Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 2)

S-chrMnry / Nr. 127 / ZŗîteZ Bļatt. 
Donnerstag, ben 2. Jttni 1932. 
das bet seiner Ziehung Anrecht auf einen 
kostenlosen Rundslug über Rendsburg gibt. 
Sechs derartige Rundflüge hat der Luft 
fahrtverein gestiftet. Wem das Glück nicht 
hold ist, dem wird auch ohne das soviel des 
Sehens- und Hörenswerten geboten, daß er 
für sein geringes Entgelt sicher auf seine 
Kosten kommen wird. Die Rendsburger 
Flugtage sind bisher immer so interessant 
gestaltet worden und so gut besucht gewe 
sen, daß bei dem zu erwartenden prächtigen 
Frühlingswetter auch diesmal wieder eine 
wahre Völkerwanderung nach dem Kamp 
einsetzen wird. Die Veranstaltung beginnt 
um 4 Uhr nachmittags. 
* * 
* 
Deutsche Frau im Dienst an Volk und Vaterland. 
Auf einer Gründungsfeier des Königin-Luisen- 
Bundes in Rendsburg sprach die Landesführerin, 
Frau R e i ch a r d - Kiel, über die Mitarbeit der 
deutschen Frau im Kampf für Volk und Paterland. 
Die deutsche Seele, die krank und eingeschläfert ist, 
gilt es wieder zu erwecken. Diese Aufgabe kann 
am besten die Frau als Hüterin der Familie er 
füllen. Als solche trägt sie auch die Verantwortung 
dafür, baß die deutsche Jugend wieder in echt deut 
schem Geiste erzogen wird. Die Familie muß er 
halten werden als Keimzelle eines wahren Volks- 
flavtes. Im Kampf um die deutsche Seele kommt es 
nicht so sehr auf ParteipolitA wie auf deutsche Po 
litik. an. Die Frauen sind dazu berufen, Brücken 
zu schlagen zwischen den sich befehdenden Parteien, 
um gegenseitiges Verständnis und Achtung vor dem 
Wollen des anderen herbeizuführen. Seele und Herz 
sind die Waffen der Frau. Hiermit hat sie schöpfe 
risch zu wirken und alles Unedle aus unserem Volk 
auszumerzen. Groß ist die Aufgabe, ober aus ein 
zelnen Tröpfln wird eine nationale Woge geschaf 
fen, die im deutschen Volke wieder den Sinn für 
wahre Freiheit und Ehre und den Glauben an 
einen gerechten Gott an die Oberfläche bringen 
wird. 
Segelflugzeug 
„Rendsburg" und „Nordmark". 
Der Luftfahrt«erem Rendsburg tauft am 
Sonntag seine beiden Flugzeuge. 
3fn mühevoller, wochenlanger Arbeit, 
meist in den Abendstunden, oft bis in die 
Nacht hinein, haben die Baugruppen des 
Luftfahrtvereins Rendsburg, die sich aus 
den verschiedensten Berufen und Alters 
klassen zusammensetzen, ihre beiden Segel 
flugzeuge gebaut. Viel Fleiß, viel Liebe 
zum Luftfahrtgeöanken, der bei uns durch 
den Versailler Vertrag so schmählich ge 
knebelt ist, und viel gesunder Sportsgeist 
steckt in dieser Arbeit, deren Ergebnis am 
vorigen Sonntag die Rendsburger Ein 
wohnerschaft auf dem Gymnastumberg be 
wundern konnte. 
Nun sollen diese beiden Flugzeuge am 
kommenden Sonntag auf dem Exerzierplatz 
ans die Namen „Rendsburg" und „Nord- 
mark" getauft werden. Wie hoch die Tärig- 
keit des Vereins, die Arbeit der Baugrup 
pen und die Wichtigkeit der Förderung des 
Segelflugsportes bewertet wird, zeigt die 
Bereitwilligkeit der Herren Laudrat 
Steltzer, Bürgermeister Dr. de Haan und 
Major Pflugbeil, Kommandeur der 2. Pr. 
Fahrabteilung, bei den Täuflingen sozu 
sagen Pate zu stehen und die Taufrcde zu 
halten. 
Der Luftfahrtvercin Rendsburg erwartet 
sicher mit Recht, daß eine große Zahl von 
Einwohnern aus der Stadt Rendsburg und 
aus der Umgegend zu diesem Taufakt sich 
einfinden wird, den das Trompeterkorps 
unserer Reichswehr mit Musikvorträgen 
umrahmen wird. Zudem bietet die gleichzei 
tige Anwesenheit des großen und modernen 
Junkers-Kabinenflugzeuges F 13 einen 
weiteren Anreiz zum Besuch der Veranstal 
tung. Das Flugzeug steht zu Rundflügen 
über Stadt und Umgegend bereit. Eine 
Ueberraschung gibt es noch fiir die Tauf 
gäste. Wer das geringe Eintrittsgeld ent 
richtet, erhält damit gleichzeitig ein Los, 
»s. Rendsburg, den 2. Juni 1932. 
Ichlußbericht der Winterhilfe. 
praktische Nächstenliebe für die Aermsten der Stadt 
Ät* ^ Reààrgsr Wintsrhiķfe wind ms Not nicht beendet sein we-cke, andererseits aber 
trieben: durch dis bauernd gekürzten Einnahmen die Zn 
t'd? Ņrņdsbrrrger Winterhilfe hat mit dem Wendungen in Zukunft spärlicher sein werden, Hai 
iftu N vorläufig ihre Tätigkeit eingestellt. Sie die Winterhilfe nicht alle Mittel verausgabt. 
^ absichtlich während des Winters keine große 6000 RM. sind bis zum Herbst fest belegt unk 
sà^^irsida gemacht, sie wollte ein Werk der eine kleinere Summe für besondere Notfälle zur 
Hilfe sein. Rückblickend darf aber auch ge- freien Verfügung gehalten. 
"itl daß àrch fhr Pochandensein sehr 3mn Schluß muß noch ein Dank ausgesprochen 
fih? 1wt :f er€T c * c ^ t gàndert ist Es Ģ Ģ werden an alle, die durch treue Bezahlung ihre- 
di, ^,Mwiefen worden, daß m unserer.Stadt monatlichen Beitrages der Winterhilfe ihr Wer! 
St M. ŞiŞcht haben. Abgesehen von der großzügiger 
liefet l„r ' chchîen. Es darf. a..er bei ^ilfe, die uns von den größeren Rendsburger 
Gelegenheit auch darauf hmgewrefln. wer- Fernen, von ben Banken und der Spar- und Leih- 
W Ņw "î. wenigen St ad een soviel zur Linderung x^sse zuteil geworden ist. haben viele Einzelperfo- 
Uchi 9«schchen rst wie m Rendsburg, sit doch nen m5 än Schichten der Bevölkerung, gelegent- 
/^^hrlfe die an- lìá) ^ einzelne Vereine, durch regelmäßige Zah- 
v»n'.,nd 22 (HO RM. ingezahlt àng von größeren àr kleineren Beiträgen zum 
Wenn wrr hinzunehmen, was außerdem Gelingen ber Winterhilfe beigetragen. Ganz b-e- 
'«L2 sonders fei auch noch der hiesigen Garnison ge- 
Hrlse von Mensch zu Mensch àkt, die nicht nur durch Veranstaltung eines 
^ Şn man wohl m-t Recht wen, Wohltätigkeitskonzert-es, .sondern auch durch rege!- 
5L un * Iw ^ n fftwten'.Jßiru mäßige Lieferung einer größeren Anzahl von 
ņķîĢ Rendsburger Bevölkerung ihre Ehren- Broten zur Linderung der Rot beigetragen hat. 
gegenüber den notlerbenden Gliedern voll 
hat. Wenn trotzdem die Rot groß geblie- Abschließend kann gesagt wecken, daß der Ver- 
Sl ?st, so lieat das an 'den niederdrückenden wirk- snch, in der Winterhilfe alle Kreise, die Hilfe 
Etlichen Verhältnissen, die stärker sind als aller Listen wollen, zusammenWfaffen, sich durch-aus be- 
^ Menschliche Wille. währt hat. Es wäre daher zu wünschen, daß im 
Jfe&et die Verwendung der Mittel seien fol- nächsten Winter sich auch diejenigen Kreise an das 
^ Zahlen mitgeteilt. Zur Weihnachtszeit sind gemeinsame Hilfswerk anschließen, die aus diesem 
besonderen Spenden 4235 RM. ausgegeben, à jenem Grunds bisher noch glaubten, ihren 
J? 55 unmöglich war, aus der großen Zahl der eigenen Weg gehen zu müssen. Wie überall, so 
^îligten einigermaßen gerecht" die besonders kann uns auch hier nur die Zusammenfassung aller 
j, ästigen herauszusuchen, wurde die Verteilung Kräfte weiterführen. 
daß auf den Kopf aller Unter- gez. Jve rsen. gez. Dr. de S a a n. 
şFuen 1 RM. gezahlt wurde, ber kiuderretchen - . , 
idilipn 9 S®3. 41t timet. 
* Gefaßte Entendiebe. Angehalten wurden 
in der Stadt in der Nacht zum Mittwoch die 
verdächtig erscheinenden Arbeiter Willy C., 
Pani G. und Heinrich R. 
Bei der näheren 
Untersuchung fand man in ihren Rucksäcken 
15 geschlachtete Enten. Die 3 Personen wur 
den wegen Diebstahlverdachts vorläufig fest 
genommen. Bei weiteren Nachforschungen 
stellte sich heraus, daß die Enten aus einem 
»erschlossenen Stall in Nienkattbek gestohlen 
waren. Als ein weiterer Entendieb konnte der 
Arbeiter Franz K. ermittelt und festgenom 
men werden. Er hatte vor einiger Zeit mit 
dem einen der drei obigen Täter aus dem 
selben Stall in Nienkattbek Enten gestohlen. 
f hasten jedoch vom vierten Kinde ab 2 RM. In 
' girders dringenden Fällen wunde außerdem eine 
; Adders Zulage gewährt. An Schuh-werk und 
> ' tz^u-ng wurden Anschaffungen im Werte von 
ß I M RM. gemacht. Hier ^ war die Prüfung des 
4 j ^'üfniffss beşonàs schwierig. Sie wurde so ge- 
Berge in Flammen 
In der kommenden Spielwoche wird in den 
Elektra-Lichtspielen der Tonfilm „Berge in Flam 
men" gezeigt. Den Lesern unserer Illustrierten ist 
die Handlung aus dem Roman bekannt, da er erst 
kürzlich dort abgedruckt worden ist. Nach den vor 
liegenden Pressenotizen hat der Film überall gute 
Aufnahme gefunden, ja, sogar der Reichspräsident 
hat sich über die Vorführung des Films sehr aner 
kennend geäußert. Luis Trenker, der Regisseur und 
Hauptdarsteller, berichtet über die Vorgeschichte und 
die Aufnahmen vom Film: 
1917 — In Schnee und Eis lagen die Tiroler 
Kaiserfäger an der Dblomiten-Front, der italieni 
schen Uebermacht gegenüber, die immer neue Regi 
menter und Armeen heranführte, um diese wich 
tigen Stellungen zu erobern und einen Weg ins 
österreichische Land zu finden. Es war nicht nur der 
schwierigste, es war auch der heldenmütigste Krieg, 
der dort, zwischen Felsen und Gletschern, in 2000 
Meter Höhe geführt wurde. Einer, der mit dabei, 
war und als Kommandant einer Bergführeriom- 
pagnie alle die Kämpfe und Leiden mitgemacht hat, 
ist Luis Trenker. 
1931 — Derselbe Luis Trenker zog mit Kamera 
und Mikrophon aus, um an denselben Stellen, die 
einst den wilden Krieg gesehen, Filmbilder zu 
drehen, die an diese große Zeit erinnern sollen. Der 
Film „Berge in Flammen", ist das Ergebnis dieser 
Reise, dieser Arbeit während sieben Monaten. 
Der Lagazoi, ein Berg an der Dolomitenstraße, 
wurde im Krieg viermal unterminiert und ge 
sprengt, zweimal von den Oesterreichern, zweimal 
von den Italienern. Und jetzt zum fünften Mal von 
Luis Trenker und seiner Filmexpedition. Zwanzig- 
tousend Kilogramm Ekrasit wurden dabei ver 
braucht, um die Wirkung zu wiederholen, um die 
ses Bild zu photographieren. 
Zum erstenmal war in der Höhe von 2600 Metern 
ein Mikrophon aufgestellt. Eine eigene Strom- 
leitung, die dem Atelier in èen Bergen tausend 
Kilowatt zuführte, war gebaut worden, und zwölf 
Scheinwerfer sandten ihr scharfes Licht in die fin 
stere Alpennacht. Bei 25 Grad Kalte wurde gear 
beitet, häufig auch in der Nacht. 
Große Gefahren bedrohten die wackeren Film 
leute. Beleuchter und Mitspieler mußten angebun 
den werden, um in der Dunkelheit nicht abzustürzen. 
Am 21. März, während ein Geschoßeinfchlag photo 
graphiert wurde, -geschah ein Unglück: Karl Hartl, 
der Regisseur, wurde durch eine vorzeitig los 
gehende Explosion lebensgefährlich verletzt. 
Die Verlustliste während der ganzen Filmzeit be 
trug 16 Mann, die abstürzten oder verwundet wur 
den. Am ärgsten war die Lawinengefahr, und an 
einem der letzten Austrahmetage wäre es fast noch 
geschehen, daß eine ganze Gruppe 'der mitziehenden 
Skiläufer verschüttet wurde. 
Doch den Mutigen rettet bas Glück. Trenker 
brachte großartige, einmalige Filmbilder zurück, die 
an das gewaltige Kriegsgeschehen in der Alpen 
welt erinnern sollen. 
^şiiffenhast wie möglich von den Vertretern der 
-,Ureien Wohlfahrtseinrichtungen zusammen mit der 
»täbttschen FürsorgskommWon vorgenommen. Zu- 
I ’ijt aber wucke von der Winterhilfe ein. Prinzip 
jJ^weàt, das als «ne Art natürliche Prüfung 
jfl L Bedürfnisses sich sehr bewährt hat. Es wur- 
)ß hh nämlich neue Bekleidungsstücke und Schuh- 
, JJn immer nur gegen eine mäßige Bezahlung 
1 dä^cken. Diese Maßnahme hatte zugleich einen 
I* tzflEsn erzieherischen Wert, ind-em sie d-em betr. 
îlià Länger zugleich ein-e bestimmte eigene Leistung 
àrs an dieser Stelle zuglei-ch bemerkt 
/ fiAnr, daß sämtliche Einkäufe für diesen Zweck 
î^^erstûndlich nur bei Rendsburger Eeschästs- 
1 % sihîîl gemacht sind und daß die Winterhilfe dabei 
lķ stzà^îtgehendes Entgegenkommen bei diesen ge- 
hat. Bei der Schulentlassung kamen ferner 
^ boJ^ttt-e für Bekleidung zur Ausgabe in Höhe 
^!öv 0 RM. Der Rest verteilt sich neben Zu- 
ì>i^W^ņgen an den Vaterländischen Frauenverein, 
x^iterwohlfahrt' an die Gemeindeschwestern, 
tej ^lfsşchule, zur Hauptsache -auf zusätzliche Mit- 
hi^àr Beschaffung von billiger Feuerung. Auch 
P.^^urde das Prinzip der anteilsmäßi-gen Hilfe 
L-q-^andt. Die Winterhilfe gab mehrmals im 
Winters eine größere Summe zur 
n-nf îungsbefchafftmg für alle Bedürftigen, die 
Ze^efe Weife in die Lage gefetzt wurden, den 
Briketts für 60 Pfg. zu kaufen. In der 
^W'şicht, daß mit d-em End-e des Winters di-s 
Die Täter gaben öie Entenöiebftähle zu. 
* Ern Zusammenstoß zwischen einem aus 
wärtigen Personenauto und einem hiesigen 
Kraftrad fand am Dienstagabend gegen 20.35 
Uhr an der Ecke von Greens Hotel statt. Der 
Personenkraftwagen kam ans der Bahnhof- 
straße und bog nach links in die Jungfern- 
stiegstraße ein. Aus Richtung Paradcplatz kam 
im selben Augenblick ein mit zwei Personen 
besetztes Kraftrad, streifte den linken Kotflügel 
und stieß gegen das hintere Kennzeichen des 
Autos. Verletzt wurde niemann. Vom Auto 
wurde der linke hintere Kotflügel und das 
hintere Kennzeichen beschädigt. 
* Als zugelaufen eingeliefert wurde am 
Mittwochnachmittag nach der Polizeiwache ein 
rauhhaariger Dackelhnnd. Der Eigentümer des 
Hundes wird gebeten, sich umgehend zu mel 
den. 
-I- Sport am Abend. Am Freitag, dem 3. 
Juni, spielt die Handballmannschaft der 
3. Eskadron der 2. Pr. Fahrabteilung gegen 
den R. M. T. V. auf dem neuen Sportplatz 
an der Alten Kieler Landstraße. Das Spiel 
beginnt 19.30 (7.30) Uhr. 
"Worte;, die jeder gern hört: 
. billiger und besser ! 
o - . 
Kopfwäschen mit Elida Shampoo kann 
^ sich jetzt jeder leisten! Der Preis ist 
ift7t7W iiUiv'Pii erstaunlich herabgesetzt und dann — das 
«p sr wjj Wichtigste — die Leistung ist verdoppelt! 
.. ! Denn jetzt gibt es zu jeder Packung ein 
wirksames Schönheitsmittel für das Haar: 
Perfekta Zitronenbad!
	        
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