Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 2)

Vit Rtichsstmļķkiņnahmen 
im Haushattsjahr t$$t. 
Die Einnahmen des Reiches im März 1832 be 
trugen bei den Besitz- unk» Berkchrssteuern 474,4 
Mill. MM, bei den Zöllen und Verbrauchsabgaben 
289.8 Mill. MM, mithin im ganzen 714,2 Mill. MM. 
In den Monaten Januar-März 1982, dem vierten 
Viertel des Rechnungsjahres 1931, sind an Besitz- 
unü Berkchrssteuern 1295,8 und an Zöllen mtb 
Verbrauchsabgaben 708,3 Mill. MM, im ganzen 
2003.8 Mill. MM ausgekommen. Die Einnahmen 
waren um 67,8 Mill. MM höher als int dritten 
Viertel des Rechnungsjahres 1931. Bei den Zöllen 
ergab sich eine Mehreinnahme von 61,2 Mill. MM, 
allein durch die erhebliche Getreideeinfuhr. 
In der Zeit vom 1. April 1831 bis 31. März 1832 
sind im ganzen 7787 Mill. r MM aufgekommen. 
Hiervon entfallen auf die Besitz- und Verkehrs 
steuern 5000,3 Mill. MM, auf die Zölle und Ver 
brauchsabgaben 2786,7 Mill. MM. Gegenüber dem 
Haushaltsansatz für 1931 von 8172 Mill. MM ergibt 
sich eine Mindereinnahme von 385 Mill. MM. Im 
Rechnungsjahr 1930 betrug das Aufkommen au 
Besitz- und Berkchrssteuern 6961 Mill. MM, an 
Zöllen und Verbrauchsabgaben 3064,6 Mill. MM, 
im ganzen 9025,6 Mill. MM. Trotz namhafter Er 
höhungen bei einer ganzen Reihe von Abgaben 
bleibt also bas Auskommen im Rechnungsjahr 
1981 um mehr als \y. Milliarden MM gegenüber 
1930 zurück. 
Der Stand der Ärbeitsbelchafinng. 
Das RcichSkabinett hat seine Beratungen über 
die Erledigung des Etats fortgesetzt, während das 
Arbeitsbeschaffungsprogramm und die Arbeitszeit 
verkürzung am Sonnabend zum Abschluß gebracht 
werben. Wie der Etat des neuen Jahres sich ge 
stalten wird, ist noch nicht mitgeteilt worden. Dem 
Vernehmen nach soll er in Einnahmen und Aus 
gaben mit etwa acht Milliarden balanziercn. Wie 
sehr bei einer solchen Etathöhe die ganze Etatver- 
abschiednng eilte reine Papierangelegenheit blei 
ben muh, ergibt sich aus einem Vergleich mit den 
Ergebnissen des am 1. April abgelaufenen vergan 
genen Rechnungsjahres, dessen Zahlen jetzt der 
Oeffentlichkeit übergeben werden. (S. an anderer 
Stelle.) 
Wenn man angesichts dieser Rückgänge im Haus 
halt.immer noch glaubt, eine» neuen Etat auf der 
Basis von rund acht Milliarden aufstellen zu kön 
nen, so muß man sich über den Optimismus wun 
dern, mit dem die Reichsregierung der wirtschaft 
lichen Entwicklung entgegensieht. Wenn schon im 
vergangenen Jahre insgesamt noch nicht acht Mil 
liarden an Steuern und Abgaben erzielt werden 
konnte, so ist cs klar, daß im neuen Etatjahr das 
tatsächliche Aufkommen erheblich hinter dieser 
Summe zurückbleiben muß. 
ArveitsLcschaffungspläne. 
Während des Wahlkampfes ivurde verkündet, 
daß man für 1,4 Milliarden Arbeit beschaffen 
wolle und zwar 300 Millionen für Russenaufträge, 
200 Millionen für Hausreparaturen, 100 Millionen 
für Ansetzung von 20 000 landwirtschaftlichen Sied 
lern, 100 Millionen für Ansetzung von 40 000 
Stadtrandsiedlern, 200 Millionen für Straßenbau, 
200 Millionen für Kanal- trnd Hochwaffcrbauten 
und schließlich für Meliorationen. 
Von diesen Zahlen ist heute nicht mehr die Rede. 
Unverändert aus diesem Programm sind in die 
Kabinettsberatungen nur die 300 Millionen für 
Russcnaufträge und die 200 Millionen für HauS- 
reparaturen aufgenommen worden. Für diese Be 
trüge ist eine gewisse Deckung sichergestellt, da die 
Reichsbank sich bereiterklärt hat, für insgesamt 500 
Millionen geradezustehen. Bei der Finanzierung 
der Hausreparaturen hängt aber alles noch davon 
ab, ob die Hausbesitzer die Wechselverpflichtungen 
eingehen wollen, die mit der Hilfe des Reiches 
verbirnden sind. 
Was die übrigen Arbcitsbeschaffungspläne an 
geht, so hängt die Durchführung des Programms 
absolut von dem Ertrag der Sparprämienanleihe ab. 
SKàiftKķld 
im Deutschen Reich Anfang Mai 1932. 
Das zumeist kalte Wetter in den ersten April 
wochen hat die Entwicklung der jungen Pflanzen 
zunächst noch weiterhin stark zurückgehalten. Mit 
dem Eintritt wärmerer Witterung im letzten Drit 
tel des Monats April ist jedoch allenthalben eine 
kräftige Belebung des Pflanzenwachstums erfolgt. 
Die frühzeitig bestellten Wintersaaten haben sich 
bereits kräftig bestockt und weisen im allgemeinen 
einen befriedigenden Stand auf. Die späten Saa 
ten sind in der Entwicklung noch ziemlich zurück. 
Die Frühjahrsarveiten sind in den niedrigeren 
Lagen zu Ende geführt. Das Legen der Kartoffeln 
sowie die Aussaat der Rüben ist noch in vollem 
Gange. 
Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 — gut, 
3 — mittel, 4 = gering, ergeben sich im Reichs- 
durchschnitt über den Saatenstanü folgende Begut 
achtungen: Winterroggcn 2,6 (Vormonat 8,1), 
Winterweizen 2,8 (3,2), Winterspelz 2,7 (3,1), Win 
tergerste 2,8 (3,1), Klee 2,8, Luzerne 2,8, Bewässc- 
rungswiesen 2,9, andere Wiesen 3,2. 
gemäßigte Zollpolitik. Runciman wies weiter 
darauf hin, daß sich die englischen Lebenshaltungs 
kosten bisher trotz aller pessimistischen Voraus 
setzungen infolge der Zölle nicht Erhöht statten. 
Auch der Ausfuhrhandel sei nicht sö stark zurück 
gegangen wie der anderer Länder. 
Klage der Verbände kostenpflichtig abgewiesen, so 
daß das Deutsche Reich die Gefrierfleisch-Prozeffe 
gewonnen hat. 
Die klagenden Verbände hatten Schadenersatz 
in Höhe von 300 000 MM gefordert, nachdem das 
Verbot der Einfuhr von ausländischem Gefrier 
fleisch dt nt 1. Oktober 1930 in Kraft getreten ivar. 
Die klagenden Verbände vertreten den Stand 
punkt, daß sie durch Verordnung vom 2. November 
1923 ein öffentliches Recht auf gesetzlichen Vertrieb 
ovn Gefrierfleisch für die Dauer von mindestens 
zehn Jahren erworben hatten und ihnen dieses 
Recht nach der ReichSvcrfassung liicht oder doch nur 
gegen Entschädigung enteignet werden könne. 
Amtlich« MKhŗungsķņuse 
l Pfund Sterling 
! Dollar 
100 dän. «r. 
$00 fr,. Frank 
Peseta 
Lira 
Mhn» Gewähr!) Geldknr« 
S-Mj 
15» 
33 3 
21$ 
Dr. Vrarröes mcht dàà- 
gewählt. 
Der neue Präsident 
der ostpreußischcn Landwirtschaftskammer. 
In der am Mittnwchvormittag eröffneten ersten 
Hauptversammlung der neu gewählten ostpreußi- 
schen Landwirtschaftskantmer wurde Freiherr von 
Buttlar-Venedrcn, der auf einer ttationalsoziali- 
stischen Liste in die Kämmer gewählt worden ist, 
mit 47 Stimmen gegen 28 Stimmen für den bis 
herigen Präsidenten der Landivirtschaftskammer 
Dr. Brandes-Althof zum Präsidenten gcivählt. 
Dss Mich den 
OrfrssLftsLfch.PLLzrß. 
Nachdem bereits die 36. Zivilkammer des Land 
gerichts! die Schadensersatzklagc dcS Reichsver 
bandes des Deutschen Einfuhr- und Großhandels 
mit Gefrierfleisch sowie des Verbandes der Kühl- 
anlagenbcsitzcr und nach anderer Verbände gegen 
das Reich kostenpflichtig abgewiesen hatte, hat 
nunmehr auf die Berufung der Verbände hin 
auch der 25. Zivilsenat beim Kammcrgcricht die 
BņWendktê Millims. 
Der »nbrauchbare Stettiner Flugplatz. 
Im Haushaltsausschuß des Reichstages, der sich 
auch mit der Rechnungsprüfung dcS Etats de 
Jahres 1980 beschäftigte, bezeichnete Dr. Koehler 
(Zentrum) die Art, wie bei der Anlegung des 
Flugplatzes Stettin mit öffentlichen Geldern um- 
gegaugen worden sei, als einen typischen Fall von 
Geldverschwendung. Jahrelang habe das Reichs- 
verkehrsministerium behauptet, baß dieser Flug 
hafen sehr wichtig sei. Heute müsse man zugeben, 
daß die Geldausgaben in keinem Verhältnis stän 
den zur wirklichen Bedeutung des Flughafens. 
Der Platz sei viel zu groß und habe das denk 
bar ungeeignetste Gelände. Vielfach sei Sumpf- 
gelände für ihn verwendet worden. Man habe 
insgesamt 5% Millionen Mark in eine wenig 
brauchbare Sache hineingesteckt. Solche hohen Ko 
sten seien einfach nicht zu verantworten. Der Red 
ner selbst habe als Finanzminister rechtzeitig in 
dieser Sache zu bremsen versucht, aber alle Kritik 
sei nur auf sich überlege» gebärdendes Verhalten 
der zuständigen Stelle» gestoßen. Mit solcher Wirt 
schaft müsse endlich einmal Schluß gemacht werden. 
Ms KottLrerorönutW im 
Ķàrhems KKgeKommsrr. 
DU. London, 6. Mai. (Eig. Funkmeldung.) Das 
Unterhaus nahm am Donnerstagabend die neue 
Zollvcrordnung mit 405:70 Stimmen an. Gegen 
die Verordnung stimmten neben der Arbeiteror 
ganisation 28 Liberale. 
Hanöelsminister Runciam erklärte, die Verord- 
nuirg ermögliche eS, England zum ersten Mal feit 
3 Generationen die Zölle als Vcrhandlungsmittel 
mit ausländischen Staaten zur Erreichung besse 
rer Zollbeöingungen zu gebrauchen. England ver 
folge IM Vergleich zu anderen Ländern eine sehr 
WàfchaşisMêMchaA. 
Beilegung des Schlächterstreiks in Dänemark? 
Im Schlächterstrcik scheint eine Wendttng zum 
Besseren eingetreten zu sein. Der staatliche Schlich 
ter hat die streikenöett Parteien zu einer Sitzung 
am Sonnabend eingeladen. Gleichzeitig gibt der 
Vorsitzende des Verbandes der GenossenschaftS- 
schlächtereien bekannt, er werde Vollmachten mit 
bringen, um den Konflikt beilegen zu können. 
Thüringen will Notstandsgebiet werben. Die 
neugewählte Thüringische Hauptlandwirtschafts- 
kammer nahni am Mittwoch einstimmig einen 
Antrag an, der von der Reichsregierung fordert, 
ganz Thüringen zum Notstandsgebiet zu erklären. 
Ein englisch-dänischer Handelsvertrag angeregt. 
Im Unterhaus wurde die Einladung von Ver 
tretern der dänischen Regierung nach London an 
geregt, um einen englisch-dänischen Handelsvertrag 
auf folgender Grundlage zustande zu bringen. Dä 
nemark soll eine erhöhte Menge von englischen 
Rohstoffen und Fertigwaren einführen trnd als 
Gegenleistung von England einige der Vorteile 
erhalten, wie sic die Dominions und Kolonien ge 
nießen. 
Chilenische Einfnhrkontingente bevorstehend. Das 
chilenische Kabinett hat seine Zustimmung zur Ein 
bringnng einer Gesetzvorlage erteilt, die besonders 
Zoll-Lizenzen und Einfuhrkontingentc für verschie 
dene Warcngattungcn vorsieht. 
Eigenheimbnnb Niedcrsachcņ. 
Am Sonntag wurde die zweite Organisationsstufe 
der Bausparkasse „Eigenheim-Bund Niedersachscn" 
(E. V. N.) gebildet, und zwar wurde, nachdem bereits 
5 Ortsgruppen im Kreis Rendsburg gegründet waren, 
nu-nmchr der Kreisrat gebildet. Zum Kreisvorsitzenden 
wurde Schlossermeister Balke-Rendsbnrg, zum Schrift 
führer Tischlermeister Mahvt-Jnnien, zum Kreiswerbe- 
war-t Dr. Saß-Rendsburg gewählt. Rach Mitteilung 
dos Vorsitzenden hat der E. V. N. seit der Banken- 
sperre rund 7,2 Mill. Mark zinsfreie Darle-Hen 
geben. Der E. B. N. gehört zu den Bausparkassen,, W 
für ihren Geschäftsbereich keiner Erlaubnis derReşş. 
wufsichtsüehörde bedarf, da sie bereits im Jahre ş. 
das Recht zu Depot- und Deposiiengeschäften bşşa 
Weiter »nachte der Vorsitzende davon Mitteilung, ^5 
bereits in der kurzen Zeit der Werbung int Krstj 
Rendsburg RM. 28 000 an Spargeldern eingezķ 
worden sind. 
Zahle» -es Verfalles! 
Die Steuern im Mai. 
Am 5. Mai ist die Lohnsteuer für Sie Zeit vom 
16. bis 30. April, am 20. Mai für die' Zeit vom 
1. bis 15. Mai zu entrichten. Soweit Ledigen 
steuer und Krisensteuer im Lohnabzugsverfahren 
einzubehaltcn sind, müssen diese gleichzeitig abge 
führt werden. — Für Lohn- und Gehaltsempfän 
ger, die ivegen Beeinträchtigung ihrer steuerlichen 
Leistungsfähigkeit (z. B. infolge Krankheit, Unter 
halt mittelloser Angehöriger) Anspruch auf Er 
höhung des steuerfreien Lohnbetrages erheben, ist 
eine neue Entscheidung des Reichsfinanzhofs wich 
tig, nach der für Anträge, die das Jahr 1931 und 
folgende betreffen, im Rechtsmittelverfahren nicht 
mehr Beschwerde an das Lanöesfinanzamt einge 
legt wird, sondern das ordentliche Rechtsmittel 
verfahren (Einspruch, Berufung, eventuell Rechts 
beschwerde) möglich ist. Bekanntlich ist von 1931 
ab die allgemeine Erstattung von Lohnsteuer nicht 
mehr zulässig. Um so mehr ist deshalb das Ur 
teil des Reichsfinanzhofs zu begrüßen,' der Steu 
erpflichtige hat bei günstigem Ausgang des 
Rechtsmittelverfahrens Anspruch auf Erstattung 
etwa zuviel gezahlter Lohnsteuer. 
Für Monatszahler der Umsatzsteuer ist der 
10. Mai Termin zitr Voranmeldung und Voraus 
zahlung. Die Schonfrist läuft bis 17. Mai 
(Dienstag nach Pfingsten). 
Wegen des Pfingstfestes verschiebt sich die Zah 
lung der am 15. des Monats fälligen Steuern 
um 2 Tage. Von den Reichssteuern sind es die 
Einkommensteuer der Landwirte und die Vermö- 
genstcuer, die hiervon betroffen werden. Land 
wirte haben also am 17. Mai Vorauszahlungen 
auf die Einkommensteuer zu leisten, soweit nicht 
durch Einführung der landwirtschaftlichen Ein- 
heitSsteuer die Zahlung abgegolten ist. Hinzu 
kommt der Zuschlag zur Einkommensteuer über 
8000 RM. für Landwirte und der Betrag der Le 
digensteuer für Landwirte. 
Am 17. Mai ist die Vierteljahrsrate auf die 
Vermögensteuer füllig. Die Vermögenstcuerpflich- 
tigen erhalten nunmehr auf Grund der im ver 
gangenen Jahre abgegebenen Vermögenserklä- 
rnng die Einhcitswertbeschcide und Vermögens- 
bescheiöe nach deut Vermögensstandc vom 1. Jan. 
1931. Die endgültige Vermögensteuer für die 
Zeit vom 1. Januar 1931 bis zum 31. März 1932 
ist ans dem VermögenstetierbescheiSe zu errech 
nen. Der Steuerpflichtige ersieht aus dem Be 
scheide, ob er mit der am 17. des Monats fälli 
gen Vicrteljahrsrate eine Nachzahlung zit leisten 
hat oder ob er einen überzahlten Betrag anrech 
nen kann. Der Reichsfinanzminister ist ermäch 
tigt, den seit dem 1. Januar 1931 eingetretenen 
Wertverändernngen vom 1. April 1932 allgemein 
durch Herabsetzung der Steuerwerke Rechnung zu 
tragen. Die Bewertirng der Vermögensgegen 
stände ist ersichtlich aus den Offenlegungslisten, 
die während der Offenlegungsfrist ausliegen. Der 
Steuerpflichtige, der mit einem festgesetzten 
Grundstücks,verte nicht einverstanden ist, muß in 
nerhalb eines Monats nach Ablauf der Osfen- 
legungsfrist Einspruch gegen den festgesetzten 
Einheitswert erheben. Der osfengelcgte Einheits- 
wert wird einem Grundstückseigentümer nur 
dann besonders mitgeteilt, wenn er seinen Wohn 
sitz weder am Sitze des Finanzamts noch in der 
Gemeinde hat, in der die Offenlegung stattfin 
det. Aus den Offeiikegnngslisten erfährt der 
Steuerpflichtige alle Angaben, . deren Kenntnis 
für ihn von Bedeutung ist. Benötigt der Steuer 
pflichtige aus bestimmten Gründen, etwa um ein 
Rechtsmittel einlegen zu können, auch noch an 
dere Angaben, so hat das Finanzamt in solchem 
Falle kostenlos Auskunft über die Punkte zu er 
teilen, die in den Offenlegungslisten nicht ent 
halten sind, an denen aber der Steuerpflichtige 
aus steuerlichen Gründen ein sachlich gerechtfertig 
tes Interesse hat. 
Auch die preußischen Steuern sind diesmal erst 
am 17. des Monats (Dienstag nach Pfingsten) 
fällig. Es sind zu zahlen: Gemerbeertragssteuer 
für das erste Vierteljahr des Rechnungsjahres 
1932, Geiverbekapital- beziv. Lohnsummensteuer, 
Grunövermögensteuer und Hauszinssteuer. 
Die Spuren der allgemeinen Wirtschafts.- . 
sind in Deutschland so tief und einschneidend, bļ>Ş 
sie auch vom Auslande heute nicht mehr übe? 
sehen werden können. Deutschland, durch Kriegs 
und Nachkricgsfolgcn geschwächt, durch das 23 £t ' 
sailler Diktat wertvollster Kraftquellen beraub 
durch - jahrzehntelangen Tributzwang bis s« 1 ? 
Weißbluten ausgepowert — dieses Deutschland $ 
zum furchtbarsten Brandherd der Krise geworden 
oon dem unheilvolle Wirkungen auf das gesauill 
internationale Wirtschaftsleben ausstrahlen. 
einige Ziffern, die eine' erschreckend dentils 
Sprache reden und den gesamten Umfang der öen*’ 
scheu Wtrtschaftsnot illustrieren: Das deuts^ 
Volkseinkommen, daß sich noch im Jahre 1929 «ul 
rund 76 Milliarden ’MM belief, wird int Jährt 
1931 nur noch etwa 55 Milliarden betragen habet! 
und es ist bisher leider auch in diesem Jahre tve? 
ter gesunken. Die industrielle Produktion ferner 
seit Mitte 1929 bis zur Gegenwart um rund $ 
Prozent zurückgegangen. Nicht weniger als IS ß0° 
Firmen gingen im vorigen Jahre in Konkurs) -8800 
andere wurden dem Vergleichsverfahren unte? 
worsen. Die Gesamtzahl der Arbeitslose« schließ 
lich liegt heute mit rund sechs Millionen um etivO 
1,3 Millionen höher als zur gleichen Zeit des Vo? 
jahres, um etwa drei Millionen höher als iH> 
Frühling 1930, um über 3,5 Millionen höher 
im Jahre 1929. 
Eiernmrkļ. 
Preisuoticrunge» für Eier. Festgestellt von dlll 
Eicrnotierungskomission in Hamburg am 3. 8. Sj 
Es wurden folgende Preise notiert: A. Deuts» 
Eier. 1. Frische Eier, gestempelte, SonderklaP 
über 65 Gr. 6,75-7, Größe A 60-65 Gr. 6,23 »» 
6,50, Größe V 55—59,9 Gr. 5,75, Größe E CO—64® 
Gr. 5,25—5,50; 2. frische Eier, ungestempelte, So»? 
derklasse 6,50—6,75, Größe A 6—6,25, Größe B 5,6^ 
Größe C 6-5,25. — B. Auslandseicr. Holländer 
6, Belgier 6, Dänen 6. Spitzcnpreise nach obct 
und unten bleiben unberücksichtigt. Die Preise vc^ 
stehen sich in Pfg. je Stück frei Laden des Einzel' 
Händlers. Tendenz: lebhafter. 
MMmchke. 
Th. Husum, 4. Mat. Dent Ferkelmarkt wäret 
442 Tiere zuegführt. Der Handel war mittelmäßig' 
der Markt wurde tlicht geräumt. Beste Ware kostete 
12—14 MM, mittlere 9—41 MM, geringere 6—S 
MM. Nach Gewicht kostete schwere Ware 28—32 Pfg-- 
leichte Ware 30—34 Pfg. für das Pfö. Ausnahme 
tierc über Notiz. Jungschweine nicht am Markt. 
gv. Eggebek. I. Mai. Dem Viehnm>r'kt waren ca. 7ßO 
Stück Rindvieh, 20 Pferde, 120 Ferkel und einige 
Schafe mit Lämmern zugeführt. Der Handel wek 
mäßig. Es wurde der Markt bei weitem »richt gerannst 
Gezahlt wurden je Pfund Lebendgewicht: Ochsen 2° 
bis 30, Kühe 20—30, Färsen 25—32 und Jährlinge l 3 
bis 20 Pfg. Pferde wurden so gut wie gar nicht 3^ 
handelt. Schafe mit Läutern 30—40 Mark. Ferkel wn^ 
den von 8 bis 11 Mark das Stück bezahlt. 
Kartoffelnotierung 
der Notierungskommission der Handelskammer 
Hamburg am 4. Mai 1832, — Preise für 60 Klg- 
Speisekartoffeku handelsüblicher Ware, wie f' 4 
vom Großhandel an dcit Erzeuger ab Station be 
zahlt werden, wozu Fracht, Kommission usw. kon? 
men: für Exportiernng der üblichen Aufschläge. 
Weiße Speisekartosfcln 1,70—1,80, gelbe Industrie 
2,70—2,90, Julinieren 3,50—3,70 MM. 
Zeàl-ZerķelMarķl 
bêï àmm ZŞZlàHŞm 
in der städtischen Mehmarkthà zu Rendsburg 
ant Mittwoch, dem 4. Mai 1932. 
Die Zufuhr zum heutigen Markt betrug 372 Sti^ 
gegen 482 Stück in der Vorwoche, mithin eine Min 
derzitfuhr von 110 Stück. Es wurden gezahlt für: 
schwere Ware 0,32—0,35 RM. 
mittelschwere Ware 0,32—0,35 RM. 
leichte Ware 0,33-0,36 RM. 
für das Pfund Lebendgewicht. Für allerbeste Ferkel 
wurde auch über Notiz bezahlt, für abfallende 
auch unter Notiz. Jungschweine waren nicht an> 
Markt. 
Zum heutigen Zentralferkelmorkt war die Zufķ 
nur gering. Der Handel gestaltete sich mittelmäßig unk 
es konnte der Markt geräumt werden. Wohl infold 
der geringen Zufuhr zogen die Preise etwas an. 
Ausgeführt wurden, soweit wir feststellen konniâ 
größere und kleinere Partien nach Reher, NouinL» 
ster, Vei'denfleth, Elmshorn,, Ochsenzoll, Wisnnst' 
Schivelbein, Fulda, Hessen. 
Fette Schweine waren nicht am Markt. Für gell?' 
ferte Schweine werden gezahlt für 1. Sorte 31—32 
2. Sorte 31—32 I, 3. Sorte 31—32 I, 4. Sorte 
bis 29 I, geringere Sorten 22—25 I, Sauen 25— 
Pfg. das Pfund Lebendgewicht. 
Die Zahl der dem Kälbcrntarkt zugeführ-ten Tie^ 
betrug 18 Stück gegen 18 Stück in der Vorwoche. 
wurden gezahlt für nüchterne Kälber S—10 ■£, 
ältere Kälber bis 35 I das Pfd. Leb endgew-ichi-
	        
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