Cine Reichs-Holdinggesellschaft?
Sim Vankenkontrolle un- kerditpslitik.
Tie Reichsregierung trägt sich mit öer Ab
sicht, irr stärkere«, Matze als bisher auf die
Organisation des Kreditwesens Einfluß zu
nehmen. Die Schaffung einer Kontrollinstanz
für die Banken, an denen Las Reich beteiligt
ist, steht im Vordergründe der Erwägungen,
und als Hauptanwärter für einen derartigen
Posten gilt der frühere Reichsbankpräsiöent
Dr. Schacht, der sich zurzeit in London aufhält.
Diese Mitteilungen werden jetzt auch von
maßgebender Stelle bestätigt. Es wird erklärt,
daß bei der Reichsregierung Erwägungen
schweben, die bisherige Vankenkontrolle den
Erfordernissen des neuen Wirtschaftspro
gramms anzupassen.
Darüber hinaus erfährt ein Hamburger
Blatt folgendes: Es soll entweder die Zustän
digkeit des auf Grund der Notveroröung vom
21. September 19-31 geschaffenen Reichsbanken
kommissars erweitert oder neben dieser Stelle
noch eine besondere Instanz geschaffen werden,
öer die Ausgabe zufallen würde, den reichs
seitigen Einfluß auf die Banken, an denen das
Reich beteiligt ist, in entscheidender Weise zu
erhöhen. In jedem Falle würde die Kontrolle
des Reiches über die Kreditgewährung be
trächtlich ausgebaut werdW. Dabei wird die
Begründung einer sogenannten Neichstreu-
haudstelle, von der schon wiederholt gesprochen
wurde, ins Auge gefaßt. In ihr als Holding-
Gesellschaft würden die direkten Beteiligungen
des Reiches wie an öer Dresdener Bank und
ebenso die indirekten Interessen des Reiches
wie an der Commerzbank, der Allgemeinen
Deutschen Creditanstalt und der DD-Bank
vereinigt werden. Mit dieser organisatorischen
Neugestaltung würde weniger eine Zentrali
sierung der Vermögensverwaltung als eine
Konzentration des vom Reiche auf das private
Kreditwesen ausgeübten Einflusses erstrebt
werden.
Mau gibt sich kaum noch Illusionen darüber
hin, daß die Ausführung des landwirtschaftli
chen Stützungsprogramms in seinem handels
politischen Teil Schwierigkeiten bereiten wird.
Umso mehr betont man die Notwendigkeit, in
kreditpolitischer Hinsicht eine größere Freiheit
als bisher für ein Entgegenkommen an die
Landwirtschaft zu erlangen. In diesem Punkte
hat die Neichsbank im Hinblick auf ihre gesamt
wirtschaftliche Stellung von jeher eine Politik
der Vorsicht vertreten. Auch der Gercke-Plan
spielt in die kreöitpolitischen Pläne der Rcichs-
regierung hinein.
«22
Dänemark vor einer
Handelsöiktatur.
r.-U. Kopenhagen, 11. Oktober. Mit ziemlicher
Bestimmtheit verlautet, daß die Valutagesetze, die
der Hanöelsminister am heutigen Dienstag dem
Folketing vorlegen wird, auf eine HandelSöiktatur
für den Zeitraum von iy 2 Jahren hinauslaufen.
Der Handelsminister soll die vollzählige Herrschaft
über die Wareneinfuhr bis zum März 1934 erhal
ten. Die Valutazentrale soll abgeschafft und durch
ein dreiköpfiges Direktorium ersetzt werden. Von
einer Freiliste soll in den neuen Gesetzen kèine
Rede mehr sein. Dagegen sollen neue Zölle einge
führt werden und zwar höchstwahrscheinlich Ge
wichtszölle anstatt Wertzölle für Kunstseide, Leder
waren. Schuhwaren «sw. Weiter soll in den Geset
zen bestimmt werden, daß die Inlandspreise nur
erhöht werden dürfen, wenn die Erzeugungsun
kosten steigen.
Diese Gesetzesvorschläge würden voraussichtlich
noch im Laufe des Winters Folketings-Neuwahlen
zur Folgeh aben, da sich gegen sie schon jetzt sehr
starke Opposition geltend macht.
Die Darlehen der Nationalbank haben sich im ver
laufenen Monat um 4 Mill. Kr. verringert, außer
dem sind die Anleihen des Finanzministeriums bei den
Banken um 31 Mill. Kr. heruntergegangen. Der Va
lutabestand der Nationalbank ist um 23 Mill Kr
vergrößert worden. Auf der Passivseite sind die Gut
haben der ausländischen Korrespondenten in däni
schen Kronen mit 13 Mill. Kr. vergrößert. Ultimo
August 1931 betrug die Notcnmenge 330,5 Mill Kr
Die Arbeitslofigkeit war Ausgang August 30.1 Proz
gegen 11,8 Proz. ultimo August 1931, in den eigent-
nchen Fndustriefächern war der Prozentsatz in diesem
Fahre 27,3 gegen 14,0 im August 1931.
Die LMroWlev KsWeise.
Die Preise für Septemberkohl, öer im übrigen
kaum abzusetzen ist, liegen zur Zeit mit 28 Pfg. je
Zentner weit unter dem Gestehungspreis. Man
rechnet damit, daß in Dithmarschen rund 7000 Wag
gons als Viehfutter Verwendung finden müssen.
Dazu kommt, daß rund 4500 Waggons Frühkohl,
weil unverkäuflich, untergepflügt werden mußten.
Den Verlust, der den dithmarscher Felögemüsean-
bauern in diesem Jahre erwachsen ist, kann man
mit etwa 1% Millionen JUi beziffern.
37*% Bankdiskont in Dänemark.
Die dänische Nationalbank hat den Diskontsatz
mit Wirkung am Mittwoch. 12. Oktober, von 4 auf
S l A Prozent herabgesetzt. — Der Satz von 4 Prozent
war seit dem 80. Mai dieses Jahres in Kraft.
Eine falsche Rechnung?
Keine englische» Vergünstigungen für Dänemark.
In der großen jütischen Vauernversammlung in
Aarhus am Sonnabend wurden zwei Reden von
führenden dänischen Landwirten gehalten, die An
spruch auf weitgehendes Interesse haben. Der Füh
rer der Partei Venstre. Madsen-Mygdal, malte die
Situation öer dänischen Landwirtschaft in den
schwärzesten Farben, war der Zuknnft gegenüber
skeptisch und warnte vor einer effektiven Zollpoli
tik. Der Führer öer Bewegnng L. S., Knud Bach,
forderte energisch, daß der dänischen Landwirtschaft
durch einen höheren Sterlingkurs in Dänemark ge
holfen werde.
Madsen-Mygdal führte u. a. aus: „Leider ist keine
Aussicht vorhanden, daß die Preise schnell steigen
werden, und jedenfalls ist absolut keine Aussicht
vorhanden, daß sie ebenso schnell und ebenso stark
steigen werden, wie sie gefallen sind. Wir dänischen
Landwirte sind bisher nicht nur imstande gewesen,
unverminderte Exportmengen abzusetzen, sondern
sie sogar zu vermehren.
Es ist uns gelungen, einen größeren Teil
unseres Imports nach England zu verlegen,
ohne daß wir jedoch bis auf weiteres be
sondere Einräumungen ans diesem Grunde
erlangt haben. Leider mntz wohl auch als
zweifelhaft bezeichnet werden, daß wir in
Zukunst Begünstigungen dafür erhalten.
Die Abmachungen, die in Ottawa getroffen sind,
bedeuten eine Mauer um das britische Imperium,
und man muß darauf vorbereitet sein, daß die Aus
lichten auf Sondervorteile für uns klein und gering
Ksrzufriàrchàn tot fchkesw.-
hsêstem. MrfchergewerbSo
Die schwierige Wirtschaftslage, in die große Kreise
des Fleischergewerbes, besonders in den Klein- und
Mittelstädten der Provinz, durch die zunehmende
steuerliche Belastung und den rückgängigen Fleischkon
sum geraten sind, macht sich in immer tiefer greifen
der Unzufriedenheit mit der Neichsleitung des Flci-
scherverbandcs bemerkbar. Nach einer Mitteilung aus
Flensburg wird wahrscheinlich demnächst auf einem
außerordentlichen schleswig-holsteinischen Obermeister-
tag zu diesen Fragen Stellung genommen werden.
U. a. soll die Gründung einer neuen Organisation für
Norddeutschland behandelt werden.
Vordesholm nicht aufzulösen. Die Abgeordnetenver
sammlung des Kreisvereins, die Anfang November
eine gemeinsame Tagung mit dem Boröesholmer
landwirtschaftlichen Verein in Bordesholm anläß
lich des neunzigjährigen Bestehens dieses Vereins
abhalten wird, soll sich mit dieser Frage näher be
fassen und endgültig dazu Stellung nehmen.
Sodann berichtete Direktor Dr. Weigmann über
die Prämiierung von Rübenfelöern im ehemaligen
Kreis Bordesholm. Von 50 Bewerbern haben 33
Preise erhalten, und zwar 13 erste, 10 zweite und 10
dritte Preise. Die Rübenselöer sind durchweg gut.
An Stelle öer Geldpreise sollen Diplome ausgege
ben werden. Die Träger der ersten Preise erhalten
überdies Düngemittel, die von den Beratungs
stellen der Düngemittelerzeugungsfirmen und von
den Mühlenwerken Brüggen und Rix zur Ver
fügung gestellt worden sind.
Wieffchsstsrrmsfch«.
Wertere Zunahme der Arbertslosenzahl in Däne
mark. Die Zahl der dänischen Arbeitslosen ist in
der letzten Woche wiederum um fast 2009 auf 123 000
gestiegen.
Lohnabbau in der deutschen Herrenkonfektion. In
der Herrenkonfektion ist es nach langen Verhand
lungen gelungen, eine Einigung im Reichstarif zu
erlangen, und zwar ab 1. November. Der Lolm-
abbau beträgt für die Arbeiter 5 Prozent und für
die Zuichneiöer 8 Prozent.
Deutschland kauft den größten Teil der Käse-
?f."buktron Dänemarks. Nach den Berechnungen des
dainfchen Statistischen Departements ist die Ans-
şuyr Dänemarks an Käse in den ersten acht Mona
ten 1982 auf 8806 Tonnen gestiegen gegen 277 Ton
nen rm gleichen Zeitraum des Vorjahres, also um
3c,6 Prozent. Von öer gesamten Käse-Ausfuhr Dä
nemarks hat Deutschland 8309 Tonnen abgenommen
gegen 2228 Tonnen im Vorjahr, also etwa 50 Pro-
Arsst mehr. Der nächstbeste Küsekunde Dänemarks
nicd die Bereinigten Staaten, die aber nur 239
Tonnen abgenommen haben q.eqen 258 Tonnen im
Vor: ah r.
Fortschritte des freiwilligen Arbeitsdienstes im
Bezirk Niedersachsen. Nach den neuesten Feststellun
gen hat die Zahl der tatsächlich beschäftigten Ar-
beitsöienstwilligen schnell weiter zugenommen. Sie
beträgt z. Zt. im Lanöesarbeitsamtsbezirk Nieder
achsen mehr als 13 000 (gegenüber 4800 Ende Juli
und 7400 Ende August). Trotz der vorgerückten
Jahreszeit ist noch mit weiteren Steigerungen in
der allernächsten Zeit zu rechnen.
Klepper-Ausschuß am 14. Oktober.
. TU. Berlin, 12. Okt. (Gig. Funkmeld.) Der Vor-
itzende des Klepper-Ausschusses, Dr. Zubke (D.-Nat.),
hat den Ausschuß zu Freitag, dem 14. Oktober, ein
berufen.
Amtliche Währungskurse
Pfund Sterling
! Dollar .
'00 dän. Kr. *•••••••••••• •••■
100 frz. Frank
Peseta
Lira
(ötjnt Gewähr!) Geldkurs
11. 10.
14 53
4209
75 32
165S
34 47
21 58
MeîlîA 7 Elektrolytkupfer per 100 kg
prompt cif. Hambg. Brem. od. Rotterd.
54.50 1 K»
tober 1932. Es wurden folgende Preise notiert:
Deutsche Eier: frische, gestempelte, Sonderklasst-
über 65 Gr. 11,25—11,5, Größe A, über 60 Gr. 10,I s
bis 11, Größe B, über 65 Gr. 10—10.25. Grüße %
über 50 Gr. 9,25—9,5; ungestempelte 11—11,25, 10,7°
vis 11, 10, 9,25—9,5; kleine, Größe D, 7.76; 2. Sorte
7,6—8. — B. Auslanöseier: Holländer 9—10, Dc>-
iten 9—9,5, Schweden 9—10, Vulgaren 8—8,25, Ru-
mänen 7,5—8, Russen 6,6—7. — Kühlhauseier: Chi
ne,en 6,6, Deutsche 8,5. — Kalkeier: Dänen 7,5—7,75*
Lpitzenpreise nach oben und unten bleiben nnbe-
rücknchtigt. Die Preise verstehen sich in Pfg. je Stiia
frei Laden des Einzelhändlers. Tendenz- fest.
MrMerWe.
Das rhesmfche Kattbtotpferö
to Hannover.
Ende September fand in Hannover eine Auktion der
rheinischen Kaltblutstuten im Alter bis zu 2y Jahren
ßatt, die von mehr als 500 Landwirten aus allen
Teilen Hannovers, im besonderen auch aus Ostfries
land, aus Emsland und aus Nordhannover besucht
war. Die Preise bewegten stch beim Stntenhandel von
600—1300 NM. In einer Züchterbesprechung wurde be
schloßen, auch in Zukunft ähnliche Auktionen zu ver
anstalten und zwar mit Arbeitspferden in einer Früh
jahrsauktion, mit Sangşohlen in einer Spätsommer
auktion und mit Zuchtpferden gelegentlich der Hengst-
körung im Herbst. Ferner wurde ein Beschluß herbei
geführt. der der engeren Zusammenarbeit zwischen der
Rheinischen Landwirtschaftskammer und dem Kaltblut-
Zuchtverband Hannover die Wege ebnen soll. — Diese
Veranstaltung hannoverscher Kaltblu-tzüchter zeigt, daß
der hannoversche Bauer gewillt ist, das Pferd zu züch
ten, das der Markt verlangt.
Die rvirtkchaktslase
Dänemarks.
Die Nationalbank in Kopenhagen und das Stati
stische Departement des dänischen Staates teilen fol
gendes mit: «•
Die dänische landwirtschaftliche Ausfuhr war im
August für Eier etwas größer, für die übrigen Waren
etwas geringer als im entsvrechonden Monat 1931
Die ş Preise waren für alle Waren niedriger.
Die gesamte Einfuhr betrua im Juli 80,5 Mill Kr.,
Me Alisfubr 94.2 Kr.. so daß ein Ausfuhrüberschuß
°on 13,7 Mill. Kr. zu verzeichnen war. während im
zuli 1931 ein Einfuhrüberschuß von 4,8 Mill Kr
bestand. In der Zeit Januar—Juli war im Jahre
>932 ein Einfuhrüberschuß von 26,0 Mill. Kr. gegen
16,3 Mill. .Er. in 1934.
Ķàe àMszrng -es ton-w.
Kreisverems Voröeshokm
In einer Vorstandssitznng des landwirtschaftlichen
Kreisvereins für den Kreis Bordesholm wurde zu
der Frage der Auswirkung öer Kreisauflösung auf
das landwirtschaftliche Vereinswesen eingehend
Stellung genommen. Es kommt allgemein die Auf
fassung zum Ausdruck, daß die Auslosung des Kreis
vereins sowohl den direkt angeschlossenen als auch
den zweckverwandten Vereinen einen außerordent
lichen Schaden zufügen wird, ja, daß einzelne Teile
öer Vereine vollkommen in öer Luft schweben
würden, da sie nirgends zugehören würden. Nach
dem öer Vorsitzende, Hofbesitzer August Blöcker,
Klein-Harrie. mitteilte, daß auch öer Direktor der
Landwirtschaftskammer empfohlen hat, die bestehen
den landwirtschaftlichen Organisationen im bisheri
gen Kreise VoröeSholm zu erhalten, wurde einstim
mig beschlossen, den landwirtschastlichen Kreisverein
Die ÄirchentteurrpMchr.
Anfrage I. P. in N. Ans öer evangelischen Lan
deskirche ansgetreten, habe ich gegen den Kirchen-
steu erbe scheid der hiesigen ev.-Iuttz. Kirchengemeinde,
mit dem ich zu Kirchensteuer auf Grund der Grund-
vermögenssteuer veranlagt war, mit Begründung
aut de« Paragraphen 2 des Kirchensteuerqesetzes —
„Kirchensteuerpflichtig sind alle Evangelischen, wel-
che der Kirchengemeinde durch ihren Wohnsitz an
gehören — Einsvruch erhoben. Auf diesen Ein
bruch ist eine Ablehnung des Kirchenvorstandes
erfolgt, in welcher es unter anderem lautet: „Ih
rem Einspruch kann nicht stattgegeben werden, da
das angeführte Kirchensteuerqesetz in der Nortorfer
Kirchengemeinde nicht eingeführt ist, hier vielmehr
da-, alte Kirchensteuerrccht mit dinglichem Charak
ter öer Kirchensteuer gilt."
Ich beabsichtige hiergegen das zweite Rechtsmit
tel einzulegen. 1. Ist das die Beschwerde beim
Synodalausschuß? Welches ist seine Adresse? Wenn
nicht beim Synoöalausschuß, wo dann? 2. Ist nicht
die obige Berufung öer Kirche auf älteres Recht
gesetzwidrig, da doch das Kirchenaustrittsgesetz vom
80. 11. 20 Paragraph 2 Abs. 2 von ganz anderen
Leistungen als Steuern spricht? (Leistungen, die
nicht im Zwangsverfahren der Kirchcnsteuergesetze
beigetrieben werden können, sondern vor den or-
dentlichen Gerichten Eingeklagt werden müssen.)
3. Ist denn die Nortorfer Kirchengemeinde über
haupt bcrechtiat, das Kirchensteueraesetz (doch of
fenbar Preußisches Landesgesetz) unbeachtet zu las
sen und „bei stch nicht einzuführen"?
Antwort: Das Kirchenbüro Rendsburg schreibt
uns dazu: In Norton gilt sogenanntes älteres
Kirchensteuerrecht. Die Befugnis, die Kirchensteuern
auch nach Inkrafttreten des Kirchensteuergesetzes
(am 1. 4. 1906) auf Grund älterer Stenerordnnngen
zu erheben, ergibt sich aus 8 30 des Kirchensteuer-
gesetzes, der zu den durch Artikel 137 Absatz 6 der
Reichsverfassung aufrecht erhaltenen landesrecht
lichen Bestimmunqen gehört.
Nach dem preußischen Gesetz vom 80. 11. 1920,
8 2, betr. den Austritt aus den Religionsqesell-
schaften öffentlichen Rechts bewirkt die AnStritts-
erklärung die dauernde Befreiung des Ausgetrete
nen von allen Leistunaen, die auf der persönlichen
Znqehörigkeit zu der ReligionSqesellschast beruhen.
In diesem Falle beruht die Zahlnngspflicht nicht
an; der persönlichen Zuachöriakeit, sondern auf der
dinglichen Kirchcnsteucrpslicht. und diese wird durch
die Austrittserkläruna nickt berührt, wie 8 2. Abs. 2
ausdrücklich bervorhcbt. Diese Leistunaen können
im Verwaltungszwangsverfahren beigetrieben
werden.
Zum Nebergang von einer älteren Stcuerord-
nuna zum Kirchensteuerqesetz bedarf es eines Be
schlusses der Kirckenvertrctnng nnd der Genehmi
gung dieses Beschliisses durch das Landeskirchen-
amt. (8 80 Satz 2 des Kirchensteueraesetzes.) Evtl,
wäre der Nachweis zu ervrinaen, daß dies gekche-
hcn ist, sonst gilt das ältere Recht. Eine Verpflich
tung, das neue Kirchenstencrgesctz einzuführen, be
steht für die Kirchengemeinde nicht.
Gegen den Bescheid auf den Einspruch siebt dem
Stenerpflichtiaen binnen 6 Wochen nach öer Zustel
lung des Bescheides der Rekn'-s zu. der bei dem
Synodalausschnß, Rendsburg, Prirm>'nstr. 8, einzu
legen ist. Es entscheidet denn der Reaìev,»nasn''ä-
sident. Nach vorstehender Sachlage dürfte der Re
kurs zwecklos sein.
Eiernmrkl.
Preîsnotrernnaen r>"r Eft- Festaestellt vm ?>er
Eiernotierungskommission in Hamburg am 11. Ok-
Niebnll, 11. Oktober. Dem Viehmarkt waren 8 s1 ?
StuÆ Rindvieh, 77 Schafe und Lämmer und 2- 1
Ferkel zugeführt. Es ivuröen folgende Preise tt>
Sielt: Ochsen 26—25, 24—25, Omen 26—28, 23-25.
junge Kühe 25—26, ältere 23—24 Pfg. für das Pft>
Lebendgewicht. Spitzentiere wurden über Notiz be
zahlt. Stallochsen kosteten 22—24 Pfg. das P surft
Lebendgewicht. Zuchtschaft wurden mit 27—82
bas Stück bezahlt. Lämmer mit 22—23 Pia das
Pfund Lebendgewicht. 4—6 Wochen alte Ferkel ff'
steten 5—6 MJC, ältere entsprechend mehr. Nach Le
bendgewicht wurden die Ferkel mit 22—26 Pfg. pro
Pfund bezahlt.
Wandsbek. 12. Oktober. Der Hauptviehmarkt
zeigte beim Ferkelmarkt einen bedeutenden Aus
trieb Ueber 400 Ferkel standen zum Verkauf. Der
Handel blieb anfangs schleppend; aber auch die spa
teren Umsätze erreichten keine völlige Räumung aM
Markt,chluß. Für 4—5 Wochen alte Ferkel forderte
man 4—5 &JI, für 6—8 Wochen alte 6—8 MJt, für
8—10 Wochen alte 8—10 -JUi, 10—12 Wochen alte
12 ä«. Futter- und Läuferschioeine fehlten-
Der Pserdemarkt blieb unbedeutend. Trotz zahl
reich erschienener Interessenten aus der Umgegend
kam ein flotter Handel nicht in Gang. Für mittlere
Pferde. 1. Sorte, sind 700—800 &jl, für mittlere
Arbeitspferde 400—500 MM, für Schlachtpferde 120
bis 180 JUl und für Ponypferde 80—100 3l.fl ge
fordert.
Viehmärkte vom 11. Oktober 1982.
Berlin: Ochsen 29—30, 26—28, 23—25, 20—22,
Bullen 26—28, 23—25, 19—22, Kühe 24—25, 20—23,
16—19, 10—15, Färsen 25—28, 19—23, Fresser 16 bis
22, Kälber 48—55, 38—50, 20—30, Schafe 30—31, 8ö
bis 37, 33—35, 28—82, 14—26, Schweine 47—48, 44 ,
bis 46, 41—44, 38—40, 35—37, Sauen 38—40 Auf
trieb: 2036 Rinder, 2242 Kälber. 3706 Schase.'l294l
Schweine. Tendenz: Rinder ruhig. Kälber ziemlich
glatt, Schafe und Schweine ruhig.
Frankfurt a. M.: Ochsen 29—82, 25—28. 20—24,
Bullen 26—28, 21—25. Kühe 25—27, 21—24, 16—20,
Famen 31—33. 27-80, 22-26. Auftrieb: 1505 Rinder.
Tendenz: ruhig.
Kiel: Ochsen 27—29, Bullen 19—20, 17—19, 12—1»,
Kühe 24—26, 18—22, 14-16, 7-10, Färsen 27-29,
22-25, 17-20, Kälber 38-47, 20-34, 14-17 Schaft
26—28, Schweine 41—42, 40—41, 40—41 34—39, 3?
bis 36. Sauen 80—34, Auftrieb: 315 Rinder, 11 9
Kälber, 76 Schafe, 575 Schweine. Tendenz: mittel.
Hamburg: Kälber 62—67. 46—49, 86—41, 18—23.
Schweine 45—46. 43—44, 42—43, 38—40, 31—3d.
Sauen 32—38. Auftrieb: 828 Kälber. 4697 Schweine.
Tendenz: Kälber lebhaft, Schweine gut.
Köln: Ochsen 28—32, 24—27. 20—23. Bullen 2r
Vis 24, 18—21. Kühe 27-30, 23—26. 18-22. 14—1».
Färsen 28-32, 24-27. Fresser 17-25. Schweine f
bis 47, 44—47, 43—47, 40-45, Sauen 34—40 A>0-
trieß: 1435 Rinder, 3677 Schweine. Tendenz: Rinder
rubig, Schweine ruhig.
Magdeburg: Ochsen 30—32. 26—28. 23—25, Bullen
28—30. 24-27. 20—23, Kühe 24-28, 20—28. 16-19.
10—15, Färsen 28—81. 23—27. Fresser 18—22. Kälber
82-40, 20—30, Schafe 80—83. 25—28. 20—->4’ 12—I 9 -
Schweine 45—47, 48—46, 41-45, 38—42 Sauen 37
bis 41. Auftrieb: 827 Rinder. 493 Kälber. 218 Schaft.
4019 Schweine. Tendenz: Rinder schleckt, fon't
lanasam.
Mannheim: Ochsen 32—34, 26—29, 26—29. Bullen
^5—27, 21—23, 19—21, Kühe 24—26. 20-22. 16- G
10—13, Färsen 83—85, 28—30, 25—27. Schweine d»
bis 51, 49—61, 47—48, 45—47, 42—44, 40—42 Sa»eN
89—41, Anstrieb: 1015 Rinder. 2893 Schweine Ten
denz: mittel.
Unter Devisen versteht man WechftI (im volks
tümlichen Sprachgebrauch aber auch Schecks und >>
gar Banknoten), mit denen man Forderungen aus
ländischer Gläubiger bezahlt. Durch Benutzung van
Devisen wird der Versand von Bargeld (insbeson
dere Gold) über die Grenzen hinweg vermieden-
und es werden die damit verbundenen Versand-
und Sicherungskosten erspart. Beispiel: Die deutsche
Weberei Kottbuser u. Co. verkauft an die englische
Firma John u. Bull in Manchester echt englische
Tuche, Made in Germany, im Werte von 1000 eng-
lilchen Pfund Die englische Firma zahlt nun
etwa in bar, svdern kauft sich Devisen, d. h. Aus-
landswechsel, z-u deren Einlösung beispielsweise d>e
englijche Heringssalzerfirma Catcher u. Co. ver
pflichtet ist und sendet sie an Kottbuser u. Co Leh-
tere verkaufen ihrerseits die Devisen durch Bank
vermittlung an den deutschen Heringsimporteur
Bändiger, und dieser hat nun die Möglichkeit, ö c ”
ringe, die er von Catcher bezog, damit zu bezahlen.
Es liegt auf der Hand, daß solcherart der Berland
von Bargeld über die Zollgrenzen hinaus vermie
den wird. Ganz zu umgehen ist er freilich nicht.
Verlag u Truck: Heinrich Möller Söhne
Rendsburg.
Cbeiredoktiov u VerlagSIeitnna: Ferd Möller-
Verantwortlich für Leitartikel: Ferd Möller
Politik: Adolf Greaori für den allaemeî-
nen Teil und Feuilleton: Herbert Pudl'
mann für den wirtschaftlichen Teil: Dr Jot).
Goich für den vrvvinzieNen und örtlichen TeN-
Karl Müller alle in Rendsbura — Ber
liner S ch r i ş t I e i t I, n g : BettiivEhallottew
6 u r (1 9 19. Fe-. '"Zecher H
Heerstraße 0330.
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