EsrMĢrmg sm Nerchswg arrgeLlich erst ÄL§L§Zâchşi§ Wsche.
Kampf ņm.Gàņg an- ftiftwálnng.
Möglichkeiten erhalten. Man sprächt auch von einem
EemeindestLuerzuschl-agsrecht zur Einkommensteuer.
*
Di« Verwirklichung des Wirtschaftsprogramms der
Regierung dürste eher erfolgen als man ursprünglich
die Vortragspartner zu verständigen. In Streitfällen
annahm. Von zuständiger Stelle wird die Möglich
keit zugegeben, daß die neue Notverordnung bereits
Anfang der kommenden Woche dem Reichspräsidenten
in Neudeck zur Unterschrift vorgelegt wird. In parla
mentarischen Kreisen hält man es unter diesen Umstän
den für möglich, daß sich der Reichstag schon in seiner
ersten Sitzung ohne Vornahm« von Wahlen vertagt,
um den Parteien Gelegenheit zu geben, zum Reform
programm Stellung zu nehmen.
*
Uebeririebene Gerüchte, die von einer Einfuhr
sperre sämtlicher landwirtschaftlicher Erzeugnisse
wissen wollen, werden von zuständiger Seite schon
jetzt zurückgewiesen. In der betr. Meldung heißt es
u. a.:
Zunächst wird behauptet, daß die Regierung die
Einführung von Kontingenten plant für alle Er
zeugnisse, die unter den Abschnitt 1 des deutschen
Zolltarifs fallen, also um alle Produkte, die irgend
wie oder indirekt mit der Landwirtschaft zusammen
hängen. Demgegenüber ist festzustellen, daß eine
derartige Regelung selbst vom Reichsernähruugsmi-
uisterium nicht gefordert wird. Eine solche weit
gehende Kontingentseinführung steht also unter kei
nen Umständen innerhalb des Kabinetts zur Dis
kussion. Die Aussprache bewegt sich lediglich darum.
Hie Einfuhr zu kontingentieren für Produkte agrv-
riicher Natur, die in Deutschland selber, hergestellt
werden, dagegen ist eine Kontingentierung beispiels.
j weise für Kautschuk oder Kaffee usw. in keiner Weife
geplant.
Aolverorömmg üösr KzZS
WrrtfchaftSprogramnr
voraussichtlich Mitte der nächsten Woche.
TU. Berlin, 26. August. Es bestätigt sich, daß
Reichskanzler von Papen Montagabend nach Neu
deck zum Reichspräsidenten fahren wird, um ihm
'über die gesamte politische Lage Vortrag zu halten.
Es wird dabei die Auflösungsverfügung für den
Reichstag erbitten und über das grotze Wirtschafts-
Programm der Reichsregiernng berichten. Die Maß
nahmen der Reichsregierung für die Durchführung
des Programms für die Arbeitsbeschaffung und
rdie Belebung des Arbeitsmarktes sollen durch eine
einzige grotze Notverordnung des Reichspräsiden
ten durchgeführt werden.
Die Veröffentlichung dieser Notverordnung ist
für Mittwoch der kommenden Woche zu erwarten.
3al uxemņeit Zeilen.
Die Kommunisten haben dem Reichstag über
5 0 Anträge zugeleitet; an der Spitze befindet
sich ein Mißtrauensantrag gegen die Regierung
von Papen.
*
Zu Gerüchten, Hitler habe einen Nervenzu
sammenbruch erlitten und deshalb ein Sanato
rium aufsuchen müssen, wird von nationalsozialisti
scher Seite in München mitgeteilt, daß diese Ge
rüchte jeglicher Grundlage entbehren.
Das Hamburger Schnellgericht verur
teilte zwei Kommunisten wegen Beteiligung an
einem Demonstrationsversuch am letzten Mittwoch
zu je 1 Monat Gefängnis.
*
Das Kriegsministsrium der Vereinigten Staa
ten von Nordamerika ermächtigte den deutschen
Reichswehrhauptmann Hans Ulrich von Ereiffen-
berg, am Kursus der E e n e r a l st a b s -
schule für 1932—33 in Fort Leavenworth (Kan
sas) teilzunehmen.
*
In Warschau haben gegen 10 000 städtische
Arbeiter und Angestellte die Arbeit niedergelegt.
Der Grund hierfür ist die zu einem Dauerzustand
gewordene Verzögerung und Nichtauszahlung der
Gehälter. Die lebenswichtigen Betriebe bleiben
von dem Streik vorläufig unberührt.
*
Der Landesverband Württemberg der Wirt
schaftspartei hat beschlossen, sich aufzulösen und sich
der Deutschnationalen Volkspartei anzuschließen.
*
In Baden wurden mehrere nationalsoziali
stische Zeitungen verboten, weil sie die amtliche
Kundgebung der Reichsregierung unter der Schlag-
zeitenüberfchrift gebracht hotten „Geisteskranker
wirft sich vor einen Zug."
-î-
Vor einigen Jahren wurde das eiserne Ehrenkreuz
am Schlageter-Denkmal zerstört. Durch
einen besonderen Zufall ist jetzt das Kreuz wieder
gefunden worden, und zwar durch Kinder beim Spie
len im Sand, etwa 700 Meter von dem früheren
Standort entfernt.
*
In Hamburg-Eimsbüttel wurde nachts
ein SA.-Trupp in Stärke von 2O Mann von Kam-
munisten in Stärke von 5O—60 Mann überfallen.
Letztere waren mit Latten nnd Pistolen bewaffnet.
Drei SA.-Leute wurden schwer verletzt. Die Polizei
griff ein und konnte weitere Ausschreitungen ver
hindern.
*
Aus Oslo wird mitgeteilt, daß im norwegischen
Staatshaushalt für 1931-32 ein Unterschuß
von etwa 30 Millionen Kronen erwartet wird. Ein
vom Reichstag eingesetzter Sparausschuß empfiehlt
einen lOprozentMn Abbau aller .Beamtengehälter.
Verfassungsrechtlich und allgemeinpolitisch gese
hen, tritt der Kampf zwischen gegenwärtiger prä
sidialer Regierungsgewalt und Parlament um die
Gestaltung der Entwicklung, und zwar sowohl im
Reich als auch in Preußen, verschärft in den Vor
dergrund. Es ist ein Macht- und Existenz-
kampf, in dem auch von den Mitteln der Taktik
beiderseits Gebrauch gemacht wird. Eine Einigung
zwischen NSDAP, und Zentrum im Sinne der
Schaffung einer arbeitsfähigen Mehrheitsgrund
lage im Reichstag würde das Kabinett von Papen
vor eine Ueberraschung stellen und es wohl zu
ganz klaren verfassungspolitischen Entschlüssen nö
tigen. Indes ist es bisher zu einer solchen Eini
gung noch nicht gekommen, jedoch ist die Möglich
keit noch nicht ganz ad acta gelegt. Es ist die Rede
von einem ernsthaften
taktischen Manöver gegen die Reichstags-Auf-
lösnngsabsicht der Regierung.
Dies Manöver soll darin bestehen, daß das
Zentrum alsbald nach Beginn der Reichstagsver-
hanölungen einen Antrag auf Vertagung stellen
würde, der angeblich dre Unterstützung der Natio
nalsozialisten und damit eine Mehrhetz fände.
Eine solche Absicht wäre erstens als Gegenstoß ge
gen den Anflösungsplan Papens anzusehen, und
zweitens würde man dem Vernehmen nach mit
einer Vertagung Zeit finden wollen, um die Ver
ständigungsaktion zwischen Zentrum und
Nationalsozialisten mit dem Ziel einer Mehrheits-
bilöung weiterzutreiben.
Mpn hat allen Ernstes darüber gesprochen, ob
sich eine juristische Handhabe biete zur Verhinde
rung der Eröffnung des Reichstags am Dienstag
durch die aus Moskau herbeieilende.Kommunistin
Klara Zetkin. Doch hat man in Regierungs
kreisen eine solche Handhabe nicht finden können,
weshalb die Welt das Schauspiel der Eröffnung
des Deutschen Reichstages zu einem sehr kritischen
Zeitpunkt durch eine von der Moskauer kom
munistischen Internationale unterwiesene Alters-
präsiüentin erleben dürfte. In dieser Tatsache lie
gen einerseits Herausforderungs-, andererseits Er-
regnngsmöglichkeiten. Wenn es dem Reichstag ge
lingt, die
' Klippe der Eröffnungssitzung
zu umschiffen, dann dürfte er trotzdem wegen des
Zentrumsparlamentarier anziehenden Katholiken
tages in der nächsten Woche bis zum Montag dem
5. September, vertagt werden. Erst bann soll die
große Programmreüe des Reichskanzlers steigen,
Zahlreiche Verhaftungen.
TU. Halle, 26. Aug. Anläßlich des Reit- und Fahr-
turnicrs des Landgestüts Kreuz, auf den: die Reichs
wehr durch ihre besten Reiter sowie durch mehrere
Fahrabteilungen vertreten gewesen, war auch die
Halberstädter Traditionskompagmo des vor dem
Kriegs in Halle liegenden Feld-Artillerie-Rgts. Nr. 75
nach Halls gelegt worden. Beim Einzug der Batterie
in die Stadt am Donnerstag kam es wiederholt zu
Zusammenstößen zwischen Polizei und den in großer
Zahl die Batterie schon von den Vororten her beglei
tenden Nationalsozialisten. In den engen Straßen der
Innenstadt setzten sich größere SA.-Trupps wieder
holt geschlossen an die Spitze der mit dem Dresdener
Trompetsrkorps einrückenden Batterie. Während des
ganzen Durchmarsches durch die von Zehntausenden
Menschen dicht umsäumten Straßen versuchte die Po
lizei immer wieder die Nationalsozialisten abzurie
geln. Vor der Roßplatzkaserne kam es zu stürmischen
Kundgebungen der Nationalsozialisten gegen die Poli
zei, die zahlreiche Verhaftungen vornahm. Die Kund
gebungen setzten sich bis in die Nachmittagsstunden
hinein in der Innenstadt, besonders in der Umgebung
des Polizeipräsidiums fort, während starke, mit Ka
rabinern bewaffnete Polizeiaufgebote auf Lastkraft
wagen durch die Straßen streiften.
J§r Sļrafanļrag im MWhULner
Vrozch.
12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust.
zt. Heide, 27. Aug. In dem Sondergerichtsprozeß
wegen der Bluttat in Wesselburen hat der Ober
staatsanwalt die Anklage auf Mord jetzt fallen ge
lassen. Der Strafantrag lautete wegen Totschlags
auf 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust.
* * *
At»e pmWe RessmMe?
Der „Berliner Börsencourier" will wissen,
daß in nächster Zeit das gegenwärtig amtieren
de preußische Kabinett entscheidende Beschlüsse
für öie preußische Verwaltungsreform fassen
werde. Die Gurnözüge der neuen Reform sol
len einmal die Vereinheitlichung des Justan-
zenzuges vorsehen, zum anderen solle dem Ge
danken der Autorität stärkerer Ausdruck da
durch gegeben werden, daß z. B. anstelle einer
Art Kollegialverfassung, wo diese bestehe, die
Entscheidungsbefugnisse den leitenden Beam
ten, z. B. dem Regierungspräsidenten, über
tragen würden. Um die Zukunft der Provinzi-
alfchulkollegien werde noch heftig gekämpft,
wobei das Kultusministerium den Wünschen
und demgemäß würden die eigentlichen Entschei
dungen über Parlamentsschicksal und Weiterent
wicklung erst in der übernächsten Woche fallen.
Aus Bayern
kommen neue Warnungen an die Regierung Papen
vor Maßnahmen, die verfassungspolitisch als anstößig
gelten könnten, und es ist in diesem Zusammenhang
bezeichnend, daß die Korrespondenz der mit dem Zen
trum verbündeten Bayerischen Volksparte! es begrüßt,
daß die Verhandlungen zwischen Zentrum und Natio
nalsozialisten über eine Regierungsbildung in Preußen
und im Reiche bis zur Stunde keinesfalls als endgül
tig gescheitert oder als völlig aussichtslos bezeichnet
werden könnten. Aus diesem Umstand zieht man in
der Bayerischen Volkspartei die Schlußfolgerung, es
sei durchaus verfrüht, heute schon dem neuen Reichs
tag glattweg die Befähigung abzusprechen, zu einer
tragfähigen Regierungsmehrheit zu gelangen.
Die KoalitionsSesprechungeii in Preußen
dauern, wie maßgeblich verlautet, fort, und man rech
net für Mitte nächster Woche mir größerer Klarheit.
Das Rüherrücken einer diesbezüglichen Entscheidung
würde auch die Anberaumung der Wahl eines preußi
schen Ministerpräsidenten auf der Tagesordnung des
Landtages akut werden lassen. Der nationalsozialisti
sche Landtagspräsident Kcrrl bringt in einem
Schreiben an d e n Reichskanzler von
Papen, der ja zusammen mit Dr. Brach: jetzt den
Regierungskurs in Preußen bestimmt, staatsrechtilche
Bedenken vor gegen d'S von Bracht bekundete Auf
fassung, daß sich die kommissarische preußische Regie
rung nicht dem Landtag, sondern allein dein Reichs
präsidenten, von dem sie berufen, verantwortlich fühle
und dementsprechend zu: Durchführung von Landtags
beschlüssen zwar bereit, aber nicht verpflichtet wäre.
Verfassungsmäßig sei, so sagt Kerrl, jede Regierung
dem Landtage verantwortlich, und jeder Minister habe
vor dem Landtage zu erscheinen, sobald es verlangt
werde. Pflicht der kommissarischen Regierung sei es
lediglich gewesen, sich auf die Wiederherstellung ver
fassungsmäßiger Zustände zu beschränken, statt dessen
habe sie eine strittige V erwaltungsreform
durchgeführt. Das lasse, die Annahme aufkommen, als
habe man bei der Einsetzung des Reichskommissars we
niger die Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung
im Auge gehabt, als die Durchführung anderer Ziele.
Kerrl protestiert diesbezüglich schärfstens und bit
tet schließlich den Kanzler, dem Reichspräsidenten den
Erlaß einer Notverordnung vorzuschlagen, durch welche
die von der Weimarer Koalition im alten Landtag
vor Toresschluß vorgenommene GeschäftsorLnungsän-
nach Auflösung der Provinzialschulkollegien
heftigen Widerstand entgegensetze. Die Ober-
präsidien sollen als Behörde ganz verschwinden.
Die amtierenden Oberpräsidenten würden le
diglich die Aufgabe eines Staatskommissars
und Vertreters der preußischen Staatsregie
rung behalten.
Hüll Ms hM?.
Im Gemeindeausschuß des Landtages wurde die
sog. Kleine Verwaltungsreform (Zusammenlegung
von Kresen) durch alle Parteien abgelehnt. Ein Ver
treter des Staatsministeriums hatte vor der Abftim-
mung die Erklärung abgegeben, daß die Regierung
an ihrer Derovdnung festhalte, auch wenn der Ge
meindeausschuß und der Landtag gegenteilige Be-
Das preußische Justizministerium veröffentlicht
folgendes: Der Vorsitzende des 19. Ausschusses des
Preußischen Landtages hat mit Schreiben vom 24.
August dem preußischen Justizministerium die Ein
berufung des Ausschusses zum 2. und 3. September
nach Beuthen zwecks Nachprüfung des Verfahrens
vor dem Sondergericht in der Strafsache Kottisch
und Genossen mitgeteilt und u. a. um Ueberlas-
sung des Schwurgerichtsfaales in Beuthen, um
Bereitstellung der Verurteilten zur Vernehmung
vor dem Ausschuß und um Aushändigung der Ak
ten des Strafverfahrens ersucht.
Das Justizministerium hat durch Schreiben vom
26. August erwidert, daß es aus rechtlichen Grün
den nicht in der Lage sei, dem Ersuchen zu ent
sprechen. Die Nachprüfung des Verfahrens des
Son'dergerichts in Beuthen würde eine Ausdeh
nung der dem Ausschuß vom Landtage übertrage
nen Aufgaben bedeuten, zu der der Ausschuß nicht
befugt sei. Es komme hinzu, daß die angekündigte
Untersuchung einen Eingriff in die Unabhängigkeit
der Gerichte bilden und daher im Hinblick auf Ar
tikel 102 der Reichsverfassung unzulässig sein
würde.
Gnadengesuch der Frau Lachmann.
Die Frau des zum Tode verurteilten National
sozialisten Lachmann hat telegraphisch ein Gnaden
gesuch an den Reichskommissar Dr. Bracht gerich
tet. In diesem Gesuch weist Frau Lachmann auf
das furchtbare Unglück hin, das bei Vollstreckung
des Todesurteils über ihre Familie kommen müsse.
derung, die die Wahl eines neuen Ministerpräsidenļâ
erschwert, für nichtig erklärt werde. Zweck auch dieses
Briefes ist es offenbar, Klarheit über die künftig-
Machtverteilung und Geltung herbeizuführen.
#
* * *
Papens Nröe
im Rundfunk.
TU. Berlin, 27. August. (Eig. Funkmeldung.)
Für die Tagung der Westfälischen Bauernver
eine, die am morgigen Sonntag in Münster
i. W. stattfindet, hat Reichskanzler von Papen
die Hauptrede übernommen. Die im Mittel
punkt der Tagung stehende Ansprache des
Reichskanzlers wird um 12 Uhr mittags vom
Westdeutschen Rundfunk übernommen und
über alle deutschen Sender verbreitet werden.
Vorher wird am gleichen Sonntag um 11 Uhr
als Ausschnitt aus ör Goethe-Gedächtnisfeier
zu Frankfurt a. M. die Rede des Reichsinnen
ministers Freiherrn von Gayl als Rundfunk
sendung geboten werden. Der SüLwestdeutsche
Rundfunk nimmt die Festrede des Neichsin-
nenministers auf und überträgt sie ebenfalls
auf alle deutschen Sender.
^ #
Mch WŞr uns) ĢaĢ nach HmUt
TU. Berlin, 27. August. (Eig. Funkmeldung.)
Außer Reichskanzler von Papen werden auch
Reichswehrminifter von Schleicher, Reichsin-
nenminister von Gayl und Staatssekretär Dr.
Meißner Montagabend zum Reichspräsidenten
nach Neudeck fahren, da nicht nur das Wirt
schaftsprogramm, sondern die ganze i u -
nerpolitische Lage nnd die im Zusam
menhang mit der Reichstagstagung möglicher
weise notwendig werdenden Maßnahmen berar
ten werden sollen.
Wegen Angriffs auf Polizeibeamte und
schwere Aufreizung, begangen bei Zusammen
stößen am 16. August vor einem nationalsozia-
listischen Verkehrslokal im Norden Berlins,
beantragte der Staatsanwalt vor dem Berti-,
uer Sondergericht gegen drei der KPD. nahe
stehende Angeklagte je 10 Jahre Zucht
haus, gegen zwei je 1 Jahr Zuchthaus und
gegen einen weiteren 100 Mark Geldstrafe.
reit. . .
MrkrMöMS Utfeil in Zàrn.
Das französische Gericht in Zabern in Elsatz-
Lothringen verurteilte am Freitag den angeb
lichen Reichswehrleutnant Kaufmann in Abwesen
heit wegen angeblicher Spionage zu zwei Jahren
Gefängnis und 1000 Franken Geldstrafe. Kauf
mann soll nach der Anklage in der Gegend von
Stratzburg und Diedenhofen Spionage getrieben
haben.
Das Reichswehrministerium teilt zu der Mel
dung über die in Zabern erfolgte Verurteilung
eines angeblichen Reichswehrleutnants Kaufmann
wegen Spionage mit, daß die französische Fahn
dungen nach einem Reichswehroffizier dieses Na
mens zwar schon seit Monaten bekannt seien, daß
es aber keinen Ncichswehrleutnant gebe, der hier
für in Frage komme.
Bracht hat geantwortet, daß er allein für die
gnadigung nicht zuständig sei. Das Begnadigungs
recht stehe nur der gesamten preußischen StaatS-
regierung zu. Die Angelegenheit könne auch erst
dann entschieden werden, wenn der Bericht des
Gnadenanwalts und die schriftliche Urteilsbegrün
dung in Berlin vorlägen. Der Reichskommissar hat
Frau Lachmann empfohlen, sich direkt mit dem
Beauftragten für Enadenangelegenheiten in Ver
bindung zu setzen.
Kommunistische Protestversuche in Berlin.
TU. Berlin, 27. Aug. (Eig. Drahtbericht.)
An: Freitag versuchten Kommunisten in meh
reren Stadtteilen Berlins Protestkundgebun
gen wegen des Sondergerichtsurteils gegen
den Kommunisten Schmidtke zu bilden. Fass
überall genügte das Erscheinen der Polizei-
um die Ansammlungen zu zerstreuen. Nur in
Neukölln wurden die Beamten in der Steftff
metzstraße mit Steinen beworfen, worauf
von ihrer Schußwaffe Gebrauch machten
einen der Demonstranten verletzten.
Upàuâ - Äêuļschee Nrà
Auch in diesem Jahre fand der V.D.A.-Jugend-
austausch Alpenland — Teutscher Strand statt«
Mit Sonderzügen fuhren Ende Juni und Anfassö
Juli 300 reichsdeutsche Kinder nach Oesterreich
Oesterreichische Kinder wurden an die Ostsee
bracht. Der Austausch dient gesundheitlichen
nationalen Zwecken,
Beim Einzug einer Batterie zum Reit- und Fahrturnier
Ş. A.-Kêmhgàrrgen its HMe.
Müsse faßten; die Regierung sei lediglich zu Zuge
ständnissen hinsichtlich kleiner Erenkorrektuven de«
Der Kampf ums Beuthener Urteil.
V V WPf 13