Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 4)

Wolf Hitler irr SchêesLmF-Hsîflà 
Das Volk ist öss MrröamenL êeŗ RegierNKg. 
Der Kampf des Nationalfozrattsmus um Schaffung einer neuen Volksgemeinschaft. 
He Otto Brauns mit dem Reichspräsidenten 
abwarten. Brauns Empfang bei Hindenburg 
ist für 12.15 Uhr mittags vorgesehen. Die große 
Frage ist die, ob sich in der Unterredung eine 
Möglichkeit ergeben wird, das Kriegsbeil zwi 
schen Reich und Preußen schiedlich-friedlich zu 
begraben. Vom Kabinett Braun wird zu den 
Nachrichten über Reformplanung in Preußen 
vorsorglich mitgeteilt, man habe bei den ent 
sprechenden Reichsstellen Schritte unternom 
men, damit im Sinne der Entscheidung öc/7 
Staatsgerichtshofes und „im Interesse einer 
reibungslosen Zusammenarbeit" entscheidende 
Beschlüsse unterblieben, solange nicht eine vor 
herige Verhandlung mit den zuständigen Stel 
len der Landesregierung stattgefunden habe. 
Hierzu werde die Aussprache beim Reichspräsi 
denten, der bekanntlich auch der Reichskanzler 
beiwohnt, die Grundlage bilden. 
Nach einer Mitteilung aus Süddeutschlanö 
soll auch Braun schon vor dem Reichseingriff 
am 20. Juli für Zusammenlegung gewisser 
Ministerien in Preußen und Reich, damit für 
eine Milderung des Dualismus, gewesen sein, 
und zwar soll er vorgehabt haben, den damali 
gen Reichsfinanzminister Dietrich zum preußi 
schen Finanzminister zu ernennen und selbst 
als Ministerpräsident zurückzutreten zu Gun 
sten des Reichskanzlers Dr. Brüning. Ein Zö 
gern Brünings und der Regierungswechsel 
im Reich hätten die Durchführung des Planes 
vereitelt. 
Zu der Nachricht, Bayern wolle eine Klage 
beim Staatsgerichtshof einreichen, wenn inr 
dem Verorönungswege die Zusammenlegung 
von Reichs- und preußischen Ministerien vor 
genommen werden sollte, weil dies eine die 
bundesstaatliche Ordnung des Reiches gefähr 
dende Vorwegnähme von Reichsreformmaß 
nahmen sei, verlautet aus Berlin, daß es sich 
keinesfalls um eine beabsichtigte „Zusammen 
legung" handle, sondern um „kommissarische 
Beauftragung von Reichsministern mit dcş 
Wahrnehmung der Geschäfte preußischer Mini 
sterien". Diese preußischen Ministerien würden 
also, soweit sie nicht aus Ersparnisgründen 
aufgehoben oder verkleinert würden, selbstän 
dig bestehen. 
Für solche oder ähnliche, mehr oder weniger 
feine staats- und verwaltungsrechtliche Unter 
schiede wird man im Lande nicht volles Ver 
ständnis aufbringen können. Auf jeden Fall 
müssen wir aus dem Zustand der Halbheiten 
und Doppelsinnigkeiten heraus, der letzten En 
des Volk und Staatsverwaltung Nerven und 
Geld kostet. 
In einer offenbar von der Neichsregicrung 
kommenden, nachträglichen Stellungnahme 
zum Urteil des Staatsgerichtshoses heißt cs 
abschließend, der Artikel 48 der Reichsverfas 
sung, Absatz 2, gebe in Zukunft dem Reichs 
präsidenten das unbestreitbare Recht, die Poli 
tik eines Landes, das die Politik des Reiches 
zu durchkreuzen beabsichtige, durch geeignete 
Maßnahmen mit den Bedürfnissen des Reiches 
in Uebereinstimmung zu bringen, auch dann, 
wenn keine Pflichtverletzung des Landes ge 
genüber der Reichsverfassung oder den Reichs- 
gesetzen vorliege. Die eine Einheit bildende 
Funktion der Verorünulrgsgewalt des Reichs 
präsidenten sei wohl durch das formale Ver 
fassungsrecht, aber durch keine inhaltliche Be 
stimmung, auch nicht durch die Beschränkung 
auf Preußen (wie es die süddeutschen Länder 
wollten) irgendwie gebunden, sondern allein 
durch die pflichtmäßige Sorge für die geschicht 
liche Einheit von Reich und Volk. 
Zusammenfassend ist festzustellen, daß eine 
irgendwie geartete Regelung des Verhältnisses 
zwischen Preußen und Reich noch in der 
Schwebe ist. 
* 
Artikel 54 der Verfassung, 
dessen Abänderungsbedürftigkeit im Hinblick auf 
größere Sicherheit für ■ öen Bestand der Reichs- 
regierung von Gaul hervorhob, lautet: 
„Der Reichskanzler und die Reichsminister 
bedürfen zu ihrer Amtsführung des Vertrauens 
des Reichstages. Jeder von ihnen muß zurücktreten, 
wenn ihm der Reichstag durch ausdrücklichen Be 
schluß sein Vertrauen entzieht." 
* * * 
Krim der nm\Ķ 
an der Verwallungsresorm. 
T-1I. München, 29. Okt. (Eig.' Funkmeldung.) 
Dis R.S.K. bringt eine Erklärung des Fraktions 
führers der N.S.D.A.P. im preußischen Landtags 
Kube, in der es heißt, Papen und Bracht hätten 
ihre Stellung als Reichskommissare auch dazu ge 
braucht, eine sog. Berwaltungsreform, die sich über 
wiegend aus sozialdemokratischen Entwürfen auf 
baue, durchzuführen. Diese Verwaltungsreform 
habe nicht nur nicht auf die Interessen der Bevöl 
kerung Rücksicht genommen, sondern auch brutal 
die organische Entwicklung im preußischen Staate 
beiseite geräumt. Die Nationalsozialisten seien der 
Meinung, daß in Preußen eine Vereinfachung der 
Verwaltung in personeller und materieller Hin 
sicht notwendig sei. Eine solche Reform dürfe aber 
niemals ohne Heranziehung der davon betroffenen 
Volkskreise durchgeführt werden. Die Landtags 
fraktion lehne eindeutig die Verrvaltungsexperi- 
mente Papons und Brachts ab. Es sei Aufgabe der 
preußischen Selbstverwaltung, eine Verwaltungs- 
resorm durchzuführen. Nach der Regierungsüber- 
nahmo in Preußen würden die Nationalsozialisten 
di« Bracht'sche Verwaltungsresorm beseitigen. 
Auch in diesem Wahlkampf hat sich der Führer 
der Nationalsozialisten, Adolf Hitler, wieder 
mit seiner eigenen Person m die vorderste Reihe 
der Kämpfer gestellt. In drei und vier Dersamm- 
lungen spricht er wieder täglich und kann, sicher zu 
seiner Freude, feststellen, daß die Werüekraft seiner 
Person und seiner Rede die gleiche geblieben ist 
wie bei den ersten großen Wahlkämpfen. Auf seiner 
Reise durch Deutschland waren zwei Kundgebungen 
in Schleswig-Holstein vorgesehen, von denen die 
in Neumünster aus den bekannten Gründen ab 
gesagt wurde. Teilweise hatten sich die Iungens 
und Mädels aus der SA. und HI. kurz entschlossen 
Lastwagen genommen und waren, so z. B. aus 
Rendsburg und Umgebung, mit diesen offenen Last 
wagen nach Altona gefahren, um auf jeden Fall 
den Führer zu sehen und zu hören. Hierin liegt 
bestimmt ein groß Teil von dem Idealismus, den 
Hitler für seine Bewegung und für den Aufbau 
seines Reiches fordert. 
Die Ausstellungshallen in Altona, die etwa 10 000 
Menschen fassen, waren schon Stunden vor der An 
kunft Adolf Hitlers besetzt. Etwa 3000 Mann SA. 
und weitere 2000 Zuhörer hatten im Garten Platz 
gefunden. Brausende Heilrufe ertönte, als der Füh 
rer mit seinem engeren Stab zur Tribüne schritt. 
Minutenlang dauerten die Heilrufe, als Adolf Hit 
ler vor das Mikrophon trat, um den lauschenden 
Menschen auch hier wieder bas zu künden, von 
dem der an so vielen Stellen schon gekündet hat, 
von dem Siegeswillen von Führer und Gefolgschaft, 
dem Opferwillen von SA. und SS. und von dem 
Glauben an Deutschlands Zukunft. 
Im einzelnen führte Adolf Hitler aus, daß er 
in diesen Wahlkampf hineingegangen ist, um sich 
selbst die Antwort zu suchen auf Fragen, die ihm 
von besorgten Freunden gestellt wurden. Er habe 
allerdings nicht gewußt, daß er so viele besorgte 
Freunde im bürgerlichen Lager habe. Als erste 
Frage tauche immer wieder die auf, ob es nicht doch 
richtiger gewesen wäre, den ihm am 13. August an 
gebotenen Einfluß anzunehmen. Ja, er hätte wohl 
seinen Einfluß geltend machen können, aber er 
hätte sich nicht durchsetzen können an der Stelle, an 
der er hätte stehen sollen. 
Wenn man wirklich die Absicht gehabt hätte, 
ihm Einfluß zu geben ciuf die Lenkung der 
Geschicke des deutschen Volkes, dann hätte 
man ihm auch die Führung überlassen sollen. 
Es sei für ihn ganz unmöglich, zusammen mit Pa 
pen einen Weg einzuschlagen, von dem er oon vorn 
herein gewußt habe, daß dieser Weg nicht zu dem 
Ziel hinführt, das er und der Nationalsozialismus 
als Endziel betrachtet, ja, daß dieser Weg, den Pa 
pen geht, nicht einmal dahin führt, wohin Papen 
T-1l. Berlin, 28. Okt. (Eig. Funkm.) Das preu 
ßische Staatsminislrrium ist unter Vorsitz des 
Reichskommissars für Preußen, des Reichskanzlers 
von Papen, am Freitagabend um 11 Uhr zu einer 
Nachtsitzung zusammengetreten, um abschließend 
die Verwaltungsreform in Preußen zu beraten. 
Die gesamte Verivaltungsreform hat zum Ziele, 
alle ressortmäßige Doppelarbeit zu vermeiden und 
die Aufgabenbereiche zu vereinfachen. Es handelt 
sich dabei um eine Bereinigung der Ressortfragen 
sämtlicher preußischer Ministerien, in deren Zuge 
das Wohlfahrtsministerium in der bekannten be 
absichtigten Weiss aufgelöst werden soll. Die Auf 
gaben des Wohlfahrtsministeriums werden von 
anderen Ministerien übernommen werden. Cs 
plant man, feine Abteilung l (Medizinalsachen) 
dem preußischen Kultusministerium zu übertragen. 
Seine Abteilung II (Wohnungs- und Siedlungs 
wesen) soll in der Hauptsache, da es sich vorwiegend 
um Kredit- und Zuschußfragen handelt, ans preu 
ßische Finanzministerium übergehen. Die Abtei 
lung III (Wohlfahrtspflege) wird voransstchtlich 
vom preußischen Ministerium für Handel und Ge 
werbe übernommen werden. Das Ministerium, das 
stark verkleinert werden soll, wird dann nach den 
bisherigen Plänen umgetauft werden zu einem 
Ministerium für Wirtschaft und Arbeit. Das 
preußische Landwirtschastsministerium soll seine 
Veterinärabteilung an das preußische Innenmini 
sterium abgeben. 
Die ursprünglich geplante Uebcrgabe der 
preußischen Gestütsverwaltung an das 
Reichswehrministerium kann nach dem 
Leipziger Urteil nicht durchgeführt wer 
den, da sie preußische Hoheitsrechte ver 
letzen würde. 
Es handelt sich, wie gesagt, zunächst noch um Pläne. 
Man rechnet aber mit sofortigen endgültigen Be 
schlüssen, die auch alsbald zur Ausführung kom 
men dürften. 
In Fortsetzung wird gemeldet: Nachdem 
Freitagnacht die Besprechungen zur Kläruttg 
der erforderlichen Maßnahmen in Preußen 
abgeschlossen worden sind, ist für heute die Be 
kanntgabe der Maßnahmen zu erwarten. Die 
Bekanntgabe wird in den späten Nachmittags- 
'tnnöen erfolgen, da erst der Empfang des 
preußischen Ministerpräsidenten Braun durch 
den Reichspräsidenten erfolgen muß. Es han- 
delt sich um eine 
Verordnung des preußischen 
Reichskommiffars von Papen 
aufgrund der Notvcrordnuna. die ru verrval- 
selbst glaubt zu kommen. Papens Regierung ist des 
halb von vornherein zum Scheitern verurteilt. 
Wenn ihm wirklich Einfluß eingeräumt werden 
sollte, warum dann nicht, wie nian es bisher ge 
halten habe und wie er es als Führer der größten 
Volksbewegung hätte beanspruchen können mit 
einem ganz anderen Recht, als mit dem Papen ihm 
diese Führung verweigert. Daß das Wirtschafts- 
Programm Papens versagen würde, habe er voraus- 
geiagt. Dies wäre um so leichter möglich gewesen, 
wenn man weiß, daß der geistige Vater des Pro 
grammes Goldschmidt heiße, denn dann weiß man 
zugleich, was gerettet werden soll. Ich bin am 
13. August, so führte Adolf Hitler weiter aus, mei 
ner Idee treu geblieben und werde ihr treu bleiben 
bis in den Tod. Ich konnte nicht für den wirtschaft 
lichen Mißerfolg gerade stehen, den ich voraussah, 
und den ich jetzt hätte mit meinem Namen decken 
müssen. Abweichen von dem vorgezeichneten Wege 
Ichade immer. Das habe die Deutschnationalen, 
trotzdem sie seinerzeit nicht den Bruchteil der nati 
onalsozialistischen Bewegung ausgemacht habe, 
ichwer geschädigt. Die 14 Millionen aber, die für 
den Nationalismus eintreten und kämpfen, können 
nur dann eingesetzt werden, wenn Deutschlands 
ganz große Stunde gekommen sei. Als er im Na 
tionalsozialismus einst den Kampf begann, standen 
sich zwei große Weltanschauungen gegenüber. In 
zwei Klassen war das Volk zerspalten, in Bürger 
tum und Proletariat. Wenn es uns nicht gelingt, 
diese Zersplitterung zu überbrücken, kann ein Auf 
stieg nicht eintreten. Der Verfall nahm nicht von der 
Wirtschaft seinen Ausgang, sondern von der Politik, 
der Zusammenbruch unserer Wirtschaft ist lediglich 
der Schlußpunkt der gesamten Verfallserscheinung. 
Will man diese beheben, so muß man da einsetzen, 
wo der Verfall begonnen hat. Darum bin ich hinein 
gegangen in die Masse. In unserer Organisation 
hat sich der Kristallisationsprozeß von dem Neben 
einander der Volksgenossen zur Volksgemeinschaft 
vollzogen. Wir haben somit praktisch gezeigt, wie 
es möglich ist, wieder ein einiges deutsches Volk zu 
schaffen. Mit Bewußtsein kämpften wir gegen Klasse 
und Standesvorurteile. Hierfür ist heute keine Zeit 
mehr. Unser jahrelanges Ringen um den deutschen 
Menschen hat uns gezeigt, daß die wirkliche Kraft 
einer Regierung niemals in den staatlichen Macht 
mitteln liegt, sondern immer in der Verbunden 
heit mit dem Volke selbst. In der Regierung muß 
sich Denken und Handeln des Volkes wicderspie- 
geln, und nur wer das Volk erobert hat, hat ein 
zuverlässiges Fundament für die Regierung des 
Staates. So wie keine Religion bestehen kann, die 
nicht ihre Wurzel im Volk hat, so kann auch kein 
Staat und keine Regierung bestehen, wenn dieses 
feste Fundament fehlt. So habe ich 13 Jahre ge- 
tungsmäßigen Sparmaßnahmen ermächtigt 
Aufgrund dieser Verordnung wird der preuß. 
Kommissar die Auflösung des preußischen 
Wohlfahrtsministeriums beschließen, dessen 
Aufgaben auf die verschiedenen preußischen 
Ministerien verteilt werden. 
TU. Berlin, 2g. Oktober. (Eig. Funkmeldung.) 
Gouverneur z. D. Dr. Schnee hat seinen Austritt 
aus der D.V.P. erklärt. In einem Schreiben an 
den Führer der Partei, Dingelbey, begründet er 
seinen Schritt. In dem Brief heißt es 
u. a.: Sie wissen, daß ich die Zusammenfassung 
aller nationalen Kräfte zum Wiederaufbau unseres 
Vaterlandes und zu seiner Befreiung vom Drucke 
des Versailler Diktats für eine unbedingte Not 
wendigkeit halte. Hierfür ist nach meiner Ansicht die 
Mitwirkung der nationatsoziaistischen Bewegung 
unerläßlich. Es erfüllt mich mit großer Sorge, daß 
die innerpolitischen Ereignisse zur entgegengesetzten 
Entwicklung geführt haben. Dabei liegt die Tat 
sache vor, daß die nationalsozialistische Bewegung 
im Kampf gegen Versailles stärkste Impulse gege 
ben und breiteste Kreise deS deutschen Volkes, ins 
besondere auch die Juden, zu diesem Kampfe ver 
einigt hat. 
Der gleichen Meinung bin ich auch in Beziehung 
auf die Entwicklung im Innern. Die Schaffung 
fester innenpolitischer Verhältnisse ist notwendig, 
nicht zuletzt für die Durchführung der Maßnahmen, 
die die Wirtschaftslage unseres Vaterlandes er 
fordert. Auch von diesem Gesichtspunkt ans halte 
ich es für schädlich und außerordentlich bedenklich, 
wenn der nationalsozialistischen Bewegung nicht 
ein entsprechender Einfluß auf die Reichspolitik 
eingeräumt wird. Ich möchte dabei nur andeuten, 
die Gefahren, die sich aus einer Zunahme des 
Kommunismus ergeben. Es kommt darauf an, 
schon während des Wahlkampfes klar und eindeu 
tig die Forderung zu erheben, zu einem Zusam 
menwirken aller nationalen Kräfte zu gelangen. 
Die Möglichkeit, die gegenwärtige Krise zu über 
winden, vermag ich lediglich in einer starken 
Staatssührung ans autoritärer Grundlage zu er 
blicken. Aber die Regierung vermag nach meiner 
kämpft, habe den Mittelständler. den Arbeiter, den 
Bauern wirklich erobert für den Rationalsozialis- 
nius und bringe so dem Deutschen Reich, dem deut 
schen Staat, Millionen zuverlässiger, opferwilliger 
Volksgenossen in die Regierung ein. und nur, 
wenn diese meine Bewegung mit mir in die Re 
gierung eingebracht wird, kan» ich die Führung 
übernehmen. Allein tauge ich nicht mehr, wie die 
Männer heute, mein Wert liegt in dem, was ich 
mitbringe, in den 14 Millionen deutschen Volks 
genossen. Dabei sind mir diejenigen die Wertvoll 
sten, die für das Volk verloren waren, und die erst 
im Nationalsozialismus zum Volk zurnckgefühL 
wurden. 
Das ewige Sein im Leben unseres Staates 
ist unser Volk. 
Regierung und Staat können vergehen, das Volk 
aber ist unvergänglich. Wenn man glaubt, ich würde 
meiner Bewegung untren werden, so kann ich dazu 
mit fester Bestimmtheit erklären, daß es niemand 
gelingen wird, mich vom Volke wegzubringen, denn 
ich bin ein Kind dieses Volkes und bleibe es n»» 
und in Zukunft. Und wenn meine Bewegung zer« 
fiele, so würde das nicht den Emporstieg der bür 
gerlichen Klasse bedeuten; würde man die Zeichen 
der Zeit verstehen und nicht in einer anderen Welt 
leben, so würde man erkennen, daß dann der Bol 
schewismus Herr wird über Deutschland. Man wird 
es allerdings nie erleben, daß diese Bewegung zer 
fallen oder sich von mir trennen wird, noch viel 
weniger, daß ich nnch von ihr trennen werde. Wenn 
Deutschland wieder groß werden soll, so braucht 
es Kraft zum Aufstieg. Diese Kraft aber will ich 
mitbringen in dieser meiner Bewegung. Hinter mir 
sehe ich den Verfall, vor mir das deutsche Volk. Die 
ses Volk soll in seiner ganzen Geschlossenheit durch 
die Idee des Nationalsozialismus wieder zurückge 
führt werden zum Deutschen Reich und zum deut 
schen Staat, auf daß dieser Staat wieder das werde, 
war er war: 
ein Staat der Größe, der Stärke und der Macht. 
Unter Beifallsrufen der vieltausendköpfigen Men 
ge bahnte sich Hitler seinen Weg, um von hier aus 
nach Bremervörde zu einer zweiten Kundgebung zu 
eilen. Nachdem der Enuleiter Meyer-Quade in einem 
Schlußwort noch auf die Besonderheit des Kampfes 
in der Novdmark hingewiesen hatte, wurde die 
Kundgebung geschlossen mtt einem dreifachen Heil 
auf den Führer Adolf Hitler und mit dem gemein 
samen Gesang des Deutschlandliedes. 
Nur langsam konnten die Hallen von den Massen 
geräumt werden. Dank der mustergültigen Arbeit 
der Altonaer Polizei, der SA. und der SS. verlief 
die Kundgebung ohne ernstliche Zwischenfälle. 
Einige Kriminalbeamte hielten in den Räu 
men der Reichspropagandaleitung der N.S.D- 
A.P. in München eine Hausdurchsuchung 
ab. Sie gaben an, im Aufträge des Reichskanz 
lers nach einer Redner-Information „Reichs 
kanzler von Papen im Lichte seiner Politik" 
suchen zu müssen. 8 Exemplare der Druckschrift 
wurden beschlagnahmt. 
Ueberzeugung die schweren Aufgaben nicht zu be 
wältigen, wenn sie nicht eine nationale Mehrheit 
1 i deutschen Volkes hinter sich hat. Die 
fortwährende Neuausschretbung von Wahlen führt 
das Volk nicht zum Staat heran, sondern entfrem 
det es ihm immer mehr. Nach meiner Ueberzeu 
gung lautet das Gebot der Stunde nicht: „Wahlen", 
sondern: „Arbeit und Brot"! 
MMmŞ. 
Heide, 29. Oktober. Dem Ferkelmark waren 82b 
Tiere zugeführt. Der Handel ivar flau, der Markt 
wurde nicht geräumt. Es kosteten 4—6 Wochen alte 
Ferkel 4-6 MM, 6—8 Wochen alte 7-8 MJl, 8—)" 
Wochen alte 9—11 MM; Läufcrschweine 28—30 Pick 
und Fcttschweine 39—41 Psg. je Pfund. 
* » * 
Schleswig. 29. Okt. Dem heutigen Ferkelmark» 
waren 867 Ferkel zugeführt. Es kosteten 4—6-Wo 
chen alte Ferkel 4—5 MJ(„ 6—8 Wochen alte 5—® 
RM.. 8—10 Wochen alte 8—9 RM. Nach Gewicht 
wurden 24—26 Psg. für das Pfund bezahlt. 
Handel war still, der Markt wurde nicht gcräunck 
Auf dem Wochenmarkt kostet Meiereibutter Ickst 
Bauernbutter 1.80, Eier 12 Pfg., dänische Eier 10Ķ" 
dänische Kalkeier 8 Pşg. Suppenhühner 0,70 E 
Pfd., Hähnchen 0,70—0.80, Enten 0.80 je Pfd.. Tau 
ben 0 60-0.80 je Stück. Weißkohl 2—3. Rotlolst 
3—4. Zwiebeln 10. Blumenkohl 10—20 Pfa. — K«r- 
tosseln wurden reichlich angeboten, gelbe Industry 
kosteten 2—2,30, Buntköpfe 2,60. 
* * * 
Berliner ĢetreîdefrAhmarkt 
warn 29, Oktober 1982 
Tendenz sest. sonit stetia _ 
Weizen....101.20-19100 I Haler 130.00- 135.09 
Roggen.... 155.00-157.00 W«i;enii!«ie.. 90 00-94 0» 
Wintergerste 122.10—169.00 ! Roggeràie.. 82.50—86-0 
Brei» für 1000 kg 
Nachlfitzung der „Kommissarischen" 
— 
All« A. ŞŞ« m U iff. 
Schreiben cm DmgetSe^. —■ Bemerkenswerte BegrÄnönny 
des SchrMes.
	        
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