Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 2)

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Landeszeitung 
Sonnabend, den 81. Maî 1938, 
Jahrgang ? 9?r. 117 / Zweîles Blatt, 
Lacombe. 6. Musikalische Seifenblasen, Potpourri, 
Urbach. 
Vorsicht bei Unterschriften. 
Es ist erstaunlich, mit welchem Wagemut ständig 
neue Unternehmungen auf dem Gebiete des Adretz- 
buchgewerbes ins Leben treten und einen Stab von 
Vertretern auf die Geschäftswelt loslassen. In 
skrupellosester Weise gehen gewisse Existenzen 
darauf aus, unter allen Umständen sich Unterschrif 
ten zu beschaffen, um, hierauf gestützt, Ansprüche 
auf Zahlung von Insertionsbeträgen usw. geltend 
zu machen. Meist ist mit Bezahlung der Beträge für 
den Herausgeber des Adreßbuches der Fall erledigt, 
was den Fachmann ohne weiteres einleuchtet, wenn 
er sich klarmacht, welche Erfahrung und Geschäfts 
kunde dazu gehört, ordnungsgemäß ein Adreßbuch 
herauszugeben, und wenn er sich ferner einmal über- 
legt, welche Beträge als Kapitalinvestition für die 
Herausgabe eines Adreßbuches zur Verfügung 
stehen müssen. 
Handels- und Handwerkskammern haben wieder 
holt davor gewarnt, unbekannten Vertretern aus 
der Adreßbuchbranche irgendwelche vorgelegte For 
mulare zu unterschreiben oder irgendwelche Schrift 
stücke oder Listen zu stempeln, bevor nicht eine ver 
antwortliche Persönlichkeit den Inhalt des Schrift 
stückes in allen Einzelheiten geprüft hat. Es ist 
durchaus zweckmäßig, sich in solchen Fällen nicht so 
fort zu entscheiden, sondern das Formular zur Prü 
fung und mittelbaren Ueberfendung an die ver 
tretene Firma einzufordern. Die Provisionsan 
sprüche des Vertreters im ehrlichen Geschäft werden 
hierdurch nicht berührt. Der Vertreter, der irgend 
etwas Unreelles im Schilde führt, wird in der Regel 
das Wiederkommen vergessen. 
Hingewiesen sei schließlich darauf, daß die Mehr 
zahl der seriösen Adreßbuchverleger im Reichsver 
band Deutscher Adreßbuchverleger, Berlin, zusam 
mengeschlossen ist und ein Verlagszeichen führt, 
das auf einem Buch einen stehenden Adler zeigt. 
Diese Adreßbuchverleger halten sich für verpflichtet, 
ihre Geschäftsführung nach bestimmten, von den In 
dustrie- und Handelskammern anerkannten Grund 
sätzen einzurichten, so daß bei ihnen die Gewähr für 
die ordnungsgemäße Erledigung der Aufträge ge 
geben ist. 
berechnet die Post, falls bis zu diesem 
Termin das Abonnement der „Landes 
zeitung" noch nicht erneuert ist, eine 
Vecspätiuigsge&üPic mn 20 Jtyenttiq 
Bestellen Sie sofort, damit in bet 
Weiterlieferung unseres Blattes am 
1. Juni keine Unterbrechung eintritt 
Es genügt, einen entsprechenden Zettel 
mit genauer Adresse dem Briefträger 
mitzugeben oder unfrankiert in dep 
nächsten Postkasten zu werfen. 
Rendsburg, dem 21. Mar 1932. 
Es läßt sich durch Aufklärung und andere ge 
eignete Maßnahmen viel bessern. Der Bund für 
Vogelschutz, Ortsgruppe Rendsburg, steht jedem 
mit Rat und Tat zur Seite, der sich in diesem 
Sinne betätigt. Es ergeht von hier aus die Bitte 
an -alle Lehrer, Erzieher und Eltern: Helft uns der 
Heimat die Vogelwelt erhalten! I. M. 
^ neue Stadtwaage ist fertiggestellt. 
, beit langem schon wurde es als verkehrsstörend 
^ münden, daß die Stadtwaage im Jungfernstieg 
"ner Hauptverkehrsstraße lag, noch dazu kurz 
sam wichtigen Straßenabzweigung. Im Zu- 
ş^^^ņh'ang mit dem Zusammenlegen der städtli- 
Verwaltungsbehörden wurde die Frage der 
à ņ^llung der Stadtwaage in Erwägung gezogen, 
Aal eins größere Reparatur notwendig gewor- 
u J ® a *. Die Stadtverwaltung entschloß sich dar- 
ģļeich za einem Neubau zu schreiten und die 
«dtwaage nach der Holstenstraße hin zu verlegen. 
der Ausschreibung wurde die Arbeit der Firma 
alte u. Petersen, Inh. Karl Balke, Rendsburg, 
..Ergeben, die jetzt den Einbau der von der Firma 
. bert Ehmann u. Co., Altona-Ottensen, gelie- 
^Nen Brückenwaage beendet hat. Vor einigen 
wurde die Eichung von der Eichungsdirek- 
Kiel vorgenommen. Sie ergab die absolute 
^!^^igkert bis zu der geforderten Belastung von 
j 000 Kg. Bon diesen Waagen gibt es nur zwei 
D bchleswig-Hvlsteim und zwar in Altona und 
îndsburg. Bis zur Höchstbelastung wird es kaum 
^ Maren, da es nur 4 oder 5 Wagen in der Pro- 
A von 20 To. Tragkraft gibt. Die Brückenwaage 
ļ J Meter lang und 2,50 Meter breit. Das Brük- 
Ej» Ģ 1-60 Meter tief. Reben der Brücke ist 
Js, Einsteigloch, das ermöglicht, jederzeit das 
^uckenloch zu betreten. Ein schmaler Ģaug geht 
s unter den Waagebalken, der natürlich eben- 
. ÛŞ neu geliefert worden ist. Durch den Umbau 
sŅ Stadtbauamt sind zwei Zimmer für die Frei- 
ssststige Sanitätskolonne freigeworden, ebenfalls 
Garage für den zweiten Krankenwagen. 
^.Die alte Brückenwaage wird im den nächsten 
abmontiert. Damit wird dann endlich ein 
^kchrshindernis aus dem Jungfernstieg ver- 
Ņunden sein. 
Schützt die brütenden Singvögel! 
wird geschrieben: 
L®* herrliche Fvühlingswetter lockte jung und 
die junge Natur hinaus. Feld und Wald 
in frischem Grün. Aus Busch und Baum er- 
O^en die Stimmen der he imgekehrtem Sänger in 
'i^rcherlsl Formen und Melodien. Das Brut« 
^häft der meisten Vögel hat begonnen und bei 
^Nchsr Vogelmutter guckt mau schon in eine volle 
llrdexstube. Bei dem Füttern der Jungem ver- 
bet Pogel nicht selten den Ort seines Nestes, 
^lder kommt es vor, daß Kinder in unverant- 
,°ļUichsr Weise pflegende oder brütende Vögel 
u siegen versuchen. Sie nehmen damit den Vogel- 
tzz/fîm die Eltern fort und überliefern die Jung- 
şşî dem Hungertode. Dasselbe gilt auch, wenn 
. .Sendlichs Drosseln, Rotschwänzs und Stare aus 
Port" abschießen. Viele Vogelbruten werden 
^>Grt durch reime Neugier der Kinder. Bei jedem 
hgî sig am einem entdeckten Nest vorbeiführt, 
Wt en àmal hineinsehen. Es ist keim Wnn- 
kjj' Denn dann der brütende Vogel sein Gelege 
t'titm-et verläßt. 
großen Schaden richten umherstreifende 
an. Es sind meist solche, die nicht regel- 
Futter bekommen und gezwungen sind, 
Deute zu machen. Viel wäre gewonnen, 
. 6 Katzenhalter ihre PfleglilNge wenigstens 
b>e( V-™ Hause behalten würden. Dann würden 
Vogsl vor der Vernichtung bewahrt bleiben. 
* Freudig begrüßter Regen. Eine drückende 
Hitze ließ gestern nicht nur bei den Garten 
besitzern, sondern bei jedem den Wunsch nach 
Regen laut werden, und schnell wurde dieser 
Wunsch erfüllt. Gegen 6 Uhr zogen sich die 
Wolken immer dichter zusammen, es wurde 
richtig dicke Luft, so dicke Luft, daß man die 
Lampen brennen lassen mußte. Ein starkes Ge 
witter brachte zugleich etwas Abkühlung, aber 
mit besonderer Freude wurde doch der starke 
Regenschauer begrüßt. Kurz vor 9 Uhr kam 
das Gewitter noch einmal zurück, und wieder 
ergoß sich der erquickende Regen über Wald 
und Flur. Ein Spaziergang nach dem Regen 
war, als Flucht aus den immer noch drückend 
warmen Zimmern, eine Wohltat, die von vie 
len ausgekostet wurde. Heute morgen zeigen 
sich Blätter und Blüten in ihrer frischen 
Pracht, neue Blütenzauber sind über Nacht 
nach dem erfrischenden Regenfall gestern und 
durch den herrlichen Sonnenschein heute frisch 
aufgebrochen. Der blaue und weiße Flieder 
lockt durch Duft und Farbe und wird in den 
nächsten Tagen die bevorzugte Zimmerblume 
sein. Es wäre ja nur ein halber Frühling, 
wenn wir nicht auch unsere Wohnung mit 
seinen Blumen und Blüten schmücken würden. 
* Dauprüfung der Rendsburgs Segelflugzeuge. 
Gestern nachmittag fand durch den amtlichen Ban- 
prüfer Guttsche-Flensburg die behördlich vorge 
schriebene Bauprüfung der beiden vom Rends- 
buvger Luftfahrt-Verein erbauten Segelflugzeuge 
statt. Anstände irgendwelcher Art sind von dem 
Bauprüfer, der sich über bte sorgfältige und sau 
bere Arbeit der an dem Bau Beteiligten sehr an 
erkennend aussprach, nicht gemacht worden, so daß 
nunmehr mit der Bespannung der Flugzeuge be 
gonnen werden kann. Die Flugzeuge sollen, ehe 
sie in Betrieb genommen werden, in Rendsburg 
zur Ausstellung gelangen, um dadurch weiteste 
Kreise für den Segelflugsport zu interessieren. 
* Deutsche Hausfrauen — deutsche Waren! Der 
Leipziger Hausfrauenverein veranstaltet anläßlich 
seines 15jährigen Bestehens vom 27. 5. bis 5. 6. 
eine Jubiläumsausstellung „Deutsche Hausfrauen 
— deutsche Waren". Die Veranstaltung steht unter 
dem Protektorat des Oberbürgermeisters Dr. Goer, 
deler. Beteiligt sind neben der Landwirtschaft das 
Leipziger Handwerk, die Leipziger Stadtwerke für 
Gas und Elektrizität und die einschlägigen Teile 
des Einzelhandels. 
* Die Aufführung der Kieler Niederdeutschen 
Bühne mit Prof. O. Mensing in der Hauptrolle 
beginnt morgen abend um 20 Uhr und endet um 
22% Uhr. Karten an der Abendkasse ab 19 Uhr. 
Unterstützungsempfänger und Erwerbslose erhal 
ten Karten zum halben Preis. Da die Ausführung 
zu den besten der Niederdeutschen Bühne gehört 
und das Stück eine sinnvolle Handlung, glänzende 
Typen und köstlichen Humor bringt, stehen den 
Besuchern ein paar schöne Stunden bevor. 
* Mehr Rücksicht von den Radfahrern. Wie uns 
von der Polizei mitgeteilt wird, hat die Rücksichts 
losigkeit der Radfahrer dermaßen überhand genom- 
nien, daß eine nachdrückliche Bestrafung der Zuwi 
derhandlungen wider die Verkehrsvorschriften not 
wendig geworden ist. Die Wege der städtischen An 
lagen und die Gehbahnen der übrigen Straßen sin'd 
für die Fußgänger. Auf den Fahrbahnen hat sich der 
Radfahrer dem übrigen Verkehr nach den Vorschrif 
ten einzufügen. Da niedrige Geldstrafen bisher 
nichts genützt haben, wollen, wie uns mitgeteilt 
worden ist, die Behörden zu höheren Geldstrafen 
und weiteren besonderen Maßnahnren übergehen. 
Wir sind gebeten, vor Zuwiderhandlungen zu 
warnen. 
* Der Sachsen-Thüringer-Verein bittet uns, 
darauf hinzuweisen, daß der Bund sächsisch-thürin 
gischer Landsmannschaften, dem mehr als 100 Ver 
eine angehören, am 11. und 12. Juni in Dresden 
feine große Zusammenkunft in Form eines Heimat 
festes hat. Der Vorsitzende des hiesigen Vereins, 
Rocke, Prinzefsinstr. 9, erteilt gern nähere Auskunft. 
* Gefunden wurde in der Alten Kieler Land 
straße eine blaue Mütze, an der Schiffbrückenstraße 
eine Geldbörse mit kleinem Geldbetrag. Die Sa» 
chen befinden sich im Fundbüro (Polizeibüro). 
Gartenkonzerte der Reichswehr. 
Im Sommerhalbjahr 1932 veranstaltet das Trom- 
peterkorps der 2. (preuß.) Fahrabteilung im oberen 
Schützenhofgarten acht Abonnementskonzerte unter 
der Leitung von Obermusikmeister Rath. Die Ein 
wohner der Stadt werden diese Einrichtung sicher 
begrüßen, zumal die Preise, wie uns mitgeteilt wird, 
äußerst niedrig gehalten sin'd. Näheres wird von der 
zuständigen Stelle noch bekanntgegeben werden. 
Eine Liste zum Einzeichnen von Abonnenten wird 
in der nächsten Woche herumgehen. 
Für die gute Durchführung der Gartenkonzerte 
wäre es allerdings wünschenswert, daß im oberen 
Schützenhofgarten ein guter Musikpavillon auf 
gebaut wird, -der in der Herstellung wohl nicht all zu 
viel kosten dürfte. Er wäre aber nötig, um den be 
reits getroffenen Vevfchönerungsmaßnahmen im 
Schüßenhof einen guten Abschluß zu geben. 
Im Zusammenhang mit den Abonnementskon 
zerten, ldie Anfang Juni beginnen sollen, können wir 
noch mitteilen, daß ein Reichswehr-Groß- 
konz ert mit 2—3 Kapellen und einem Spiel 
mannszug für den Mittsommer geplant ist. 
* Ern Platzkonzert veranstaltet das Trompeter- 
korps der 2. (preuß.) Fahrabteilung am Sonntag, 
dem 22. Mai, 11.30 Uhr auf dem Gymnastumberg. 
Damit wird die Reihe der Platzkonzerte der Reichs 
wehr für das Sommerhalbjahr 1932 wieder eröff 
net, sicher zur Freude aller Liebhaber guter Militär- 
mustk. P o r trag s f o l ge: 1. Graf Zeppelin- 
Marsch, Teile. 2. Ouvertüre „Deutsche Burschen 
schaft", Weidt. 3. Veilchen am Wege, Walzer, Fetras. 
4. A. Ewig dein, mein Donaulieb, Lied für Trom 
pete, Gantner; 4. B. Lenz, Lied für Trompete, Hil- 
dach. 5. Frühlingsständchen (Aubade printanîere). 
Ferienfonderzüge auch in diesem Jahre 
Reben den Sommerurlaubskarten, die bei dem 
erholungsreisen'den Publikum sich großen Inter 
esses erfreuen, bleiben die Ferienfonderzug-karten 
bestehen. Die letzteren gelten auf der Hinfahrt nach 
wie vor nur für die Ferienfonderzüge, die in Kürze 
allgemein bekanntgegeben werden und im allgemei 
nen nur noch zum Ferienbeginn verkehren. 
Zn Beginn der Ferien fetzt in dicht besiedelten 
Feriengebieten ein außerordentlich starker Abreise- 
verkehr ein. Diele und namentlich zusammengehö 
rende Kreise von Reisenden (Familien) werden sich 
gern der Vorteile, die die Ferienfonderzüge bieten, 
bedienen. Auf Grund der Feriensonderzugkarte 
wird dem Reisenden im Feriensonderzug ein Platz 
gesichert, zusammengehörende Reisende können im 
allgemeinen damit rechnen, zusammen in einem Ab 
teil untergebracht zu werden. Auf Fahrten über 
weite Strecken wird den Reifenden das lästige Um 
steigen und Warten auf Anschlüsse erspart. Die 
Reisenden werden im Feriensonderzug mit der 
Reisedauer von Schnellzügen befördert und sind von 
der Zahlung von Eil- und Schnellzugzuschlägcn be 
freit. Die Rückfahrt kann innerhalb der Geltungs 
dauer der Ferienfonderzugkarte jederzeit angetre 
ten werden. Die Feriensonderzugkarten gestatten 
vielfach den Reisenden außerhalb der Fahrt im 
Feriensonderzug — namentlich auf der Rückreise — 
verschiedene Wege für die Fahrt zu wählen. 
l&S 
Millionen bekennen sich zu 
der guien,dramatischen Josetü-Cigar eite, und verzichten auf 
Gutscheine ,UJerimarken oder Stickereien, da sie ih^uno" 
das JdeaS einer* Qualitäts-Cigarette 
sehen, die keinerlei Zugaben braucht. 
J.u ii.Ctiiif strengster[Kritik stand! 
-4.ï,si,,V -!V*-> .;•]
	        
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