Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 3)

Hinterhäuser. Ein englisches Bataillon, das 
damals drei Jahre lang in Tipperary ein 
quartiert war, übernahm die Melodie und 
brachte sie in die Kasernen. Als der Krieg er 
klärt und öas Bataillon nach Frankreich 
transportiert wurde, begleitete es das Lied 
auf den Kriegsschauplatz. Bald hatte sich auch 
ein Text gefunden, und öas heute populärste 
Soldatenlied der englischen Armee konnte sei 
nen Weg in die Welt nehmen. Von den fran 
zösischen Schlachtfeldern wurde die Melodie 
bald durch das ganze englische Imperium ge 
tragen. Tie Kanadier, die Australier und 
Inder und die Leute von Britisch-Columbia, 
alle sangen das Lied von „Tipperary". Kein 
englischer oder schottischer Nekrut verließ die 
Heimat, ohne diese Weise mitzunehmen. Im 
Verlauf des Krieges erschien dann in einer 
holländischen Zeitung gelegentlich auch eine 
deutsche Uebersetzung, die in ihrer Unbeholfen- 
heit einer gewissen Komik nicht entbehrt: ° 
Es ist sehr west zu Tipperary, 
Es ist sehr west zu geh'»: 
Es ist sehr west zu Tipperary, 
Um den lieben Schatz zu sehn. 
B'hüt Gott, Piccadilly, 
Adieu, Leicester Sqare. 
Es ist sehr west zu Tipperary, 
Und mein Herz ist so schwer. 
Schon im Februar ISIS war das Lied in 
Französisch, Hindustanisch und Japanisch über 
setzt. Auf diese Weise entwicktelte sich „Tippe 
rary" zu einem Kriegsgesang, mit dem die 
englischen Soldaten und alle Streitkräfte der 
Dominions in die Schlacht zogen. 
Der Plan eines Brückenbaues über den 
Großen Belt. 
Die großen Brückenbauten über den Kleinen 
Belt und den Storström sind noch nicht voll 
endet, da taucht schon ein neuer gigantischer 
Plan auf. In der soeben herausgekommenen 
Nummer der Zeitschrift „Jngeniören" veröf 
fentlicht der Staatsbahn-Jngenieur Rudolf 
Hjort-Lorenzen Gedanken und Berechnungen 
über den Bau einer Brücke zwischen den In 
seln Fünen und Seeland. Diese Brücke würde 
17,7 Kilometer lang werden. Die Kosten ver 
anschlagt der Ingenieur auf 140 Millionen 
Kronen. Dabei wird die Neuanlage des Bahn 
hofes Korsör, ferner die Schaffung neuer We 
ge-, Ueber- und Unterführungen mit berück 
sichtigt. Ter Ingenieur meint, daß sich eine 
Verzinsung der Anlagekosten erreichen ließe, 
wenn vom Kraftwagenverkehr eine Gebühr 
erhoben würde, die etwa dem jetzigen Fähr 
geld entspricht. — Schon vor reichlich 30 Jah 
ren haben englische und holländische Inge 
nieur sich mit dem Plan beschäftigt, den Gro 
ßen Belt zu überbrücken oder einen Tunnel 
zu bauen. Das dänische Verkehrsministeriuty 
hat damals Boöenuntersuchungen vornehmen 
lassen. Diese ergaben, daß der Untergrund der 
Meeresstraße unberechenbar ist- daher wurde 
damals ein Brückenbau als unmöglich angese 
hen. 
Vor 20 Jahren. 
Abschnitt« ans -«r Maenrschtacht. 
IV. 
Am 6. Sept. entschloß sich General v. Hutier zum 
Angriff. Der kommandierende General Frhr. v. 
Plettenberg beobachtete an der Straße Bergêres— 
Morains le Petit den Angriff. Die 1. Garöe-Jnf.- 
Division, voran Oberst Prinz Eitel Friedrich von 
Preußen mit seinem 1. Garde-Regt., ging dem 
Feinde zu Leibe. Doch bald wurde sein Vorgehen 
angehalten, weil der linke Flügel, das rechts be 
nachbarte 10. A.-K., nicht vorging. Rüstig schreitet 
der Angriff der 2. Garde-Jnf.-Div. vorwärts: die 
Elisabether dringen in Normêe ein. Immer weiter 
verlängerte der Feind seine Front ostwärts durch 
Heranziehen starker Reserven. General v. Pletten 
berg erbat die Hilfe der 32. Jnf.-Div.: aber durch 
gewaltige Marschanstrengungen geschwächt, kommt 
der Angriff der 32. Jnf.-Div. bald ins Stocken. Und 
auch die 2. Garde-Jnf.-Div. wird in den erreichten 
Stellungen angehalten. Als die Bitte um Hilfe bei 
der 82. Jnf.-Div. eintraf, war der Div.-Komman- 
deur Generalleutnant Edler v. d. Planitz, sofort 
entschlossen, dem Gardekorps zu Hilfe zu eilen. 
Der große Fehler — der Ruhetag der 3. Armee 
am 5. September — machte sich bemerkbar: nur 
durch Gewalt- und Eilmärsche war es der Truppe 
möglich, rechtzeitig einzugreifen. Die 64. Jnf.-Brtg. 
erreicht zuerst den Kampfplatz und greift in Rich 
tung auf Elamanges ein. Die Artillerie konnte 
wegen schlechter Sicht und wegen furchtbaren 
Feuers des nicht aufzufindenden Gegners der 
Schwesterwaffe wenig helfen. Juf.-Regt. 1 7 8 wurde 
auf Lenharrêe angesetzt, kam aber im feindlichen 
Artilleriefeuer nicht vorwärts. Der Morgen des 
7. September begann zu dämmern. Da General 
v. Plettenberg von den Absichten der 3. Armee noch 
nichts bekannt war, ordnete er die Bereitstellung 
seiner beiden Garde-Divisionen in den erreichten 
Abschnitten an! Da wird's im ersten Morgengrauen 
vor dem 3. Garde-Regt. lebendig, die Franzosen 
greifen an, werden aber von den Schützen des 3. G.- 
Regts. kurzerhand, unterstützt von den Maschinen 
gewehren, niedergeknallt. Ein morgens 8 Uhr er 
gangener Befehl an die 32. Jnf.-Div., zum Angriff 
vorzugehen, kommt wegen furchtbaren feindlichen 
Artilleriefeuers nicht zur Ausführung, vielmehr 
kommt es zu einer unheilvollen Unordnung inner 
halb der Verbände. 
Seit dem frühesten Morgen des 7. September 
strebt eine Marschkolonne ihrem Ziele Vatry zu: 
es ist die 23. Res.-Div., die eine Lücke zwischen 
der 32. Jnf.-Div. und der 23. Jnf.-Div. (3. A.) zu 
schließen hat Beim Stabe der 82. Jnf.-Div. herrscht 
eine ernste Stimmung. Die Meldungen aus der 
Front deuten auf einen starken feindlichen An 
griff auf Lenharrêe hin. Das stimmte völlig mit 
dem gerade bekanntgewordenen Befehl Josfres zur 
großen Offensive der ganzen französischen Nord- 
sront überein. Die 23. Res.-Div. rückte deshalb auf 
Befehl sofort bei Sommesous in die Front ein. 
Die Hoffnung, durch gleichzeitigen konzentrischen 
Angriff der 32. J.-D., der Garde und des 10. A.-K. 
in Richtung auf Sêzanne den notwendigen Aus 
gleich für die Zurücknahme des rechten Flügels der 
2. Armee zu schaffen, hatte sich nicht erfüllt. Eine 
irgendwie spürbare Entlastung war nicht erreicht 
worden. Im Gegenteil, der Franzosen hatte vor 
der 23. Jnf.-Div. und dem 10. A.-K. derartig starke 
Kräfte angesetzt, daß man sich dort zeitweise nur 
unter Schwierigkeiten hatte halten können. 
Noch ernster hatte sich die Lage auf dem rechte» 
Flügel der 2. Armee gestaltet, nachdem die 1. Armee 
das 9. A.-K. dringend zurückgefordert und Gene 
raloberst v. Bülow auch noch die 14. J.-D. von die 
ser schwächsten Stelle des rechten deutschen Heeres 
flügels weggezogen hatte. 
Aus den Funksprüchen der 1. Armee mußte ent 
nommen werden, baß von dieser ein entscheidender 
Erfolg am 8. September noch nicht zu erwarten 
stand: viel weniger aber schien ein solcher nach der 
Lage der Dinge aus dem rechten Flügel der 2. 
Armee möglich. Sollte überhaupt noch eine günstige 
Wendung der Dinge erzwungen werden — und 
das war nur durch Angriff denkbar — so konnte 
dieser einzig und allein erneut da versucht werden, 
wo er heute nicht geglückt war: bei der Garde und 
der westlichen Kampfgruppe der 8. Armee. Mit wel 
chem Recht durfte man aber darauf hoffen, daß der 
Truppe an> dritten Tag dieses gewaltigen Ringens 
das gelingen würde, was sie am zweiten vergeblich 
erstrebt hatte, der Durchbruch durch die feindlichen 
Linien? Mußte nicht vielmehr damit gerechnet wer 
den, daß die Angriffskrast der durch Anstrengungen 
und Verluste geschwächten Deutschen am 8. Septem 
ber geringer sein würde als am Vortage? Jeden 
falls stand fest, daß eine Fortsetzung des Angriffs 
nicht zum Ziele führen konnte, wenn nicht die Aus 
schaltung der feindlichen Artillerie gelang. 
* 
Der Angriffsbefehl des Generalob. v. Hausen 
für den 8. September fand eine Lösung von un 
erhörtem Wagemut. Die Truppe stand, als der 
Morgen des 8. Sept. graute, vor einer Aufgabe, die 
an Schwierigkeiten in der Kriegsgeschichte aller Zei 
ten schwerlich ihresgleichen hat. Es war eine Auf 
gabe, die keinem anderen Heere der Welt mit eini 
ger Aussicht auf Erfolg jemals hatt * 1st sie 
werden können. Den deutschen Truppe 
zugemutet worden, sie haben sie in 
durchschlagender Weise gelöst. 
„Der Feind hat den rechten deutschen ^ ^ 
überlegen angegriffen: daher kann er rn eilt 
ganzen Front stark und überlegen st ^ 
erneuter energischer Angriff aus der o* g.jottl 
kann die Lage über den Feind klären, te" 
da, wo sie schwach sein sollte, durchbre pa> 
überlegenen Angriff gegen den rechten 
rieren," mit diesen Worten brach e j«iii 
v. Hausen seine Auffassung über die ^ fort 1 
FW" 
Ausdruck. Mitten in der Nacht ersehn" 
der 
mandierende General des 
? Gc>n 
Gardekorps, ^ >e( 
de« 
Frhr. v. Plettenberg, beim Oberkonnv" ^ 
3. Armee in Chalons, um ernste BedeM 
Ausführbarkeit des Befehls zur Spracy ^ ^ 
gen. Aber General v. Hausen ließ J* . eJ . e ju" 1 
seinem Entschluß abbringen. „Die Ol feitt&' 
Major! Meine Herren, uns ist, um 
lichen Artilleriefeuers zu entziehen, 
Bajonettangriff befohlen!" Meine gc» 
„Mach dich fertig zum Sterben, aber 5 ' 
zum Grübeln," so berichtet Lt. o. 
Alexander. Punkt 4 Uhr morgens trat 
de-Jnf.-Div. zum Sturm an. Franzer geiW’ 
bether gehen ungestüm den Franzosen 
Hurra, die Tambours schlagen, die ' 
pagnien brüllen Hurra, in der Ferne 
zwei Armeekorps greifen nebeneinan „0t 
an. Mit ungeheurer Wucht wird die fra „ş' 
Linie einfach überrannt. An Schützenge ie# fjP 
über Fernsprechdrähte hinweg stürmt P 
Garde. Noch schweigt die Artillerie. Da» ei i e it»» 
auf überraschte geschlossene Abteilunge < 
wenden sie sich zur Flucht: von einer m 
auftauchenden Kompagnie der Alexan ^{0 
sie auf 150 Mtr. zusammengeschossen. » 
Waldkämpfe hat das I. Elisabether ä» 
(Fortsetzung folgt.) ^ 
Der Länderkampf Deutschland—Schweden. 
. -ķş 
Am Ziel des 200 Meter-Laufs im Leichtathletik-Ländcrkampf Deutschland-^^, 
den in Stockholm, den Borchmeier und Stein zugunsten Deutschlands ent, v 
Wie bekannt, siegte in diesem Lünderkampf Schweden mit dem geringfügigen 
sprung von % Punkten. 
Aschenbrödel im Silberkleide. 
Roman von Maria von Sawersky. 
39) 
Von der Straße herauf tönte ein Hupen 
signal. Einmal lang, dreimal kurz. 
„Das ist Ernst, Großpapa!" rief Anne. 
Prinz Meersburg war mit dem Auto zur 
Bahn gefahren, um einen lange erwarteten 
Besuch abzuholen. Herr von Grottkau, Hans 
und Fritzi, die Gräfin Altenklingen und 
Professor Hesterberg wurden erwartet: außer 
dem Senta Bratt, die als Gast des Freiherrn 
kam. 
Anne lief zum Gartentor, der Freiherr 
folgte ihr. 
„Anne, du hast Mut, daß du dir so 'ne Fuhre 
Gäste ins Haus ladest," rief eine fröhliche 
Stimme. „Du verdienst die Tapferkeits 
Medaille." 
Fritzi sprang aus dem Auto. Klein, zierlich, 
keck stand sie da, die Hände in dem hellen 
Reiseulster vergraben. Nun drängten die an 
deren herbei. Die Gräfin küßte Anne, und 
Senta Bratt klopfte ihr auf die Schulter. 
„Wundervoll ist's hier, Anne! Durchlaucht 
wollte ich sagen." 
„Wenn Sie das tun, Senta, machen Sie sich 
furchtbar unbeliebt," wehrte Anne ab. „Für 
Sie bleibe ich Anne, bis wir mit grauen 
Haaren in die Grube fahren." 
„Wer spricht hier von grauen Haaren?" rief 
Grottkau senior. „Falke, du siehst ja aus wie 
das blühende Leben! Junge, Junge, auf der 
Falksburg warst du ein Trauerkloß." 
Der „Trauerkloß" faßte den Freund unter 
und zog ihn in den Garten. 
„Komplimente werden erst nach dem Früh 
stück entgegengenommen, Grottkau!" 
„Frühstück!" schrie Hans. „Welch ein sym 
pathisches Wort! Kinder, ich habe einen 
Mordshunger!" ^ 
„Daran erkenne ich meinen Freund Hans 
Anne, stopf' dem Jungen etwas in den 
Schnabel." 
Bald faß die ganze Gesellschaft am Früh 
stückstisch. Kraus und ein nettes Hausmädchen 
hatten alle Hände voll zu tun. 
„Welch ein wundervolles Fleckchen Erde," 
sagte die Gräfin und deutete auf das blaue 
Bteer. „Es sieht aus wie der Garten des 
Glücks." 
„Ein Garten mit einer Schlange. Dort liegt 
das Spielkasino von Monte Carlo." 
„Paßt auf, ich sprenge die Bank!" schrie 
Hans. 
„Dazu hast du viel zuviel Glück in der 
Liebe." Der Prinz blinzelte zu Fritzi hinüber. 
„Warum seid ihr zwei eigentlich noch nicht 
verheiratet? Wem fehlt von euch Leiden der 
Mut zur Tat?" 
„Sie finden das Verlovtsein gar zu schön," 
erklärte Grottkau senior. 
„Na, ich danke! So hangend und bangend in 
schwebender Pein. Das wäre nichts für mich." 
„Bis zum Herbst sehe ich mir das Theater 
noch mit an," sagte Herr von Grottkau. „Wenn 
die beiden dann nicht Ernst machen, ziehe ich 
meinen väterlichen Segen zurück." 
„Wir heiraten, wann wir wollen," trotzte 
Fritzi. 
„Du hast ja bloß Angst, daß Hans in der 
Ehe nicht mehr pariert." 
„Wollen wir mal sehen! Wenn er nicht 
artig ist, koche ich nicht." 
„Unglücklicher Freund! Kochen will die 
Fritzi auch?" 
„Sie besucht in Berlin eine Kochschule," be 
richtete die Gräfin. „Ein paarmal hat sie sich 
bereits in meiner Küche versucht." 
„Und ihr lebt alle noch?" staunte Meers 
burg. 
„Einen Tag war ich bettlägrig", verriet 
Grottkau senior lachend, „aber die berüchtigt 
gute Konstitution unserer Familie hat es 
überwunden." 
Fritzi stiirzte sich auf ihren Schwiegervater 
in spe und bearbeitete seinen breiten Brust 
kasten mit ihren kleinen Fäusten. 
„Schwindel! Es hat dir sehr gut geschmeckt, 
Papa. Du hast alles aufgegessen!" 
Das Hausmädchen blieb vor Verblüffung 
stehen. Meersburg griff ein. 
„Mit Rücksicht ans meine Dienerschaft muß 
ich euch bitten, jetzt das Haus zu verlassen," 
sagte er mit gemachter Würde. „Fritzis Be 
nehmen ist noch nicht ganz salonfähig. Ich 
fahre euch ins Hotel „Eremitage", wo ich Zim 
mer bestellt habe. Wenn ihr den Reisestaub 
abgewaschen und Fritzi ihre anerkannt guten 
Manieren wiedergefunden hat, bitte ich um 
telephonischen Anruf. Wir können dann eine 
Autofahrt oder sonst etwas unternehmen. 
Zum Mittagessen seid ihr alle unsere Gäste." 
Allgemeiner Aufbruch. Der Freiherr hielt 
die Malerin zurück. 
„Der Prinz und meine Enkelin bitten Sie, 
bei uns zu wohnen, Fräulein Bratt." 
„Aber, Herr von Falke, öas kann ich doch 
nicht annehmen!" 
„Anne, komm' einmal her und hilf mir, 
Fräulein Bratt zum Bleiben zu überreden." 
Anne umfaßte die Malerin und zog sie an 
die gemauerte Brüstung, die die Straße ab 
grenzte. Wenn man sich über öas niedrige 
Mäuerchen beugte, konnte man den Serpen 
tinenweg sehen, der nach Monte Carlo führte. 
Jetzt fuhr das Auto vorüber, Las die ganze 
Gesellschaft ins Hotel brachte. Fritzi Hesterberg 
winkte mit der Reisemütze herauf. 
„Senta, Sie müssen bei uns wohnen. Ihnen 
verdanke ich mein Glück." 
„Sind Sie sehr glücklich, Anne?" 
Annes Lächeln war Antwort genug. 
„Haben Sie etwas von meiner Mutter ge 
hört, Senta?" fragte sie dann leise. 
„Ja, durch den Justizrat. Frau Eschental 
lebt in Elmshorn sehr zurückgezogen. Sie 
soll einen Wohltätigkeitsverein für arme 
Fischerkinder gegründet haben." 
„Ich wünsche ihr Ruhe und Frieden. Und 
wie steht es mit Vera?" 
Die Malerin lachte. 
„Um Vera brauchen Sie sich keine Sorgen 
zu machen, Anne. Die hat ins Fettnäpfchen 
getreten. Ich wollte sagen, sie hat ein ganz 
unverdientes Glück gemacht. Harry Kronheim 
hat es verwunden, daß sie keine Enkelin der 
Falksburg ist und hat Vera tatsächlich ge 
heiratet. Der Junge muß wirklich gräßlich 
verliebt gewesen sein. Jedenfalls 
unternehmende Vera jetzt als §'^ .^1(11’ 
junior in einem hübschen şş 9 
irgendwo in einer rheinischen şşp' ^ 
Freiherr hat ihr sogar eine ŗ n ÌĻït^ [ M, 
schenkt, was ich die Großmut 
nenne. Wußten Sie nichts von 
Kind?" , . Ich 
„Großvater hat mir nichts gesall ' „ 
daß Vera glücklich ist." . »«tļf 
„Katzen fallen immer auf die Be i 
Senta Bratt gelassen. „Nun wollen 
das Thema begraben, Anne. f- ' ie fl 
jener Weg, auf dem die Autos j 
Käfer hinaufkraböeln?" ģ. $Li 
„Das ist die Straße nach La $$ y 
kann uns nach Tisch hinauffahren- ^ 
dort oben wundervolle Motive 
Malerauge finden." ^p w. t > 
„Uebrigens Malerauge! ^lune, 
vater hat Ihr Porträt für die ü a 
kauft." §ie f> 
„Das hat mir Großpapa erzähl- , t 
auch auf der Falksburg die şş 
restaurieren und Großpapa rum ' j„ & 
„Sehen Sie, Ihr Glück ist auch yß 
gewesen. Einen so schönen AUs 
mir schon lange gewünscht!" . g tc 31 / 
„Wie geht es der alten Ursel?’ T x-g > 
„Sie läßt vielmals grüßen. 
meiner Abfahrt ist sie nach der in# 1 
gereist, um dort alles für Ihre ^ 0 ^ 
-' r tutCl 
zubereiten. Himmel, wer tuier - 
gräßlich? Es geht einem ja du 1 ^ 
Bein!" o şş' c»'' 
„Das ist öas Signal meşş 
lachte Anne und rannte den C» 
lang, ihrem Gatten entgegen. 
Senta Bratt sah lächelnd nach- 
— Ende. —
	        
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