,àà.' • rtfiisüfef'iSr* iiiirfrî iSf 1
Landsszsîtung
Schisswîg-kolslsînîschs
X25. Jahrgang
£25, Jahrgang.
Echrîftļàng und Geschäftsstelle: Rendsburg. Bahnhoffîratze 12/IS
Fernsprecher Nv 25S1 — Telegramm-Anschnft: Tageblatt
BezugKPreis: Monatlich RM. 1.75, zuzüglich 25 Pfg. Bestellgeld. Bei Abholung
RM. ILO. — Ausgabe 6 mit Illustrierter Beilage RM. 2.25. bei Abholung RM. 2.05.
Einzelnummer 10 Pfennig. Sonnabends 15 Pfg.
BmtSiontm: Wkstļwkstklmschk Dan». Sx»> «nd Leîh>Kaffe, Dan»«rein A.-G.. Wîrtschastķdan», Bemntmdant,
Schleswig-Holstemijche Dank, Landàreditbank D.-G. alle in Rendsburg und Gemeindr-Sparkaff^ Bôîàdors,
Poftscheck-KonLor Hanàg 16278. ErMbrnssott R-KdsbMs.
Del Zahlungsverzug oder Konkurs entfällt de»
Anspruch auf einen gewährte« Anzeigen - Rabatt.
Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen
Anspruch ans Lieferung oder Nachlieferung der
Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises.
Anzeigenpreis: Dle lOgefpaltene Koionelzeile 25
Reklamen 125 %«. Zahlungsziel 14 Tage.
Für Aufnahme d erAnz eigen an bestimmten Plätzen sowie
in den vorgeschrieb. Nummern kann keine Gewähr über,
nommen, eine Ersatzpflicht od. Haftung bei Nichteinhaltg.
derartiger Bestimmungen also nicht anerkannt werden.
lution. Wir halten ganz zn ihnen. Es leben
die Sowjets."
Umgreift« der gesamten Garnison hon &tnf<
Der Ausbruch einer so ernsten Aufrührbewegung
mit weltrevolutionären Tendenzen auf bolschewi
stischer Grundlage in der als besonders gesichert und
ruhig geltenden Schweiz sind überaus bezeichnend
für die allgemein sehr gespannte europäische
Lage und die in ihr liegenden Gefahren. Sie resul
tieren aus der vielfach falschen politischen Beurtei
lung, namentlich durch die Staatsmänner der West-
mächte, die immer noch glauben, auf vielen Bafo-
nettcn sitzend, allen Möglichkeiten begegnen zu kön
nen, auch dann wenn unter dem Druck ihrer fal
schen Fwangspolitik nach dem Kriege die Bolfche«
wisierung Europas und damit die llnterhöhlung der
Fundamente immer größer wird. Wir zweifeln nicht
daran, daß man in der Völkerbundsstadt Genf der
Lage sehr schnell Herr wird, aber diese Tatsache wird
nichts daran ändern, daß die Vorgänge in Genf wie
die erste Eruption eines Vulkans anmuten in
einem Lande, in welchem man mit solchen Möglich
keiten z. Zt. bestimmt nicht gerechnet hatte. Es mag
auch ein ernstes Warnungssignal angesichts des
Ausgangs der letzten Reichstagswahlen für die
Staatsmänner in Berlin sein, nunmehr mit Be
schleunigung alle Mittel zu ergreifen, um die wirt
schaftliche Krise auszugleichen und den: Volke wie
der ein Fundament der Arbeit zu geben, auf dem
sich die zersetzenden Einflüsse, die von Moskau her
über die Welt strahlen, nicht so sehr auswirken kön
nen, wie in einem Wirtschaftsrvume, in dem fast
jeder Dritte oder Vierte mit dem Gespenst der Exi-
stenzlosigkeit Arm in Arm schreiten muß. Die Auf-
ruhrbewegung in Genf ist eine sehr ernste Warnung
an die Adresse aller verantwortlichen Staatsmänner
der ganzen Welt. H3>
Die wetlrcvoiuLwnürm Tieke öee MrMmäLewkßmrg. — Bisher wurden 10 îste rmö
05 Schwer- mb Leichtverletzte festgestellt.
TU. Genf, 10. Nov. Mg. Funkmeldung.) In Garnison zu mobilisieren, um weiteren Unru- 4. Widerstand selbst mit Gewalt gegen jeden
der sonst so friedlichen Genfer Völkerbunds- hen vorzubeugen. Auch in Lausanne ist es zu Versuch der Polizei, die Ordnung im Saal
stadt haben sich in dieser Nackt sckmere blutiac sozialistischen und kommunistischen Unruhen wieder herzustellen, oder außerhalb des
Mor yavcn sick tn dieser Jiaan schwere bin ge ^kommen. Eine große Anzahl Kommunisten Saales die Kundgebungen der Massen zn
Zwischenfalle ereignet, die nach den letzten An- îst verhaftet worden. Die Genfer Behörden verhindern.
gaben 10 Tote und 65 Verwundete, darunter glauben, daß die Angriffe der Sozialisten und ^esetzuna der Straßen und allgemeines
zahlreiche Schwerverletzte, gefordert haben. Kommunisten auf die Truppen bereits vor 5 * Setzung ķ ^ rasten und allgemeines
Nach den bisherigen Feststellungen haben sich längerer Zeit vorbereitet worden seien, da lsit n g g pp .
die Ereignisse folgendermaßen abqespielt- zahlreiche Kommunisten im Besitze von Was- 6. Die polizeilichen Ermittlungen haben fer
sen waren. ner ergeben, daß die Unruhen von dem
Die Union Nationale, die hiesige dcmokra- „ kommunistischen Führer Tronchet geleitet
tisch-konservative Gruppe hielt eine der übli- Mî Şìm Ußt GSNM MMMRMMW. wurden. Der Führer der Sozialisten Nicole
chen öffentlichen Versammlungen in einem ^U. Genf 10. Nov. (Eia. Funkmeldung.) erklärte in seiner Ansprache an die Massen,
Gebäude ab. Bereits während der Versamm- Nach den bisherigen polizeilichen Ermittlungen ^re Revolution sei in Gens notwendig ge-
ļuņģ şich cixtf3cxĢctlö öck> ®ctctlt£> IictBcTt feie lütttntuttifttfc&cit urtfe ÎOÄiciIifïifc&ett Woŗfeen, feie ŞJÎctļļett tttiifjtett fete Eiŗltşieu
zahlreiche sozialistische und kommunistische Aihrer n VorbereitungderVorgänae n der besetzt halten und aktiven Widerstand gegen
Gruppen. Die Polizei hatte die üblichen Bor- Aacht zum Donnerstag folgende Weisungen i-des Vorgehen der Truppen leisten. Tie
stchtsmaßnahmen getroffen und die Umgebung erteilt: Revolution in Genf dürfe sich nicht auf d:e
des Versammlungsgebüudes abgesperrt. Als . r Sw . m , r . a ,. ^.r.* •„ Schweiz beschränken, sondern sie müsie eine
die Kundgebungen der Massen jedoch einen L Weltrevolution werden. Nach dem soziali-
rmmer bedrohlicheren Charakter annahmen, Amg d e v ^aaM, m öem ^ Versammlung sis scheu Führer sprach der Führer der Kom-
sah sich die Polizei gezwungen, Militär hinzu- diu ltnun Nationale stattfand. munisten Lebet. „Heute gibt es keine Tren-
zuziehen. Die Soldaten wurden mit wüstem - 1 * Entsendung eines Sturmtrupps in die ^>er- nung mehr zwischen Sozialisten und Kom-
Geschrei und Beschimpfungen begrüßt. Man sammlung und Besetzung des Podiums. munisten. Wir müssen uns jetzt vereinigen,
entriß ihnen die Waffen und streute ihnen 3. Unterbrechung der Versammlung mit allen um die Revolution zu machen. Die Sowjets
Pfeffer ins Gesicht. Zahlreiche Soldaten erlit- zu Gebote stehenden Mitteln. feiern heute den 15. Jahrestag ihrer Revo-
progmmm mb Person
rgm nm ei« „Ķahmeit der rraLisnaêsn
bestimmend ist, wie wir dieser Tage schrieben. Die
Sache der Nation, über die letzten Endes der
Reichspräsident von Hindenburg zu wachen hat,
muß etwaigen damit verknüpften Personal-
fragen vorangehen, und insofern kann man dom
Reichskanzler von Papon zustimmen, der in seiner
Rede vor den ausländischen Journalisten in Ber
lin Personalfragen als zweitrangig charakterisierte
angesichts des Zieles einer nationalen Konzentra
tion.
Eine sich nach höheren Gesichtspunkten orientie
rende politische Meinung wird selbstverständlich
Papen, der in seiner Weise arbeitet und strebt,
niemals persönlich ans Leder wollen, sondern Per
sonalien der lebenswichtigen Aufgabe der Ret
tung von Volk und Staat unterordnen.
Das Schicksal des Kanzlers Papen, so oder so.
braucht sich nicht im Dzugtempo zu vollziehen. Es
ist aber doch wohl bezeichnend, daß in den vor
stehenden Mitteilungen vermutlich halbamtlichen
Ursprungs von der Eventualität einer Kabinetts
änderung gesprochen wird, wenn auch nur in Ab-
hängigmachung von einer Programmgestaltungs
fähigkeit der Parteien, deren Führer sich in
diesen Tagen zum Kanzler begeben. In dieser Be
sprechung, über deren Ausgang im einzelnen Inan
heute nicht orakeln kann, sollen die Möglichkeiten
eines Kabinetts der nationalen Konzentration
abgesteckt werden, das augenscheinlich von den Na
tionalsozialisten bis zum Zentrum gedacht ist.
Nicht allein in ausländischen, sondern auch in
deutschen Blättern hat bereits eins Ratespiel um
die Person eines Nachfolgers von Papens ein
gesetzt. Neuerdings hört man auch wieder Namen
wie von Schleicher und Geßler. Es wird gut sein,
die Dingo im einzelnen abzuwarten und sich vor
läufig auf bestimmte Namen nicht festzulegen, zu
mal bekanntlich auch andere, gewichtige Namen
— es sei z. B. au Gregor Straffer und Gereke er
innert — laut geworden sind. Die Entwicklung ist
im Fluß, Taktisches und Grundsätzliches kreisen
noch umeinander, die Frage einer Umbildung oder
Erweiterung der Reichsregierung (von letzterer
wird gleichfalls gesprochen) ist zur Zeit offen,
und auch die Frage einer „Tolerierungsxolitik"
: pim
M'k -
* V,,-. , -*
Notlösung finden müssen.
Auf welcher Grundlage
„nationale Konzentration"?
Papen bei Hindenburg.
TU. Berlin, 10. Nov. (Eig. Funkmeldung.)
Reichspräsident von Hindenbnrg wird heute
den Reichskanzler empfangen, um sich über