Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 2)

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*Ä SahrģLLg ? Nr. W / Zweites Blatt. 
DMeswķg.ķioMàļsihk 
LanbeĢitung 
Reņôsd"ļşş Nmedtalt 
Montag, de« 18. April 1932. 
Festtags- und Arbeiterrttckfahrt- 
katteu zu Pfingsten. 
Tie Reichsbahndirektion Altona teilt mit: 
Um Erholungs- und Besuchsreisen zu er 
leichtern, werden auch zu Pfingsten Festtags 
rückfahrkarten in allen Reichsbahnverbindun- 
gen ausgegeben, für die die Ausgabe von 
Fahrkarten des, gewöhnlichen Verkehrs mög 
lich ist. Für Verbindungen, in denen keine 
fertiggedruckten Sonntagsrückfahrkarten auf 
liegen, werden durchgehende Festtagsrückfahr 
karten ausgeschrieben. Ta das Ausschreiben 
der Festtagsrückfahrkarten eine gewisse Zeit in 
Anspruch nimmt, bittet die Reichsbahndirektion 
besonders, die Karten spätestens am zweiten 
Tage vor Antritt der Reise zu lösen oder zu 
bestellen, damit der Fahrkartenverkauf rei 
bungslos durchgeführt werden kann. Bei spa 
teren Bestellungen ist unter Umständen die 
Ausführung nicht mehr gesichert. 
Die Festtagsrückfahrkarten gelten: 
Lnr Hinfahrt nur an den Tagen vom Mittwoch, 
11., bis zum Montag, 16. Mai, einschließlich 
ldie Hinfahrt muß am Montag, 16. Mai, 24 
Uhr beendet sein), 
êttt Rückfahrt nur an den Tagen vom Freitag, 
13. Mai, 12 Uhr bis Montag, 23. Mai, ein 
schließlich (die Rückfahrt muß am 23. Mai 24 
Uhr beendet scins. 
Die Benutzung von FFD.-, FD.-, Schnell- und 
Eilzügen ist gegen Zahlung der tarifmäßiger» 
Zuschläge unbeschränkt zugelassen. 
Am Sonnabend, 21., und Sonntag, 22. Mai, 
werden nur die auch sonst an Sonntagen be 
stehenden Sonntagsrückfahrkarten ausgegeben, 
jedoch wird die Gültigkeit dieser Karten für die 
Rückfahrt ebenfalls bis zum Montag, 23. Mai, 
24 Uhr ausgedehnt. 
Die Arbeiterrückfahrkarten gelten ebenfalls 
wttt Mittwoch, 11., bis zum Montag, 23. Mai, 
und zwar zur Fahrt nach dem Wohnort au 
allen Tagen vom 13.—23. Mai einschließlich. 
Me Entfernungsgrenze von 250 Kilometern 
«rrü für die in der Zeit vom Mittwoch, 11., bis 
Montag, 18. Mai gelösten Arbeiterrückfahr 
karten aufgehoben. 
Wahlversammlung der NSDAP. 
Der Kampf um Preußen. 
Noch nie ist das deutsche Volk so stark zur poU- 
tiischen Mitarbeit und politischen Mitverantwor 
tung durch Abgabe der Stimme herangezogen wor 
den wie in den letzten Wochen. Zweimal ging der 
Kampf um die Besetzung des höchsten Amtes, das 
die deutsche Republik zu vergeben hat. Kaum ist 
die Entscheidung gefallen, so setzt der Kampf er 
freut mit voller Heftigkeit ein. Die Entscheidung 
für Deutschlands Zukunft, die bei der Reichsprä- 
şidentenwahl noch nicht fallen konnte, soll und muß 
jetzt Me Preußenwahl bringen. Der Kampf um 
Preußen wird darum noch härter sein als der 
Kampf um die Reichspräsidentschrft. Sonnabend- 
àîîd hielt die Ortsgruppe Rendsburg der N.S. 
die erste Wahlkundgebung im Schützenhof 
die wiederum den üblichen guten Besuch auszu 
weisen hatte. Es sprach Pg. Hinkler. M. d. L.. 
Potsdam. Er führte aus, daß durch die Wahl die 
des deutschen Vaterlandes nicht behoben wür- 
Şie gebe aber die Möglichkeit, daß durch die 
^""wenabgabe für eine Volksbewegung, die be 
tn» verantwortungsfreudig und veraniwor- 
die die Geschicke des deutschen Volkes in 
. ^^ņd zu nehmen, eine Aufwärtsentwicklung 
, "" ^»treten kann. Man verspricht nicht ein- 
ņen Ständen etwas, wie es früher bei den Jn- 
ere,,enparieien geschah, man fordert vielmehr von 
em Einzelnen, dag er mit Hand anlegt, denn 
r ŗ, wenn wir selbst den Willen und die Kraft 
ļmbeit, für unser Volk zu arbeiten, kann eine Bes- 
,, ^g^eintreten. Bei dem Starken aber steht Gott, 
ïrk ņņi Şottes Segen wird es gelingen, das deut- 
Schicksal zu meistern. 
Der Redner besĢftigte sich sodann mit dem 
Preußen, wie wir es heute vor uns haben. Die 
marxistische Herrschaft in Preußen hat uns viel 
Ursprachen, aber nichts in die Tat umgesetzt. Was 
»n gebracht hat, taugt nichts. Wenn dem 
--Marxismus der Kampf angesagt wird, so gilt die- 
i^r Kampf nicht den deutschen Volksgenossen, die 
Aufgrund großer Versprechungen den Führern ins 
Ģaru liefen, sondern nur den Führern, als den 
Alleinschuldigen am deutschen Elend. Dem vom 
Marxismus vertretenen Materialismus setzt man 
llluheuden Idealismus entgegen. Man gibt dem 
Pol'k einen neuen Glauben, eine neue zukuuftwei- 
lende Idee. Der marxistische Sozialismus, der in 
Preußen herrschend war, wollte angeblich die In 
teressen der Aermsten und der vom Kapitalismus 
Unterdrückten vertreten. In Widerspruch dazu 
sieht die ungeheuer angewachsene Zahl der Ar 
beitslosen, in Widerspruch dazu steht ferner die 
Zerschlagung der Tarife durch die vierte Notver 
ordnung, die nur unter Beteiligung ber S.P.D. zu- 
àà kommen konnte. Dadurch hat die S.P.D. 
Rendsburg, den 18. April 1932. 
selbst das Darifrecht und die Schutzovganisation 
zerschlagen, hat den Lohn der Arbeiter auf Jahre 
zurückversetzt. Der Nationalsozialismus denkt nicht 
daran, die Gewerkschaften zu zerschlagen. Er wird 
sie nur aus der Politik herausführen und sie wie 
der zur Interessenvertretung der Berussstände 
machen. Auch die erlassene Notverordnung gegen 
die Doppelverdiener, die ebenfalls nur unter'Assi 
stenz der S.P.D. zustande kanr, hat sich vor allem 
gegen diejenigen ausgewirkt, die an sich schon nicht 
genug zum Leben haben. Sie trifft vor allenr die 
Rentner, Invaliden, die Hinterbliebenen, ja sogar 
die Kriegsblinden, indem man ihnen die Zulatz- 
renten streicht. Der Redner belegte seine Ausfüh 
rungen anhand von Zahlenmaterial. Er ging ab 
schließend auf den preußischen Etat ein. hierbei 
interessiert vor allem, daß der preußische Etat eine 
so hohe Schuldenlast aufweist, daß allein fast 14» 
Millionen Mark jährlich an Zinsen aufgebracht 
werden müssen. Ein besseres Beispiel für die Zins 
knechtschaft kann nicht angeführt werden. Trotz der 
hoheir Schuldenlast ist es aber nicht gelungen, die 
Grundursache der Not, nämlich die Arbeitslosigkeit 
durch Arbeitsbeschaffung zu ändern. Es wird dies 
einer nationalsozialistischen Regierung vorbehlal 
ten bleiben. Au dem Beispiel der Pädagogischen 
Akademien zeigte der Redner, wlie die bisherige 
preußische Regierung nur für den Tag Politik ge- 
nmcht hat, nie aber in großen Zusammenhängen 
und auf große Sicht. Von ben 15 eingerichteten 
Akademien wurden 8 jetzt gestrichen, da der Staat 
die finanzielle Belastung hierfür nicht mehr tragen 
kann, trotzdem bereits Millionenbeträgie in die 
halbfertigen Bauten gesteckt wurden. 
Der Nationalsozialismus will einen großen sau 
beren Staat ausbauen und ein einiges deutsches 
Volk schaffen, das die Arbeit als Lebensinhalt hat. 
^n diesem Sinne wird der Kampf um Preußen 
gĢhrt, .der nicht nur das Schicksal Preußens, son 
dern der deutschen Ration bestimmen wird. 
* * * 
* Metzer ein Einbruch in einen Bcrkauss- 
psvillo«. Die Diebe scheinen es in der letzten 
Zeit besonders auf die Bcrkanfspavillons'ab 
gesehen zu haben. In der Nacht zunr Sonn 
tag wurde in kurzer Zeit der fünfte derartige 
Einbruch verübt. Der Täter hat im Verkaufs- 
Pavillon irr -er Hindenburgstraße eine Scheibe 
in der Tür eingeschlagen and ist dann einge 
drungen. Gestohlen wurden kleinere und 
größere Packungen Schokolade verschiedener 
Marken und einige Bonbons. 
* Ein Einbruch wurde in der vergangenen 
Nacht gegen y 2 l Uhr in einen: Geschäft Ecke 
Kaiser- und Alte Kieler Landstraße verübt. 
Der Geschäftsinhaber wurde durch das An 
schlagen der Ladenglocke aus dem Schlaf ge 
weckt. Als er in den Laden eilte, sah er nur 
noch, wie eine Person in geduckter Haltung 
?' e "adenkasse war geöffnet und etwa 
4 Wechselgeld mitgenommen. Es kann sich 
nur nur jemand handeln, der mit den Ver 
hältnissen vertraut ist. Die Tür ist anschei 
nend mit einem Nachschlüssel oder Dietrich 
geöffnet. 
* In der Herberge zur Heimat fand unter Vorsitz 
von Senator Glien die Generalversammlung statt, 
in der über die Arbeit des Jahres 1931 berichtet 
wurde. Der wirtschaftliche Niedergang, der viele aus 
die Landstraße treibt, hat sich bemerkbar gemacht. 
Der Besuch hat sich wesentlich gehoben; andererseits 
waren die Einnahmen der Wandernden geringer, 
so daß sich der Wirtschoftsbetrieb nicht in dem glei 
chen Maße hob. Es übernachteten einschließlich der 
Schlafgänger 5250 Personen in 26 245 Schlafnäch 
ten (gegen 4933 und 20 635 im Vorjahr). Für Spei 
sen und warme Getränke wurden vom Hause ver 
ausgabt 14 770,52 RM. (gegen 12796,44 RM.), die 
sämtlich den Rendsburger Gewerbetreibenden zu 
gute kamen. Es wurden verzehrt rund 30 000 Liter 
Suppe. Zu der Suppe und dem Morgenkaffee leiste 
ten sich die Gäste etwa 110 000 Brötchen, während 
sie zu den anderen Mahlzeiten meist erbetteltes Brot 
verzehrten. Zu Weihnachten bekommen alle Gäste 
freies Quartier und festliches Abendessen und Mor 
genbrot unentgeltlich. In der Herberge befindet sich 
eine Jugendherberge, in der im Vorjahr 983 (gegen 
1092) Jugendliche übernachteten. Trotzdem die 
Preise sehr niedrig gehalten sind, weil die Herberge 
mit sehr geringem Personal und sehr kleinen Un 
kosten arbeitet, wurden doch erhebliche Summen 
vereinnahmt. An Schlafgeldern gingen ein 
10 759,40 RM. (gegen 8996,65 RM.). aus der Wirl- 
ichaft 15 003,60 RM. (gegen 13 845,60 RM.). Leider 
wird die stille, segensreiche Arbeit der Herberge in 
der Bevölkerung nicht genug gewürdigt. Die Zahl 
der Mitglieder des Herbergsvereins sinkt ständig, 
und an Mitgliederbeitrügen wurden nur 131 RM. 
(gegen 154 RM.) vereinnahmt. Da auf der Herberge 
noch 13 878 RM. Schuldenlasten und für Ergän 
zung und Instandsetzung des Inventars stets nicht 
unerhebliche Aufwendungen erforderlich sind, wäre 
tätiges Interesse weitester Kreise für die Arbeit 
dringend erwünscht. Es wird gebeten, den betteln 
den Wandernden kein Bargeld, sondern Herbcrgs- 
gutscheine zu geben, die nicht in Alkohol umgesetzt 
werden. Außer den Scheinen im Wert von 5 Pfg. 
werden jetzt auch Scheine im Wert von 2 Pfg. ver 
ausgabt. Sie sind zu beziehen in der Herberge 
(Fernfpr. 3185) und bei dem Schriftführer Herrn 
Aug. Claußen, Reventlowftr. 7 (Fernfpr. 2040). 
* Volksbühne. Nachdem mit Wüllncr der letzte 
große Darsteller der hohen Meininger Schule der 
Schauspielkunst in Rendsburg gastierte, kommt in 
der nächsten Woche, Dienstag, beit 26. April, eine 
der ersten Kräfte der Moderne zu Worte, Agnes 
Straub. Zur Aufführung gelangt „Candida", Ko 
mödie von Bernard Shaw. Agues Straub kommt 
mit eigenem Ensemble und gastiert am Tage nach 
der Rendsburger Aufführung im Stadttheater in 
Kiel. Die Volksbühne hak, um sich der wirtschaft 
lichen Lage anzupassen und allen Theaterfreunden 
den Besuch der Aufführung zu ermöglichen, sehr 
mäßige Eintrittspreise angesetzt: Gal. 60 Pfg., 
2. Sp. 1,—, 1. Cp. 1,60, Logen 1,80. Es dürfte in 
der Provinz kein billigeres gutes Theater geben 
als das in Rendsburg; die Preise liegen teilweise 
unter denen der Kinos! 
* Frühjahrskuren. Wenn die Natur sich erneut 
und verjüngt, dann regt sich auch im Menschen das 
Bestreben, für Seele und Leib neue Kräfte zu ge 
winnen. Ueberlegung und Tradition haben den un 
bestimmten Drang in bestimmte Formen gebracht 
und ein wirkliches System von sogenannten Früh 
jahrskuren entwickelt, die den Zweck der Erneue 
rung des Körpers am vorteilhaftesten erfüllen. Für 
alle ist die beste Frühjahrskur das stundenlange 
Wandern in 28ald und Feld, wobei die Klcioung 
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viel Geld kosten und trotzdem gut aussehen 
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Heinrich Möller Söhne _ 
Druckerei der Landeszeitung, Rendsburg, Fernruf 2651 
âs àê- Ģedäd$$aal, 
Von der Anklage der Unterschlagung 
freigesprochen. 
mk. Unter der Anklage, baß er im Aufträge 
von Vollstreckungsgläubigern erhaltene Be 
träge unterschlagen und die in Frage kommen 
den Kontrollisten unrichtig geführt hat, stand 
am Sonnabend der frühere Gerichtsvollzieher 
kr. A., Erich N., vor dem Schöffengericht in 
Kiel zur Aburteilung. N. hat sein Amt in 
Rendsburg am 15. März 1930 angetreten, 
und hat es bis zu seiner Entlassung am 31. 
Juli 1931 innegehabt, abgerechnet die Zeit der 
Disziplinaruntersuchung. N. hat an Gehalt, 
Gebühren usw. durchschnittlich 750 NM. mo 
natlich bezogen, wovon er seiner auswärts 
wohnenden Frau 200 M. sandte und die glei 
che Summe ans ein von der Beamtenbank er 
haltenes Darlehen abtrug. Für Wohnung und 
Schreibhilfe hatte er monatlich 125 NM. zu 
zahlen. 
Bei einer Revision im März v. Js. kam es 
zu verschiedenen Beanstandungen seiner Ge 
schäftsführung, doch wußte N. ausreichende 
Erklärungen abzugeben. Eine weitere Revi 
sion im Mai führte zu einem Bericht an den 
Aufsichtsrichter in Rendsburg, der N. darauf 
eingehend vernahm. Es zeigte sich, daß N. ver 
schiedene Beträge nicht, wie es vorgeschrieben 
ist, binnen 24 Stunden nach Eingang an die 
Gläubiger überwiesen hatte, sondern erst 10 
bis 14 Tage später. In einigen Füllen waren 
den beteiligten Anwälten die Kostenbeträge 
zugesandt, nicht aber der Betrag der einge 
klagten Forderung. N. erklärte, hier müsse ein 
Irrtum vorliegen, das Geld sei überwiesen, 
und er fragte auch bei dem Gläubiger sowie 
bei dessen Rechtsanwalt an, ob das Geld ein 
gegangen sei, was verneint wurde. N. zahlte 
den Betrag dann späterhin ratenweise. 
Drei Fülle blieben nach, in denen angenom 
men wurde, daß N. die Beträge unterschlagen 
habe, um sie zunächst für sich zu verwenden. 
In der Verhandlung bestritt er dies mit Ent 
schiedenheit. Er gab zu, daß er vielleicht den 
Schuldnern gegenüber zu gutmütig und entge 
genkommend gewesen sei, und immer wieder 
Stundungen gewährt habe. So seien die Ber« 
hältnisse unklar geworden, und schließlich seien 
sie ihm über den Kops gewachsen, zumal er 
überlastet gewesen sei. Dies wurde in der Ver- 
handlung bestätigt und auch, daß vielfach von 
den Gerichtsvollziehern bei den heutigen 
schwierigen Verhältnissen nicht ganz genau 
nach den Bestimmungen vorgegangen werde. 
Der Staatsanwalt hielt aber in den fragli 
chen drei Fällen eine strafbare Verfehlung 
für vorliegend, weshalb er die Verurteilung 
des Angeklagten zu 8 Monaten Gefängnis be 
antragte. 
Das Gericht erkannte aber auf Freispre 
chung. Es war der Ueberzeugung, daß der An 
geklagte in ganz unglaublicher Weise gegen die 
dienstlichen Vorschriften gehandelt hat, und 
daß seine Entlassung zu Recht erfolgt ist, aber 
es erachtet nicht mit Sicherheit für erwiesen, 
daß er sich die fraglichen Beträge angeeignet 
hat. Seine Freisprechung erfolge jedoch nicht 
wegen erwiesener Unschuld, sondern mangels 
Beweise, 
so beschaffen sei, daß sie dem Licht möglichst Zutrüt 
zum Körper gestattet. Bei dielen Wanderungen ver 
gesse man nicht den Nutzen tiefer Atmung. Wer im 
Winter der Pflanzenkost entbehren mußte, der mche 
durch reichlichen Genuß von Gemüse und Obst sich 
jetzt schadlos zu halten. Alle mögen auch der Not 
wendigkeit der Hautpflege durch Waschung und Ba 
den, des Nutzens sportlicher Betätigung gedenken. 
— Wie weit man besondere Kuren durch Abfüh 
rung, Anregung der Nierentütigkeit, durch Schwitzen 
für gut hält, das muß in jedem Einzelfall beton- 
ders beurteilt werden. Der beste Rat ist in diesem 
Falle, sich mit dem Arzt zu besprechen. Indem die 
Reize der im Frühjahr durchgeführten Kuren die 
Arbeit der einzelnen Organe anregen, wird durch 
Kreislauf der Säfte und Wirkung der Nerven auf 
die inneren Absonderungen eingewirkt, die ihrer 
seits vom Körperlichen der Seele neue Schwingun 
gen verleihen. 
4- Keine Mittel mehr für Schülerwandernngei>. 
Der Preußische Minister für Volkswohlfahrt gibt 
einen Erlaß heraus, der sich wieder sehr zun: Rach- 
teil der schulpflichtigen Kinder auswirken wird. 
Durch Streichung der bisher zur Verfügung ge 
stellten Mittel für Schülerwandevungen t»tr.ï> vie 
len unbemittelten Kindern eine größere Schüler- 
wanderung unmöglich gemacht und selbst kleine 
Klassenwanderungen werden in Zukunft dadurch 
sehr erschwert und auf ein Mindestmaß herabge- 
drllckt. Der Erlaß hat folgenden Wortlaut: „Durch 
dis außerordentlich ungünstige Finanzlage des 
Preußischen Staates werden auch auf dem Gebiete 
der Jugendpflege und der Leibesübungen sehr er 
hebliche Einschränkungen notwendig. II. a. fallen 
die in meinem Haushalte bisher zur Verfügung 
stehenden Mittel für Schülerwanderungen rin 
Rechnungsjahr 1932 fort. Zu meinem lebhaften 
Bedauern bin ich daher nicht mehr in der Lage, 
Beihilfen für Schülerwanderungen zu bewilligen." 
— Das ist sehr bedauerlich. Man hätte schon frü 
her an anderen Stellen sparen sollen, dann brauch 
te es heute nicht auf Kosten der Gesundheit der 
Kinder zu geschehen. 
Pateutschau, 
zusammengestellt vom Patentbüro Johannes Koch, 
Berlin NO 18, Große Frankfurter Straße 69. 
Auskünfte bereitwilligst. 
Wilhelm Kopatz, Südcrbrarup, Kr. Schleswig. Nateln zur 
Vernichtung von Natten und dcrgl. Schädlingen. Erteiltes 
Patent. 
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David Werner, Elmshorn t. Holst. MUchvukauifskasten. 
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treide dienender Schlitten. Angemeldetes Patent. 
I. D. Möller, G. m. b. H., Wedel i. Holst. WinkeLncß- 
und geichengerät. Angemeldetes Patent. 
Was de* £ese* meint. 
CSrtftltttuns stritt Dir Sstcnnylln, Kittn SÄnOrik, lorotö t* Der Wenn» 
«uJüfct btn Lesern zur Besprechung von Angclegendeiieu allgemrrneu Sffeut. 
lichen 'Interesses zur Verfügung, vecwahri sich ober ausdrücklich dagegen, 
mit dem Inhalt »cniîfizicrļ zu iverden und übernimini dasur keinerlei Der- 
antwortuna. Sie dehäli sich vor. bei Einsendungen, die nach ihrer Anpchi 
à da» Mab des Sachlichen hinansaebrn. «orrektnren oarzuilehmc» 
Hilfe t«t not. 
Auf ficiu Staötmoor und dem Wilden Moo. 
haben sich Barackensiedler niedergelassen,^ die 
durch ihrer Hände Arbeit und Fleiß mit Spa 
ten und Schaufel sich Oedland, Heide und 
Moor urbar machen und kultivieren. Es sind 
meist Wohlfahrtserwerbslose mit Frau und 
Kindern, selbst ein Invalide, der kaum gehen 
kann, die sich an diese schwere Arbeit hercmge 
macht haben. 
Wir wohnen in Wohnbaracken, es mangel: 
an Kalk und Dünger sowie Saatgut. Wir möch 
ten gerne das Land bebauen, es fehlen aber die 
Mittel dazu. Die Unterstützung reicht kaum 
zum Lebensunterhalt. Wir bitten irnd fragen 
höflichst an, was gedenken die zuständigen Be 
hörden, Stadt und Kreis, zu tun, um diesen 
Siedlern auf die Beine zu helfen? Wir bitten 
um Hilfe und Unterstützung, damit wir unse 
ren Winterbedarf an Kartoffeln bekommen 
und ein kleines Schwein fett machen können 
für den kommenden Winter. Eile tut not! 
Die Siedler. 
* Mm i > ' ■ 
j Vereins-Anzeiger 
î 
feg r” 
Werein eifaem. SSesr 
für Rendsburg und Ul wage*: end. 
Am Mittwoch, dem 20. April 1932, abends 8V ä Uhr, 
Wersa mmlung 
im Vereinslokal. 88 
A . 11
	        
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