Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 2)

Bot ö§t MWelöeyöen MerteSüNg 
Hmdenburg-BrANng. 
Dsttershmrferr vor dem Thüringer Lsnbtag. 
^ TU. Berlin, 30. Mai. (Eig. Funkmeld.) Der am 
Sonntag nach der Unterredung zwischen dem 
Reichspräsidenten von Hindenburg und Reichs 
kanzler Brüning vorcherrschends Pessimismus hat 
sich am Montagoormittag nur noch verstärkt. Nach 
einer Kabinettssttzung, die nur kurz sein dürfte, 
Wird sich am heutigen Mittag der Reichskanzler 
«eneut zum Reichspräsidenten begehen, und es ist 
nicht anzunehmen, dag die Gegensätze inzwischen 
behoben sein werden. 
Sollte nicht noch im letzten Augenblick ein Mit 
telweg gefunden werden, so wird damit zu rechnen 
sein, dag der Reichskanzler dem Reichspräsidenten 
den Eesamtrücktrrtt des Kabinetts anbietet. 
Rach dem Rückritt des Kabinetts würde 
dann Dr. Brüning für mehrere Wochen außerhalb 
Berlins Aufenthalt nehmen, so dag auch nicht 
damit zu rechnen wäre, dag er selbst mit der Neu 
bildung des Kabinetts beauftragt würde. 
Not und letzte Hoffnung. 
Englische Pressestimmen zur politischen Lage 
in Deutschland. 
TU. London, 30. Mai. (Eig. Funkmeldung.) 
Die Londoner Presse beurteilt die Aussichten 
für das Kabinett Brüning sehr pessimistisch. 
Die „Times" glaubt, daß Hindenburg dem 
Kanzler Brüning nicht mehr das Matz von 
Vertraue» entgegenbringe, das Brüning 
Wünsche. Das Ansehen der Brüning-Negierung 
sei durch die Groener-Angelegenheit so ge 
schwächt morden, daß es sehr verstärkt werden 
müsse, wenn die Regierung die deutsche Sache 
in Lausanne angemessen vertreten wolle. Die 
Die „Times" glauben, daß Hiandenburg dem 
Lansanner Konferenz mit einem Militärkabi- 
nett oder ^ einer Militärdiktatur in Deutsch 
land zu rechnen sei. Das Blatt rechnet jedoch 
mit dieser Möglichkeit für die Zukunft. Nach 
der Notverordnungsregierung Brünings wer 
de eine Diktatur beinahe unbemerkt in den 
Sattel rutschen können. 
Die „Daily Mail" schreibt, daß Brüning 
tagtäglich an Macht verliere. 
Die^ liberale „News Chronicle" sagt, das 
politische Schicksal Brünings stehe auf des 
Mesiers Schneide. Lausanne werde darüber 
entscheiden, ob Brüning stehen oder fallen 
werde. Selbst die Unterstützung Hindenburgs 
werde ihn nicht halten können, falls er mit 
leeren Händen ans der Schweiz zurückkomme. 
Wenn Lausanne die Reparationsfrage durch 
die Opferung Brünings regeln könne, so sei 
das der Betrachtung wert. 
Der thüringische Landtag beschäftigt« sich 
am Sonnabend mit den blutigen Zusammen 
stößen zwischen Erwerbslosen und Polizei in 
Waltorshansen. Die Aussprache ergab einen 
allgemeingültigen Aufriß der 
Lage in Deutschland. Ans der einen 
Seite das furchtbare Las der Arbeitslosen, 
aus der anderen das Kaffenelsnd in Ländern 
und Gemeinden, welche dem Reich die Schuld 
an Kürzung von Fürsorgefätzen beimessen. 
Als Grund not wondigkeit hob sich 
wieder in« Ausgabe großzügiger Arbeits 
beschaffung hervor. Eine auf den 
Reichspräsidenten gesetzte Hoffnung 
in tiefster Not entstammt nicht zuletzt der 
Enttäuschung Liber die Parlamente und der 
Eewissenssrags, die sich schon viele vorgelegt 
. haben: ob nämlich nach Lage der Dinge das 
Parlament überhaupt noch Wesentliches zur 
Wende der Not leisten kann. ftz 
Der sozialdemokratislhe Abgeordnete Dr. Brill 
begründete zunächst eine Anfrage seiner Fraktion, 
in der die Regierung gefragt ist, ob sie bereit sei, 
anzuordnen, daß die bisher in Thüringen gezahl 
ten Fürsorgeunte rstützungssätze weitergezahlt, und 
ob die Regierung dafür sorgen wolle, daß die für 
die Vorgänge und Opfer in Waltershausen Ver 
antwortlichen umgehend zur Rechenschaft gezogen 
würden. Reben dem Gothaer Landrat trage In 
nenminister Dr. Kästner für die Vorfälle in Wal- 
tershausen die politische und moralische Verant 
wortung. 
Innenminister Dr. Kästner gab die Antwort der 
Regierung, indem er auf die Gefahr des völligen 
Zusammenbruchs der öffentlichen Fürsorge hin 
wies, wofür das Reich die volle Verantwortung 
trage, weil es bisher keine Maßnahmen zur Ent 
lastung der Gemeinden und Gsmeindeverbände 
getroffen habe. Dis Landesreg ierung könne in 
folge der Finanzlage des Landes keine Anordnun 
gen geben, dis bisher gezahlten 
Fürsorge« nterstützunge» 
weiser zn gewähren. Der Minister ging dann auf 
die Vorfälle in Waltershausen ein, «m festzustel 
len, daß die Verhetzung der Bevölkerung durch ge 
wissenlos« Elemente den eigentlichen Grund zu den 
Zusammenstößen gebildet habe. Der Widerstand 
gegen die Polizei sei planmäßig organisiert wor 
den. Die Vorwürfe, daß die Polizeibeamten leicht 
fertig und ohne Notwendigkeit von der Schuß 
waffe Gebrauch gemacht hätten, müßten schärfstens 
zurückgewiesen werden. Der Gebrauch der Schuß 
waffe sei erst erfolgt, nachdem mehrere Schüsse 
aus der Menge gefallen waren. Nach Feststellung 
der Regierung sei der Polizei an den Walters- 
hausenern Vorgängen keine Schuld beizumessen, da 
her bestehe auch keine Veranlassung, einzelne Be 
amte px Rechenschaft zu ziehen. 
K1W nîàģeschķ 
Neue kommunistische Ausschreitungen. 
Sonnabendabend kurz vor 10 Uhr ist in bet ^ 
straße vor einem Großkino ein Polizcihanşş 
meister von einem Trupp Kommunisten, die vo 
sämtliche Scheiben des Kinos zertrümmert , 
angefallen, mit Steinen beworfen und dnrÄ » 
nliii 
Mit* WlVlHtH VUUV111.« ***•-*•' 
Schüsse niedergestreckt worden. Der Beamte 
schwere Unterleibsverletzungen und wurde 
nungsloS in ein Krankenhaus geschafft. Die 4- 
sind entkommen. 
Nach der Beisetzung des auf den KohlhSst^ ^ 
schossenen Kommunisten Libero zogen Sonna c 
nachmittag die Teilnehmer der Beerdigung ^ 
schlossenem Zuge ab, was verboten war. Sic 5 Ö - 
die Fuhlsbüttelerstraße entlang, sangen Kamp' 
cuuung, |unjcS 
bet und trugen audf) Fahnen mit. In der Nķ 
Barmbecker Krankenhauses ging die Polizei ^ 
Im Verlauf der Sitzung haben die National 
sozialisten einen Mißtranensantrag gegen Mini 
ster Kästner eingebracht. 
Es wurde ein nationalsozialistischer Antrag be 
gründet, die durch die Kreisämter verfügte Her 
absetzung der Wohlfahrtsunterstützungen um 
10 v. H. wieder aufzuheben. Gleichzeitig brachten 
die Nationalsozialisten eine Entschließung ein wo 
nach 
an den Reichspräsidenten ein Telegramm 
BUIIJ i’ll. r'-~ 
dem Gummiknüppel vor. Bei der Flücht, die 
setzte, wurden viele Personen niedergestoßen, « 
öie Demonstranten formierten sich immer şş" 
aufs neue. Die Kommunisten kippten vier 
Perl»' 
nenwageir um. Dabei wurde ein Wagen ^ 
mit 9"' 
fassen umgeworfen. Bei dem Bahnübergang 
Walödörferbahn gab ein Polizist in Notwehr 
eiti £11 
Schuß ab. In der Fuhlsbüttelerstraße wurden^ 
die Kommunisten mehrere Fensterscheiben »e 
:n , 
wert. Erst in der Nähe des Barmbecker Bakşş' 
gelang es, die Ruhe wiederherzustellen. Die ««'» 
gerichtet werden soll mit der Bitte, angesichts der 
furchtbaren Not in Thüringen alle Notverordnun 
gen aufzuheben und an ihre Stelle ein großzügiges 
Programm der Arbeitsbeschaffung zu setzen. Da 
Reichstag und Reichsregierung bewiesen hätten, 
daß sie nicht in der Lage seien, ein solches Pro 
gramm aufzustellen, solle der Reichspräsident den 
Reichstag sofort auflösen. 
führten Fahnen wurden beschlagnahmt. 
Wieder Schliffe m em ĢMMS. 
TA. Berlin. 29. Mai. Am Sonntag kurz "‘‘j 
Mitternacht wurden von unbekannten Täters 
Pistolenschüsse auf eine Schankwirtschaft in 
Vernauerstraße abgegeben. Von den Gästen 
den vier durch Oberschenkelschüsse verletzt. ^ 
Ansicht der Polizei handelt es sich bei den SĢZ 
um Angehörige kommunistischer Kreise, die in 
- ~ - Kşş 
Abstimmungen fanden nicht statt. Sämtliche 
Anträge und Entschließungen wurden dem Haus 
haltsausschuß überwiesen, nachdem Minister Käst 
ner die Erklärung abgegeben hatte, daß während 
der nächsten drei Wochen bis zur Erledigung der 
Anträge zur Frage der Wohlfahrtsunterstützungen 
lerne Kürzung der bisher gezahlten Fllrsorgssätze 
stattfinden soll. 
Schankwirtschaft politisch Andersdenkende 
tetcn. 
Mņun und MßlM. 
Angeblich keine unmittelbare Kriegsgefahr 
In einer im „Daily Herald" veröffen^ 
Die Pariser Blätter znm Empfang Brünings 
durch Hindenburg. 
TU. Paris, 30. Mai. (Eig. Funkmeldung.) 
Die Pariser Morgenblätter widmen dem Emp 
fang Dr. Brünings durch den Reichspräsiden 
ten von Hindenburg größte Aufmerksamkeit. 
Man hält es für möglich, daß das Kabinett mit 
dem Reichskanzler an der Spitze zurücktreten 
werde. Der nene große Erfolg der National 
sozialisten in Oldenburg werde auf die Hal 
tung des Reichspräsidenten nicht ohne Einfluß 
bleiben. 
Eine amerikanische Pressestimme. 
TU. Newyvrk. 30. Mai. (Eig. Funkmeldung.) 
Zu der Sonntagsbesprechung zwischen Hinden 
burg und dem Reichskanzler schreibt die 
„New Jork Herald Tribune", daß die gegen 
wärtige Krise mehr eine politische als eine 
soziale, sei. Es sei vorauszusehen, daß der 
Reichspräsident trotz des Druckes einer Reihe 
von politischen Gewalttaten und trotz persön 
licher Gegensätze zum Reichskanzler den Mit 
telweg gehen werde, d. h. er werde die Natio 
nalsozialisten zur Mitarbeit heranziehen, nm 
die Mehrheit des Volkes zn befriedigen. Die 
Beteiligung der N.S.D.A.P. an der Negie 
rung würde keine radikale Aenderung der 
deutschen Innenpolitik und keine» Ver- 
tranensverlnst im Ansland znr Folge haben. 
■HBüSSSßJ* 
ten Unterredung erklärt der japanische 
schafter in London, Matsndeira, daß JaM«, 
keinen Krieg mit Rußland eintreten Wķ 
Zeichen der Weltkrise. 
wenn nicht Rußland die Offensive ergreife-^ 
bestehe keine unmittelbare KriegsE, 
Qmbmtt Großbanken bedroht. 
MM fm bk Mid vM England. 
TU. London, 2g. Mai. Einem Sondcrbrricht von 
„Reynold News" zufolge sind einige — es handelt 
sich um mindestens drei — der bekanntesten inter 
nationalen Bankhäuser in London infolge des 
Ernfrierens ihrer Kredite in Deutschland. Oester 
reich und den Donaustaaten sowie teilweise durch 
die Kreugerverluste am Rande des Zusammen 
bruchs. Die Frage sei nun, ob es der Bank von 
England oder den vereinigten Effektsn-Znstituten 
gelingen werde, diese Bankhäuser vor dem Zusam 
menbruch zu retten. 
Deuffchlmö will Zxfferreich 
noch Möglichkeil beiffchey. 
Die österreichische Regierungserklärung vor 
öem Nationalrat, insbesondere die Stelle der 
Erklärung, die auf die enge Verbundenheit 
zwischen Deutschland und Oesterreich Bezug 
hat, ist in Berlin warm begrüßt worden. In 
politischen Kreisen wird erklärt, daß Deutsch 
land alles in seinen Kräften stehende tun 
werde, um Oesterreich in seinen Schwierigkei 
ten zu helfen. 
Auch Italien setzt sich ein. 
Internationale Währung nnd Kreditkonferenz 
in Lansanne? 
TU. London, 80. Mai. (Eig. Funkmeldung.) 
Dem „Daily Herald" zufolge finden zurzeit 
inoffizielle Besprechungen zwischen der engli 
schen, der amerikanischen und der französischen 
Regierung über die Einberufung einer inter 
nationalen Währungs- und Kreditkonferenz 
statt. Entweder werde sich die Lausanne! Kon 
ferenz zu einer Weltwährungskonferenz ent 
wickeln oder es werde eine besondere Kon 
ferenz nach Genf, Paris oder London für Ende 
Juni einberufen werden. Alles hänge jetzt von 
dem Ausgang der eingangs erwähnten Be 
sprechungen ab. 
* * * 
Professor Cassel: 
Jorl mil Tàļ mb Kriegsschulden! 
Der bekannte schwedische Finanzsachverständige 
Professor Dr. Gustav Cassel forderte, in einem 
Vortrag in Oxford die völlige Streichung der Tri 
bute und Kriegsschulden, die, wie er erklärte, die 
erste Vorbedingung für eine Wiederherstellung 
eines internationalen Goldstandards seien. Eine 
Verschiebung der Tribut- und Kriegsschuldenzah 
lung für ein paar Jahre sei zwecklos. Die bloße 
Furcht vor einer Wiederholung der jetzigen Krise 
würde im Falle einer solchen Verschiebung einer 
wirklichen Wiedererholung im Wege stehen. Jeder 
Versuch, in Zukunft die Kriegsschuldenzahlungen 
wieder aufzunehmen, werde zu einer neuen Krise 
führen. Das Gebot der Stunde sei daher: Fort mit 
den Tributen und Kriegsschulden! 
Die italienische Regierung hat ihre Botschafter 
in Paris, Berlin und London angewiesen, die 
Aufmerksamkeit der Regierungen auf die finan- 
ziells Lage Oesterreichs zu richten und auf die 
Notwendigkeit hinzuweisen, daß die Finanzsach 
verständigen der Regierungen und die Abordnung 
des Finanzausschusses des Völkerbundes zusam 
mentreten, wie das in der letzten Sitzung des Völ 
kerbundsrates vorgesehen worden ist. In einem 
Kommentar zu dieser amtlichen Mitteilung betont 
das „Giornale d'Jtalia". das Sprachrohr'des ita 
lienischen Außenministeriums, -daß dis immer 
schlimmer werdende Lage Oesterreichs keine Ver 
schiebung mehr zulasse. Die notwendigen Maßnah 
men müßten nun endgültig getroffen werden. 
der NSDAP, beauftragt ist, hatte mit dem ehemaligen 
Leiter dar SA., Oberstleutnant Röhm. und den Füh 
rern Himmler und Krüger der Reichsanwaltschast, an 
die die beschlagnahmten Schriftstücke zur Prüfung des 
Vorwurfs des Landesverrats abgegeben waren, er 
klärt, daß allen Stellen der Partei, in erster Linie dem 
Führer Adolf Hitler selbst, alles. daran gelegen sei, 
so schnell und so eingehend wie möglich darzntun, daß 
der ungeheuerliche Vorwurf des Landesverrats ledig 
lich der Phantasie politischer Gegner entstamme, und 
hatte bereitwilligste Mithilfe zur objektiven Aufklä 
rung des Sachverhalts zur Verfügung gestellt. Nach 
genauester Prüfung aller behaupteten Belastungen 
durch die Reichsanwaltfchaft hat sich, wie wir aus 
zuverlässiger Quelle erfahren, die völlige Haltlosigkeit 
des erhobenen Vorwurfs ergeben. 
Der Oberreichsanwalt hat erklärt, daß der Ver 
dacht des Landesverrats gegen irgendeine Stelle der 
Nationalsozialistischen Partei nicht stichhaltig sei und 
sich aus keinem der vorgelegten Schriftstücke herleiten 
lasse. Das Verfahren wegen Landesverrats ist des 
halb schon jetzt eingestellt und hiervon die politische 
Polizei in Preußen in Kenntnis gesetzt." 
zwischen öen beiden Staaten. Japan habe'5 
wer versucht, öie gesetzlichen Rechte Ruşş 
in der Norömardschurei zu berücksichtig^ 
Wenn betontermaßen keine immittÄ 
Kriegsgefahr besteht, so besteht folgert 
wenigstens eine mittelbare. 
In wenigen Zeilen. 
Doi neuen Tumulten in Wuppertal,^ 
bunden mit einer Schießerei, wurde ein 
rigor Dachdecker getötet. 
á' 
Der Zustand des bei der Schlägerei invP^'U 
verbs,■{ 
şĢn Landtag durch ein Wurfgeschoß verlock 
Abgeordneten Jürgensen-Eckern fö 
nicht unbedenklich. Eine Wunde am Kiefer 
HE verhältnismäßig gut, doch scheint auch f 
Gehirnerschütterung vorzuliegen. 
Äm neuen Etat des Reichsin ne nrt[îL 
ft er nt ms wird ly 3 Million Mark für „g^ 
und körperliche Ertüchtigung der Jugend" 
dort. Es handelt sich um einen ersten bescheiß.H 
Beitrag zur Verwirklichung des von (Stocn^,^ 
bent SA.-Derbot entwickelten sog. Volksspa^ ch, 
dankens. Hoffentlich gelingt es, diesen auf Ö<1 
ländisch-unparteiischer Grundlage zu halte". > 
eaàsķràsŞhkm grgm 5A. vom 
ZberreichsaKmM eìņgeffeN. 
Der „Völkische Beobachter« fordert sofortige 
Aufhebung des SA.-Verbotes. 
TU. München, 30. Alai. (Eig. Funkin.) Zu der 
Entscheidung des Staatsgevichtshofes über das SA.- 
Vevbot bemerkt der „Völkische Beobachter" u. a.: 
„Nunmehr habe die Reichsanwaltschaft die völlige 
Haltlosigkeit des unerhörten Landesverratsvorwur- 
fes erklärt. Damit sei eine Aktion zufammengeLro- 
chen, die die Minister Groener und Severing mit 
ihren Namen gedeckt hätterr, und die Brüning still 
schweigend Hobe geschehen lassen. Diese Aktion habe 
aber zugleich Hunderttausend« anständiger deutscher 
Männer mit ^dem schwersten Vorwurf belastet. Der 
Vorwurf sei jetzt vom höchsten deutschen Gericht als 
vollkonimen unbegründet zurückgewiesen worden. 
„Wir verlangen daher", so schreibt das Blatt weiter, 
./daß die verantwortlichen Minister samt dem Reichs 
kanzler, der sie gedeckt hat, sofort aus ihren Aemtern 
verschwinden. Wir erwarten vom Reichspräsidenten 
die sofortige Aufhebung des SA.-Verbotes als einzig 
mögliche Genugtuung für die vor der gesamten Welt 
beschimpften und herabgesetzten Formationen der 
NSDAP." 
NkNekbmchļ. 
wärmer, zeitweilig oufl,eiternd, keine «rhķ'^ 
Niederschläge mehr, Winiddrchung nach .3 
Südwest. — Für das übrige Deutschland: Allg^st 
Besserung und etwas Erwärmung, Niederschlşş ' 
nur noch im westlichen Küstengebiet. 
Le§!e Nstierrrügey vom 
Hamburg, den 30. Mai 1932 
Getreide (Preise in RM. per 80 
■tf’iļ 
Weizen franko Hamburg - -- 
Weizen ab inland. Station 
Roggen franko Hambnrg--- 
Roggen ab inland. Station 
Wintergerste ab Meckl./Holst./Hann.--- 
Sommergersie ab Meckl./Holst./Hann.-- 
Donaugerste kwgsr. Hbg. unverz. loko 
Hafer franko Hambura 
Hafer ab inland. Station 
Futtermittel (Preise in RM per 
jDeT Nationalsozialistische Zoitungsdienst schreibt: 
„Für das Verbot der SA. und SS. der Nativn-alfozia- 
listifchen Partei sollte bekanntlich das auf Veranlas 
sung des Innenministers Severing in Preußen durch 
polizeiliche Beschlagnahmen herbeigeschaffte Urkundcn- 
material eine große Rolle spielen, weil man glaubte, 
hieraus den Vorwurf des Landesverrats gegen diese 
Organisationen herleiten zu können. In der letzten 
Reichstagssitzung hielt es der damalige Reichswehr- 
minister Groener sogar für angebracht, ans diesem 
Material einen den angeblichen Landesverrat dartun 
sollenden Gcheimbefehl vor Abschluß eines llnter- 
suchungsverfahrens mitzuteilen, um das Verbot der 
SA. und SS. schließlich hiermit noch zu rechtfertigen. 
Rechtsanwalt Dr. Luetgebrune, der mit der Wahr 
nehmung der Rechte der airfgelösten Organisationen 
I§r vSK-HippK-TtMerM in Wàrf. 
Per der Beisetzung des Admirals von Hipper 
in Ohlsdorf am Sonnabend sagte Admiral Rae- 
de r, der Chef der Marineleitung im Reichs 
wehrministerium, der Geist Scheers und Hippers 
werde auch in Zukunft das Bindeglied zwischen 
der alten Kaiferlichen und der Reichsmarine sein. 
Die Asche des Verstorbenen wird nach seinem Hei 
matort Weilheim in Oberbayern gebracht. Der 
Hamburgische Senat hatte für die Zeit von 12 bis 
14 Uhr Halbstockbeflaggung auf dem Rathaus 
markt und auf den staatlichen Schiffen im Hafen 
angeordnet. 
Weizenkleie inländ. 
Weizenkl. inl. mar. 
Roaaenkleie inländ. 
Maiskl. afrik. verz. 
Palmk. SarblWilbb 
Kokoskuchen „ 
Rapskuchen .. 
5.60 
6.00 
4.95 
4.20 
5.00 
3.20 
10.40 
9.00 
Erdnuhk. Sarb-ķ 
Erdnukk.-Mebl.^ 
Leink. Harb.IMlbv. 
Neinkuchenm.3' 
Soya-SÄrot ^ 
Reisf.-MeblSşş^ 
Baumw.-S.-M- - 
Mehl (Preise in RM. per 100 Kg l 
44.”? 
Auszugmebl hiesiger Mühlen 
Bäckermehl „ „ 
Roggenfeinmebl.. 
Roggengrobm. „ „ 
Tendenz: Getreide ruhig, Fuļlermitļel ruhig 
Berliner ĢKtreibLfriLhMĶ 
2S. 3 03$ 
vorn 30. Mar 1932. 
Tendenz: Steig, noch unentwickelt- 
Weizen.»..269.00—271.00 [ Hafer 
269.UU-2/1.UU Hafer 
Roggen....196.00-198,00 
Wintergerste 177.00—184.00 > Roqgmkisi«-. y '
	        
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