufrüstung Chinas teilten sich Schnci- 
«fy eH l ' eu 5ot nnd die Skodawerke sowie die 
hier^/"ņische Rüstungsindustrie, England war 
In wenig beteiligt. 
n Vereinigten Staaten von Nord- 
erscheint als bedeutendste Gruppe die 
Äktie^x Steel Co., gegründet 1903 mit einem 
^ìtal von 31 Millionen Dollars, heute 
Aktienkapital aus 503 Millionen 
ste syj • Ihre Zweigunternehmungen sind 
Shipbuilding and Drydock Co", fer- 
e Brown Bovery Electric Co. Letztere 
Der Reichstag tritt Freitag zusammen 
DNB. Berlin, 10. Juli. Der Reichstag 
ist für Freitag, de« 13. Juli, 20 Uhr, einberu 
fen worden. Als einziger Pnnkt steht auf der 
Tagesordnung die Entgegennahme einer Er 
klärung der Reichsregierung. 
Die Reichstagssitzung wird auf alle deutschen 
Sender übertragen. 
rungen mitzuteilen hat. Es ist in Berlin nicht 
üblich, nach Art der westlichen geschwätzigen 
Diplomatie der Öffentlichkeit ein Feld für 
Kombinationen bzw. Vermutungen zu bieten, 
und so ist auch über den vermutlichen Inhalt 
der Regierungserklärung noch nichts in die 
Oeffentlichkeit gedrungen. Entschlüsse des Füh 
rers haben deswegen eine so große Wirkung, 
weil sie schlagartig und desto zielsicherer der 
Welt mitgeteilt werden. So nimmt er der aus 
ländischen Presse die Möglichkeit, seinen Ent 
schlüssen vorzugreifen. 
Daß die Einberufung des Reichstages mit 
dem 30. Juni zusammenhängt, dürfte wohl klar 
auf der Hand liegen. Dieser 30. Juni ist durch 
die gestern abend von Dr. Goebbels so 
Recht plötzlich erfolgte gestern die Einberu 
fung des Deutschen Reichstages. Wir wissen, 
daß dieser Apparat heute von jeglichem Leer 
lauf befreit ist, und daß der Reichstag nur dann 
zusammentritt, wenn der Führer dem Volk 
und der Welt wichtige Entschlüsse oder Erklä- 
Dr. Goebbels rechnet ab 
nationalen Verkehr üblichen Wahrheit und 
Klarheit auch diese Vorgänge dargestellt und 
beurteilt hätte. Denn es ist ja ihre Aufgabe, 
ihr Lescpuülikum nach bestem Wissen und Ge 
wissen zu unterrichten, um ihm damit die Mög 
lichkeit zu geben, sich ein eigenes Urteil über 
die großen politischen Bewegungsmomente 
unserer Zeit zu bilden. 
Was ist aber statt dessen der Fall gewesen? 
Abgesehen von einer Reihe seriöser Auslands- 
zcitungen, die auch in diesem Falle die ruhige 
Ueberlegung und die Nüchternheit des Urteils 
nicht verloren haben, ist der übrige Teil der 
internationalen Weltpresse geradezu in einen 
Taumel böswilliger Verhetzung und hysteri 
scher Verleumdung hineingeraten. Man muß 
schon ein Uebermaß von krankhafter Phantasie 
sein eigen nennen, um diesen Spülicht feiger 
Lüge überhaupt in sich aufzunehmen, geschwei 
ge ihn herzurichten. 
Die deutsche Regierung hat bisher zu all 
diesen skandalösen Vorgängen geschwiegen. Sie 
erachtete es als unter ihrer Würde, sich mit 
dieser Art von boßhafter und verleumderischer 
Journalistik auseinanderzusetzen. Sie hat die 
Vorgänge des 30. Juni mit einer beispiellosen 
Offenheit dem eigenen Volke und der Welt 
DNB. Berlin, 10. Juli. Reichsminister Dr. 
Goebbels sprach Dienstagabend um 8 Uhr über 
alle deutschen Sender über das Thema: „Der 
30. Juni im Spiegel des Auslandes". Er 
führie u. a. aus: 
Wenn ich heute abend zu Ihnen spreche, so 
möchte ich mich mit Ihnen an das gesamte 
Ausland wenden. Ich rufe Sie alle zum Zeu 
gen auf für einige, in der ganzen Journalistik 
fast beispiellos dastehende Fälle der Lüge, Ver 
leumdung und Verzerrung eines wahren Tat 
bestandes.. Der 30. Juni ist in Deutschland 
reibungslos und ohne jede innere Erschütte 
rung verlaufen. Der Führer hat mit seiner 
Autorität und einer bewundernswerten Kühn 
heit die Revolte eines kleinen Klüngels von 
Saboteuren und krankhaften Ehrgeizlingen 
blitzartig niedergeschlagen. Die Ruhe und Ord 
nung wurde dabei im ganzen Lande nicht ge 
stört. Das tägliche Leben ging seinen normalen 
Gang. Die Menschen in Deutschland fuhren, 
als wäre nichts geschehen, in ihre Ferien oder 
setzten ihre Arbeit ohne jede Unterbrechung 
fort. Das Volk in seiner Gesamtheit aber be 
grüßte mit einem befreienden Aufatmen die 
rettende Tat des Führers, die Deutschland und 
damit die ganze Welt vor schwersten Kata 
strophen bewahrte. 
Es wäre anzunehmen gewesen, daß die in 
ternationale Weltpresse, die ja doch ihre be 
auftragten und gut bezahlten Vertreter in 
Berlin und anderen großen Städten des Rei 
ches unterhält und damit die Möglichkeit hatte, 
sich über die Vorgänge des 30. Juni durch 
Augen- und Ohrenzengen einwandfrei und ob 
jektiv unterrichten zu lassen, mit der im inter-
	        
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