Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 4)

125. Jahrgang '/ Nr. 241'/ Zweites Blatt. 
Landeszertung 
SìŗnLsduMr TaoedlaS 
Donnerstag, den 13. Oktober 183L. 
Die Zahl der Erwerbslosen steigt 
noch immer! 
Aus der Statistik des städtischen Fürsorgeamts 
àh dem Stande vom 30. September d. I. ent 
nehmen wir folgende Zahlen: 
, Dis Gesamtzahl der in Rendsburg auf öffent 
liche Fürsorge angewiesenen Personen stieg im 
Monat September von 6455 auf 6495, davon ent 
fallen auf Arbeitslosenunterstützung (die ein 
geklammerten Zahlen geben den Stand im Vor 
monat an): 
a) Arb ei tslossnunt erstützungsem pfänger: 
213 (212) H.ll.E. mit 337 (339) Angeh., zus. 
550 (551) Personen. 
b) Krisenunterstützte: 343 (372) H.U.E. mit 
547 (668) Angeh., zus. 890 (1040) Personen. 
Mithin Abgang beim Arbeitsamt 28 H.U.E. 
mit 123 Angehörigen, zus. 151 Personen. 
c) Arbeitsfähige beim städt. Fürsorgeamt: 1353 
(1356) H.U.E. mit 2166 (2168) Angehörigen, 
Ws. 3619 (3524) Personen. 
d) Arbeitsunfähige beim städt. Fürsorgeamrt: 
(Allgem. Fürs., Sozial- u. Kleinrentner usw.) 
910 (864) H.U.E. mit 626 (476) Angehöri 
gen, zus. 1536 (1340) Personen. 
Von den arbeitsfähigen Unterstützungsempfän- 
Narn entfallen auf Arbeitslosenversicherung 11,16 
Vrvz. (10,97 Proz.), Krisenunterstützung 17,97 
Vroz. (19,28 Proz.) und auf Wohlfahrtserwerbs- 
lofe beim städtischen Fürsorgeamt 70,87 Prozent 
(69,75 Proz.). 
Die Gesamtzahl der Unterstützungsempfänger in 
var allgemeinen Fürsorge des städt. Fürsorgeamts 
betrug 1607 (1562) H.U.E. mit 2547 (2405) An- 
Mhörigen, zus. 4154 (3967) Personen. 
Vox einem Jahre wurden in der allgem. Für 
sorge des städtisch>en Fürsorgeamts 929 H.U.E. mit 
1514 Angeh., zus. 2443 Personen gezählt, Zugang 
in einem Jahre mithin 1711 Personen. 
Beim Arbeitsamt waren vor einem Jahre 730 
H.U.E. mit 1173 Angeh., zus. 1903 Personen vor 
handen: Abgang mithin 1016 Personen. 
* * 
* 
* Zur Besichtigung des Lagers des freiw. Ar- 
heitsdienstes im Wilden Moor traf sich am Sonn- 
Ģagnachmittag eine stattliche Anzahl von Mitglie 
dern der dem Ortsausschuß für Jugendpflege in 
Rendsburg angeschlossenen Iugendvereine. Der 
Fußweg, der über die Itzchoer Chaussee nach 
Schwabe führt, war unter Gesang schnell zurückge 
legt. Selbst ältere Leute, die als Gäste den Spazier- 
NÜrg mitmachten, hielten dem Tempo der Jugend 
sia-nd. Der Leiter des dortigen Arbeitsdienstes, 
Ķlaus, überbrachte den Willkommensgruß der Be 
legschaft. In recht feiner Weise erläuterte er die 
Daseinsberechtigung «des Freiwilligen Arbeitsdien 
stes. Die Jugend, die aus dem Wirkungsprozeß 
^herausgerissen worden ist, soll durch den Freiwilli 
gen Arbeitsdienst — wenn auch vorläufig noch in 
bescheidenem Maße — in die Betätigung zurückge 
führt werden. Ueberall sind Möglichkeiten gegeben, 
àrch den Freiw. Arbeitsdienst die junge Generation 
^rn Nichtstun und der Straße fernzuhalten. Hierbei 
natürlich Voraussetzung, daß die Möglichkeiten 
şitr freie Arbeit restlos ausgeschöpft werden. Der 
^äger des Arbeitsdienstes, die Stadt Rendsburg, 
hat eg ^r Ausgabe gemacht, Moorland urbar 
8'U machen. Reben dieser Arbeit wird das Haupt 
augenmerk auf die geistige und körperliche Betreu- 
^"g und Schulung der Jugendlichen gerichtet. Als 
Hoffnungsstrahl in der heutigen politischen Wirr 
es ist das sehr gute Einvernehmen'der einzelnen 
jugendlichen, -die aus allen politischen Richtungen 
èort vereint sind, hervorzuheben. Zum Schluß wur- 
"en die Räume für die Unterbringung in Augen 
schein genommen. Diese können als gut bezeichnet 
^vden, wenn auch noch für die jetzt kälter werden- 
Tage einige Oefen fehlen. Nachdem man alles 
üeiehen hatte, mundete -der von den jungen Leuten 
telbst gekochte Kaffee und auf gemeinsame Kosten be 
stellte Kuch-en sehr gut. Der stellvertr. Vorsitzende des 
Ortsausschusses, Hermann Hansen, d-ankte im Na- 
Uien aller Gäste für die freundliche Aufnahme. Be- 
^or der Rückweg angetreten wurde, tanzte und sang 
jņon ein Weilchen in frischer jugendlicher Fröhlich 
keit. 
* Fahrraddiebstahl. Am Dienstagnachmittag 
wurde vom Ho-f eines Gebäudes in der Königstr-aße 
EfN guterhaltenes Herrenfahrrad entwendet. Das 
,wd hat grau-schivarze Ballonreifen, Dynamo und 
tchwarze Felgen. Der rechte Gummihandgriff ist rot, 
rr linke fehlt. Am hinteren Schutzblech ist ein Ha- 
Jukreuz eingekratzt. 
Rendsburg, den 13. Oktober 1932. 
* Eine Diskussion über die Verhältnisse in Sow 
jetrußland entspann sich gestern abend in einer 
nat-ionalsozia-listi-schen Versammlung im Schützen- 
hof. Es sprach zunächst das frühere Tfch-ekamitglird, 
jetzt Mitglied d-er NSDAP., Karl Klötzmann, 
über feine Erlebnisss in Rußland. Ihm erwiderte 
als Vertreter der KPD. Fiering-Vüd-elsdorf, der 
10 Wochen als Delegierter der Roten Hilfe in 
Rußland war. Zum Schluß sprach der National 
sozialist Hermann Richter. Die Versammlung war 
so stark besucht, daß der Zutritt bereits eine Vier 
telstunde vor Beginn polizeilich gesperrt werden 
mußte. Ueber den Verlauf der Versammlung, die 
erst nach 12 Uhr zu Ende ging, werden wir morgen 
berichten. 
* Ihre Goldene Hochzeit feiern am 19. Oktober 
-der frühere Postbote und langjährige Geldbesteller 
des hiesigen Postamtes, I. H. Schuaars und Frau, 
wohnhaft Eckernförder Straße 15. Der Jubilar ist 
75, -die Frau 71 Jahre alt. Drei Söhne und ein 
Schwiegersohn fielen im Kriege. — Am gleichen 
Tag« feiert eine Tochter mit ihrem Mann die Sil 
berhochzeit. 
* Das Fest der Goldenen Hochzeit begehen am 
Sonnta-g, dem 16. Oktober, der Rentner Karl Duve 
und Frau, Fockbeker Chaussee 10. Der Jubilar ist 
am 21. 6. 1850 zu Sternkrug, Kreis Schlowe, ge 
boren, ist also 82 Jahre alt, die Jubilarin am 11. 4. 
1861 zu Wilster, somit 71 Jahre alt. Beide sind 
geistig und körperlich no-ch sehr rüstig. Duve arbeitet 
noch täglich in seinem Garten und fährt auch noch 
Rad. Der Jubilar ist Veteran von 1870-71. Er 
machte den Feld-zug beim Jäger-Bataillon 9 Ratze- 
bürg mit. Er ist Vorsitzender des hiesigen Kampfge 
nossenvereins von 1870-71 und Ehrenmitglied des 
Reserve- und Lan-dwehrveretns, des Vereins ehern. 
Jäger und Schützen von Rendsburg und Umgegend 
und -des Stahlhelms. 
* Die plattdeutsche Rezitation mit ihren fei 
nen Modulationen und ihrer geruhsamen Be 
liebigkeit steht Hans Kurt Dreyer, dem hier 
schon bekannten Künstler, ganz prächtig. Mit 
welch großartiger Urwüchsigkeit trug er 
Dienstagabend in der Tonhalle das Krenau- 
sche „Poesiealbum" vor — plattdeutscher Hu 
mor in seiner ganzen herzinnerlichen Gut 
mütigkeit. — Ein zweiter Künstler, Fred 
Eriksen, der lyrische Tenor, sang! Der erst 
Mjährige wird demnächst sein Engagement an 
der Wiener Staatsoper antreten. Die Max- 
Arie aus dem „Freischütz" trug er mit Voll 
endung vor. Mit Begeisterung nahm das 
Publikum den Künstler auf. Es merkte, daß 
ihm etwas dargeboten wurde, was weit über 
den Rahmen lrbrettistischer Darbietungen hin 
ausging. Es war wahre Kunst: Zeichen der 
Zeit — wahre Künstler traten im Kabarett 
auf! Ein wehes Gefühl möchte bei diesem 
Gedanken aufkommen. Doch wir wollen ihre 
Leistungen als solche würdigen, gleichviel, wo 
sie auftreten. 
* Rückerstattung von nicht abgefahrenen 
Fahrkarten. Bet der Erstattung von Beträ 
gen für nicht abgefahrene Fahrkarten ist es 
von dem reisenden Publikum als eine ge 
wisse Härte empfunden worden, daß Beträge 
unter 50 $ nicht zurückvergütet werden. 
Namentlich berührte dies eigenartig, wenn 
die nicht abgefahrene Strecke etwa 40 $ 
kostete. Nun soll in dem Rückerstattungsver 
fahren eine Verbesserung erfolgen. Wie der 
Gewerkschaftliche Pressedienst von der Neichs- 
vereinignng der Reisenden und-Vertreter im 
Gewerkschaftsbund der Angestellten erfährt, 
ist bei der Reichsbahn eine Aenderung der 
bisherigen Vorschriften bereits eingeleitet 
worden, so daß in einiger Zeit von allen be 
teiligten Dienststellen auch geringere Beträge 
als 50 S, also bis 20 S im allgemeinen, er 
stattet werden sollen. Den Reichsbahn-Ver 
kehrsämtern ist schon aufgegeben worden, von 
jeüt an hiernach zu verfahren und gegebenen 
falls auch weniger als 20 $ zurückzuzahlen, 
sofern der Fahrgast einen Rechtsanspruch auf 
die Erstattung hat und auf Auszahlung be 
steht. 
* Einstellung von Jungpostboten. Noch bis 
Ende Oktober werden bei den Postämtern die 
Bewerbungen um Einstellung als Jungpost 
bote entgegengenommen. Es handelt sich dabei 
um den Nachwuchs für die mit der Brief- und 
Geldzustellung beschäftigten Beamten. Jedoch 
gestatten die bestehenden Beförderungsvor 
schriften auch bei entsprechender Befähigung 
ein Aufrücken in höhere Beamtenstellen, wofür 
dann aber eine längere Dienstzeit notwendig 
ist. Die Bewerbungen um Einstellung sind an 
das Postamt zu richtn, in dessen Bezirk der Be 
werber wohnt. Die erste Auswahl unter den 
Bewerbern trifft das jeweilige Postamt. Bet 
Bewerbern, die nach dem ersten Eindruck ge 
eignet erscheinen, stellt das Amt die Kenntnisse 
im Lesen, Schreiben und Rechnen fest und das 
Ergbnis wird sodann der Oberpostdirektton zur 
Entscheidung der Bewerbung vorgelegt. 
* Ueber Bodenreform und Brechung der Zins 
knechtschaft spricht in einer öffentlichen Mieterver 
sammlung heute abend im Holstenhaus Dr. Wagxn- 
bach-Berlin. 
* Abendmusik in St. Marien. Es sei nochmals auf 
-die heute abend 8 Uhr in der Marienkirche stattfin- 
idende Abendmusik mit Werken von G. F. Händel 
hingewiesen. Eintritt frei! — 
H Fahrpreisermäßigung für Jugendpflege- 
und Wanderfahrten. Die Pressestelle der Re 
gierung Schleswig teilt mit: Die in Händen 
der Jugenöpflegevereine befindlichen weißen 
Verensausweiskarten über die behördliche 
Anerkennung als Jugendpflegeverein, die bei 
Anträgen auf Inanspruchnahme der Fahr 
preisermäßigung benötigt werden, verlieren 
mit dem 31. Dezember 1832 ihre Gültigkeit. Um 
in den Besitz der neuen blauen Ausmeiskarten 
für 1933-34 zu gelangen, ist ein rechtzeitiger 
Antrag bei dem zuständigen Kreis- bzw. Orts 
ausschuß für Jugendpflege (nicht Regierungs 
präsidenten) erforderlich. Die von dem Regie 
rungspräsidenten in Schleswig ausgefertigten 
Führerausweise verlieren desgleichen am 31. 
Dezember 1832 ihre Gültigkeit. Dagegen blei 
ben die von den Bereinsvorsitzenöen unter Be 
glaubigung durch eine Behörde ausgefertigten 
Führerausweise auch nach dem 31 Dezember 
1932 gültig. 
* Ueber „Deutschland nnd seine Kolonien" 
spricht am kommenden Montag, dem 17. Ok 
tober, auf Einladung des V. D. A. in der Aula 
der Mittelschule Maria Kahle. Die Rednerin, 
die ja hier keine Fremde ist, wird mit der Be 
handlung dieses zur Zeit starkes Interesse 
findenden Themas einen interessanten Abend 
gewährleisten. Näheres ist aus der am Freitag 
erscheinenden Anzeige ersichtlich. 
Was jdi nach sag.cn w&îàe . .. . 
Lande sunrversität und Teppichklopfen! Das sind 
zwei Begriffe, die kaum etwas miteinander zu tun 
haben können. So glaubt man. Und dennoch! 
Polizeilich wurde für Kiel vor vier Jahren das 
Teppich-klopfen werktäglich 4, am Freitag 6 Stun 
den gestattet. Das erscheint der Universitätsleitung 
als eine zu weitgehende Störung geistiger Arbeiten 
Sie erbat von der Kieler Polizeibehörde eine Kür 
zung der Klopszeit, insbesondere im Interesse ihrer 
Dozenten- und Studentenschaft. 
Die Polizei verständigte vor allem -die Kieler 
Hausfrauen und lud die Vertreterinnen -der Frauen, 
vereine zur Lösung des Problems ein. Diese lehn 
ten scharf eine Kürzung ab, da die gellende Teppich- 
klopszeit unbedingt erforderlich sei. Auch eine ange 
regte Einschränkung des Teppich-klopfens in >der 
näheren Umgebung der alma mater, im Stadtteil 
Brunswik, fand eine scharfe Ablehnung der Frauen. 
Das Recht der Hausfrau geht vor, und die treffliche 
Christiana Albertina dürfte hier den Kürzeren 
ziehen. 
Kann man da noch vom schwachen Geschlecht re- 
-den, wenn sogar die Landesuniversität mit all ihrem 
geistigen Rüstzeug vor ihm kapitulieren muß? 
Landesbeiratsiagung 
des Schleswig-Holsteiner-Bundes. 
Der Landesvorstand des Schleswig-Holster- 
ner-Bunöes tagte fast vollzählig am vergange 
nen Sonntag im Kieler Schloß. In sechsstün 
diger Verhandlung wurde die gesamte heimat- 
unö grenzpolitische Lage erörtert und zu ver 
schiedenen Einzelheiten im Sinne der Bundes 
satzung Beschluß gefaßt. Vom regen Leben in 
nerhalb des Bundes zeugten eingehende An 
regungen und Anträge aus den Ortsgruppen, 
die ausgiebig erwogen und einem engeren 
Ausschuß zu weiterer Vorbereitung für die 
Landesbeiratstagung übergeben wurden. Die 
nächste Tagung des auf der Landesversamm 
lung in Eckernförde neugewählten Landesbei 
rats des Schleswig-Holsteiner-Bundes, die ur 
sprünglich für Anfang November vorgesehen 
war, wurde wegen der bevorstehenden Neichs- 
tagswahlen etwas hinausgeschoben und end 
gültig auf Sonntag, den 13. November, anbe 
raumt. Sie wird wieder im Tagungsraum des 
Bundes im Kieler Schloß abgehalten und vor 
nehmlich der Jugendarbeit beiderseits der 
Grenze gewidmet sein. 
iCceis U&tdsbucg 
g-g. Hamdorf, 12. Oktober. Wiedergefundenes 
Fahrrad. Das Fahrrad Marke „Brennabor", das 
wie berichtet, vor einigen Tagen hier gestohlen 
wurde, hat sich in Rendsburg angefunden. Der Tä 
ter, ein Neger Paul B., hat das gestohlene Rad in 
Rendsburg stehen lassen. 
vs. Wachen, 11. Oktober. Abschiedspredigt. 
Am kommenden Sonntag, dem 16. Oktober, 
hält Pastor Liefland von hier, der unsere Ge 
meinde in nächster Zeit verläßt, seine Ab 
schiedspredigt. Pastor Liefland wird auf frei 
willigen Wunsch nach Rosenthal bei Marburg 
(Hessen) versetzt. — Unfall. Ein junger Mann 
von hier wurde in der Dunkelheit von einem 
ohne Licht fahrenden Motorradfahrer ange 
fahren. Der Unzug und Ueberzieher des jun 
gen Manes wurden stark beschädigt. Auch er 
hielt er einige Verletzungen. Der Motorrad 
fahrer kam mit dem Schrecken davon. 
Beim Rübenfahren schwer verunglückt. 
Krempe, 12. Oki. Auf nicht geklärte Weise ist 
ein hier beim Landwirt Hellmann beschäftigter 
junger Mann verunglückt. Als nachmittags das 
Gespann ohne ihn heimkehrte, suchte man ans dem 
Felde nach un-d fand den Vermißten mit einem 
Schädelbruch ans dem Felde auf. 
Autonnfall: Chauffeur durch Schein- 
werser geblendet. 
Garstedt, 12. Okt. Ein Personenauto, dessen 
Chauffeur vom Scheinwerfer eines entgegen 
kommenden Wagens geblendet wurde, fuhr 
hier auf einen haltenden Lastkraftwagen auf. 
Zwei Insassen wurden herausgeschleudert und 
mußten mit erheblichen Verletzungen ins 
Krankenhaus geschafft werden. 
Aus dem 3. Stockwerk die Treppe 
hinabgestürzt. 
Neumünster, 12. Okt. Als der Schlächter- 
lehrling Wilhelm Krohne gestern abend kurz 
nach 8 Uhr sein Zimmer verlassen hatte, um 
mit einigen Kollegen auszugehen, rutschte er 
nach einigen Stufen über das Treppengelän 
der und stürzte haltlos in die Tiefe. Mit 
einem schweren Schädelbruch wurde er von 
den entsetzten Hausbewohnern aufgefunden, 
die seine sofortige Ueberführung ins Kranken 
haus veranlaßten. Dort liegt er in besorgnis 
erregendem Zustand danieder. Bis heute mor 
gen hatte er die Besinnung nicht wieder er 
langt. Ter Verunglückte ist ein Sohn der 
Eheleute Oberpostschaffner Krohne in Bra-- 
chenfeld. 
* * * 
Kiel, 12. Okt. Ersatzbau „Niobe" noch nicht ver 
geben! Die Pläne des von der Marineleitung be 
absichtigten Neubaus eines Segelschulschiffes der 
Reichsmarine werden Anfang November verschie 
denen Wersten zur Abgabe eines Kostenanschlages 
zugeleitet werden. Einige Wersten haben bereits 
unverbindlich Kostenanschläge eigener Entwürfe 
eingereicht. Das Gerücht, der Neubau fei schon an 
Vlohm und Voß, Hamburg, vergeben, ist falsch. 
x. Ncumünster, 12. Okt. Zwei schwere Nn- 
glückssälle gleicher Art ereigneten sich gestern 
abend und heilte nachmittag in zwei verschiede 
nen Stellen der Stadt. Vor dem Hanse Kaiser 
straße 18 kam auf der steinernen Treppe vor 
der Haustür das 9jährige Töchterchen des Ar 
beiters Köhler so unglücklich zu Fall, daß es 
mit beiden Armen in eine Fensterscheibe stürz 
te nnd sich die Sehnen beider Handgelenke 
durchschnitt. Nach Anlegung eines Notverban- 
des mußte die Kleine dem Krankenhause znge- 
führt werden, wo beide verletzten Glieder in 
Gips glegt wurden. — Der gleiche Unfall er-
	        
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