ursprünglichen Regrerungsprogramm negļ of
fenbar darin, datz hier keine Konstruktion auf
dem Trümmerfeld der deutschen Wirtschaft er
richtet wird. sondern datz er alle Kräfte und
Hilfsmöglichkeite« zu einer sofort zu begin
nenden Aktion organisch zusammenfaßt.
*
Von anderer Seite wird gemeldet:
Gegen diesen Plan sind zahlreiche Bedenken
geltend gemacht worden. Einmal ist die For
derung des Gereke-Planes, datz dieser Kredit
zinslos gegeben werden soll, auf Widerstand
gestoßen, und zwar dürfte eine Annäherung
der Meinungen in der Richtung erzielt sein,
datz eine Verzinsung der Kredite in Höhe von
2 Prozent in Aussicht genommen ist. Die Ge
meinden wehren sich auch gegen diese 2 Pro
zent und betonen, daß sie günstigenfalls 1 Pro
zent soznsagen als Ersetzung der Verwal-
tnngsunkoften zu tragen in der Lage seien.
Es ist nun der Gedanke aufgetaucht, die Dif
ferenz zwischen 1 und 2 Prozent derart zu
decken, datz das Reich 1 Prozent der Verzin
sung trägt, und zwar aus den Ersparnissen auf
dem Gebiet der sozialen Unterstützungen, deren
Bedarf sich durch die Arbeitsbeschaffung ver
ringern würde.
Ein zweiter Einwand gegen das Gereke-
Projekt verlangt eine weitgehende Kontrolle
über die von den Gemeinden aufzunehmenden
Kredite, eine Forderung, der nach den gegen
wärtigen Plänen in der Form Rechnung ge
tragen werden soll, daß die gesamten Kredite
über die Deutsche Giro-Zentrale laufen. Die
Voraussetzung für die Durchführung dieser
Pläne ist aber, daß das im vergangenen Jahre
im Verfolg der Bankenkrise erfolgte Verbot
an die Sparkasien, keinerlei Kommunalkrediie
zu gewähren, zum mindesten für diese Zwecke
abgeändert wird.
Senkung der Auslandsschulden.
Es verlautet, datz zur Durchführv^, dieser
- Aktion ein besonderer Reichskomm,.ar bestellt
werden soll, wofür Dr. Schacht dem Verneh
men nach in Aussicht genommen ist. Diese
Frage steckt aber noch in den allerersten An-
< sängen.
* * *
Die Minettssitzung vom Freilgg.
TU. Berlin, 7. Oktober. In der Kabinettssitzung
’’ asm Freitagmittag wurden keine Beschlüsse gefaßt.
Man beschäftigte sich mit der Antwort an die eng
lische Regierung auf die Einladung zur Abrüstungs-
bespvechung in London, ohne aber schon zu einer
Entscheidung zu kommen. Es ist anzunehmen, daß
erst noch Rückfragen gehalten werden sollen.
Ferner wurden wirtschaftliche Fragen erörtert,
wie die Frage der subventionierten Betriebe und der
privaten Auslandsschulden. Bon dem Geldanken der
Ernennung eines Reichskommissars für die Schulden
‘‘ scheint man wieder etwas abgekommen zu sein, man
will bestimmten Herren entsprechende Sonderauf-
' * träge erteilen, ohne sie jedoch offiziell zu Reichskom-
missaren zu ernennen. Erörtert wurde auch die
Frage, ob man die Rentenkürzung der Juni-Notver
ordnung jetzt wieder aufheben solle.
* . *
DeuWand zur Konferenz bereiļ.
Berlin, 7. Oktober. Die Antwort der Reichsregie,
rung an die britische Regierung, über die in der
heutigen Kabinettsberàng beschlossen wurde, ist be-
„ reits nach London geleitet worden. Es handelt sich
um eine Aufzeichnung, in der grundsätzlich die Au-
stimmung zum Gedanken einer Konferenz erteilt
wird. Im Hinblick aus die französische Haltung be
weist die Reichsregierung ein sehr großes Entgegen-
„ kommen. Sie spricht lediglich die Erwartung aus,
, daß die Verhandlungen der Konferenz an den Stand
der Ereignisse vor den französischen und englischen
Aeußerungen zum deutschen Wehrmemorandnm an-
knüpfen werden, daß Thema und Umfang der Kon
ferenz geklärt wird und baß die Konferenz sich die
ernste Prüfung der deutschen Gleichberechtigung zum
Ziele setzt.
* * *
Schluß der NSDAV.-Tagum in München
Die am Freitag . stattgefundene Schlußsitzung der
^'aalionalsozialsitischen Führertagung in München, die
z Presiefragen gewidmet war, wurde, wie die Reichs
pressestelle der NSDAP, mitteilt, vom Reichsorgani
sationsleiter Gregor Stvasser eröffnet. Der Leiter der
Reichspressestelle der NSDAP., Dr. Otto Dietrich, be
richtete über „Presse und Zeitungspolitik der NSDAP."
Jetzt sei, erklärte er, bie- n a ti on alsozi alt sti sche Presse
mit dem Ausblau der Ka-mpfb lütter zu Tageszeitungen
in ein neues Entwicklungsstadtum eingetreten.
-î- * *
Die Kämpfe in der Mandschurei.
Tie Japaner teilen mit, daß die Kämpfe an
dem Fluß Nonni zwischen den Aufständischen
und der japanischen Armee unter Führung
des Generals Murai mit dem Sieg der japa
nischen Truppen beendet sind. Ueber 150 Auf
ständische wurden getötet. An den Kämpfen
haben vier japanische Bombengeschwader teil
genommen, die jetzt die Aufgabe haben, die
Eisenbahnstrecke Srpinkai—Tanon von Auf
ständischen zu räumen.
* * *
5 Todesurteile in der Sowjetunion vollstreckt.
Das Gericht in Tomsk verurteilte fünf Beamte
der Genossenschaften wegen Sabotage und gegen-
. revolutionärer Umtriebe zum Tode durch Erschie
ßen. Die Todesurteile wurden durch die Wachen
der OEPU. vollstreckt.
ļin großer Äbmtmrer sucht Nutze.
„Wir haben da einen chinesischen Heiligen
an Bord!" sagte mir der Kapitän des norwe
gischen Dampfers „Trianon" und wies auf
den merkwürdigen Mann hin, der in Ruhe
und Beschaulichkeit an der Reeling hockte und
auf das Meer starrte. Der „Heilige" trug einen
safranfarbigen Mantel. Sein Schädel war ge
schoren und wies zwölf Narbenringe auf, die
man in den Kopf schnitt. Das ist das Zeichen,
datz dieser Mann durch die schwere Prüfung
der „Geburt" der chinesischen Buddhisten hin
durchging. Als er den Kopf ein wenig zur
Seite wandte, erkannte man ein scharf geschnit
tenes, europäisches Gesicht.
„Ein seltsamer Heiliger. Er fährt nach Eu
ropa zurück. Wenn ich Ihnen den Namen sage,
dann glauben Sie's nicht. . ." fuhr der Kapi
tän mit gedämpfter Stimme fort . . . „Tre-
bitsch-Lincoln!"
Muß man viel erzählen zu diesem Namen?
Der große Abenteurer, der Spion, der Pre
diger. Der Mann vom englischen „Secret
Service", vom „Intelligence Service", der
Abgeordnete im Unterhaus, der Kriegsagent
und Spitzel, der lutheranische Prediger von
Hamburg, der Pressechef der Kapp-Regierung,
der Missionar von Kanada, der amerikanische
Küster, der Sträfling, der politische Ratgeber
chinesischer Generäle — und nun auf einmal
Mönch, buddhistischer Mönch.
Er reist nicht als Trebitsch-Lincoln, sondern
mit einem ordnungsgemäßen chinesischen Patz
auf den Namen „Chao Kung". Kann man den
Weg verstehen, den dieser unruhige Geist
machte, ehe er hier anlangte! Und weiß man
denn, ob sein Dasein hier, bei dieser Station,
bei diesem Mönchsleben den Ausklang findet?
Der „Heilige" im safrangelben Mantel schaut
den Fragenden aus großen, graugrünen Au
gen an und sagt: „Ich suche Ruhe und Welt
abgeschiedenheit. Auch in Europa will ich sie
mir schaffen — in einem buddhistischen
K l o st e r nämlich, das ich gründen will. Dort
werde ich als Gründer, als Einsamer, als Be
kehrer ganz für mich leben. Alle, die es mir
gleich tun wollen, können zu mir kommen.
Wohin ich zuerst in Europa gehe? Das weiß
ich noch nicht. Vielleicht baue ich das Kloster
in Frankreich, vielleicht in Deutschland oder
in Italien. Geld genug hat man mir zur Ver
fügung gestellt. Meine Freunde kennen meine
Ideen und Absichten, die ich zum Besten der
Menschen ausführen will."
Hatte man nicht damals, 1926, von Trebitsch-
Lincoln gehört, datz er England ewige, furcht
bare Rache schwur? Damals, als man s e i
nen Sohn in London henkte? Dieser diente
in der britischen Armee, beging einen Mord
und wurde zum Tode verurteilt. John Lin
coln sollte an den Galgen! Der Vater lebte
damals in Ceylon. Er telegraphierte an alle
Welt und fuhr mit dem nächsten Schiss nach
England. Er kam zu spät, er sah seinen Sohn
nicht mehr lebend. Sie hatten ihn schon, vier
Stunden ehe das Schiff in London anlief, „mit
dem Strick gehängt, bis der Tod eintrat".
Trebitsch-Lincoln zitterte vor Wut und
Trauer. Er bestieg das nächste Schiff und fuhr
zum Fernen Osten zurück. Rachegedanken im
Herzen.
„Nein, ich werde mich nicht an England
rächen. Ich werde mich nie mehr an irgend
jemandem rächen. Mein Inneres ist anders
geworden. Fern von Europa lernte ich den
Unterschied zwischen dieser und der fernöst
lichen Welt kennen. Meine politischen Aben
teuer, meine Ratgebertätigkeit in China ließen
mich erkennen, wie unmoralisch und falsch die
Welt, vor allem aber die Politik ist. Ich habe
in China den Buddhismus kennengelernt. Ich
habe in vielen Klöstern gewohnt — in Hang
chow, in Peking, in Szechuan, in den Bergen
von Tibet — was ich dort lernte, erlebte und
sah, werde ich in Europa zu verwirklichen su
chen. Später werde ich wohl wieder nach dem
Fernen Osten zurückkehren, um dort zu ster
ben. Denn ich bin und bleibe jetzt und in aller
Zukunft Chao-Kung, der buddhistische Mönch."
Der seltsame Abenteurer, der zum „Heili
gen" wurde, antwortet freundlich, aber am
liebsten ist er allein in seinem Schweigen, in
dem er fast den ganzen Tag verharrt. E. S.
Die Krise in Rumänien.
Nichts in Ui Sfßßfsfaffe.
Um Frankreichs Hilfe.
In der rumänischen Hauptstadt herrscht polit'sche
Hochspannung, und die allgemeine Lage ist außer
ordentlich ernst. Entgegen anderslautenden Mel
dungen ist die Regierung noch nicht zurückgetreten.
Nach den letzten Feststellungen wird sich der Fehl
betrag im diesjährigen Staatshaushalt auf min
destens elf Milliarden Lei belaufen. Es sind keine
Mittel mehr vorhanden, um die Gehälter zu zah
len. Die Negierung Vajda steht vor der Entschei
dung, entweder die Auslandszahlungen einzustel
len und inflatorische Maßnahmen zu ergreifen,
oder die Genfer Forderungen nach einer verschärf
ten Kontrolle doch noch anzunehmen. Das eine
würde zu einer Katastrophe führen, während die
Annahme der französischen Forderungen den Ver
zicht auf die rumänische Finanzhoheit bedeuten
würde. Vajda weigert sich weiterhin, seinen Namen
für die Unterschrift herzugeben. Er ist am Freitag
zum König ins Manövergelände gefahren. An
schließend ist ein Ministerrat. Mit der Möglichkeit
einer Regierungskrise ist zu rechnen.
Verschärft wird die Lage der Regierung durch
den immer noch ungeklärten Fall Titulescu und
das Abstimmungsergebnis über die Agrarumschnl-
dung. Dadurch sind die Krisengegensätze innerhalb
der Nationalzaranistischen Partei wieder zutage
getreten. Die Frage des Paktes mit Rußland wird
optimistisch beurteilt.
Aufsehenerregende Wendung in einem
Gmchlsnerfchren.
TU. Düsseldorf, 7. Oktober. Am Mend des 9.
"Juni wurde in Düsseldorf der Kommunist Sonnen
erschossen. Gegen vier der Täterschaft verdächtige
Düsseldorfer Nationalsozialisten wurde Anklage er-
hoben. Die Verhandlung vor dem Sondergericht
sollte ursprünglich am 3. Oktober stattfinden. Die
Voruntersuchung war abgeschlossen. Der Verteidiger
der angeklagten Nationaliozialisten bat jedoch um
eine Hinausschiebung des Termins um acht Tage, da
er noch einige Beweisanträge einbringen wollte. Die
Nachforschungen des Verteidiger, führten in der
Zwischenzeit zu einer überraschenden Wendung. Ein
SA.-Mann überbrachte dem Verteidiger die Nach
richt, daß er auf Grund von Gesprächen zwischen
SA.-Leuten und Kommunisten über den Verbleib
einer Flobert-Düch e Bescheid geben könne, aus der
an dem fraglichen Abend geschossen worden sei. Die
Büchse wurde von der Polizei beschlagnahmt. Es er-
gab sich bei weiteren Ermittlungen und Schießver
suchen mit voller Sicherheit, daß die Kugel, die den
Kommunisten Sonnen tödlich traf, nur aus jener
Büchse abgegeben worden sein kaun. Die Büch'e be-
fand sich im Besitz des Bruders des Erschossenen.
Da auch der Vater des öfteren mit der Büchse um-
gegangen ist. wurde außer dem Bruder des erschosse
nen Kommunisten Sonnen auch der Vater verhaftet.
Denkmal der 84 Engländer.
Der englische Botschafter in Paris, Tyrell, beim ersten Hammerschlag für das neue
Denkmal, das bei Beauvais (Nordfrankreichs zum Gedenken an die 64 Engländer
errichtet wird, die dort vor nun 2 Jahren beim Untergang des Luftschiffes „N. 101" den
Tod fanden. Die furchtbare Katastrophe, die größte Luftfahrtkatastrophe, welche die Welt
kennt, bewog England, seinen Luftschiff-Ehrgeiz zu mäßigen.
Iresie UĶ NWemngspolM.
Die sozialdemokratische Presse enthält An
deutungen über einen angeblichen Plan der
Dienstbarmachung der „Vossischen Zeitung"
und des „Berliner Tageblatts" für die R e -
gierungspolitik unter Beteiligung des
Reiches. Das B. T. dementiere, so heißt es
weiter, aber die Kritik des Blattes an Papen
sei in letzter Zeit immer schwächer geworden.
Amtlich heißt es, daß die R e i ch s r e g i e r u n g
keine Zeitung kenne, die irgendwie von ihr sub
ventioniert werde.
* * *
togfes Tibet.
Einer englischen Meldung aus Kalkutta zufolge
trifft die Nachricht von einer Flucht des Dalai
Lama aus Tibet nicht zu. Er fei lediglich zu einem
Kloster gepilgert und später nach Lhasa zurückge
kehrt. Freilich hätten im vergangenen Monat hes-
tige Kämpfe an der Ostgrenze der Provinz Eham
stattgefunden, wo mehrere halb unabhängige
Staaten sowohl von Tibet als auch von China be
ansprucht würden.
Die tibetanische Regierung hat allen militär
fähigen Männern von 25 bis 45 Jahren, mit Aus
nahme von Kaufleuten und Geistlichen, das Ver
lassen des Landes nach Indien verboten. Ferner
ist die Ausfuhr von Wolle, Schafen und Bisam
nach Indien verboten worden, wodurch große Er
regung unter den Kaufleuten entstanden ist.
• «
*
Wohîiêià WlWes Şruşşà.
SŞi>.
Ein städtischer Berliner Ausschuß hat die
Auflösung des Grundstückserwerbsfonds der
Stadt Berlin beschlossen, weil das früher in
großem Maßstab betriebene Grundstücks- und
Gütergeschäft seit Jahren unrentabel ist. Das
Reinvermögen Berlins an Grundbesitz ohne
die stadteigenen Gebäude und Anstalten schätzt
man auf 143 Millionen. Man beschloß eine
zurückhaltende Verkaufspolitik.
* * *
NMsWķsWŞZN und Deuffdpßfianßle
_ Der Führer der Gruppe Berlin-Brandenburg der
SA., Graf Helldorf, hat, wie der „Angriff" meldet,
an die Untergruppen Befehl erlassen, sich von
oeutschnationaien Versammlungen fernzuhalten.
In Düsseldorf kam es in einer deutschnatioualcn
Wahlversammlung zu einer Schlägerei mit natio
nalsozialistischen Zwischenrufern. Durch Schüsse
wurde ein junger Mann schwer verletzt. Polizei
räumte den Saal.
* * *
3 Agenten verhaftet.
Bolschewistische ŞŞMsàn in Sofia.
TU. Sofia, 7. Oktober. Die bulgarische Polizei ist
einer bolschewistischen Spionageorganisation auf die
Spur gekommen, in die mehrere Abgeordnete der
bulgarischen Arbeiterpartei und ein in Sofia leben
der Russe, Fürst Lobanofs, verwickelt sind. Fürst Lo-
banoff, der in der Sofioter Gesellschaft und im diplo
matischen Korps als Sprachlehrer ausgezeichnete
Verbindungen hatte, wurde mit zwei anderen aus
Wien zugereisten Russen festgenommen. Bei der
Untersuchung erwies sich, daß die drei Russen, die
als überzeugte Anhänger des kaiserlichen Rußland
galten, in Wirklichkeit Agenten der GPU. waren,
die den Auftrag hatten, die weißrussische Militär
organisation in Bulgarien zu bespitzeln. Fürst Lo-
bonoff hatte lange Zeit die Gutgläubigkeit der Mit
glieder des weißrussischen Stabes in Sofia ausge
nutzt und seinen roten Auftraggebern umfangreiches
Material über die weißrussische Organisation und
deren Verbindungen mit dem französischen Nach
richtendienst zugestellt.
Der eigentliche Leidtragende der Angelegenheit
die in Sofia großes Aufsehen erregt, ist die franzö
sische Gesandtschaft, bei der Fürst Lobanofs volles
Vertrauen genossen hat. Zu spät hat es sich heraus
gestellt, daß die enge Zusammenarbeit zwischen dem
Stab des weißrussischen Militärverbandes in Bul
garien und gewissen französischen Stellen, die den
bulgarischen Behörden aus Gründen der Landesver
teidigung schon lange ein Dorn im Auge ist durch
die Organisation des Fürsten Lobanosf Zug um Zug
den Bolschewisten bekannt gemacht wurde.
" *
*
Die Iahreskonferenz der Englischen Arbeiterpartei ! n
Leicester sprach sich in einer einstimmig angenommenen
Entschließung gegen Wiederaufnahme Macdonalds,
Snowdens und des Dominionministers Thomas sowie
anderer früherer Parteimitglieder, die sich der Natio
nalregierung angeschlossen haben, in die Arbeiterpartei
aus. Diese hätten die Ideale der Partei, der sie soviel
verdankten, mißachtet. Ein weiterer Antrag verlangt
die sofortige Abschaffung des Oberhauses, das „gefähr
lich und nutzlos" sei. Die Konferenz erklärte schließlich
in einer Entschließung, daß die Arbeiterpartei ihre
Opposition gegen die Zollpolitik der jetzigen oder ir
gendeiner anderen Regierung fortsetzen müsse.
» *
*
Male hu flatfei.
Freitagabend traf eine Abordnung des Vor
standes der englischen Gruppe der Deutsch-
Englischen Vereinigung zu mehr
tägigem Besuch öcr deutschen Gruppe in Ber
lin ein. Tie Vereinigung steht in Deutsch
land unter dem Vorsitz des früheren Reichs
kanzlers Enno. Vorsitzender der englische»
Gruppe ist der frühere Vizekönig von Indien
Lord Reading.
*
Drei Tage Arrest für Jo-Jo-Spiel hat der Kom
mandeur des Artillerie-Regimentes in Vincennes
jedem seiner Kanoniere angedroht, den er bei einer
derartigen Kinderei ertappen wllrdà