Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 3)

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Russen, an diesem Werk des Völkerbundes 
mitzuarbeiten. 
Darauf bestieg 
der erste russische Delegierte, 
Volkskommissar Litwinow, 
die Rednertribüne. Er wurde mit kräftigem 
Beifall begrüßt. Die Jupiterlampen wurden 
für die Fotografen eingeschaltet, und Litwinow 
stand, als er seine Rede begann, im grellsten 
Lichtkegel. 
DNB. Genf, 18. Sept. Litwinow war in 
einem hellgrauen Anzug erschienen. Er sprach 
schnell und überstürzt in vielfach unverständ 
lichem Englisch. Litwinow dankte zunächst den 
Mächten, die sich um die Zulassung der Sowjet 
union bemüht hätten, vor allem Frankreich, 
England und Italien. Litwinow machte den 
Versuch, der kritischen Stimmung der Ver 
handlung durch eine Darstellung der Lage in 
Sowjetrußland entgegenzutreten, die aber 
zweifellos scharfem Widerspruch begegnen 
wird. So behauptete er, daß sich die Rassen 
und Völker in der Räte-Union rasch entwickeln 
und ihrer Kultur gemäß leben könnten. Es 
gebe in der Sowjetunion kein Vorurteil gegen 
Rassen oder Nationen, und es gebe auch keine 
Mehrheit und keine Minderheit, da Gleich 
berechtigung herrsche. Die Sowjetunion habe 
sogar Nationen, die im Verschwinden waren, 
wieder zum Leben erweckt. Ein Zeichen für die 
russische Toleranz und für die Vielseitigkeit 
des russischen Völkerlebens sei die Tatsache, 
daß die russische Presse in 50 Staaten erscheine. 
Der russische Außenkommissar betonte, daß 
die Voraussetzungen für Rußlands Mitarbeit 
und Zusammenarbeit mit den anderen Staaten 
in Genf der Grundsatz der Nichteinmischung 
in die inneren Angelegenheiten eines Staates 
sein müsse. Jeder Staat müsse das Recht 
haben, sich nach seinen Bedürfnissen zu entwik- 
keln. Rußland sei hier der Vertreter eines 
neuen Systems, vor allem auf dem Gebiete 
der Wirtschaft. Sowjetrußland werde auch in 
Zukunft auf keine seiner Besonderheiten ver 
zichten. 
Litwinow suchte dann der Versammlung 
klarzumachen, daß Rußland schon seit Jahren 
mitten in der internationalen Zusammen 
arbeit stehe und in Genf keineswegs ein Neu 
ling sei. Er erinnerte vor allem an Rußlands 
Beteiligung bei den verschiedenen internatio 
nalen Konferenzen, die zum Teil vom Völ 
kerbund selbst organisiert worden waren, und 
vor allem an seine Tätigkeit in der Ab 
rüstungskonferenz. Rußland habe sich bekannt 
lich mit jeder brauchbaren Abrüstungsmaß- 
uahme einverstanden erklärt. Durch die Defi 
nition des Angreifers habe es wesentlich an 
der Klärung der Abrüstungs- und Sicherheits 
frage mitgearbeitet. 
Auch im weiteren Verlauf seiner Rede sprach 
Litwinow von Rußlands Arbeit für den Frie 
den als den Möglichkeiten, die die Mitwir 
kung der Sowjetunion im Völkerbund feiner 
Meinung nach eröffneten. Dann fiel das Wort 
„Krieg". Vor 15 Jahren, als der Völkerbund 
gegründet wurde, führte Litwinow aus, habe 
man sich die gegenwärtige Lage noch nicht vor 
stellen können. Jetzt aber sei der Krieg die 
Gefahr von heute. Der Völkerbund müsse sich 
der Organisation des Krieges entgegenstellen. 
Jeder Staat müsse wissen, daß ein Krieg nicht 
mehr örtlich begrenzt werden könne und daß 
auch die neutralen Staaten schwer unter ihm 
leiden würdem Noch immer seien die furcht 
baren Wirkungen des Weltkrieges nicht über 
wunden. Deshalb müßten verstärkte Sicher 
heitsgarantien verlangt werden. Freilich kenne 
niemand so gut wie er die Grenzen, die der 
Friedenssicherung des Völkerbundes gesteckt 
seien. Aber bei gutem Willen lasse sich unter 
Mitwirkung der Sowjetunion zweifellos auch 
hier ein Erfolg erreichen. 
Als Litwinow seine Rede geendet hatte, war 
der Beifall etwas stärker als am Anfang, aber 
immer noch erheblich unter dem Durchschnitt. 
Obgleich die meisten Delegationen und die 
Tribünenbesucher zweifellos nur zum gerin 
gen Teil die Rede verstanden hatten, verließ 
doch alles den Saal, als die Uebersetzung der 
Litwinowrede begann. Nur ganz wenige De 
legationen blieben bis zum Schluß auf ihren 
Plätzen, so daß die russische Delegation schließ 
lich fast allein zwischen leeren Bänken saß. So 
bald die Uebersetzung beendet war, schloß der 
Präsident die Sitzung. Die russische Delega 
tion fuhr diesmal im Auto auf dem normalen 
Wege ab, wobei einige Anhänger des Sow 
jetsystems, meist junge Burschen, klatschten. 
Auch einige Gegenrufe waren zu hören. Die 
Ordnung wurde aber nicht gestört. 
. . bas übelste Instrument, das je geschaffen wurde". 
DNB. Berlin, 18. Sept. Ein Vertreter der 
Nacht-Ausgabe hatte am Montag in Nauheim 
eine Unterredung mit dem amerikanischen 
Zeitungskönig William Randolph H e a r st. 
Hearst, der seinen Kuraufenthalt in Nauheim 
beendet hat und noch gestern abend nach Lon 
don reiste, um nach Amerika zurückzukehren, 
äußerte sich zunächst sehr begeistert über die 
landschaftliche und architektonischen Schönhei 
ten Deutschlands, die er während seiner dies 
jährigen Reise kennengelernt hat. Bei einer 
Erörterung der weltwirtschaftlichen Fragen 
äußerte sich Hearst in den Ausdrücken unzwei 
deutigster Ablehnung über den Versailler Ver 
trag. „Ich betrachte," erklärte er u. a., „den 
Versailler Vertrag als eines der übelsten In 
strumente, die je geschaffen wurden. Er ist ge 
rade so sehr eine Ursache der Verwirrung und 
der Demoralisierung, die heute in Europa 
herrsche, wie der Weltkrieg selbst. Ueberdies 
machen die Klauseln des Vertrages einen 
neuen Krieg unvermeidlich, es sei denn, daß 
eine friedliche Methode gefunden werden kann, 
durch die man die Widerrechtlichkeit des Ver 
trages beseitigt. Die Erkenntnis, daß unser 
eigenes Land in irgendeiner Form für den 
unerhört ungerechten und unklugen Vertrag 
von Versailles verantwortlich ist, ist für den 
Amerikaner peinlich und schmerzvoll Es sei 
unmöglich, einen halben Kontinent an den 
Bettelstab zu bringen, ohne daß man zugleich 
die Handels- und Jndustriebeziehungen so aus 
dem Gleichgewicht bringt, daß die andere 
Hälfte beinahe ebenso ausgepowert wird, un 
geachtet der Anhäufung „bedeutungsloser 
Goldsymbole, die innerlich wertlos seien. Alle 
Völker seien untereinander abhängig in der 
Armut und in der Prosperität. Es sei Zeit, 
die Ungerechtigkeit des Versailler Vertrages 
mit Vernunft und in Frieden zu beseitigen." 
Landestrauer herrschte am gestrigen Diens- 
ta gin ganz China, da vor drei Jahren an die 
sem Tage Japan Besitz von der Mandschurei 
ergriff. Ueberall fanden große Geöenkver- 
sammlungen statt. Gasthäuser, Lichtspieltheater 
und Vergnügungsstätten blieben geschlossen, 
alle Fahnen wehten auf Halbmast. — Die Ja 
paner veranstalteten zur Feier dieses Tages 
einen großen Flottenaufmarsch in Dairen und 
einen Massenflug mit 100 Flugzeugen nach 
Hsinking. 
Der polnische Westmarken-Verein, früher 
der wichtigste Träger des Kampfes gegen das 
Deutschtum, hat eine Aenderung seiner Sat 
zungen vorgenommen. Der Verein, der seinen 
Hauptsitz von Posen nach Warschau verlegt hat, 
heißt jetzt „Polnischer Westverband". In einer 
Entschließung hat er die Erklärungen des pol 
nischen Außenministers Beck in der Minder- 
tzeitenjrage in Genf gutgeheißen ^ M 
Parlamentseröffttung ist Holland. 
line WŞ-Mê 
M eine isAnssiMe Atmet. 
DNB. Haag, 18. Sept. In der üblichen feier 
lichen Weise hat am Dienstagmittag die Eröff 
nung der neuen Sitzungsperiode der nieder 
ländischen Generalstaaten statt. Königin Wil 
helmina betonte in der Thronrede einleitend, 
Die kommende „ 
NeichsgrmLmöeokörmng 
Dr. Frick über die Selbstverwaltung. 
NDZ. Berlin, 19. Sept. (Eig. Funkmeld.) 
Reichsinnenminister Dr. Frick veröffentlicht 
im „Gemeindetag" Ausführungen über das 
Thema „Gemeinde und Staatsidee". Die Ge 
meinde, so führt der Minister laut NDZ. aus, 
ist eine der Grundlagen des staatlichen Auf 
baues, sie ist die Zelle, aus der ein großer Teil 
des reichen Lebens der Nation hervorgeht. Der 
Nationalsozialismus betrachtet die Selbstver 
waltungskörper nicht als überflüssig, will sie 
vielmehr als eine wertvolle Einrichtung, den 
Willen des Volkes zu formen und zu tätiger 
Leistung anzuspornen und zu steigern, erst 
recht zur Entfaltung bringen. Das wichtigste 
Gesetz auf diesem Gebiet wird die kommende 
Neichsgemeindeordnuug sein, die für alle deut 
schen Gemeinden die einheitliche Grundlage 
schaffen und damit ein wesentlicher Baustein 
beim Neubau des Reiches sein wird. Der natio 
nalsozialistische Staat beruht auf dem Führer- 
gedanken und unbedingter innerer Geschlossen 
heit des ganzen Staatslebens. Der Führer 
gedanke steht in schärfstem Gegensatz zum Par 
lamentarismus,' er ist aber kein Gegensatz zur 
Selbstverwaltung. So wie im großen Umkreis 
der Staatspolitik nur eine starke, nie schwan 
kende, viel sichere Führung erfolgreich sein 
kann, so wird auch in den örtlichen Gemeinde 
verwaltungen eine feste, nicht von kleinlichen 
Gesichtspunkten beeinflußte Führung besseres 
zu leisten vermögen, als ein Gemeindeparla 
ment voll raufender Jnteressentenhaufen. 
Wsehelmregeà Enthüllungen 
über marxistische Staatsstreichpläue in 
Spanien. 
DNB. Madrid, 19. Sept. Ueber den vor 
kurzem aufgedeckten Waffenschmuggel der 
spanischen Marxisten und ihre Umsturzpläne 
brachte die Madrider Zeitung „Jnformatio- 
nes" am Montag aufsehenerregende Nachrich 
ten, die von anderen Rechtsblättern der 
Hauptstadt im Laufe des Dienstags aufgegrif 
fen wurden. 
daß auch Holland die Folgen der geistigen und 
wirtschaftlichen Krise, von der die ganze Welt 
ergriffen werde, stets schwerer zu spüren be 
komme. Die Entwicklung des Wirtschafts 
lebens in Holland wie in Niederländisch-Jn- 
dien gebe zu großen Besorgnissen Anlaß, die 
um so schwerer wirken müßten, als im Hin 
blick auf die Verhältnisse in denjenigen Län 
dern, mit denen Holland wirtschaftlich am eng 
sten verbunden sei, noch weitere Schwierig 
keiten zu befürchten seien. Weiter wird in der 
Thronrede mit großer Besorgnis festgestellt, 
daß beinahe überall die Tendenz zur Verstär 
kung der militärischen Rüstungen wieder auf 
gelebt sei. Obwohl die niederländische Regie 
rung ihr Möglichstes zur Einschränkung dieser 
Bestrebungen tue, halte sie sich jedoch anderer 
seits für verpflichtet, bei ihren auf die Landes 
verteidigung gerichteten Maßnahmen die>r 
Tendenz Rechnung zu tragen. Im Innern 
werde die Regierung ihre volle Aufmerksam 
keit der Wahrung der sittlichen Kräfte des 
Volkes und der Stärkung der Einheit der 
Nation, zugleich aber auch der Abwehr von 
Angriffen gegen die Staatsautoritäten zu 
wenden. 
die Teilnahme, die ihnen von den Engländern 
in Indien allenthalben entgegengebrach 
wurde. Andererseits erklärten auch die km 
schen Behörden die Form und Art der Aoim 
lung, wie sie von der Expedition mit den Tr 
gern vorgenommen wurde, als beispielgeben ■ 
Nicht genug tun konnten sich die Teilnehm 
der Expedition im Lob der wackeren Darjee 
ling-Leute. 
Die wissenschaftlichen Ergebnisse sind, urM^ 
hängig vom unglücklichen Ausgang des Unrc - 
nehmens, bedeutend. Bor allem waren nur, 1 
erzählten die Expeditionsteilnehmer, in oe 
Lage, nachzuweisen, daß die photogrammetrŞ 
Methode der Geländeaufnahme, die wir ver 
wendeten, eben tatsächlich geeignet ist, auch) 
dem unübersichtlichen und schwierigen ©eDt 
erstklassige Ergebnisse zu zeitigen. Die Teilney- 
mer sind überzeugt, daß das Unternehmen vo 
wissenschaftlichen Standpunkt aus ein von 
Erfolg war. 
Wie nötig diese Abwehr ist, zeigt folgende 
Meldung: 
Bei der Eröffnung des Parlaments ereig 
nete sich ein Aufsehen erregender Zwischenfall. 
Als die Königin im Rittersaal die Verlesung 
ihrer Thronrede beendet hatte, erhob sich einer 
der ältesten Abgeordneten, um die Monarchin 
mit dem gebräuchlichen Ruf „Es lebe die Kö 
nigin!" zu ehren. Ehe noch die übrigen An 
wesenden in diesen Ruf einstimmen konnten, 
hatte der aus Niederländisch-Jndieu stam 
mende kommunistische Abgeordnete der zwei 
ten Kammer, Rustan Effendi, die Worte „Weg 
mit der Königin" in den Saal geschrieen. Al 
ler Anwesenden bemächtigte sich eine große 
Erregung. Mehrere Kriminalbeamte stürzten 
sich sofort auf den Kommunisten und warfen 
ihn zum Saal hinaus. Auch die beiden ande 
ren kommunistischen Abgeordneten der zwei 
ten Kammer wurden schleunigst aus dem Saal 
geführt. Die übrigen Anwesenden stimmten 
begeistert in den Ruf „Es lebe die Königin!" 
ein und sangen darauf die Nationalhymne. 
Auch auf den Straßen mußte die Polizei an 
mehreren Stellen kommunistische Ansamm 
lungen zerstreuen. 
Mische £siuMf? 
auf einer Studienreise durch Deutschland. 
VmMschnMme Werfällen 
einen MermaM. 
DD. Olmütz, 18. September. In der Ortschaft 
Heiligenberg bei Olmütz ereignete sich ein am 
regender Vorfall. Die Zuckerwaren- und ~ e 
kuchenzeltstände des dort. Marktes wurden ķ 
vielen tausenden Bienen überfallen, so d p 
Besitzer und Kunden vor den wütenden Tiere 
flüchten mußten. Die Leute waren den Biene - 
schwärmen gegenüber vollständig machtlv ' 
Erst gegen Mitternacht verflogen sich die ck 
sekten. Der Schaden, den die Geschäftsleute e' 
litten, beträgt mehrere tausend Kronen. T 
Bienen waren infolge der vorangegangene 
kühlen Tage ausgehungert. 
dent und sämtliche Kabinettsmitglieöer teil 
nehmen sollten. Angesichts einer erhofften 
Teilnehmerzahl von 300- bis 400 000 Arbei 
tern, die zum größten Teil bewaffnet sein 
sollten, sollten der Staatspräsident und die 
gesamte Regierung ermordet werden. Dies 
wäre das Zeichen gewesen für die offene Er 
hebung der anwesenden Arbeitermassen, die 
den Leiter der „Allgemeinen Arbeiter-Union", 
den ehemaligen sozialdemokratischen Minister 
Largo Caballero — auch „der spanische 
Lenin" genannt — zu ihrem Führer ausgeru 
fen hätten. Dieser war beauftragt, dann die 
Errichtung der Diktatur des Proletariats i» 
ganz Spanien zu erklären. 
DNB. Nürnberg, 19. Sept. Am Dienstag 
kamen in Nürnberg zwölf dänische Landwirte 
an. Die Reisegesellschaft, die aus den maß 
gebendsten Persönlichkeiten der Landwirtschaft 
Dänemarks besteht, befand sich in Begleitung 
des Landesbauernführers Schuberth. Die 
Gäste bereisen zur Zeit ganz Deutschland, um 
landwirtschaftliche, technische und insbesondere 
auch politische Studien zu machen und das 
Leben und Streben des neuen Deutschlands 
aus eigener Anschauung kennen zu lernen. 
Nach dem Besuch der althistorischen und ehr 
würdigen Denkmäler der Stadt Nürnberg 
besichtigten die Dänen die Bauten des Reichs 
parteitages. Die Gäste haben den zähen Wil 
len des arbeitsamen, disziplinierten und ge 
einten deutschen Volkes immer wieder sehen 
und erleben können. Die Reisegesellschaft be 
gab sich anschließend an den Nürnberger Be 
such in das Kirchenanbaugebiet bei Herolds 
berg,' dann erfolgte die Weiterfahrt nach Bay 
reuth. 
Den „Jnformationes" zufolge hatten die 
Marxisten einen völlig durchgearbeiteten 
Plan, wonach die Regierung am Tage der 
Ueberführung der beiden zur Zeit der Mo 
narchie im Jahre 1930 erschossenen revolutio 
nären Offiziere Galan und Hernandez nach 
Madrid ausbrechen sollte. Der Hauptschlag 
war festgesetzt für den Augenblick der öffent- 
lichejz TrauşilKier^ a» der ŞtaatsMsi- 
Zie Aàklànden 
der Mischen Himaiaga-Expediiiön 
in München eingetroffen. 
^DNB. München, 19. September. Am Diens 
tagnachmittag sind die Ueberlebenden der deut 
schen Himalaya-Expeöition in München einge 
troffen. Einem Vertreter des „Völkischen Be 
obachters" gegenüber berichteten die Fahrtteil 
nehmer von den Schicksalen der Expedition seit 
den verhängnisvollen Julitagen. Sie teilten 
mit, daß, als der Abmarsch begann, nicht der 
geringste Unfall mehr zu beklagen war. Sehr 
anerkennend äußerten sich die Teilnehmer über 
die freundliche und tatkräftige Unterstützung 
der englischen Behörden in Darjeeling. Alle 
tzķditionKmitglķder sind poll des Lobes über 
In wenigen Zeilen. 
Der österreichische Abiturient Gottfried 
Weinrich stand vor dem Wiener Schöffensenv 
unter der Anklage unbefugten Waffenbesitz^' 
Der junge Mann, der sich sehr tapfer vercM■ 
wartete, wurde zu fünf Jahren schweren ve' 
schärften Kerkers verurteilt. 
Zwei deutsche Reichsangehörige, die GeschO 
ster Eugen und Gertrude Seiffert, Kino 
eines reichsdeutschen Journalisten aus Bnv 
pest, wurden auf der Rückreise vom Reichsşşl 
teitag auf dem Bahnhof in Eger verhaftet u' 
in Arrest gebracht. Gertrude Seiffert, die 8 
rade 13 Jahre alt ist, mußte eine Nacht im P 
lizeiarrest zubringen und wurde am ander 
Morgen, ohne vernommen worden zu S 
wieder entlassen. Der 17jährige Eugen ôķ 
det sich noch im Gefängnis. Als Grund für ^ 
Verhaftung wird der Besitz von HJ.-Unisş' 
Zeitungen sowie Aufnahmen vom Reichst^ 
teitag angegeben. Der deutsche Gesandte . 
Prag, Dr. Koch, hat sofort die nötigen Schcm 
unternommen. _ . 
Ein furchtbares Unwetter ging .im 
lichen Teil der Leisinger Pflege mit schwer 
Wolkenbruch und Hagelschauern nieder, f 
gesamte restliche Obsternte und die Wim 
saat ist vernichtet worden. Am schweren . 
troffen sind die Orte Zennesitz, Zechwitz 11 
Glennen. 
segle UMyzygAWea. 
Mernhos hei MrM-Zarl 
durch Feuer vermchlel. . 
lt. Föhrden-Barl bei Wrist, 19. Sept. ^ 
dem Gewese des Bauern Heinrich Rühma 
in Föhrden brach am gestrigen Dienstagno ^ 
mittag um 4y 4 Uhr ein Feuer aus, das * 
großer Schnelligkeit um sich griff und 
ganze Gewese in kurzer Zeit einäscherte. ^ 
Feuerwehren konnten wegen Wassermaab ^ 
nicht gleich in Tätigkeit treten. Das ~ 
mußte aus der über ein Kilometer entse 
ten Bramau genommen werden, jedoch» 
Mehrere Weh^ 
ten die Schläuche nicht 
legten ihre Schläuche zusammen, und erst 
^ständiger Arbeit gelang es den Wey ^ 
endlich Wasser zu erhalten. Die neben 0 ^ 
Wohnhaus befindlichen Ställe wurden • ^ 
während mit Wasser begossen, das dem e1t 
Hause befindlichen Brunnen entnoşş 
wurde. .. 
Das Feuer soll im Stallgebäude am 
schornstein vermutlich durch Solbstento 
dung entstanden sein. Durch den Wastes ^ 
gel war es den Wehren nicht möglich, d>w 
gebaute Wohnhaus zu retten, so daß auch 
ses in kurzer Zeit den Flammen zum 
fiel. Sämtliches Mobiliar konnte gerettet 
den, wogegen die ganze Heu- und Korne 
verbrannte. Am nächsten Morgen sollte 
Korn mit der Maschine gedroschen mero - 
VàbêŞ of , r . 
Wahrscheinliche Witterung: Meist stärker 
örtliche Gewitter, Temperaturen etwas » 
als bisher. * 
S- 
* I 
«erantwortltcher Hairptschriftletter uns Herausgebe^' 
StnandMöller. 
Stellvertreter des Hauptschriftleiters: Herbert ļt* 
Verantwortlich für Politik: Herbert Puhlma»», > »gch-« 
allgemeinen Teil: Adolf Dregori, für den wrr l j 
Teil: t. A.: Dr. Ll. Bielfeldt. für den promķ 
örtlichen Teil: Karl Alüller. all- in Rendsburg-. ^ 
Verantwortlicher Anzeigenleiter: Karl Jacobsen, i 
Verlag und Stoss; Heinrich Möller Söhne, Rendşş . 
D-A. VIII. 12 642. ^ 
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