zweifelsohne öer Fall, Laß ein wichtiger Teil
öes österreichischen Volkes sehr viel mehr zum
Dritten Reich hinneige, als nach Italien, dem
,z'ürst starhemberg und seine Heimwehreu ge
horchten. Wenn Lie italienische Armee nach
Oesterreich einmarschiert, würüe voraussichtlich
eine patriotische Front entstehen, Lie viel wirk
samer sein würöe als Lie von Dollfuß. Auch
„Petit Journal" weist auf Lie Gefahren einer
einseitigen Intervention hin, eine Gefahr,
über Lie man sich vor allem in Prag, Bukarest
und Belgrad klar sei.
Der englische Kriegsminister Lorö Hails-
ham kam gestern in einer Rede auf Len Tod
von Dr. Dollfuß zu sprechen. Er meinte, Lie
Leute, Lie Lie jetzigen Ereignisse mit Lenen
von 1914 verglichen unö fragten, oü Lie ge
schichtlichen Ereignisse sich wiederholen wür-
Len, seien im Irrtum. Damals sei Europa in
zwei bewaffnete Lager geteilt gewesen. Nach
Ler Ermordung öes Erzherzogs Franz Ferdi-
nanö sei jeöe Nation auf Lie eine oder anöere
Seite getreten unö so sei es zum Kriege ge
kommen. Heute Lagegen sei Lie ganze zivili
sierte Welt vereinigt in öer Verurteilung öes
feigen Verbrechens — Las Ler englische
Kriegsminister Len Nationalsozialisten in die
Schuhe zu schieben Lie Unverfrorenheit hatte
— (!!) und keine Nation würde die Kühnheit
haben, die öffentliche Meinung der zivilisier
ten Welt herauszufordern.
Deutschlands positive Politik
Während die österreichische Frage so sehr in
den Vordergrund steht, treten die Gewaltmatz
nahmen Litauens fast in öen Hintergrund.
Bisher aber haben Italien, Frankreich und
England als Garanten des Memelstatus
nichts unternommen, um gegen den ganz
offenbaren Vertragsbruch Litauens einzugrei
fen. Es ist doch merkwürdig, wie rasch man zu
Interventionen bereit ist, wenn es sich um
eigene Interessen handelt und ein Gewinn
in Aussicht steht. Keine öer drei Machte denkt
aber daran, auch nur einen Finger zu rühren,
um Lie Unabhängigkeit des Memellandes und
seine vom Völkerbunö verbrieften Rechte zu
gewährleisten. Unö noch etwas anderes müs
sen wir feststellen. Fast unbemerkt in diesen
aufgeregten Stunden ist der deutsch-französi
sche Handelsvertrag abgeschlossen worden, öer
öie wirtschaftlichen Beziehungen zwischen bei
den Staaten auf einer erträglichen unö ver
nünftigen Basis neu regeln soll. Wir buchen
in Abschluß dieses Abkommens als ein Plus
und sehen daran, daß Deutschland immer wie
der bereit ist, sachlich und überlegen an der
Besserung der Verhältnisse der Völker Euro
pas untereinander mitzuarbeiten. Bei gutem
Willen müßte man das überall erkennen, unö
da wir dem Volk und den Staatsmännern an
derer Länder diesen guten Willen nicht ab
sprechen können, glauben wir auch, daß die
von der internationalen Presse geschürte Hetze
gegen unser Deutschland eines Tages zusam
menbrechen muß. Von deutscher Seite wirö
jeöenfalls alles getan, um dieser Hetze öen
Nährboden zu entziehen. Aber es gehören
eisenharte Nerven dazu, unö die hat unser
Kanzler Adolf Hitler.
Die neue Vergewaltigung
der autonomen Rechte Memels.
Polen unö Frankreich.
Der Autzenpolitiker des Echo de Paris mit
Polens Politik unzufrieden.
DNB. Paris, 30. Juli. Der Außenpolitiker
öes Echo de Paris verfolgt schon seit geraumer
Zeit die Außenpolitik Polens mit unverhohle
nem Mißtrauen. Er verlangt am Montag aufs
neue von der französischen Regierung, sie möge
Polen vor die Wahl stellen, sich entweder für
eine Politik zu entscheiden, die den französisch
polnischen Bündnisverträgen von 1921 ent
spreche oder auf die moralische Unterstützung
Frankreichs zu verzichte», wenn es die neuer
dings eingeschlagene politische Linie weiter
verfolge. Das Blatt glaubt, der polnische
Außenminister Beck habe Estland und Lett
land den Nordostpaktplan abspenstig gemacht
unö schreibt, wenn sich Polen vorgenommen
habe, die Möglichkeit für eine „Wiederauf
nahme" der deutsch-russischen Zusammenarbeit
von Rapallo offen zu halten, über die es doch
10 Jahre lang gestöhnt habe, so würde es sich
auch nicht anders verhalten als jetzt. Polen
glaube, daß das „Alldeutschtum" die polnischen
Dienste gegen Rußland und die Kleine Entente
dadurch belohnen werde, daß es das ganze ge
genwärtige Gebiet Polens achte. Wenn Polen
so denke, so stehe das ihm frei, aber Frankreich
müsse ihm dann erklären, daß seine außen
politische Betätigung immer weniger mit der
französischen Politik vereinbar sei und daß es
zwischen dem Bündnis von 1921 und seiner
jetzigen seltsamen Taktik wählen müsse.
* * *
Ein SpMlpMzàWMenļ
zur Vekämpsung der Unruhen in Amerika.
DNB. Newyork, 29. Juli. Angesichts der zu
nehmenden Unruhen hat Polizeikommissar
General O r y a n die Aufstellung eines Spe
zialpolizeiregiments befohlen, was in drei
Bataillonen zu je drei Kompagnien 1290 Poli
zisten umfassen soll. Das Regiment wird eine
besondere Maschinengewehrkompagnie, eine
Ersatzkompagnie, eine Motor- unö eine Sani
tätsabteilung erhalten. General Oryan bestritt
zwar, daß das Regiment als Schutzmaßnahme
für den Fall eines Generalstreiks aufgestellt
sei, gab jedoch die Möglichkeit zu, daß es bei
etwaigen Unruhen eingesetzt werden würde.
DNB. Tilsit, 28. Juli. Nach öer vor einem
Monat erfolgten verfassungswidrigen gewalt
samen Absetzung des memelländischen Lan-
öespräsidenten Dr. Schreiber und der
beiden anderen Direktoriumsmitglieder durch
den litauischen Gouverneur des Memel
gebietes ist bekanntlich vom Gouverneur
N o v a k a s ein litauisches Direktorium mit
dem Nationallitauer R e i s g y s als Landes
präsidenten gebildet worden. Dieses Direkto
rium ist mit rücksichtslosen Willkür- und
Unterörückungswaßnahmen gegen die Mehr
heit der memelländisch«n Bevölkerung vor
gegangen.
Nach der Bestimmung des Memelstatuts hat
ein neugebildetes Direktorium sich binnen
eines Monats dem memelländischen Landtag
zu stellen, von dessen Vertrauensvotum das
Weiteramtieren öes Direktoriums abhängig
ist. Angesichts der Zusammensetzung des 1932
gewählten Landtages, in dem von 29 Abgeord
neten nur 3 dem litauischen Block angehören,
war es selbstverständlich, daß der Landtag bei
verfassungsmäßiger Einberufung dem neuen
litauischen Direktorium Reisgys ein über
wältigendes Mißtrauensvotum aussprechen
würde. Da ein solches Mißtrauensvotum die
litauische Behauptung, das neue Direktorium
entspreche dem Willen der Bevölkerung, vor
der gesamten Weltöffentlichkeit richtiggestellt
hätte, ist Gouverneur Novakas eifrig bemüht
gewesen, das Mißtrauensvotum mit allen
Mitteln zu verhindern. Ter litauische Kriegs
kommandant des Memelgebiets hatte daher
auf Wunsch öes Memelgouverneurs zunächst
die stärkste im Landtag vertretene Partei, die
memelländische Landwirtschaftspartei auf
Grund eines Gesetzes verboten, das in den
letzten Tagen zum Zweck der Unterdrückung
öer autonomietreuen Mehrheit der memel
ländischen Bevölkerung besonders geschaffen
wurde. Ter Gouverneur hat ferner sechs
Abgeordneten der Landwirtschaftspartei durch
Verfügung des Kriegskommandanten das
Abgeordnetenmandat entziehen lassen: ferner
wurde mittels Drohungen und Versprechun
gen versucht, die Abgeordneten für ein Ver
trauensvotum zu gewinnen oder sie wenig
stens zu veranlassen, sich nicht an einem Miß
trauensvotum zu beteiligen. Als sich keine
Aussicht auf Erfolg bot, ist der Gouverneur
zu Gewaltmatznahmen gegen den Landtag
geschritten. Durch Verfügung des Kriegs
kommandanten hat er 22 Kandidaten der land
wirtschaftsparteilichen Wahlliste, darunter öen
6 Kandidaten, die als Ersatz für die entrechte
ten Abgeordneten der Landwirtschaftspartei
ausersehen waren, eine halbe Stunde vor der
für gestern einberufenen außerordentlichen
Landtagssitzung das Abgeordnetenmandat ent
zogen. Er ließ einen der drei Abgeordneten
öer memellänöischen Arbeiterpartei noch auf
dem Wege zur Laudtagssitzung verhaften. Die
fünf Abgeordneten des litauischen Blocks
blieben selbstverständlich öer Sitzung fern.
Der im parlamentarischen Kampf erfahrene
Vorsitzende der Länöwirtschaftspartei, Guts
besitzer Conrad, wurde von der litauischen
Polizei seit dem frühen Morgen gefangen
gehalten, um ihm jede Möglichkeit zu neh
men, sich mit seinen Parteigenossen zu be
raten. Als öer neue Landtagspräsident
Waschkies gestern um 4 Uhr die Lanötags-
sitzung eröffnete, waren von 29 Abgeord
neten nür 14 anwesend. Bevor er dem litaui
schen Landespräsidenten Reisgys zur Abgabe
der Regierungserklärung das Wort erteilte,
stellte er fest, daß der Landtag, zu dessen Be
schlußfähigkeit 20 Abgeordnete erforderlich
sind, beschlußunfähig sei. Der Präsident war
unter Liesen Umständen gezwungen, die
Sitzung zu schließen.
Im Memelgebiet herrscht über die neue
Vergewaltigung der autonomen Rechte, wie
sie in der beispiellosen Knebelung des Land
tages zum Ausdruck gekommen ist, tiefste
Empörung.
ping sowie natürlich dementierte Gerüch^ik«
sein unö öes Gouverneurs von Hopetŗ‘ v
trittsgesuch deuten auf schwere Meinung
schiedenheiten aus der chinesischen Seite y
Acht japanische Offiziere von chinesiķ
Aufständischen getötet. ^
Mukden, 27. Juli. Bei Dolonor habe« „
chinesischen Aufständischen die Stadt
überfallen und die mandschurische Ģa şş,
gezwungen, sich zu ergeben. Bei der Ew' ,
nung der Garnison haben die Aufstaue«^
dcht japanische Offiziere getötet. Die Jap
haben eine Strafexpeüition entsandt.
Der memelländische Landtag aufgelöst?
In Kowno verbreitete sich am Sonnabend
nachmittag das Gerücht, daß der memelländi
sche Landtag durch den Gouverneur aufgelöst
sei, nachdem sich gestern seine Tagungsunfähig
keit erwiesen habe.
Rußland u. öie baltische AmbhimMAt.
Weitere Besprechungen Litwinows mit dem
estnischen Außenminister.
DNB. Moskau, 29. Juli. Die Besprechungen
zwischen dem Außenkommissar Litwinow und
dem estnischen Außenminister Seljamaa wur
den am Sonntag wieder aufgenommen. Die
Verhandlungen beziehen sich auf die Fragen
des Ostpaktes und der Sicherung der Unab
hängigkeit der baltischen Länder. Man erwar
tet, daß die Besprechungen noch am Sonntag
beendet werden, und daß die beiden Staats
männer über die Ergebnisse ein Communique
veröffentlichen werden. Der estnische Außen
minister beabsichtigt, noch am Sonntag Mos
kau zu verlassen.
Die „Jstwestija" erklärt zu den Besprechun
gen öes estländischen Außenministers Selja
maa in Moskau, die Sowjetregierung könne
mit den Ergebnissen der Aussprache zufrieden
sein. Sie habe gezeigt, daß Verständnis unö
Vertrauen zwischen beiden Ländern herrsche
und daß Rußland keinerlei Agressivität gegen
über Estland oder anderen Ländern an den
Tag lege. Auch in der Nordostpakt-Frage sei
eine Einigung erzielt worden, die die Verhand
lungen über die Inkraftsetzung dieses Paktes
beschleunigen werde.
Asch immer Anruhe in Leslerrei^,
Nach neuesten Berichten aus den $«%(,
ländern macht die Säuberungsaktion p
gierungstruppen und der Polizei, in
reich überall Fortschritte, ohne daß ma«
von einer völligen Ruhe sprechen kann. 1
all flackern lokale Revolten auf, die «Ķ »
mer Todesopfer auf beiden Seiten oer'IŞ^
So entspann sich in St. Georg, Kärnten, ^
Kampf zwischen etwa 100 Aufständische« ^
Gendarmerie- und Schutzkorpsabteilunge«^,
Aufständischen hinterließen 9 Tote. 1« p!
ständische wurden gefangen genommen- ft),
Drau-Tal wurde von Bundestruppen
Zwei Brücken sollen dort gesprengt^« ^
sein. In Bad Ischl wurde durch einen
stoffanschlag eine Trinkhalle schwer bclĢ« ft,
Nach privater Quelle sollen im Lande ft.»-
bürg immer noch heftige Kämpfe staķ^i
So fei bei Liefering ein HeimrvehrkornnM
getötet und sechs Heimwehrleute
letzt worden. Bei Lamprechtshofen ««%,
Mandling seien ebenfalls mehrere Tote z« ^
zeichnen gewesen. In Kärnten sollen sich '«.ß
Nähe von Bleiburg noch 400 sehr gut « el ,%
nete Aufständische festgesetzt haben, die dot
Angriff des Bundesheeres erwarten lvouftf
550 Aufständische haben die südsla^ft,
Grenze überschritten. Unter ihnen wäre»
Professoren, Lehrer, Aerzte und andere ft,
demiker. Mehr als die Hälfte -varen J“ «
Leute unter 20 Jahren. Bewaffnet wşş iä
mit österreichischen Militärgewehren,
italienischen Fabriken umgearbeitet şş
waren.
Japan—Ähina.
Peiping, 27. Juli. Hiesige politische Kreise
befürchten, daß die Inanspruchnahme des welt
politischen Interesses durch die Vorgänge in
Oesterreich seitens Japans zu einer Besetzung
weiterer politischer, vielleicht auch territorialer
Positionen gegenüber China ausgenützt wer
den könnte. Die Regelung der chinefisch-japani-
chen Beziehungen ist noch völlig in der Schwe
be. Die Nankinger Regierung vermeidet auch
weiterhin jede verpflichtende Festlegung auf
eine große politische Linie und erklärt offiziell,
alle Verhandlungen beträfen rein lokale Fra
gen. Eine sehr strenge Zensur, die mit Zei
tungsverboten nicht spart, breitet einen Lichten
Schleier über die wirklichen Vorgänge wie bei
spielsweise die letzten Dairener Verhandlun
gen aus. Es ist fraglich, wie Japan schließlich
auf die auf Zeitgewinn ausgehende Nankinger
Politik reagieren wird. Das anhaltende Fern
bleiben Huang Fus von seinem Amtssitz Pei-
Der amtliche Bericht des ôsterreiĢft,
Bunöesheeres zollt dem besiegten Gegü^. ^
terliche Achtung. Er spricht von irregele«ft
Bergbewohnern, die in tapferem KanMft»,
Nieöerlegung der Waffen gezwungen i»« 1 ,«i
Amtlich werden die Verluste öer Regier«''^
truppen jetzt mit 78 Toten und 163
beziffert. Ueber die Verluste der Aufstand'«^
liegen genaue Meldungen noch nicht vor. ^
spricht aber von etwa 200 Toten.
Ab 1. August:
Neues Handelsabkommen mit Frankreich
In den deutsch-französischen Wirtschaftsverhand
lungen ist eine Einigung erzielt worden. Die Ver
träge werden heute unterzeichnet werden. Der ver
traglose Zustand, der andernfalls am 1. August ein
getreten wäre und der für beide Länder einen
schweren Eingriff in die Wirtschaftsbeziehungen be
deutet hätte, konnte also glücklicherweise vermieden
werden.
Das deutsch-französische Handelsabkommen vom
Jahre 1927 wird jetzt in zwei Teile zerlegt, näm
lich in einen „Handels-, Niederlassungs- und
Schiffahrtsvertrag" und in eine „Vereinbarung
über den deutsch-französischen Warenverkehr".
Der erste Vertrag enthält die allgemeinen Be
stimmungen für den Handel, die Niederlassung und
Schiffahrt, also die für eine Festlegung auf längere
Zeit geeigneten Bestimungen, öer zweite Vertrag
die Einzelabmachungen über Zölle und Kontin
gente, die bei der Unbeständigkeit der gegenwärti
gen Wirtschaftslage für eine Festlegung auf
längere Zeit weniger geeignet sind.
Der Grund für diese Teilung in zwei Verträge
liegt auf öer Hand. Man wollte verhüten, daß
jedesmal, wenn auf dem Gebiet der Zölle und
Kontingente Schwierigkeiten auftreten unö eine
Kündigung deswegen ins Auge gefaßt werden
muß, der Bestand aller übrigen vertraglichen Ver
einbarungen in Frage gestellt wird. Insoweit han
delt es sich bei dem jetzigen Vertragswerk nicht um
etwas wesentlich Neues.
Im ganzen sind die alten Vertragsbestimmungen
aufrecht erhalten worden. Sie sind nur in Einzel
heiten an die gegenüber dem Jahre 1927 veränderte
Lage angepaßt worden. Die seit dem Jahre 1927
eingetretenen Veränderungen in öen Zoll- und
Kontingentsvereinbarungen sind in dig neuen
Texte hineingearbeitet worden. Diese zwei Ver
träge werben bald veröffentlicht werden.
Neu und von grundlegender Wichtigkeit für die
praktische Abwicklung des Warenverkehrs ist das
zweiseitige allgemeine Verrechnnngsabkommen, das
an Stelle des gegenwärtigen Zahlungsabkommens
tritt. Die Bezahlung der ganzen Warenausfuhr
von Deutschland nach Frankreich und von Frank
reich nach Deutschland wird über zwei Verrech
nungskonten geleitet. Außerhalb dieser Verrech
nungskonten dürfen Zahlungen für den Bezug von
Waren nicht mehr geleistet werden. Die Einzelheiten
über die technische Abwicklung dieses Warenver
kehrs werden den Devisenbewirtschaftungsstellen
unö öer Oeffentlichkeit bald mitgeteilt werden.
Von grundsätzlicher Bedeutung bei diesem zwei
seitigen allgemeinen Verrechnungsabkommen ist,
daß Deutschland dabei ein freier Ueberschuß an
Devisen geleistet wird, und zwar nach Abzweigung
der Beträge, die für die Einlösung der Dawes-
und Dounganleihekupons notwendig sind. In öen
allgemeinen Linien entspricht dieses Abkommen
mit Frankreich also dem zweiseitigen allgemeinen
Verrechnungsabkommen, das vor wenigen Tagen
mit der Schweiz als erstem Land abgeschlossen
worden ist.
Ein weiteres Abkommen regelt auf der Grund
lage des eben erwähnten Verrechnungsabkommens
die Einlösung der französischen Dawes- und
Aounganleihekupons am 15. Oktober und 1. De
zember 1934.
Außerdem sind eine Reihe von Spezialabkommeu
über Einzelfragen abgeschlossen worden. Auch diese
werden, soweit sie die Allgemeinheit interessieren,
bekanntgegeben Werden.
m Mchtlwgk erzählt»-
Errichtung eines großen Lagers für
österreichischen Aufständischen in Waşş .
DNB. Belgrad. 30. Juli. Die Blätter
-'N aus Warasdin in Kroatien, daß
großes Lager für die österreichischen Sftìŗit'
dischen, die die südslawische Grenze ûbtĢ^jļ,
ten haben, errichtet wird. Man rechnet «ft»
daß 800 bis 1000 Mann untergebracht «ftjF
sollen. Bisher sind, wie bereits gemeldet,^
500 Mann eingetroffen. Sie wohnen vor' 1
in einer Schule.
Sämtliche Blätter haben Berichtet«.^
nach Warasdin entsandt unö veröffem' si<
jetzt Unterredungen mit einzelnen Äuß« J
schon. Aus den Berichten geht ûbereinsti«ftjķ
hervor, daß die Revolte in Oesterreich Jv
vorbereitet war, sondern bei den AuNftsjt
schen selbst die größte Ueberraschung aü Lt$
Die Flüchtlinge stammen aus dem La«« ^
in Kärnten unö haben an den Kämķģsie
Wolfberg teilgenommen. Sie erzählen, »
durch ein Manöver öes Bunöesheeres‘ je
Rückzug gezwungen worden feien.
eine Gruppe von 500 Mann aus Bersķ sit
südslawisches Gebiet geraten und
Waffen ablegen müssen. Eine andere
habe knapp an der Grenze Stellungen «ff, /
können und setzte de« Kampf fort. Berķ.„t^
den Grenzgebieten bestätigen, daß in Kft/
tatsächlich noch gekämpft werde. M«« sşş
aber die Lage der Aufständischen nicht
aussichtsreich, da es ihnen an Lebens«' si-
mangele und die südslawische Regier»««
Grenze hermetisch abgesperrt habe.
Italiens Lohn? ^
Französifch-italfenifche Verhandln«^
über die Kolonialfrage.
DNB. Paris, 30. Juli. Der „Petit
bezeichnet das in London verbreitete «f
über den Abschluß eines französisch^ ķ
schen Kolonialabkommens als verfrtiy': ptf
verhandle allerdings über die GrerĢ ķ
in Tripolis, aber die letzte Unterredn«« ,#
schen dem französischen Außenminiwft f
öem italienischen Botschafter in Paris ««
mehr auf die Ereignisse in Oesterreich yg#
Immerhin werde zwischen Paris ««V
über die Kolonialfrage weiter verharr« ^ g
den Boden für den im Oktober in Ä«0«
nommenen Besuch Barthous in Rom 3«
nigen.
- ^
Die japanische Regierung will in
Washingtoner und das Londoner rVf
kbŞtz KĢgen, !
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