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von Maschinengewehren, von mooernen
Kreuzermodellen, von entsprechenden Flug
zeugmodellen und endlich auch von einem ech
ten Panzergeschwader modernster englischer
Kreuzer tunlichst zu befreien,- U-Boote, Kren
zermodelle mit vierrohrigen Torpedoausstoß
rohren, noch so hervorragende, blankgeputzte
schwere und leichte Geschütze sind auch im nörd
lichen Europa keine „Gebrauchsartikel" für
die breite Masse und für die Hausfrau. Vol
lends ist es ungemütlich, im Anblick von Rü
stungsmodellen und Original-Geschützen und
Panzerkreuzern zu Verhandluügen zu gehen.
Aber das geht uns natürlich nichts an. Wir
sagen ja auch in diesem Augenblick nur ne
benbei, was man in Kopenhagen auf der Aus
stellung flüsterte. Und diesen Eindruck haben
die schottischen Dudelsackpfeifer auch nicht ganz
verwischen können, die täglich in voller und
schöner Uniform durch die Straßen Kopen
Hagens ins Ausstellungsgelände nach Tivolis
berühmten Garten marschierten.
Und es gibt eine Grenze, wo auch das Wort
von dem wehrlosen, kleinen und ohnmächtigen
Kleinstaat, das man so gern in dänischen Krei
sen bei großpolitischen Erörterungen benutzt,
nicht mehr zieht,- es gibt eine Grenze, die durch
die nordische Solidarität, wenn sie da wäre,
geschaffen werden könnte. Aber wo ist die nor
dische Solidarität? Wo ist ein gemeinsamer
nordischer Wille, wo ein gemeinsames Ziel,
wo ein Wille zur Idee?
Es ist bedauerlich, daß Dänemark dem Sü
den gegenüber nicht ganz und gar die gleiche
Objektivität (sagen wir im Verhältnis der
Ex- und Jmportzahlen) aufbringt. Der eng
lisch-öünische Rausch wird eines Tages ver
fliegen, fürchten wir,' wir fürchten es, wir
wünschen es nicht,' wir wünschen, Dänemark
bekäme durch die englisch-dänischen Verhand
lungen Luft und Bewegungfreiheit, das wün
schen wir nicht nur Dänemark, sondern dem
ganzen Norden. Aber es sieht nicht so aus,
als würden sich solche Hoffnungen realisieren
lassen. Man braucht ja nur den Rechenstift zur
Hand zu nehmen: woher soll die Erleichterung
kommen, wenn nicht alle sich einem idealen
gemeinsamen Gedanken des Besserns fügen
und sich ihm unterordnen. Die Weltwirtschaft
ist letzten Endes kein Spekulationsobjekt, je
denfalls macht man leicht die Rechnung ohne
die Völker, die auch noch da sind. Es gilt jetzt,
schnell und bestimmt zu handeln und nicht,
wozu unsere Zeit neigt, nach kurzer Zeit im
mer wieder neue Parolen herauszugeben, die
eine gewisse Ablenkung, aber keine Rettung
bringen. So kann man nur eine kurze Zeit
manövrkdren.
Aber kehren wir zum Ausgangspunkt zu
rück,' zu Nordschleswig und Dänemark. Trotz
aller Not und InaktivitLt mnß von dänischer
Seite aus in Nordschleswig Wandel geschaf
fen werden, koste es, was es wolle,' und zwar
im allgemeinen Interesse, nicht nur im däni
schen,' auch im deutsch-nordischen Interesse.
Die vielen, allzu vielen Zeugnisse der Unzu
friedenheit, die jetzt entstehen, werden Ge
schichte machen. Darüber darf man sich nicht
im Unklaren sein. Hier entstehen politische
Differenzen ans Wirtschaftskatastrophen. Das
ist an sich nichts Neues. Aber diese Entwick
lung muß vermieden oder mindestens ge
bremst werden, weil wir im höheren Inter
esse und im größeren Zusammenhang gewohnt
sind, die Dinge zu sehen, und ihnen dienen
wollen. Deshalb ist cs auch falsch und unge
recht, wenn man in der dänischen Tagespresse
sagt, daß die deutsche Minderheit dem Unfrie
den das Wort spreche. Dem Notschrei Nord
schleswigs liegt eine tiefe Wahrheit und ein
zwingendes Gesetz zugrunde. Die Rettung
Nordschleswigs muß in die Wege geleitet wer
den, bevor es zu spät ist und bevor alles das
verschüttet ist, was letzten Endes, nun wirt
schaftlich gesprochen, Rettung und Auftakt zu
günstigeren Entwicklungen bringen kann. Der
Notschrei und der Vorschlag der deutschen
Volksgruppe in Nordschleswig nach Zollan
schluß hat ein starkes Echo gehabt sowohl nach
der positiven als auch ganz besonders nach
der negativen Seite. Die Erörterung wird erst
geschlossen, wenn eine wirkliche Hilfe sich zeigt.
Darüber besteht kein Zweifel,' und das war
der Sinn des Vorstoßes, der mit Politik nichts
zu tun hat, sondern die Grundlagen schaffen
und erhalten will zur anständigen geistigen
Anseinandersetznng verwandter Volksteile in
Nordschleswig, und es wäre falsch, die Nord-
schleswig-Frage in diesem Zusammenhang
lokal als kleinen Krisenherd unzufriedener
deutscher Bauern zu bezeichnen. Hinter dieser
Unzufriedenheit liegen größere und ernstere
Gefahren. Wenn die alten Grundlagen der
schleswig-holsteinisch-dänischen Auseinander
setzung verloren gehen und verschoben wer
den, dann entstehen neue. Wenn die alten
Parolen zusammenbrechen, erwachsen an ihrer
Stelle andere. So war es immer. Aber wer
weiß im heutigen Geschlecht, welche Parolen
und welche Grundlagen dann entstehen, wer
weiß, welcher Entwicklung wir entgegengehen,
wenn die erdgebnndene, bodenständige Bevöl
kerung, die Pusfer und Verbindungslinie dar
stellt, verschwindet? Deshalb hat Dänemark,
Staat und Volk, eine schwere Verantwortung
vor sich: denn Dänemark trägt die Zukunft
des Schicksals des Landesteils Nordschleswig
in seinen Händen. Aus der Behandlung der
Frage kann Gutes und auch das Gegenteil
entstehen. Hoffentlich versteht man in Däne
mark die Zeichen der Zeit und hütet sich. neuen
Was soll mit Ehina geschehen?
Mņmt wirst örrst wettpotttisch hschLeömstKme Gmeraffrage mf.
Vor der Presse in Tokio erklärte Ministerpräsi
dent Saito zu der bevorstehenden Sondersitzung
des Völkerbundes über die mandschurische Frage,
das japanische Volk könne in jeder Beziehung be
ruhigt sein, die Politik der Regierung sei bestimmt
und unabänderlich. Japan brauche sich nur auf
den Standpunkt der Wahrheit zu stellen, anstatt
mit vielen Gründen zu arbeiten. Wenn der Völ
kerbund Verständnis für Japans unanfechtbaren
Standpunkt habe, würde die Behandlung der gan
zen Angelegenheit außerordentlich erleichtert wer
den.
Die mandschurische Frage sei für Japan ein
fach eine Lebensfrage. Viel schwieriger sei die
andere Frage zu lösen, was mit China zu ge
schehen habe. Ein von ständigen inneren Un
ruhen geschütteltes China sei für Japan uner
träglich, besonders auch im Hinblick auf die
wirtfchastspolitischen Auswirkungen.
Japan wisse überhaupt nicht, wer zurzeit als Re-
glerungsoberhaupt in China anzusehen sei. Der
Lytton-Bericht rate zu unmittelbaren Verhand
lungen zwischen Japan und China. Wie seien aber
solche Verhandlungen möglich ohne eine wirkliche
chinesische Regierung und vor allem ohne ein aus
gesprochenes Oberhaupt dieser Regierung? Es sei
nicht an der Zeit für Japan, sich über den Lytton-
Bericht zu entrüsten. Man müsse vielmehr in aller
Ruhe seine Irrtümer aufzeigen und so die übrigen
Mächte aufklären.
Vielleicht rollt Japan die „chinesische Frage" in
breiter Front auf, um einen Zankapfel unter die
Mächte zu werfen. Dafür, daß es selbst nicht zu
kurz kommt, hat es vorgesorgt. Die Mandschurei
ist sein — sofern sie ihm die Vereinigten Staaten,
Rußland und England nicht streitig machen —,
und dieser Tage hat es angekündigt, daß es einen
Teil der Mongolei dazu nehmen werde. Japan
geht aufs Ganze. Es könnte ein Vabanquespiel
sein . . . wenn die mit saurer Miene zuschauenden
„weißen Staaten" einig wären, Sowjetrußland
sich militärisch stark genug fühlen würde und China
infolge des Bürgerkrieges nicht ohnmächtig wäre.
^ Auf weite Sicht gesehen, sucht Japan sich zum
Führer der gelben Rasse auszuwerfen.
Unter Umständen wird ihm mit Blut und Eisen
das „Einigungswerk" im gewaltigen japanisch-
chinesischen Raum gelingen. Dann wären die Son
derrechts der weißen Fremdmächte in China ver
spielt. Einem uneinigen Europa gegenüber, ohne
Vernunft und Läuterung, hätte der gelbe asiatische
Riesenstaat leichten Stand. Japan erweist sich als
die Sphinx der gelben Raste. Mit Recht darf man
gespannt darauf sein, wie die Weltpolitik reagieren
wird auf die von dem verantwortlichen Tokioter
und bisher unbekannten Parolen den Weg zu
bereiten.
Wer dem Zusammenklang verwandter Völ
ker Gehör schenkt, darf hoffen, daß neue
Grundlagen und neue Parolen nicht nötig
sein werden:, der darf hoffen, daß erkannt
wird, daß ewige Werte und tiefer Sinn im
Gesetz der Zusammengehörigkeit von bestimm
ten Menschen auf bestimmter Scholle liegen;
vielleicht liegt in dem Ueberschreiten oder in
der Nichtachtung dieses Gesetzes, daß dir Land
schaft den Menschen formt und die Verbun
denheit als Pfand gibt, die Tragik unserer
Zeit der beginnenden Heimatlosigkeit. Wachen
wir darüber, daß diese letzten Gesetze ihren
Sinn, ihren Wert und ihre Achtung behalten.
Man kann über die Entwicklung in Nord
schleswig, weil alles im Fluß ist, nur andeu
tungsweise sprechen, muß aber ans der nahen
Kenntnis der Verhältnisse warnend die Stim
me erheben, mit allen Kräften eine Konsoli
dierung der Verhältnisse anzustreben, damit
nicht namenloses Unglück, das die Zukunft
bringen kann, entsteht. Hier stehen nicht nur
wirtschaftliche Werte auf dem Spiel, sondern
völkische, die unter Umständen den Angelpunkt
für nordeuropäische Entwicklung bilden. Es
würde ein Unglück bedeuten, wenn diejenigen
Kräfte in Dänemark die Oberhand gewinnen
würden, die Nordschleswig kühl und rechne
risch als neuerobertes Land behandeln und,
die Notlage des Landes ausnutzend, eine Po
litik des doppelten Bodens führen würden,
ö. h. eine Politik, die die Wirtschaftslage zu
politischen Gewinnen auszunutzen sucht. Wir
wollen öi-s Problem nur andeuten: die Ver
antwortung für das Schicksal Nordschlcswigs
ist größer und schwerer, als es den Anschein
hat. Innerhalb der großen Bewegungen der
Weltwirtschaft und der Weltpolitik spielt das
nordeuropäische Problem eine ganz unterge
ordnete Rolle: aber auch kleine Probleme wol
len mit vorsichtiger, aber fester Hand ange
faßt werden. Die gesunde Weiterentwicklung
der nordcuropäischen Verhältnisse verlangt,
daß Dänemark aus der wirtschaftlichen Ver
krampfung mit Hilfe der Länder gelöst wird,
zu denen traditionsmüßige Handelsbeziehun
gen gepflogen werden: das bedeutet nach We
sten und Süden. Es steht Höheres als reine
Wirtschaft auf dem Spiel. Hinter der Wirt
schaft liegen die Kulturgüter der baltischen
Völker und Staaten. Und in den Nahmen des
Ringes fügt sich das Nordschleswig-Problem
auch als kulturelles Problem ein, wenn es
auch heute nach außenhin fast reinen wirt-,
schaftlichen Charakter trägt. *
Regierungschef in die Arena einer Zeit, die von
guten Geistern verlassen zu sein scheint, geschleu
derte Frage. Die Eeneralfrage für den oft- und
mittelasiatischen Bereich: Was soll mit China ge
schehen?. ş
Amerika m\\M ZmMtM.
Bei den letzten Uebungen der amerikanischen
Flotte im Stillen Ozean sind, laut Nachricht aus
Nomyork, verschiedene Fülle ausländischer Spio
nage festgestellt morden. Mehrere Fahrzeuge unter
fremder Flagge näherten sich in verdächtiger Weise
dem Ueüungsgebiet und suchten die Manöver zu
beobachten. Besonders aufgefallen ist ein Tank
dampfer angeblich amerikanischer Nationalität, der
von Japanern gechartert worden sein soll.
Amtlich wird diese Meldung bestätigt und
dazu erklärt, daß die Untersuchungen noch nicht
abgeschlossen seien.
In Naumburg ist der frühere Landtagsabgeoöo-
nete Graf Posadowsky-Wehner gestorben. Mit Graf
Posadowsky ist eine bekannte Persönlichkeit des
öffentlichen Lebens im Alter von 87 Jahren dahin
geschieden.
ArL§ der Wahlbewegurrg.
Neue Wahlreden.
Gestern hat Hitler vor mehr als 60 000 Menschen in
Zwickau gesprochen. II. a. bemerkte er, er glaube nicht,
daß der Zug der Regierung, in welchen er am 13. Au
gust hätte einsteigen sollen, die Station erreichen
werde, in die Herr von Papen möchte, weil er vorher
entgleise. Wen-n man 14 Millionen Menschen wie er
hinter sich habe, könne man nicht heute in die Regie
rung hineingehen, um morgen wieder auszusteigen. Die
14 Millionen erwarteten, daß, wenn er in die Regie
rung eintrete, die große Stunde da sei. Man habe ihm
am 13. August mit einem Titel ködern wollen. Die
Kraft eines Staates nehme letzten Endes ihren Aus
gang nicht von der Autorität der Regierung, sondern
von dem Willen des Volkes. Herr von Papen schwebe
in den Wolken, solche Regierungen seien immer ab
gestürzt. Das Ziel müsse sein, aus den deutschen Ar
beitern und Bauern, aus den Katholiken und Prote
stanten, aus den Preußen und Bayern ein deutsches
Volk zu machen. Die Bemerkung Hitlers, im politischen
Leben gebe nicht der Klügere nach, sondern immer nur
der Schwächere, ist als Erwiderung an Hugcnüerg
aufzufassen, dem gegenüber Hitler tags zuvor in Halle
gesagt hatte, es sei unmöglich, daß er kapituliere, und
wenn ihm Hugenberg auch noch so herzlich zurede:
Herr Hitler, der Klügere gibt nach. Hitlers Ausfüh
rungen in Halle wurden übrigens zeitweise durch Zer-
störu-ngsakte an der Laulsprcchcrlciiung unterbrochen.
In Gelsenkirchen, einer Zentrumshochburg, befaßte
sich Dr. Hugenberg mit der Politik des Zentrums. U. a.
erklärte er, das Zentrum sei in seinem Hatz gegen den
Norden und gegen Preußen oft zu einer Gefahr für
die Reichseinheit geworden. Auch jetzt sei das Zentrum
wieder der Treiber der Fronde gegen Papen. Zum
Schluß sprach Hugenberg die Hoffnung aus, daß der
Abmarsch der Nationalsozialisten in das Lager des
Parlamentarismus und des Sozialismus kein endgül
tiger sei.
Reichskanzler a. D. Dr. Brüning übte in einer Rede
in Mannheim Kritik am Wirtschaftsprogramm der
Reichsregierung. Es sei Ge wissenspflicht eines Staats
mannes, eine Verständigung mit dem Reichstag herbei
zuführen. Die Zentrumsgegnerschaft gegen Papen kam
auch in einer Rede des zweiten Parteivorsitzenden, des
Abgeordneten Joos, in Essen zum Ausdruck. Joos er
klärte u. a., weil das Zentrum die Regierung Papen
nicht habe tolerieren können, habe es Verhandlungen
mit den Nationalsozialisten aufgenommen. Von der
Auslieferung der Macht an die NSDAP, sei dabei
nicht die Rede gewesen. Nach dem 6. November würde
man die Politik der gegenwärtigen Negierung liqui
dieren.
In einer Rede in Aachen nannte Dingeldey die Ver
fassungsreform den Kernpunkt des Regierungspro
gramms. Die Deutsche Volkspartei könne gerade hinter
diesen Teil des Programms mit besonderem Vertrauen
treten. Schösser, der Vorsitzende der Bayrischen Volks
partei, sagte in einer Rede zu Regensburg, es könne
sein, daß von dem Gelingen des Wir-tschaftsprogramms
das Leben der Nation abhänge. Er kritisierte, daß in
der neuen Notverordnung nichts für den Mittelstand
und den Arbeiterstand getan sei. Bayern könne es sich
nie gefallen lassen, daß das Volk überhaupt nicht zu
reden habe und einige Herren in Berlin die ganze
Politik machten. Schäffer trat dafür ein, eine Notge
meinschaft des ganzen deutschen Volkes in seinen auf
bauwilligen Kräften zu schaffen, ohne Rücksicht auf
parteipolitische Bindungen. Der neue Reichstag müsse
arbeitsfähig gemacht werden.
Dr. Eöbbels erklärte in Stuttgart, was Herrn von
Papen anbelange, so sei das Volk davon überzeugt,
„daß der Mann weg müsse", und zwar so schnell wie
möglich. Am 6. November werde man erkennen, daß
Papens Regierung eine Schrittmachrrin für die bolsche
wistische Revolution gewesen sei. Die Stunde, in der
die Nationalsozialisten zur Macht gelangten, stehe un
mittelbar bevor.
VerurlMmg HMhmM RMymŞR.
In dem politischen Prozeß gegen die Kommunisten
Feddevsen und Genosien in Hamburg wurde vom
Schwurgericht das Urteil gefällt: Es wurden verur
teilt der Angeklagte Fricke wegen vollendeten Tot
schlags in zwei Fällen, wegen versuchten Totschlages
und schweren Landfriedensbruchs zu 9 Jahren Zucht
häusler Angeklagte Kühl wegen schweren Landfrie
densbruchs in Tateinheit mit Raufhandel und ver
suchten Totschlags zu 5 Jahren Zuchthaus; wegen ein
fachen Landfriedensbruchs in Tateinheit mit Raus
handel der Angeklagte Skrzypek zu 2 Jahren 6 Mo
naten Gefängnis und der Angeklagte Eeßnrr zu drei
Jahren Gefängnis: wegen Landfriedensbruchs in Tat>
einheit mit Raufhandel der Angeklagte Peldzus zu
1 Jahr Gefängnis, der Angeklagte Matihies zu 1 Jahr
Gefängnis, Fedderjen zu 9 Monaten Gefängnis und
Hinz zu 10 Monaten Gefängnis; wegen schweren Land
friedensbruchs in Tateinheit mit Raufhandel und ge
fährlicher Körperverletzung die Angeklagten Meyer
und Wenzelbcrg zu je 2 Jahren Gefängnis; der An
klagte Stanislaus Vlajecki wegen Beihilfe zum Land
friedensbruch in Tateinheit mit Raufhandel zu zwei
Jahren 6 Monaten Zuchthaus; der Angeklagte Adam
Blajeckr wegen Begünstigung zu 3 Monaten Gefängnis
Der Angeklagte Plehn wurde freigesprochen.
Echchm WZ WchZMsêmMsîMM.
TN. Weimar, 23. Okt. Amtlich wird mitge
teilt, daß öas Postamt Weimar gegen die Ab-,
si'cht des Thüringischen Staatsministeriums,
auf die Umschläge aller von den Ministerien
ausgehenden Briefe einen gegen ore Kriegs-!
schuldlüge des Versailler Diktats gerichtetes
Stempelvermerk setzen zu lassen, Bedenken er-ş
hoben habe, da ein Erlaß des Reichspostmini-
steriums vom 24. September 1931 Ausdrucks
über die Kriegsschuldlüge beanstande. Das
Staatsministerium hat daraufhin das Reichs-
postministerium um Zurückziehung dieses Er-§
lasses ersucht und dies damit begründet, dach
der Kampf um die Beseitigung der Kricgs-
schuldlüge höchste politische und sittliche Pflicht
jedes wahrhaften Deutschen sei.
Die Fahl der v e r s o r g u n g s b e r e ch t i g t e *
Kriegsbeschädigten und Kriegshinterblie
benen betrug nach der letzten vorgenommenen Zäh
lung rund 820 000, gegenüber rund 838 000 int
Vorjahre. Es zeigt sich zum ersten Male in den
letzten Jahren ein stärkerer Rückgang.
Auf Verfügung des Ministers für Wisienschaft.
Kunst und Volksbildung ist die Körperkul
turschule Adolf Kost mit Wirkung vom 31.
Oktober 1932 verboten morden.
LGe MîêMW NW 1ÎOÎI13* mm
Hamburg, den 21. Oktober 1932
Getreide (Preise in RM. per 30 Kg.)
Meisen franko Hamburg
Weisen ab inland. Station
Roaaen franko Hamburg
Rogaen ab inland. Station
Wintergerste ab Meckl./HoÜt./Hann.---
Eommergerste ab Meckl./HollllHann.--
Donauaerste kwgfr. Hbg. unverz. lako
Hafer franko Hamburg
Hafer ab inland. Station
Futtermittel (Preise in RM per 30 Ka. orvk l
10.30,0.-35
,0.00—10.05
7.95— 8.01
7.55— 7.60
8.9o— 9.00
9.00— 9.30
3.60— 4-20
7.20— 7.5 0
6.80— 7.60
Weizenkleie inländ-
Weizen?!. ink- mnr-
Ņoggenkleie Inland.
Mgşskl. afrill verz.
Vglnik.Hgrb.lMlhb
Kokoeku-ben ..
Raorkiişen
4.15
4.65
4.10
4.05
5.05
3.40
şşrdnubk. Harb.W.
Erdnubk.-M-bl. bell
Leink. Harb.lMiihb.
0einku>benm.37"1> ..
>^ovo-S»rot
Reisll-Mebl24Ş0
Baumw.-2.-M. 50%
5.55
5.65
5.00
5.66
5.05
3.90
5.10
Mehl (Preise in RM. per 100 Kg Z
Armzngmebl diesiger Mühlen
Böckermebl „ „
Roggenfeinmehl,,
Roggengrobm. ..
Tendenz: Getreide ruhia. Iutlermitte! ruhig
Mehl ruhig
36.75
31.25
24.00—24.75
18.50—19.50
Gezürnt GàMefrllhNmrLt
vom 24. Oktober 1982
Tendenz: Ruhig.
Geschält noch wenig entwickelt.
Weizen.... 196.00-198.00 I tzaser 134.00-138.00
Roggen.... 154.00-,56.00 Weizendlei».. 92 00-960»
Wintergerste 164.00—171.00 I Rogaenkleie..83.00-87.50
Breis für 1000 stx
Es werden am Dienstag, dem 25. Oktober 1932, öffentlil
meistbietend gegen Barzahlung versteigert:
a) um 8.39 Uhr vorm, in Nienborstel, Sammelstelle <bast'
wirtschaft: 1 Partie Dachinasse;
b) um 9 Uhr vorm, in Todenbüttel, Sammelstelle Räthst'
Wirtschaft: 1 Büfett, 2 Sofas, 1 Bücherschrank, 1 Tisch!
c) um 3 Uhr nachm, in Vendors, Sammelstelle Gastwirt
schaft: 1 Schreibtisch; !
d) um 5 Uhr nachm, in Hademarschen, Sammelstelle
telmanns Wirtschaft: 1 Schreibtisch, 1 Sofa, 2 Schränk-«
1 Geldschrank.
§efefeldt. Obcrgerichtsvollzieher, Hohenwestedt.
Die Verkündung der Staatsgerichtshof-Ent-
scheidung in der Staatsgerichtsklage P r e ri
tz e n—R e i ch ist ans den morgigen Dienstag,
mittags um 12 Uhr, angesetzt.