Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 3)

sagte nämlich: „Sie ruinieren ja mit Ihren bel 
gischen Hengsten die ganze schleSwigsche Zucht, 
denn die Hengste kosten ja nur die Hälfte gegen 
früher.'" Ich behaupte: Es ist nicht maßgebend sür 
den Stand einer Landespjcrbezucht, was die weni 
gen gekörten Hengste kosten, sondern ob das 
Marktprodukt non diesen Hengsten gut nnd ren 
tabel abzusetzen ist, ist wegweisend, welche Hengste 
man zum Ausbau einer Landespferdezncht bedarf. 
D. Thomsen, Winnert. 
Mr normale TiņĢtze. 
Gesamtvorstandssitzung des Kreisbauernbundes Stormarn. 
ermühle hielt der Kreisbauernbuud nicht geschehen ist, die Sätze zu senken, und weiter 
Gesamtvorstandssitzung ab. Aus den soll beim Vcrsicherungsamt der Antrag gestellt 
Verhandlungen sind die folgenden werden, den Wert der Naturalbezüge den tatsäch- 
orzuhcbcn: Es ist dem Gesamtvor- lichen Preisen anzupassen. Man hoffe, daß, wenn 
rdlich, daß die Landesbrandkasse es nichts anderes helfe, schließlich ein Snstemwechscl 
ablehnt, den Brandvermindernngs- auch îiier Wandel schaffen werde. An den Landrat 
Provinz gleichmäßig zu verteilen. In soll das Ersuchen gerichtet werden, dafür einzutre- 
an die Provinzialorganisation des ten, daß bei Zwangsvollstreckungen wegen Stcucr- 
luernbundes tritt der Kreisbauern- riickgänge als Sachverständige die Mitglieder des 
a mit Bezug auf den Rollstrecknngs- Vollftreckungsansschnsscs gehört werden und nicht 
in, daß die Hauptorganisation sich etwa Sachverständige, die außerhalb des Kreises 
her dafür einsetzt, daß der Zinsfuß ihren Sitz haben und nicht mehr praktisch in der 
emindert werde, und zwar auf etwa Landwirtschaft tätig sind.- Gegen die Schlachtsteuer 
Einlagen nnd 8 Prozent sür Dar- soll mehr als bisher Sturm gelaufen werden, da 
ringend notwendig, alle Zinssätze zu der Landmann als Erzeuger es letzten Endes doch 
st nur die sür Hnpothcken. Die Maß- wieder sei, der sie zu tragen habe. Bezüglich des 
^Verordnung seien auf halbem Wege Seuchenfonds stellt sich der Gesamtvorstand auf den 
:n. Wenn sich die Betriebe über Standpunkt, daß jede Zwangsversicherung aufzuhe 
sollten, müsse grundlegend Wandel ben sei. Könne das nicht erreicht werden, dann sei 
>en. Schließlich sollen auch die Orts- die Versicherung so billig wie möglich einzurichten 
gebeten werden, dort, wo er noch und vor allem stark einzuschränken. 
Amtliche WLtzrungskurse 
l Pfund Sterling 
I Dollar .................. 
100 dän. Kr 
00 irz. Frank 
Peieta ................ 
Lira 
(Ohne Gewähr 1) Geldkurs 
Meîaîļ: Elektrolytkupfer per 100 kß 
prompt cif. Hambg^ Brem. od. Rotterd. 
hier wirksam sind, die u. a. auch zu erreichen su 
chen, daß die Körordnung selbst geändert und da 
hin ergänzt wird, daß das nächste Urteil des Kam- 
mergerichts anders ausfallen muß als die ersten. 
Dr. Syrup Reichskommissar für den 
freiwilligen Arbeitsdienst. 
Aus Grund der Verordnung über den Freiwilli 
gen Arbeitsdienst vom 16. Juli 1982 hat der Reichs 
kanzler namens der Reichsregierung aus Vorschlag 
des Reichsarbeitsministers den Präsidenten der 
Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits 
losenversicherung, Dr. Syrup, zum Reichskommis 
sar für den Freiwilligen Arbeitsdienst ernannt. 
Noch ein Jahr lang Kreuger- 
Antersuchungen. 
Aus Stockholm wird mitgeteilt, daß die Unter 
suchungen der schwedischen Kriminalpolizei in der 
Kreuger-Affäre sich noch über sehr lange Zeit er 
strecken werden. Es wird mindestens noch ein Jahr 
dauern, bis alle Einzelheiten des gewaltigen Un 
ternehmens durchgegangen sind. 
Staatsanwalt gegen Kammergericht. 
Vor einiger Zeit ivaren bekanntlich eine Reihe 
von Landwirten aus dem Kreise Husum, die we 
gen Vergehens gegen Bestimmungen der Körord 
nung angeklagt waren, vor dem Amtsgericht in 
Husum freigesprochen worden. Das Amtsgericht 
in Husum hatte sich im wesentlichen die Motive 
zweier Kammergerichtsurteile, die in einer ähn 
lichen Angelegenheit freisprechend ergangen waren, 
zu eigen gemacht. Das Landgericht Flensburg war 
ebenfalls zu einem solchen Ergebnis gelangt, wäh 
rend das Kieler Landgericht anscheinend auf 
Grund der Gutachten provinzieller Stellen anders 
entschied, aber vom Kammergericht korrigiert 
wurde. Jetzt wird, wie wir erfahren, der Staats 
anwalt erneut das Landgericht in Flensburg be 
mühen, trotzdem das höchste preußische Gericht 
zweimal durch Urteil die Auffassung des Staats 
anwalts als unrichtig gekennzeichnet hat. Welchen 
Zweck man mit einem solchen Vorgehen, das 
einem Kampf gegen Wtnbmühlenflügcl gleicht 
und dem Staat auch wohl recht viel Geld kostet, 
verfolgt, ist für einen gewöhnlichen Staatsbürger 
schwer zu begreifen. 
Vielleicht trifft es aber zu, daß andere Kräfte 
Eine Studienführt durch 
Schleswig-Holstein 
machen Ende Juli etwa 20 Studierende der Uni 
versität Göttingen, Schüler des von seiner Lehr 
tätigkeit in Kiel her auch in unserer Heimat hoch- 
angesehenen Professors R. Passov. Im Autobus 
geht die Reise von Lüneburg aus und berührt u. a. 
Lübeck, Kiel (längerer Aufenthalt), Schleswig und 
Lunden. Anschließend wird der Welthafen Ham 
burg besichtigt. 
Kreuzung, eine Warmblut- oder Oldenburger oder 
gar eine Pony- oder Edelstute ist. 
Wo nur Warmbluthengste decken dürfen, kann 
ohne weiteres auch der Warmbluthengst gleich- 
ialls jede zugcführte Stute, ganz gleich welcher 
Rasse oder Pferdeart sie zuzurechnen ist, bedecken. 
Wo die wenigen Oldenburger Hengste zugelassen 
sind, genießen diese die gleiche Freiheit. Daß diese 
Paarung non z. T. bluts-, raffe- und artfremden 
Pferden auch Produkte äußerst zweifelhafter Güte 
bringt, braucht kaum erörtert zu werden. Wun 
dern mutz man sich darüber, daß hieran weder der 
Ausschuß sür Pferdezucht noch der Staatsanwalt 
Anstoß nehmen. In Wirklichkeit kann es sich ja 
auch nicht um die Landespferdczucht, die der Aus 
schuß für Pferdezucht gegen die rheinisch-deutsche 
Pferderasse in Schutz nehmen möchte, handeln, 
sondern um das Deckprivileg der zugelasieneu 
Hengste. 
Dies hat mir ungewollt der Herr Vorsitzende 
des Ausschusses für Pferdezucht in einer Unterre 
dung im Kammergebäude in Kiel bestätigt. Er 
Der ALKS Michsbsà' 
kmswà 
53 Millionen RM. DevisenaSgaben. 
Starke Wechselrückzahlungen. 
Der Ausweis der Reichsbank vom 13. Juli sieht 
ungünstig aus. Die besonderen Bewegungen, die in 
der letzten Woche stattgefunden haben, sind wohl 
auf Maßnahmen zurückzuführen, die außerhalb des 
normalen Rhythmus liegen. Es waren vor allem am 
15. Juli die 10 Prozent aus dem Lee-Higginson- 
Kredit zurückzuzahlen, wie seinerzeit bei Verlänge 
rung des Kredits vereinbart wurde. Diese Rückzah 
lung macht rund 60 Mill. aus. Dementsprechend na> 
türlich im Ausweis vom 15. Juli ein größerer 
Verlust am Deckungsbestand ausgewiesen werden. 
Der Verlust geht mit 53,3 Mill. RM. etwas über 
den Bedarf für die lOprozentige Abdeckung des 
Lee-Higginson-Kredits hinaus, da außerdem noch 
eine Restzahlung auf den Schuldendienst der Poung. 
Anleihe zu machen war. Außerhalb dieser besonde 
ren Rückzahlungsverpflichtungen war die Devisen- 
lbilanz in sich ungefähr ausgeglichen. 
Aus dem Ausweis hervorzuheben ist außerdem 
der starke Rückgang der fremden Gelder. Dieser 
Rückgang hängt n. a. damit zusammen, daß am 15. 
Juli der Betriebsmittelkredit von Reichspost und 
Reichsbahn von höchstens 200 Mill. RM. abgedeckt 
tftcben muß. Früher war die Abdeckung zum Jah 
resende vorzunehmen; das ist bekanntlich vor eini 
gen Jahren abgeändert worden. Die Betriebsmittel 
kredite selbst waren in letzter Zeit wesentlich ge 
ringer; der Rest dürft etwas kleiner gewesen sein 
als der Abzug an Girogeldern. Die Privatguthaben 
haben nur wenig abgenommen. 
Im übrigen zeigt der Reichsbankausweis eine 
normale Entwicklung. Die Entlastung auf dem 
Wechselkonto ist überraschend groß. Das ist darauf 
zurückzuführen, daß in der letzten Woche Diskont 
hoffnungen bestanden, so daß man bei der Einrei 
chung von neuen Wechseln sehr zurückhaltend war. 
Das geht auch daraus hervor, daß der Lombard 
bestand ziemlich stark (um 42 Mill. RM.) zugenom 
men hat. 
Berliner Börse. 
Nach anfänglichen .Kursvcrkustcn beruhigt. 
Es ist natürlich, daß bet den täglichen Unruhen 
der Börse die Lust zu jeglicher Betätigung verlo 
ren geht. Es kam zum Wochenbegiuu hinzu, daß 
der Reichsbankausweis einen in Anbetracht der 
geringen Gelddecke beträchtlichen Goldverlust aus 
weist. Bei z. T. größerem Angebot, auch in Reichs 
bank, war danach die Tendenz inciter rückläufig. 
Die starke Unlust, die angebotenen Beträge auf 
zunehmen, führte zu Rückgängen auf allen Markt 
gebieten. Da jedoch verlautete, daß ein allgemeines 
Demonstrationsvcrbot erlassen werden soll, trat 
etwas Beruhigung ein. 
MMmr WĶMAêl ■ ■ 
vom 19. Juli 1982. 
1. Klasse 1,06; 2. Klasse 0,96; abfallende 0,89 ÆC 
Tendenz: stetig. Preise ab Erzeuger-station. Hinzu 
kommen Fracht, Umsatzsteuer und Vermittlungs 
gebühren. . . ; 
Leck, 18. Juli. Dem Ferkelmarkt waren 98 Tiere 
zugeführt. 4—Swöchigc Ferkel kosteten 8-^-5 äl.M, 
ältere entsprechend mehr. Der. Handel war schlecht. 
Der Markt konnte annähernd geräumt werden. 
inen 
euer 
:ötet, 
Notierungen in RM. sür 100 Mk. Nennwert. 
lSchlußkuriei lObne GewäbrN 
Benden 
Darmst. Bank 
Deutsche Bank 
Diskonw'Ges. 
Dresdner Bank 
Vereinrdank 
Westholst. Bank 
Verkehrs-Akt. 
Hbg. Hochbahn 
Lllbeck'Buchener 
Dtsch. Ostafrika 
Flensb. D-'Co. 
Flenrb Da. 09 
Hdy. Südamer. 
Nordd. Lloyd 
Industrir-Ak». 
Harp. Dergb >(S. 
Phönir-A. G. 
Nllq.Elcktr..G. 
Schuckert-Elektr 
Alsen'Tem. 
Breitend. Etsdr. 
Lh. Dünaers. R. 
Llbsch.-Vr. 
Holsten.Br. 
Karstadt Rud. 
SchIesw..H. Vk. 
Die Gegner der Zulassung rheinisch-deutscher 
Hengste in Schleswig-Holstein — die Züchter des 
schleswiger svwie des warmblütigen Pferdes — 
führen als Hauptbegründung sür die Ablehnung 
stets das Wort „Landespferdezucht" an. Wie wenig 
dies Wort eine wirkliche Berechtigung in sich 
trägt, sei mit dem Folgenden einmal klargestellt. 
Es handelt sich in der Provinz nicht um eine 
LaudeSpferderasse, sondern Schleswig-Holstein ist 
in 3 Kör- oder. Zuchtbezirke <1, II, III) eingeteilt. 
Im Körbezirk I sind nur Hengste schleswiger (dä 
nischer) Rasse beckberechtigt. Dieser Bezirk umfaßt 
das Herzogtum Schleswig (mit Ausnahme eines 
Teiles von Angeln, Amt Hütten usw., in dem 
Oldenburger und auch Hannoveraner Warmblut- 
hengste zugelassen sind) und die Teile in Holstein, 
wo trotz der Zuchtbezirksgrenzen nach und nach 
sich schleswiger Hengste hineingedrängt haben, bis 
jetzt neuerdings die Warmblutzüchter eine Neu 
einrichtung einer Station für schleswiger Hengste 
nur dann zulassen, wenn innerhalb eines gewis 
sen Umkreises 50 Stuten gleichen Schlages nach 
gewiesen sind. Im Körbezirk II und III sind mit 
einigen wenigen Ausnahmen nur Warmblut 
hengste deckberechtigt. Seit 1 Jahr sind in den 
Kreisen Eiderstedt, Husum und Schleswig tWesten) 
4 rheinisch-deutsche Hengste für einen fünfjährigen 
Versuch mit schleswiger Stuten zugelassen. Ein 
Antrag von 1100 Bauern, die Hengste rheinisch 
deutscher Rasse in der ganzen Provinz zur Zucht 
zuzulassen, ist von der Lanöwirtschaftskammer un 
ter dem Druck der anerkannten Züchterver 
bände (Schleswiger und Warmblut) vorläufig ab 
gelehnt. Sie fordern energisch Schutz für die Lan- 
dcspferdczucht. Nun ist doch der in Schleswig zu 
gelassene dänische Hengst nicht nur berechtigt, Stu 
ten seiner Rasse zu belegen, sondern er kann jedes 
zu irgend einer Pferbeart gehörende Tier decken, 
gunz gleich, ob dies eine rheinisch-deutsche, eine 
(Oboe Gewähr* LFSMsMC jcniacmw lenmarKse 
Kammernotierung Berlin am Markttage. Notierung 1. u. 2. Qual. Preise für 1 Pfd. Lebendgewicht in Ä//. (Die Notierungen bleiben bis zum nächst. Markttage stehen.l 
Dresden 
Chemnitz 
Dortmund 
Frankfurt 
Mannheim 
Leipzig 
Datum 
Ochsen 
Bullen 
Kühe 
Kälber 
Schafe 
Schweina 
Sauen 
Ochsen, Bullen, Kühe 
Kälber 
Schafe ..............< 
Schweine, Sauen ..... 
Ochsen, Bullen, Kühe. 
Kälber 
Schafe 
Schweine, Sauen 
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mittel 
langsam schlecht 
zl. belebt 
schlepp. 
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langsam 
langsam 
schlecht 
schlepn. langsam 
s.schlecht 
langsam 
mittel 
schlepp. 
ruhig
	        
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