Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 2)

rvntz Braun bleibe oder ob Hitler in Preußen 
Legieren werde. Die Bedeutung der Wahl liege 
w der Tatsache, daß durch eine Herrschaft der 
Nationalsozialisten das Ansehen der Brüning- 
Regierung untergraben werde. Die deutsche 
Reichsregierung, die keine Mehrheit im 
Reichstag habe, werde finden, daß ihre Siek 
lung immer schmieriger werde. 
»News Chronicle" findet die schweren Ver 
luste der Sozialdemokraten und der Staats 
partei besonders bemerkenswert. Die Hohen- 
zollern erlebten in dem Einzug eines könig 
lichen Prinzen in de» republikanischen Land 
tag ihre erste Wredervergeltung. Hitler werde 
stets ein beherrschender Faktor in den deut 
schen politischen Verhältnissen bleiben. Die 
Schwierigkeiten einer Regierungsbildung sei 
en sehr groß und die jetzige Braun-Regierung 
könne sich nur dann halten, wenn sie diktato 
rische Methoden anwende. 
Der sozialistische „Daily Herald" gibt unum 
wunden zu, das die republikanische Mehrheit 
im Landtag zusammengebrochen ist. Er hofft 
darauf, daß die Kommunisten die Bildung 
einer Rechtsregierung verhindern, und daß 
es auf diese Weise der Braun-Regierung noch 
gelingen wird, an der Macht zu bleiben. 
Das Echg der AeutzeMchlm m Jans. 
T.-U. Paris, 25. April. (Eig. Funkmeld.) 
Das Ergebnis der Preußenwahlen wird von 
der Pariser Frühpresse noch mit einiger Zu 
rückhaltung besprochen. Man unterstreicht all 
gemein den großen Erfolg der Nationalsozia 
listen und den starke« Verlust der Sozialisten, 
legt dabei gleichzeitig besonders Wert auf die 
Feststellung, daß es den Rechtsparteien nicht 
gelungen sei, die absolute Mehrheit an sich zu 
bringen und damit auf die Wahl des neuen 
Ministerpräsidenten entscheidend einzuwirken. 
Der „Figaro" bedient sich des Aufschwungs 
der Nationalsozialisten, um für die französi 
schen Wahlen Propaganda zu machen und die 
Wähler an ihre Pflicht zu erinnern, da sich das 
Wahlergebnis in weitestem Matze auch auf die 
deutsche Außenpolitik auswirken würde. Das 
„Echo de Paris" zieht aus dem Wahlergebnis 
den Schluß, daß die Weimarer Verfassung von 
Tag zu Tag mehr verschwinde. Das „Jour 
nal" schreibt, wenn Hitler auch noch nicht der 
absolute Herrscher sei, so könne doch schon 
heute nur eine starke und geschickte Koalition 
ihn daran hindern, die bedeutendste Rolle in 
der deutschen Politik zu spielen. Das „Petit 
Journal" betont, daß die pessimistischen (für 
Frankreich!) Voraussagen noch nbertroffen 
worden seien. Die nationale Opposition stehe 
an der Schwelle des endgiiltigen Sieges, um 
dann einen letzten Ansturm auf das Reich zu 
unternehmen. Der sozialistische „Populair" er 
klärt, daß es Hitler trotz aller seiner Anstren 
gungen nicht gelungen sei, die Macht in Preu 
ßen an sich zu reißen. 
* * * 
29. 5.: MeàM LsMgZsuemNch!. 
Am Freitag stellte der Wahlausschuß das 
endgültige Ergebnis des Volksentscheids mit 
126 401 Ja-Stimmen, 5 807 Stein-Stimmen und 
1087 ungültigen Stimmen fest. — Das Staats- 
unnisterium hat die Neuwahl auf den 29. Mai 
anberaumt. 
Der Tag not kt NŞ 
Ueberfälle auf Nationalsozialisten. 
In Hamburg wurde in der Nacht zum Sonn 
tag ein Nationalsozialist am alten Setinweg 
von mehreren durch die Flucht entkommenen 
Männern schwer mißhandelt. Er mußte ins 
Krankenhaus gebracht werden. 
Nach einer Hitlerkundgebung in Lokstedt 
versuchten Reichsbannerleute und Kommuni 
sten einzelne Versammlungsteilnehmer zu 
provozieren. Sie bewarfen Autos mit Steinen und 
şhaben 2 Nationalsozialisten am Stellinger Weg 
durch Schläge erheblich verletzt. 
Bei einer Notlandung eines von der NSDAP. 
Zu Wahlwerbezwecken gemieteten Flugzeuges in 
Düsseldorf versuchten Kommunisten das Flugzeug 
in Brand zu stecken. Polizei war rechtzeitig zur 
Stelle und konnte die Absicht vereiteln. 
In Berlin wurden feit Sonnabendmittag etwa 
130 Personen z,wangsgestellt. An 8 Stellen mußte 
die Polizei in der Bildung begriffene kommuni 
stische Demonstrationszüge unter Anwendung des 
Gummiknüppels auflöten. 
Zu blutigen Straßenkämpfen kam es in Herford 
zwischen Reichsbannerlouten, Kommunisten und 
Nationalsozialisten. 10 Personen wurden verletzt. 
Bei einem Fackelzng der Eisernen Front in 
Breslau kam es zu einem Zusammenstoß zwischen 
Angehörigen der NSDAP, und der Eisernen 
Front. 7 Personen wurden verletzt. Die Täter sind 
nicht bekannt. 
Zn einem Hotelrestaurant in Köln kamen der 
Abg. Wels und der Kölner Polizeipräsident Bau 
knecht mit Nationalsozialisten in eine Schlägerei 
Die Nationalsozialisten wurden von der Polizei 
verhaftet, erklärten aber, daß sie von ihren Geg 
nern herausgefordert worden waren. 
MMalsozîrŞ von Ķommumsisn 
erschaffen. 
Im Laufe des Sonntagvormittags kam es 
in einem Stadtteil Berlins zu schweren poli 
tischen Zusammenstößen. Eine Gruppe Natio 
nalsozialisten wurde von einer Anzahl Kom 
munisten anaenriffen und beschossen. Dabei 
wurde ein 2lffähr?.ger Nationalsozialist durch 
eine» Schuß in die Schläfe getötet. Die Täter 
flüchteten und konnten entkommen. Als die 
Polizei erschien, fand sie nur den Toten und 
einige verwundete Nationalsozialisten vor. 
* * * 
Aöoff Hitler 
m Schleswig-Holstein. 
Ueber 266068 Menschen hören ihn 
an einem Tag. 
Am letzten Tag vor der Wahl kam Hitler in 
seinem Flug durch Deutschlands Gaue auch nach 
Schleswig-Holstein. Er sprach in Lokstedt vor 
schätzungsweise 130 000 Menschen. Nachmittags 
hörten ihn 60 000 auf dem Sportplatz in Kiel, und 
zwei Stunden später schon stand er wieder vor 
etwa 35—40 000 Menschen auf dem Flensburger 
Sportplatz. Zn Kiel versuchten zwei Braun-Se 
ring-Flugzeugo die Versammlung durch Abwerfen 
von Flugblättern und Motorengeräusch zu stören. 
Auch hatte man die Lautsprecheraulage gestört, 
doch konnte die Störung schnell beseitigt werden. 
Adolf Hitler führte aus, daß die heutigen Macht 
haber es eigentlich gar nicht nötig haben müßten, 
für sich und ihre Partei zu werden', nachdem sie fast 
14 Jahre regiert haben, denn in so langer Zeit 
kann man beweisen, was man kann und will. 
Daran, daß sie mit Lügen und mit Terror gegen 
dis nationalsozialistische Bewegung kämpfen, sieht 
man, baß sie sich vor der Stimme des Volkes am 
24. fürchten. Für die Nationalsozialisten geht es 
um die innere Gestaltung Deutschlands, man 
kämpft um einen neuen Menschen, der den neuen 
Staat ausrichten soll. Zum Schluß führte Adolf 
Hitler aus, daß jeder selbst mitarbeiten müsse an 
dem Neuaufbau. Er verspräche dafür nichts, außer 
dem einen, daß nach dem 24. April die national 
sozialistische Bewegung auf dem einmal beschritte- 
nen Wege weiter arbeiten wird, denn sie wolle 
und werde ihre Pflicht erfüllen . 
Das ŞemMeNîmenî in Mm. 
Bisher 150 indische Kongreßführer in Haft. 
Die bisherige Präsidentin des ollindischen Kon 
gresses, Frau Naidu, wurde, an, Sonnabend zu 
einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der neugewählie 
Präsident Pandit Malaviya wurde am gleichen 
Tage außerhalb Delhis verhaftet, wo er an der 
von der Regierung verbotenen Kongreßvevsamm- 
lung teilnehmen wollte. Insgesamt sind bisher 150 
Kongreßführer verhaftet worden. Die Regierung 
glaubt damit, alle Versuche vereitelt zu haben, eine 
geheime Kongreßsitzung in Delhi zu veranstalten. 
* * * 
R«he in öftesten? 
Nachdem Japan in der Mandschurei seine 
Ziele erreicht hat, haben' die großen Kämpfe 
aufgehört. Japan richtet sich in seiner neuen 
Stellung militärisch und politisch ein und Chi 
na hat nicht die Kraft, noch eine Aenderung 
herbeizuführen. Wieviel aber an einer endgül- 
tign Beruhigung des Fernen Ostens noch fehlt, 
zeigt die folgende Auswahl von Nachrichten: 
Ruhe an der russisch-chinesischen Grenze? 
Russisches Dementi in Tokio. 
Die russische Botschaft in Tokio erklärt, daß 
die Nachrichten der japanischen Presse über die 
Mobilisierung russischer Truppen an der chine- 
ft)a>ruļ|îjd)en Grenze aus der Luft gegriffen 
seien. An der russisch-chinesischen Grenze herr 
sche vollkommene Ruhe. 
Die japanische Regierung «erlangt für die 
Mandschnrei 1,3 Millionen Yen. 
Der japanische Kriegsminister Arachi erklär 
te, daß das japanische Kriegsministerinm, um 
Ordnung in der Mandschurei zu schaffen, 1,2 
Millionen Yen brauche. Japan müsse in der 
Mandschurei zirka 56 000 Mann aller Waffcn- 
gattungen unterhalten. 
General Ma bildet eine selbständige 
Regierung. 
Nach einer Meldung aus Sachaljan hat Ge 
neral Ma am Sonnabend erklärt, daß er im 
Laufe der nächsten Tage eine neue selbständige 
Regierung bilden werde, bestehend aus den 
Provinzen Heilungkiang und Bindschan. 
Rene Kämpfe bei Schanghai. 
Nach einer Meldung der Telcgraphen-Agen- 
tur der Sowjetunion haben japanische Trup 
pen südwestlich non Schanghai die chinesischen 
Stellungen angegriffen. Nach starkem Artille 
rie- und Maschinengewehrfeuer trugen sie den 
Jnfanterieangriff vor, der aber von den Chine 
sen trotz erheblicher eigener Verluste abgewie 
sen wurde. 
Zîysschên ìes EntsHeidungen! 
Prcffebanketi in Genf. 
Der internationale Journalistenverband 
beim Völkerbund veranstaltete am Sonnabend 
das übliche Bankett, an dem Macdonald, Si 
mon, Grandi, Malta, Nadolny, Hymans, Paul 
Boncour, Matsudeira, Gibson sowie zahlreiche 
Mitglieder-Aborduttngen, Staatsmänner, Di 
plomaten und in großer Zahl Vertreter der 
internationalen Presse teilnahmen. 
Der englische Ministerpräsident Macdonald 
betonte in einer längeren Rede den entschlosse 
ne» Willen sämtlicher in Genf anwesenden 
Staatsmänner, unter allen Umständen — auch 
wenn die Abrüstungskonferenz noch so lange 
dauere — zu einer allgemeinen Herabsetzung 
der Rüstungen zn gelange«. Die Losung der 
Fragen hänge nicht von dem guten Willen 
einer Nation, sondern von der internationalen 
Zusammenarbeit aller Negierungen ab. Mac 
donald berührte sodann auch die Reparations- 
frage und erklärte mit großer Entschiedenheit, 
die Laufanuer Konferenz werde endgültig die 
finanzielle Erbschaft des Weltkrieges beseitigen 
müssen. 
Botschafter Nadolny erklärte sodann die be 
sondere Stellung Deutschlands ans der Abrü 
stungskonferenz und die unbedingte Notwen 
digkeit baldiger praktischer Entscheidungen. 
Fast alle Vertreter der größeren Abordnun 
gen hielten Reden bei diesem Frühstück. 
* * 
* 
Die Deutsche Volkspartei dementiert bevorstehen 
den Austritt von v. Eeeckt und Schmid-Düsseldorf. 
TU. Berlin, 23. April. Der Pressedienst der 
Deutschen Vokkspartel teilt mit: Einige Blätter 
behaupten, daß dis Reichskagsabgeordneten Gene 
raloberst v. Eeeckt und Staatssekretär z. D. Schmid 
geneigt seien, dem Schritte des Abgeordneten 
Hintzmann zu folgen. Die Abgeordneten v. Seeckt 
und Schmid (Düsseldorf) ermächtigen uns zu der 
Mitteilung, daß an dieser Behauptung kein Wort 
wahr ist . 
Die Hüffung der TschchŞMà 
TU. Prag, 23. April (Eig. Funkmeldung.) 
Das Prager Abgeordnetenhaus hat die neue 
Wehrvorlage auf dringlichem Wege gegen die 
Stimmen der Oppositionsparteien angenom 
men.^ Die Wehrvorlage setzt zwar die Militär 
dienstzeit auf 14 Monate herab, erhöht aüer 
die Rekrutenzahl um jährlich 6000 und bringt 
eine Erhöhung der Zahl der Unteroffiziere auf 
etwa 13 500. Weiter wird die Borlage die 
Herrichtnng einer ganzen Anzahl von Schietz- 
und Uebnngsplätzen zur Folge haben. Erspa 
rungen werden durch die Vorlage nicht erzielt. 
In der Aussprache stellte der Berichterstat 
ter, der tschechische Nationalsozialist Spatny, 
die Behauptung auf, Deutschland, Oesterreich 
und Ungarn rüsteten offen und geheim. 
* • 
* 
TîMêlZMêî! ill VkWWNtzM 
Iļ!lâ GWIMtt. 
Wenn wir vor unsern imponierenden Tunnel- 
bauten stehen, können wir nicht umhin, daran zu 
denken, daß die Kunst des Tunnelbaus schon den 
allen Aegyptcrn bekannt war. In alten Zeiten gab 
es häufig unterirdische Wohnstätten und Begräb 
nisplätze, die sich in künstlichen oder natürlichen 
Grotten oder Höhlen befanden und durch unter 
irdische Gänge oder Tunnel miteinander verbun 
den waren. Die Pharaonen begannen meist sofort 
nach ihrer Thronbesteigung mit dem Bau der Tun 
nel, die zu ihren künftigen Begräbnispläßen füh 
ren sollten. Man hat einen solchen Tunnel freige 
legt, der 100 Meter weit wagerecht in den Berg 
hineinführte, darauf 90 Meter schräg abwärts lief, 
um schließlich in fctc Grabkammer zu münden. Auch 
die Grabkammer Tut-Ench-Amons ist nach dem 
Tunnelprinzip angelegt. In Palästina gab es eben 
falls Tunnelbauten von großer Bedeutung. Unter 
der Regierung voll König Hiskias wurde der über 
500 Meter lange Shiloah-Tunnel gebohrt, der, wie 
eine Inschrift an der Wand bekundet, von zwei 
Seiten gleichzeitig begonnen wurde. Dieser Tunnel 
nwr als Wasserleitung gedacht. Die Römer legten 
zur Trockenlegung des gefundheitsgefährlichen 
Tnsinosees unter Kaiser Claudius einen 5J4 Kilo 
meter langen Tuķl an, den Plinius als das 
größte öffentliche Bauwerk der damaligen Zeit l>e- 
zeichnet. Bei dieser Tunnelarbeit wurden nicht we 
niger als 30 000 Mann beschäftigt, dennoch dauerte 
die Fertigstellung elf Jahre. Auch die geheimen un 
terirdischen Gänge, die man im Mittelalter so viel 
baute, waren ja Tunnelbauten. Aber erst das neun 
zehnte Jahrhundert brachte die Tunnelbauten ganz 
großen Stils. 
Als eines der ersten Unternehmungeil wurde der 
Tunitel unter der Themse ausgeführt, der seiner 
zeit sehr großes Aufsehen machte. Verschiedene 
Wossereinbrüche machten die Arbeit sehr unange 
nehm, und es gingen auch verschiedentlich Menschen- 
leben verloren. Rach einer dieser Katastrophen wur- 
de die Arbeit an dem Tullnel für sieben Jahre ein 
gestellt, dann aber mit neuer Kraft wieder in An- 
griff genommen und glücklich zu Ende geführt. Die 
Untertunnelung von Flüssen ist dann später ziem- 
lich häufig geworden. In Reuyork zum Beispiel 
hat man den Hudson mehrfach untertunnelt, zuletzt 
wurde der große Autotunnel. der 2% Kilometer 
lang ist, angelegt. Der große Elbtuilnel in Hamburg 
wurde ' im Jahre 1911 eröffnet. Dagegen ist der 
alte Gedanke, Frankreich und England durch eitlen 
Untersee-Kanal zu verbinden, bisher immer erst in 
Romanen zur Ausführung gekommen. Der Gedanke 
wurde aber schon im Jahre 1802 von dem französi- 
schen Ingenieur Matthieu gefaßt und dem englischen 
Staatsmann Fox wie auch Napoleon unterbreitet. 
Fox war Feuer und Flamme für das Projekt, Na 
poleon verhielt sich ablehnend. Auch zur Zeit Na, 
poleons III. wurde ein solcher Kanalplan vorge- 
bracht, ja, es wurden sogar einige Vorarbeiten aus 
geführt, doch diesmal war man in England gegen 
die Ausführung des Planes, da mail fürchtete, auf 
diese Weise ein Einfalltor in das Land zu schaffen. 
Der erste Alpentunnel, der Hauenstein-Tunnel, 
der 2500 Meter lang ist, wurde 1853 begonnen und 
sechs Jahrs später vollendet, nicht ohne daß im 
Ga,lg der Arbeiten 82 Menschen umkamen. Zwei- 
undfUnfzig von ihnen wurden durch einen Einsturz 
von der Außenwelt abgesperrt. Als man endlich 
noch vier Tagen zu ihnen dringen konnte, waren sie 
alle tot. 
Im Frühling 1882 wurde der große Şt. Gott- 
hardtunnel für den Verkehr eröffnet. Ein neues 
Weltwunder war geschaffen, ein bequemer Weg zwi 
schen Nord- und Süd-Europa erschlossen. Für den 
Bau dieses großen Tunnels hatte man nur neun 
Jahre gebraucht. Als der berühmteste Bergtunnel 
der Welt aber gilt der Simplontunnel, der in 700 
Meter Höhe durch den Berg führt. Die Schwierig 
keit bei der Arbeit war die ungeheure Wärme, — 
man hatte schließlich 56 Grad Celsius und mußte die 
Hitze dadurch bekämpfen, daß die Innenwände des 
Tunnels mit Wasser besprengt wurden. 
Zu den größten Tunneln der Welt gehört auch 
der Moffat-Tunncl durch die Rocky-Mountams in 
den Vereinigten Staaten, der 1928 eröffnet wurde. 
Ein sehr eigenartiger Tunnel befindet sich bei Rove 
in Frankreich, nämlich ein unterirdischer Kanal, ein 
Teil des gewaltigen Rhonekanals, der Marseille mit 
der Rhone bei Arles verbinden soll. Es ist dies also 
eine Kombination von Kanal und Tunnel. 
Das Nordseetics ist nach dem Kattegat gezogen. 
An seiner Südseite kommt es bei dem Aufeinander 
treffen der kühleren Rücksettenströmung mit wär 
merer Luft ans dem Südosten Europas zu Schau 
ern, die stelleniocise von Gewittern begleitet sind. 
Das Ņordmeertief, entwickelt sich weiter und wan 
dert nach Südostcn. Unser Bezirk wird daher ver 
änderliches Wetter behalten. 
Wettervoraussage für den 26. April. Für das 
mittlere Noädeutschland: teils heiter, teils wol 
kig, nachts sehr kühl .an. Tage wieder etwas wär- 
mer als heute, keine Niederschläge von Bedeutung 
abflauende Winde. 
ÎîW Älûllgeiî Böüt NNiW-MM 
Hamburg, de» 25. April 1932 
Getreide (Presse in NM. per 50 Kg.) 
Weizen franko Hamburg ,3.40—13.50 
,3.10—13.20 
10.45—10.50 
10.25—10.30 
9.00— 9.10 
9.30— 9.40 
5.50— 5.55 
8.90— 9.00 
8.40— 8.60 
Weizen ab inland. Station 
Roggen franko Hamburg--- 
Rogaen ab inland. Station---- 
Wintergerste ab Meckl./Holst./Hann.- -- 
Sommergerste ab Meckl./Holst.lHann.-- 
Donaugerste kmgsr. Hbg. unvcrz. loko 
Hafer franko Hamburg 
Hafer ab inlünd. Station - 
Futtermittel (Preise in NM per 50 Kg. vrpt.) 
Weizenklete inländ. 
Weizenkl. inl- mgr. 
Roggenkleie inländ. 
Maiski. afrik. verz. 
Balmk. Harb.IWilbb 
Kokoskuchen ., 
Rapskuchen 
5.85 
6.15 
5.20 
5.30 
5.90 
4.60 
Erdnustk. Harb.W- 
Erdnubk.-Mebl.bell 
Leink. Harb.IWilbb. 
Leinkuchcnm.37°^> 
Soqa-Schrot 
Reisf.-Mcbl 24'28% 
Baumw.'S.'M. 50% 
6.00 
6.00 
5.30 
5 85 
6.10 
4.35 
5.60 
Mehl (Preise in NM. per 100 Kg.) 
Auszugmcbl diesiger Mühlen. 
Bäckermcbl 
Roggenfeinmebl.. 
Roggengrobm. „ 
45 50 
40.00 
28.50—30.25 
22.25—23.75 
Tendenz: Getreide ruhig, Tuitennitlel ruhig. Mehl ruhig 
Berliner GetreÄefrühnmrkL 
vsm 25. April 1982. 
Tendenz: Stetig. 
2D«ij*n ....263.50—265.50 ļ chafer 161.C0—166.00 
Rogg»».... 189.00-200.00 j Westen««». 116.00-118.50 
Wintergerste 179.00-189.00 ! Roggeukleie 102.50-105.00 
Preis für 1000 kc 
Verlag u. Druck: Heinrich Möller Söhne. 
Rendsburg. 
Chefrcdaktion u. Berlagsleitung: F- e r d. M ö l l e r. 
Berantwortlich für Leitartikel: F- e r d. Müller. 
Politik: Adolf Gregori. für den aUqcmei- 
nen Teil und Feuilleton: Herbert Puhl- 
mann, für den wirtschaftlichen Teil: Dr. Job. 
& o f ä), für den provinziellen und örtlichen Teil: 
Karl Müller, alle in Rendsburg. — Ber 
liner Schriftleitung: Berlin-Charlotten- 
bürg 9, Gotha-Allcc 19. Fernsprecher C. 3 
Westenö 830. 
ZrmWsrMsisMruW. 
Am Dienstag, dem 2«. April 1932 werben öffentlich meist, 
bietend gegen Barzahlung versteigert: (393 
ü) um 8 Uhr vormittags in Remmels tSŞmelstà Balm- 
hosswirtschaft): 1 Anzug, 
d) nm 8 Uhr in Barlobe (Sammêelle Ģastwirtschaft).- 
1 Schrank, 
c) um 8.43 Uhr in Ostcrstedt (Sawmelstelle Bahnhofs-, 
wirtschaft): 1 Trittnähmaschine, 
d) um 9.13 Uhr in Tndenbiittel (Sanrmelstelle Rathgens 
Wirtschaft): 1 Stark«, 1 Wagen, 
e) mn 10 Uhr in Seefcld (Sķinelstellk. Boies Wirtschaft): 
1 Trittliähmaschinc, 
f) um 10.30 Uhr !n LLtjenweflrdt (Sammelsklle Enges, 
lands Wirtschaft): 1 Eosa, 
8) um 11.39 Uhr in Schenefeld (Sammelste-lle Tiinm« Gast- 
hof): 1 Wagen, 1 Schreibtisch. 
Fesefctdt, Obergerichtsvollzirher in Hohemocfledt. 
280-388 lîîeïec FtMalmlsis. 
600-Millimeter-Spnr, 65 Milli meter hoch mit 6—8 Kipploren, 
Kubikmeter, sofort zu kaufen gesucht. sggl 
Elans Bftbe«, BarigajMst, WilhelwsttzÄ S,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.