Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 4)

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Zndustrie-Akt. 
şîaro. Dergb.-G. 
Pbönlr-A. G. 
Allg.Elektr..O. 
Schuckert-Elektr. 
ANen-Cem. 
Breitens. Ctsbr. 
Th. Dünqers. R. 
«Idsch.-Br. 
^olsten«Br. 
Karstadt Rud. 
Schlesw.-H. Bk. 
IşşŞ 
Dänische Wirtschaftspolitik. 
Mr deutsche ļrzmgniffe hum EinfuhrbewiHigLZng 
Ueber das ständige Vordringen Englands am däni 
schen Markt und das Zurückdrängen Deutschlands läßt 
sich das der deutschen Landwirtschaft oft wenig freund 
lich gesinnte Berliner Tageblatt n. a. melden: 
Die englische Industrieausstellung in Kopenhagen 
ist keineswegs eine rein englische Angelegenheit, son 
dern betont im stärksten Maße die dänisch-englische Zu 
sammenarbeit. Ausstellungsschilder weisen schlagwon 
artig darauf hin und man findet „dänische Maschinen 
aus englischem Metall" oder „dänische Milch in eng 
lischen Flaschen". 
Ein dänischer Importeur der Provinz kaufte Jahr 
für Jahr für über 3 Mill. Kr. deutsche Waren. Bei 
der neuen Balutazuteilung am 1. September erhielt 
er für deutsche Erzeugnisie fast keine Einfuhrerlaubms 
Er benötigte u. a. für 30 000 NM. Schallplatten und 
erhielt eine Bewilligung auf — 150«RM.! Anträge 
auf englische Waren wurden bis zu 100 Prozent be 
willigt! 
Dieser Importeur schreibt am 7. September einer 
deutschen Wirtschaftsvereinigung: „Die englische Pro 
paganda ist ungeheuer . . . Wir haben das Gefühl 
vollkommen abgeschnitten von Deutschland zu sein . 
Wir zweifeln daran, daß sich die deutsche Regierung 
über die Tragweite der englischen Ausstellung im kla 
ren ist. Wie leicht könnte der Erfolg für England be 
schränkt werden durch einige geschickte Gesten." 
Das Auskommen astö den 
HtmszmssteuerhFpolhàn. 
Auf eine Anfrage hat laut Amtlichem Preußischen 
Pressedienst der mit der Wahrnehmung der Geschäfte 
des Preußischen Wohlfahrtsminifters beauftragte 
Staatssekretär geantwortet: 
Die Rückflüsse (Zins- und Tilyungsleiftungen) aus 
den Hanszinssteuerhypotheken werden im Haushalt des 
Ministeriums für Volkswohlfahrt alljährlich nachge 
wiesen. Für 1932 handelt es sich um 17 624 000 Reichs 
mark. Nach Reichsgefetz vom 22. März 1930 find diese 
Rückflüsse wieder für Zwecke der Wohnungswirtfchaft 
zu verwenden. Demzufolge werden aus den bereit- 
stehenden Beträgen gedeckt: 1. Die dem Staate oblie 
genden rechtsverbindlichen Verpflichtungen aus Woy- 
nungsbauanleihen zur Förderung der landwirtschaft 
lichen Neusiedlung, zur Vergebung von Arbeitgeber- 
Darlehen für Staatsbedienstete, 2. Die zur Ausbietung 
von Hauszinssteuerhypotheken aus dem staatlichen 
Wohnungsfürforgefonds bei Zwangsversteigerungen 
und zur Verhinderung solcher Zwangsversteigerungen 
erforderlichen Beträge. 
Im ganzen werden für diese Verpflichtungen im 
Rechnungsjahr 1932 voraussichtlich etwa zehn Millio 
nen Reichsmark benötigt. Die weiteren Mittel konnten 
noch nicht zur entsprechenden Verwendung freigegeben 
werden. Unterstützungen an Baugenossenschaften sind 
nicht gewährt. 
ferungen und für sonstige geleistete Arbeiten eingehen 
und die wieder zur Zahlung von Rechnungen. Löh 
nen, Steuern usw. benutzt werden. Selbstverständlich 
könnten solche Zahlungen auch in bar erledigt werden, 
aber jeder fortschrittliche Mensch weiß heute die 
Vorteile des bargeldlosen Zahlungsverkehrs (Giro 
Verkehrs) wohl zu schätzen. Durch Benutzung des Spar, 
giroverkehrs erspart man sich die Mühen. Kosten und 
Gefahren des Geldtransports und erhält für jeden 
Tag, an dem das Geld, auch der kleinste Betrag, auf 
em Konto steht, Zinsen. 
Der Spargiroverkehr ist aber auch für die All 
gemeinheit von größtem Wert, denn das Geld auf den 
Spargirokonten kann in den Dienst der Volkswirt 
schaft gestellt werden, während das Geld, das inan b 
sich bis zum Zahlungstermin aufhebt, solange nutz- 
los ist Gerade mit Hilfe ihrer Eiroeinlagen können 
die Geldinstitute die von der klein- u. mittelständischen 
Wirtschaft so sehr benötigten Betriebskredite aeben 
Darum ist es volkswirtschaftlich so wichtig, daß die 
Giroeinlagen wachsen. 
Drei Iehre gier Momîe KŞzņis 
seek» Se@ifcn!(|ic6M!ì. 
Herabsetzung der 
SNîtzengļhâtter. 
Wie von znstänöiger Stelle mitgeteilt wird, prüft 
Geheimrat von Flotow, der Mitinhaber des Bank 
hauses Hardy u. Co., augenblicklich im Auftrage der 
Rerchsregierung die Lage der Gelsenkirchener Berg 
werks A.G., um der Reichsregierung Vorschläge 
für die Sanierung der Gelsenkirchener Bergwerks 
A.G. zu machen. 
Zugleich werde Geheimrat von Flotow Vor 
schläge über die Herabsetzung der Spitzengehälter 
innerhalb der Gelsenkirchener Bergwerks A.G. 
machen. Dies sei dann die erste Herabsetzung der 
Spitzengehälter in einem staatlich subventionierten 
Betrieb. Die weiteren Betriebe würden demnächst 
folgen. Die Ernennung eines Kommissars für die 
subventionierten Betriebe stehe unmittelbar bevor. 
Die zweite große Strafkammer beim Landgericht I 
verurteilte den Devisenhändler Sedlmair wegen 
Vergehens gegen 8 86, Absatz 1 und 3, und gegen 
8 18, Absatz 1 der Devisenverorönung vom 23. 8. 
1032 sowie wegen schwerer Urkundenfälschung zu 
drei Jahren 4 Monaten Gefängnis und 100 000 Mk. 
Geldstrafe, ersatzweise weiteren 500 Tagen Gefäng 
nis. Der Mitangeklagte Straßenhänöler Adam 
Neuhauser erhielt wegen Beihilfe zum Devisen 
vergehen fünf Monate Gefängnis und 500 Mark 
Geldstrafe, ersatzweise weitere 20 Tage Gefängnis. 
Die bet verschiedenen Berliner Banken befind 
lichen Konten Sedlmairs und Neuhausers wurden 
vom Gericht zugunsten des Reiches beschlagnahmt. 
MtMîisstàg i» RkifWiirg. 
nnd Revisions-Verband Westholstein. 
Meierei- 
Am 6. Oktober wurde die 212. Ausstellung in 
der Harmonie in Rendsburg abgehalten. Ausge 
stellt waren 33 Vutterproben. Als Preisrichter 
waren tätig: Dir. Fein. Hamburg: Kaufmann 
Willen, Kappeln: die Meierei-Fachleute Speck- 
Schenefeld, Müller-Hoffnung, Birnat-Barlt und 
Jannsen-Weödlngstedt. Das Ergebnis der Ausstel 
lung war wie folgt: 
Das Prädikat „hochfein" mit 15 Punkten erhiel 
ten die Meiereien Elleröorf und Fockbek: mit 1414 
Punkten die Meiereien Elsdorf, Friedrichsholm 
und Nübbel: mit 14 Punkten die Meiereien Barg 
stedt, Brinjahe, Sophienhamm, Bokelholm, Gnutz, 
Lohe, Hohn und Christiansholm. 
Das Prädikat „fein" mit 13 Punkten erhielten 
die Meiereien Schülp bei Nortorf, Rade bei Rends 
burg, Stafsteöt, Ostenfeld, Hamweödel, Hamdorf u. 
Breiholz: mit 12)4 Punkten die Meiereien Nor- 
ļorf, Luhnsteöt, Embühren, Schülp bei Rendsburg, 
Königshügel und Kronsburg. 4 Proben wurden 
mit dem Prädikat „gut" bewertet und 2 Proben 
waren fehlerhaft. 
Die anschließende Versammlung war von 61 
Personen besucht und wurde von Hofbesitzer Glü- 
sing-Wrohm geleitet. Meierei-Instruktor Deertz 
erstattete Bericht über die Ausstellung und be 
sprach die Abstellung der von den Preisrichtern 
festgestellten Butterfehler. Prof. Dr. Wcstphal hielt 
einen hochinteressanten Vortrag über die Qnali- 
tätsbezahlung der Milch nach Sauberkeit, Fettge 
halt, Säuregraden und Reduktase. Der Vortrag 
rief eine rege Debatte hervor. 
Vor der Gründung der Arbeits 
gemeinschaft Dithmarschen. 
zur Beseitigung der Arbeitslosigkeitund Wieder 
ankurbelung der Wirtschaft. 
Klaus Heim, Oesterfeld, hatte am Donnerstag eine 
Versammlung nach dem Landschaftlichen Haus ein 
berufen, in der die zum genauen Studium nach Op 
peln (Schlesien) entsandten Herren Major Hesse-Heide, 
Kaufmann Bösch-Heide und Hofbesitzer Karstens-Henn- 
stedt über die in Schlesien mit der Arbeitsgemeinschaft 
gemachten Erfahrungen Bericht erstatteten. — Der 
Einberufer wies darauf hin, daß die Regierung durch 
eine Verordnung ben Beamten die Mitarbeit au sol 
chen Arbeitsgemeinschaften untersagt habe und ihre 
Gründung zu erschweren suche. — Die Herren der 
Kommission erstatteten über ihre Eindrücke einen um 
fassenden Bericht: Im Kreise Oppeln seien Straßen 
und Häuser von der Arbeitsgemeinschaft geschaffen 
worden und da Lieferauten und Kaufleute der Ar 
beitsgemeinschaft beigetreten seien, sei der Betrieb 
anscheinend gesichert. An der Debatte beteiligten sich 
Redner aus Norder- und Süderdithmarschen, die sich 
alle für die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft ein 
setzten. Eine aus 18 Personen gebildete Kommission 
wurde beauftragt, beschleunigt weitere Vorarbeiten 
zu erledigen, um einer innerhalb einer Woche einzu 
berufenden neuen Versammlung die für eine Grün 
dung nötigen Unterlagen zu beschaffen, (zt.) 
Stete MâWg der GņMiiteW 
»lîch ll. 6. A. 
Wie scharf die neue Bestimmung des amevikanifchen 
Einwanderungsgesetzes gehandhabt wird, läßt sich am 
besten daraus ersehen, daß von der Gesamtquote von 
153 831 bei der letzten Feststellung im Sommer noch 
141180 Visa für Einwanderer aller Länder der Welk 
verfügbar waren. Demnach sind in diesem Jahre tat 
sächlich erst 12 651 Personen nach den Vereinigten 
Staaten eingewandert. Von den 25 957 Einwanderungs- 
Möglichkeiten. die bie deutsche Quote bietet, sind noch 
23 889 verfügbar. 
Amtliche Währungskurse 
1 Pfund Sterling 
1 Dollar 
100 b<3ru Kr. 
100 şr, Frank . . . . «... 
D-leta ' 
Lira . . 
(Ohne Gewährt) 
Geldkurs 
6. 10. 
14 525 
4 209 
75 32 
16 49 
34 39 
21 58 
14 53 
4.209 
75 37 
16 4* 
34 39 
2158 
Metall; 
Tlektrolylkupfer 
prompt cif. Aamdg 
per 100 kg I 
Brem. od. Aotterd 
56 00 I 56 50 
Hofbesitzer Carsten Paulsen in den Vorstand gewühlt 
In den Aufsichtsrat wurde Carl Fink-Koldenbüttel 
wiedergewählt. Von der Spar- und Darlehnskasst 
sind im verflossenen Geschäftsjahr für die Mitglieder 
2000 Zentner Brennmaterial beschafft worden. 
WiķchMsrrmKlchaņ. 
Der Verband der Buchbinder und Papierarbeiter 
Deutschlands, Sitz Berlin, hat die streikenden Buch 
binder der Großbuchbinderei Sieke & Co. in Leip 
zig angewiesen, die Arbeit wieder aufzunehmen. 
Eine Stellungnahme der Streikenden zu dieser An- 
ordnung ihrer Gewerkschaft liegt noch nicht vor. 
Der Schwindel in der dänischen Valutezentrale er 
weist sich in der Untersuchung als immer umfang 
reicher. Jetzt find 20 Personen in die Sache verwickelt, 
davon 17 selbständige Gefchäftsleute. Die gefälschten 
Valutascheine lauten auf 300 000 Kr. 
Gründung einer dänischen Landwirtschaftsschule in 
Hadersleben. Der dänische Landwirtschaftsverein für 
den Kreis Hadersleben und die Häuslervereine des 
Osteramts beschlossen die Errichtung einer Landwirt 
schaftsschule in Hadersleben. 
VsäMiche FSķ§§ŗichZWkà 
Der Land- und Bauernbund Segeberg 
für die Aufhebung des Finanzamts. 
Zu der geplanten Aufhebung des Finanzamts Se 
geberg nimmt jetzt auch der Land- und Bauernbund 
Stellung. Man fei, so betont er, von verschiedenen 
Seiten an ihn herangetreten, um seine Unterstützung 
für Bestrebungen zu gewinnen, die dahin gingen, 
das Finanzamt in Bad Segeberg zu belassen. Der 
Land- und Dauernbund hat sich diesen Wünschen 
versagen müssen, weil er grundsätzlich auf dein 
Standpunkt stehe, daß in der Nachkriegszeit viel z" 
viel Finanzämter geschaffen worden sind, und daß 
es nur zu begrüßen ist, wenn die Zahl derselben 
durch die jetzt begonnene Derwaltungsreform erheb' 
sich eingeschränkt wird. 
Amtlich genehmigte Lohnsaatüeizstellen. 
Vom Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Hol 
stein erhielten u. a. folgende Stellen auf Grund der 
Polizeiverordnung vom 12. 8. 1931 die Genehmigung 
zum Betriebe einer Lohnsaatbeizstelle: 
Kreis Flensburg: 
17. Gelting: Johs. Lorenzen, Inh. Karl Lorenzen. 
18. Streichmühle: Erundhofer Lanöw. Kasino. 
Kreis Schleswig: 
21. Kappeln/Schlei: Getreide-Aktiengesellschaft, verm. 
P. Kruse. 
Diese Lohnsaaļbeîzstellen sind allein berechtigt, Saat 
gut im Auftrag anderer zu beizen. Wer ohne Geneh 
migung des Oberpräsidenten Lohnbeizung ausübt, 
wird nach den Bestimmungen der Polizeiverordnung 
ur jeden Einzelfall mit einer Geldstrafe bis zu 150,- 
RM. bestraft. 
Die Ortsgruppe Hohenwestedt des Gewerkschafts- 
bnndes der Angestellten (GDA.) 
hielt eine Mitarbeiterzusammenkunft ab, in der 
Bezirksgeschäftsführer Schweren-Flensburg über 
die Verhandlungen wegen des Angestelltentarifes 
berichtete. Aus den Ausführungen des Redners 
Ling hervor, daß es nach den vorausgegangenen 
Schlichtungsverhandlungen möglich war, mit den 
Arbeitgebern in wesentlichen Punkten über den 
Abschluß eines neuen Tarifvertrages eine Einigung 
herbeizuführen. Leider sei man bei den Verhand 
lungen nicht zu einem Abschluß gekommen, weil 
über die Gehälter eine Einigung nicht zu erzielen 
war. Die Vertreter der Angestellten glaubten in 
der heutigen Zeit eine größere Senkung der Ge 
hälter nicht mitmachen zu können. Der Schlich- 
tungsausschutz Neumünster soll in dieser Angele 
genheit nunmehr erneut angerufen werden. 
Die Spar- und Darlehnskaffx Koldcnbüttel 
hielt die 10. ordentliche Mitgliederversammlung ab, 
' ic sehr guten Besuch gesunden hatte. Rendant Kauf- 
Skmexrrmlchsu. 
n'.ann Rüge gab den Geschäftsbericht für das Jahr 
1931-32 Die Mitgliederzahl betrug 42. Der Gesamt 
umsatz betrug annähernd 500 000 RM. Es war ein 
llebevjchuß von 280,13 RM. vorhanden. Eine vorge» 
fchlagene Erhöhung des Geschäftsanteils wurde von 
der Generalversammlung abgelehnt. Die hiesige 
Spar- und Darlehnskasse hat unter der Leitung des 
Rendanten Rüge in der verhältnismäßig kurzen Zeit 
ihres Bestehens sich außerordentlich gut entwickelt, 
was der umsichtigen Geschäftsführung zu verdanken 
ist. Für den infolge Erkrankung aus dem Vorstand 
ausscheidenden Landmonn Hans Jensen wurde der 
Am 5. Oktober ist die Lohnsteuer für die Zeit von> 
16. bis 30. September zu entrichten. Gleichzeitig ist der 
Ledigenzufchlag und die Abgabe zur Arbeitslosenhilfe 
zu entrichten, soweit fle wie Lohnsteuer einbehalten 
wird. Ueber die Durchführung der Abgabe zur Arbeits 
losenhilfe, soweit sie von den Krankenkassen eingezogen 
wird, sind Zweifel entstanden. Nach Ansicht des Prä 
sidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und 
Arbeitslosenversicherung ist die Abgabe zur Arbeits 
losenhilfe bei krankenversicherungspflichtigen Personen 
auch von einem Entgelt zu entnehmen, das bei Krank 
heit den Arbeitnehmern fortgezahlt wird, obgleich es 
der Veitragspflicht zur Krankenversicherung nicht un 
terliegt. Es sind übrigens nicht allein die sozialver 
sicherungspflichtigen Personen abgabepflichtig, sondern 
alle in der Verordnung genannten Perfonengruppen. 
Befreit sind jedoch das Arbeitsentgelt der Lehrlinge, 
der vorübergehend Arbeitenden, der geringfügig Be 
schäftigten, die Vevsorgnngsgebllhrnisse, die Renten au» 
der reichsgefetzlichen Sozialversicherung. 
Für das Jahr 1932 ist durch die Verordnung vom 4. 
September d. Js. auch die Vürgerstener wieder aufge 
nommen worden, und zwar für die veranlagten Steuer 
pflichtigen. Die Bürgersteuer für 1932 beträgt drei 
Achtel des Betrages, der fürs Jahr 1931 gezahlt wurde. 
Die Steuer ist in zwei Raten zu entrichten, von denen 
die erste Rate am 10. Oktober fällig ist. Maßgebend 
ist der Bürgerste verb es cheid. 
Steuerpflichtige mit mehr als 20 000 Mark Jahres 
umsatz müssen am 10. Oktober die Umsatzsteuervoran 
meldung und Vorauszahlung für den Monat Septem 
ber bewirken, die Vierteljahreszahler für das dritte 
Vierteljahr 1932. Die Schonfrist läuft bis zum 17. Ok 
tober. 
An preußischen Steuern sind am 15. Oktober zu ent 
richten: Erundvermögensteuer. Hauszinssteuer und 
Lohnsummensteuer. 
Am 20. Oktober ist die Lohnsteuer für die Zeit voM 
1. bis 15. Oktober fällig. 
Fragàftên. 
Gegen LivsngsLssrsteigekUirg u. Wertverfchlmöerung 
Eine Warnung an rücksichtslose Gläubiger. 
Aufschwung und Nutzen des 
Spargiroverkehrs. 
, Die Einlagen auf Spargirokonto bei den Sparkassen 
(Eiroeinlagen) sind ebenso wie die Spareinlagen im 
August gestiegen: sie haben z. V. bei den preußischen 
Sparkassen um rd. 21 Millionen RM. zugenommen — 
ein Zeichen für die fortschreitende Normalisierung der 
Geldwirtschaft und für die Rückkehr zu den bewährten 
Zaylungsmethoden. 
Bei d-n Giroeinlagen handelt es sich hauptsächlich 
um CSeloet trialiàn EeschäitsverkeblL. die aus 
Der Bankbeamte Claus Hans, M. d. R., veröffent 
licht unter der Ueberschrift „Die Banken kennen nicht 
die Not des Volkes" einen Aufruf, der sich mit außer 
ordentlicher Deutlichkeit gegen, die Methoden wendet, 
mit denen viele Banken gegen ihre nicht zahlungs 
fähigen Schuldner vorzugehen pflegen, nämlich Zwangs 
versteigerung und Wertverschleudernng. Er wendet sich 
insbesondere an die Bankbeamten mit dem Hinweis 
auf ihre Pflicht gegenüber der Volksgemeinschaft, deren 
Erfüllung auch ihren Arbeitgebern, den Banken, dien 
licher sei als die einseitige Vertretung der Interessen 
der Gläubiger und des internationalen Finanzkapitals. 
Hans schreibt in diesem Zusammenhang u. a.. nachdem 
er darauf hingewiesen hat, daß die Bank- und Spar 
kassenleitungen absolut kein Verständnis für die schwie 
rige Lage des Mittelstandes in Handwerk, Gewerbe 
und Landwirtschaft haben: 
„Der Bankbeamte hat die Pflicht, seine Vorgesetzten 
über die Lage und die Stimmung bei der Landwirt 
schaft und dem Mittelstand zu informieren, damit seine 
Firma vor Schaden bewahrt bleibt. Der Schaden aber, 
der durch rücksichtsloses Vorgehen entstehen kann, ist 
unabsehbar." 
Diese Warnung hat ihren Grund in der Erbitterung 
der Bevölkerung infolge des vielfach rücksichtslosen 
Vorgehens bei der Eintreibuna von Krediten und Zin 
sen, das die Verluste durch die Deflation einseitig den 
Schuldnern aufbürdet. Ein Moratorium bis zum I. 
Rov. 33 sei das Notwendigste. 
In Paris haben die Bauern die Getreidebörse ge 
stürmt, weil auch dort die Landwirtschaft unter den 
Folgen der Deflation zugrunde geht, weil auch dort 
den Bauern der Verlust von Haus und Hos an das 
internationale Finanzkapital droht. 
Eine Versammlung von etwa 5000 Landwirten 
aus allen Gegenden Frankreichs, die in Paris statt 
fand, nahm eine Entschließung an, die einen Steuer 
streik fordert, bis der Getreidepreis wieder eine nor 
male Hohe erreicht habe. Nach der Versammlung 
marschierten 80g Teilnehmer in geschlossenem Zuge 
zur Getreidebörse, wo sie die amtlichen Preistafeln 
für landwirtschaftliche Erzeugnisse zerrissen und hef 
tig gegen die Preispolitik der Regierung protestier 
ten. Es kam zu einem Handgep ^:ge mit der Polizei, 
die das Gebäude schließlich räumte. 
Aehnliche Vorgänge kennen wir aus der jüngsten 
Vergangenheit unserer Heimat. Allerdings haben die 
französischen Bauern sich wohl an eine Adresse ge» 
wandt, die für den Gang der Dinge zuständiger ist 
als die unteren Behörden in Deutschland. 
Anfrage W. I. in O. Ich habe eine Koppel ge 
pachtet auf 5 Jahre (mündlicher Abmachung). Wan« 
nliiß ich kündigen? Wann bin ich von der Packst 
entbunden? DaS erste Pachtjahr ging von 
1031. Infolge wirtschaftlicher Notlage bin ich nickst 
imstande, den Pachtvertrag aufrecht zu erhalten. , 
Antwort: Ein Mietvertrag über ein Grundstück, 
der für länger als 1 Jahr geschlossen wird, bedarf 
der schriftlichen Form. Wird die Form nicht be 
achtet, so gilt der Vertrag als für unbeftimmts 
Zeit geschloffen. Die Kündigung ist fedoch nicht λ* 
eine frühere Zeit als für den Schluß des ersten 
Jahres zulässig. Ist bei der Pacht eines »Grund 
stücks die Pachtzeit nicht bestimmt, so ist die Kün 
digung nur für den Schluß des Pachtjahres! znla!- 
stg. lie bat spätestens am 1. Werktage des i halbe« 
Jahres zu erfolgen, mit dessen Ablauf die Packst 
endigen soll. Sie sönnen also erst zum 80. »3. 1033 
! nndigcn nnd müssen die Kündigung spatesteins ai« 
? s n V c\ .4s» n »» 
1. November 1932 aussprechen. 
hamburger NMêriņkl. 
r 
Hamburg, 6. Okt. Notierung der Notierung^Skom- 
Mission des Vereins der anr Buttcrhandel beteilig 
ten Firmen e. V., Hamburger RörsennotieFung. 
Crzeuger-Abrcchnungspreis, ab Meiereistation, ■ ohne 
Fässer, per 50 Klg. netto 1. Güte 112—114 
Güte 103—105 Jf.Ji, abfallende 96 JiJt, PTem 
denz: ruhig. ï; 
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MW MlkkMW Nr Samte« Bärs? 
Notîerunaen in RM. für 100 Mk. Nennwert 
Ovchkunkursel lObne Gew^brî' 
Bankan 
Darmsl. Bank 
Deutsche Bank 
Dlrkonto-Gel. 
Dresdner Bank 
Vereinsbank 
Westholst. Bank 
Berkehrs-Akl. 
şibg. Hochbahn 
Li'ibech. Buchener 
Dtsch. Osiafrika 
,sşlensb. D.-Co 
,Hlensd Da. 69 
fiber Düdamer. 
Rordd. Lloyd
	        
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