Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 2)

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SŖert den NaļionaşşozîŞWen ttttfb dem Zentrum 
(einschließlich der Bayerischen Volkspartsi) stehen, 
schmelzen infolge ihrer Zersplitterung mehr und 
mehr zusammen. Die Versuche àer Zusammen- 
fasiung sind gescheitert. So bleibt, wenn ich wicht 
tatenlos zusehen will, daß die heimatlos ge Worde 
nen Teile des nationalen Bürgertums der Politik 
ganz verloren gehen, oder in Parteien abwandern, 
in denen unser politischer Eestaltungswille keinen 
Raum hat, nur übrig, die Sammlung in einer die 
ser Parteien selbst zu versuchen. Dafür kommt aber 
praktisch, so wie die Dinge heute liegen, für mich 
nur die Deutschnationale Dolkspartei in' Betracht, 
weil sie allein noch ein größerer politischer Macht 
faktor ist und weil nur sie gegenüber der Frage 
„Wie steht sie zur Sozialdemokratie?" eine ein 
deutige, programmatisch und praktisch übereinstim 
mende Haltung in ihrer Gesamtheit in den letzten 
Jahren eingenommen hat und einnimmt. In der 
Gefahrenlage, in der sich das Bürgertum heute 
befindet, muß das Gemeinsame der von uns allen 
vertretenen bürgerlichen nationalen Weltanschau 
ung höher stehen, als das Trennende konservativer 
oder liberaler Erundauffaffung. Ich behaupte be 
sonders, daß es heute gerade auf dem Gebiet des 
Kulturlebens über alles Trennende hinaus gilt, 
die gemeinsame Grundlage des kulturellen Lebens 
überhaupt, die christlich-deutsche Weltanschauung, 
gegen religionslosen Sozialismus zu verteidigen. 
Ich faffs meinen Entschluß in diesem Augenblick, 
weil die Beobachtungen, die ich in den letzten 
Wochen überall gemacht habe, mich überzeugt ha 
ben, daß höchste Gefahr im Verzüge ist. 
* 
Auf einer Versammlung öer Staatspartci 
tn Altona erklärte u. a. 
Reichsminister Dr. Dietrichs: 
»Das Reich steht heute im Endkampff um die Ab- 
rechnung des Krieges. Das Moratorium ist am 1. 
Juli abgelaufen, ober Deutschland wird nach dem 
1. Juli nicht mehr zahlen. Wenn ich, der zuständige 
Finanzminister des Deutschen Reiches dos schon ous- 
sprechen darf, ohne daß es zu unternationalen Der- 
Wicklungen kommt, dann kann man dies als Beweis 
dafür ansehen, daß auch drn Staatsmännern der 
anderen Länder die Sachlage ziemlich klar geworden 
fein muß." Ausführlich ging Minister Dietrich so- 
dann auf di« Ursachen des Juli-Zufammenbruches 
und die daraus erwachsenen augenblicklichen Der- 
hSltniffe ein. Die Reichsregierung habe den Groß 
banken 0,5 Milliarden Mk. zahlen müssen, damit sie 
nicht zusammenbrachen. Außerdem habe das Reich 
120—130 Genossenschaften fortgesetzt stützen müssen, 
deren Zusammenbruch die Vernichtung des gesamten 
Handwerkerstandes làutet hätte. Aber das selb 
ständige Unternehmertum des Mittelstandes müsse 
geschützt werden, denn es habe sich als das stärkste 
Fundament des Volkes erwiesen. Der kommende 
Winter werde noch schwerer sein als der vorausge 
gangene. Ob wir ihn überstehen, hänge von der Be. 
reinlgung der internationalen AtmnGhäre ab und 
von der Lösung des ArbeitslosenprobieNs. Auf der 
Lousanner Konferenz im Juni müsse verschwinden 
k«r Zustand des internationalen Mißttaucns, dann 
werde es schon in den nächsten Tagen hunderttau- 
'ende von Arbeitslosen in Deutschland weniger ge 
ben. Zum Schluß wandte sich der Minister gegen die 
Schürung der Unruhe im Reich. Die Jugend sollte 
nicht zerstören, sondern aufbauen helfen. 
* 
Ueber die Frage öer 
MH§îfZbefchŞnF 
ķm allgemeinen nnö im besonderen in Schles 
wig-Holstein äußerte sich auf einer Kundge 
bung 
öer Gauleiter öer NSDAP, !tt Schleswig. 
Holstein Lanötagsabgeordneter Lohse 
Er führte n. a. hierbei aus: „Arbeit fei in so 
großem Maße in Deutschland vorhanden, daß die 
6,5 Millionen Arbeitslosen, wenn auch nicht alle 
sofort, so doch ein hoher Prozentsatz Beschäftigung 
erhalten könnten, so daß damit auch die Rot des 
gesamten Mittelstandes behoben werden könnte. Ein 
großer Teil unseres deutschen Volkes, vor allem in 
den Großstädten und mittleren Städten, brauche 
notwendig Kleidung, sei aber nicht in der Lage, sie 
zu kaufen, und so liege die Textilindustrie brach. 
Dem Landwirt fehlen Kunstdünger umb londwirt- 
schastliche Maschinen. Auch er hat kein Geld zum 
Kaufen, denn seine Produkte werden zu gering, oft 
unter dem Gestehungspreis, bezahlt. Die Folge da 
von ist, daß die landwirtschaftliche Maschinenindu- 
strie und die Kunstdüngerwerke brach liegen. Haus- 
reparaturen müßten schon seit zehn Jahren ge 
mocht werden. Dem Mittelstand aber fehlt das Geld, 
Handwerker und Bauarbeiter zu bezahlen. Es han 
delt sich also darum, Arbeit zu schaffen, um so den 
Kreislauf der Wirtschaft wieder in Gang zu brin- 
zen. Don den heutigen Matchhabern ist nichts ge 
tan worden, um die Arbeitslosen in Erwerb zu 
dringen. Sie konnten nichts tun, weil sie sich vom 
!Sold abhängig inachten. Cs ist ein Unding, mit dem 
Gelde der Hochfinanz Arbeit schaffen zu wollen, da 
dw dafür aufzubringenden Zinsen eine rationelle 
Wirtschaft unmöglich machen. Die Arbeitsbeschaf- 
sungsfrage kann nur nach dem Plan der National- 
;mit einer eigenen nationalen Währung 
gelöst werden, dann lassen sich auch die großen und 
notwendigen Arbeiten durchführen. 
In Schleswig-Holstein 
küßten viele, viele Kilometer Landstraße erneuert 
»der neu gebaut werden. Die Frage der Eiderregu- 
lierung wird von Jahr zu Jahr dringlicher. Immer 
»ueber brechen die Fluten in dos Land ein und 
»ringen der Landwirtschaft großen Schoden. Das 
Projekt der Eiderregulierung ist ausgearbeitet, aber 
tie Arbeit wird nicht angefaßt/ An der Westküste 
Schleswig-Holsteins hat das Meer weite Strecken 
ļLuen Landes angeschwemmt, das nur der Cindei- 
Ä? JU°twT sSlfsST’ÎS'Sî P' .Ģà à-. ->-» I öffentliche -s»sr«ers°mmI»»g-„ «àĢ 
b°»ļ. »I- à !» so lmkauch .«fjÄ 4 SfcÄSTn ta«S.ÄÏÏ2 Ņ-oļn-r Polizeipräsident Gķ 
I!"..-?""" »-Ģ. Reich produktive Arbeltsmög. „ach fc, SB«?!™ -I«, Miàch-Iļ-rĢ-ng' £ 
lichkàn vorhanden. Durch Hochwafferschutz, Urbar» 
machung von Oedlanb, durch die Trockenlegung des 
Haffs könnte so viel Neuland gewonnen werden, 
daß man durch intensive Bewirtschaftung das deut. 
şche Volk allein ernähren kann. Die Sozialdemokra- 
tie fordert heute noch Weltwirtschaft. Sie hat nicht 
begriffen, daß uns gerade die bisher betriebene Welt. 
wirtschaft in die Katastrophe hineingetrieben hat. 
Das Ausland braucht unsere Industrie nicht mehr, 
denn die Staaten, die unsere größten Abnehmer 
waren, haben eigene Industrien aufgebaut iund 
schließen sich. wie zum Beispiel England, durch 
Zollmauern von der Einfuhr ab. Sicher wird auch 
später noch Einfnhr und Ausfuhr notwendig fein, 
aber nicht als Hauptzweck unserer Wirtschaft, son- 
dern als Teil einer gesunden Nationalwirtschaft. 
Auch andere Völker drängen zur Nationalwirtschaft, 
und wieviel eher müssen wir dieses Ziel verfolgen, 
die wir ein armes und entrechtetes Volk sind. 
Deutsche Volkspartei und neue Frontbildung. 
Die „Nationalliberale Correfpondenz" erklärt: 
Im Anschluß an die Ausführungen des Führers 
Dlrtte zu bilden, die von den Sozialdemokraten, 
vielleicht aber auch von den Kommunisten geduldet 
würde. Es werden sogar bestimmte Namen für ein 
künftiges preußisches Kabinett in Umlauf gesetzt. 
Dis Deutsche VoKspartei erklärt, daß ihr von sol 
chen Absichten und solchen Besprechungen nicht das 
geringste bekannt sei. Jedenfalls ist mit keiner ein 
zigen Stelle der Deutschen Dolkspartei über eine 
derartige Frage verhandelt worden und die Deut 
sche Volkspartei würde es ablehnen, an Verhand 
lungen dieser Art teilzunehmen, wenn an sie eine 
entsprechende Anregung ergehen würde. Sie be 
trachtet als das Ziel des Wahlkampfes die Her 
stellung einer klaren nationalen Mehrheit des 
Landtages und einer Regierung, die in keinerlei 
Beziehungen zur Sozialdemokratie steht. 
* 
35 erheblich Verletzte. 
SssWachlen m München. 
TU. München, 23. April (Eig. Funkmelbg.) 
Die Eiserne Front hatte am Freitag drei 
sinski als Hauptredner angemeldet war. Wäh 
rend die Versammlung im Wagnersral ohne 
Störungen durchgeführt wurde, kam es im 
Hackerbräu-Keller bereits vor dem Eintreffen 
des Hauptredners zu einer schweren Schläge 
rei, die, wie die Polizei Mitteilt, durch natio 
nalsozialistische Zwischenrufer ausgelöst wur 
de. Eine Anzahl Versammlungsbesucher wurde 
hierbei durch Herabwerfen von Biergläsern 
von der Galerie durch die Angehörigen der 
Eisernen Front erheblich verletzt. Auch im 
Löwenbräukeller, in dem Polizeipräsident 
Grczesinski anschließend sprach, kam es wäh 
rend des Referats im rückwärtigen Teil des 
Saales zu einer schweren Schlägerei zwischen 
Nationalsozialisten und Neichsbannerleuten, 
wobei mit Biergläsern, Stühlm, Stahlruten 
usw. zugeschlagen wurde. Von den zahlreichen 
Verletzten mußten 35 Personen mit mehr oder 
minder schweren Verletzungen in Kranken 
anstalten eingeliefert werden. Bei einem Ver 
letzten besteht Lebensgefahr. 37 Beteiligte 
wurden verhaftet. 
Verschleppung in Gens — Şsoîg Tarêims. 
Itoftif -re «ßmpsMfchm Lsge. 
Ņsrrm Schwierrgksiten auf tn ^nbutkonfsrerrz entgegen. — Vrnmng soff, englischer 
MĢrmg Mssķge, in ö§r TràWĶge âstâgkêit bàràt hnben. 
-st Auf dem Instrument der Abrüstungskon 
ferenz in Genf wird seit gestern piano, wenn 
nicht pianissimo gespielt. Es ist unverkenn 
bar, daß die Franzosen unter Tardieu der 
nächsten Strecke der Entwicklung der Abrü 
stungsfrage, die im ganzen ja blutwenig Hoff 
nung bietet, ihren Willen aufgezwungen ha 
ben. Taröieus Arbeit hinter den Kulissen hat 
ihre Wirkung getan, so daß es am Freitag in 
der Frage der schweren Angriffs- 
w a f f c n zu einem sog. Kompromiß kam. Eine 
Entschließung, die auch die deutschen Vertre 
ter mitmachen zu sollen glaubten, besagt in 
haltlich lediglich, daß noch keine Entscheidung 
gefällt^ wurde und das Thema der schweren 
Angriffswaffen später im Zusammenhang mit 
den internationalen Streitkräften noch ein 
mal eine Rolle spielen werde. 
Ter französische Ministerpräsident hat also 
die Genugtuung erhalten, die er im Hinblick 
auf, die W a h l e n i n F r a n k r ei ch Anfang 
Mai braucht, und die Pariser Presse zeigt sich 
nunmehr einigermaßen befriedigt. Tardieu 
geht überhaupt jedweder grundsätzlichen Fest 
legung aus dem Wege, bevor die französi 
schen Wahlen stattgefunden haben, und er ge 
winnt Zeit, wie in der Abrüstungs- so auch in 
der Tributfrage für Frankreichs macht 
politische Interessen zu sorgen. Als Druck 
mittel gegen England bedient man 
sich des Flottenabkommens, das ohne den 
französischen Beitritt auseinanderplatzen mutz. 
Wie England, so ist auch Amerika gerade 
an einem Flottenabkommen besonders inter 
essiert. 
Bezeichnend ist es für den Zusammenhang 
der Dinge und Fragen, daß die englischen 
Vertreter gestern in die Verfälschung ihres 
Antrages und die Verschleppungs- 
Methode, über die sich nur der Russe Lit- 
winow lustig machte, einwilligten. Eine für 
Deutschland besonders unselige Auswir 
kung englischer Nachgiebigkeit hinsichtlich der 
Tributfrage, welche in Lausanne im Juni zur 
Erörterung steht, liegt wieder im Bereich der 
Möglichkeit. Schon spricht man in England 
angesichts der französischen Unnachgiebigkcit 
gegenüber endgültiger Lösung der Tributfrage 
einzig von einer Ausdehnung des Moratori 
ums.^ Auch hält man noch immer an der Ver 
knüpfung der alliierten Kriegsschulden mit 
dem Tribut insofern fest, als man die Schul 
denzahlung an Amerika abhängig machen 
möchte von den deutschen Zahlungen. Nicht 
nur Amerika, sondern vor allem Deutschland 
hat sich stets grundsätzlich gegen diese Ver 
quickung gewandt. 
Der Aufriß der Lage zeigt, daß Deutschland 
größte Schwierigkeiten auf den 
k o m m e n d e n K o n f e r e n z e n ins Auge 
zu fassen hat. Es geht um das durch deutsche 
Lebensfragen erzwungene Nein bezüglich 
weiterer Tributzahlungen. Das deutsche Volk 
will auf dem Weg in eine bessere Zukunft 
nicht mehr auf die Felslast der Tribute stoßen, 
und cs will, wenn auch nur Schritt um Schritt, 
seinen Platz an der Sonne als gleichberechtigte 
Nation wiedergewinnen. Hoffentlich wird es 
sich bis zu den großen außenpolitischen 
Entscheidungen über seine Angelegen 
heiten im Innern soweit im klaren sein, daß die 
Gegenseite in deutschen Grund- und Lebens 
fragen sich einem entschlossen geballten deut 
schen nationalen Willen gegenübersteht. 
du Aufschub in taf 
stellt sich darin dar, daß Tardieu sich auf dem 
Rückweg nach Paris befindet, der amerikani 
sche Staatssekretär Stimson für einige Tage 
in die Berge geht und Grandi längeres Wo 
chenende in Rom macht. Auch Macdonald hat, 
wie verlautet, Ruhebedürfnis für einige Tage. 
Vor Mitte nächster Woche sind keine neuen 
Verhandlungen zu erwarten. Brüning hatte 
gestern wieder eine längere Unterredung mit 
Tardieu. Es soll dabei nicht nur über das 
Abrüstungsproblem, sondern auch über Tri- 
but- und Donausragen gesprochen worden 
sein. 
An nenesten Meldungen verzeichnen wir 
die folgenden: 
Englische Stimmen, 
Ängehüche Erklärungen 
TU. London, 23. April. (Eig. Funkmeldung.) 
„Daily Herald" zufolge hat Reichskanzler 
Brüning in den Unterredungen betont, daß 
Deutschland nach Ablanf des Hoovermoratori- 
NMs die Zahlungen nicht wieder ansnehme 
und auch die bisherigen Abmachungen für eine 
Verlängerung des Moratoriums nicht wieder 
holen könne. Während des Moratoriums habe 
sich die deutsche Schuld monatlich um 148 Mil 
lionen erhöht. (Die gestundeten Beträge sollen 
später ja auch gezahlt werden! Schriftl.j 
Deutschland könne diese Schuld ehrlicherweise 
nicht anerkennen, da kerne Aussicht auf Rück 
zahlung bestehe. Er habe darauf bestanden, daß 
die Lausanner Konferenz Deutschland die 
Möglichkeit zu einer wirklichen Wiedererho 
lung und nicht nur eine Atempause geben 
müsse. Brüning habe sich ferner für die Mit 
arbeit an jedem Donauplan bereit erklärt, 
der keine politischen Ziele verfolge, und der 
die Aufrechterhaltung des deutschen Ausfuhr 
handels ermögliche. 
„Daily Mail" berichtet, daß Macdonald in 
seinen vertraulichen Unterredungen mit den 
Führern der Abordnungen die Abrüstungs- 
frage überhaupt nicht berührt, sondern sich mir 
der finanziellen Wiederaufbanarbeit befaßt 
habe. Zweifellos hänge viel von Deutschland 
ab. Wenn es Macdonald gelingen werde, 
Brüning von dem „eitlen Gered" über Diktat 
frieden und die unerträgliche Belastung rmt 
Tributrahlungen abzubringen, so habe er ei 
nen großen Erfolg errungen und einen gewal 
tigen Fortschritt zustande gebracht. 
Jm wenigen Zeilen. 
Der frühere sozialdemokratische Staatsmi 
nister von Mecklenburg-Schwerin, Asch, ist, 
57 Jahre alt, in Rostock gestorben. Er war seit 
1919 Präsident des Mecklenburg-Schweriner 
Landtages und bekleidete von da ab bis 1923 
und von 1926 bis 1929 das Amt des Finanz- 
ministers. 
» 
Bei einer Arbeitslosenkundgebung vor dem 
Rathaus in N e w y o r k kam es zu Zusam 
menstößen mit der Polizei. Vierhundert Poli 
zisten zu Fuß und zu Pferde trieben mit 
Gummiknüppeln die Menge in die Flucht. — 
Auch in Philadelphia wurden mehrere 
Personen verletzt als die Polizei eine Kund 
gebung sprengte. 
* 
In Köln wurde ein Kommunist festge 
nommen, der geständig ist, im Januar in 
einer Sprengstoff-Fabrik in Troisdorf 7400 
Sprengkapseln gestohlen zu haben. 
* 
Wegen fortgesetzter Unterschlagung wurde 
m Lübeck der 65 Jahre alte Angeklagte 
Grünau zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis ver 
urteilt. 
* . * 
Dr. Goebbels schwer erkrankt! 
In öer gestrigen Versammlung der Natio 
nalsozialistischen Partei im Sportpalast, in 
der Adolf Hitler sprach, machte die Partei 
leitung bekannt, daß der Berliner Parteivor« 
sitzende Dr. Goebbels schwer erkrankt sei. 
Eine Kampfschrift Lndendorffs. 
TU. Berlin, 22. April. Unter dem Titel 
„Heraus aus dem braunen Sumpf" ist eine 
Kampfschrift General Ludendorffs erschienen, 
worin dieser an Hitler und der NSDAP, 
scharfe Kritik übt. Bezeichnend ist die Schluß 
folgerung: „Deutsche Männer und deutsche 
Jungen, zieht euch wieder weiße Hemden an!" 
Bei rheumatischen Leiden, bei Schmerzen 
in den Gelenken und Gliedern sowie bei Kopfweh 
haben sich Togal-Tabletten hervorragend bewährt. 
Absolut unschädlich! Ein Versuch überzeugt! Fra 
gen Sie Ihren Arzt. In allen Apotheken. Er 
mäßigter Preis Jl 1,25. 
12, 8°.-» Lith., 0,46»,° Chi«., 74,3».% Aeîd. «est. «süe 
Eegff ŅMķWMŞs. 
polWfàM mil der MrffchgflskŞ 
ms ŞŞZnng verschwunden. 
Schleswig, 22. April. Auf Veranlassung der 
Schleswiger Polizei w! rdein Polizeiobersekre 
tär D. gesucht, dr unter Mitnahme einer grö 
ßeren Geldsumme und der Geldschrantschlüs- 
sel verschwunden ist. Bisher fehlt von ihm jede 
Spur. Der Verschwundene hatte die Kasse der 
Wirtschaftsstelle der Schutzpolizei in Schles 
wig zu verwalten. Als er morgens nicht zum 
Dienst rschien und auch in seiner Wohnung 
nicht anzutreffen war, schöpfte man Verdacht 
und ließ den Gcldschrank aufschweitzen.Der 
kehlende Betrag wird nicht genannt, jedoch 
soll er recht erheblich sein. 
MeķîerbmÄķ. 
Für das mittlere Noröüeutschlanö: im Osten 
noch keine wesentlichen Aenderungen, im 
Westen und Süden leicht veränderlich und 
etwas kühler. 
LGe Sîoîtefîiageîi rwm SonnaSeatî* Jìariiî 
Hamburg, den 23. April 1932 
Getreide (Preise in RM, per 50 Kg.) 
Weizen franko bambura - 
Weizen ab inland, Station 
Rogaen franko Hambura 
Roac-en ab inland. Station 
Wintergerste ab Meckr./kwlft./öann.--- 
Sommeraerite ab Meckl.Holst.Gann.-- 
Donauaerste kwaşr. Hbg. unverz. loko 
'aşer franko Samstura - 
«aller ab inland, Station 
Futtermittel kPreNe in RM per 30 >4a 
13.35-13 40 
13 05—13.10 
10.45-10.50 
10.25-10 30 
9.00— 9.10 
9.30— 9.40 
5.50— 5 55 
8.90 - 9 00 
8.40— 8 60 
prrt ) 
Wei-enkleir inland 
^eizenşi. ini mor 
o'ogaenkleie inland 
Waitzkl. afri* nee* 
"Winck.ş.ar'-.IWiM 
"otoekn^en „ 
Raprkuş'en „ 
5.85 
0.15 
520 
5.30 
6.00 
4.00 
'^rWubk. <5arb./W. 
»ein*. S>ar8l^Wibb. 
"einkn^enm.37"<> .. 
oreisb-Mebc IMW'o 
iNaumrv.-S-M 50% 
6 05 
6.0C 
5.30 
.5 90 
a 20 
4 35 
5 60 
Meh! (Preise in RM. per 188 Kg) 
45 50 
40.00 
28.50- 30.25 
22.25—23.75 
Auszuamebl hiesiger Mühlen 
Räckermebl „ „ 
Roņaenteinmehl» 
Roagengrobm. „ 
Tendenz: (Setreibe ruhig, Fullermlttk' ruhig. Mehl ruhig 
¥ * 
Berliner GetreidLfrühRmrLt 
v«m 23. April 1932. 
Tendenz! Stetig. 
L0«.zcu....262,Sb—264 50 
Roggen.... HKOO—20C.0O 
Wintergerste 172.CO-189.00 
tzaser 161.10—166.00 
WchmkIeie.116.00-118 50 
RoggEeie 105.00-107.50
	        
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