Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 4)

«M# «m PaņņiprSîtE, srniàņn vm d« bernfsstLndi. 
sch« Einstellung von Herrn Vundtzen handle. Es gehe 
um die Voraussetzung einer erfolgreichen Arbeit der 
Not- und Schicksalsgemeimschaft, um die Möglichkeit, 
in Not geratene Berufsgenossen auf ihren Betrieben 
zu halten. Vundtzen erklärt dazu, daß dieser Antrag 
doch parteipolitische Ursachen hätte, und daß er hervor 
gerufen sei durch den Artikel in der Tageszeitung, 
dessen Angaben auf Unwahrheiten beruhen. Er sei be 
reit, für jeden Punkt Rede und Antwort zu stehen. 
Nach Zustimmung der Aktionäre verliest Bündi 
gen darauf eine 
Erklärung 
in der u. a. folgendes ausgeführt wird. 
Es ist unwahr: . 
1. daß ich meine Hand dazu biete, einem andern 
Bauern den Strick um den Hals zu legen, 
2. daß ich eene Erklärung unterschrieben habe, daß 
ich unrichtige und fahrlässige Auskunft an Be- 
üörden gegeben habe. 
3. daß ich aus dem Land- und Bauernbund aus 
getreten bin. • 
Ich nebme für mich in Anspruch, da ich in 
der Gemeinde geboren und aufgewachsen bin, die 
Verhältnisse weit bester beurteilen zu können als 
der Artikelschreiber, der vielleicht in den letzten 
Jahren ein paar mal hier zu Besuch gewesen und 
einseitig informiert worden ist. Als praktischer 
Bauer und Gemeindevorsteher kenne ich die Nöte 
meiner Berufsgenossen ganz genau. Ich kenne aber 
auch viele Jahre das Grundbuch und das Bank 
konto der Landwirte hier und weiß, wie der ein 
zelne Landwirt und sein Nachbar so ganz verschie 
den gewirtschaftet haben. 
Wenn nun das Amtsgericht auf Grund der Zeug- 
nifle von mehreren Seiten ein Urteil gefällt 
haben soll, wie kann der Artikelschreiber da die 
Behauptung aufstellen, daß ich das entscheidende 
Gutachten abgegeben babe? 
Da die angeführte Erklärung im Falle Tr. un 
wahr und frei erfunden ist, so muß ich auch anneh 
men, daß das Landgericht Flensburg nie einen 
solchen Ausspruch getan hat. Das Landgericht ist 
von mir zu einer Aeußerung sofort aufgefordert 
worden. 
Was die Erklärung von den vier benachbarten 
Gemeindevorstehern anbetrifst, so hat ein benach 
barter Gemeindevorsteher sich persönlich an drei 
Kollegen gewandt mit der Bitt, die Tüchtigkeit von 
H. zu bescheinigen. Nachdem sie erst verschiedenes 
in der vorgesetzten Bescheinigung gestrichen haben, 
haben sie ihrem Kollegen diese Gefälligkeit getan. 
Da die Kollegen aus den anderen Gemeinden die 
Verhältnisse nicht so genau kennen können, so hat 
ein Kollege mir gleich mitgeteilt, er bedaure diese 
Gefälligkeitsunterschrist. 
Daß ich aus dem Land- und Bauernbund aus 
getreten sein soll, ist auch frei erfunden. Ich bin seit 
dem Kriege Mitglied und war lange Jabre hier 
Vertrauensmann unserer landwirtschaftlichen Be 
rufsorganisation und habe stets für dieselbe gewor 
ben und gearbeitet, was mir ausdrücklich in einem 
Dankschreiben vom Kreisbauernbund Schleswig 
unaufgefordert bestätigt ist. H. dagegen hat lange 
abseits gestanden, und wie er Mitglied geworden 
isi, seinen Beitrag nicht bezahlt. Als dann aber der 
Plan entstand, daß H. aus Grund seines Partei 
buches Ortsgruppenführer werden sollte, wurde er 
wieder Mitqlied. 
In der Sache des Landwirtschaftlichen Konsum 
vereins e. G. m. u. H. zu Eggebek hat der Ver 
band der schleswig-holsteinischen lundwirtschastlichen 
Genossenschaften in Kiel für uns die nötigen Maß 
nahmen ergriffen. Wenn von 50 Mitgliedern 49 
ihre im März erhaltenen Kunstdünger ganz oder 
teilweise bezahlt haben, während der Onkel von 
H. der Genossenschaft eine größere Summe schuldet 
und bis jetzt noch keinen Pfennig Abtrag geleistet 
hat, ist es da zu verwundern, daß viele von den 
49 Mitgliedern vom Vorstand verlangen, dieses 
Mitglied nach den vielen irnchtlosen Mahnungen 
auch einmal ernstlich anzufassen und einen Teil 
betrag zu verlangen, damit er wenigstens zeigt, daß 
er zahlen will? Die Genossenschaft hat die unbe 
schränkte Haftung und ein jedes Mitglied hastet 
daher für die Ausfälle mit dem ganzen Vermögen. 
Meine Bekanntmachung vom 10. 99 32 ist vom 
Artikelschreiber nur auszugsweise und daher ent 
stellt wiedergegeben. Im Interesse der Steuerge 
rechtigkeit bin ich s. Zt. von Gemeindevertretern 
und von vielen Bauern aus der Gemeinde, die 
ihre Gemeindesteuern stets rechtzeitig bezahlt 
haben, gebeten worden, einmal durch Rundschreiben 
bekannt zu geben, daß Steuerrückstände nicht ein 
fach gestrichen werden, sondern bevorrechtigte For 
derungen sind. Ich habe seit 1914, wo ich Gemeinde 
vorsteher der Gemeinde Langstedt bin, wegen 
Steuerrückstände noch keine Psändnng mit Verstei 
gerung durchgejtthrt. Wir haben in diesen Jahren 
säst alle unsere Gemetndeivege als Ehausseen aus 
bauen können, ohne eigenes Material zu besitzen 
und ohne heute einen Pfennig Gemeindeschulden zu 
haben bei sehr kleinen Gemeinde,zuschlagen. Selbst 
ein Parteigenosse des Artikelschreiberch der Führer 
der hiesigen SA., hat öffentlich erklärt, daß wir 
keinen besseren Gemeindevorsteher bekommen könn 
ten als ivir haben. 
Ich werde nach wie vor obne Ansehen der Partei 
nach bestem Wissen und Gewissen meinen graben 
Weg gehen. 
Jcnsen-Wittbek entgegnet darauf, daß man in 
manchen Fällen lieber ein Ange zudrücken und 
nicht so hart vorgehen solle, vor allen Dingen nicht 
dann, wenn die Not- und Schicksalsgemcinschaft 
sich für jemanden eingesetzt habe. Es erscheine man 
ches in einem anderen Lichte, je nachdem, von wel 
cher Seite cs dargestellt würde. Man solle in diesen 
Dingen vor allem, berufsständisch denken nnd mit 
Rücksicht auf den ganzen Berufsstand es dem ein 
zelnen ermöglichen, über diese Krisenzeit hinweg 
seinen Besitz zu erhalten. 
Die acht Mitglieder des Anfsichtsrats, außer 
Bunötzen, werden sodann durch Akklamation ein 
stimmig wiedergewählt. Bei einer Probeabstimmung 
o-rklärt sich nur ein Teil der Aktionäre gegen Wie 
derwahl Bundtzens. Hansen-Eichtal hält trotzdem 
seinen Antrag, mit Stimmzetteln abzustimmen, 
ausrecht, und Bundtzen schließt sich diescin Antrag 
an. Die Abstimmung hatte folgendes Ergebnis: 
Von 388 Aktionären werden 1091 Aktien vertreten. 
Davon beteiligen sich 968 an der Abstimmung. Für 
Vundtzen werden 778, gegen seine Wiederwahl 190 
Stimmen abgegeben. Fünf Stimmzettel sind un 
gültig. 
Nach einer Aenderung des Gesellschaftsvertrages 
wird über eine Anregung verhandelt, die Petersen- 
Füsing gibt. Danach soll mehr Wert daraus gelegt 
werden, eine, wenn auch nur kleine, Dividende zu 
verteilen, weil sonst nur die Aktionäre den größ 
ten Vorteil hätte», bi« am meisten Wurstkühe Ka 
sern könnten. Der Verwirklichung einer solchen 
Anregung stehen erhebliche Schwertgkeiten im 
Wege. Die Lieferanten, die nicht Aktionäre sind, er 
halten schon jetzt einen geringeren Preis als die 
Aktionäre. Ueber ein Entgegenkommen gegenüber 
den Aktionären, die sich durch einen Kredit bei der 
Kreissparkasse die Mittel für den Kauf von Aktien 
beschafft haben, soll vom Vorstand und Aufsichts 
rat eingehend verhandelt werde«. 
Mit einem Dank au die Aktionäre für die zahl 
reiche Beteiligung und für die sachlichen Beratun 
gen schließt der Aufstchtsratsvorsitzende die inhalts 
reiche Generalversammlung. Er gibt der Hoffnung 
Ausdruck, daß die Bauernhand-A.-G. der Landwirt 
schaft erhalten bleiben nnd sich in Zukunft noch 
segensreicher für den Bernfsstand auswirken 
möge. 
500 Millionen St il für ein 
5ifnt*rit(iii fit AMÄWW. 
Das Reichskabinett befaßte sich nach der Verab 
schiedung des Winterhilfsprogramms in seiner 
Mittwochsitzung weiterhin mit Frage« der'Arbeits- 
beschasfung und mit allgemeinen handelspolitischen 
und wirtschaftlichen Fragen. 
Wie die Telegraphen-Union erfährt, ist über ein 
Sofortprogramm für die Arbeitsbeschaffung in 
vorausgegangenen Besprechungen zwischen dem Fi 
nanzminister von Krosigk, dem Wirtschaftsminister 
Warmbold, dem Arbeitsbeschasfungskommiffar Ge- 
reke und dem Reichsbankpräsidenten Luther eine 
völlige Einigung erzielt worden und zwar derge 
stalt, daß für dieses Sofortprogramm 500 Milli 
onen bereitgestellt werden sollen. Diese Einigung 
wurde vom Reichskabinett bestätigt. 
Ueber die Einzelheiten des Programms und seine 
Finanzierung wird sich der Reichskommissar für die 
Arbeitsbeschaffung am Freitagabend ausführlicher 
vor der Oeffentlichkeit äußern und tm Rundfunk 
verbreiten. Nach diesem Programm werden, wie 
verlautet, die össeutlicheu Körperschaften günstiger 
gestellt sein als in den früheren Arbeitsbeschas- 
futtgsmaßnahmcn der Fall war. 
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Zunahme dar Arbeitslosen 
um 249 $00« 
Nach dem Bericht der Reichsanstalt für die Zeit 
vom 1. bis 15. Dezember 1932 hat sich die jahres 
zeitliche Verschlechterung, der bisher die Hebung 
des industriellen Beschästgiungsgrades entgegenge 
wirkt hatte, in der ersten Dezemberhälfte durch 
gesetzt. Das Frostwetter brachte in den meisten 
Teilen des Reiches die Außenarbciten aller Art 
zum Erliegen. Die Beschäftigung für Aufträge zum 
Weihnachtsfest fand ihr Ende. Bei den Arbeits 
ämtern waren am 18. Dezember rund 3 604 000 
Arbeitslose gemeldet, d. h. rund 249 000 mehr als 
Ende November. Mit einer Belastung dieser Grö 
ßenordnung war zu rechnen. 
Die Inanspruchnahme der Arbeitslosenversiche 
rung nnd Krisensürsorge hat erwartungsgemäß be 
trächtlich zugenommen. Die Zahl der'Hauptnnter- 
stützungsenrpfänger in der Versicherung lag am 15. 
Dezember nahe an 700 000. Sie war damit um 
rund 60 000 höher als Ende November. Um rund 
57 000 ist die Zahl der Hauptunterstützungscmpfän- 
aer in der Krisenfürsorge gestiegen. Sie betrug 
Mitte des Monats rund 1 188 000. 
Von der Verschlechterung der Lage wurden die 
einzelnen Bezirke ohne Ausnahme betrossen. Der 
industrielle Westen allerdings in verhältnismäßig 
geringerem Grade. Die Entlassungen in der Land 
wirtschaft setzen sich fort. 
Eine Zusatzvereinbarunq 
znm deutsch-französischen Handelsabkommen. 
Amtlich wird mitgeteilt: Die am 21. November 
in Berlin eingeleiteten Verhandlungen zur Ueber- 
prüsnng des deutsch-französischen Handelsabkom 
mens vom 17. August 1927 sind am Mittwoch zum 
Abschluß gelangt. Sie haben zur Paraphierung ei 
ner Zusatzvereinbarnng geführt, die unverzüglich 
den beiderseitigen Regierungen zur Genehmigung 
und Unterzeichnung vorgelegt werden wird. Für die 
vorläufige Anwendung der Zusatzvereinbarung ist 
der 1. Februar 1933 in Aussicht genommen. 
LteuerrguLlcherne 
für Mchrbefchäşièguttg. 
Der Reichsverband des deutschen Handwerks ist 
aus Anregung der Handwerkskammer zu Flensburg 
an den Reichsarbeitsminister herangetreten mit der 
Bitte, die Durchführungsbestimmungen zur Steuer- 
gutscheinverorbnung nicht an die Mehrbeschäftignng 
während eines Kalcndervierteljahres gebunden 
ivirö, sondern an die Mehrbeschäftigung während 
eines Zeitraums von drei Monaten. Zur Begrün 
dung wird darauf verwiesen, daß eine Reihe von 
Betrieben die Mehreinstellung eines Arbeitnehmers 
erst im Laufe des Monats Oktober oder auch noch 
später vornehmen konnte, die Beschästignna dieser 
einzelnen Arbeitnehmer aber bis in die Monate 
Januar, Februar und vielleicht noch bis Anfang 
März sichergestellt ist. Hierbei wäre auch noch zu 
erwähnen, ob nicht, wenn ein Arbeitnehmer min 
destens 60 Tage wahrend eines Kalenderviertel 
jahres beschätigt wird, für diese Mehrbeschästigung 
der darauf füllige Bruchteil des Steuergntscheines 
ausgegeben werden kann. Durch ein solches Enk 
gegenkommen würde zweifellos eine günstige Aus' 
Wirkung aus den Arbeitsmarkt erzielt werden 
können, der von der Seite der kleineren Betriebe 
eine nennenswerte Entlastung bislang nicht ersah 
ren hat. 
FrMjahesbrrttenschsA des 
LhLLLHgrrrvrrhLrröes. 
In der Vorstandssttzung des Shorthornzuchtver- 
bandes wurde u. a. beschlossen, daß am Freitag, 
dem 10. Februar 1933 in Husum in üblicher Weise 
die Frühjahrsbullenschau des Verbandes abgehalten 
wird. Die DLG.-Ausstellung in Berlin vom 20. bis 
28. Mai 1633 wird der Verband m<t einer Kollek 
tion von etwa zehn Tieren beschicken. 
Mrtfchaktsrunölcha«. 
Das Rotorschifs der Reichsmarine „Barbara" ist 
aus der Charter der Hamburger Reederei Slomann 
entlassen und wurde am Mittwoch nach Kiel abge 
fertigt, wo es im Marine-Arsenal stillgelegt wird 
Die „Barbara" bat unter der Sloman-Flagge ver 
schiedcne lange Reisen ausgeführt. 
Die allgemeinen Devisenbeschasfungsgenehmigun- 
geu dürfen im Januar wiederum nur mtt 3V % 
des angegebenen Monatsbetrages in Anspruch ge 
nommen werden. 
Als erste Sendung des deutsch-ägyptische» Aus 
tausch-Abkommens trafen in Kairo 5000 Tonnen 
Kunstdünger aus Deutschland ein, die gegen Baum 
wolle ausgetauscht werden. Die Baumwollsendung 
ist versandtbereit mit dem Bestimmungsort Hani 
burg. 
Moratorium für die größte dänische Werft. Dem 
Folketing lag am Mittwoch ein Vorschlag des 
Handelsministers vor, ein zweimonatiges Mora 
torium für die Werst Bürmeister u. Wayn zu ge 
währen. Die Sozialdemokraten griffen die Leitung 
der Werft scharf an. Der erste Direktor der Werft 
Overgaard hat den Vorsitz im Jnüustrierat nie 
dergelegt. 
Der ŞeMlarr aZS Helfer 
Ser Lanöwirttchskt. 
Der Edelfasan liefert nicht nur ein wohlschmeckendes 
Wildbret, sondern leistet auch dem Landmann einen 
nicht hoch genug zu bewertenden Nutzen durch Vertil 
gung von llnkrautsamen und schädlichen Insekten 
larven. Vorgenommene Krvpfuntersuchungen bei ge 
schossenen Fasanen ergaben interessante Ausschlüsse, 
die nicht nur das oben Gesagte neu bestätigten, sondern 
Nkàmàràrrd irr 
Zum Problem der Ueberfülluvg der akademischen 
Berufe bringt in dem Zentralblatt für Sozialpoli 
tik und Wohlfahrtspflege, der „Sozialen Praxis", 
Dr. Günther Keiser-Kiel auf Grund eingehender 
und teilweise selbständiger Berechnungen Ziffern 
material, das angesichts der eben jetzt in Gang ge 
kommenen Diskussion über Möglichkeiten und 
Maßnahmen zur Abhilfe von besonderem Inter 
esse ist. 
Dr. Keiser stellt fest, daß „die einzelnen Anwär 
terjahrgänge auf die akademischen Berufe nunmehr 
schon seit vier Jahren doppelt so stark besetzt sind, 
wie im Durchschnitt der Jahre 1910-14. Die Ent 
wicklung der Abitnrientenzahlen sprang von ca. 
15 800 Abiturienten und 850 Abiturientinnen im 
Jahre 1911 auf insgesamt rund 20 000 im Jahre 
1921, aus 21000 im Jahre 1626. bann abermals 
in sprunghaftem Anstieg auf rund 30 000 im Jahre 
1928 und etwa 41000 in jedem der drei Jahre 
1931-83, wobei man 1933 mit etwa 11000 Mädchen 
zu rechnen hat. 
Das Ueberraschendste dabei ist aber — so fügt 
Dr. Keiser hinzu, — daß in den Jahren 1925-28 
die Jmmatrikulationsziffern über den Abitu 
rientenzahlen lagen, daß also in jenen Jahren einer 
ausgesprochen guten Konjunktur und geringer Ar 
beitslosigkeit sich nicht nur fast die Gesamtheit der 
Abiturienten dem Studium zugewandt hat. son 
dern darüber hinaus auch noch aus früheren Jahr 
gängen starke nachträgliche Zugänge erfolgt sein 
müssen. 
Was nun die bisher übliche Berechnung der Ve- 
darfszifsern betrifft, so ist in dieser Hinsicht bis 
her ziemlich willkürlich und schematisch verfahren, 
indem man eine Beüarfszahl von ca. 10000 Nen- 
akaüemikern, also etwa 8 Proz. von insgesamt 
330 000 berufstätigen Akademikern annahm. Dies 
schematische Verfahren ist unzulänglich: es ist not 
wendig. die Lage im einzelnen zu prüfen. Bei den 
Zahnärzten z. B. stand einem Abgang durch Tod, 
Pensionierung etc. von 155 bis 180 Zahnärzten im 
Jahre 1931 ein Nachwuchs von rund 900 Neu- 
approbierten gegenüber: die Abgangsziffer dürfte 
bis 1986 auf 180 bis 260 ansteigen, bis dabin ist 
aber auch die Nachwuchszifser bereits auf 1300 bis 
1500 gestiegen. Auf jeden ans der Praxis ausschei 
denden Zahnarzt kommen also in den nächsten 
Jahren 6 bis 7 Neuapprobierte. Es müßten also 
800 bis 1200 Zahnärzte alljährlich zusätzlich im Be 
rns unterkommen können . . . allein selbst in den 
konjunkturell so außergewöhnlich günstigen Jah 
ren 1925-30 hat sich der Zahnärzteüestand im Durch 
schnitt nur um 200 jährlich erhöht. 
Es wird notwendig sein, in dieser Weise die tat 
sächliche Lage der Dinge in möglichst allen akade 
mischen Berufszweigen zu prüfen, um danach Art 
und Maß der jeweils erforderlichen Gegenmaßnah 
men mit einiger Sicherheit bestimmen zu können. 
Amerika-Dollar-Anleihe. 
Kurs vom 20. Dezember. 
(Ohne Gewähr!) 
Mit Zertifikat: 7 % Dt. Rcntenbk. 1950 81-83, 6 % 
dto. 1938 82—83, 6 % dto. 1960 A/O J/J 74—76. 
Ohne Zertifikat: 7 % Rcntenbk. 1950 71—73, 
6 % dto. 1938 71—73, 6 % dto. 1960 A/O J/J 61 
bis 63. 
Berlin, 21. Dez. Vörsennotierungen. 6 % Schl.- 
Holst. Landsch. Kr.-Verb.-Roggen 610, AEG. 29, 
Dtsch. Bk. 75. Reichsbk. 134, Vereinsbk. 67. 
große lleberraschungen boten. Unmengen von Larven 
des Sattschnellkäfers, als Drahtwürmer bekannt, und 
andere Agrioten fanden sich in den Kröpfen der unter 
suchten Fasanen. In einem Kropf zählte man 1243 
solcher Schädlinge. Wenn das als Tagesration anzu 
sehen ist, so gewinnt man eine Vorstellung von dem 
Vernichtungskampf, den der kräftige Vogel gegen die 
Schädlinge führt, die ungehindert mehrere Jahre an 
den Wurzeln von Gräsern und verschiedenen anderen 
Pflanzen leben und durch Abnagen der unterirdischen 
Stengelteil« junger Pflanzungen und Saaten von 
Erbsen, Rüben, Möhren, Kohl, Salat, Nelken, Lev 
kojen und besonders oft dem Hafer schädlich werden. 
Dem Fasan sind diese Schädlinge eine gern genom 
mene Nahrung, wie es der Inhalt der untersuchten 
Fasanenkröpfe beweist. Grund genug, um dem schönen 
nützlichen Vogel auch seitens des Landmannes die 
größte Schonung angedeihen zu lassen, lrp.) 
Genossenschaftliches. In einer stark besuchten Ver» 
sammlung hielt Möller von der Arbeitsgemeinschaft 
zur Erneuerung des Genossenschaftswesens einen 11;. 
ständigen aufklärenden Vortrag über Zweck und Ziele 
der Arbeitsgemeinschaft. An den Vortrag schloß sich 
eine rege Aussprache an. Alle Anwesenden traten der 
Arbeitsgemeinschaft bei. (py.j 
MrttlmWe. 
Viehmärkte vom 21. Dezember 1932. 
Breslan: Ochsen 25—27. Bullen 24—25, 2» 4 
Kühe 24—25, 16—18, Färsen 25—28, 18—21. Käd n 
82—34, 26—28, Schafe 30—32, 20—22, Schweine 40, 
38—39, Sauen 34—36. Austribe: 678 Rinder, 105t 
Kälber, 108 Schafe, 2894 Schweine. Tendenz: mittel, 
Hannover: Ochsen 25—28 (Svitzentiere am Mon 
tag 4 Pfg. niedriger). 21—23, Bullen 23—25 leinzel- 
ne Bullen (schweres bis 80 Pfa.), 20—22, Kühe 24 
bis 27, 19—23, Färsen 26—29, 23—25, Kälber 85 bis 
42, 28—84, Schweine 89, 38—39, Sauen —. Austrieb: 
359 Rinder, 536 Kälber, 989 Schweine. Tendenz; 
Rinder mittel, sonst gut. 
Stade, 21. Dez. Dem Ferkelmarkt waren 283 
Tiere zugeführt. Der Handel war mittelmäßig, der 
Markst wurde nicht ganz geräumt. Es kösieten 4—6 
Wochen alte 4—7 MM, 6—8 Wochen alte 7—9 MM, 
8— 12 Wochen alte 9—13 MM, Läuferscknvetne 18 bis 
28 MM, je nach Güte und Gewicht. Nach Lebend 
gewicht wurden 28—32 Pfg. je Pfund bezahlt. 
or. Husum, 22. Dez. Ferkelmarkt. Auftrieb: 261 
Ferkel. Handel mittelmäßig. Preise: beste Ware 9 
9— 11, mittlere 7—9, leichte 6—7 MM. Nach Gewicht 
für schwere Ware 23—26, für leichte 26—28 Pfg. 
das Pfund. Ausanhmetiere über Notiz. — Wachen 
markt. Meiereibutter 1,35, Bauernbutter ‘1,85 bis 
1,40, Hühnereier 10—11, fette Gänse und Enten 
66—75 Pfg. das Pfund, Kartoffeln 2 MM per Zent 
ner. 
Rendsburgs FêttàMļl 
Rendsburger Ferkclmarkt vom 22. Dezember 1932. 
Zufuhr: 284 Stück. Handel gut. Markt aeeäumt. 
Preise: schwere Ware 26—29. mittelschwere 26—29, 
leichte 27—29 Pfg. für das Pfund Lebendgewicht. 
Für allerbeste Ferkel wurde auch über, für abfal 
lende auch unter Notiz bezahlt. 
ZêklÎŞ WŞrrişşfî 
vom 22. Dezember 1932. 
1. Klasse 1,18; 2. Klasse 1,06: abfallende 0.07 MM,, 
Tendenz: ruhig. Preise ab Erzeugerstation. Hinzu 
kommen Fracht, Umsatzsteuer und Vermittlungs 
gebühren. 
Hamburger Mîermê 
Hamburg, 22. Dez. Notiernng der Notiernngs- 
kommission der am Buttcrhandel beteiligten Firmen 
e. V. (Erzeuger-Abrechnungspreis, ab Meicreisia- 
tion, ohne Fässer, ver 50 Kg. netto.) 1. Sorte 105 
bis 107, 2. Sorte 98—100/ abfallende 90 MM. Ten 
denz: weichend. 
«Ne Mfrnotieruron 
der Landwirtschasiskcmimer f. b. Provinz Schleswig-Holsteip 
Buttermiktionen der Meiereiverbände 
für Schleswig-Holstein G. m. b. H. 
Unkosten Vt% iür ständige Ginnender. *2% für nichtständige Einsender 
Auktionen im Namen ». für Rechnung der Meiereien als ner Auftraggeber 
Ķaoeļìngeaeid, v. den Kündern ,u en^cht-n 
«Ohne Gewähr) Hamburg. den 20. Dezember >932 
Jt 
1. Klasse 
7 Iaß zu 145.0 M SO Faß zu 113.- 
-.40 „ 
-.30 . 
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114.- . 
113.80 „ 
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„ 111.- 
. 110.50 
. 110.- 
2 
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26 
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12 
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5 „ 109.60 , 14 I , 10*20 „ 
12 ; : -.50 : 1 „ „ 107.50 „ 
11 . ' 109.- 12 , , 107.00 , 
3 l! ! y /9 I 5 I - 105.00 . 
1. Klasse 524 Drittel zu U2.o4 jt i. Dsch. 
2. Klasse 8 Drittel zu 102.63 jt i. Dsch. 
Die obigen Preiie versieben ft» auotchlieftli» D-rpa»-»,g ad Mei.nistaiio» 
Durchschnitt der Markenbutter 113.24 Jt 
Durchschnitt der Nichtmarkenbutter 108.22 jt 
A 
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