Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 2)

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àf èem mgķilchen Fķnggşşchiff ârr Ler chmZsifchen Sss. 
VI. 
Flugzeugmutterschiff 
war 
Das merkwürdige 
gänzlich verschwunden. 
»Durch Torpedos in den Grund gebohrt/ klärte 
ihn der Offizier auf. „Dieser Verlust ist ganz beson 
ders unangenehm; wir haben noch eine Menge 
»rauchbarer Flugzeuge übrig behalten, die jetzt keine 
Unterkunft mehr haben. Beim Versuche, sie an Bord 
zu nehmen, werden die meisten zerschellen oder so 
vollständig durchnäßt werden, daß sie vorläufig un 
brauchbar sind. Außerdem sind unsere Kreuzer nur 
für die Aufnahme je eines Flugzeuges eingerichtet; 
sie sind keine schwimmenden Flugplätze. Und gerade 
jetzt würde ein LustLUfklürungsdienst von größtem 
Nutzen für uns sein/ schloß der Offizier seine Rede 
mit Nachdruck. 
„Warum denn?" fragte der Politiker mit plötzlich 
neu erwachender Furcht, „ich denke, der Kanrpf ist 
zu Ende/ 
Der Offizier lächelte ihm zu. „Das kleine Dor- 
pvftengepläwkel ist vorüber; .da hàn Sie recht — 
aber ich müßte die strategischen Fähigkeiten der 
Herren Japaner doch sehr unterschätzen, wenn wir 
nicht innerhalb der allernächsten Zeit mit 'der feind 
lichen Flotte selbst einen Zusammengoß erleben. Die 
gegnerischen Luftstreitkräfte haben ihre Arbeit ge 
tan aus aufgesucht, in Kämpfe verwickelt und 
geschwächt und aufgehalten. Ich wette hundert ge- 
gen eins, daß der Feind in unmittelbarer Nähe ist, 
um uns den Rest zu geben!" 
. Ungläubig betrachtete der Politiker den Sprecher. 
„Aber das muß doch der Admiral auch wissen 
Warum bleibt er denn an Ort und Stelle und weich 
der Gefahr nicht aus?" 
„Er weiß es ebenso gut wie wir olle, ober Sie 
werden ihm doch nicht etwa zutrauen, daß er seine 
halbe Flotte im Stich läßt; das kann und darf er 
höchstens tun, wenn es zum Schlimmsten kommt, 
und auch «dann tut er es noch nicht, wie ich ihn 
kenne." 
Der Politiker suchte mit angstvollen Blicken den 
Horizont ab; er hatte zwar keine Ahnung, aus 
welcher Richtung der Feind zu erwarten war, und 
vorläufig war auch noch nichts zu entdecken. Er 
sah nur die eigenen Schiffe, sieben an der Zahl, drei 
davon schwer beschädigt, und die Zerstörer, die das 
Geschwader zum Schutz gegen etwaige Unterseeboote 
umkreisten. Hoch oben in den Lüften schwebten 
einige Flugzeuge, aber da sich niemand um sie küm 
merte, waren es wohl die eigenen. So verging 
eine Viertelstunde. 
„Da oben hat einer etwas bemerkt/ rief der Offi 
zier plötzlich aus, „sehen Sie, er gibt uns Signale.' 
Wiederum begann der bunte Reigen gegebener 
und erwiderter Flaggensignale an den Masten. 
Wiederum entströmten den Schornsteinen dunkle 
Rauchmaffen, selbst von den beschädigten Schiffen 
— der Politiker bemerkte, daß die Schlagseite des 
großen Kreuzers wesentlich geringer war; es kam 
Bewegung in die Flotte. Gefechtsordnung wurde 
eingenommen und auf Befehl des Flaggschiffs ein 
neuer Kurs eingeschlagen. Die Sonne befand sich 
nicht mehr in ihrem Rücken, sie hatten sich nach 
Süden gewandt. 
Bon unten wurde gemeldet „Fliegermeldung: 
Pier feindliche Kreuzer von der Kakoklasse, vierzig 
Meilen Ostsüdost, Kurs auf Südwest, und vier 
Schlachtkreuzer der Kongoklasse, 15 Meilen, 2 K 
Strich von Steuerbord achtern, Kurs auf Süd." 
Der Offizier wiederholte die Meldung und gab 
deren zweiten Teil durch ein anderes Sprachrohr 
weiter. Dem aufwärts gerichteten Blick des Offiziers 
folgend, gewahrte der Politiker zwei lauge metallene 
Arme, die sich langsam bewegten; cs war der Ent 
fernungsmesser. 
„Was bedeutet denn das 2'A Strich Backbord 
achtern?" 
„Ra, hinten links; wie ich mir gedacht habe, sie 
verfolgen uns!" Seine Füge wurden ernst. Die 
schmalen Lippen hielt er fest aufeinandergepreßt. 
„Können wir denn nicht entschlüpfen?" 
Die größte Radio-Senderöhre der Welt für Berlin. 
Der Offizier zuckte die Achseln: „Ohne den oete» 
angegangenen Luftkampf von vorhin wäre es viel- 
leicht möglich gewesen, da wir normalerweise 30 
Knoten zurücklegen können, während die feindlichen 
Schlachtkreuzer eine Geschwindigkeit von 27 Knoten 
nicht überschreiten können. Aber im Augenblick 
bringen wir es höchstens auf 20 Knoten; es fei 
denn, daß wix die beschädigten Schiffe im Stiche 
lassen. Selbst wenn wir Ausreiß nehmen sollten, 
die Kakokreuzer entwickeln doch 33 Knoten; sie 
wollen uns eben den Weg abschneiden/ 
Verstört blickte der Politiker in die angegebene 
Richtung, aus der die meiste Gefahr drohte, aber 
es war noch immer nichts zu sehen, nicht einmal 
eine Rauchwolke. 
Der Offizier begann wieder zu sprechen: 
„Das ganze Schlamassel haben wir nur unseren 
Politikern zu verdanken, die nur schwatzen konnten 
und niemals etwas taten," sagte er erbittert. „Ohne 
die hätten wir jetzt eine saubere Flotte von Schlacht 
kreuzern und Linienschiffen zur Hand, mit der es 
ein Leichtes wäre, die Japaner dort drüben abzu 
tun. Anstatt dessen werden sie uns erledigen. Ent 
weder hätte man uns überhaupt nicht im Stillen 
Ozean stationieren sollen oder man mußte eben 
Flottenstützpunkte bauen. Englische oder amerika 
nische Diplomaten sind alle gleichmäßig verrückt. 
Mörder sind sie!" 
Der Politiker entgegnete nichts auf diese An 
klage; er hatte sich mit einem verzweifelten Fana» 
tism'us in fein Schicksal ergeben. 
Die Zeit verstrich. Fasziniert hefteten sich seine 
Blicke auf jenen Punkt am Horizont, den auch der 
Offizier unentwegt mit seinem Doppelglas im Auge 
behielt. Zu feinem Schrecken bemerkte er, daß das 
Flaggschiff nicht mehr so schnell fuhr wie vor dem 
Lu'ftkampf, und sogar jetzt blieben schon einige 
Schiffe zurück. 
Plötzlich ertönte wieder die ihm jetzt schon so ver 
traute Baßstimme: „18 000 ... 18 600 .. .!" 
Me Offiziere rm Artilleriemars waren jetzt mit 
Instrumenten und Tabellen beschäftigt. Ging es 
jetzt los? Auf der Plattform lag ein herrenloses 
Glas, er führte es an die Augen und richtete es in 
die Ferne: Ha! er sah vier schlanke Masten am 
Rande des Meeres gen Himmel ragen. Die Masten 
der feindlichen Schiffe. 
Hinter ihm ertönte immer noch die sorgsam ab 
wägende und sich stets gleichbleibende Baßstimme: 
„17 500 ... 17 300 . . .!" Urplötzlich entstand ein 
tiefes dröhnendes Geräusch; es klang, als ob eine 
Eisenbahn in schnellster Fahrt durch die Lüste 
brauste. Kurz darauf vier ohrenbetäubende Explo 
sionen und gleichzeitig entstiegen dem Meere un 
heimlich langsam, beinahe bis zur Höhe des Mastes 
aufsteigende, weißschäumende Wassersäulen. Erst 
als die Säulen wieder in sich zusammengesunken 
waren, hörte er von fern her den leisen Donner 
der feindlichen Geschütze. 
Im nächsten Augenblick traten die eigenen Ge 
schütze mit ungeheurem Getöse in Tätigkeit; auch 
diesmal erzitterte das Schiff in allen Fugen, und 
während ihm noch der Donner der eigenen Ge 
schütze in den Ohren lag, vernahm er schon wieder 
das Heulen des unsichtbar durch die Lüfte heran- 
braufenden Zuges. Vier alles übertönende Detona 
tionen! und wieder sah er die hohen vom Meer 
emporsteigenden Wassersäulen. 
Aber diesmal waren sie schon viel dichter, die 
Wassersäulen, viel näher! 
(Schluß folgt.) 
ß!M§§ Şrèbàn bei LWLiM. 
TU. London, 8. Juni (Eig. Funkmeldung.) 
Tie etwa 100 Kilometer von Lissabon entfern 
te Stadt Benavent wurde am Dienstag von 
einem starken Erdbeben heimgesucht, das un 
ter der Bevölkerung eine große Panik hervor 
rief. Der angerichtete Schaden soll beträchtlich 
sein. 
Zer Schnellzug Mrm-Zofia 
serunglM. ^ 
Sofia, 7. Juni. Der Schnellzug Warna ^ 
sia fuhr gestern nachmittag in der S J 
Michalki bei Tirnowo auf einen rangiere 
Güterzug auf. Bei dem Zusammenstoß rvur 
sieben Personen schwer und zwanzig 1 
verletzt. Fünf Waggons sind vollkommen a 
trümmert. Die Schuld liegt bei dem Stativ 
Vorsteher von Michalki, der vergessen F j 
das Einfahrtssignal für den Schnellzug 
Halt zu stellen. 
* * 
Taifun an der Wiisle vsu ĶsrMà 
TU. London, 7. Juni. Rach hier eingegangene 
Meldungen hat ein Taifun die Ostküste von M 
schakka heimgesucht. 300 Fischer und 40 Man« 
Besatzung des gestrandeten japanischen Dampf 
„Geusan Maru", die das Schiff in Booten verwil 
halte, werden vermißt. 
* * 
* 
Vier Tote bei einem Hotelbrand. 
Cleveland, 7. Juni. In einem eleganten H 
ein Brand aus. Als die Feuerwehr eint ' 
fand sie mehrere Personen vor, die sich niü 
Händen an den Fensterkreuzen festgeklammert■ l J 
ten. Bei dem Brand sind vier Menschen ums^Le 
gekommen. Man befürchtet, daß unter den 
mern noch weitere Verunglückte liegen. Der Br 
ist durch Explosion verursacht. 
Bei einer Schlägerei wurde in Hamburg 
56 Jahre alter Kohlenhändler getötet. „ ~ 
Im Ziehm-Prozeß wurden die beiden 
verA' 
ten Frau Ziehm und ihre Mutter, Frau Lode^Ģ 
Forderungen an die „Norag." 
Ein Klares sinbmügtä ömtfchrs ĶuķtnrM0A«amm. 
Eine Senderöhre von 1,70 Meter Höhe, 
die für den Berliner Kurzwellensender hergestellt 
wurde. Das Wunderwerk aus Glas und Metall 
leistet 300 Kilowatt, das sind, in Pferdestärken um 
gerechnet, 400 PS. Die stärksten bisher verwandten 
Senderöhren hatten eine Energie von 150 Kilowatt. 
Von einer Reihe von Verbänden, Bünden 
und Organisationen find Forderungen an die 
Norag gerichtet, in der ein stärker natimral- 
und kulturpolitisch betontes Programm gefor 
dert wird. Wir bringen nachstehend auszugs 
weise diese Forderungen. Sie zeigen uns, daß 
der Kreis derer, die um die Erhaltung der 
deutschen Kultur der Gegenwart kämpfen, im 
mer größer wird. Die Forderungen lauten: 
Wir fordern von der Norag ein deutsches Kul 
turprogramm. 
Wir wollen Vorträge über deutsche Geschichte, 
aus denen die heutige Generation ihre na 
tionale Aufgabe erkennen kann. 
Wir wollen Darbietungen aus der deutschen 
Heimat, in der Alt und Jung Schönheit 
und Eigenart der deutschen Heimat aller 
Gaue kennen lernen. 
Wir wollen Uebertragungen aus den Geistes 
strömungen der Gegenwart, aus denen die 
Weltwenöe, die wir auf allen Geistesge 
bieten erleben, deutlich wird. 
Wir wollen, daß die Hörer an jedem Tag ein 
mal hören, was wir an den Feinöbnnö be 
reits bezahlt haben und wir noch zahlen 
müssen. 
Wir wollen, daß die Hörer an jedem Tag ein 
mal hören, wie die Feinde aufgerüstet ha 
ben und wie wir abgerüstet haben. 
Wir wollen Vorträge, Berichte und Gespräche, 
in denen die sozialen Notwendigkeiten un 
serer Volksgemeinschaft rücksichtslos er 
kannt werden. 
Wir wollen, daß unser Deutschtum der abge 
trennten Gebiete und das Grenzland 
deutschtum zu Worte kommen. 
Wir wollen Reden, durch die wir die heutigen 
Führer der Nation selbst zu uns sprechen 
hören. 
Wir wollen erfahren, wie im christlichen Werk 
die Menschen in dieser schweren Zeit ein 
ander helfen können. 
Wir wollen Darbietungen, die unsere deutsche 
Seele aufzurichten vermögen, Darbietun 
gen, die tägliches geistiges Brot für die 
Hörer sind. 
Wir wollen deutsche Musik hören, alte und 
neue Musik. 
Wir wollen deutsche Dichtungen hören, alte 
und neue Dichtungen. 
Wir wollen Betrachtungen hören über die 
deutsche bildende Kunst, alte und neue 
Kunst. 
Denn die deutsche Kultur ist heute bedrohter 
als je. Fast alle öffentlichen und privaten Un 
ternehmungen machen heute Abstriche ans dem 
Gebiete der Kultur. Lohnabbau, Einschränkun 
gen des Unterrichts, Streichung öffentlicher 
Mittel für Universitäten, Institute, Hochschu 
len dehnen sich hoffnungslos aus. Die Dichter 
inden keine Verleger mehr. Die Musiker sind 
brotlos. Die Theater sind am Ende. Wie we 
nig Menschen können noch ein Buch kaufen, 
einen guten Vortrag hören, eine kleine Reise 
in die Natur machen. Die deutsche Kultur der 
Gegenwart scheint sich aufzulösen. 
Viele Tausende von Menschen aber haben 
als letzte Möglichkeit den Funk, teilzunehmen 
am noch lebendigen kulturellen Strom der 
Zeit. Hier kann der kulturelle Strom fließen. 
Erkenne nun auch die Norag die ungeheuer 
verantwortungsvolle Aufgabe! 
Was wir nicht brauchen ist Unterhaltungs 
ware, die den Menschen nur betäubt und ihn 
ablenkt von der Not und den Aufgaben der 
Zeit, Unteryaltungsware macht sich heute an 
maßend breit im Funk. Das darf nicht sein! 
Wir wollen ein klares eindeutiges deutsches 
Kulturprogramm. Wir wollen, daß dies Pro 
gramm von Männern geschaffen und durch 
geführt wird, die es aus nationaler, christ 
licher und sozialer Gesinnung heraus zu schaf 
fen und durchzuführen vermögen. 
Das fordern wir auch von der Norag. 
Viele wertvolle Ansätze zu einèm deutschen 
Kulturprogramm zeigen die Programme der 
Norag; aber es sind nur Ansätze. Es genügt 
nicht, planlos die Unterhaltung mit kulturel 
len guten Beiträgen zu durchsetzen. In der 
Leitung der Norag selbst mutz die treibende 
Kraft herrschen, die ein deutsches Kulturpro 
gramm will. 
Unterzeichnet haben u. a.: D. H. B., Gau Nord 
mark; Deutsch-ev. Jranen-Bund Ortsgruppe Ham- 
bura; Fichte-Gesellschaft e. B.; Christlich-Sozialer 
Volksdienst, Landesverband Hamburg; Deutscher 
Gewerkschaftsbund, Landesausschuß Norömark; 
Freischar junger Nation. Nordmark; Gesamtver 
band der christlichen Gewerkschaften, Nordmark; 
Nationaler deutscher Oisiziersbund, Nordmark; 
Relchsvereiniguna deutscher Hausfrauen e. B.; 
Sänaerbnnd Nordmark e. V.; Stahlhelm, Gau 
Nordmark. 
wegen gemeinschaftlichen Mordes zum Tode 
teilt. «wir 
Bei einem Einbruch in Hamburg in einer ™ , 
nung der Schützenpforte wurden Silbersachenj 
Sparkassenbücher im Werte von rund 10 000 * 
gestohlen. 
„Graf Zeppelin" stieg zu einer klein^ 
Schweizer Fahrt unter Führung Kapitän * 
manns auf. An der Fahrt nahmen 16 8% 
gäste teil. Nach kurzer Zwischenlandung 
nach Passagierwechsel startete das Lufşş,» 
zş 
nach Passagierwechsel startete das 
unter Führung Dr. Eckeners zum 
Male mit 35 Fahrgästen an Bord. m 
Einen tragischen Ausgang hatten leicht ,-, 
tische Wettkämpfe in Bitterfeld; ein 
richter wurde während des Kugelstoßens ^ 
der eisernen Kugel am Kopf getroffen " 
lebensgefährlich verletzt. -t 
» 
28 000 Tauben fielen bisher dem BernF 
tungsfeldzug zum Opfer, den die Lonoo/ 
Stadtverwaltung gegen sie wegen der tu/vt 
neu verursachten Verunzierungen öffentl^ß 
Gebäude vor drei Jahren eröffnet hat; F ļ 
sind sie aber immer noch nicht ausger^ 
sondern haben sich nur von ihrem Hauşş»- 
platz, der St. Paulskathedrale, nach 
minster zurückgezogen. j< 
Aus einem Lager an der Wandsbeker 
fee in Hamburg wurden von Einbrechern 
Grammophonplatten und sechs GrammoA j 
werke im Gesamtwerte von etwa 2000 ™ 
entwendet. 
Verlag n. Druck: Heinrich Möller Sö§ 
Rendsburg. 
Chefredaktion u.Verlagsleitung: Ferb. 
Verantwortlich für Leitartikel: Ferd. 
Politik: Adolf Gregori. für den 
nen Teil und Feuilleton: Herbert 
mann, für den wirtschaftlichen Teil: Dr. 
Gosch, für den provinziellen und örtliche« /r- 
K a r l M ü l l e r, alle in Rendsburg. — 
liner Schristleitung: Berlin-Charly 
bürg 9, Gotha-Allee 19, Fernsprecher * 
Heerstraße 0330. 
Schneesturm in Nordschweden. 
Badesaison in Südschweden. - Zwei Meter hohe Schneewehen im Norde*- 
Weite Landstrecken im Dunkeln. 
Stockholm, 6. Juni. Während der letzten Tage 
hat im nördlichen Schweden ein gewaltiger Schnee 
sturm gewütet, dessen Ausmaße erst nach und nach 
abgeschätzt werden können, da alle Telephonverbin- 
dungen nach den geschädigten Gebieten unterbro 
chen sind. 
Man hat in Schweden also dos seltsame Schau 
spiel erlebt, daß in Südschwedcn bei herrlichem, 
warmem Wetter die Seebadesaison bereits eröffnet 
werden konnte, daß in Stockholm und in Mittel- 
schweden die Baumblüte in voller Pracht steht, wäh 
rend der ganze nördliche Teil des Landes wieder 
ganz in einen strengen Winter hineingekommen ist. 
An sich ist man cs ja zwar in Schweden gewohnt, 
daß auch zu Ostern noch in Lappland, nördlich vom 
Polarkreis, noch Schnee liegt. In Abisko ist das 
große Hotel zu Ostern immer noch voll besetzt von 
Winterssportenchustasten. Aber das ist dann auch im 
Gebirge und nördlich vom Polarkreis. Diesmal aber 
reichte der Frühlings-Wintersturm bis nach Mittel 
schweden hinab, wo man nirgends auf solche Schnee 
massen vorbereitet war, die teilweise eine Höhe von 
zwei Meter erreichten. 
Die Schneemassen wurden von dem gewaltigen 
Sturm gegen Häuser und Dämme geweht, so daß 
einige Lokalzüge stecken blieben, wie im tiefsten Po 
larwinter. Die Hauptstrecke konnte allerdings offen 
gehalten werden. Die verwehten Schneemassen fin 
gen sich auch in den Telegraphen!!nien und drückten 
die Stangen zn Hunderten zn Boden, bis F 
chen. Damit waren nicht nur alle Verbindungen 
gebrochen, sondern auch andere Gefahren en!^, 
den. Die Kraftleitungen entgingen ebensowenig. ^ 
verheerenden Wirkungen des Rordfturms, wşşî » 
Leitungen in den Schnee zu liegen kamen. &’ ^ 
bereits Unglücksfälle von solchen Personen 8 
bet, die mit den Leitungen in Berührung ^,.0 
Man war daher gezwungen, den Strom 
und weite Landstrecken plötzlich in Dunkel zu v ^ 
was bei dem heulenden Sturm die Bestürzung 
Bewohner nur noch erhöhte. (fr 
Da der Sturni am Sountag bereits langst c tf 
flaute, beginnen jetzt die ersten genauen Metb 
einzutreffen. Danach ist glücklicherweise fessķl 
daß nicht viele Unglücke zu beklagen sind, des 
schaden ist aber sehr groß. Man hatte ja berei ^ 
der Frühjahrsbestellung begonnen und muß 
wohl erneuern. Der gefallene Sch'nee beginnt jü"' 
zu schmelzen und wird sicherlich Ueberschwş 
gen hervorrufen, wobei andererseits das 
sscr das Abschwemmen des Holzes aus den ^ t t 
erleichtern wird. Der Schnee liegt so tief, /?<>' 
nicht mit Schneepflügen zu bewältigen *1« 
Schulkinder müssen auf Skiern zur Schute 
weil sie sonst nicht vorwärts kommen. Ganz 
cs stark wütete der Sturm in der Umgcbn' 1 
ders stark wütete der Sturm in der 
Kreuger-Goldgrube Boliden. 
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