îtes katholischen IŅgmanneroerbandes geschlossen,
sowie ihre Schriftmaterialien un -ihre Vermögen
beschlagnahmt worden. Es handelt sich um eine
Aktion, die sich lediglich ans Beziehungen dieser
Verbünde zur Zentrmuspartei erstreckt. Rein kirch
liche Vereine, die lediglich sozialen und charitativen
Zwecken dienen, sind nicht davon betroffen.
JCleine Hachüchtzn
Der Reichstag-abgeordnete August Winkler au«
Köln (Zentrumspartei) hat seinen Austritt aus
Partei und Fraktion erklärt und um Aufnahme als
Hospitant in die nationalsozialistische Fraktion ge
beten. Winkler erfreut sich in weiten Kreisen der
katholischen Jugend, insbesondere des Gesellenver-
bandes, großer Beliebtheit. Es handelt sich um den
ersten Austritt eines Reichstagsabgeordneten aus
der Zentrumspartei. |
Hamburg, 3. Juli. 560 Frauen zwangsgestellt.
In der Zeit vom 1. bis 30. Juni wurden auf Grund
der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schuhs
von VE und Staat 560 Frauen zwangsgestellt. Da.
von wurden auf die Dauer von drei bis vierzehn
Tagen 1883 Frauen in Schutzhaft genommen und
wegen Krankheit 48 Frauen einem Krankenhause
überwiesen.
Beziehuagen.
Ei» »ņh der beiderseitige« Einfuhrverbote.
: Deşşàj Verlautbarung des englischen Außen-
ppenoeşşh^ lleriurns, die am Sonnabend um 21 Uhr
n würd«!i îgeben wurde, bestätigt den crfolgrei-
iG. ^ Abschluß der Verhandlungen zwischen
llzuglşş^ englischen Außenminister Simon und
Lokşşìģ russischen Autzenkommissar Litwinow.
swage« Ergebnis wird in der Mitteilung wie
?ļissen: Die Strafe gegen die beide»
gÄmvg ķd?" ņder Thornton und Macdonald wegen
WiT 86 '"îrd aufgehoben. Sic werden sofort
im Tjxî" . und kehren nach England zurück,
âirk„ņ^ļîsche Regierung hebt mit sofortiger
In gut unterrichteten französischen Kreisen ver
lautet, daß die Unterzeichnung des Viermächtepaktes
in der ersten Hälfte des Juli in Rom stattfinden
wird. Ungefähr um die gleiche Zeit, aber natürlich
unabhängig >davon, dürfte auch die Ausgabe des
französischen Abschnitts der österreichischen Schil
ling-Anleihe erfolgen.
Ire Bürdet der VeuWMjozmlen
in den Borständen der Kelchs- und
LsndtagZfrMgn der WIM.
TU. Berlin, 1 Luli. Zu Vertretern der bishe
rigen deutschnationalen Fraktion des Reichstages in
den Vorstand der Fraktion ibtt NSDAP, auf Grund
des Abkommens vom 27. Juni sind Professor Dr.
von Freytag-Loring'hoven und Stadtrat Steinhoff,
zu Vertretern der Landtagsfraktion der kommissa
rische Landrat Könnecke und Hauptmann a. D.
Schwecht bestimmt worden.
Die Vorgänge bei den NSU.-Wcrke» in Neckarsulm.
TU. Stuttgart, 30. Juni. Anläßlich der Haupt-
Versammlung bei den NSU.-Werken in Neckarsulm,
bei der der Aufsichtsratsvorsißende Schmidt-Bran-
den-Devlin in Schutzhaft genommen wurde, berichtet
der NS.-Kurier über die Aufdeckung alter Verfeh
lungen, die ziemlich weit zurücklägen, trotzdem aber
d-ie allmähliche Unrentabilität der Betriebe herbei
geführt hätte».
rt hu. das Einfuhrverbot für russische Wa-
wogegen sich die russische Regierung
'e sofort sämtliche Gegenmaßnahmen
ie». D>« 8 englische Einfuhrverbot, die in der
Kl«. istssssin.is mche in einem hundertprozentigen Ein
ig für englische Waren bestanden, auf-
i an, ® ie englisch-russischen Handelsbezie-
:a»ö ia ^(iuC tt werden wieder von dem Zustande aus
10 Minen, wie er bestand, als seinerzeit
>r der Sŗ ^Mdelsbeziehnngen abgerochen wurden,
die ş »Xè Moskau verlautet, sind Thornton
> der şş «n§ Macdonald bereits am Sonnabendabend
n. Lşşi Haft entlassen worden. Sie werden
ruhig-am Sonntag verlassen,
en gş. d. * » *
'"àckpgrogmch im Veamtengesch.
, fyil :l ^'ŗļ. ^^ichsgesetzblatt vom 1. Juli ist ein neues
# şì„^°şşintlicht, das eine Neufassung der Be-
«lei^şiach zşiîņ des Reichsbeamtengcsetzes enthält. Da-
^ in Zukunft Personen nichtarischer Ab-
3 nicht mehr zu Beamten des Reiches, de»
fîiļjļļ - der Gemeinden, Gemeindeverbände und
ttftz och Körperschaften, An>stalten und Stiftungen
idaķ^^ņtz^ņtlichŞ Rechtes berufen werven. Entspre-
zgg^ für die Reichsbahn, Reichsbank und
rtsch^ş ^^şiÄichrechtlichcn Religionsgescllşchaften noch
j »lit rŗ werden. Außerdem dürfen Personen, die
tt* ist r »Xi^w'Uen oder Männern nichtarischer Abstam-
, ^heiratet sind, nicht zu Beamten berufen
ş ^tļ'on' ^wte arischer Abstammung, die mit einer
xterirfj I>itz "ichtarischer Abstammung die Ghe eingehen,
ndcv . Atlassen. Im Interesse der Familienbib
J 'Vj 1 weiter bestimmt, daß weibliche Personen
ņach ^ ^^wäßige Beamte auf Lebenszeit erst nach
chKeşş ^g des 35. Lebensjahres berufen werden.
Verlag und Druck: Heinrich Möller Söhne, Renös-
bürg. ^
Thefredaktion und Derlagsleitung: Ferd. Möller. '
Verantwortlich für Leitartikel: Ferd. Möller, Politik:
Adolf Gregorì, für den allgemeinen Teil und
Feuilleton: Herbert Puhlmann, für den wirt
schaftlichen Teil: Dr. Johann Gosch, für den pro.
vinziellen und örtlichen Teil: Karl Müller, alle Nt
Rendsburg.
Am Sonntag fanden in drei Dörfern des Warndt-
Gebietes Gemcindewahlen statt, die einen Rückgang
.der kommunistischen Stimmen und einen bedeuten
den Wahlsieg der Nationalsozialisten brachten.
lern KonsGonsMchsel
dLs Reichskanzlers.
TU. Berlin, 2. Juki. Amtliche Meldung. „In
der ganzen Welt sind Meldungen des Inhalts ver
breitet worden, daß Reichskanzler Adolf Hitler der
evangelischen Kirche beigetreten sei. Diese Behaup
tungen sind frei erfunden und erlogen. Reichskanz
ler Hitler gehört nach wie vor der katholischen Kirche
an und beabsichtigt nicht, sie zu verlassen."
Wer eine Reise macht, soll es an
einer guten Ausrüstung nicht
hapern lassen! Man erhält heute
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TU. Neustrelitz, 1. Juli. Vom Oberkirchenrat wur
de der Landesbischof von Mecklenburg-Strelitz mit
sofortiger Wirkung aller amtlichen Geschäfte ent
hoben.
Schwere polnische Msschreilungen
auf bm Banjipt Bahnhof.
TU. Danzig, 30. Juni. Amtlich wird mitgeteilt:
Teilnehmer an dem polnischen Fest des Meeres in
Gdingen haben sich am Donnerstagabend auf dem
Hauptbahnhof in Danzig einer schweren Störung des
öffentlichen Friedens schuldig gemacht. Mit dem um
19 Uhr von Gdingen in Danzig eintreffenden Zuge
kehrten zahlreiche Teilnehmer an dem Fest des Mee-
res, die in Danzig wohnen, zurück. Ein Teil davon
befand sich in der Uniform polnischer Wehrvevbände.
Auf dem Hauptbahnhof rief die Menge nach dem
Kommando mehrerer Führer in polnischer Sprache:
„Es lebe das polnische Danzig" und gingen dann
nach Kommando zu dem Ruf über: „Hitler verrecke".
Diese Rufe wurden mehrfach im Durchgänge zur
Bahnhofshalle und in der Bahnhofshallesselbst wie
derholt. Die im Aufstchtsdienst tätigen Beamten der
Schutzpolizei und Kriminalpolizei konnten zwei Rä
delsführer festnehmen. Dabei wurde von der Menge
den Beamten heftiger tätlicher Widerstand geleistet.
Ein Beamter erhielt einen schweren Schlag über den
Arm. Infolgedessen mußten noch fünf weitere an den
Ausschreitungen Beteiligte festgenommen und in
Haft abgeführt werden. Von sieben in Haft befind
lichen sind sechs Danziger Staatsangehörige und
einer polnischer Staatsangehöriger.
èie Geschäftsräume einer Reihe von Hilfs-
C \ des Zentrums, so des Windthorsi-Bun-
Friedensbundes Deutscher Katholiken, des
für das katholische Deutschland und
Flensburg
Rendsburg
Rittst übr« Danrig. /
„Und ihr hab' ich's auch zu danken, daß ich wieder
so geworden bin. Was lag euch anderen hier im
Beldekehaus viel an meinem Leben?"
„Es ist Undank gegen die Mutter", sagte Bertie
feindlich und krauste die Lippen, „wenn du also
sprichst. Sie hat viel Schlaf geopfert für dich."
Langsam nickte Klaus vor sich hin.
„Das hat sie und ich bin ihr wohl dankbar dafür.
Aber oft hab' ich jetzt denken müssen, als ich so in
der Besserung lag: Es wird dich nicht die Mutter
und nicht Bertie sehr vermissen, wenn du für immer
davongehst. Ich bin ein wenig abseits gestanden von
euch. Vielleicht war ich euch zu wortkarg — zu schroff
— ich weiß es nicht. Ich kann nicht so schön tun und
viele Worte machen. Bin im Grunde wohl Werh>aupt
so ganz anderen Wesens äls ihr beide. War schon
von Kind an mehr von Vaters Blut. Da zieht einer
sstch tiefer und tiefer zurück in sich selbst und wird
einsam. Und sucht Vergessen in der Arbeit. In jeg
licher Arbeit von ftüh bis spät."
Er setzte sich wieder in seinen Stuhl und legte die
Decke über die Knie. Ihn fror.
Ws er die Augen hob, sah er, wie Antjes Blick
groß an ihm hing. Groß und ernst und voll Liebe.
Als wollte sie ihn trösten und sagen:
„Du bist nicht einsam. Und wenn dich keiner ver-
steht — ich verstehe dich wohl."
Als sie merkte, daß er die Auşi hob und ihre
Micke sich trafen, stieg eine feine Röie bis in ihre
Schläfe und sie senkte den Kopf wieder nieder auf
ihr Spinnrad.
Da trat Frau Katharina herein.
Sie hatte ihren Mittagsschlaf gehalten und war
nun erfrischt und wohlgelaunt.
„Find' ich hier alle beisammen? Das ist schön. Run
habe ich just ein Stündchen Zeit, da kann unser
Kranker erzählen, wie er dazumal aus Oliva ent
kommen ist. Das ist er uns noch immer schuldig ge
blieben."
Sie setzte sich behagli>ch an Sjren gewohnten Fen
sterplatz und zog das Spinnrad zu sich heran.
Klaus' Gesicht war sehr ernst geworden.
„Es ist eine trübe und unliebsame Sache, Frau
Mutter, weiß nimmer, ob sie auch nicht bösen Alp
druck bereiten wird."
Er strich sich über die Stirn, wo die frisch ver
harschte Wunde jetzt ohne Verband war.
Antje sah ihn besorgt an.
Er hatte nie gern davon sprechen mögen. Hatte es
bisher auch noch niemals getan.
Jetzt stützte er den Kopf in die Hand und sagte
schwer:
„Da Ihr gern wissen wollt, Frau Mutter, so muß
ich Euch wohl Rede und Antwort stehen. Aber es war
eine so böse Nacht, daß ich nimmer gern zurückdenken
mag. Man hatte mich in ein Gastzimmer geführt nnd
da ich sehr müde war, warf ich mich aufs Bett und
war bald eingeschlafen. Weiß nimmer, wie lange ich
schon geschlafen, als ich deutlich träumte, die Jung
frau Älntje steht neben mir und ruft mich. Ich fahre
hoch. Da sehe ich einen mit einer schwarzen Maske,
der ein Messer richtet gegen mich. Hochschnellen nnd
ihm das Messer aus der Hand winden, war eins.
Unld dann begann em' Ringen auf Leben und Tod.
Er muß wohl nach irgendeine Waffe zu fassen be
kommen haben, womit er mir die WnNide auf der
Stirn beigebracht. Ich weiß nur noch, daß ich ihn
würgte und daß er röchelnd hintenüberfiel. Ich
konnte nur schlecht sehen, weil mir das Mut in die
Augen rann und ich es allweil fortwischen mußte.
Ich stolperte zur Tür, denn ich hatte nur den einen
Gedanken, bald das Freie zu gewinnen. Denn wer
weiß, wie viele Häscher und Meuchelmörder noch
überall verborgen waren. Auch dröhnte mein Kopf
so, daß ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Als
ich mich im Mondf'chein durch den langen Kreuzgang
tastete, öffnete sich leise eine schmale Zellentür und
der junge, blasse Mönch, der mir erst mein Essen ge
bracht, steht vor mir und zieht mich in seine Zelle.
Da verriegelte er hastig die Tür und führt mich zu
einem Schemel."
„Hab' ich's Euch nimmer gesagt, daß das Prunk-
gemach Unheil birgt? Danket den Heiligen, daß Ihr
noch am Leben seid. Ich hab' nicht schlafen können
und immer auf Euer Kommen gewartet, dieweil ich
es ahnte."
Damit wusch er das Mut von meiner Stirn und
wand ein Tuch darum.
„Mer, warum" — fragte ich ihn — „warum ist
das alles? Was habe ich dem Kloster zuleide getan?"
Er zuckte die Achseln.
„Oliva ist Danzigs Feind und die Polen sind Her
ren bei uns. Wollet Ihr es nicht glauben, so seht
selbst."
(Fortsetzung folgt).
Roman von Leontine o. Winterfeld-Platen
„Und nun sage mir die Wahrheit, die Wahrheit!"
schrie es in Antjes Seele. „Weil ich danach hungere
Ta>g und Nacht."
Aber ihr Mund konnte es nicht sagen — konnte
nicht fragen, denn sie hatte so große, große Furcht
vor der Antwort.
Er hob mit der Rechten ihr Kinn unļd strich mit
der Linken über ihren Scheitel.
„Es ist eine Not in deinen Augen, Antje, kcm-nst
du es mir nimmer sagen?"
Ihre Lippen zitterten und langsam stiegen ihr die
Tränen hoch.
Es war ein Kampf in ihm.
■ O Gott, daß er sie jetzt an feine Brust reißen
durste, wie es sein heilig Recht war vor Gott und
den Menschen!
Ltber — hatte er sich nicht selber die Häà gebun
den? Er sah sie an.
Schmerzvoll — schweratmend.
Dann straffte er sich und nahm langsam und zö
gernd die Hand von ihrem Scheitel.
Die Tür wurde aufgerissen.
Bertie stand auf der S>chwclle.
Sein unruhiger Blick stog mißtrauisch von einem
zum andern.
Mit bret Schritten war er bei dem Bruder.
„Was hast tzu mit ihr? Weißt bn nicht, daß dir
5 n ssss^e Woche später saß Klaus Veldeke in Det-
cm Kamin in Frau Katharinas Wohn-
hager gewordenen Hände, die wie durch-
Dienen, wenn er sie gegen das Feuer hielt,
N^ Schriftstück hin und her gedreht, das et
. şz >àd neben sich aus den kleinen Tisch legte.
^ ejJ^t doch nicht so, wie man möchte. Verflixt,
Nw* 'die kleine Schramme so viel Beschwerde
ê hat."
. <4: e hab die Augen nicht von ihrem Spinnrad.
^l^etriïus hat große Sorg gehabt, Euch durch-
j 1 Sj en durch das böse Fieber, und Ihr dürft
^ noch gar nimmer ansttengen. Ihr sollt
P Ņuhx heben, fürnehmlich in den Gedanken."
ss't. ,.^ande heilt und das Fieber ist lange vor-
A ^ssnd Arbeit steht bergehoch überall um mich
braucht jetzt keine Männer, die im
ssk am Kamin sitzen und sich päppeln lassen
Kind; morgen gehe ich wieder zum
Es der untersten Stufe liegen bleibt
% j Duck) wieder aufsammeln muß", sagte sie
i^it ?sid netzte den Faden.
1 Sit jr Ine Augen kam ein weiches, tiefes Licht, als
A herüberfah.
Ņ «s ,s.. ft so treu für mich gesorgt, Antje, wie soll
% îdaàd«
Emmer noch nicht auf.
^ 3hr an mir nicht genau so getan, wenn ich
tztz Rwesen?"
er die Decke beiseite, die über seinen
i.rttW^ şàņd auf und ging zu ihr herüber. Der
Gmte Leibrock hing lose um seine hagere
sich über das Mädchen und sagte leise:
Q latte ich getan, Antje, weiß Gott im Him-
keinerlei Rechte gehören?'
Klaus Beldeke wich keinen Schritt unid maß ihn
kalt von oben bis unten.
„Seit wann darf ich nicht mehr sprechen mit der
Jungfrau Borcke? Ich meine, das wirst weder du
noch irgend jemand mir verwehren können?"
Er ging langsam zu seinem Stuhl am Kamin zu
rück. Aber er setzte sich nicht.
Hart herrschte er Bertie an:
„Wie kannst du die Jungfrau so erschrecken durch
dein wildes Gebaren? Ganz weiß ist sie geworden in
ihrem Gesicht."
Bertie lachte spöttisch aus.
„Hat fdjort lange keine Farbe mehr, seit du krank
bist. Bei so schwerer Pflege muß sie ja schmal wer
den und ihre roten Wangen verlieren, die sie aus
Pommern mitgebracht. Mußt ja allein um dich sein
und dich betreuen."
àus ging langsam auf und nieder im Gemach.