Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 3)

Tuimen.HpLel und Sport 
125. Jahrgang / Nr. 173 
Bejitfsfög m AMhIhurg. 
Neueinteilung der Bezirksliga im Fußball. — Er 
weiterung der Handdalliga. — Aufstieg von 5 Kreis 
vereinen. 
Sportbeilage der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung (Rendsburger Tageblatt) 
Dienstag, den 26. Juli 1932 
In der Schweizerhalle in Rendsburg şand ant Sonntag der 
Bezirkstag des Bezirks 1 (Schleswig-Holstein) im Norddeut 
schen Sportverband unter der Leitung des Vorsitzenden Lycke 
statt. Nach Festlegung der Anwesenheitsliste erhielt der 1. 
Vorsitzende des Rendsburger Ballspielvereins und Stadtver 
ordneter Iohs. Matthießen das Wort zu einer längeren Be 
grüßungsansprache. in der er die Vertreter im Namen der 
Stadt und des Vereins willkommen hieß und der Tagung 
einen guten Verlauf wünschte, frei von allen persönlichen 
und politischen Gegensätzen. Der Bezirkstag hatte neben der 
Genehmigung des Jahresberichtes die Wahlen vorzunehmen. 
Der gesamte Vorstand wurde wiedergewählt. Im Technischen 
Ausschuß gab es eine Veränderung; an Stelle des Handball- 
obmannes Echulte-Flensburg wurde Aßmussen-Flensburg 
gewählt. Ein Vorschlag, den Sitz des Technischen Ausschus 
ses nach Neumünster zu verlegen, der vom Nordkrers ange 
regt wurde, scheiterte. Im Bezirksgericht werden nun Evers- 
Itzehoe (als Vorsitzender). Sibbert-Neumünster, Petersen- 
Husum, Conrad-Flensburg, Hagedorn und Kock-Kiel tätig 
sein. 
Der Voranschlag zeitigte eine längere Aussprache. Aber 
auch hier war am Ende Einmütigkeit vorhanden, weil die 
sparsame Geschäftsführung des Vorstandes des Bezirks leicht 
dargestellt werden konnte. Ls bleibt bei einer Kopfsteuer von 
20 Pfennig, die Blaschke-Eedächtnisspiele werden weiterhin 
zugunsten der Bezirkskaffe durchgeführt. Ein Antrag des 
V.f.B. Bordesholm auf Herabsetzung der Spesen für Schieds 
richter führte zu dem selbstverständlichen Beschluß, daß in 
Zukunft nur 3 Mark bei halbtägiger und 5 Mark bei ganz 
tägiger Abwesenheit des Schiedsrichters vom Heimatsort 
neben den Fahrkosten zu zahlen sind. Der Dringlichkeits- 
antrag des V.f.L. Nordmark, zwei Vereine — statt jetzt 
einen — aus der Oberliga absteigen zu lassen, verfiel der 
Ablehnung. 
Im Mittelpunkt der Tagung stand die Einteilung der 
Dezirksliga. Dem Bestreben der Vereine außerhalb Kiels, 
die Meisterschaft dieser Klaffe in zwei Staffeln unter Ver 
teilung der Kieler Vereine atff diese Staffeln auszutragen, 
standen die erneuten Bemühungen der Kieler Vereine entge 
gen, nach Möglichkeit bet der schwierigen Finanzlage der 
Vereine das Reisen zu vermeiden. Nach harten aber durch 
aus sachlichen Auseinandersetzungen gelangte der Vorschlag, 
der am vorigen Sonntag in Kiel vom Bezirksvorstand unter 
Mitwirkung der Kreise ausgearbeitet war, gegen eine starke 
Opposition zur Annahme. Danach werden die Spiele in drei 
Staffeln ausgetragen. Die Nordstafsel bilden die Vereine 
Schleswig 06, Rasensport-Schleswig, Nordmark-Flensburg, 
Wacker-Fleusburg, Eckernförde, Husum 1918, Frisia-Hufum 
und Holstein Bezirksliga. In der Südweststaffel spielen die 
Vereine Sportfreunde-Neumünster, Tungendorf, Preußen- 
Itzehoe, Kcllinghusen, Fortuna-Glückstadt, VfL. Heide, Heider 
S.V. In der Oststaffel sind die Kieler Vereine zusammen 
gefaßt, doch werden die Turnermaunschasten ausscheiden, 
während der Kieler Sportverein und der Heikendorfer B.V. 
aufsteigen. Im Frühjahr tragen die drei ersten jeder Staffel 
in einer Runde die Aufstieg spiele aus. Die Losung ist als 
provisorische Lösung gedacht und gilt bislang nur für die 
Spielzeit 1932-33. 
Nicht weniger schwierig war die Gestaltung des Spiel- 
systems für die Handballmannschaften. Auch hier konnte eine 
einheitliche Bezirksklasse wegen der finanziellen Schwierig- 
keiten nicht gebildet werden. Es gab also hier ebenfalls nur 
eine Weiterführung der im Vorjahre begonnenen Staffel- 
spiele. Ts blieb bei einer Nord- und einer Südstaffel, die 
beide durch Aufnehmen einiger neuer Vereine verstärkt wur 
den. Es kommen hinzu S.E. Comet und Ellerbek in der 
Südstaffel, Kameradschaft Flensburg, Reichsbahnsportverein 
Flensburg und Reichsbahnsportverein Flensburg-Weiche in 
der Nordstatfel. Im Frühjahr sollen die drei Besten der 
Nordstaffel mit den beiden Besten der Südstaffel eine Dop 
pelrunde um die Meisterschaft des Bezirks austragen. Man 
hofft dadurch eine nicht unwesentliche Stärkung der Hcmd- 
baäöewegung im Bezirk zu erreichen. 
R.M.T.V. 1 — Fockbrker Sportverein 5:4 (1:3). 
Am Sonntag traten sich zum ersten Mal di« 1. Mannschaft 
des Rendsburger Männer-Turn-Bereins und die 1. Mann 
schaft des Fockbeker Sportvereins zu einem Freundschaftsspiel 
in Fockbek gegenüber. Das Ergebnis entspricht dem Spiel 
verlauf. Der Schiedsrichter leitete gut. 
Holsteins Oberliga 
kragt am kommenden Sonntag in Kiel ein Gesellschaftsspiel 
gegen den Dresdener Sportklub aus. Mit diesem Spiel wird 
sich der bekannte Seppl Effer, der fast 20 Jahre aktiv dem 
Fußballsport angehört hat und viele Male den RSV. ver 
treten hat und sogar repräsentativ wirkte, seine aktive Fuß 
ballaufbahn aufgeben. 
In Schleswig trug 06 ein Uebungsspiel gegen eine Reuauf- 
stcllung von Kilia-Kiel aus, die 1:2 (0:0) von den Kielern 
gewonnen wurde. Schleswig 06 hatte in der ersten Halbzeit 
reichlich Pech, hätte das Spiel unbedingt besser gestalten 
müssen. 
Zum Besuch Öes MgWfseZ ,.Jg. X“ 
in Kiel, 
der in der Zeit vom 26.—so. Juli erfolgt, dürsten folgende 
technische Einzelheiten interessieren. 
Abmessungen: 
Spannweite 48,00 Meter 
Gesamtlänge 40,05 Meter 
Gesamthöhe (bei laufenden Luftschrauben) . . 10,25 Meter 
Tiefgang bei 50 To. Verdrängung .... 1,05 Meter 
Gesamte Flügelftäche 486,20 Ou.-M. 
Flügeltiefe . .' 9,50 Meter 
Größte Breite des Schiffskörper: 
ohne Seitenflossen . 4,80 Meter 
mit Seitenflossen 10,00 Meter 
Gesamtlänge der für Fluggäste 
verfügbaren Räume ........ 23,50 Meter 
Mittl. Breite der Fluggasträume ca. . . . 3,20 Meter 
Inhalt der Drennstosfbehälter: normal . . . 16 000 Liter 
maximal ... 24 600 Liter 
Bei Mehrbedarf Mitnahme in Kanistern. 
Inhalt der Oelbehälter 1900 Liter 
Gewichte: 
Reingewicht 29 Tonnen 
Nüstgewicht 31 Tonnen 
Abfliiggcwicht normal ......... 48 Tonnen 
Abfluggewicht maximal 55 Tonnen 
Flugleistungen bei normalem Fluggewicht: 
Höchstgeschwindigkeit je nach Wahl der Motoren 210 Srd.-Klm. 
Reisegeschwindigkeit .......... 170 Std.-KIm. 
Normale Betriebsstoffanlage für 12 Stunden Reiseflug. 
Triebwerk: 
12X650 PS. Curtiß-Lonqueror-Mokoren, wassergekühlt, mit 
Getriebe. 
ÄM liegt 3:2 im Z»«. 
Hervorragende Leistungen unserer Vertreter. — v. Cramm unterliegt, 
Prenn siegt überragend. 8000 Zuschauer 
Deutschlands Tennisspieler haben in den letzten Tagen ihre 
größte Schlacht geschlagen und gegen die Weltbesten überra 
schend gut abgeschnitten. Daniel Prenn und Gottfried von 
Cramm haben nicht nur unsere Erwartungen erfüllt, sondern 
bei weitem übertroffen. Prenn stand am letzten Tag dem 
vorjährigen Wimbledonfinalen Frank Shields gegenüber, der 
in ganz Amerika keinen Bezwinger fand, lieferte einen über 
legenen siegreichen Kampf und bewies erneut, daß er heute 
zur Tennis-Weltklasse gehört. Gottfried von Cramm zwang 
den Wimbledonsieger Ellsworth Vines, den wahren Welt 
meister, zur vollen Entfaltung und Hergäbe seines Könnens. 
Mit etwas Glück hätte die Begegnung anders werden kön 
nen. — Im Doppel konnten Prenn und von Cramm nicht an 
die routinierten Amerikaner Allison und van Ryn heran, da 
ihre Durchschlagskraft zu groß war. 
Die Ergebnisse der einzelnen Tage: 
1. Tag: v. Cramm gegen Shields 7:6, 5:7, 6:4, 8:6. — 
Dines gegen Prenn 6:3, 6:3, 0:6, 6:4. — Spielstand 1:1. 
2. Tag: Prenn-v. Eramm gegen Allison-van Ryn 3:6, 4:6, 
1:6. — Spielstand: 1:2 für Amerika. 
3. Tag: Vines gegen v. Cramm 3:6, 6:3, 9:7 6:3. — 
Prenn gegen Shields 6:1, 6:0, 6:8, 6:2. — Ergebnis: 2:3 für 
Amerika. 
Ueber 8000 Zuschauer wohnten den Kämpfe» des letzten 
Tages bei, in den vordersten Reihen die Sachverständigen 
Helen Wills, Suzanne Lenglen, Lochet, Brngnon und Borotra. 
Mit größter Spannung wurden die entscheidenden Spiele er- 
wartet. Bon Prenn erhoffte man einen Sieg über Shields, 
während man von Cramm gegen Bines keine Aussichten gab. 
Ellsworth Bines schlägt 
Gottfried v. Eramm 3:6, 6:3, 9:7, 6:3. 
von Cramm beginnt etwas nervös, ist unsicher, ungenau, 
und muß seinen Aufschlag an Vines abgeben. Der Amerika 
ner ist sofort richtig in Fahrt, peitscht seine Vorhandschläge 
mit ungeheurer Wucht die Limen entlang, geht möglichst 
schnell ans Netz und placiert unsern Mann aus. 2:0 für USA. 
Doch von Cramm wird zusehends besser, sucht den Amerika 
ner nach Möglichkeit an der Grundlinie festzuhalten, geht 
selber zum Netz vor und kommt bald mit 4:3 zum ersten 
Male in Führung. So zieht er weiter bis 5:3. Das neunte 
Spiel ist stark umkämpft. Cramm bringt im richtigen Mo 
ment immer den Mut auf, ans Netz zu gehen und placiert 
tatsächlich Vines aus. 6:3, der erste Satz für Deutschland! 
Im zweiten Satz gibt von Cramm sich verzweifelte Mühe, 
den Satz noch zu retten. So gut er auch spielt, aber der 
Amerikaner ist nicht zu halten. Der Berliner kann lediglich 
noch seinen Aufschlag gewinnen, — dann gehört dieser Satz 
Dines 6:3. 
Der dritte Satz ist unerhört umkämpft. Beide spielen ein 
Tennis höchster Vollendeung. Cramm wächst an seinem gro. 
ßen Gegner über sich selbst hinaus. Der Deutsche gibt sich die 
größte Muhe, mit seinem Aufschlag gleich in Führung zu 
gehen, aber der Amerikaner kämpft konzentriert um jeden 
Ball mit eiferner Energie, um den Deutschen ja nicht aus 
den Fingern zu lassen. Cramm muß seinen Aufschlag ab 
geben, kann sich dann aber bei Vines, der aus Nervosität 
Doppelfehler macht, revanchieren. So geht es bis 2:2. Cramm 
wird jetzt sehr vorsichtig, will unter allen Umständen mit sei 
nem Aufschlag wieder in Führung kommen. Vines verschärft 
weiter das Tempo und sucht mit aller Macht den Bor 
sprung zu vergrößern, was ihm auch gelingt. 4:2. Der 
Deutsche kämpft unverdrossen weiter, sucht jetzt seinen Geg 
ner zu jagen und zu Fehlern zu reizen. 
Unter ungeheurem Beifall der Tribünen gelingt es 
v. Cramm, den Anschluß wieder zu erreichen und sogar 
mit mutigen Netzaiigriffen 5:4 in Führung zu gehe«. 
Eine unerhörte Spannung auf den Tribünen. Beide über- 
treffen sich selbst, aber Cramm verläßt im entscheidenden 
Moment das Glück, manche gewagten Bälle bleiben an der 
Netzkante hängen. Er muß Dines wieder den Ausgleich ge 
statten. Eine große Chance ist vorüber, der Amerikaner ist 
jetzt wieder mächtig in Fahrt und erkämpft sich erneut 6:5 
die Führung, obwohl Cramm bereits 30:0 im Vorteil liegt. 
Wieder benachteiligt ihn eine Fehlentscheidung. Großer Tu- 
mult bei den Zuschauern, Rufe wie „Locarno — Schieds- 
richtcr" ertönen. Aber Cramm läßt sich nicht entmutigen und 
kämpft unverdrossen und mit einem Mut sondergleichen 
weiter. Tatsächlich gelingt es ihm, 8:6 auszugleichen — und 
man sollte es nicht glauben, mit einem eigenen Anschlag 
sich nochmals 7:6 in Führung zu bringen. Der Amerikaner 
wird blaß, aber er gibt noch nichts verloren, er hat noch 
genügend Reserven, während man unserem Mann diese un- 
gemeinen physischen und psychischen Anstrengungen anmerkt. 
Zwar versucht er mit letzter Kraft, den Vorsprung zu hal 
ten und so nahe am Satzgewinn den Satz für sich zu ent 
scheiden, aber es geht nicht mehr. Der Deutsche wird immer 
schwächer und schwächer, er muß Vines wieder nachrücken und 
schließlich auch den Vortritt lassen. 
Im 4. Satz legt er mit erneuter Wucht los, Cramm kämpft 
verzweifelt, wehrt sich so gut er noch kann, holt tatsächlich 
von 15:40 noch auf Einstand auf. wehrt drei Matchbälle ab, 
aber dann ist mit einem unnehmbar placierten Vorhandschuß 
in die linke Ecke Cramms Schluß, — 6:3 hat Vines auch die 
sen Satz und damit das Wettspiel gewonnen. Mit diesem 
Punkte hat Amerika bereits die Schlacht für sich entschieden. 
Daniel Prenn schlägt 
Frank Shields 6:1, 6:0, 6:8, 6:2, 
Das letzte Spiel hat also für Sieg oder Niederlage keine 
Bedeutung mehr. Trotzdem hat Prenn hier zeigen können, 
daß er es heute mit der Weltklasse unbedingt aufnehmen 
kann. 
Die ersten beiden Sätze hat Prenn im Handumdrehen ge 
wonnen. Bei unserem Mann glückt jeder Schlag, seien es 
der bekannte Stop oder haargenaue Passierschläg«, mächtige 
Schmetterbälle oder sichere Lobs. Sein Vorhand sitzt aiff den 
Zentimeter genau auf der Seiten- oder Grundlinie, sein 
Aufschlag ist wie aus der Pistole geschossen, kurz und gut, 
Prenn ist in der Form seines Lebens und spielt außerdem 
mit einer Selbstverständlichkeit sondergleichen. 
Im dritten Satz wird endlich der Kampf offen. Im Ge 
genteil, es sieht am Anfang aus, als wenn Shields jetzt 
den Spieß umdrehen würde. Er gewinnt die ersten drei 
Spiele, bis endlich Prenn mit seinem Aufschlag die Serie 
unterbrechen kann. Nun hat der Berliner wieder Tritt ge 
faßt, holt Spiel um Spiel auf und findet 3:3 Anschluß. 
Wieder legt Shields, der zusehends sicherer wird, ein Spiel 
vor, aber Prenn rückt sofort nach. So geht es geschloffen 
bis 5:5. Mau merkt deutlich, daß Prenn auch diesen Satz 
noch gewinnen will, um Schluß machen zu können. Tatsächlich 
gelingt es ihm, 6:6 die Führung zu erlangen und zum Match 
ball zu kommen- Aber es ist wie verhext. Shields wehrt 
kaltblütig ab und zieht 6:6 gleich. Jetzt macht sich bei dem 
Berliner eine gewisse Ermüdung bemerkbar, alle Anstren 
gungen helfen nichts, Shields gibt nicht nach, greift unent 
wegt an und holt sich tatsächlich noch 8:6 den dritten Satz. 
Nach der Pause ist Prenn gut erholt und wieder der alte. 
Er hat das Spiel von Anfang an in der Hand und führt es 
ungefährdet 6:2 zu Ende. Ein würdiger Abschluß dieser 
denkwürdigen Schlacht. 
USA. hat nun am kommenden Freitag Frankreich um den 
Daviscup herauszufordern. 
KUeWsrî. 
Der Keglerverband Rendsburg 
stielt im Keglerheim „Schweizerhalle" wieder ein Uebungs 
kegeln ab, an dem 10 Kegelbrüder teilnahmen. Zu werfen wa 
ren je 100 Kugeln. Das Ergebnis war folgendes: 1. Gust. 
Groth, „Alle Neun", mit 728 Holz; 2. Sick, „Flott weg", 
mit 722; 3. Zöllner, „Eintracht", mit 720 ; 4. Petersen, „Flott 
weg", mit 718; 5. Schwerin, „Gemütlichkeit", mit 716; 6. 
Lawrenz, „Flott weg", mit 714; 7. Möller, „Gemütlichkeit", 
mit 713; 8. Rich. Kühl, „Eintracht", mit 710; 9. Jünger- 
mann, „Eintracht", mit 705; 10. Debbeler, „Alle Neun", mit 
692 Holz. 
Kegeln der Aelteren? 
Wohl keiner bet. Sporttreibenden ist in der Lage, sich so 
lange aktiv zu beteiligen, als gerade der Anhänger des 
Kegelsportes. Denn gerade diese Sportart ist allerbestens ge 
eignet, körperliche Gewandtheit und Rüstigkeit bis ins hohe 
Alter zu erhalten. Der Deutsche Kcglerbimd, die deutsche 
Organisation der Sportkegler, hat es sich deshalb angelegen 
sein lassen, in genau dem gleichen Maße, wie sie sich der 
Jugend annimmt, auch die Volksälter-en für ihren Sport zu 
begeistern. In allen, bestimmt nicht wenigen, sportlichen 
Kämpfe« der Vereine, Verbände, Gaue und sogar der Bun- 
desmeisrerfchaft, nehmen die Wettkämpfe der Senioren brei 
ten Raum ein. So sind gerade die alten Herren es schon oft 
gewesen, die Spitzenleistungen bei den Meisterschaften des 
Bundes erzielt haben. Es ist deshalb nicht von ungefähr, 
daß sich gerade das Kegeln in Kreisen der alten Herren so 
starker Beliebtheit erfreut, ist es vielleicht doch der einzige 
vollwertige Sport, der älteren Personen noch körperliche 
Betätigung u. damit Gesunderhaltung des Körpers erlaubt. 
KüM-YZgMü in Ztzehss. 
Der Rendsburger Kanu-Club belegt zwei erste und 
zwei zweite Plätze. 
In Itzehoe fand am letzten Sonntag bei gutem Wetter eine 
Kanuregatta statt, die von der Kanu-Abteilung der Segler- 
Vereinigung Itzehoe im Deutschen Kanu-Verbaud veran 
staltet wurde. Die Regatta wurde vor Amönenhöhe auf der 
Stör abgewickelt. Cine zahlreiche Zuschauermenge, etwa 1200 
Personen, hatte sich eingefundcn, um sich die sehr inter 
essanten Kämpfe anzusehen. Die Reichswehr aus Itzehoe gab 
ein Konzert auf der Amönenhöhe. Die Meldungen zur Re 
gatta waren recht zahlreich eingegangen. Es lagen in 12 
Rennen 55 Meldungen vor. An dem Wettkampf waren be 
teiligt: Segler-Vereinigung Wilster, 9. Batterie der Reichs- 
wehr-Abtlg. Itzehoe, Kanuabteilung der Scglervercinigung 
Itzehoe, Schleswigsr Kanu-Club, Erster Kanu-Club Rcumiin- 
stcr, Rendsburger Kanu-Club, Wasiersportverein Kiel und 
Sportvereinigung Polizei-Hamburg. Die einzelnen Rennen 
wurden programmgemäß abgewickelt. Dank der regen Arbeit 
des Trainers K. Harbeck, dee als alter Kaniffahrer bekannt 
ist, konnte der Rendsburger Kanu-Club zwei erste und 
zwei zweite Siege erringen. Die Resultate der einzelnen 
Nennen sind folgende: 
Rennen 1. Bahnlänge 60V Meter, Einerfaltboot für Herren: 
I. Nickclsen W.S.V.K. 3.32.9; 2. Herrn. Gabriel R.K.C. , 
3.47.2. ļ 
Rennen 2. Bahnlänge 600 Meter, Zweierkajak für Herren 
(nur für Vereine an der Stör): 1. Mohr-Büchler S.V.I. 
3.49.4; 2. Schürmann-Wulf S.V.J. 3.52.9. 
Nennen 3. Bahnlänge 600 Meter, Zwcierfaltboot für Herren: 
1. Schmale-Richter S.K.C. 3.26.3; 2. Herrn. Gabriel, Chr, 
Hansen R.K.C. 3.30.4. 
Nennen 4. Bahnlänge 600 Meter, Einerfaltboot für Jugend: 
1. Vinzelberg W.S.V.K. 3.19.4; 2. Jahn S.K.C. 3.25.7. 
Nennen 5. Bahnlänge 600 Meter, Zweicrsaltboot für Dame 
und Herr (nur für Vereine an der Stör): 1. Frl. Meier- 
Kroggatschak S.V.I. 3.40.4. 
Rennen 6. Bahnlänge 1000 Meter, Einerfaltboot für Herren: 
1. Köhler, Sp. Pol. H. 5.40; 2. Wagner Sp. Pol. H. 6.06.6. 
Rennen 7. Bahnlänge 600 Meter, Zweiersaltboot (nur für 
9. A. R. 2): 1. Batffeld-Eichhorn 8.01. L. Behrmann-Thieß 
3.04.5. 
Nennen 8. Bahnlänge 600 Meter, Einerfaltboot sür Herren: 
1. Chr. Hansen N.K.C. 3.22. 2. Maaß S.V.I. 3.28.2. 
Rennen 9. Bahnlänge 600 Meter, Zweierkajak für Dame unv 
Herr (nur für Vereine an der Stör): 1. Frl. Koß-Koß 
S.V.I. 3.41.4. 2. Frl. Siedenberg-Koch S.V.I. 3.41.5. 
Rennen 10. Bahnlänge 600 Meter, Zweicrsaltboot für Dame 
und Herr: 1. Frl. Saß-Chr. Hansen R.K.C. 3.22.9. 2. Frl. 
Hansen-Wulf K.C.N. 3.30.5. 
Nennen 11. Bahnlänge 600 Meter, Eincrfaltboot für Jugend: 
1. Hillmann Sp. Pol. H. 3.17. 2. Coviel Ep. Pol. y. 3.22.4. 
Rennen 12. Bahnlänge 600 Meter, Einerkajak sür Herren: 
1. Schürmann S.V.W. 3.30.4. 
VMlÄMliHer Sport. 
Große, Kieler Lauf- und Schwimmstaffel. 
Der Kieler Turngau brachte am Sonntag seine Staffel 
„Rund um den großen und kleinen Kiel" zum zwölften Mal« 
zur Durchführung. Nahezu 400 Läufer und Schwimmer betei 
ligten sich an dieser großen und schönen Veranstaltung. In 
der »großen Stafsel" siegte der KMTB. mit 800 Meter Vor 
sprung vor dem Polizeisportverein, dem TSV. und dem 
KTB. Die »kleine Staffel" gewann die Turnerschaft »Gut- 
Heil" vor Ditmarsia und Wellingdorf. 
Die Schwentine-Lauf, und Schwimmstaffel. 
wurde von SC. Comet zum dritten Male durchgeführt. Ge 
meldet hatten sich 15 Mannschaften. Die Polizei gewann die 
Herrenstaffel; Holstein siegte in der Frauen- und Jugend- 
klaffe. 
Schützenfest des Vereins „Wilhelm Tell". 
Am Sonntag, dem 23. Juli, fand das diesjährige Schüt 
zenfest in Breiholz statt. Nach der Mittagspause begann das 
Königsschießen und das Ausschicßen der Ehrenscheibe. Ge 
schossen wurde mit Wehrmannsbüchsen auf 20-Ringscheibe. 
Wertvolle Gewinne waren angeschafft, gute Schußlefftungen 
wurden erzielt. Beim Preisschießcn erhielt Schütze Iohs. 
Eicse mit 58 Ringen (20, 19, 19) den 1. Preis. Schütze Paul 
Kock mit 58 Ringen (20, 20, 18) den 2. Preis. Beim Köuigs- 
schicßcn mit 5 Schuß erzielte Schütze Iohs. Giese 88 Ringe 
und wurde somit diesjähriger Schützenkönig. Zweiter wurde 
Iohs Lohse mit 87 Ringen. Beim Ausschießcn der Ehrenschei 
be, jeder Schütze 1 Schuß, erzielte Zürg. Zunge den besten 
Schuß und gelang in den Besitz der Chrenscheibe. 
Volksfest der Ortsgruppe Tellingstedt der NSDAP. 
Ergebnisse der sportlichen Veranstaltungen. 
Hitler-Jugend. 
Dreikampf: 1. H.-I. Tellingstedt 211V- Punkte. 
Mannschaktsschießen (Kleinkaliber, Militärringscheibe): 1. 
H.-I. Tellingstedt 77 Ringe 1. Gruppe. 
Staffellauf 4 mal 100 Meter: H.-I. Heide, 60 Sek. 
Hitlcr-Mädelgruppe, 
Dreikampf: Gruppe Delve 76% Punkte. 
Staffellauf 4 mal 75 Meter: 1. Gruppe Delve, 51,1 Sek. 
Dreikampf: 1. 5/85 Tellingstedt 209 Punkte. 
SA.-Mannschaften. 
Mannschaftsschießen (Kleinkaliber, Militärringschcibe): 1. 
SS.-Trupp 3, 107 Ringe. 
Staffellauf 4 mal 100 Meter: 1. 2/85 Weffelburen, 48,4 Sek» 
2. 23/85 Pahlen, 49,1 Sek. 
Einzelkämpfe: 
Ponyreiten: 1. Eikmeier, Barkenholm. Schönfahren, ein 
spännig (5 Gespanne): 1. Claus Hecsch, Sarzbüttel. Schön 
fahren, zwcispännig (2 Gespanne): 1. Peter Thiessen, Arke- 
bek. Hürdcnspringeii: 1. Ernst Möller, Bennewohld, 4 Fehler, 
40.2 Sekunden. Ringreiten (41 Reiter): 1. Fr. Marsau, Lü- 
dersbüttel. Kleinkaliberschießen, 2 Schuß, Militärringschcibe: 
1. Detlev Harbek, Hövede, 24 Ringe. Scheibenschießen, Luft 
gewehr, 2 Schuß, 12er Scheibe: 1. Paul Kellermann, Telling 
stedt, 23 Ringe. 
SmMZŞàŞrschŞM tm ZM. 
Am Sonntag wurden die Sommerspielmeisterschaften im 
Ostkreis beendet. Die Beteiligung war geringer als in den 
letzten Jahren. Das ist darauf zurückzuführen, weil die 
Turner ihre eigene Meisterschaşt austragen. Am hartnäckig 
sten wurde wieder die Faustballmcisterschaft der Herren um 
kämpft. Staffelmeister wurden Holstein und Borussia; im 
Endspiel siegte Borussia nnt 35:30 Punkten über Holstein. 
Die Ellerbekcr Herren errangen erneut die Meisterschaft im 
Schlagball. Damen-Faustballmeister wurden die Damen von 
Holstein mit einem 52:20-Sieg über den GBV. 
ZMMrsşilàŞrschŞn der DT. 
Am kommenden Sonntag werden In Hamburg die Nord 
deutschen Sommerspielmeisterschaften der DT. im Faustball 
ausgetragen. Dabei kommt es in den einzelnen Spielen zu 
folgenden Gegenüberstellungen: 
Hcrrcnklasse: Rothenburgsorter TB., MTB. Güstrow, 
MTB. Apenrade. 
Damenklaffe: Barmbek-Uhlenhorst, MTV. Flensburg, MTB. 
Apenrade. 
Alte Herren: Rothenburgsort, MTV. Schwerin, „Gut- 
Heil" Neumünster. 
Die Schlagballmelsterschaft ist noch immer ungeklärt. Im 
Hamburger Gruppenkampf steht noch eine Entscheidung aus. 
Das Spiel Union-Flensburg gegen Wellingdorfer TV. In der 
Nordgruppe endete 38:30 für Union-Flensburg. 
M§r den flmf Hingen. 
Von überall strömen jetzt die Athleten der ganzen Welt 
nach Los Angeles, dem Schauplatz der X. Olympischen Spiele. 
Eine größere Reisegesellschaft, bestehend aus 120 Kanadiern 
mit Aerzten, Trainern, Masseuren, 70 Engländern, 20 Bel 
giern, 10 Ungarn und 5 Südamcrikanern trat jetzt von To 
ronto aus die Eifenbahnķahrt an. Rach einem zwölfstündigen 
Aufenthalt in Chikago wurde die Reise fortgesetzt. Mit dem 
Eintreffen ist am Montag zu rechnen. 
Im Olympischen Dorf herrscht Hochbetrieb. Ein großer Teil 
der Häuser ist bereits belegt? Das Befinden der Deutschen 
ist trotz der großen Hitze ausgezeichnet, alles befindet sich 
wohlauf und sieht den Ereignissen mit Zuversicht entgegen. 
Sehr lobend sprechen sich unsere Leute besonders über das 
Essen aus, ein Zeichen dafür, daß der Koch des Norddeut 
schen Lloyd, der für das leibliche Wohl der Deutschen zu 
sorgen hat, seine Sache ausgezeichnet macht. Die umfang 
reichen Trainingsanlagen sind schon mehrfach benutzt wor 
den. Auf der Ruderkanrpfbahn, auf der Aschenbahn, im 
Schwimmbassin, überall wird fleißig geübt, um die Glieder 
nach der langen See- und Landreise wieder geschmeidig zu 
machen. 
Ire Hàr UtfmUimm gesichert 
Gin« Zusammenkunft der Vorstände der Ortsgruppen des 
Gaues 7c Kiel-Nordmark des ADAC., die in Neumünster zu- 
sammenberuşen war, befaßte sich dieser Tage mit der Frage 
der Heider Motorsportrennen auf der Fichtenhainrennbahn. 
In der Versammlung legte der Vorsitzende des Dithmarscher 
Automobilklubs, Herr Jessen (Heide), den Stand des Unter- 
nehmens dar und bat um die tatkräftige Unterstützung der 
Ortsgruppenvorstände für das am 4. September geplante 
diesjährige Herbstrennen. Der Redner berichtete u. a. auch 
über die mit dem ADAL.-Präsidium geführten Verhandlun 
gen über eine finanzielle Beihilfe zu der Veranstaltung, die 
allerdings leider noch nicht zu einem befriedigenden Ergebnis 
geführt hätten. Der Vorsitzende des Gaues 7e, Herr Direktor 
Harz (Kiel), befürwortete in. warmherziger Weise die För 
derung des Heider Unternehmens. In der Aussprache zeigte 
sich völlige Einmütigkeit darüber, daß die in Heide geschaffe 
nen großzügigen sportlichen Einrichtungen nach wie vor dem 
Motorsport der Novdmark erhalten bleiben müßten. Es kam 
einstimmig ein Beschluß zustande, wonach das Heider Septeni- 
verrcnnen auf eine breitere Grundlage gestellt wird, indem 
der Gau 7c das Rennen als Veranstaltung des Gaues auf 
ziehen will. 
Es wurde eine Entschließung gefaßt, die dem Präsidium des 
BDAL. übermittelt worden soll, in der es unter anderem 
heißt: „Die in Reumünste: versammelten Vorstände der 
Ortsgruppen des Gaues 7c Nordmark sind einmütig der Auf 
fassung, daß das für den 4. 9. 1932 geplante Rennen au f bet 
Fichtenhainrennbahn in Heide von dem Gau 7c durchzuführen 
ist. Da die Durchführung im Interesse des ADAC, und damit 
im Interesse des deutschen Kraftsports überhaupt liegt, er 
warten die versammelten Ortsgruppenvorstände des ADAC-, 
daß sich der ADAC, an dem finanziellen Risiko der Veran 
staltung beteilige." In der Entschließung wird weiter darauf 
hingewiesen, daß der Dithmarscher Automobilklub in Heide i« 
selbstloser Hingabe und aus Sportbegeisterung erhebliche 
Opfer für die seit 1925 bestehenden Nenuveraiistaltungen ge 
bracht habe. Weiter wird die außerordentliche Bedeutung der 
Heider Veranstaltungen für das Sportlcben der schwerbrocüng- 
ten Nordmark betont und es wird auf die Schwierigkeit»» ver 
wiesen, unter denen sich der Gau 7c und die Ortsgruppen im 
Nordmark-Bezirk für den deutschen Kraftsport einsetzen. 
Bei dem großen Verständnis, daß das Präsidium des 
ADAC., München, stets für die Sportveranstaltungen und das 
Sportleben in unserer Greuzproviuz gezeigt hat,' und das erst 
jüngst bei der Zielfahrt nach Kiel am 6. 6. 32 durch die per 
sönliche Teilnahme des Präsidenten des ADAC., Herrn Lan 
desbaurat Fritz, seinen Ausdruck fand, ist zu hoffen, daß 
sich das Präsidiuim in München der einmütigen Auffassung der 
im Gau 7c vereinigten Ortsgruppen des ADAC, nicht ent 
ziehen wird. Es ist ferner zu hoffen, daß eine stärker; Betei 
ligung und größeres Interesse diesmal bei den Ortsgruppen 
dadurch erzielt wird, daß nicht nur Lizenz-Rennfahrer, son 
dern auch Ausweisfahrer zugelassen werden, wie auch sonst >3 
der sportlichen Ausgestaltung erfolgvecsprccbe«1>-: w.d jœc-l 
dienliche Neuerungen beabsichtigt sind. 
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