Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 2)

eine Neufestsetzung des Gastschulgeldes nsl- 
lvenüig geworden. Es wurde beschlossen, künf 
tig ein Gastschulgeld von 3 RM. pro Kind und 
Monat zu erheben. Außerhalb der Tagesord 
nung beantragte Ratnrann Eggers, nachtrag- 
Itd) auf die Tagesordnung den Punkt „Spar 
kassenangelegenheiten" zu setzen. Zur Begrün 
dung führte er an, daß der Bürgermeister sei 
nen (Eggers) Antrag, die bereits festgesetzte 
Tagesordnung nachträglich dahin zu ergänzen, 
daß eine Aussprache darüber, ob die Sparkasse 
unter der Leitung des jetzigen Rendanten ein 
gemeinnütziges oder ein gemeinschädliches städ 
tisches Institut ist, abgelehnt habe. Ter Bür 
germeister hob die sachlichen Gründe für die 
Ablehnung hervor und wies daraus hin, daß 
die Aufstellung der Tagesordnung allein seine 
Sache sei und nur durch eine Mehrheit der 
Stadtverordneten eine Aenderung der Tages 
ordnung vorgenommen oder durch ein Drittel 
der Stadtverordneten eine bestimmte TagcS- 
ordnung beantragt werden könne. Den Stadt 
verordneten war diese Rechtslage, die auch von 
der Aufsichtsbehörde vertreten wird, ganz neu. 
Bei der Abstimmung wurden für den Antrag 
Eggers nur 4 Stimmen abgegeben. Damit war 
der Antrag abgelehnt. 
wr. Stapelholm, '15., April. Kartoffcldieb- 
stählc. Das Hauptnahrungsmittel, die Kartof 
fel, ist in unserer Landschaft recht knapp und 
daher ein begehrter Artikel. Es wurden in der 
letzten Zeit in Bergenhusen viele Kartoffel- 
diemen von fremder Hand geöffnet nitd billig 
Kartoffeln „eingekauft". Jetzt mußte auch, der 
Landmann Peter Schlüter feststellen, daß sein 
Kartoffeldiemen in der Gemarkung Südcrsta- 
pel gewaltige Lücken ausweist. 
wr. Wohlde, 15. April. Ein Verkehrsunfall, 
der für die Beteiligten recht glimpflich verlief, 
ereignete sich gestern abend in unserer Gemar 
kung. Der Dienstkraftwagen eines höheren 
Polizeioffiziers befand sich auf dem Wege nach 
Schleswig, während aus entgegengesetzter 
Richtung ein Trekker mit 2 Anhängern gefah 
ren kam. In der Nähe der Jägerkate begegne 
ten sich beide Fahrzeuge. Da die Chaussee an 
dieser Stelle recht schmal ist, mußte der Kraft 
wagenfahrer weit ausbiegen. Hierbei geriet er 
auf der Grasnarbe mit dem rechten Vorderrad 
in ein Loch. Die Steuerung flog herum und 
der Kraftwagen sauste den Chausseegraben 
herunter. Glücklicherweise wurde der Wagen 
im Graben durch Weidengebüsch festgehalten, 
sonst wäre er unweigerlich in dicken Morast 
geraten. Die Insassen kamen mit dem Schrecken 
davon und konnten die Fahrt nach dreistündi 
gem Aufenthalt fortsetzen. 
id. Erfdc, 16. April. Der Listenführer der 
dentschnationaleu Bnlkspartei in Echleswig- 
Holsteiu, Miekverg-Quarnvek, sprach in öfsöi'.!- 
licher Wahlversammlung- Das Preußen 
Brauns, sagte er u. a., erkennen wir nicht an, 
uns ist der Staat Friedrichs des Großen Vor 
bild. Sauberkeit im Beamtentum, Sparsam 
keit, Pflichttreue sind uns erstrebenswert. Vor 
allem lehnen nur das Parteibeamtentum ab. 
Der 24. April ist der allerletzte Termin. Ge- 
Gardinen 
in großer Auswahl / Moderne 
24) Muster / Billigste Preise 
Maies Friciieiicfcl, itawesletll 
UL U. S. D. ct. P. 
§j Ortsgruppe Hohenwestedt 
Am Dienstag, dem 19. April 1932, abends 8 Uhr 
öffentl. Versammlung 
in der .Harmonie“ (Besitzer Fritz Kasch) 
Es spricht 53 
Pg. Gauleiter Lohse-Altona 
Eintritt 30 Pfennig Erwerbslose frei 
Erfde 
Annahme » Anzeiget« 
für die „Schleswig, 
HsMrin. Landes« 
zettung"zu Original« 
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ff. Reimers, 
Bäckermeister, 
Billiges 
Angebot 
Muschelkalk 
pro Zentner KM 2,— 
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Desinfektionsmittel f. 
Hühner 
p. Stieudose RM 0.56 
Cîiìnofafeleiîe» 
Kreis-Eier- 
SaBiaelsieUe 
e. 0. nt. b. H. 
Rendsburg (32 
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''auch machte, aber es dauerte nicht lange, da 
ivaren die mannigfachen Vorteile dieser gün 
stigen Einkaufsgelegenheit erkannt, vor allen 
Dingen von den Hausfrauen, und der Kreis 
der Abnehmer wuchs von Jahr zu Jahr, so 
daß nach einiger Zeit die ursprünglich vorge 
sehenen Räume nicht mehr ausreichten und 
eine Vergrößerung der Verkaufsräume vor 
genommen werden mußte. Heute ist die Kon- 
snmanstalt so populär, daß die Angehörigen 
der CarlShütte, ob groß oder klein, nur noch 
von „unserem Konsum" sprechen. Trotz bil 
ligst gestellter Preise konnte die Konsuman 
stalt infolge des großen Umsatzes den Werks 
angehörigen nach Jahresabschluß durch die 
Verteilung des gesamten Ueberschusses eine 
Dividende in bar zurückzahlen, die in den 
ersten Jahren 10 % betrug, in den letzten 
Jahren aber infolge der gewaltigen Lasten 
aitf 7 bziv. 6 % herabgesetzt werden mußte. 
Immerhin bcdeiltet das aber für den Käufer 
eine sehr beachtenswerte Ersparnis und es 
es ist nur zu verständlich, daß voll dieser gün 
stigen Einkaufsgelegenheit seit vielen Jahren 
ausgiebiger Gebrauch gemacht wird. 
Wenn heute auf ein 25jähriges Bestehen der 
Konsnmanstalt der Carlshütte zurückgeblickt 
werden kann, darin darf festgestellt werden, 
daß die Direktion der Carlshütte mit der Er 
richtung dieser Verkaufsstelle für die Beleg 
schaft des Werkes etwas besonders Gutes ge 
schaffen hat. Es ist deshalb auch zweifellos der 
Wunsch vieler, daß die Konsumanstalt der 
Carlshütte auch weiterhin zum Wohle der 
schaffenden Belegschaft und nhrer Angehörigen 
blühen und gedeihen möge. T. 
* . * 
Büdelsdorf, 15. April. Der Turn- und Spiel- 
uereiu „Glück Auf" e. V. veranstaltet als Abschluß 
der Winterarbeit am morgigen Sonntag, abends 8 
Uhr, einen „Turnerischen Festabend" im „Spitz- 
krug". Auch in diesem Jahre ist wieder eine reich 
haltige Festfolge zusammengestellt. Neben Geräte 
turnen wird auch neuzeitliche Körperschulung ge 
zeigt. Die Turnerinnen warten außerdem mit Gym 
nastik. Keulenübungen, Tänzen usw. auf. Für den 
musikalischen Teil sorgt die verstärkte Hauskapelle. 
î 
Vereins-Anzeiger 
Rendsiitrger Liedertafel von 1842 
Dienstag, den 19. April 1932, 87, Uhr: 
Mitglieder-Versaimlimg 
im „Arbeiterverein“ 
Anschließend: Sängarkonferenz. 
Das „Ehren-Album* des Vereins liegt 
daselbst von Mittwoch, 20. April b s incl. 
Freitag, 22. April, nachmittags 37, bis 57, Uhr zur 
Besichtigung aus. (9980) ' Oer Vorstand. 
GeneraT-Versammiang 
der Sciiweieegüße der 
Äiîsîädîsr Gärtca and Uaigeg. 
am Sonntag, dem 17. April 1932, nachmittags 4 Uhr 
im Lokale des Herrn J. Hint ichs, Altstädter Gärten. 
9971) Der Vorstand. 
Kriegerverein Wesferrönield. 
Versammlung 
am 18, April, abends 8 Uhr. (39) Oer Vorstand. 
R. B.V.-TrSbünen-Platz 
Sonntag, 17. April 1932, nachm. 3 Uhr: (9991 
Gelb-Blan Hie! Liga-R.B.V. Liga 
lH.S1iOeeii.IM lare.V .BMeMoil 
Turnerischer Festabend 
Turnen — Gymnastik — Tänze 
morgen. Sonntag, den 17. April, abends 8 llbr 
im „Spîtzkru-ļ" 9605 Eintrittspreis 0.60 KM. 
ScûUswify-ļlotdeÌH 
Aus Holstein 
Die Kandidaten für den Itzehoer 
Bürgermeisterposten. 
Präsentation am 2g. April. 
Itzehoe. 15. April. Die Kollegien beschäftig 
ten sich am Donnerstag mit der Bürgcr- 
meisterfrage und beschlossen, die fünf Bewer 
ber sich am 20. April in einer Versammlung 
mit geladenen Güsten vorstellen zu lassen. Tie 
Bewerber sind: Dr. Harm-Hamburg (für die 
SPD.), Dr. Löffler aus Sachsen (für die 
Nationalsozialisten), Tr. Klingholz-Allenstein 
(bürgerlich), Stadtrat Zimmermann (KPD.), 
Dr. Graevcn (Beamten). 
Polizeiliches Einschreiten gegen 
Nationalsozialisten. 
Die Kieler Polizei droht mit Verbot 
nationalsozialistischer Versammlungen. 
Kiel, 15. April. Das Polizeipräsidium teilt 
mit: „Nach Beendigung der gestrigen Kund 
gebung der NSDAP, in der Messehalle ver- 
suchten etwa 1000 Teilnehmer, zum größten 
Teil Mitglieder der aufgelösten SA. und SS., 
geschlossen in Richtung zum Polizeipräsidium 
zu marschieren. Am Lessingplatz wurde mit 
starken Polizeilichsten abgeriegelt und der 
Auflauf zerstreut. Wiederholt versuchten grö 
ßere Trupps, sich in der inneren Stadt zusam 
menzuballen und die Ruhe zu stören. In der 
Bergstraße rottete sich eine Menge von etwa 
300—400 Personen zusammen. Dabei wurde 
eine Schaufensterscheibe der Schleswig-Holstei 
nischen Volkszeitung eingeworfen. Es steht 
fest, daß die Ruhestörungen von Teilnehmern 
der Versammlung, vornehmlich von Angehöri 
gen der ehemaligen SA. und SS., begangen 
sind. Die Auflösung der SA. und SS. befreit 
die Leitung der NSDAP, nicht von der Ver 
antwortung für da§, was die Angehörigen der 
ehemaligen SA. oder SS. bei oder im An 
schluß an Parteiversammlnngen unternehmen, 
denen sie als Parteimitglieder beiwohnen. Der 
Kreisleitung der NSDAP, ist mitgeteilt 
worden, daß weitere Veranstaltungen der 
NSDAP, nur unter der Voraussetzung zu 
gelassen werden, daß sie für ein diszipliniertes 
Verhalten ihrer Mitglieder auch nach beendeter 
Veranstaltung die Verantwortung über 
nimmt. Sollten sich Rnhestöruttgen wie sic ge 
stern und vorgestern abend im Anschluß au die 
Veranstaltungen der NSDAP, vorgekommen 
sind, wiederholen, so werden weitere Veran 
staltungen der NSDAP, nicht mehr zugelassen 
werden, bis die Polizei die Ueberzeugung ge 
wonnen hat, daß die zur Aufrechterhaltung 
der öffentlichen Sicherheit und Ordnung er 
forderliche Disziplin vorhanden ist." 
mr. Wilster, 15. April. Seenot. Bitt teils 
verdorbener Ladung traf der Motorsegler 
„Elbe", Schiffer U. Peters-Wewelsfleth, hier 
ein. Das Schiff nahm in einer Böe stark Was 
ser über und mußte Glückstadt als Nothafen 
anlaufen. Tie Kajüte lief halb voll. 
x. Neumünster, 16. April. Bei einem Ein 
bruch in eine Scheune in der Nähe des Bra- 
chcnfelder Gehölzes erbeuteten unerkannt ent 
kommene Diebe zahlreiche Gartengeräte, Aexte 
und Beile. — Trübe Zeiten für Marktreiseude. 
Wie die hiesige Gewerbepolizei mitteilt, wird 
der diesjährige April-Jahrmarkt am nächsten 
Sonntag eine derartig unzureichende Beschik- 
kung erhalten, nsie Neumünster sie noch nickt 
zu verzeichnen hatte. Aus Mangel an Bar 
mitteln hat die Mehrzahl der Marktreisendcn, 
die bereits ihr Erscheinen angekündigt hatten, 
in letzter Stunde abgesagt. 
Aus DiiUmacscU&t 
Die Broklandsau überschwemmt. 
Süderheistedt, 15. April. Infolge des starken Re 
gens der letzten Wochen und.des tagelang andauern, 
den hohen Wasserstandes in der Eider ist das ganze 
Gebiet der Broklandsau vollkommen überschwemmt. 
Aus Stapdlußim 
Der Friedrichstädter Haushaltsplan 
verabschiedet. 
Gleiche Stenerzuschläge wie im Vorjahr. 
kg. Friedrichstadt, 14. April. In der heutigen 
Sitzung der Stadtverordneten wurde der 
Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1982 
beraten. Der. Haushaltsplan schließt in Ein 
nahme und Ausgabe übereinstimmend mit 
277 000 RM. (gegenüber 294 000 RM. im Vor- 
jahre) ab. Im Extraordinarium sind für 
Turnhallenbau, Brückenbau und Straßenbau 
außerdem 28 600 RM. vorgesehen. 
_ Nach eingehender Aussprache wurde der 
Haushaltsplan nach dem vom Bürgermeister 
aufgestellten Entwurf einstimmig genehmigt 
und beschlossen, zur Deckung des Steuerbedarfs 
wie im Vorjahre zu erheben: 20ü Prozent Zu 
schlag zur staatl. Grundvermögenftencr, 300 
Prozent Zuschlag z«r Gewerbcertragsstcner 
und 500 Prozent Zuschlag zur Gemerbekapital- 
steuer. Für Versicherungs-, Bank-, Kredit- 
und Warenhandelsunternehmungen, die im 
Gemcindebezirk, ohne in ihm einen Hauptsitz 
zu haben, Betriebsstätten unterhalten, soll der 
Zuschlag zur Gewerbeertragssteuer 360 Pro 
zent und zur Gemerbekapitalstencr 600 Pro 
zent betragen. Von der Einführung der Bür 
ger- und Biersteuer konnte abgesehen werden. 
Der Bürgermeister berichtete über das Er 
gebnis der Verhandlungen wegen Gewährung 
einer Staatsbeihilfe für die Errichtung einer 
Turnhalle auf dem Großen Garten. Danach 
steht die bereits früher bewilligte Beihilfe 
nunmehr endgültig zur Verfügung, so daß zu 
sammen mit dein Turnhallenbaufonds die 
Finanzierung des Bauvorhabens sichergestellt 
ist. Der Beschluß vom 10. März d. Is., wonach 
durch Umbau des Saales auf dem Großen 
Garten und Errichtung eines Anbaues für 
die Nebcnräume eine Turnhalle geschaffen 
werden soll, ist nunmehr auszuführen. Das 
hierüber von der Baukommission vorgelegte 
Projekt wurde genehmigt und der Baukom- 
mission die weitere Ausführung übertragen. 
Die abgeänderten Bedingungen für die Ncn- 
verpachtung des Großen Gartens wurden in 
der vorliegenden Fassung genehmigt. Es soll 
sofort eine neue Ausschreibung erfolgen. Tie 
von dem Herrn Regierungspräsidenten zweck« 
Anpassung an die neu zu erlassende Polizei- 
verordnung geforderte Abänderung des Orts 
statuts über die Müllabfuhr dahingehend, daß 
anstelle der Wohnungsinhaber die Haus- und 
Grundeigentümer zur Abfuhr verpflichtet wer 
den, wurde abgelehnt, da sich die hier bestehen 
de Regelung bestens bewährt hat. 
Nachdem vom 1. April ö. Js. ein staatliches 
Beschnlungsgeld nicht mehr gezahlt wird, ist 
SäriseiierJ 
Sczim&issnus äst £rwerfo$Scsi®teeèt. 
Ein echter Arbeiter will nicht Unterstützung, sondern Arbeit, nicht Fürsorge, sondern Lohn. 
Kettung kann Euch nur werden, wenn das herrschende System gestürzt wird. Darum: 
Wêàäiit (foßBMtscfonuiicnaLt, £isie 2Ï
	        
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