Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 4)

Die Beschickung 
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Autarkie? Nein» sondern Schutz des 
Binnenmarktes. 
jlJMI-'' 
Das falsche Urteil des Reichswirtschaftsminrsters über Wirtschaftskrise 
und Landwirtschaft. 
Neichswirtschaftsminister Dr. Warmbold hielt am 
Freitagabend in der deutschen weltwirtschaftlichen 
Gesellschaft einen Vortrag über die gegenwärtige 
Lage der deutschen Volkswirtschaft, wobei er sich 
insbesondere über den Charakter der gegenwärtigen 
Weltkrise und über Abhilfemaßnahmen äußerte. 
Er führte u. a. aus: 
Für Deutschland entsteht die Frage, ob wir ohne 
Schäden für den Lebensstandard des Volkes uns 
aus der Weltwirtschaft herauslösen können. Da 
gegen spricht unsere Rohstofsarmnt. Weiterhin 
können die mit der Herstellung und dem Absatz 
von Ausfuhrgütern beschäftigten Menschen nur zu 
einem verschwindend kleinen Teil anderweitige 
BeschäftigungsMöglichkeiten in Deutschland finden. 
Als berechtigter Kern des sogenannten Autarkiebc- 
strebens bleibt die Forderung übrig, daß wir die 
natürlichen Kräfte unseres heimischen Bodens voll 
ausnützen. Der Anteil der inländischen landwirt 
schaftlichen Erzeugung an der landwirtschaftlichen 
Versorgung ist von 85 v. H. im Durchschnitt der 
Jahre 1925-28 auf über 90 v. H. im Jahre 1991 ge 
stiegen. Ernährungsnöte drohen uns daher heute 
nicht. Im Interesse der Rentabilität der Landwirt 
schaft muß vor allen Dingen Kostensenkung erstrebt 
werden. Es muß erreicht werden, die Spanne gegen 
über dem niedrigeren Weltmarktpreis ohne Scha 
den für die Landwirtschaft zu verringern. Man 
mutz sich heute schon kritisch verhalten gegenüber 
allen Bestrebungen auf Vergrößerung - des Pro 
duktionsvolumens der Landwirtschaft bei Erhö 
hung der Kosten. Bei den Kostensenkungen wäre 
auch die Kredit- und Steuerpolitik sowie die Ra 
tionalisierung einzusetzen 
Während die Landwirtschaft ihre Produktion 
vermehrt hat, hat sich die Produktion industrieller 
Werte von 1928 bis 1931 um rund 40 v. H. ver 
mindert. Da die Landwirtschaft nur etwa 20 v. H. 
der industriellen Nettoprodnktion abnimmt, die 
übrigen 80 v. H. an die städtische Wirtschaft und 
das Ausland gehen, so ist der industrielle Absatz 
durch Stärkung der landwirtschaftlichen Kaufkraft 
nicht wesentlich zu verbessern. Für die Entwicklung 
des Binnenmarktes ist bedeutsam eine liberale Kre 
ditgewährung. Wir sind berechtigt und verpflichtet, 
unsere Kreditpolitik im Innern so einzurichten, 
daß jede Arbeitsmöglichkeit durch Banken und No 
tenbanken finanziert wird, natürlich nur bis zu 
der Grenze, die mit den Erfordernissen einer sta 
bilen Währung vereinbar ist. 
Im Interesse der deutschen Industrie und Land 
wirtschaft wird Deutschland mit allen Mitteln be 
strebt sein, den Binnenmarkt zu stärken und alles 
zu vermeiden, was ihn weiter einigen könnte. Dar 
aus ergibt sich, daß eine Politik allgemeiner Preis- 
unü Lohnsenkungen bei der jetzigen Konjunktur- 
lage verfehlt wäre. Daraus ergibt sich ferner, daß 
zweckmäßig angesetzte, d. lj. der Rentabilität und 
der Produktivität Rechnung tragender Arbeitsbe 
schaffungen in den Grenzen, die durch die Devisen 
läge gezogen sind, gefördert werden sollen. 
dustrie wohl ganz erheblich. Den auch heute 
noch gültigen Satz „Hat der Bauer Geld, hat's 
die ganze Welt" scheint er nicht zu kennen. 
Wenn man lediglich die Großstadt in Vergleich 
setzt zur Landwirtschasr, mag man wohl zu 
dem Urteil kommen, daß die Landwirtschaft 
für die Industrie nicht viel zu bedeuten hat. 
Man braucht sich aber nur einmal die Klein- 
und Mittelstädte mit ihren wirtschaftlichen Be 
ziehungen anzusehen, um festzustellen, daß der 
Reichswirtschaftsminister Warmbold zu einer 
Unterstützung der Landwirtschaft und des gan 
zen ländlichen Mittelstandes neigt, die manche 
Unterlassungen der gewesenen Regierung er 
klärt, die aber für die gesamte deutsche Wirt 
schaftspolitik sich sehr verhängnisvoll ausge 
wirkt hat. Ķ 
IMssWe; Brbeîtsrecht 
in AsWnd. 
Die Sowjetregierung hat eine außerordentliche 
Verschärfung des Arbettsrechts verfügt unter Auf 
hebung anderslautender Gesetze in den Einzel- 
republiken der Union. Nach den neuen Bestim 
mungen wird das nicht durch wichtige Gründe ent 
schuldigte Fehlen an der Arbeitsstelle und im Büro 
schon bei einem Tag mit sofortiger Entlassung be 
straft. Gleichzeitig werden die Lebensmittelkarten 
und Bezugsscheine eingezogen. Der Gemaßregelte 
verliert auch das Wohnrecht, so daß seine Existenz 
auf das schwerste bedroht ist. 
Herr Professor Warmbold war der Sach 
walter der I. G. Farbenindustrie, der größten 
deutschen chemischen Werke, in der zurückgetre 
tenen Reichsregierung. Er vertritt in extrem 
ster Form die Interessen der Exportindustrie 
und ist ein Feind der Landwirtschaft. Auch der 
Neichswirtschaftsminister macht den höchst un 
wissenschaftlichen Fehler, die Kontingentie- 
rungspläne der Landwirtschaft zur bekämpfen, 
indem er gegen die vollkommene Autarkie zu 
Felde zieht, die doch von niemanden verlangt 
wird. Auch der krasseste Befürworter stärkster 
binnenwirtschaftlicher Orientierung will die 
Arbeiter, die für den Export arbeiten, nicht 
brotlos machen, die Einfuhr und damit den 
Export gänzlich unterbinden. Das ist nur ein 
Schreckgespenst der Gegner der Landwirtschaft. 
Im übrigen unterschätzt Prof. Warmbold doch 
die Bedeutung der Landwirtschaft für die Jn- 
Ģrrrnpe ļKttafttmg öer 
Mrchsbsà 
Devisenabgälige durch teilweise Rückzahlung 
des Reichskrcdits. 
In Ser vergangenen Woche war Sie Entwicklung 
des Reichsbankausweises verschiedenen Beeinflus 
sungen ausgesetzt. Obwohl Wechsel- und Scheckbe- 
jtand um 153 ans 2630 und die Lombaröforöerun- 
gen um 4 aus 95 Millionen zurückgingen, hat die 
gesamte Kapitalanlage nur eine Erleichterung um 
108,6 Mill. 31 Ji erfahren. Der Betrag der umlau 
fenden Noten ist um 89 auf 3414 Millionen gesun 
ken, während in die Bank 52 Millionen an Schei 
demünzen zurückgeflossen sind. 
Wie zu erwarten war, hat der Devisenbestand 
infolge der bereits gemeldeten Teilrückzahlung des 
Lee Higginson-Kredits des Reiches, die einschließ 
lich Zinsen einen Betrag von etwa 6 Millionen 
Dollar ausmachte, einen Rückgang um 17 Milli 
onen auf 104,5 Mill, erfahren. Auf der anderen 
Seite stieg aber im Saldo der Goldbestand um 7,8 
aus 825 Millionen. Es ist sowohl Russeugold wie 
auch Gold von anderen Ländern hereinaeflosscn, 
aber auch Gold abgegeben worden. Insgesamt ist 
das Deckungsmaterial um rund 10 Millionen zu 
rückgegangen. Das Deckungsverhältnis stieg von 
26,8 auf 27,2 v. H. Der GesamtzahlungSumlauf be 
trägt 6426 Mill. 31JI gegen 6180 Millionen zur 
gleichen Zeit des VoriaLres und 6561 Millionen 
im Vormonat. 
NeiWM für VeMigung krr 
SiiflioMteinif. 
Die Reichsbank hat in einem Rundschreiben an 
die Banken darauf hingewirkt, daß die Zuschläge 
der Banken bei der Berechnung der Stillhaltegel- 
der gegenüber der Kundschaft eine Ermäßigung 
erfahren, nachdem durch die Senkung des amtlichen 
Diskontsatzes von 5 auf 4 Proz. der Reichsvankkre- 
öit eine weitere Verbilligung erfahren hat. Was 
die französischen Kredite anbetrifft, so trifft es ent 
gegen anders lautenden Meldungen nicht zu, daß 
die deutschen Banken ermächtigt worden sind, einen 
Zuschlag von bis zu 34 Proz. zu erheben. Die Fran 
zosen versuchen zwar, von den deutschen Banken 
als erste Geldnehmer einen Zuschlag von V, Proz. 
SU erhalten, jedoch ist den deutschen Banken von 
der Reichsbank nahe gelegt morden, diese Forde 
rung abzuhandeln. 
Die Reichsbank hat sich bei ihrem Vorgehen ge 
genüber den Banken in erster Linie von den de 
visenpolitischen Erwägungen leiten lassen. Um De 
visenverluste zu vermeiden, muß sie darauf achten, 
daß sich die Kosten für Valutakredite billiger stellen 
als die Inanspruchnahme von Reichsbankkrediten. 
Durch die Senkung der Stillhaltezuschläge der Ban 
ken beträgt jetzt die Spanne zwischen Valutakrcöit 
und Reichsmarkkredit im Durchschnitt rund % Proz. 
Tie Reichsbank sollte daraufhin jetzt ernstlich die 
Frage prüfen, ob nicht auch vom devisenpolitischen 
Standpunkt aus gesehen^ nunmehr die Möglichkeit 
für eine Diskontsenkung um 34 Proz. gegeben ist. 
zumal auch der gestrige Medioausweis der Reichs 
bank einen ungewöhnlichen Tiefstand des Wechsel 
portefeuilles sowie des Geldumlaufs erkennen ließ. 
Meiereien unter Butter- 
liziümVt. 
Im Jahre 1932 haben auf Grund der Bestim 
mungen folgende Meiereien das Recht erhalten, 
die Schlußmarke der amtlichen Vutterkontrolle zu 
führen: Meierei Oldenburg, Besitzer Maschmann: 
Gutsmeierei Ruhlebcn, Meiereigenossenschaften 
Martensrade, Grömitz, Gr.-O.uern, Treia, Gr.- 
Rüöe, Vornhöved, Schlamersdorf, Alt-Bennebek, 
Klein-Jörl, Fitzbek, Bistensee, Havctoft, Lindewitt, 
Boelschuby, Bargenstedt, Sandbek, Wohlde, Wan- 
derup. 
stabcm-Wort Geltung haben, aller nicht zu einem Ta 
rif, der genau der Hälfte des Tarifs für das Zehn- 
Buchstaben-Wort entspricht, sondern zu einem weit 
höheren Satz, etwa zu zwei Dritteln des Zehn-Buch- 
staben-Tarifs'für den internationalen Verkehr und zu 
drei Vierteln des Tarifs für den Inlandsverkehr 
Außerdem sollen Kurztelegramme verschwinden, da je 
des Telegramm ein Minimum von Worten aufzmvei- 
fen hat. 
Gegen diese Beschlüsse, die die Kosten für den inter 
nationalen Telegrammverkehr erheblich steigern wür 
den, sind von allen Seiten scharfe Proteste eingelaufen. 
Unter anderem hat auch der Reichsverband der deut 
schen Industrie lebhaften Einspruch erhoben. 
Ķàzîmg öee 3mmîm$$ķûiU% 
sis Frankreich. 
Die Deckung des Fehlbetrages im französischen 
Haushalt. 
Die französische Regierung hat der Kammer am 
Dienstag den Haushaltsentwurf für 1933 zugestellt. 
Die Ausgaben betragen 47,779 Milliarden Franken, 
die Einnahmen rund 47,801 Millarden Franken, fo 
daß rechnungsmäßig ein Ueberfchuß von rund 22 Mil 
lionen Franken verbleibt. Nach dem Haushaltsplan 
soll der Fehlbetrag von 12,1 Milliarden Franken — 
die beabsichtigte Deckung ist in den obigen Ziffern be 
reits berücksichtigt — wie folgt beseitigt werden: 
Kürzung der Militärischen Ausgaben laut Kammer- 
befchluß vom Juli des Jahres 1,5 Milliarden 
Kürzung der Verwaltungsausgaben 
aufgrund desselben Gesetzes 0,2 
Fiskalische Maßnahmen ebenfalls auf- 
gründ dieses Gesetzes 0,456 
Einsparungen durch die Konvertierung 1,4 „ 
Abmachungen mit der Tilgung-skasfe 0,14 
Insgesamt 3,696 
Der verbleibende Fehlbetrag von fast Sy 2 Milliarden 
soll durch Kürzung der Pensionen und Beamtengehäl 
ter in Höhe von rund 1,5 Milliarden, durch neue 
Steuern, St euerkon trolle usw. in Höhe von 2 5 Mil 
larden, durch Uebertragung von rund 2,1 Milliarden 
vom Haushaltsplan auf eine noch zu gründende selbst 
ständige Pensionskasse und schließlich noch durch Ein 
sparungen von 1,5 Milliarden durch die Üebertragung 
bisher im Haushaltsplan vorgesehener Arbeiten auf 
den sogenannten nationalen Ausrüstungsplan. Von der 
Kürzung der Veamtengehälter werden alle Gehäller 
über 12 060 Franken betroffen. 
HaņhlmĶ ml lmMtzer WellMM. 
Gegen den Einsatz des Freiwilligen Arbeitsdien 
stes im Straßenbau hat jetzt der Reichsverband des 
deutschen Handwerks Maßnahmen ergriffen. Es 
sind ihm Nachrichten darüber zugegangen, daß Ge 
meinden und zwar vor allem im Freistaat Sachsen 
und auch im Bezirk Altona, Neupslasterungen und 
Verbreiterungen von Straßen durch den Freiwilli 
gen Arbeitsdienst ausführen lassen. Diese Arbei 
ten, so wird erklärt, bedeuten aber eine Schädigung 
des freien Gewerbes, und weiter wird festgestellt, 
daß nach den Anweisungen an die Bezirkskommis 
sare des Freiwilligen Arbeitsdienstes solche Arbei 
ten, die den Umbau oder Neubau von Landstraßen 
betreffen, auszuscheiden Hütten. 
Amtliche Währungskurse 
Î Vfund Sterling . , . 
1 Dollar . 
100 b3n. Kr . 
tOO lrz. Fraud 
Brşļta «•••«•••••••••••••• 
Lira . 
(Ohne Gewehr h Geldkurs 
13 80 
i 20V 
72 83 
IfS 49 
34 39 
21 56 
4 i4ü9 
72 23 
16 4*5 
34 39 
21 56 
' Eledtrolyļdupşer 
prompt cif. Hamdg Brem od. Rotterd 
per 100 kg I 
rb j 
53 25 
angehalten. Sie ist, was Neuzugänge und Abgänge 
anbetrifft, bedeutend abgeschwächter verlaufen. Der 
Neuzugang zur Stellenvermittlung ist zwar nickst 
so hoch wie im Oktober des Vorjahres, aber er ist 
um 60 Prozent höher als im September 1932. Die 
Quartalskündigung hat also erneut cine große An 
zahl von Angestellten betrossen, und die Entspan 
nung im September hat nicht genügend angehal 
ten, um die beträchtlichen Entlassungen zum Ouar- 
talsveginn zu verhindern. Der Bestand an Stel 
lenlosen ist mithin auch wieder um ein Geringes 
angestiegen. Was aber den Monat Oktober 1932 für 
den Arbeitsmarkt der Angestellten kennzeichnet, ist 
eine günstigere Entwicklung im Stellcriairstrags- 
eingang. 
Es sind 10 Prozent mehr Stellen als im Sep 
tember 1932 gemeldet worden. Diese Entwicklung 
vom Monat September zum Monat Oktober ist 
umso bemerkenswerter, als 1931 vom Monat Sep 
tember zum Monat Oktober der Stcllcnauftrags- 
eingang erheblich niedriger war. 
Berliner Böriennotierungen. 
18. 11. 32. lOhne Gewähr!) 
A.E.G. 81,50. Dtsch. Bk 75,00. Reichsbank 126,10, 
Schl.-H. Bk. 48,00, Vereinsbank 63,60. 
WiMchMseimKlchrm. 
Kapitalherabsetzung in erleichterter Form. Im 
Reichsgesetzblatt vom 17. November ist unter dem 
Datum vom 5. November die 5. Verordnung zur 
Durchführung der Vorschriften über die Kapital 
herabsetzung in erleichterter Form veröffentlicht 
worden. Danach wird auf Grund der Verordnung 
des Reichspräsidenten vom 6. Oktober 1931 ver 
ordnet, daß die Frist, bis zu der eine Kapitalhcrab- 
şetzung in erleichterter Form beschlossen werden 
kann, bis zum 30. Juni 1933 verlängert wird. 
In Dänemark sollen die Löhne nm 20 v. H. her 
abgesetzt werden. Der Vorsitzende des dänischen 
Arbeitgeberverbandes hat an den Vorsitzenden der 
organisierten Arbeiterschaft ein Schreiben gerichtet, 
worin vorgeschlagen wird, daß man sich darüber 
einigen möge, daß die Löhne auf der ganzen Linie 
um 20 v. H. herabgesetzt werden. Bekanntlich hat 
der Arbeitgeberverband sämtliche Tarife gekündigt. 
Das größte Erdöllager Europas in Nieder-Oester- 
reich entdeckt? Die Blätter beschäftigen sich ausführlich 
mit einem Petroleumfund in Nieder-Oesterreich. Der 
Professor der Wiener technischen Hoch'chule, Suida, er 
klärte, daß dieser Fund Oesterreich mit einem Schlage 
von der ausländischen Kohleneinfnhr frei machen wer 
de. ^Darüber hinaus würden die Erdgasmengen, dir 
gleichzeitig dabei gewonnen werden könnten, die Gas 
versorgung Wiens auf eine ganz neue Grundlage 
kellen. 
Dänemark füat sich. 
Dänemarks Antwort auf die englische Note 
über die Speckeinfnhrvcrminderung. 
Die dänische Regierung hat die englische Note 
über die Verminderung der Speckeinsuhr beant 
wortet. Sie enthält einige Entgegnungen auf die 
englischen Maßnahmen und weist auf das plötzliche 
Vorgehen Englands hin. Sie unterstreicht ferner, 
daß Dänemark im Verhältnis zu Holland und Po 
len von England bei der Mengenfestsetzung benach 
teiligt worden sei. Im übrigen nimmt Dänemark 
den englischen Vorschlag in der Frage der ver 
suchsweisen Regelung der Speckeinfuhr für zwei 
Monate an. 
Verteuerung öer T-te§mmme? 
Unmögliche Beschlüsse in Madrid. 
^Die Madrider Telegraphenkonferenz hat gegen den 
Widerstand Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens 
und seiner Dominions und der Vereinigten Staaten 
die Abschaffung des 10-Vuchstaben-Wortes im inter 
nationalen Code-Verkehr beschlossen. An Stelle des 
Zehn-Buchstaben-Wortes soll nur noch das Fünf-Buch- 
Zunehmende Roheisengewinnuttg. Im Oktober be 
lief sich die Roheisenerzeugung im deutschen Zollgebiet 
auf 832 959 To. gegen 272 893 To. im Vormonat und 
433 911 To. im Oktober 1931. Arbeitstäglich wurden 
im Oktober durchschnittlich 10 741 To. erblasen, d. h. 
18,1 Proz. mehr als im September 1932. Von 155 (155) 
Hochöfen waren 89 (32) in Betrieb und 46 (53) ge 
dämpft. 
Vrcdstedt, 18. Nov. Dem Magrrviebmarkt wa 
ren ca 100 Rinder zugetrieben. Der Handel war 
belanglos. — Aus dem Wochenmarkt wurden Hüh 
nereier mit 18 Pfg. das Stück und Butter mit 1.25 
31JI das Pfund bezahlt. — Dem Ferkclmarkt wa 
ren 142 Ferkel zuaetülttt. ES kosteten Ferkel in der 
1. Güte 7—9 MJf,, 2. Güte 6—7 und 3. Güte 3—3 
3ÌJL das Stück. Der Handel verlief mittelmäßig, 
der Markt wurde nicht geräumt 
Mehmärkte vom 18. November 1932. 
Ochsen 32, —. 28—81. —. 25—27. 21—24. Bullen 
28— 29, 26—28, 24—26, 21-23, Kühe 24—26. 20—22, 
16-18, 11—15. Färsen 30—31, 24—28, 20—23, Fres 
ser 18—23, Kälber —, 40—48. 28—42, 16—25, —, 
Schafe —, 31—32, 28—30, 19—21, 24—27, 15—23, 
Schweine 43—44. 42—44, 40—43. 38—39. 34—86, —, 
Sauen 36—38. Austrieb: 2100 Rinder, 1322 Kälber, 
8831 Schafe, 7529 Schweine. Tendenz: Rinder mit 
tel, Kälber ruhig, Schafe mittel, Schweine zl glatt. 
Hamburg. Schweine 42. 40—41. 39—10. 36—38, 
29— 33, —, Sauen 31—36. Auftrieb: 2300 Schweine. 
Tendenz: mittel. 
s. Hadeinarsckirir, 18. Nov. Ferkelmarkt. Die Zufuhr 
zum heutigen Markt betrug 85 Ferkel. Bezahlt wur 
den NM. 0,18 bis RM. T.23 für das Pfund. Für die 
beste Ware wurde auch über und für abfallende unter 
Notiz bezahlt. Der Handel war mittelmäßig. Der 
Markt wurde ziemlich geräumt. — Schwemeversand. 
In dieser Woche kamen 240 Schweine zum Versand, 
bestimmt für mittel- und iiiddeutscke Märkte. Bezahlt 
wurden RM. 37,— für 100 Pşund Lebendgewicht. Das 
durchschnittliche Gewicht der Tiere betrug 200 bis 229 
Vfund pro Stück. An Rinder kamen 5 Waggons zum 
Versand, davon waren 3 Waggons für Sachsen und 3 
Waggons für Hamburg bestimmt. 
Der Ksņ'Mi» MŞM. 
Die deutsche Rohstahlerzcugung (ohne Saargebiet) 
belief sich im Oktober 1932 auf 522 222 To. gegen 
393 428 irrt September und 603 035 To. int Oktober 
1931. Albe! tstägl ist würgen im Oktober durchschnittlich 
20 085 To. hergestellt gegen 15 132 To. im Vormonat, 
d. h. 32,7 Proz. mehr. 
NêşşttiîW-Uņzeiche» Ms ta Sielen* 
tstnrlt fir AWWle? 
Im September dieses Jahres ist bereits eine 
Entspannung der Arbeitsmarktlüge für Ange 
stellte eingetreten. Sie kommt nach Mitteilung des 
Gewerkschaftlichen Pressedienstes u. a. öarttt zum 
Ausdruck, öah die Zugänge von Stellenlosen zur 
GDA.-Stellenvermittlung nm 40 Prozent geringer 
und die Abgänge wesentlich höher sind als im 
vergleichbaren Monat des Vorjahres. Dement- 
wrechend ist auch der Bestand der durch die GDA.- 
Stellenvermittlung erfaßten Stellenlosen int Sep 
tember 1932 gegenüber dem gleichen Monat des 
Vorjahres um 16 Prozent gefallen. Allerdings hat 
i diese Entwicklung für den Monat Oktober nickt 
Bericht der Verbindungsstelle Hamburg des Deutschen 
Landwirtschaftsrats vom 19. November 1932. 
Rückblick. 
Die Zufuhren zum Nindermarkt schwollen in dieler 
Woche aus die in der Vorwoche erzielten Preisbefesti- 
gungen hin wieder erheblich an. flnsolgedessen gingen 
die vorwöchigen Vreisgewinne fast ganz wieder ver 
loren. wobei das Angebot noch nicht einmal restlos un 
tergebracht werden konnte. 
. Auf dem Kälbermarkt genügte schon eine unwesent- 
liche..Zunahme des Angebots, um neuerliche Preis 
rückgänge hervorzurufen. Allerdings werden Tiere von 
wirklich einwandfreier Beschaffenheit z. Zt. kaum an 
geliefert. 
Auch das Geschäft mit Schafen verlief recht flau und 
brachte Preisverluste von 3—4 RM., obgleich das 
Angebot nur wenig größer als in der Vorwoche war. 
Angesichts des bevorstehenden Bußtages war dem 
Schlachthof zu Anfang der Woche eine große Anzahl 
Schweine unmittelbar zugeführt worden Auch der 
Marktauftrieb war beträchtlich größer als in der Vor 
woche. Die Presse gaben daher um 2—3 RM nach und 
konnten sich auch bei dem ziemlich beschränkten Angebot 
zum Wochenend nicht ganz wieder erholen. 
Ausblick, 
Wenn sich auch das Fleisckgesckäft in dieser Wallst 
ber reichlichem Angebot nur langsam abwickelte, wur 
den die Bestände schließlich doch einigermaßen aeräumt. 
so daß die kommenden Märkte von fiter aus allo kein« 
nennenswerte Vorbelastung erfahren können Einen 
nachteiligen Einfluß könnte es höchstens auf d-e Markt 
lage ausüben, daß im Rindergeickäft ein nickt uner 
heblicher Ueberstand mit in die nächste Woche hinüber- 
aenommen werden mußte. 
Rs?àlmrg§r WochenmģrkL 
»nt t»e«t 19. «yqo 
á Pf» 
Rindfleisch 
Schweinefleisch 
Flomen „ 
Gerfliich. hies. Speck „ 
Kalbfleisch 
Lamm- u. sammelst. . 
Dersck. Sorten Wurst .. 
Ģnten, fleschl. Pfb. 
Schlackthühner Stüo 
Lksjehflbner „ 
Äflbne (sg.) 
Tauben 
Ģflnse 
Kaninchen 
Butter 
K3je. verschied. Sort. 
şionig 
(ļier 
Kartoşiķln 
Grünkohl 
Blumenkohl 
Rotkohl 
Rosenkohl 
Srrppenkraut 
Radies 
Kohlrabi 
Zwiebeln 
Schalotten 
Steckrüben 
Pfd. 
Stück 
P?d. 
Stück 
Pfd. 
Vsd 
Dun" 
Pfd. 
Stück. 
.50-1.20 
.45-1.00 
1.75-0.80 
*.80-1.00 
.70-1.20 
.70-0.80 
.60-1.20 
'5-0 8 
.75-2.50 
2'0 
3.00 
0.70 
0.70 
.50-3.0 
.35-1.41 
'-45-0.80 
1-00-1.-0 
0.14 
.02-0 03 
0.05 
.20-0.50 
0.03 
0.15 
0 10 
0.20 
0.10 
0.15 
0 15 
Detersi.'ienwnr,eln Bun' 
Wurzeln (rote) 
Sellerie 
Kürbis 
Rote Beete 
Spinat 
''levfel 
kirnen 
Weintrauben 
Tomaten 
flau men 
^rommbeeren 
Quitten 
Zitronen 
Stück 
Pfd 
Pfd. 
Stück 
Pfd- 
.. Fische 
Ual 
Dorsch 
geringe 
Butt 
Makrelen ^ 
hecht 
Lander „ 
Rotfedern (Plötze) „ 
Karpfen m 
Feuerung: 
Tors Fuder 
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