Full text: Newspaper volume (1934, Bd. 3)

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Landeszeitung 
Rendsdurner DmediaU 
Sonnabend, ben 21. Juli 1934. 
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%J Ģ^unô des Gesetzes vom 3. Juli 1934 
Rļhst'. Gerügt den Kriegsbeschädigten zu- 
% 5 £> tte srontzulage von 60 M. jährlich, 
Jfft Diese Frontzulage erhal- 
ş°ļge..'^èîgte, deren Erwerbsfähigkeit in-, 
oôpr Eŗ Kriegsdienstbeschädigung um 70 v. 
1% fiy Ctit gemindert ist, und ferner auch 
Ich j,.- ņegsbeschäôigte, deren Erwerbsfähig- 
^8g!°lge einer Kriegsbeschädigung um 30 
eit ®iüsiv gemindert ist, wenn sie das 60. Le- 
%ïIìp î, °Ifenôet haben. Die Frontzulage 
Itafy^ keiner Steuer und öffentlichen Ab- 
ikàê "arf auch auf andere Bezüge nicht an- 
^Esichij Werden. Vor allem bleibt sie unbe- 
^ bei der Festsetzung von Unterstüt- 
msx,.ş.?n der Arbeitslosenversicherung, der 
^8 Vp?orge^ und der Wohlfahrtsfürsorge. 
ì s„s den, Bezug der Frontzulage 
^ "ņge das Roheinkommen aus Arbeit 
,ài F^rsorgungsgebührnisse des Kriegs- 
H -bten den Betrag von 600 M. monat- 
ì»r. ^schreiten. Die Witwenrente für 
verbliebene ist auf 60 v. H. der Voll- 
H&t 24q worden. Die Elternrente wird 
S 15q jährlich für ein Elternpaar und 
m vg, .ê- für einen Elternteil erhöht. Auch 
Me wîî^Ehene Höchstbetrag der Witwenbei- 
5tìiļ ^.Jlm 240 M. jährlich und der vorge- 
ş jcikirs^ stbetrag der Waisenbeihilfe um 96 
erhöht. Die Zusatzrenten werden 
r CA, ^ehr vereinheitlicht. Die Zusatzrente 
^lb?^kriegsbeschüöigte mit 50—60 Proz. 
^à^inderung soll 144 M., mit 70—80 
Mir ^Erwerbsminderung 300 M., und mit 
(V S0 o. H. 504 M. jährlich betragen, 
p für jedes Kind, für das der Ver- 
Esàll^berechtigte einzutreten hat, eine Kin- 
à von jährlich 108 M. Für Witwen be= 
n M i-şşşatzrente 408 M., für vaterlose 
^è M., und für elternlose Waisen 
Ehrlich. 
iî- riebst enthalten die neuen Bestimmun- 
u% I Reihe von Vorschriften, die von 
% 0 'J nialem Gefühl getragen sind, und die 
Kriegsopfern die Rechte zuerkennen, 
Rendsburg, den 21. Juli 1934. 
die sie durch ihr Eintreten für das Vaterland 
erworben haben. 
Die Bestimmungen treten zum Teil am 1. 
Oktober 1934 bzw. am 1. Januar 1935 in Kraft. 
* * * 
* Eine Warnung vor unverantwortlichen 
Händlern. In letzter Zeit ist festgestellt wor 
den, daß insbesondere von herumziehenden 
Gewerbetreibenden in unverantwortlicher 
Weise Spekulationen getrieben werden, die die 
Belange der Rohstoffversorgung des deutschen 
Volkes auf das schwerste zu gefährden geeignet 
find. Es sollen Händler mit großen Mengen 
von Wollwaren und auch anderen Einfuhr 
artikeln zu Fuß und mit größeren Lagern auf 
Autos und anderen Fahrzeugen auf dem 
Lande unterwegs sein. Sie sollen in der Be 
völkerung die Befürchtung erwecken, es gäbe 
in kurzer Zeit diese Artikel nicht mehr, weil es 
an Rohstoffen fehle. Auf diese Weise reizen 
sie die Bevölkerung zu übereilten großen Ein 
käufen. Die Bevölkerung wird vor diesem ge 
wissenlosen Treiben gewarnt. 
* Zum Polizeikommissar ernannt. Ter 
Preußische Minister des Innern hat wegen 
der besonderen Verhältnisse Rendsburgs die 
Stelle des leitenden Polizeivollzugsbeamten 
als Polizeikommissarstelle genehmigt und sie 
dem Polizeiobermeister Müller, Rendsburg, 
übertragen. 
* Die letzte Ehre erwiesen hat heute früh der 
Arbeitsdienst seinem einer tückischen Krank 
heit erlegenen Kameraden Julius Martin. 
Die Gruppenstammabteilung und die Lehrab 
teilung des FAD. mit ihren Fahnen, sowie 
eine Abordnung der SA. mit der Richard- 
Menzel-Fahne gaben unter Vorantritt der 
Kapelle des nationalsozialistischen Arbeits 
gaues 7 Kiel dem Toten das letzte Geleit vom 
Krankenhaus zur Bahn. Julius Martin wird 
in seine Heimat, Saarbrücken, überführt. 
* Fahrraddiebstahl. In der Nacht zum Frei 
tag ist vom Hof eines Grundstücks der Ober 
eiderstraße ein Herrenfahrrad, Marke „Pan 
ter", Nr. 404431, gestohlen worden. Das Fahr 
rad (Tourenrad) hat Halbballonreifen, schwar 
zen Rahmen, vernickelte waagerechte Lenk 
stange, schwarze Horngriffe, gelb gestrichene 
Felgen, vernickelte Speichen, Pedale mit 
Gummi, Hebelbremse, braunen Sattel mit 
decke, braune dreieckige Werkzeugtasche und 
Gepäckhalter. 
* Ihren 88. Geburtstag feierte gestern, am 
20. Juli, Frau Margarete Kraack aus Faulück, 
die ihren Lebensabend bei Johannes Traul- 
sen, Alter Bahnhof 1, verbringt. 
* Ein Promenadenkonzert, veranstaltet von 
der Privat-Militär-Musik-Vorschule Kruse, 
findet morgen mittag von 11 bis 12 Uhr im 
Kindergarten statt. 
* Folgen der Trockenheit. Die diesjährige 
außerordentliche Trockenheit und Hitze hat 
auch eine erhebliche Vermehrung des Unge 
ziefers zur Folge. In den Gärten kann man 
beobachten, daß vor allem die Blattläuse in 
ganz außerordentlichem Umfang auftreten. 
Aber die Natur hilft sich auch hier selbst: Die 
kleinen Marienkäfer (Gotteskäser) sind eben 
falls als Vertilger in sehr großer Zahl ver 
treten. Auch die Natten- und Mäuseplage 
tritt besonders stark in Erscheinung. Es ist auf 
einem Grundstück beobachtet worden, wie sich 
in den späten Abendstunden Dutzende von 
Ratten auf dem Dach vergnügten. Lästig wer 
den auch die Ameisen. Sie dringen in vielen 
Fällen in die Häuser ein. 
* Reichsbahn im Blumenschmuck. Die Deut 
sche Reichsbahn veranstaltet auch in diesem 
nerung der Bahnanlagen. In der Verfügung, 
in der die Teilnahmeüedingungen bekanntge 
geben werden, heißt es wörtlich: „Wir legen 
größten Wert auf Verschönerung und Unter 
haltung der gärtnerischen Anlagen, die dem 
Publikum besonders ins Auge fallen, und 
solche Anlagen, die der Verschönerung der 
Arbeitsstätten und ihrer näheren Umgebung 
dienen." Die Verteilung der Preise für die 
90 schönsten Anlagen erfolgt wahrscheinlich 
im August. 
Aus den ReHdsàusg£& JUddsŗUettUeate&i. 
Elektra-Lichtspiele. 
In der Welt des Films wird mit Bienen 
fleiß gearbeitet: das bedingt der ungeheure 
Bedarf an Erzeugnissen. Doch ist nicht alles 
lauterer goldflüssiger Honig, was in die Wa 
ben gesammelt wird. Die Ueberproduktion 
beim Film einmal vernünftig einzuschränken, 
wird auch eine größere- Kraftaufsparung für 
neue, -der Zeit, ihren Triebkräften und Men 
schen zugewandte Aufgaben in sich schließen 
sowie eine Steigerung der Filmbeschaffenheit. 
Der Film ist, allein schon wegen seiner Wir 
kung in die Menge, im kulturellen Leben ein 
ähnlich bedeutender Faktor wie der Rundfunk, 
und ähnlich wie dieser wird er stets eine 
Vielheit von Darbietungen umfassen müs 
sen. ^ 
Ist es einerseits gerade die grundsätzliche 
Bejahung des Films, die veranlaßt, gelegent 
lich auch mal kritische Randbemerkungen zu 
machen, so gebietet andererseits die einfache 
Ehrlichkeit, dem Aufwand von Fleiß, Talent 
und Tatkraft gerecht zu werden, wenn es ver 
dient wird. Diese angenehme Pflicht liegt ob bei 
dem.Tonfilm „Ein Lied geht um die Welt". 
Die Handlung ist zusammengesetzt aus einem 
Stück Liebe, einem Stück Freundschaft und ei 
nem Stück Tragik. Berufung zur Kunst lenkt 
versöhnend ab in einem Konflikt von Freund 
schaft und Liebe. Das Ganze hat Leben und 
Schmiß. Der Rundfunktenor Joseph Schmidt 
wendet eine Bajazzorolle in heldisches Künst 
lertum, womit er Sympathien nicht minder 
genießt als mit seinem schönen Gesang. Wohl 
zur Erhöhung des romantischen Charakters 
hat man den Film in Venedig gedreht. 
Das Beiprogramm ergänzt den Abend mit 
Belehrung, Lustigkeit und Wochenschau-Aktu 
alität. ş 
* - 
In der Schauburg. 
Die weiße Schwester. Zumindest ein eigen 
artiger Film. Ausgelassenste Karnevals 
stimmung, Operettenoffiziere, tiefste Frömmig 
keit und ernstes Soldatentum geben diesem 
Streifen einen eigentümlichen Reiz, Die 
Metro-Goldwyn geht also doch eigene Wege! 
Eine junge Aristokratin, verlobt mit einem 
Diplomaten, verliebt sich kurz vor der geplan 
ten Hochzeit in einen italienischen Flieger- 
offizier. Die Verlobung wird gelöst. Durch 
einen Kraftwagenunfall wird der Vater der 
Aristokratin getötet. Gebrochen durch den Ver 
lust kann sie sich nicht entschließen, den Offizier 
zu heiraten. Etst bei Ausbruch des Welt 
krieges erkennt sie ihren Irrtum und gibt 
dem Offizier ihr Wort. Bei einem — übrigens 
gut dargestellten — Luftkampf wird der Ober 
leutnant abgeschossen. Bei der Truppe gilt er 
als gefallen. Schwerverletzt liegt er jedoch in 
Gesangenschat. Nach seiner Wiederherstellung 
gelingt ihm die Flucht. Er kommt nach Rom 
zurück und findet seine Braut als „weiße 
Schwester", als Nonne wieder. Ein Zurück 
gibt es nicht mehr! Deutsche Flugzeuge über 
Rom. Der Oberleunant steigt auf, wird ab 
geschossen und stirbt im Hospital der „weißen 
Schwestern. 
Dieser Film hätte ein besseres Beiprogramm 
verdient! ö. 
I^uber machen eine Blaufahrt. 
Mit „Kraft durch Freude" ins Hessenland. 
JW II. 
ÄA». Juli, 8 Uhr, großes Wecken — 
ji?%§ , ,e ' raus". — 8 Uhr 30 versammelte 
Ät z N, die mit allen Leckerbissen ausstaf- 
i?klei^ì>Ģ. Ter Vormittag wird benutzt, 
Hi I ņclclâ?ŗgungen zu machen, um sich für 
tz/sch 1-, "îttags geplanten größeren Aus- 
Ä ^ Aufmarsch nach dem Bilstein (640 
j, I gsrnahlzeit mit dem üblichen Zu- 
h H-, ,^es Wirtes: „Ich wünsche allen 
^3* ch'U’ 1 '" ìst schnell verstrichen und um 
à - ļ? ^ ņach dem Bilstein und dem 
handelt sich hierbei um eine 
ij„Mkl)e Ahnung, die hanptsächlich auf die all- 
iJHtit Z^"swaschling des roten Gesteins von 
V^hjs!„^urückzuführen ist. Ter soll, nach- 
ik, >1 era^'ìscheidemann im Hessenland die 
°îl' öiese stark rötliche Färbung an- 
Ikj?S i^ haben. Jedoch sei der rötliche Ein- 
»c,J e U g înehr verwässert worden und es 
'bz * Januar ein beachtlicher Ueber- 
î f°!?.ŗaune zu beobachten. Auch wir 
»gellen, daß das rote Gestein durch 
^tt OjtrPv t,0tt dunkleren Gesteinen über- 
Ljļ Ot 5p damit auch seine Verändc- 
Estern strße öeS Wassers vor sich geht, 
ļick ® -? ug hat man einen herrlichen 
I Kassel, Göttingen, die Rhön, der 
an diesem Tage deutlich zu 
ìst i şw. ŗļ! llr ļeôe Bergbesteigung, Besichti- 
immer ein ortskundiger Füh- 
in "Sung. Es stellte sich jeder bereit- 
< Dienst der „Kraft-durch- 
ìuDien-°uber. 
^5 Ģe cv mg sollte uns einen Blick in die 
^tw.^tad/^şàie gewähren. Gr.-Almerode 
ull.F Toni e ? Mten Tones — hat eine be- 
Jijfļ .3 lüt Kstrie hervorgebracht, und kein 
Jtle a. e îe r U^.sich nehmen lassen, Erzeug- 
kkhpZegeng-," 'N die Heimat mitzubringen. 
K'fr.^iteïTassen, Teller, Asch- 
"ich "...usw. wurden uns zu einem 
geim° ìgten Preis überlassen, zum 
MAisf/'Henkt. Eine Sammlung dieser 
%'JMe kv Id im Schaufenster der Ge- 
^sichtiaa^ît durch Freude" gezeigt. Auch 
ug wurde unter Leitung eines 
Fachmannes durchgeführt. Jedoch sind die 
Erklärungen absichtlich nicht zu eingehend, da 
diese Industrie gewisse Verfahren der Oef- 
fentlichkeit nicht bekannt geben will. 
Für den Mittwoch war eine große Rund 
fahrt nach Hannoversch-Münden, wo sich 
Werra und Fulda zur Weser vereinigen, und 
nach Kassel-Wilhelmshöhe vorgesehen. Zu 
einem günstigen Kraft-durch-Freude-Preis 
wurden zwei Verkehrswagen gemietet, die 
dann 42 Teilnehmer um den 25 Km. langge 
streckten Kaufunger Wald nach Münden brach 
ten und von dort aus nach Schloß Wilhelms 
höhe. Der Blick vom Roland, einer 10 Mir. 
hohen Figur, über die Kaskaden zum Schloß 
Wilhelmshöhe und weiter über die Stadt Kas 
sel hinüber zu den hessischen Bergen ist unbe 
schreiblich schön, und jedem Teilnehmer wird 
das Erlebnis des von oben herunterstürzen 
den und sich nach allen Seiten ergießenden 
Wassers unvergeßlich bleiben. 
Für die Frauen wurde am Donnerstag un 
ter Führung der NS.-Frauenschaft ein ge 
meinsamer Spaziergang nach dem Hirschberg 
unternommen. Eine Kaffeetafel in der sog. 
Fuchshecke stellte die bereits angebahnten 
freundschaftlichen Beziehungen zwischen der 
eingesessenen Bevölkerung und unseren 
Schleswig-Holsteinerinnen unter Beweis. 
Vom Hirschberg genießt man einen wunder 
vollen Ueberblick, und das 3400 Einwohner 
zählende Städtchen, das uns Unterkunft gege 
ben hat, liegt eingebettet in der oberen Mulde 
des schönen Gelstertales, umgeben von bewal 
deten Höhen und grünenden Hecken. 
Am Donnerstagnachmittag fahren die Män 
ner in das Braunkohlenwerk des Hirschbergs 
ein. Wir erkennen, unter welch schwierigen 
Verhältnissen sich unsere Volksgenossen an 
der Werra ihr Brot verdienen, verbunden mit 
Lebens- und Gesundheitsgefahren. Aber der 
Kumpel erzählt uns freudig von seiner Ar 
beit. Er ist glücklich, daß er in Arbeit und 
Brot steht und daß er in einem Stückchen Erde 
wohnt mit so unendlich schönen landschaftlichen 
Reizen. Und wenn der Bergmann seine 
Schicht beendet hat, dann geht er hinaus in 
die Natur, so wie gerade die dortige Bevölke 
rung ein besonderes Bedürfnis hat, an Luft 
und Sonne Stärkung zu holen. So ist es auch 
nicht verwunderlich, daß die Urlaubsfahrten 
der NSG. Kraft durch Freude, Gau Hessen- 
Kassel, sich eines außerordentlichen Zuspru 
ches sämtlicher Volksgenossen, zur Hauptsache 
der Arbeiter, erfreut. 
Aber es muß dabei erwähnt sein, daß die 
Unternehmer in weit höherem Maße, als es 
bei uns der Fall ist, dafür Verständnis zei 
gen, daß der Mann ihrer Gefolgschaft sich 
diese Reisen nur bei erheblichen Zuschüssen 
erlauben kann. Wenn der Kreis Rendsburg 
für eine Urlaubsfahrt 15 Teilnehmer stellt 
und der Ort Großalmarode ebenfalls 15, so 
zeigt dieses Beispiel wohl zur Genüge, daß 
wir von den Arbeitgebern noch recht vieles 
in dieser Hinsicht erwarten. 
Wenn der Donnerstagnachmittag schon we 
sentlich dazu beigetragen hatte, die aus ver 
schiedenen Gegenden unseres Vaterlandes 
stammenden Volksgenossen einander näher zu 
bringen, so hatte der Abend mit dem Fest der 
Frauenschaft im Ratskeller in dieser Hinsicht 
weit größeren Erfolg zu verzeichnen. Das war 
Volksgemeinschaft, wie wir sie wünschen, und 
das Wort „Gemeinschaft" in unserer Organi 
sation wurde zur vollendetsten Wirklichkeit. 
Vorträge hessischer und plattdeutscher Mund 
art lösten sich ab, die Standartenkapelle sorgte 
für die Unterhaltung in den Zwischenpausen. 
Ein Theaterstück vervollständigte dieses Bild. 
Ter politische Kreisleiter, der Kreiswalter der 
deutschen Arbeitsfront und der Ortsgruppen 
leiter beteiligten sich mit großer Freude an 
den von zwei Referenten des Amtes Volks 
tum und Heimat in der NSG. „Kraft durch 
Freude" durchgeführten Volksspielen. Nicht 
vergessen seien die leiblichen Genüsse. Die 
Kirschtorte stellte ein Meisterwerk hausfrau 
licher Kunst dax. 
Der Freitag war den Wünschen eines jeden 
Urlaubers freigelassen. Als man am Morgen 
mit Regenmänteln und Schirmen bewaffnet 
das Städtchen durchquerte, ahnte man nicht, 
daß das Wetter sich so bald wieder zum guten 
wenden würde. Im großen Hauptquartier, 
dem „Kurfürsten", war man sich darüber klar 
geworden, daß die Fahrt ins Blaue einen 
Mangel ausweisen würde, wenn nicht der 
sagenumwobene Meißner angesehen würde. 
Nach kurzer Bahnfahrt erfolgt der Aufstieg 
auf den 760 Mir. hohen Berg. Frau Holle 
soll hier ihre Betten ausgeschüttelt haben. Ter 
Wirt des „Kurfürsten" übernahm selbst die 
Führung, und 15 Nendsburger und 2 Pinne 
berger schlossen sich an. Die ortsansässige 
Bevölkerung behauptete, daß der Gipfel in 
2Vi Stunde zu erklettern sei. Da wir uns um 
ca. 14 Uhr 30 auf den Weg machten, war mit 
einer Gesamtwegestrecke von höchstens drei 
Stunden zu rechnen. Da wir jedoch erst um 
ca. 18 Uhr die Spitze erreichten, eine Art 
basaltgefüllter Krater, dem immer Gase der 
im Innern brennenden Braunkohle ent 
weichen, wurde es doch gegen 21 Uhr 30, bevor 
wir unser Quartier erreichten. So konnten 
mir die gewaltige Rede des Führers erst am 
nächsten Morgen als Wiederholung hören. 
Sonnabendabend fand ein Abschiedsgarten 
konzert statt, auch produzierte sich unser neu- 
cntdccktcr Ansager. Ter Tag selbst war allge 
meiner Ruhetag gewesen, und nur vereinzelt 
unternahmen einzelne Gruppen kleine Spa 
ziergänge in die nächste Umgebung. Außerdem 
wurden die zahlreichen Aufnahmen ausge»- 
tauscht. 
Am Reisetag hieß es morgens vom „Ttnrm- 
führcr" Abschied nehmen. Ter Vater des 
„Kurfürsten" war zur SA.-Tchule einberufen, 
und eine Abordnung ließ cs sich nicht nehmen, 
ihren bewährten Freund zur Bahn zu brin 
gen. Wenige Stunden später schlug für uns 
alle die Abschiedsstunde. Das halbe Städtchen 
war mittags zur Bahn geeilt, um den Freun 
den der Nordmark ein Lebewohl zuzurufen. 
Ter Ortsgrnppenleiter und Bürgermeister 
gab der Hoffnung Ausdruck, daß es uns dort 
so gut gefallen hätte, ivie die von ihm verwal 
tete Stadt sich bemüht habe, den Gästen den 
Urlaub zu gestalten. Ter Transportleiter 
konnte dieses freudig bejahen und noch hinzu 
fügen, daß die Aufnahme so überaus herzlich 
gewesen sei daß jedem Teilnehmer die leider 
zu schnell verstrichenen Tage in ewiger Erin 
nerung bleiben würden. Als sich dann der 
Zug aus dem Bahnhof Groß-Almerode her- 
ausbcwegte, war uns allen recht wehmütig 
ums Herz. Andererseits waren wir stolz, 
selbst miterlebt zu haben, welche Liebe zum 
schönen Vaterland die vom Führer geschaffene 
NSG. „Kraft durch Freude" in dem deutschen 
Volksgenossen zu wecken vermag. 
Otto Ernst Matthieß'cn, Kreiswart 
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