aîê gleichberechtigt in die Nation aufgenom
men zu werden. Wir bedauern auf. tiefste, daß
die damals bürgerliche Führung Deutschlands
dieses Problem nicht erkannte und im Rahmen
der Nation gelöst hat. Wir sehen aber im heu
tigen Marxismus eine Verfälschung der deut
schen Arbeiterbewegung, die Verdammung
zur ewigen Erfolglosigkeit. Wir wissen, daß
man die Lösung sozialer Probleme nur dann
durchführen kann, wenn man Herr im eigenen
Hause ist. Die Auseinandersetzung mit dem
Marxismus'muß kommen, wenn Deutschland
leben will. Eine Auseinandersetzung nicht mit
dem deutschen Arbeiter, sondern mit denen,
die ihn falsch geführt und zum Sklaven der
Weltfinanz gemacht haben.
Aus diesem Grunde muß man sich darüber
klar sein, daß wir Nationalsozialisten nach
dem 31. Juli sorgen werden, daß die Schluß
folgerungen aus dieser Tatsache restlos gezo
gen werden. Es gibt nach dem 31. Juli keine
Möglichkeit in Deutschland mehr, mit Koali
tionen der Mitte zu regieren. Es gibt nach
dem Lebensrecht des deutschen Volkes keine
Möglichkeit mehr, in irgend einer Form nach
den Grundsätzen irgend einer Internationale
zu regieren. Das Vertrauen des -deutschen
Volkes ist bei uns. Mit allen Mitteln des
Staatsapparates werden wir jenes neue Den
ken im deutschen Volk durchsetzen, wonach in
Politik und Wirtschaft, in Kunst und in Lite
ratur, in Sport und in Theater nur noch ein
einziger Maßstab gelten wird, das ist das
Wohl der Nation. Wir wollen und werden
dafür sorgen, daß diese Grundsätze auch in al
len Regierungsstellen wieder selbstverständ
liche Eigenschaft werden.
Die Erziehung der Jugend wird geändert
werden müssen. Nicht die Mechanisierung des
Wissens und sceleuloser Paragraphen ist die
Hauptsache, sondern die Erziehung des jungen
Deutschen zu einem Staatsbürger ohne Stan
desdünkel und ohne Klassenhaß. Darum wird
der Nationalsozialistische Staat die Schule nie
mals aus seiner Hand geben, wenngleich er
den Konfessionen zu» Erteilung des Reli
gionsunterrichtes die von ihnen für notwendig
gehaltene Zeit immer zugestehen wird. Die
Kenntnis sozialer Probleme unseres Volkes
erscheint uns wichtiger als das Wissen um die
Gliederung der indischen Kasten. Die Erzie
hung der deutschen Jugend zu unbändigem
Stolz auf die Geschichte ihres Volkes ist das
für alle Zeiten wirksame Mittel gegen das
Gift der Internationale.
Die Arbeitsdicnstpflicht wird das große Er
ziehungsmittel des zwanzigjährigen auf dem
Asphalt der Straße heimatlos gewordenen
deutschen jungen Menschen. Wenn die Staats
autorität im wahren Sinne des Wortes in
einem gerechten sauber und sparsam verwal
teten Staat wieder gesichert und das Ver
trauen des Volkes zur Staatsführung wieder
vorhanden ist, dann muß mit allen zur Mit
arbeit bereiten Kräften der Nation an die Lö
sung des größten Problems unserer Zeit her
angegangen werden: Die Ueberwindung der
Arbeitslosigkeit durch Arbeitsbeschaffung und
Wiederherstellung einer rentablen Wirtschaft.
Voraussetzung der Lösung dieser Aufgabe
sind zwei Dinge:
1. Für jeden Deutschen muß das Recht auf
Arbeit in der Verfassung verankert werden.
2. Für jeden Deutschen besteht die Pflicht
zur Arbeit, denn nur von der Arbeit und von
den Bodenschätzen als den zwei ewigen Urwer-
ten aus können wir an die Ueberwindung der
heutigen Wirtschaftskrise herangehen. Die Lö
sung des Gesamtproblems darf nicht vom
Gelde her, sondern muß von der Arbeit her
angefaßt werden. Wenn der Zinsfuß in
Deutschland von seiner heutigen unsittlichen
Höhe auf ein erträgliches Maß zurückge
schraubt wird — eine Maßnahme, die jeden
Tag möglich ist — dann wird die private Un
ternehmungslust angeregt und Millionen von
Arbeitsaufträgen, die heute wegen des Zins
fußes und wegen der Unsicherheit der politi
sche» Lage liegen bleiben, werden zur Aus
führung kommen. Vor allem wird das Ver
trauen zur Staatsführung auch eine unerhörte
Wirkung auf die Wirtschaft haben. Die Fi
nanzierung all dieser Arbeitsbeschaffungsmaß
nahmen muß möglich sein und ist auch mög
lich. Der Weg der Eingliederung der Erwerbs
losen und der Wiedergewinnung der wachsen
den Steuerkraft, Ersparung der Arbeitslosen
beträge bei der Sozialversicherung werden
einen großen Teil der Finanzierung sicher
stellen. Der Rest muß durch geeignete Maß
nahmen des Staates gedeckt werden, die unbe
denklich sind, solange rentable Arbeit geleistet
und neue produktive Arbeit geschaffen werden.
Nie wird der Nationalsozialismus die Zer
störung des Volksvermögens durch eine zweite
Inflation dulden.
In einem Volk, in dem oben und unten die
kurz von mir skizzierten Grundsätze durchge
führt sind, werden wir in der Lage sein, jene
Außenpolitik zu treiben, die die Weltgeltung
Deutschlands so wiederherstellt, wie sie
Deutschland nach seiner Geschichte, nach der
Größe und dem Wert seines Volkes verlan
gen kann. Ein solches Deutschland ist dann
wieder bündnisfähig und wird in der Welt
sehr schnell jenen Respekt wieder sich erwerben,
den es braucht.
ş
Weitere Politik
auf der 4. Seite des 2. Blattes.
Am bit LrhMzmg
her bürgeMch-nalionslen SMZiöee.
Auf einer aus der ganzen Provinz stark be
suchten Wirtschaftstagung, die die Deutschna
tionale Volkspartei am Freitag in Kiel ver
anstaltete, hielt der Spitzenkandidat der Par
tei für den Wahlkreis Schleswig-Holstein, Dr.
Obersohren, einen Vortrag über das Thema:
„Um die Erhaltung der bürgerlich-nationalen
Staatsidee und der Persönlichkeitswerte in
Wirtschaft und Staat." Dr. Obersohren stellte
in den Mittelpunkt die „Ewige Aufgabe des
Bürgertums" und führte aus:
Man spricht heute sehr viel von dem Unter
gang des Bürgertums und behauptet, die
bürgerliche Kultur sei erschöpft und am Ende
ihrer Möglichkeiten angelangt. Das Bürger
tum im weitesten Sinne trägt eine gewisse
Schuld daran, wenn der Begriff Bürger, frü
her ein Ehrentitel, allmählich entwertet wur
de. Der Begriff des deutschen Bürgers war
der Ausdruck für eine im tiefsten deutschen
Wesen verwurzelte geistige, politische und
wirtschaftliche Anschauung. Er kennzeichnete
den deutschen Volksgenossen, der in dem
Selbstbewußtsein einer frei schaffenden und
in ihrer Leistung gewerteten Persönlichkeit
und in sittlicher Gebundenheit an die Volks
gemeinschaft sein schöpferisches Wesen entfal
ten durfte. Deutschland ist groß geworden
durch die unendliche Mannigfaltigkeit dieser
schöpferischen Kräfte seiner Menschen. Nie
mals sind große nationale Leistungen unseres
Volkes, weder im geistigen noch im staatlichen
Leben noch auch in der Wirtschaft vollbracht
' worden, anders als durch nur dem Ganzen
sittlich verantwortliche Persönlichkeiten.
Die bürgerliche Grundauffassung ist ganz
allgemein als individualistische Grundeinstel
lung der kollektivistischen entgegengesetzt. Es
ergibt sich die merkwürdige Erscheinung, daß
alle Zeiten der Not zum Kollektivismus hin
neigten, zum Klassenstandpunkt, zur Ueber-
schätzung der inneren Bewegungskraft der
Masse. Ueberwunden aber wurden diese Nöte
stets nur durch starke Einzelpersönlichkeiten,
die sich gerade durch den Gegensatz zum reak
tionären Kollektivismus stählen und als
Führer bewährt hatte». Die wirtschaftliche
Verzweiflung und die geistige Entwurzelung
unserer Zeit hat Millionen von Menschen in
einer Massenbewegung zusammengefaßt, in
der die Einzelpersönlichkeit nichts ist und auch
nichts gilt, sondern in der zusammengeballten
Masse mit ihrer anklagenden Sehnsucht dem
Menschen allein noch Halt zu bieten scheint.
Jede Massenbewegung ist im Grunde mit
ihrer völligen Auflösung des Persönlichkeits-
wertcs eine Entartung deutschen Wesens. Das
Reich, daß das nationale Deutschland erstrebt,
wird nur dann der Sehnsucht der Millionen
entsprechen, die das System der Nachkriegszeit
ablehnen, und cs wird auch nur dann Bestand
haben, wenn an der Seite der Nationalsoziali
sten eine starke Deutschnationale Volkspartei
steht, als Verkörperung der Tradition und als
kompromißlose Verteidigerin wahrhaft biir-
gerlich-konservativer Weltanschauung auf po
litischem, wirtschaftlichem und kulturellem Ge
biete.
Zum Vergleich mit dem Reichstagswahlergebnis des 31. 7.1932
Wir wählte Schleswig-Holstein her Ser letzten
Reichstags- urrö LsuZtagswaht?
Wahlvorschläge
Nr.
Reichstags- Landtags
wahl wähl
14.9.1630 24.4.1932
1 SPD. 265 349
2 DNVP. 54 569
2a Radikal. Mittelstand
3 Zentrumspartei 9 291
4 KPD. 94 329
5 DVP. 64 473
5a Volksrechtpartei 2 768
6a Reichspartei des deutschen
Mittelstandes 35 716
6b Deutsches Landvolk 33 867
7 Deutsche Staatspartei 42 154
8 NSDAP. 249 288
12
14
18
Deutsche Staatspartei
NSDAP.
Deutsch-Hannoversche Partei
Christl.-Sozial. Volksd. 16 643
SAP.
Dänische Minderheit 2 446*
Teutsche Bauernpt.
Konsero. Volkspt.
Christl.-Soz. Volks
gemeinschaft
Abgegebene
gültige Stimmen
ungültige Stimmen
252 829
48 619
1293
8 676
81 019
29 851
1348
4 961
917
18 579
467 474
419
8 569
2 579
2 298
3 317
17 979
3 989
899 593
7 815
919 522
5 414
* Eingerechnet sind 439 Stimmen für die Polnische
Volkspartei.
As h§Mgs KsĢtà Im Hiuiôfisnî*
Von Pa pen spricht am heutigen Sonnabend
von 19.39 bis 29 Uhr für alle deutschen Sender.
Zum heutigen Rundfunkvortrag des Kanzlers ver
lautet noch, von Papen werde gewissermaßen als Ab
schluß ber rundfunkpolitischen Wahlpropaganda über
sämtliche deutschen Sender sich noch einmal an das
deutsche Volk wenden. Bei dieser Gelegenheit wird der
Reichskanzler zunächst einen Rechenschaftsbericht ab
legen über die bisherige Tätigkeit seiner Regierung,
um dann noch einmal in größerem Zusammenhang die
Gründe darzulegen, die seine Maßnahmen im einzel
nen veranlaßt haben. Darüber hinaus aber wird er
an Hand der letzten Kabinettsberaiungen über das
Wivtschastsprogram-m dem deutschen Volk die Richt
linien und Maßstäbe mitteilen, nach denen die Reichs
regierung ihre Wirtschaftspolitik einzurichten gedenkt.
Ķchķêrsrg!
Um Fehlgriffen bei der morgigen Stimm
abgabe vorzubeugen, sei daran erinnert, daß
Nr. 21 des Netchstagswahl - Stimmzettels
(„Schleswigsche Heimat") der Wahlvorschlag
der D ä n i s ch g e s i n n t e n in Schleswig ist.
Die deutschgesiunten Wähler Schleswig - Hol
steins können dem Wahlvvrschlag 21 keine
Stimme geben.
In Hessen. — Im Reich?
Ne KgMÜSMstKge.
TU. Weimar. 29. Juli. Gelegentlich einer
Landbundversammlung in Gotha erklärte
Staatsminister Baum, der hessische Zentrums
minister habe ihm ausdrücklich versichert, daß
in Hessen die Verhandlungen zwischen Zen
trum und NSDAP, bereits abgeschlossen
seien, und daß sofort nach der Neichstagswahl
eine Regierung von Zentrum und National
sozialisten gebildet werden würde.
Zentrum dementiert.
Das Eenerabsekretariat der hessischen Zentrums
partei teilt mit, daß die Behauptung von einer
bereits getroffenen Vereinbarung mit den Na
tionalsozialisten über die Regierungsbildung in
Hessen nach der Reichstagswahl den Tatsachen nicht
entspreche und als eine Wahlfinte anzusehen sei
Wenn in gewissen politischen Kreisen die Ver
mutung ausgesprochen werde, daß die Frist des
Burgfriedens dazu benutzt würde, parteipolitische
Koalitionsverhandlungen anzubahnen, jo ent
spreche — das wollen die „Hamburger Nachrichten"
wissen — diese Version nicht den Tatsachen. Zu
nächst sei noch gar nicht zu erkennen, ob überhaupt
auf Grund des Wahlergebnisses politische Verhand
lungen im Sinne einer Umbildung oder Ergän
zung der Regierung im Reich und Preußen not
wendig würden. Zum anderen werde diese Ansicht
schon dadurch widerlegt, daß der Reichskanzler be
absichtige, während des Burgfriedens einen klei
neren Urlaub anzutreten.
Auslandsgerüchte über Nationalsozialisten.
SîàgAKhMê Ir. VrachlZ.
TU. Berlin, 29. Juli. In der Schweizer Presse ist
behauptet worden, daß die Nationalsozialisten in
der Umgebung von Berlin und in der Provinz
Brandenburg SA.-Leute zusammenzögen. Der mit
der Wahrnehmung der Geschäfte des preußischen
Innenministers ‘ beauftragte Bevollmächtigte des
Reichskommissars für Preußen, Dr. Bracht, gibt da
zu bekannt:
„Die von der Schweizer Presse gebrachten Nach
richten kursieren in Berltn bereits längere Zeit.
Nachprüsungen von derartigen alarmierenden Mit
teilungen haben stets ergeben, daß es sich um halt
lose Gerüchte gehandelt hat, wie sie am Ende eines
mit Erbitterung geführten Wahlkampfes häufig und
in den verschiedensten Formen auftauchen. Für
einen ruhigen Verlauf und eine einwandfreie Fest
stellung des Wahlergebnisses — wie überhaupt für
die Erhaltung der Ruhe und Ordnung auch nach den
Wahlen — sind jedenfalls alle Vorkehrungen getrof
fen worden."
Zn Oldenburg
wurde die staatliche Polizei zur Sicherung der
Ruhe» orübergehend durch rund 299 frühere SA.-
Leute, welche die Verbindung zur Partei gelöst
haben, verstärkt. Das Staatsministerium erklärt,
es bestehe begründete Annahme, daß von kommu
nistscher Seite bei der Wahl Unruhen zu erwarten
seien.
In Winterhude durchsuchten, wie die Ham
burgische Polizei mitteilt, zwei Männer unbefugt
eine Wohnung nach Waffen und nahmen mehrere
Revolver und Patronen mit. Die Männer hatten
sich fälschlich als Beamte der politischen Polizei aus.
gegeben.
Reichspräsident verordnet Burgfrieden vom Wahltage ab.
11 Tage alls öffentlichen politischen
Versammlungen Verösten.
Dämpfung der politischen Leidenschaften nach dem Wahlkampf.
Der Reichspräsident hat durch eine aus Grund
des Artikels 48 der Reichsverfassung erlassene Ver
ordnung ein mit dem Wahltage in Kraft tretendes
Verbot aller öffentlichen politischen Versammlun
gen, also auch solcher in geschlossenen Räumen, er
lassen, das zu dem in Kraft bleibenden Demonstra
tionsverbot hinzutritt. Das Verbot aller öffent
lichen politischen Versammlungen (Geschlossene
Versammlungen von Parteien und Vereinigungen
sind demnach erlaubt. Schriftl.) ist auf die Tage
vom 31. Juli bis 19. August einfchl. befristet.
Rach der starken politischen Erregung, welche die
Wahlzeit mit sich gebracht hat, soll, wie amtlich er
klärt wird, das Verbot den politischen Frieden
fördern. Es ist der Wunsch des Reichspräsidenten
und der Reichsregierung, daß
nach durchfochtenem Wahlkampf die poli
tischen Leidenschaften wenigstens einige
Tage lang ruhen
sollen. Die letzten Wochen haben, wie der Bevölke
rung bekannt ist, außerdem an den Dienst der Po
lizeibeamten so ungewöhnlich hohe Ansprüche ge
stellt, daß auch ihnen eine Ruhe und Erholungs
pause gegönnt werden muß.
*
Im einzelnen besagt die aus Neudeck in Ost
preußen, wo Hindenburg weilt, erlassene Verord
nung, durch welche der Burgfriede erzwungen wird,
folgendes:
8 1.
Für die Zeit vom 31. Juli 1932 bis zum Ab
lauf des 19. August 1932 sind alle öffentlichen
politischen Versammlungen verboten. Als politisch
im Sinne dieser Vorschrift gelten alle Versamm
lungen, die zu politischen Zwecken oder von poli
tischen Vereinigungen veranstaltet werden.
8 2.
Die Bestimmungen der zweiten Verordnung des
Reichsministers des Innern über Versammlungen
und Aufzüge vom 18. Juli 1932, in der Fassung
der dritten Verordnung des Reichsministers des
Innern über Versammlungen und Aufzüge vom
22. Juli 1932, bleiben mit der Maßgabe unbe
rührt, daß für die Zeit vom 31. Juli bis zum Ab
lauf des 19. August auch alle politischen Ver
sammlungen unter freiem Himmel, die in fest um
friedeten, dauernd für Massenbeuch eingerichteten
Anlagen stattfinden sollä, verboten sind.
8 3.
Wer eine Versammlung, die nach den Bestim
mungen dieser Verordnung verboten ist, veranstal
tet, leitet, in ihr als Redner auftritt, oder den
Raum für sie zur Verfügung stellt, wird mit Ge
fängnis bestraft, neben der auf Geldstrafe erkannt
werden kann. Wer an einer solchen Versammlung
teilnimmt, wird mit Geldstrafe bis zu 159 Mark
bestraft.
8 4.
Diese Verordnung tritt mit dem 31. Juli 1932 in
Kraft.
düs außeroröenNche enMche Meresse
cn her deMchen Aeichsiagswahl.
TU. London, 39. Juli. (Eig. Funkmeld.) Die
Londoner Presse nimmt ein außerordentlich starkes
Interesse an den deutschen Wahlen. Für sie gilt -
als ausgemacht, daß die Sozialisten schwere Per-
lüste erleiden werden, und daß es sich bei den
Wahlen nur noch darum handle, welche Mehrheit
die Rechtsparteien in Deutschland erhalten. Die
Papen-Regierung begegne starken Sympathien.
Die Wahl sei, so schreiben die „Times", eine der
interessantesten der modernen Zeit, aber ihre Be
deutung sei eigentlich nur relativ, da das Schick
sal der Regierung anscheinend von ihr nicht ab
hänge. Die Papen-Regierung überwache eher die
Wahl, als daß sie an ihr teilnehme, und vertrete
auch hierbei ihren Grundsatz, daß der Staat über
der Partei stehe. Auf jeden Fall habe sie gezeigt,
daß sie eine Regierung sei, die wirklich regiere.
„Daily Telegraph" sagt, daß die Wahlen du-
schicksalsreichsten für die deutsche Republik seien.
„Daily Mail" meint, die Regierung von Papen
werde auf jeden Fall an der Macht bleiben, ganz
gleich, wie das Ergebnis ausfalle. „News Chro
nicle" bemerkt, die Erklärungen des Generals von
Schleicher über die Abrüstungsfrage seien nur zu
wahr. Es sei vollkommen unmöglich, zu verlangen,
daß Deutschland auf unendliche Dauer abgerüstet
bleiben solle, wenn die Alliierten eine Abrüstung
ablehnten. „Daily Herald" erklärt, das Wahl
ergebnis werde die Geschichte Europas und der
Welt beeinflussen. Wenn die letzten politischen
Schüsse verhallt seien, dann bleibe die Grundfrage
der deutschen Wiedererholung übrig. Ungerechte
Klauseln des Versailler Vertrages würden wie
ein Alpdruck auf Deutschland lagern.