Genfer Brief.
Gilb gegen Gelb.
Abermals sitzen sich die Staatsmänner aus aller
H-erren Länder mit ernsten Mienen tm Völker
bundspalais gegenüber. Der Dölkerbundsrat tagt.
Er wird hauptsächlich den Bericht der Lytton-Kom-
mission über das Mandschureiproblem
zur Kenntnis nehmen. Die Ratssitzung ist im übri
gen nur ein Vorspiel für die außerordentliche Völ
kerbundsversammlung, die in den nächsten Tagen
unter dem Vorsitz des Belgiers Hymans zusam
mentreten soll. Die übrigen Programmpunkte tre
ten hinter dem fernöstlichen Hauptthema dieser
Tagung weit zurück.
Jeder von den versammelten Staatsmännern
hat das dumpfe Gefühl: Hier geht es nicht darum,
şden Frieden im Fernen Osten wiederherzustellen.
Man weiß längst, daß vom Fernen Osten her der
Weltfriede irgendwiebedroht ist. Der Völ
kerbund, der seit einem Jahr mit dem chinesisch-
japanischen Konflikt über die Mandschurei befaßt
<st, hat bisher die endgültige Beilegung des Strei
tes nicht erzwingen können. Zum Aufgabenkreis
des Völkerbundes gehört nun einmal die „Organi
sation des Friedens". Gelingt es der Genfer Völ
kerversammlung nicht, den chinesisch-japanischen
Konflikt beizulegen, dann kann durch nichts mehr
die Autorität des Völkerbundes hergestellt werden.
Der Bund hatte sich seinerzeit dadurch aus der
Affäre zu ziehen gesucht, daß er eine Kommission
nach der Mandschurei schickte. Diese Völkerbunds
kommission unter der Führung Lyttons hat gute
Arbeit geleistet. Auszüge aus dem Lytton-Bericht
liegen der Oeffentlichkeit vor. In ihnen erscheint
das Vorgehen der I a p a n e r in der Mandschurei
rn einem etwas eigenartigen Licht. In Japan rief
der Lytton-Bericht begreiflicherweise große Er
regung hervor. Im japanischen Eeneralstab ließ
man sich zu wilden Drohungen hinreißen. Inzwi
schen scheinen die Japaner eingesehen zu haben,
daß Diplomatie der bessere Teil der politischen
Taktik ist.
In Genf vertritt jetzt die Sache Japans einer
der geschicktesten japanischen Diplomaten. Mat-
suoka, Japans Sachwalter in Genf, » war früher
Vizepräsident der südmandschurischen Eisenbahn
und gilt als einer der besten Kenner des strittigen
Landes. Dem knapp 50jährigen Manne möchte
man es kaum zutrauen, mit welch jugendlicher Le
bendigkeit er für die Interessen seines Vaterlandes
streitet. Schon vor der Eröffnung der Dölkerbunds-
ratsitzung legte Matsuoka der Presse den Stand
punkt Japans dar. Seine Einwendungen gegen
den Völkerbundsbericht Lyttons kleidete er in ver
schiedene „Feststellungen". Mit großer Beredsam
keit machte er den Diplomaten und Presseleuten
klar, daß erstens in fast ganz China die größte
Anordnung herrsche, zweitens die Mandschurei im
mer ein von China unabhängiges Gebiet gewesen
sei, und drittens Japansin der Mandschurei keines
wegs als Angreifer auftrete, sondern als Vertei
diger ^der vertragsmäßig festgesetzten Ordnung.
Ein geschickter Vorstoß der Japaner gegen den
Lytton-Bericht? Es versteht sich, daß die Chi
nesen die Vorwürfe der Japaner nicht auf sich
sitzen lassen, sondern ihrerseits zum Gegenangriff
übergingen. So hatten die streitbaren Gegner schon
ihre Stellungen bezogen, als der Dölkerbundsrat
am 21. November in Genf zusammentrat.
Mit einiger Besorgnis fragt man sich in Genf,
was geschieht, wenn sich eine Einigung auch jetzt
nicht erzielen läßt. Es besteht wohl kein Zweifel
darüber, daß Japan die Abrüstungskonfe
renz fchärfstens sabotiert, wenn seine Wünsche in
der Mandschureifrage nicht durchdringen. Man
muß sich die Konsequenzen einer solchen Ablehnung
klarmachen. Verweigert Japan die Abrüstung,
dann lehnen es die Vereinigten Staaten
selbstverständlich ab, sich weiterhin an der Flotten
abrüstung zu beteiligen. In diesem Falle würde
auch England seine Flottenabrüstung einstellen.
Da wiederum Frankreich seine Flotte in ein
bestimmtes Verhältnis zu der englischen gesetzt hat,
wird auch Frankreich an einer Flottenabrüstung
kein Jnteresie haben. Und weil I t a lie n an der
Flottenparität mit Frankreich festhält, so scheitert
unter Umständen die ganze Abrüstungsaktion, die
von den Völkern eingeleitet ist. Im Schatten des
Mandschureikonflikts drohen der Abrüstungskonfe
renz größte Gefahren.
Es geht also bei dieser Völkerbundstagung um
mehr als nur um die Erledigung eines unbedeu
tenden Programms. Die Existenz des Völ
kerbundes steht auf dem Spiel. So erklärt sich
auch die Betriebsamkeit, mit der die ausländischen
Staatsmänner untereinander in Fühlung getreten
sind, und es erklärt sich der Wunsch fast aller in
Genf anwesenden Minister, erneut mit Freiherrn
von Neurath, der die deutsche Völkerbundsabord
nung führt, über die Abrüstungsfragen in Ver
bindung zu treten. Deutschlands Absage
lähmte die Abrüstungskonferenz. Japans Kampf
ansage aber würde die Abrüstungskonferenz und
damit die Hauptaufgabe des Völkerbunds illuso
risch machen.
Was wie- Hinöenburg tun 1
T.-U. Berlin, 24. Nov. lEig. Funkmeld.) Nach
Eingang der Antwort Hitlers wendet sich das all
gemeine Interesse nunmehr der Frage zu. was der
Reichspräsident zu tun gedenkt. Zur Zeit findet
zwischen dem Reichspräsidenten und seinem Staats
sekretär hierüber eine interne Beratung statt, über
die bisher noch nichts an die Oeffentlichkeit gedrun
gen ist.
In unterrichteten Kreisen ist man der An
sicht, daß es fraglich sei, ob die Antwort Hitlers
es dem Reichspräsidenten ermöglicht, weitere
Verhandlungen mit dem Führer der NSDAP,
zu führen. Man weist darauf hin, daß Hitler
den Versuch, ein Kabinett mit parlamentari
scher Mehrheit zu bilden, ausgewichen sei.
während andererseits der Vorschlag Hitlers
starke Schwierigkeiten in sich trage. Hitler hat
bekanntlich vorgeschlagen, der Reichspräsident
solle ein Kabinett mit Hitler an der Spitze er
nennen, und zwar ohne die Parteien vorher
zu befragen. In dieses Kabinett sollte dann
eine Reihe von prominenten Führern der
Parteien von vornherein mit einbezogen wer
den. Das Kabinett würde dann von selbst eine
Mehrheit im Reichstage finden. Dieser Vor
schlag erscheint in politischen Kreisen nicht als
durchführbar, weil der Präsident bekanntlich
schon erklärt hat, er könne Hitler nicht an die
Spitze eines Präsidialkabinetts stellen, und
weil die Parteien es nicht gestatten würden,
daß wirklich maßgebende Führer in dieses Ka
binett einträten, ohne daß die Parteien vorher
gefragt würden. Die Verhandlungen mit den
Parteien seien also auf keinen Fall zu um
gehen, so daß Hitlers Vorschlag sich in der
Praxis nicht als durchführbar erweisen werde.
Wie-es heißt, wird zur Zeit beim Reichsprä
sidenten erwogen, ob der Reichspräsident
Hitler noch einmal im Laufe des Tages zu
einer Aussprache empfängt, oder ob er statt
dessen einmal eine Rücksprache mit den ande
ren Parteiführern, ö. h. vor allen Dingen mit
Kaas, Hugenberg, Schäffer und Dingeldey, her
beiführen soll, um die Lage weiter zu klären.
Ehe hier nicht die Entscheidung gefallen ist, ist
auch nicht abzusehen, wie sich die Dinge weiter
entwickeln. Jedenfalls scheint man nunmehr
ans die Bildung eines Präsidialkabinetts hin
zusteuern, wobei es jedoch fraglich ist, wer
dieses Präsidialkabinett führen wird.
Der „Völkische Beobachter" über Hitlers Antwort.
T-U. München, 24. Nov. (Eig. Funkmeldung.) Zu der
llebergabe der Antwort Hitlers an Staatssekretär
Meißner schreib't heute der „Völkische Beobachter":
Adolf Hitler könne nie eine Betrauung übernehmen,
die aus zahlreichen inneren Widersprüchen bestehe, da
ihre Ausführung von vornherein den Keim des Miß
lingens' in sich trage. Umgekehrt aber habe Hitler die
Pflicht gefühlt, seinerseits dem Reichspräsidenten posi
tive Vorschläge zu machen, um auch ihm behilflich zu
sein, einen rettenden Weg aus der furchtbaren politi
schen Lage Deutschlands zu finden. Es stehe zu erwar
ten, daß die Antwort des Reichspräsidenten in kürze
ster Frist vorliegen werde. Das deutsche Volk werde sich
damit vor eine neue Lage gestellt sehen, aus der sich
dann auch die weitere Linienführung der Politik für
Adolf Hitler ergeben müsse.
An anderer Stelle des Mattes werden die Vor
mutungen als unrichtig bezeichnet, daß Adolf Hitler
seinen grundsätzlichen Standpunkt bezüglich des An
fpruches auf die Führung einer unter nationakfozi
alistischer Mitwirkung zustande gekommenen Regie
rung geändert hätte. Hitler habe in seiner Antwort
eine Art Verfahren für die weiteren Verhandlungen
vorgeschlagen, ohne bereits eine Ministerlists aufzu
stellen. Wenn in der Mitteilung der Reichspresse
stelle der NSDAP, gesagt werde, daß die Regie
rungskrise in „kürzest fixierter Frist" gelöst werden
könne, so sei das selbstverständlich nicht so aufzu
fassen, als stelle Adolf Hitler dem Reichspräsidenten
ein Ultimatum. In der Antwort Hitlers werde viel
mehr erklärt, daß Adolf Hitler, wenn ihm der Auf-
trag erteilt würde, in einer genauer bezeichneten
Frist in der Lage fei, die Krise zu lösen.
Die Welt und die deutsche Gleichberechtigungs-Erwartung.
Brennpunkte des Kampfes.
Zwei WchlliM nechgfļel.
TU. Beuthen, 23. Nov. Wie von der Preffe-
stelle des Landgerichts Beuthen mitgeteilt
wird, sind die in der Potempa-Tache stark be
lasteten, aber bisher flüchtig gewesenen Ange
klagten Golombek und Dutzki aus Rokittnitz
jetzt verhaftet worden. Die Verhaftung erfolgte
in Neiße. Besonders Golombek wurde von
den anderen Angeklagten im Potempa-Prozeß
schwer belastet. Nach den Aussagen der Ange
klagten sollen sich Golombek und Dutzki sowie
der bisher noch fliichtige Kaufmann Prescher
aus Friedrichswille gleichfalls in dem Zimmer
befunden haben, in dem der Kommunist Pietr-
Luch getötet wurde.
Ter soeben in Genf wieder auf breiter Front
aufgerollte Kampf um Deutschlands Gleichbe
rechtigung in der Wehrhoheitsfrage weist zwei
Brennpunkte auf: einmal gilt es für Deutsch
land der Ehre und Sicherheit halber öurch-
znhalten, und dann liegt es, von dorther ge
scheit, Frankreich ob, die Gefahr einer
immer größer werdenden Isolierung zu be
schränken. Nicht zuletzt in der a n g e I s.ä ch s i -
s ch e n Welt hat man Frankreichs schlechten
Willen in der Gleichberechtignngsangelegenheit
durchschaut, und man glaubt, durch eine Fünf
mächtekonferenz dem Ziel einer Verständigung
näherzukommen.
Heutige Pariser Blätter
sprechen von einem englisch-amerikanischen
Druck auf Frankreichs Heeresminister Paul
Boncour in Genf. Pertinax schlägt Alarm im
Generalstabsblatt „Echo de Paris", wo er
schreibt, die französische Abordnung habe die
Wahl, entweder dem Druck nachzugeben oder
isoliert zu werden. Der große Wendepunkt
in der Politik sei da, und H e r r i o t müsse
sofort nach Genf, weil Paul Boncour den
Verhandlungen nicht gewachsen sei. Aus wei
teren Ausführungen Pertinax' in einem Lon
doner Blatt geht hervor, daß Frankreich mit
einem etwaigen Kompromiß mindestens seine
Sicherheitsfragc verbindet. Demgegen
über werden die deutschen Vertreter in Genf
und anderswo immer wieder auf das dcut-
s ch c Sicherheitsbcdürfnis zurückgreifen.
Reichsanßenministcr von Neurath
hatte gestern in der Völkerbunösstadt aber
mals Besprechungen, und zwar mit Henöer-
sen, dem Präsidenten der Abrüstungskonfe
renz, und Mussolinis Kabinettschef, Baron
Alosi. Die Aussprache mit dem Italiener
soll von neuem die weitgehende Uebereinstim
mung zwischen Deutschland und Italien in
der Gleichberechtigungsfrage ergeben haben.
In sehr bemerkenswerter Weise sprach
im englischen Unterhaus
Winston Churchill zur Gleichberechtigungs-
frage, wobei er das Primäre der Abrüstungs
weigerung der Deutschland gegenüberstehenden
Front einräumen mußte. Churchill sieht die
Dinge in Deutschland schief, wenn er das
Friedensverlangen und den Friedenswillen
im deutschen Volk nicht hoch genug einschätzt.
U. a. führte er aus, Frankreich sei das Haupt
eines Staatensystems, das Belgien, Polen,
Rumänien, Südslawicn, die Tschechoslowakei
usw. einschließe. Alle diese Staaten hingen in
bezug auf ihre Grenzen von dem Bestehen der
gegenwärtigen Verträge ab. Er (Churchill)
unterstütze eine Versöhnung Deutschlands mit
seinen Nachbarn. Die Deutschland und den
anderen besiegten Staaten zugefügten Unge
rechtigkeiten müsse man zuerst beseiti
gen, bevor zur allgemeinen Abrüstung ge
schritten werde. Er habe die größte Achtung
und Bewunderung für die Deutschen, aber
man müsse den Tatsachen ins Auge sehen.
Jedem Zugeständnis, das man Deutschland
gemacht habe, sei eine neue Forderung auf
dem Fuße gefolgt. Die deutsche Jugend ver
lange nicht nach Gleichberechtigung, sondern
nach Waffen. Wenn sic diese Waffen habe, dann
würde sie die Rückgabe der verlorenen Ge
biete und Kolonien verlangen.
^ird eine Rede des Ministers Hiertsiefer ste
hen, der in Vertretung des erkrankten Mini
sterpräsidenten Braun die Stellungnahme des
preußischen Staatsministerinms zum Leipzig"
Staatsgerichtshof-Urteil und den dazu ergan
genen Maßnahmen des Reiches vortragen
wird. An die Erklärungen der Regierung
wird sich eine allgemeine politische Aussprache
anschließen, die voraussichtlich bis Sonnabend
dauert.
In den Mittagsstunden treten die Fraktio
nen zusammen, um ihre Haltung in der Aus
sprache festzulegen und Redner zu bestimmen.
Die Folketingswahl ungültig?
Bàģen Mischer MismlsSMWtl.
Die dänischen Nationalsozialisten in Kopen
hagen haben ein Schreiben an den Innenmi
nister gerichtet, in dem sie verlangen, daß die
kürzliche Folketingswahl für ungültig erklärt
wird, da die Wahlvorstände in den Wahlkrei
sen Kopenhagen, Frederiksborg und Prästö
gegen den Willen der Nationalsozialisten die
für die nationalsozialistischen Kandidaten ab
gegebenen Stimmen als „Außerhalb der Par
teien" berechnet hätten, anstatt sie, wie es die
Nationalsozialisten verlangt hätten, zu den in
N o r ü s ch l e s w i g abgegebenen national
sozialistischen Stimmen hinzuzuzählen. Das
Schreiben ist unterzeichnet von HauptmaiR
Lembcke.
Es mar bereits bei Bekanntgabe des Ergeb
nisses der dänischen Wahl aufgefallen, daß für
die Nationalsozialisten lediglich in Noröschles-
mig Stimmen, und zwar 757, abgegeben wor
den sein sollten. Jetzt hört man, daß sie auch in
einigen seeländischen Orten Stimmen erhiel
ten, freilich nicht beträchtlich, weil in der Ru
brik „Außerhalb der Parteien" fürs ganze
Land nur 687 Stimmen verzeichnet stehen.
MarkLÄericht
Um den Nichtangriffsvertrag.
Rußland, pslen. Rumänen.
TU. Moskau, 23. Nov. Im Außenkommiffa-
riat wurde das russisch-polikische Schlichtungs
abkommen unterzeichnet, das einen Teil des
russisch-polnischen Nichtangriffsvertrages bil
det, der am 25. Juli in Moskau unterzeichnet
wurde.
Die russischen amtlichen Stellen erklären, die
Bereitwilligkeit Polens zum Abschluß des
Schlichtungsabkommens beweise, daß es ent
schlossen sei, den Vertrag auch ohne das Zu
standekommen des russisch-rumänischen Nicht
angriffsvertrages zu ratifizieren.
In einer großen Kammerrede zu Bukarest gab
Titulescu das Scheitern der rumänischen Nichtan
griffspakt-Verhandlungen mit Rußland bekannt.
Aus seiner Darstellung ergibt sich, daß Rumänien
nicht anerkennen könne, daß ein Konflikt mit Ruß
land besteht, womit gemeint ist, daß es von Ruß
land die Anerkennung des bessarabischen Besitzes
Rumäniens verlangt. Moskau hat dies abgelehnt
und ein Schiedsgericht für alle jetzigen und späte
ren Konflikts vorgeschlagen. Daraufhin hat Ru
mänien die Verhandlungen abgebrochen.
Diese Mitteilungen stießen auf heftigen Wider
tand sowohl des liberalen Führers Duca wie auch
Georg Bratianus, welche die Politik Titulescus
angriffen, und dessen Auffassung, der Kellogg-Pakt
und das Bündnis mit Frankreich feien für Ru
mäniens Sicherheit ausreichend, als abwegig be
zeichneten. Polens Freundschaft habe sich ebenfalls
abgekühlt und lasse auch wirtschaftlich Rumänien
seine Enttäuschung fühlen.
Man hält Titulescns Vorgehen für einen Schlag
gegen Frankreich, das zum Abschluß drängte.
Frankreichs Ost- bezw. Südostpolitik verläuft nicht
ganz nach Wunsch.
* . *
Der dänische Infanterist der Zukunft.
Tornister und Gewehr aus Leimagen.
Eins Neuorganisation im dänischen Heer soll
eine erhebliche Entlastung des Infanteristen mit
sich bringen. Das Wichtigste ist, daß sein Tornister
auf besonderen Wagen gefahren werden soll. Eben
falls sollen die Bekylgewehre nicht mehr von den
Soldaten getragen, sondern auf Wagen mitgefühlt
werden. Die Infanterie will man außerdem mit
Rauchhandgranaten und mit Gassirenen zum
Alarm bei Gasangriffen versehen. Auf die Aus
bildung der Rekruten soll weit mehr Gewicht ge
legt werden, als dies jetzt geschieht.
« »
Der LûndķŞ-ZusalUMUļriļļ.
TU. Berlin, 24. Nov. (Eig. Funkmeldung.)
Der preußische Landtag tritt heute um 15 Uhr
zusammen. Im Mittelpunkt der Beratungen
der Landwķrtschaftskammer für Schleswig-Holstein
(Ohne Gewähr) (Preise ver 1 Pfund Lebendgewicht)
Altona, den 24. November 1932.
A. Ochsen.
1. Voll fl. ausgem. höchst. Schlachtwertes > - 0.28—0.39
2. Sonst, vollfleischige 0.25—0.2'
J3. Fleischige 0.10—0.23
4. Gering genährte 0.10—0.15
B. Färsen.
1. Junge vollsl. höchsten Schlachtwertes 0.28—0.39
2. Sonst, vollsl. oder ausgemästete 0.24—0.27
3. Fleischige 0.19-0.22
4. Gering genährte 0.10—0,15
C. Dullen.
1. Jüna. vollsl. höchst. Schlachtwertes 0.24—0.26
2. Sonst, vollfleischige oder ausgemästete-.-. 0.19—0.23
3. •••••••••••••••••••••• »f*•••• »f0• 0.16—0.19
4. Gering geuährte ••••••••••••......4.■•«*.. 0,10*~0.l4
D. Kühe.
1. Jung. vollsl. höchst. Schlachtwcrtes 0.24—0.25
2. Sonst, vollfleischige oder ausgemästete --- 0.18—0.22
3. Fleischige 0.13-0.16
4. Gering genährte 0.07—O.K
E. Schake Meidemasi)
1. Beite Masthammel und jüna. Masthammel 0.25—0.28
2. Mittl. Mastlämmer u. gut genährte Schafe 0.19—0.23
3. Mähig genährte 0.14—O.l 7
4. Gering genährte 0 00—0.19
Zufuhr: 1642 deutsche Rinder. Darunter 518 Och
sen, 438 Färsen, 182 Bullen, 459 Kühe, 45 Frcffel
und 842 Schafe. Marktverlauf: für Rinder uw®
Schafe ruhiq.
* * *
Rendsvurger Ferkclmarkt vom 24. November.
Zufuhr: 896 Stück. Handel: levhaft, Markt 6 e>
räumt. Preise: schwere Ware 25—27, mittelschwere
25—27, leichte 24—27 für daS Pfund Lebendgewicht-
In einzelnen Fällen wurde auch über bczw nute-
Notiz bezahlt.
* * *
or. Husum, 24. Nov. Ferkelmarkt. Auftrieb: 4/, 1
Ferkel. Handel langsam. Preise: beste Ware 10—V'
mittlere 9—10, leichte 6-8 âì.fl. Nach Gewicht ft:
schiverc Ware 28—26, für leichte 24—28 Pfg. das
Pfund. — Magerviehmarkt Auftrieb 220 Rindet-
Handel langsam. Preise: Kalbkühe und Kalôgui^
225—325, 56—116 jähriges Jungvieh 60—110
— Wochenmarkt. Meiereibuttcr 1,85—1,40, Hühner
eier 0,13—0,14 JJL,
LUe MķMNW Dom DMNMW-Mkät
Hamburg, den 24. November 1932
Getreide (Preise in RM. per 50 Kg.)
Weizen franko Hamburg
Weizen ab inland. Station
Roaaen franko Hamburg
Roggen ab inland. Station
Wintergerste ab Meckl./Holsi./Hann. - - -
Sommergerste ab Meckl./Holsi./Hann.--
Donaugerste kwgsr. Hbg. unverz. loko
Hafer franko Hamburg
Hafer ab inländ. Station
Futtermittel (Preise in
10.20-10-25
Weizenkleie inländ.
Weizenkl. inl. mgr.
Roaaenkleie inländ.
Maiskk. afrik. verz.
Palmk-Harb./Wilhb
Kokoskuchen ..
Rapskuchen *
4.35
4 PO
4.-
4.40
5.15
3.50
9.9629.95
7.65- 8.0g
7.65- 7.7V
8.60- 8-65
8.80- S.'O
3.6b— 3 6 .n
6.60- 7->V
6.'0- 6-7V
per 50 Kg.
K 40
Grdnubk. Harb./W 5-
Erdnusik.-Mebl, bell
Leink. ş>arb.'Wilbb-
Leinkuch m.37%
RM.
5-5*
5.19
5.70
5.10
3.75
5.10
Soya-Schrot
Reisf.-Mebl 24/28%
Baumw.-S.-M. 50%
Mehl (Preise in RM. per 100 Kg.)
Auszugmebl hiesiger Mühlen ?6 50
Bäckermebl „ 31 00 „p
Roggenseinmehl.. „ 24.50-25-^
Roggengrobm. .. 18.75— l y -
Tendenz: Getreide ruhig. Futtermittel ruhig
Mehl ruhig
* * *
Berliner Getreidefrlihmarstt
vom 24. November 1932
Tendenz' Brotgetreide rubig. übriges stetig-^--
Weizen.... 166.00-168,00 Hafer 126,00-
Roggen....l55.00-l57.00 Wetzsnklsi,.. 90 50-^^
WintergersteI6l.cv-168.cx) I Rvggenkleie.. 86.00-^-
Breis kür 1000 kg