Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 3)

127. Jahrgang. 
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Meldungen der Berliner Berichterstatter wird 
der tiefe Eindruck geschildert, den die Nachricht 
aus Neudeck in Berlin gemacht hat. In einem 
Artikel der „Berlingske Tidende" heißt es u. 
a.: Er ist Deutschlands gewaltiger alter Mann, 
der nie gegen sein festfunöamentiertes, grund 
ehrliches, durchexerziertes deutsches Gewissen 
handelte. Er ist selbst die Inkarnation des 
großen deutschen Volkes. 
Anteilnahme der englischen Oeffentlichkeit. 
DNB. London, 31. Juli. Die Nachricht von 
dem ernsten Befinden des Reichspräsidenten 
von Hinöenburg erregt in der gesamten Oef- 
fentlichkeit die größte Teilnahme. Alle Blätter 
veröffentlichen auf der vordersten Seite Bilder 
des in ganz England hoch geachtete» und ver 
ehrten Marschalls und drücken angesichts des 
hohen Alters des Reichspräsidenten Besorg 
nis aus. 
IüpmZ MeilnchM. 
DNB. Tokio, 1. August. (Eig. Funkmeldg.) 
Die Nachricht über die Erkrankung des Reichs 
präsidenten von Hinöenburg hat in japanischen 
politischen Kreisen großes Bedauern ausge 
löst. Die gesamte japanische Presse bringt den 
ersten Bericht über die Erkrankung des Gene 
ralfeldmarschalls und hebt dabei feine großen 
Verdienste in der Kriegs- und Nachkriegszeit 
hervor. Verschiedene führende Persönlichkeiten 
haben sich beim deutschen Botschafter nach de« 
Gesundheitszustand des Reichspräsidenten er 
kundigt. 
itacfi Außenminister Oberst Beck 
to- n Wund Reval. Der estnische 
mit Sit, 
jJ. e polmstşîedensreden in Moskau. Der frü- 
Ministerpräsident P r y st o r hat 
iß- der Kowno. Eben dorthin fährt 
^ ist putsche Geschäftsträger in Paris 
(:!■ ^or nicht allzu langer Zeit 
toft'st t m J; àck persönlich in Moskau, 
iim ^iltz "^Erhin erstaunliche Auflockerung, 
lèiischen^»!?.steten Fluß gekommene): 
ln, der , Meinungsaustauschs ähnelt 
$tfit ’siì ^ Oelust, wie sie vor wenigen Mo 
st^ war i?ou- und Balkanraum zu beob- 
oind so wie dort, handelt es sich 
»ff"* «it 'it t şehr konkrete Ziel, einen 
C><ftt hjk verwirklichen. Noch hat es ganz 
vohin gute Wege. Die amtlichen 
dķîtftiitjst"ugen, die jeweils nach Abschluß 
Agxņ..veiprechungen abgegeben wurden, 
lA. Ci,,.» Einer bemerkenswerten Zurück- 
"slit-a uiird zwar selbstverständlich die 
èejsX und Bereitschaft zur Zusam- 
ņst;/wnt, aber von da bis znm ferti- 
ê^ņ.an an sich dem Gedanken mehr- 
vage völlig ablehnend gegenüber- 
Wert angesichts der steigen- 
^/^wi^ungen bei gleichbleibenden, wenn 
ft à of.^rien Vorteilen fraglich erscheint, 
h h u diese praktischen Vorteile geht 
3 iltzg^/vplante Pakt, dessen Anregung 
> ksliv chtoş' stU uusging, den Russen bieten 
'k ff te ' rt Se b » ttt: Ķlare Verhältnisse an der 
ivXicfh, Ņiesenreichs im Hinblick auf 
V>, . ^Nen an anderen Stellen. Was 
[ffte *t? Polen? Sicherungen an den 
1ie şiud ja eben erst durch di- 
^ft^d Verträge mit dem Deutschen 
. Sowjetunion geschaffen worden. 
Xi Zögern in Warschau. 
SjiX Zielt auch auf das Baltikum, 
"viand aus dem Verhandlungs- 
?ff°^»ate>?8ehalten hat. In den drei baiti- 
Xa! H dtp Ņond, Lettland und Litauen, 
!Stt ' Ņatg^^şĢedensten Jnteressenströ- 
Xttu 1 Tvi..e vvürde man es begrüßen, 
\ Xschlüss^ ^er russischen Macht durch 
ie B-'? beseitigt würde. Doch schließen 
S Sn ^"Vage öie Verpflichtung zur ge- 
' klautet ei^îngten Hilfeleistung in sich. 
X iX Etap sehr ernste Verbindlichkeit 
öie ihren größeren Part- 
" zur Seite stehen sollen. Und 
e vou^E ìst die baltisch-russische 
bX/" skhy on den Trübungen der Nach- 
«-/vet, um klare Aussichten zu 
X p Pryßi^en ergeben sich noch ganz 
^kep».î e ’ die mit dem Wort Wilna 
* Zeichnet sind. 
^teļļ 1 ^iôeifoŗ * 
iX't ApïeÁnf ^ olle diese Fragen bei den 
^.şiļid^Uub sorgen eingehend zwischen 
X bfl J! tlten Kollegen erörtert wor- 
C îoï CtIi 8en? o şich überhaupt an diesem 
CX/X stfir^ U welchen Bedingungen? 
eutsdnen und sich zu selbständi- 
s?vtschs; )chlteßen? Wozu immer man 
DNB. Nendeck, 1. August. (Eig. Funkm.) 
8.30 Uhr vormittags. 
Troß ruhiger Nacht nimmt die Schwäche 
zu. Der Herr Reichspräsident ist bei klarem 
Bewußtsein und fieberfrei. Puls schwächer. 
Für die behandelnden Aerzte: 
Prof. Sauerbruch. 
Aeltere Meldungen besagen: 
Neudeck, 31. Juli. 9.80 Uhr vormittags: Der 
Herr Reichspräsident, der seit einigen Monaten 
an einer Blasenerkrankung leidet, hatte in 
Neudeck wesentliche Erholung gefunden. In 
völliger geistiger Frische und erfreulicher kör 
perlicher Verfassung erledigte er seine Dienst 
obliegenheiten und war noch gestern in der 
Lage, Vorträge entgegenzunehmen. Eine leichte 
körperliche Schwäche, die seit einigen Tagen sich 
bemerkbar machte, hat jedoch in dieser Nacht 
zugenommen. Bei dem hohen Alter des Herrn 
Generalfeldmarschalls ist daher ernste Sorge 
begründet. Die behandelnden Aerzte sind 'in 
Nendeck anwesend, fortlaufende Berichterstat 
tung wird folgen. 
Eine spätere Meldung aus Neudeck besagt: 
Der Herr Reichspräsident nahm am Vor 
mittag einen Morgenimbiß außerhalb des 
Bettes zu sich. Hierbei war er voller Teil 
nahme für seine Umgebung. Nach Rückkehr in 
das Bett trat ein ruhiger Schlaf ein. Fieber 
ist nicht vorhanden. Puls kräftig, zahlenmäßig 
erhöht, (gez.j: Professor Sauerbruch mit Dr. 
Krauß, Dr. Adam, Professor Kauffmann. 
5. Ms 10, SsMmher Mchsparļàg. 
Berlin, 31. Juli. Wie der „Angriff" mit 
teilt, findet der Reichsparteitag der NSDAP, 
vom 5. bis 10. September in Nürnberg statt. 
DNB. Berlin, 1. August. (Eig. Funkmeld.) 
Reichskanzler Adolf Hitler hat sich heute vor 
mittag 10.15 Uhr im Flugzeug nach Nendeck 
begeben. 
Große Anteilnahme der dänischen 
Oefsentlichkeit. 
DNB. Kopenhagen, 1. Aug. (Eig. Funkmeld.j 
Die Nachrichten über die Besorgnis um das 
Befinden des Reichspräsidenten von Hinden- 
burg stehen in Dänemark im Mittelpunkt des 
öffentlichen. Interesses. Die gestrigen Abend 
blätter, die die ersten Meldungen brachten, 
waren rasch vergriffen. Die Morgenblätter 
bringen die eingegangenen Nachrichten in 
großer Aufmachung. Sie veröffentlichen auch 
Aufnahmen des Generalfeldmarschalls und 
Reichspräsidenten aus den verschiedenen Ab 
schnitten seines Lebens. In ausführlichen 
Verleihlmg h§§ ŞhreàWS 
komm m ftie Personalakten. 
NDZ. Berlin, 1. Aug. (Eig. Funkmeldung.) 
Der Reichspostminister hat, wie das NDZ. 
meldet, in einer Verfügung angeordnet, daß 
die Verleihung des Ehrenkreuzes in den Per 
sonalbogen der Bcliehenen zu vermerken ist. 
Gleichzeitig ersucht der Minister die Nachge 
ordneten Behörden, Anträge auf Ueberlassung 
von Beweisstücke» aus den Akten, die zur 
Erlangung des Ehrenkreuzcs notwendig sind, 
»ve'itgkhend und beschleunigt zu erledigen. 
linge und Greise trugen plötzlich eine selt 
same Uniform: schwarz der verschnürte Rock 
mit den blauen Aufschlägen, aus dem Helm ein 
wehender Roßschweif, silbern der Totenkopf 
mit den gekreuzten Knochen. Und wenn sie 
untereinander sprachen, dann nannten sie sich 
wohl die „Legion der Rache". 
Führer dieser Truppe, die das Tageslicht 
mied, war ein hochgewachsener Offizier, dessen 
feurige Augen oft mit fast zärtlichem Blick auf 
seiner wilden Schar ruhten. Friedrich Wil 
helm, Herzog von Braunschweig-Lüneburg- 
Oels, nannten sie ihn. Sein Vater war jener 
preußische Oberbefehlshaber, der, fast erblin 
det, den unseligen Ausgang von Auerstäöt 
nicht abzuwenden vermochte. 
^Soldat mit Leib und Seele war dieser 
Friedrich Wilhelm. Noch nicht 38 Jahre alt, 
hatte der in preußischen Diensten stehende 
Generalmajor alle die Feldzüge mitgemacht, 
die zwischen 1789 und 1813 Europa nicht zur 
Ruhe kommen ließen. 
Sein Vater war darüber gestorben, in 
seinem Land Braunschweig regierte jetzt der 
Westfalenkönig Jersme, der „Immer Lustick", 
seine Frau war am Herzeleid über das Un 
glück des Vaterlandes dahingegangen. Wahr 
haftig, dieser Mann war wohl geeignet, eine 
iwN Machtgruppe bedeutend ver- 
fciH*' 8 litau?s^îļdung die ernsten Hin- 
hï' Polnisch eschen Problems gegenüber, 
ist'S* ? oDIttand und Lettland einer- 
V?3 border,*Evseits leicht eine Plattform 
Äschen Litauen und Polen 
XX tzXbo dt-° Origer. Immerhin war 
Ht Xtopp 7 Ministerpräsidenten Pry- 
X Xt o der ,sv! n ^achtenswerter Beginn, 
ft sh" ftp "ftpakt — trete man ihm bei 
^nXiX^altpjssşouders günstige Gelegen- 
ì WX*. XI 6 ķ^ìşchen beiden Staaten 
^ hätt lt «tftLs awit Erzielte Ergebnis 
^ ìcher ander» dauerhafter sein, je- 
Die Schlacht von Aspern war vorüber. Die 
erste war es, die Napoleon in diesem öster 
reichischen Feldzug von 1809 nicht gewonnen 
hatte. Was half es, daß er über die „Kanail 
len von Oesterreichern" tobte: eine nicht ge 
wonnene Schlacht war für dies sieggewohnte 
Heer die Niederlage. Schon berieten die 
Generäle, wie die Armee am sichersten nach 
der Heimat zurückgebracht werden konnte. 
Nur zwei verloren nicht den Mut: der alte 
Massöna, der mit größter Kaltblütigkeit den 
Rückzug leitete, Korps nach Korps über die 
Donau brachte, der als letzter die Schifssbrücke 
überschritt, die hinter ihm zerstört wurde. 
Und der Kaiser, der angesichts einer entmutig- 
Geyeimnisvolles Leben war in den böhmi 
schen Wäldern, um die Städte Nachod und 
Braunau. Männer, die keiner kannte, zogen 
heran, .einzeln und in kleinen Trupps^ Jüng-
	        
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