127< Jahrgang.
SchlLSwrg-HollìeûnsthL
127. Jahrgang.
RenösburßW Tageblatt
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Msàg, te 21. August
1934
^ baarkrmdgebung der 400000.
Deutschland will Frieden ans Grund der Gleichberechtigung. Mit diesem Programm steht und faM das neue Deutschland. — Zwischen
randreich und Deutschland steht außer dem Saargebiet Leine territoriale Frage mehr. - Deutschland steht als Einheit der Welt gegenüber.
Der Führer über Las Verhältnis mn Christentum und Nationalsozialismus.
$i t
S ijļ ïo ke Saarkundgebung am Ehrcrrbreit-
§ e , J u einer der größten geworden, die
jemals ans sich heraus gebo-
âkì Rede des Führers stand im Mit-
Veranstaltung. Sie hatte einen
rldi.Ņlitisch^
»oti;
und innenpolitischen Kern.
? Aß^tlsch ist von größter Bedeutung, daß
Uk der Nation die Saarfrage als etn-
^'Ichs offenstehende territoriale zwischen
L o ^ud Frankreich stehend bezeichue-
> Str ^"Ehringen ist damit als Gegenstand
' !^ft 6 cy für die Zukunft ausgeschaltet
S siv^uenpolitijch von größter Bederi»
die klaren und eindeutigen AüT-
S ll^ņ^ber das Verhältnis von Christen-
Nationalsozialismus, die endgültig
tt 8 des Führers über diese Frage
lt e6 n und klarstellen.
,|l äe[w^ e gewaltige Kundgebung wird im
Ģ-u
ļ L^^renbreitstein bei Koblenz, 26. Aug.
hg?8nügebung auf dem Oberehrenbreit-
hiris^Eģonnen. Alle Erwartungen, die
è käs, ^ļìch der Beteiligungsziffer hatte
üftS z/ņen, sind bereits am frühen Vor-
Ş Sonntags weit übertroffen. In
â °Ģener Folge rollten während der
„>f selbst Sonntag und am Sonntagvormit-
dftji "îe Sonöerzüge von der Saar und
Ģauen des deutschen Vaterlandes
i (ļ le t , n ;. ,t Tausende und Abertausende von
L e A (J' en nach Koblenz und seinen Vor-
ì.^rst^x?ļ)rplanmätzigen Züge, die zum
QÄt, und doppelt gefahren werden
Achten weitere, zum Teil unvorher-
5j ? ĶphF^nschenmassen. Die Zielbahnhöfe
ìl eìn 'â ?^"d seiner engeren Umgebung
VHtiLt; ö , wie es verkehrsberühmte
«'I; z^rchöfe ņicht oft aufzuweisen ver-
unaufhörlich ist der Strom der
Ausgezeichnet klare Laut-
Mitteln die Anweisungen und Rat-
,, Berkehrsordnung,' Bahnpolizei
Ä ķ Hinsâņterstûtzen die Ankommenden in
^ev W fi Ģreifen hier und da ordnend
! e * Abmarsch der Riesenmassen von
àsàg Abkommen reibungslos und ohne
i? .sich gehen kann. Besonders ein-
îmmer wieder
die
ņkunft der Saarsonderzüge.
Klinge vom Sonnabendabend mar-
i/ä ìu die Massen- und Privat-
ie 'S» den Verpflegungsstellen des
Sir^evi Bayern", besichtigten die Stadt,'
ì 'àg j^gt^ìļuehmer, die am Sonntag-
sļì^ņzast/ìoblenz eintrafen, wurden gleich
.ĢeņtzĶungsplatz geleitet, wo ebenfalls
> de», Verpflegung sichergestellt ist.
ì Bahnhofsvorgelänöe aber schallt
R, ^ Klein, ^ugankunft, einem feierlichen
toJs ist ' brtê Deutschlandlied zum Him-
ķ bjş ergreifend, zu sehen, mit welcher
witr^îschen Brüder von der Saar
fVVt ;^'Uen, ôstê şie so frei und un-
'-hrem Heimatgau ja noch nicht
&Kt ^ tt öer Stadt war die Nacht
!ä '$**- Schulter an Schulter
v\ t! ' aJ ,c r eöt sich die Menge durch die
ì <J T J C « Lokalen der Stadt hält es
8-e^şiàtzchen zu ergattern. Freund-
"plrnxkņder stehen überall im Mit-
ì 'dextzî "er allgemeinen Freude.
' hi bie Mienen der Zuhörer nur
^ Gäste von ihren Leiden und
Bedrückungen erzählen, wenn sie davon
sprechen, was sich die art- und landfremden
Peiniger des Saarlandes Tag für Tag zu
schulden kommen lassen an Quälereien, De
nunziationen, heimtückischen Angriffen auf
alles was im Saarland deutsch fühlt und
deutsch ist. Aber die Freude, endlich einmal
— und sei es auch für einen oder zwei Tage
— aus all dem Kummer und Leid heraus
genommen worden zu sein, überklingt doch im
mer wieder alle schweren und ernsten Gedan
ken. Man freut sich, unter den deutschen Brü
dern und Schwestern zu sein, ohne Angst und
Sorge das sagen zu dürfen, was einem drückt,
und so lange schon gepeinigt hat. Und die
Saarländer — der einfache Mann wie der an-
dere, der vielleicht im eigenen Wagen gekom
men ist — fiebern in heißer Erwartung dem
Augenblick entgegen, da sie den Führer
Deutschlands sehen sollen, Adolf Hitler, dem
sie alle in grenzenloser Liebe vertrauen.
Die Zugänge zur Feste Ehrenbreitstein und
zum Festplatz selbst sind schon in der Nacht fast
verstopft. Endlose Kolonnen von Saarländern
marschieren die kurvenreiche Bergstraße em
por, sich Plätze zu sichern und das erhabene
Bild des im Glanze der Uferlichter dahin
fließenden deutschen Stroms tief da unten zu
erleben. Zahllos grüßen die freundlichen
Lichter von Koblenz, Ehrenbreitstein und all
den anderen größeren und kleineren Orten
herauf zur Feste. Der Regen hat schon am
Frühabend des Samstags aufgehört. Die
Sicht ist überraschend und erfreulich klar. Auch
der leichte Frühnebel am Sonntag verschwin
det bald vor der Gewalt der Sommersonne,
die sieghaft zur Kundgebung durchbricht. Zehn
tausende sind schon oben und immer neue
Massen strömen hinzu. Gegen 10 Uhr vormit
tags scheint der Kundgebungsplatz schon bis
auf das letzte Plätzchen ausgefüllt, aber ohne
Unterbrechung hält der Zustrom an. Alle diese
Massen finden noch Platz, *
die Volksgenossen aus dem Saarland,
Männer und Frauen, deren Zahl mit
nahezu 200 0000 wohl nicht allzutief ge
griffen ist.
Ganze Regimenter von Sanitätspersonal tun
auf dem weiten Gelände ihren Dienst, reichen
Erfrischungen und versorgen diejenigen, die
der Hilfe bedürfen. Aber so beschwerlich auch
der Aufstieg ist, die Stimmung der Massen
könnte nicht besser sein. Ein hie und da auf
fliegendes Scherzwort läßt auf dem langen
Weg die Mühsale vergessen, die lange Wan
derung freudig ertragen. Der „Hilfszug
Bayern" ist oben eingesetzt und versorgt schon
am Vormittag hungrige Mägen.
Pünktlich um 10.30 Uhr sammelten sich die
Kunögebungsteilnehmer dann zum katholischen
Feldgottesdienst, den Dechant und Ehren
domherr Homscheid-Koblenz zelebrierte. Mit
ruhiger, weithin schallender Stimme sprach der
Priester zu den Gläubigen. Sie seien zu einer
echt nationalen Kundgebung hier zusammen
gekommen. Deutsche Brüder und Schwestern
wollten sich hier geloben, einander die Treue
zu halten in harter Zeit, die Treue, die ur
eigenste deutsche Tugend sei und eine um so
spürbarere Volksverbundenheit aus Liebe
schaffe.
Mensche« eines Stammes und eines
Volkes wollten der Welt sagen, daß sie
in heiliger Treue zusammenstehen.
In der Heiligen Kommunion wolle Jesus
Christus auch unsere Treue, auch der natio
nalen Treue auch die sakrale Weihe und die
lebendige Kraft geben. „So wollen wir Volks
genossen aus innerer Wahrhaftigkeit, aus der
Gebundenheit an Gott den Vater und an
Christus, aus der gotterfüllten Liebe, die in
unsere Herzen eingeschlossen ist, durch den
heiligen Geist, der in uns wohnt, opferbereite
Volksgenossen zueinander sein und unserem
Vaterland mit der ganzen Seelenkraft, die
von Gott begeistert ist, dienen." Das, so schloß
Dechant Homscheid, soll unser Gelöbnis sein,
und für Volk und Vaterland und für den
Führer werden wir beten aus der Tiefe un
serer Seele. Der Felsen Ehrenbreitstein, auf
dem wir stehen, ist Erinnerung und Symbol
unerschütterlicher deutscher Treue. Der deut
sche Strom da unten ist in seiner Ruhe und
seiner Kraft uns Sinnbild einer fruchtbaren
und leistungsgewaltigen deutschen Treue. Und
aus den Tomen, die deutsche Treue an seine
Ufer baute, leuchtet das ewige Licht einer
göttlichen Treue.
Sodann sprach Dechant und Domherr Hom
scheid ein zu Herzen gehendes Gebet für den
Führer und das deutsche Vaterland.
Pfarrer Wolfrum-Koblenz hielt dann einen
evangelischen Feldgottesdieust ab. Seine
Worte waren glühendes Bekenntnis zum
deutschen Volk und Vaterland, zu dem die
saardeutschen Brüder endlich zurückkehren
wollen. Aus dem schönen Heimatland an der
Saar seien die deutschen Menschen hierher ge
kommen, um vor dem treuen Herrgott einen
Schwur zum deutschen Vaterlande und einen
Schur vor unserem Führer abzulegen. Hier
oben auf der stolzen Feste Ehrenbreitstein,
deren Mauern umrauscht und umwehrt seien
von dem Hauch einer großen Vergangenheit,
in der so viele deutsche Männer kämpfend
gestorben seien für Deutschlands Ehre und
Freiheit, werde ein Schwur zum Himmel er
klingen:
Wir wollen deutsch sein, wie die Väter
waren, wir wollen heim zu nnjerem
Mutterland Deutschland.
Hunöerttausende seien gekommen aus allen
Orten und Gauen des deutschen Vaterlandes
und wollten den deutschen Saarländern in
dieser Stunde die Hand reichen, die Bruder
hand. Sie wollten auch geloben: „Wir stehen
zu Euch, denn wir gehören zu Euch. Wir sind
eines Leibes und eines Blutes, und was Gott
zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht
scheiden". Es könne nicht Gottes Wille sein,
daß er das zerreiße, was er zusammengefügt
habe in einer tausendjährigen Geschichte, was
er zusammengeschweißt habe in Zeiten der Not
und Gefahr. Wir wissen, so betonte der Geist
liche, wie schwer Euer Kampf Euch wird, Ihr
Saarländer. Wir wissen, wie der Feind gegen
Euch im eigenen Lande aufsteht, wie die Ver
räter, Meineidigen und Lügner ohne Rast
umgehen und versuchen, Euch dem Vaterland
untreu zu machen, Zweifel hineinzutragen in
Eure Herzen. Sie sagen, die Rückkehr nach
Deutschland bedeute für Euch Armut und
Knechtschaft; hier im deutschen Lande, da sei
das Heidentum. Das sagen ansgerechnet die
jenigen, die Judas zu ihrem Herrn und Kö
nig erklärt haben, und die einzig und allein
dem Materialismus und dem Mammon die
nen. Glaube der Tat ist es, der in Deutsch
land die Menschen heute beherrscht. Es sei
doch so, daß der Kampf gegen Hunger und
Not, daß die Verbundenheit der Volksgenos
sen ein wahrer ehrlicher Gottesdienst sei, und
in die Tat umsetze, was der Heiland gesagt
habe mit den Worten: Nicht Alle, die da
„Herr, Herr!" zu mir sagen, werden ins
ewige Reich eingehen, sondern die, die den
Willen tun unseres Vaters im Himmel. Das
deutsche Volk sei nicht gottlos, sondern in
Wahrheit ein gläubiges Volk geworden, und
in der Tat beweise es heute die Feier.
Gegen Mittag hatten sich
nahezu 400 000 Menschen auf dem Kund-
gebungsplatz an der Feste Oberehreu
breitstein eingefunden.
Musikkapellen spielten flotte Weisen. Unten
am Deutschen Eck haben sich ebenfalls Tau
sende von Menschen versammelt, um den
Lautsprechern zu lauschen, die die Feier vom
Berg übertragen.
Der Führer ist an der Tribüne angekom
men. Alle diejenigen, die mit ihm die Fahrt
im Motorboot nach Koblenz machten, befin
den sich bei ihm. Nun tritt Gauleiter Simon
vor ihn, um im Namen des Gaues Koblenz-
Trier und im Namen der Saarķereine den
Führer willkommen zu heißen. Der Führer
schreitet die Front der Ehrenformationen ab,
die SA., SS., Polizei, Arbeitsdienst, Feldjäger
und Flieger gestellt haben. Vor der Tribüne
stehen, geführt vom Reichssportführer, Grup
penführer von Tschammer und Osten, die En-
läufer der großen Saarlauüstreuestaffelläufe
durch Deutschland. Reichssportführer von
Tschammer und Osten meldet dem Führer die
Staffelläufer. Dann treten sie einzeln vor
den Führer hin, melden ihre Staffel und über
geben die Sendbotschaft. Der Staffelläufer
aus dem Saargebiet trägt ein ergreifendes
Gedicht vor, vom Führer mit großem Ernst
angehört. Kräftig und mannhaft ist dann der
Handschlag des Führers, als er die Botschaft
der Saar übernimmt.
Die Botschaft des Gaues Baden der Deut
schen Turnerschaft überbringt als letzter
Läufer der Bruder Albert Leo Schlageters,
der bei dieser Gelegenheit dem Führer auch
ein Album „Familie Schlageter" überreichte.
Der Führer spricht.
Nun steht der Führer auf der Redner
tribüne, minutenlang umranscht ihn Freude
und Jubel, dann kann er langsam beginnen
und das Wort nehmen zu seiner packenden und
leidenschaftlichen Rede, die immer wieder un
terbrochen wird von Zustimmung, Jubel und
Begeisterung.
Sw »Welle Wortlmt îw Mt.
In seiner vom Jubel der Hunderttausende
umbranöeten Rede auf dem Ehrenbreitstein an
die Deutschen von der Saar erinnerte der
Führer einleitend an die im vergangenen Jahr
am Niederwalddenkmal abgehaltene Kundge
bung. Der Vergleich dieser beiden Kundgebun
gen gebe vielleicht den besten Maßstab für das
Wachsen des deutschen Gedankens in unserem
Volke. Damals Zehntauseude, heute Hundert
taufende! (Lauter Beifall!) Ein sichtbares
äußeres Zeichen für all das, was unser Volk
in diesem letzten Jahr erlebt hat!
Das Schwerster Unser Reichspräsident à