Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 3)

der Aufständschen in Sas Paulo begonnen hat 
Ein erster Trupp rückt von Norden nach Südes 
gegen die Stadt vor. Dis Regierung hat einen be. 
sonderen Fond von 6 Millionen Mark für das 
militärische Vorgehen bereitgestellt. Ueber 400 
Privatkraftwagen sind beschlagnahmt morden, um 
Mannschaften und Lieferungen zu befördern. 
hat fein Eintreffen in Genf für Anfang der nach 
sten Woche angekündigt. Der englische Außenmo 
nister ist bereits hier eingetroffen. 
TU. Schwerin, 14. Juli. Am Donnerstag gab 
im mecklenburg-fchwerinschen Landtag der natio- 
nalsozialiftischs Ministerpräsident Eranzoro die 
Regierungserklärung ab. Er führte u. a. etwa 
aus: Das Staatsministerium wird sofort versu 
chen, die schlimmste Not der Landwirtschaft zu be 
seitigen, soweit es dazu bei feiner Abhängigkeit 
von der Reichspolitik in der Lage ist. Erundfätz- 
lch mutz im Lande Mecklenburg die Siedlungsfrage 
nach anderen Gesichtspunkten gelöst werden. Das 
Landwirtschaftsministerium wird zuerst dafür sor 
gen müssen, daß die kleinen landwirtschaftlichen 
Betriebe unserer Häusler und Büdner durch Zu 
teilung von Aeckern und Grünland zu angemesse 
nen Bedingungen aus den Domänen ergänzt wer 
den, damit sie in diesen Gebieten nicht mehrfach 
auf teure Zeitpachtungen angewiesen sind. Mit 
allen Mitteln wird das Staatsministerium zu ver 
hindern wissen, daß der alteingesessene mecklenbur 
gische Landarbciterstand durch verfehlte Methoden 
der Siedlungs- und Lohnpolitik Heimat- und brot 
los gemacht wird. Die gesetzliche Neuregelung der 
bäuerlichen Eigentumsrechte und die im Sinne 
des freien Bauern notwendige Abänderung der 
Jagdgerechtfame sind die felbstverständlichs Pflicht 
der Regie rung. 
In finanzpolitischer Hinsicht wird das Staats- 
Ministerium den Grundsatz: „Keine Ausgabe ohne 
Deckung" verfolgen. Es wird unter Umständen ge 
zwungen fein, viele berechtigte Forderungen so 
lange zurückzustellen, bis die Finanzlage ihre Er 
füllung ermöglicht. Das Staatsministerium ist ge 
willt, Ungleichheiten zu ebnen und der Not der 
Zeit entsprechend vor allem die Einkünfte der 
obersten Beamten herabzusetzen. Das Staatsmini- 
fterium hat sich weiter zum Ziele gesetzt, für Hand 
werk, Handel und Gewerbe Absatzmöglichkeiten zu 
schaffen. Es wird für Handwerk und Gewerbe bei 
der Reichsregierung einen Sicherungsschutz gegen 
Zwangsvollstreckung erwirken. Es erstrebt weiter 
die gesetzliche Altersversorgung für den werktäti 
gen Mittelstand auf breitester Grundlage. Die 
Einführung der Arbeitsdienstpslicht wird zur 
Staatsnotwendigkeit. Das Staatsministerrum be 
trachtet es als vornehmste Pflicht, unserer Jugend 
eine deutsche christliche und völkische Erziehung zu 
sichern. In der gefunden Familie erblickt das Mi 
nisterium dis Urzells des Staates. Es wird daher 
den Familiengedanken in jeder Beziehung för- 
' betn. Die Regierung erwartet von allen Lehrern 
Ae MWMschm in Sas Imls 
werden eüMkmsi. 
TU. Rio de Janeiro. 14. Juli. Die brasilianische 
Regierung teilt mit, daß sie mit der Einkreisung 
Berliner lfmoetfiläf erneut aus 2 Tage 
geschlossen. 
TU. Berlin, 14. Juli. Rektor und Senat der 
Berliner Universität sind der Ueberzeugung, datz 
die noch bestehende Erregung unter den Studie 
renden einen geordneten Unterrichtsbetrieb im 
Unilversitätsgebäude nicht zuläßt. Es ist deshalb 
die weiters Schließung des Universttätshauptge- 
bäudes bis Sonnabend, dem 16. Juli einschließlich 
beschlossen worden. 
und Abonnements' 
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Annahme für die Schleswig-Holsteinische 
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ist vollkommen natürlich geröstet, täglich frisch 
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Friedrich Schumachei 
Für bis am 31. b. Mts. ftattfjstben.be Reichs 
tagswahl werben allen Wahlberechtigten neue 
Ausweise, ans benen bie lanfenbe Rnminer bcr 
Stimmliste ersichtlich ist, zugestellt. Die gustel- 
lnng wirb bis zum 16. Juli, abends 6 Uhr, erfolgt 
fein. Alle Wahlberechtigten, die bis dahin einen 
Ausweis nicht erhalten haben, muffen sich am 
Sonntag, dem 17. b. Mts., in der Zeit von 
9—12 Uhr vormittags auf dem Gemeindebürc 
melden und gegen die Richtigkeit der Stimm, 
liste Einspruch erheben. 
Hohcnwcstcdt, den 14. Juli 1932. 
Der Gemeindevorsteher. 
Kühl. 3520 
Kulturbolschewismus. 
yr§sês?sr Îîhitm Botnratfe. 
TU. Berlin, 13. Juli. Professor Hugo Lederer 
hatte in einem Telegramm an die Weimarer Re 
gierung schärfste Kritik an den zur Ausstellung 
gelangten Entwürfen, für das Reichsehrenmal 
geübt und u. a. erklärt, die preisgekrönten Ent 
würfe zeugten von Kulturbolschewismus. Darauf 
hat jetzt der Vorsitzende des Vorstandes der Stif 
tung „Reichsehrenmal", Staatssekretär Zweigert, 
der Presse eine Erklärung übermittelt, in der er 
mit Bedauern von diesen schweren Vorwürfen 
Kenntnis nimmt. 
Am 28. Juli 1932, 10 Uhr, soll au der Ec- 
richtsstelle versteigert werden: die im Grund 
buch von Seeth Band X Blatt 421 ans den Na 
men des Landmaniis Peter Rolfs jun. in Seeth 
eingetragene Landstelle, groß 2,09,41 Hektar, be 
legen in Einzelparzellen, Ktbl. 6, 7, 10, 11, 12, 
Nutzungswert 120 Jt, Reinertrag 17,38 Taler, 
Grundsteuern!iitterrollc Artikel Nr. 459. 3517 
Das Amtsgericht Friedrichstadt. 
^ Rendsburg *» 
Hohe Straße 4 3335 Hohe StraSe 4 
Bemmmg aus der Uhrüsiungs- 
fonfetenj* 
TU. Genf, 14. Juli. Auf der Abrüstungskonfe 
renz ist ein Zustand vollständiger Verwirrung ein 
getreten. Die Mittwochabend amtlich auf Sonn 
abend festgesetzte Wiederaufnahme der Verhand 
lungen im Hauptausfchuß' der Abrüstungskonfe 
renz ist jetzt vorläufig auf Dienstag oder Mitt 
woch nächster Woche verschoben worden, da die Be- 
nefch-Berfuche, eine allgemeine Einigung über die 
Vertagungsentschließung herbeizuführen, bisher 
gescheitert sind.- 
Das bekannt gewordene englisch-französische Ab 
kommen hat die Gesamtlage nach auf der Abrü 
stungskonferenz vollkommen umgestaltet. Herriot 
Am 29. Juli 1932, 10 Uhr, soll an bet ®c* 
r'ichtsstelle, Zimmer 1, versteigert werden: bas im 
Grundbuch von Friedrichstadt Band XV Blatt 
603 auf den Namen des Tischlermeisters Erich 
Kühl in Friedrichstadt eingetragene Grundstück, 
groß 3,35 Ar, Ktbl. 1 Parzelle Nr. 91/20, 
Grundsteuermutterrolle Nr. 632,. Gebäudesteuer- 
rolle Nr. 588, Nutzungswert 250 J(. 3516 
Das Amtsgericht Friedrichstadt. 
und 
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der 
Schleswig-Holsteinischen 
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Rudolf Struve, 
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1.75 u. 3.-, Störte III — RM l.SO u. 3.50. 
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Viehiuärkte vom 14. Juli 1932. 
Hamburg. Ochsen 31-32, 31—32, 26-29, 26-29, 
19—24, 11-16, Bullen 23—24, 18-21, 13-16, 9-12, 
Kühe 22—24, 17—20, 12—15, 6—9, Färsen 31—32, 
26—29, 20-24, 11—16, Schafe 26—27, —, 21—23, 14 
bis 18, 6—8. Auftrieb: 1505 Rinder, 1157 Schafe. 
Tendenz: Rinder sehr schlecht, Schafe schlecht. 
Stuttgart. Bullen 23—25, 21-22, 19—20, —, Fär 
sen 34—37, 28—32, 24-27, Kälber —, 34—37, 27—31, 
23—26, Schweine 44, 43—44, 43—44, 42—43, 39—40, 
39—40. Auftrieb: 127 Rinder. 188 Kälber, 350 
Schweine. Tendenz: Rinder schleppend, Kälber ru 
hig, Schweine mäßig belebt. 
Dresden. Kälber 32—36, 28—31, 22—27, —. 
Schweine 38—89, 39, 36—37, 34—36, 32—34, —. 
Auftrieb: 687 Kälber, 435 Schweine. Tendenz: Käl 
ber schlecht, Schweine schlecht. 
Frankfurt a. M. Kälber —. 36-39, 31-35, 25 
bis 30, Schweine —, 43—45, .42—44, 40—44, 36—11, 
—, —. Auftrieb: 840 Kälber, 850 Schweine. Ten 
denz: mäßig. 
Leipzig. Kälber —, 33—35, 30—32, 27—29. 24—26. 
Schweine 41—42, 42—48. 40—42, 38-39, —, —. Auf 
trieb: 656 Kälber, 1196 Schweine. Tendenz: Käl 
ber schlecht, Schweine langsam. 
Mannheim. Kälber 34—38. 28—83, 23—27, 20—22. 
Auftrieb: 168 Kälber. Tendenz: ruhig. 
Husumer Ferkel. Auftrieb 464, Verlauf mittel 
mäßig, Preise: Ferkel beste Ware 9—10, mittlere 
7—9, geringere 5—7, schwere und leichte Ferkel 
nach Gewicht 25—80. 
Mannheimer Ferkel. Auftrieb: 878, Preise: Fer 
kel bis 4 Wochen 7—9, über 4 Wochen 12—14, Län- 
fcrschweine 15—18. 
Heu und Stroh. 
Hamburg, 14. Juli. Großhandelspreise: Tendenz 
ruhig. Drahtgepreßtes Roggcnstroh 1,90—1,05, 
Kleeheu 2,40—2,50, Wiesenheu 2,00—2,20, Stroh- 
Häcksel 2,10—2,25 MJl per Ztr. franko Hamburg. 
ZeMül-FeMMül 
der Mmnz SŞsmg-HŞà 
in der städtischen Viehmarkthalle zu Rendsburg 
am Donnerstag, dem 14. Juli 1932. 
Die Zufuhr zum heutigen Markt betrug 623 Stück 
gegen 780 Stück in der Vorwoche, mithin eine Minder 
zufuhr von 157 Stück. Es wurden gezahlt: 
schwere Ware 0,25—0,26 RM. 
mittelschwere Ware 0,24—0,26 RM. 
leichte Ware 0,23-0.25 RM. 
für das Pfund Lebendgewicht. Für allerbeste Ferkel 
wurde auch über Notiz bezahlt, für abfallnde Ware 
auch unter Notiz. Iungfchwein waren nur wenige am 
Markt. 
Zum heutigen Zentralferkelmarkt war die Zufuhr 
um reichlich 150 Stück geringer als in der Vorwoche. 
Der Handel gestaltete sich mittelmäßig und cs konnte 
der Markt fast geräumt werden. 
Ausgeführt wurden, soweit wir feststellen konnten, 
größere und kleinere Partien nach Fockbekfeld, Iübek, 
Reher, Schenefeld, Ehristinental, Heide. Neumünster, 
Preetz, Elmshorn, Ochsenzoll, Schioelbcin, Apolda 
Vogtland. 
Fette Schweine waren nicht am Markt. 
Die Zahl der dem Kälbermarkt zugeführten Tiere 
betrug 26 Stück gegen 14 Stück in der Vorwoche. Es 
wurden gezahl für nüchterne Kälber 10—15 I, für 
Fresser 15—20 I, für Mastkälber bis 30 I das Pfund 
Lebendgewicht,-' 
Ueber 2 Mill. Passiven bei Leineweber. Nach 
dem in der Gläubigerversammlung in Bernwarö 
Leineweber G. m. b. H., Berlin, vorgelegten Sta 
tus stehen freien Aktiven von rund 0,42 Passiven 
von 2,21 Mill. MJl gegenüber. Eine Quote ivurde 
nicht genannt, da alles von den Verhandlungen 
mit der D.D.-Bank abhängt, bei der rund 1,2 Mill. 
MJl Schulden aufgelaufen sind. 
Verhältnisse bringen können wird, ist den Land 
wirten dringend anzuraten, die Verladungen von 
Frühkartoffeln soweit wie möglich einzuschränken. 
MchiuLW! RahffMh 
m SteàMm mth üüfjf! 
Unsere Steckrübenfelder sowie die verschie 
denen Weißkohlarten werden zurzeit, wenn 
auch nicht in allen Teilen der Provinz, so doch 
lokal, besonders in der Gegend der Ostseeküste, 
durch massenhaft auftretende Kohlweißlings 
raupen mit ihrem rastlosen Fraß bedroht. Die 
Hauptftelle für Pflanzenschutz Kiel empfiehl: 
dringend, sich ihres Rates und ihrer Hilfe hin 
sichtlich der Bekämpfung des Schädlings zu 
bedienen und stellt die erforderlichen Mittel 
sowie Geräte, soweit es in ihren Kräften steht, 
gern zur Verfügung. Für die Bekämpfung 
auf Steckrübenfeldern kommen arsenhaltige 
Stäubemittel in Frage, für die Bekämpfung 
der Raupen auf Kohlarten versuchsweise un 
giftige Stäubemittel. Beide Arten von Stäu 
bemitteln werden entweder mit den bekannten 
und bewährten Giftgazebeuteln oder mittels 
rückentragbarem bezw. fahrbarem Verstäuber- 
zur Anwendung gebracht. Der Preis der Stäu 
bemittel bewegt sich zwischen 1 MJl und 1,50 
MJl, Je Hektar werden etwa 8—10 Klg. ver 
braucht. Für die Benutzung der Geräte wird 
eine geringe Gebühr erhoben. Rechtzeitige 
Voranmeldung ist wegen der bereits jetzt vor 
handenen starken Nachfrage erforderlich. 
fjamtept BMermarkl. 
Hamburg, 14. Juli. Notierung der Notierungs- 
kommission des Vereins der am Butterhandcl be 
teiligten Firmen e. V. (Hamburger Börsennotie 
rung). Erzeuger-Abrechnungspreis, ab Meierei 
station, ohne Fässer, per 50 Klg. 1. Güte 98—100 
MM, 2. Güte 92—94 MJl, abfallende 85 MM. Ten 
denz: ruhig. 
Steigen des Vutterpreises wird infolge Nach- 
lassenS der Produktion infolge der Trockenheit an 
gekündigt. Aus England wird ein Anziehen SeS 
Preises von 91 auf 98 Shilling gemeldet, und für 
beste Ware werden bereits 100 Shillinge gefordert. 
Da auch in Kopenhagen der Markt fest liegt, rcch- 
nct man mit einer Steigerung der Notierung am 
Donnerstag um 12—15 auf 168—171 Oere für das 
Kilogramm. 
MMerWe. . 
Wandsbek, 14. Juli. Auf dem Klcintierviehmarkt 
wurden rund 160 Ferkel und einige Futterschweine 
angeboten. Die Nachfrage blieb im großen und 
ganzen flau, die Umsätze dementsprechend mäßig. 
Es ivurde nur ein Teil des Angebots abgesetzt, 
trotzdem die Preise leicht fielen. 6—6 Wochen alte 
Ferkel kosteten 5—6 MM, 6—8 Wochen alte 7—9 
MM, 9—10 Wochen alte 9—11 MJL, 10—12 Wochen 
alte 11—13 MJl und Futterschwcine, sog. Läufer, 
86—40 MJL je nach Gewicht. 
Das Warmmgsblatt, 
das die Biologische Reichsanstalt für 
Land- und Forstwirtschaft herausge 
geben hat, um auf die große Gefahr 
hinzuweisen, die der deutschen Land 
wirtschaft durch den Koloradv-Kartof- 
felkäufer droht. Der Käfer wurde 1919 
in Frankreich eingeschleppt und hat 
Departements bereits 
Achtet auf den Kartoffelkäfer! 
dort in vielen 
alle Kartoffclpflanzungen zerstörst Gr 
wird jetzt bereits vahe der deutschen 
Grenze angetroffen und es ist zu be 
fürchten, daß der Käfer, der sich vom 
Wind treiben lassen kann, auf diese 
Weise nach Deutschland eingeschleppt 
wird. Dann müssen alle Vorsichtsmaß 
regeln ergriffen werden, insbesondere 
muß von den Landleuten jedes Vor 
kommen gemeldet werden, um zu ver 
hüten, daß der Käfer auch bei uns 
solch ungeheuren Schaden anrichtet, 
wie er es in 
Frankreich und noch 
mehr in den Vereinigten Staaten ge 
tan hat. 
; ■larj/erK cj) Käfer
	        
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