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VI.
Flugzeugmutterschiff
war
Das merkwürdige
gänzlich verschwunden.
»Durch Torpedos in den Grund gebohrt/ klärte
ihn der Offizier auf. „Dieser Verlust ist ganz beson
ders unangenehm; wir haben noch eine Menge
»rauchbarer Flugzeuge übrig behalten, die jetzt keine
Unterkunft mehr haben. Beim Versuche, sie an Bord
zu nehmen, werden die meisten zerschellen oder so
vollständig durchnäßt werden, daß sie vorläufig un
brauchbar sind. Außerdem sind unsere Kreuzer nur
für die Aufnahme je eines Flugzeuges eingerichtet;
sie sind keine schwimmenden Flugplätze. Und gerade
jetzt würde ein LustLUfklürungsdienst von größtem
Nutzen für uns sein/ schloß der Offizier seine Rede
mit Nachdruck.
„Warum denn?" fragte der Politiker mit plötzlich
neu erwachender Furcht, „ich denke, der Kanrpf ist
zu Ende/
Der Offizier lächelte ihm zu. „Das kleine Dor-
pvftengepläwkel ist vorüber; .da hàn Sie recht —
aber ich müßte die strategischen Fähigkeiten der
Herren Japaner doch sehr unterschätzen, wenn wir
nicht innerhalb der allernächsten Zeit mit 'der feind
lichen Flotte selbst einen Zusammengoß erleben. Die
gegnerischen Luftstreitkräfte haben ihre Arbeit ge
tan aus aufgesucht, in Kämpfe verwickelt und
geschwächt und aufgehalten. Ich wette hundert ge-
gen eins, daß der Feind in unmittelbarer Nähe ist,
um uns den Rest zu geben!"
. Ungläubig betrachtete der Politiker den Sprecher.
„Aber das muß doch der Admiral auch wissen
Warum bleibt er denn an Ort und Stelle und weich
der Gefahr nicht aus?"
„Er weiß es ebenso gut wie wir olle, ober Sie
werden ihm doch nicht etwa zutrauen, daß er seine
halbe Flotte im Stich läßt; das kann und darf er
höchstens tun, wenn es zum Schlimmsten kommt,
und auch «dann tut er es noch nicht, wie ich ihn
kenne."
Der Politiker suchte mit angstvollen Blicken den
Horizont ab; er hatte zwar keine Ahnung, aus
welcher Richtung der Feind zu erwarten war, und
vorläufig war auch noch nichts zu entdecken. Er
sah nur die eigenen Schiffe, sieben an der Zahl, drei
davon schwer beschädigt, und die Zerstörer, die das
Geschwader zum Schutz gegen etwaige Unterseeboote
umkreisten. Hoch oben in den Lüften schwebten
einige Flugzeuge, aber da sich niemand um sie küm
merte, waren es wohl die eigenen. So verging
eine Viertelstunde.
„Da oben hat einer etwas bemerkt/ rief der Offi
zier plötzlich aus, „sehen Sie, er gibt uns Signale.'
Wiederum begann der bunte Reigen gegebener
und erwiderter Flaggensignale an den Masten.
Wiederum entströmten den Schornsteinen dunkle
Rauchmaffen, selbst von den beschädigten Schiffen
— der Politiker bemerkte, daß die Schlagseite des
großen Kreuzers wesentlich geringer war; es kam
Bewegung in die Flotte. Gefechtsordnung wurde
eingenommen und auf Befehl des Flaggschiffs ein
neuer Kurs eingeschlagen. Die Sonne befand sich
nicht mehr in ihrem Rücken, sie hatten sich nach
Süden gewandt.
Bon unten wurde gemeldet „Fliegermeldung:
Pier feindliche Kreuzer von der Kakoklasse, vierzig
Meilen Ostsüdost, Kurs auf Südwest, und vier
Schlachtkreuzer der Kongoklasse, 15 Meilen, 2 K
Strich von Steuerbord achtern, Kurs auf Süd."
Der Offizier wiederholte die Meldung und gab
deren zweiten Teil durch ein anderes Sprachrohr
weiter. Dem aufwärts gerichteten Blick des Offiziers
folgend, gewahrte der Politiker zwei lauge metallene
Arme, die sich langsam bewegten; cs war der Ent
fernungsmesser.
„Was bedeutet denn das 2'A Strich Backbord
achtern?"
„Ra, hinten links; wie ich mir gedacht habe, sie
verfolgen uns!" Seine Füge wurden ernst. Die
schmalen Lippen hielt er fest aufeinandergepreßt.
„Können wir denn nicht entschlüpfen?"
Die größte Radio-Senderöhre der Welt für Berlin.
Der Offizier zuckte die Achseln: „Ohne den oete»
angegangenen Luftkampf von vorhin wäre es viel-
leicht möglich gewesen, da wir normalerweise 30
Knoten zurücklegen können, während die feindlichen
Schlachtkreuzer eine Geschwindigkeit von 27 Knoten
nicht überschreiten können. Aber im Augenblick
bringen wir es höchstens auf 20 Knoten; es fei
denn, daß wix die beschädigten Schiffe im Stiche
lassen. Selbst wenn wir Ausreiß nehmen sollten,
die Kakokreuzer entwickeln doch 33 Knoten; sie
wollen uns eben den Weg abschneiden/
Verstört blickte der Politiker in die angegebene
Richtung, aus der die meiste Gefahr drohte, aber
es war noch immer nichts zu sehen, nicht einmal
eine Rauchwolke.
Der Offizier begann wieder zu sprechen:
„Das ganze Schlamassel haben wir nur unseren
Politikern zu verdanken, die nur schwatzen konnten
und niemals etwas taten," sagte er erbittert. „Ohne
die hätten wir jetzt eine saubere Flotte von Schlacht
kreuzern und Linienschiffen zur Hand, mit der es
ein Leichtes wäre, die Japaner dort drüben abzu
tun. Anstatt dessen werden sie uns erledigen. Ent
weder hätte man uns überhaupt nicht im Stillen
Ozean stationieren sollen oder man mußte eben
Flottenstützpunkte bauen. Englische oder amerika
nische Diplomaten sind alle gleichmäßig verrückt.
Mörder sind sie!"
Der Politiker entgegnete nichts auf diese An
klage; er hatte sich mit einem verzweifelten Fana»
tism'us in fein Schicksal ergeben.
Die Zeit verstrich. Fasziniert hefteten sich seine
Blicke auf jenen Punkt am Horizont, den auch der
Offizier unentwegt mit seinem Doppelglas im Auge
behielt. Zu feinem Schrecken bemerkte er, daß das
Flaggschiff nicht mehr so schnell fuhr wie vor dem
Lu'ftkampf, und sogar jetzt blieben schon einige
Schiffe zurück.
Plötzlich ertönte wieder die ihm jetzt schon so ver
traute Baßstimme: „18 000 ... 18 600 .. .!"
Me Offiziere rm Artilleriemars waren jetzt mit
Instrumenten und Tabellen beschäftigt. Ging es
jetzt los? Auf der Plattform lag ein herrenloses
Glas, er führte es an die Augen und richtete es in
die Ferne: Ha! er sah vier schlanke Masten am
Rande des Meeres gen Himmel ragen. Die Masten
der feindlichen Schiffe.
Hinter ihm ertönte immer noch die sorgsam ab
wägende und sich stets gleichbleibende Baßstimme:
„17 500 ... 17 300 . . .!" Urplötzlich entstand ein
tiefes dröhnendes Geräusch; es klang, als ob eine
Eisenbahn in schnellster Fahrt durch die Lüste
brauste. Kurz darauf vier ohrenbetäubende Explo
sionen und gleichzeitig entstiegen dem Meere un
heimlich langsam, beinahe bis zur Höhe des Mastes
aufsteigende, weißschäumende Wassersäulen. Erst
als die Säulen wieder in sich zusammengesunken
waren, hörte er von fern her den leisen Donner
der feindlichen Geschütze.
Im nächsten Augenblick traten die eigenen Ge
schütze mit ungeheurem Getöse in Tätigkeit; auch
diesmal erzitterte das Schiff in allen Fugen, und
während ihm noch der Donner der eigenen Ge
schütze in den Ohren lag, vernahm er schon wieder
das Heulen des unsichtbar durch die Lüfte heran-
braufenden Zuges. Vier alles übertönende Detona
tionen! und wieder sah er die hohen vom Meer
emporsteigenden Wassersäulen.
Aber diesmal waren sie schon viel dichter, die
Wassersäulen, viel näher!
(Schluß folgt.)
ß!M§§ Şrèbàn bei LWLiM.
TU. London, 8. Juni (Eig. Funkmeldung.)
Tie etwa 100 Kilometer von Lissabon entfern
te Stadt Benavent wurde am Dienstag von
einem starken Erdbeben heimgesucht, das un
ter der Bevölkerung eine große Panik hervor
rief. Der angerichtete Schaden soll beträchtlich
sein.
Zer Schnellzug Mrm-Zofia
serunglM. ^
Sofia, 7. Juni. Der Schnellzug Warna ^
sia fuhr gestern nachmittag in der S J
Michalki bei Tirnowo auf einen rangiere
Güterzug auf. Bei dem Zusammenstoß rvur
sieben Personen schwer und zwanzig 1
verletzt. Fünf Waggons sind vollkommen a
trümmert. Die Schuld liegt bei dem Stativ
Vorsteher von Michalki, der vergessen F j
das Einfahrtssignal für den Schnellzug
Halt zu stellen.
* *
Taifun an der Wiisle vsu ĶsrMà
TU. London, 7. Juni. Rach hier eingegangene
Meldungen hat ein Taifun die Ostküste von M
schakka heimgesucht. 300 Fischer und 40 Man«
Besatzung des gestrandeten japanischen Dampf
„Geusan Maru", die das Schiff in Booten verwil
halte, werden vermißt.
* *
*
Vier Tote bei einem Hotelbrand.
Cleveland, 7. Juni. In einem eleganten H
ein Brand aus. Als die Feuerwehr eint '
fand sie mehrere Personen vor, die sich niü
Händen an den Fensterkreuzen festgeklammert■ l J
ten. Bei dem Brand sind vier Menschen ums^Le
gekommen. Man befürchtet, daß unter den
mern noch weitere Verunglückte liegen. Der Br
ist durch Explosion verursacht.
Bei einer Schlägerei wurde in Hamburg
56 Jahre alter Kohlenhändler getötet. „ ~
Im Ziehm-Prozeß wurden die beiden
verA'
ten Frau Ziehm und ihre Mutter, Frau Lode^Ģ
Forderungen an die „Norag."
Ein Klares sinbmügtä ömtfchrs ĶuķtnrM0A«amm.
Eine Senderöhre von 1,70 Meter Höhe,
die für den Berliner Kurzwellensender hergestellt
wurde. Das Wunderwerk aus Glas und Metall
leistet 300 Kilowatt, das sind, in Pferdestärken um
gerechnet, 400 PS. Die stärksten bisher verwandten
Senderöhren hatten eine Energie von 150 Kilowatt.
Von einer Reihe von Verbänden, Bünden
und Organisationen find Forderungen an die
Norag gerichtet, in der ein stärker natimral-
und kulturpolitisch betontes Programm gefor
dert wird. Wir bringen nachstehend auszugs
weise diese Forderungen. Sie zeigen uns, daß
der Kreis derer, die um die Erhaltung der
deutschen Kultur der Gegenwart kämpfen, im
mer größer wird. Die Forderungen lauten:
Wir fordern von der Norag ein deutsches Kul
turprogramm.
Wir wollen Vorträge über deutsche Geschichte,
aus denen die heutige Generation ihre na
tionale Aufgabe erkennen kann.
Wir wollen Darbietungen aus der deutschen
Heimat, in der Alt und Jung Schönheit
und Eigenart der deutschen Heimat aller
Gaue kennen lernen.
Wir wollen Uebertragungen aus den Geistes
strömungen der Gegenwart, aus denen die
Weltwenöe, die wir auf allen Geistesge
bieten erleben, deutlich wird.
Wir wollen, daß die Hörer an jedem Tag ein
mal hören, was wir an den Feinöbnnö be
reits bezahlt haben und wir noch zahlen
müssen.
Wir wollen, daß die Hörer an jedem Tag ein
mal hören, wie die Feinde aufgerüstet ha
ben und wie wir abgerüstet haben.
Wir wollen Vorträge, Berichte und Gespräche,
in denen die sozialen Notwendigkeiten un
serer Volksgemeinschaft rücksichtslos er
kannt werden.
Wir wollen, daß unser Deutschtum der abge
trennten Gebiete und das Grenzland
deutschtum zu Worte kommen.
Wir wollen Reden, durch die wir die heutigen
Führer der Nation selbst zu uns sprechen
hören.
Wir wollen erfahren, wie im christlichen Werk
die Menschen in dieser schweren Zeit ein
ander helfen können.
Wir wollen Darbietungen, die unsere deutsche
Seele aufzurichten vermögen, Darbietun
gen, die tägliches geistiges Brot für die
Hörer sind.
Wir wollen deutsche Musik hören, alte und
neue Musik.
Wir wollen deutsche Dichtungen hören, alte
und neue Dichtungen.
Wir wollen Betrachtungen hören über die
deutsche bildende Kunst, alte und neue
Kunst.
Denn die deutsche Kultur ist heute bedrohter
als je. Fast alle öffentlichen und privaten Un
ternehmungen machen heute Abstriche ans dem
Gebiete der Kultur. Lohnabbau, Einschränkun
gen des Unterrichts, Streichung öffentlicher
Mittel für Universitäten, Institute, Hochschu
len dehnen sich hoffnungslos aus. Die Dichter
inden keine Verleger mehr. Die Musiker sind
brotlos. Die Theater sind am Ende. Wie we
nig Menschen können noch ein Buch kaufen,
einen guten Vortrag hören, eine kleine Reise
in die Natur machen. Die deutsche Kultur der
Gegenwart scheint sich aufzulösen.
Viele Tausende von Menschen aber haben
als letzte Möglichkeit den Funk, teilzunehmen
am noch lebendigen kulturellen Strom der
Zeit. Hier kann der kulturelle Strom fließen.
Erkenne nun auch die Norag die ungeheuer
verantwortungsvolle Aufgabe!
Was wir nicht brauchen ist Unterhaltungs
ware, die den Menschen nur betäubt und ihn
ablenkt von der Not und den Aufgaben der
Zeit, Unteryaltungsware macht sich heute an
maßend breit im Funk. Das darf nicht sein!
Wir wollen ein klares eindeutiges deutsches
Kulturprogramm. Wir wollen, daß dies Pro
gramm von Männern geschaffen und durch
geführt wird, die es aus nationaler, christ
licher und sozialer Gesinnung heraus zu schaf
fen und durchzuführen vermögen.
Das fordern wir auch von der Norag.
Viele wertvolle Ansätze zu einèm deutschen
Kulturprogramm zeigen die Programme der
Norag; aber es sind nur Ansätze. Es genügt
nicht, planlos die Unterhaltung mit kulturel
len guten Beiträgen zu durchsetzen. In der
Leitung der Norag selbst mutz die treibende
Kraft herrschen, die ein deutsches Kulturpro
gramm will.
Unterzeichnet haben u. a.: D. H. B., Gau Nord
mark; Deutsch-ev. Jranen-Bund Ortsgruppe Ham-
bura; Fichte-Gesellschaft e. B.; Christlich-Sozialer
Volksdienst, Landesverband Hamburg; Deutscher
Gewerkschaftsbund, Landesausschuß Norömark;
Freischar junger Nation. Nordmark; Gesamtver
band der christlichen Gewerkschaften, Nordmark;
Nationaler deutscher Oisiziersbund, Nordmark;
Relchsvereiniguna deutscher Hausfrauen e. B.;
Sänaerbnnd Nordmark e. V.; Stahlhelm, Gau
Nordmark.
wegen gemeinschaftlichen Mordes zum Tode
teilt. «wir
Bei einem Einbruch in Hamburg in einer ™ ,
nung der Schützenpforte wurden Silbersachenj
Sparkassenbücher im Werte von rund 10 000 *
gestohlen.
„Graf Zeppelin" stieg zu einer klein^
Schweizer Fahrt unter Führung Kapitän *
manns auf. An der Fahrt nahmen 16 8%
gäste teil. Nach kurzer Zwischenlandung
nach Passagierwechsel startete das Lufşş,»
zş
nach Passagierwechsel startete das
unter Führung Dr. Eckeners zum
Male mit 35 Fahrgästen an Bord. m
Einen tragischen Ausgang hatten leicht ,-,
tische Wettkämpfe in Bitterfeld; ein
richter wurde während des Kugelstoßens ^
der eisernen Kugel am Kopf getroffen "
lebensgefährlich verletzt. -t
»
28 000 Tauben fielen bisher dem BernF
tungsfeldzug zum Opfer, den die Lonoo/
Stadtverwaltung gegen sie wegen der tu/vt
neu verursachten Verunzierungen öffentl^ß
Gebäude vor drei Jahren eröffnet hat; F ļ
sind sie aber immer noch nicht ausger^
sondern haben sich nur von ihrem Hauşş»-
platz, der St. Paulskathedrale, nach
minster zurückgezogen. j<
Aus einem Lager an der Wandsbeker
fee in Hamburg wurden von Einbrechern
Grammophonplatten und sechs GrammoA j
werke im Gesamtwerte von etwa 2000 ™
entwendet.
Verlag n. Druck: Heinrich Möller Sö§
Rendsburg.
Chefredaktion u.Verlagsleitung: Ferb.
Verantwortlich für Leitartikel: Ferd.
Politik: Adolf Gregori. für den
nen Teil und Feuilleton: Herbert
mann, für den wirtschaftlichen Teil: Dr.
Gosch, für den provinziellen und örtliche« /r-
K a r l M ü l l e r, alle in Rendsburg. —
liner Schristleitung: Berlin-Charly
bürg 9, Gotha-Allee 19, Fernsprecher *
Heerstraße 0330.
Schneesturm in Nordschweden.
Badesaison in Südschweden. - Zwei Meter hohe Schneewehen im Norde*-
Weite Landstrecken im Dunkeln.
Stockholm, 6. Juni. Während der letzten Tage
hat im nördlichen Schweden ein gewaltiger Schnee
sturm gewütet, dessen Ausmaße erst nach und nach
abgeschätzt werden können, da alle Telephonverbin-
dungen nach den geschädigten Gebieten unterbro
chen sind.
Man hat in Schweden also dos seltsame Schau
spiel erlebt, daß in Südschwedcn bei herrlichem,
warmem Wetter die Seebadesaison bereits eröffnet
werden konnte, daß in Stockholm und in Mittel-
schweden die Baumblüte in voller Pracht steht, wäh
rend der ganze nördliche Teil des Landes wieder
ganz in einen strengen Winter hineingekommen ist.
An sich ist man cs ja zwar in Schweden gewohnt,
daß auch zu Ostern noch in Lappland, nördlich vom
Polarkreis, noch Schnee liegt. In Abisko ist das
große Hotel zu Ostern immer noch voll besetzt von
Winterssportenchustasten. Aber das ist dann auch im
Gebirge und nördlich vom Polarkreis. Diesmal aber
reichte der Frühlings-Wintersturm bis nach Mittel
schweden hinab, wo man nirgends auf solche Schnee
massen vorbereitet war, die teilweise eine Höhe von
zwei Meter erreichten.
Die Schneemassen wurden von dem gewaltigen
Sturm gegen Häuser und Dämme geweht, so daß
einige Lokalzüge stecken blieben, wie im tiefsten Po
larwinter. Die Hauptstrecke konnte allerdings offen
gehalten werden. Die verwehten Schneemassen fin
gen sich auch in den Telegraphen!!nien und drückten
die Stangen zn Hunderten zn Boden, bis F
chen. Damit waren nicht nur alle Verbindungen
gebrochen, sondern auch andere Gefahren en!^,
den. Die Kraftleitungen entgingen ebensowenig. ^
verheerenden Wirkungen des Rordfturms, wşşî »
Leitungen in den Schnee zu liegen kamen. &’ ^
bereits Unglücksfälle von solchen Personen 8
bet, die mit den Leitungen in Berührung ^,.0
Man war daher gezwungen, den Strom
und weite Landstrecken plötzlich in Dunkel zu v ^
was bei dem heulenden Sturm die Bestürzung
Bewohner nur noch erhöhte. (fr
Da der Sturni am Sountag bereits langst c tf
flaute, beginnen jetzt die ersten genauen Metb
einzutreffen. Danach ist glücklicherweise fessķl
daß nicht viele Unglücke zu beklagen sind, des
schaden ist aber sehr groß. Man hatte ja berei ^
der Frühjahrsbestellung begonnen und muß
wohl erneuern. Der gefallene Sch'nee beginnt jü"'
zu schmelzen und wird sicherlich Ueberschwş
gen hervorrufen, wobei andererseits das
sscr das Abschwemmen des Holzes aus den ^ t t
erleichtern wird. Der Schnee liegt so tief, /?<>'
nicht mit Schneepflügen zu bewältigen *1«
Schulkinder müssen auf Skiern zur Schute
weil sie sonst nicht vorwärts kommen. Ganz
cs stark wütete der Sturm in der Umgcbn' 1
ders stark wütete der Sturm in der
Kreuger-Goldgrube Boliden.
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