127. Jahrgang.
RenèsbuWLL DrgeblaLt
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Der Darß, das neue Naturschutzgebiet
Der Prozeß
gegen den früheren Lsndral Sicher
3. Verhaudlungstag.
Am heutigen 2. Verhandlungstag (1. Ber-
handlungstag siehe örtlicher Teil) wurden in
der Vormittagsverhandlung die früheren
Kreisausschußmitglieder Bauer Kaack - Ham-
dorf, Kaufmann Schmidt - Rendsburg und
Kaufmann Witthöft - Rendsburg vernommen.
Außerdem wurde der Geschäftsführer der
Wirtschaftsbank, Florsteöt-Dresden, gehört.
Die Verhandlung dauert an. Ueber die näheren
Einzelheiten werden wir morgen ausführlich
berichten.
Bon Professor Dr. Carl Fries.
adlern. Mit ruhigen Fittichen schweben sie
über dem Meer, stolz und einsam. Die selten
gewordenen Könige der Luft unterstehem dem
besonderen Schutz des Gesetzes. Auch der kleine
hellblaue, buntköpfige Eisvogel mit dem
langen Schnabel zeigt sich.
Der Sommer vergeht, die Fremden ziehen
sich in ihre Städte zurück. Der Darß versinkt
in tiefes Schweigen. An seinen erhabenen
Wipfeln sieht man gelb- und braungespren
kelte Spuren des Herbstes, der kühl über
Wald- und Forstwege rauscht und wilde Blät
terjagd betreibt. Früher sinkt die Dämmerung
herab. Nun schreiten späte Gäste, die gerade
diese Stimmung lieben, im Dunkeln an den
Waldesranö. Lauschend stehen sie still. Was
erhorchen sie? Urtöne der Natur. Das Rot
wild hat seine hohe Zeit. Hirsche und Rehe
treten ans dem Dickicht beim Mondschein auf
die Lichtung der weiten Maaswiesen hervor.
Der stolze Hirsch reckt das Geweih und zählt
die Häupter seiner Lieben. Die Brunstzeit hat
Gehege. Der andere wittert Ehebruch, und es
kommt zum Angriff, der oft mit blutigem
Niederbruch endet.
Wir lauschen auf das Kampfgeschrei der
brünstigen Hirsche, ans das Röhren. Wie ent
geistert sehen wir uns an. Tiefe, dumpfe, erd
bebenartige Laute dröhnen ganz aus der
Ferne heran. Jetzt näher! Dann wieder fern,
jetzt aber ganz dicht bei uns. Wir lauschen in
diese rauschende, dröhnende Symphonie des
Werdens und Wollens, der Liebe und des
Kampfes, der Leidenschaft und Entfesselung
ewiger Naturkraft.
Das ist der Darß, der schönste deutsche Ur
wald, das neue herrliche Naturschutzgebiet, in
dem nun uralte Tiergeschlechter vor dem Un
tergang bewahrt und zu waldeinsamer, ur-
kräftiger Aufzucht gehegt und gepflegt werden
sollen. Möge der Urcharakter der Germania
horrida silvis, des von Wäldern starrenden
Germaniens, von dem der alte Tacitus er
zählt, durch sie erneuert und verherrlicht
werden.
von Freunden deutscher Natur längst
Wunsch entsprechen die Verhandlun
gen dem Ministerpräsidenten Gene-
tS 0 und dem schwedischen Schriftsteller
Arß , er 3 über die Erhebung des herrlichen
- ņn | Um Naturschutzgebiet. Längst hatte
der Ansicht Ausdruck gegeben, öie-
fjtft Urwald eigne sich wie kein anderer
î'isxņ^ î>chutzgebiet. Dort müsse man Elche,
"hr jļ' Renntiere und andere von der Ge-
Aussterbens bedrohte Tiergattungen
Nie*?’ Air diesem urwüchsigen Waldrevier
Aufzucht dieser Tierarten verwirk-
\. Ôen *
Vjj leider noch viel zu wenig besuchten
!?. H l ntn lernen will, begibt sich am besten
iSbS^n, von grünen Gärten duftenden
Se;,, •° rt Prerow. Der Ort liegt etwas
^stils^àls, und man hat allerlei Gehölz
è»r şjjp Parkwege. zu durchschreiten, ehe man
feg S und dem Strand gelangt. Lanöein-
ì man weite Fernblicke über Marsch,
S»7Ü Wald. Eine breite Straße führt
Ende des Ortes zum Beginn des Ur-
sum Darß! Feierliches Schweigen
unermeßliches Grün lockt in
und alsbald verfallen wir diesem
»ften Zauber.
«& bildet einen Teil der großen
die sich durch die norddeutsche Tief-
Siş 0 s der Ostsee hinter der Dünenkette
% % r ' lCtê ganze Gebiet zwischen dem Ba-
3 H vvenshoop und Prerow auf dem bis
Stt r Èe °ït Zingst sich erstreckenden Lanö-
?Slkl bt den Darß. Der sehr rührige und
Äeîl,S?ņe Oberförster hat hier viele Mühe
ļS sguit; die dem Publikum zugänglichen
Avon den Forstwegen streng geschie-
"S soll ìornand betritt diese ungestraft: Das
vergrämt werden.
Sss M Men dem Besucher die schönen,
ouf, durch die man den Bezirk
sû şiud geschmackvoll aus Tannen-
!>i Se'jg ^ķe und Schilf auf Kiefernstämmen
ê ^ore, die uns triumphbogenartig in
/SS: * 0 einlassen. Berühmt sind die
şì àxş îm Darß, die eine Höhe von
z."ex erreichen und mit ihren grünen
nen Dschungeln die Forst malerisch
Aig ? Zix - Der Baumschlag ist ganz Urwäld
er ş^un auch nordischen Charakters. Die
ê zu unwahrscheinlichen Höhen auf
Ä sich unfehlbar mit ihrer dunklen
Platz an der Sonne. Die
Eiche, die tempelartige Buche, die
Zinssenkung aus 4 Prozent.
Die Braunschweigische Staatsbank hat soeben
den Zinssatz für die öffentlich-rechtlichen Kre
dite (Staats- und Kommunalkredite) ab sofort
durch einstimmigen Beschluß des Direktoriums
mit einmütiger Zustimmung des Aussichts-
und Bermaltnngsrates von etwa 5,8 auf 4 vH.
herabgesetzt.
begonnen. Ein fremder Hirsch kommt in das
Verbot einer Zeitschrift,
Der Verfasser eines Artikels gegen das Christentum aus der Hitlerjugend ausgeschlossen,
Die Preffestelle der NSDAP, teilt mit: Und in einem zweiten Artikel von dem- Trennung hat auch der Fü
L«L -L,LN°d°- nÄÄ 3n" iS S« talumen. tum Md N°.,°ml,°,iê
halt einen schweren Angriff auf das Christen- tieren. Die Begeisterung, welche die deutschen gegenüber,
tum darstellt und von den zuständigen Stelle» Herzen erfüllt, wenn wir geloben, im Geiste .Ja, Ihr. sNationalsozia.
schärsstens mißbilligt wird. Die Zeitschrift des heidnischen Germanentums zu kämpfen, vom Christentum
„Nordland" ist daraufhin auf einen Monat şssr die deutsche Frerhert, rst ern Zeichen da- sagte:
verboten worden. Der verantwortliche Schrift- furdaß der deutsche Mensch wieder zurück- „Nein, nicht wir, sonder,
leiter wurde gemaßregelt. Eine Untersuchung şiĶet zu sich selbjt und alles abtut ş an fiH entfernt. Wi
hat ergeben, daß der Verfasser des betreffen- ^Ģ^ch und Schande der tansendiahrlgen reinliche Trennung du
den Artikels, Hoppe, bereits im Mai wegen christlichen Blutherrschaft. Unter dem brau- Politik, die sich mit irdi
eines ähnlichen Vorkommnisses seiner Dienst- senden^ Jubel des deutschen Volke.' ist der schäftigen hat und der
stellung als Pressereferent eines Unterbannes Freiheitskämpfer Widntmd, der bewußte mit Ueberirdischem besch
der Hitlerjugend in einer kleinen Stadt West- ^ntichrrst und Sackstenherzog, zum.Symbol Daraus folgert für alls
salens enthoben worden ist. Er hat sich also bes Widerstande^ gegen das Chri)tentum tzem Christentur
àhoiSìnde ragen zwischen dem hohen
V viit Ņe selten gewordene dunkelgrüne
lN iS n kleinen roten, leider giftigen
SksSe kl, Rer noch zu finden. Dänische
Durch die große Rede des Führers der deut
schen Nation auf dem Ehrenbreitstein ist ein
deutige Klarheit über das Verhältnis von
Christentum und Nationalsozialismus geschaf
fen worden. Durch das obige Verbot und den
Ausschluß des Verfassers aus der Hitler
jugend sind die praktischen Folgerungen gezo
gen worden.
Bei den gegenwärtigen Auseinandersetzun
gen ist allerdings noch zu beachten, daß man
einen Unterschied machen muß zwischen den
konfessionellen und kirchenpolitischen Ausein
andersetzungen und der Stellungnahme zum
Christentum als der Heilslehre von der Er
lösung und der Versöhnung mit Gott. Diese
DNB. Kiel, 29. Aug. (Eig. Funkmeld.) Am
Dienstagnachmittag um 15 Uhr stand die ge
samte deutsche Flotte außer dem Panzerschiff
„Deutschland", dem Kreuzer „Köln? und den
Minensuchverbänden zur Flottenschau zwischen
der dänischen Insel Laaland und dem Ostsee-
bad Warnemünde. Es herrschte herrliches,
sonniges Wetter, als die grauen Leiber der
Schiffe matt am Horizont auftauchten, um
dann in Kiellinie vor den Zuschauerdampfern
.langsam vorüberzugleitest. In Führung lag
der Kreuzer „Königsberg", in dessen Topp die
Konteraömiralsflagge, das schwarze Kreuz mit
zwei Bällen, flatterte,' der Kreuzer hatte den
Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte,
Konteradmiral Kolbe, an Bord. Gleich hinter
der „Königsberg" folgte Kreuzer „Leipzig".
Ueberall standen die Besatzungen in Parade
aufstellung nach Steuerbord zu den Dampfern
ausgerichtet in leuchtendem Weiß auf Deck.
Hinter der „Leipzig" folgte die Führung der
Torpedoboote auj dem Torpedoboot ^Leopard"^.