Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 2)

Die Steuern im April. 
Zur Veranlagung von Einkommen- und Umsatzsteuer. 
- Mit dem Monat April dieses Jahres tritt die wich 
tige Vorschrift des § 161 der Reichsabgabenordnung 
über die Buchführnngspflicht derjenigen der Gewerbe 
steuer unterliegenden Betriebe einschließlich der freien 
Berufe und ähnlicher Erwerbszweige in Kraft, die 
nach der letzten Veranlagung entweder Gesamtumsatz 
(einschließlich des steuerfreien Umsatzes) von mehr als 
ş 200 000 RM. oder Betriebsvermögen von mehr als 
50 000 RM. oder Gewerbeertvag von mehr als 6000 
RM. gehabt haben. Der Buchführnngspflicht unter 
liegen künftig also auch Handwerker und Kleinhändler 
mit mehr als 6000 RM Gewerbeertrag. Bei nicht ord 
nungsmäßiger Buchführung wird das Einkommen ge 
schätzt. 
Der Lohnabzug für die Zeit vom 16. bis S1. März 
ist am 5.. für di« Zeit vom 1. bis 15. April am 20. des 
Monats an die Finanzkasse abzuführen, ebenso Ledigen 
steuer und Krisenfteuer, soweit diese im Steuerabzugs- 
Verfahren einbehalten wurden. 
Infolge der Vorverlegung des Termins für die Vor- 
şanszahlung der Einkommen- und Körperfchastssteuer 
«uf den 10. März fällt di« Zahlung von Einkommen 
steuer am 10. April fort. Dagegen sind Voranmeldun 
gen nnd Vorauszahlungen auf die Umsatzsteuer am 10. 
April (Schonfrist bis 18. April!) sowohl für die Mo 
nats- als auch für die Viertelfahrsgahler zu bewirken. 
I Da die Voranszahlungstermine für die Vermögen- 
steuer nicht geändert worden sind, ergibt sich für sehr 
viele Steuerzahler die Notwendigkeit, in jedem Monat 
«in« größer« Steuer abzuführen. Das Reichsfinanz 
ministerium will prüfen, ob es zweckmäßig ist, eine 
Vielzahl von Steuertermincn beizubehalten oder durch 
di« Zusammenlegung von Terminen ein« Verein 
fachung herbeizuführen. 
An preußischen Steuern find «m 15. April zu enl- 
richten: Grundvermögen-, Hauszinssiener nnd Lohn 
fummensttuer. Seit 16. März besteht die Ablösungs- 
Möglichkeit der Hauszinssteuer. Wenn bis zum 15. 
April Ablösungsantrag gestellt ist, tritt bereits für die 
am 15. April fällige Rate der laufenden Steuer Be 
freiung ein. Reben der vollen Ablösung ist Teilablö 
sung möglich. Mit dom Monat April ist auch die 20- 
prozentige Senkung der Hauszinssteuer in Kraft getre 
ten. Soweit für die Stundungsanträge bei der Haus- 
' zinssteuer die Voraussetzungen auch noch nach dem 1. 
April gegeben sind, müssen die Anträge wiederholt 
werden. 
Die Finanzämter sind zur Zeit mit der Veranlagung 
zur Einkommen- und Umsatzsteuer beschäftigt. Die An 
ordnungen des Reichsfinanzministers, die für die Früh- 
jahrsveranlagungen der letzten Jahre ergangen sind, 
gelten auch für die laufende Veranlagung. Allerdings 
hat der Reichsfinanzminister diese Anordnungen durch 
einen Erlaß ergänzt, in dem Richtlinien für gewisse 
Fälle der Veranlagung aufgestellt sind. Hinsichtlich der 
allgemeinen Richtlinien ist eine Nachprüfung seitens 
des Reichsfinanzministers, wie sie wegen der Neu 
regelung der Realsteuern in Aussicht genommen war, 
unterblieben, weil die Vorschriften des Eewerbesteucr- 
rahmengcsetzes für das Rechnungsjahr 1932 für die 
meisten deutschen Länder, darunter auch für Preußen, 
noch keine Anwendung finden. Bemerkenswert ist die 
Ankündigung des ReichsfinanJministers, daß eine all 
gemeine Herbstveranlagung zur Einkommensteuer nicht 
mehr stattfinden wird. Durch die Einführung der land 
wirtschaftlichen Einheitssteuer für die ersten 6000 RM. 
des Einkommens aus landwirtschaftlichem Vermögen 
werden nicht nur die Landwirte steuerlich, sondern 
auch die Finanzämter verwaltungsmäßig weitgehend 
entlastet, da alle Landwirte mit landwirtschaftlichen 
%\t FrüWckeWng 
Der Ankauf von Kunstdünger sowie die Saatgutbe 
schaffung stoßen in diesem Jahre überall auf größte 
Schwierigkeiten. Dies ist um so bedenklicher, als ge 
rade in diesem Jahre alles getan werden muß, um im 
Interesse der Volksernährung gute Ernten zu sichern, 
soweit das möglich ist. Die Reichsregierung hat ihrer 
seits den Bezug von Kunstdünger und Saatgut durch 
Einführung eines bevorzugten Früchtepfandrechtes im 
Wege einer besonderen Notverordnung zu erleichtern 
versucht. Diese Notverordnung sichert aber hierbei in 
erster Linie die Gläubigerrcchte, während sie durch das 
bevorzugte Pfandrecht dem Landwirt mancherlei Nach 
teile bringt und kreditpolitisch gefährlich ist. Ihre Aus 
wirkungen sind andererseits aber ailch deshalb verhält 
nismäßig gering, weil sie sich nur auf Original-saatgut 
und anerkannte Abfaaten erstreckt, die zur Deckung des 
Saatgutbedarfes keineswegs ausreichen. Die Land- 
ivirtschaftskammer hat daher angeregt, ausnahmsweise 
in diesem Jahre zur Erleichterung der Frühjahrsbe 
stellung auch solches Saatgut, das unter Aufsicht von 
Bersuchsringen gewonnen wird, zu berücksichtigen und 
vor allem hierfür die gleiche Zinsverbilligung zu ge 
währen wie für anerkanntes Saatgut. 
Viele Landwirte werden weiter vom Dünger- und 
Saatgutbezug abgehalten, weil sie wegen der llnsicher- 
heit der künftigen Preisbildung» für Getreide das mit 
dem Kauf verbundene Risiko nicht übernehmen zu kön 
nen glauben. Eine volle Preisgarantie kann leider 
nicht geschaffen werden. Das Risiko kann aber etwas 
ausgeschaltet werden, wenn der Lieferant (Genossen 
schaft oder Händler) dem Landwirt zugesteht, den Ge 
genwert für das bezogene Saatgut und den Kunst 
dünger unter gewissen Voraussetzungen auch durch eine 
bestimmte Menge Getreide abzudecken. Die Schleswig- 
Holsteinische Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft ist 
sterzu grundsätzlich bereit. Es wäre sehr zu begrüßen, 
venn auch der Handel sich dazu entschließen würde. 
Neineinkünsten von nicht mehr als 6000 Mark einkom- 
mensteilerfrei werden und in diesen Fällen das Ein 
kommen in Zukunft nicht mehr festgestellt zu werden 
braucht. Durchschnittssätze für die Einkommensteuer der 
nichtbuchführenden Landwirte werden nicht mehr auf 
gestellt. Es werden Richtlinien einfachster Art im An 
schluß an die früheren Durchschnittssätze aufgestellt. 
Dis landwirtschaftliche Eiuheitssteuer gilt nicht für die 
Körperschaftssteuer. 
Die Richtlinien des ReichsfinanFministers zur Früh 
jahrsveranlagung enthalten u. a. auch beachtliche Hin 
weise und Erläuterungen zur Frage der Bilanzierung 
und Bewertung, des Berluftvortrags und der Veran 
lagung n ichtb uchführender Gewerbetreibender. Die 
durch die Erschütterung des Wirtschaftslebens herbei 
geführte Schrumpfung des Absatzes und das verschie 
denartige Ausmaß im Rückgang der Einkaufspreise, 
Verkaufspreise und Geschäftsunkosten erschwert die 
Schätzung des Einkommens aus Gewerbebetrieb. Trotz 
dem soll noch der Anweisung des Reichsfinanzministers 
an dem bisherigen System festgehalten werden, aller 
dings unter Berücksichtigung der besonderen wirtschaft 
lichen Verhältnisse des Jahres 1931, die es häufiger 
als bisher erforderlich machen werden, den tatsäch 
lichen Ergebnissen des einzelnen Betriebes durch Aü- 
weichuug von den Richtsätzen Rechnung zu tragen. Bei 
der Bewertung von Forderungen sind alle für den maß 
gebenden Stichtag in Frage kommenden Umstünde zu 
berücksichtigen. Für zweifelhafte Forderungen kann 
niedrigere Bewertung oder Abschreibung auf Delkre- 
derekonto vorgenommen werden; für dos Ausinatz ist 
der Wirtschaftslage Rechnung zu tragen. 
E!ņe SMewWnWo» filr iw Kreis 
EidkkMt. 
Ern Schritt zur Klärung 
berufsständischer Interesse« im Kreise Eiderstedt. 
Nachdem bereits vor wenigen Wochen eine Ver 
sammlung der Eidersteöter Siedler stattgefunden 
hatte, auf der man den Beschluß faßte, eine Orga 
nisation mit Anschluß an den Land- nnd Bauern 
bund zu bilden, fand nunmehr in Garding eine 
weitere Versammlung statt, die von den Siedlern 
gut besucht war. Als Redner war der Provinzial 
vorsitzende der Siedlerfachgruppe des Land- und 
Bauernbundes, Tomsen, Knorrbnrg b. Leck, ge 
wonnen worden. Tomsen sprach ausführlich über 
die Ziele der Organisation und hob hervor, daß 
der Zusammenschluß aller Siedler eine unbedingte 
Notwendigkeit sei. Er berichtete eingehend über die 
Arbeiten der Sicdlerfachgruppe, die durch die ge 
meinsame Frontbilöung mit dem SchlcSwig-Hol- 
steinischen Land- und Bauernbund eine starke 
Schlagkraft besitze. Es sei der Versuch gemacht wor 
den, für die Anschaffung von Saatgut für die Be 
stellungszeit verbilligte Kredite zu erwirken. Das 
Ergebnis allerdings sei negativ. Es erwecke den 
Anschein, als ob man im Reichsarbeitsministerium 
und Reichsernährungsministerium die Zuständig 
keit von einem Ressort zum anderen schiebe. Im 
Augenblick bleibe dem Siedler nichts anderes übrig, 
als mit allen Mitteln eine festgeschlossene bcrufs- 
ständtsche. Organisation zu bilden. 
In der Aussprache wurden noch verschiedene An 
gelegenheiten, Bcitragsfragen und dergleichen be 
sprochen. Auch aus den Ausführungen der verschie 
denen Teilnehmer ging hervor, daß die Existenz- 
möglichkeiten der Siedler längst überschritten seien. 
Eine Begleichung der rückständigen Zinsen sei bei 
dem augenblicklichen Stand der Preise für land 
wirtschaftliche Produkte völlig unmöglich. 
Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde 
der Versammlungsleiter Bruno Frecse, Oldens 
wort, zum Vorsitzenden gewählt, während Franz 
Jebe, Oldenswort, das Amt eines Kassiertes über 
nahm. Wegen der völlig isolierten Stellung der 
freiberuflichen Vauernorganisation Eiöcrstedts ist 
von der Siedlervcreinigung der Anschluß nicht an 
diese, sondern an den Schleswig-Holsteinischen 
Land- und Bancrnbnnd vollzogen worden. Der Ei 
derstedter Siedlervcrband wird in den kommenden 
Wochen eine weitere Werbetätigkeit entfalten, um 
alle Siedler zu erfassen. Die Anwesenden zeichne 
ten sich geschlossen als Mitglieder ein. 
Allgt«. HknbWm PŞM-Nateņ 
zwischen Europa nnd Nordamerika. 
Von den großen Schiffahrtslinien, die dem Ver 
kehr auf dem Nordatlantischen Ozean dienen, ha 
ben bereits neun beschlossen, die Sätze für die 
Paffagierbeförderung im Durchschnitt um 20 Proz., 
also auf den niedrigsten Satz seit der Vorkriegs 
zeit, zu senken. Die Ermäßigungen sollen in der 
dritten Klasse zwar nur 10 Proz., aber in der ersten 
Klasse bis zu 50 Proz. betragen. In Schiffahrts 
kreisen ist man darüber verwundert, daß die Herab 
setzung beschlossen und zum Teil schon bekannt ge 
macht wurden, bevor eine Einigung auf der nord- 
atlantischen Schiffahrtskonferenz, die zur Zeit in 
Brüssel tagt, erzielt wurde. Dort ist es zu erheb 
lichen Auseinandersetzungen gekommen. Als erste 
gab die United States Line die Ermäßigung be 
kannt, die bereits Donnerstag in Kraft tritt. Es 
folgten die White Star-, Red Star- und Atlantic 
Transport-Linie. Auch der Norddeutsche Lloyd und 
die Hapag werden die Preise herabsetzen, ebenso wie 
die Cunarö Linie nnd die französischen Gesellschaf 
ten. Man hofft allgemein, daß diese Ermäßigung 
das Geschäft günstig beeinflussen wird. 
Ermäßigung der Nordatlantik-Fahrprcise 
bei Hapag nnd Lloyd. 
Die Hamburg-Amcrika-Linie teilt mit: Die Ham 
burg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd 
haben mit sofortiger Wirkung beträchtliche Ermäßi 
gungen der Fahrpreise aller Klassen ihrer im Ver 
kehr zwischen Europa und Nordamerika beschäftig 
ten Passagierschiffc vorgenommen. Diese Ermäßi 
gungen betragen in der ersten Klasse, Kajüten klaffe 
und dritten Klasse 20 Prozent auf die Mindestfahr 
preise, in der dritten Klasse 10 Prozent. 
MMtiMNiierMg her Einfuhr 
3m Mittelpunkt der 14. Hauptversammlung der 
Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer standen 
Referate über die Lage der preußischen Landwirt 
schaft. 
Landrat von Reden-Reden gab eine Darstellung 
über die Lage der nordwestöeutschen Landwirtschaft. 
Entgegen der allgemein vorherrschenden Auffas 
sung, daß es der Landwirtschaft westlich der Elbe 
besser gehe als der ostclbischen, sei die Not groß, 
die die mitteldeutsche Landwirtschaft heimsnche. 
Die Viehzucht sei absolut unrentabel. Etwa 70% 
der Einnahmen der Betriebe stammten aus der 
Viehivirtschaft, und deshalb seien auch die Ackcr- 
banbetriebc trotz der normalen Preise für Weizen 
und Roggen in große Schwierigkeiten geraten. 
Die Hauptversammlung nahm eine Entschließung 
an, in der u. a. gefordert wird, daß den Vorschlä 
gen der Grünen Front auf Kontingentierung der 
Einfuhren schleunigst Rechnung getragen iverde 
und daß insbesondere die Butter- und Küsezölle 
so zu gestalten seien, daß eine dauernde Rentabili 
tät der Milchwirtschaft gewährleistet werde. Das 
preußische Landwirtschaftsmiiiisterium wird weiter 
gebeten, alle aus frühere Vereinbarungen beruhen 
den Bcsoldungszuschüsse den Landwirtschaftskam- 
mern weiter zur Verfügung zu stellen. 
Ablauf von Tarifverträgen mit dem 
30. April. 
Nach der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 lau 
fen alle am 9. Dezember 1931 laufenden Tarifverträge 
am 30. April 1932 ab, die nicht für längere Dauer ab 
geschlossen sind oder b-ei denen die Tarifvertragspar- 
teien nicht nach dem 9. Dezember eine andere Dauer 
vereinbart haben. Enthalten di« Tarifverträge Kün 
digungsfristen und waren sie am 9. Dezember 1931 
nicht gekündigt, so tritt der Ablauf der Tarifverträge 
nicht automatisch ein, es ist vielmehr eine Kündigung 
Der Marötbeobachter meldet: 
Durchweg behauptete Preise. 
Amtliche WLhknngàese 
l Pfund Sterling 
1 Dollar ...... 
130 dän. 
lOO fr,. Frank '••••••Ill 
Lira 
Peseta 
(Ohne Gewährt) Geldkurs 
15.94 
4*209 
87 81 
16 53 
21 84 
32.02 
30 3 
15.74 
4309 
86.76 
16.56 
21.82 
31.97 
erforderlich. Auch eine am 9. Dezember 1931 bereits 
erfolgte Kündigung macht nach Auffassung des Reichs« 
arbeitsministers eine neue Kündigung nicht entbehr 
lich. 
Lohntarife gekündigt. 
Zum 30. April ist im ganzen Reiche eine Maflen- 
kündigung von Lohn- und Manteltarifen der Ar 
beiter und Angestellten in zahlreichen städtischen 
und privaten Betrieben zu erwarten. In Berlin 
sind bereits sämtliche Tarife für die Arbeiter und 
städtischen Gesellschaften gekündigt worden. Es 
liegen auch Kündigungen für die Arbeiter des 
Speditions- und Möbeltransportgcwcrbes, der 
Hafen- und Lagerhausarbeiter sowie für die Han- 
dels-Hilfsarbeiter des Berliner Großhandels vor, 
so daß von diesen Kündigungen etwa 4000 Arbeiter 
betroffen werden. 
Lebenhaltungs-Richtzahl im März 
fast unverändert. 
Die Neichsrichtzahl für die Lebenshaltungskosten 
ist nach den Feststellungen des Statistischen Reichs 
amtes für den Durchschnitt des Monats März 1932 
mit 122,4 gegenüber 122,3 im Vormonat nahezu 
unverändert geblieben. 
Der MiàUM der MM 
Vom 1. April ab 6 Prvzent. 
Der Reichsbank ist es gelungen, eine wesentliche 
Ermäßigung des Zinssatzes für den ihr eingeräum 
ten internationalen RediSkonkredit von 90 Milli 
onen Dollars zu erreichen. Die Verzinsung des 
Kredits stellt sich vom 1. April ab aus 6 Prozent 
netto, während sich bisher einschließlich der Provi 
sionen usw.' die Kosten des Kredits auf 8 bis 9 
Prozent stellten. Diese Herabsetzung des Zinssatzes 
bringt für die Reichsbank eine beachtliche Erspar 
nis und darüber hinaus auch eine Unterstützung 
für Senkung der Zinsen für die durch das Still 
halteabkommen geregelten Auslandskreditc. 
Dr. Brandes 
znm Präsidenten der preußischen Hanptlanbivirl- 
schaftskammer wiedergewählt. 
In der Vollversammlung der preußischen Haupt- 
landwirtschaftskammer, in der sämtliche Landwirt- 
schaftskammern Preußens vertreten sind, wurde 
Dr. Dr. h. c. Brandes, der bekanntlich gleichzeitig 
Präsident des Deutschen Landwirtschaftsrates ist, 
einstimmig nnd unter großem Beifall der Anwe 
senden durch Zuruf zum Präsidenten der Preußi 
schen Hauptlandivirtschaftskammcr wiedergewählt. 
286 Millionen Dollar neue Steuern 
Erhöhung der Steuern im amerikanischen 
Repräsentantenhaus beschlossen, 
TU. Washington, 31. März (Eig. Funkmeldung.) 
Die Mahnung des Sprechers im Repräsentanten 
haus Garner vom Dienstag, gemeinsam für den 
Ausgleich des Haushalts zu sorgen, hat Erfolg 
gehabt. Das Haus hat eine Erhöhung der Steu 
ern um 286 Millionen Dollar beschlossen. Die end 
gültige Annahme des Haushalts durch das Reprä- 
entantenhaus wird für Donnerstagabend erwar 
tet. Er geht dann an den Senat. 
Wöchentlicher Marktbericht für die heimische 
Landwirtschaft von der Verbindungsstelle 
Hamburg des Deutschen Landwirtschaftsrats. 
Auf dem Viehmarkte waren die Auftriebe im 
Anschluß an die Feiertage erwartungsgemäß klein. 
Besonders gering war die Zufuhr an Schweinen 
nnd Kälbern. Infolge der reichlichen Auftriebe vor 
dem Feste, des schlechten Ostcrgcschäftes in Rind- 
und Schweinefleisch, der warmen Witterung nnd 
des herankommenden Monatsendes war die Nach 
rage aber sehr schlecht. Die Schweinepreise konn 
ten sich daher nur wenig befestigen und die Rin 
derpreise mußten sogar ctivas nachgeben. Dagegen 
war die Nachfrage nach Kalbfleisch zu Ostern recht 
lebhaft geioesen und die Vorräte konnten durchweg 
geräumt werden. Der kleine Umfang des nachoster- 
lichen Auftriebes hatte hier infolgedessen Preisver 
besserungen von 4 bis 5 JMi zur Folge. 
Die Butterpreise, die sich vor Ostern noch ge 
rade behaupten konnten, gingen nach dem Feste cr= 
wartungsgemäß zurück. Auf den Auktionen wur 
den 6 bis 7 M .-^weniger als in der Vorwoche er 
zielt. Denn abgesehen von dem weiteren Anwach 
sen der Erzeugung war der Verbrauch während 
der Feiertage durch nichts stärker als sonst, so daß 
in den Geschäften meistens Ueberstänbe verblie 
ben. Mit weiteren Preisrückgängen größeren Maß- 
Itabes sollte jedoch in der nächsten Zeit kaum zu 
rechnen sein. Auf Grund der neuen WirtschaftSvcr- 
LLLâî-Wgen mit Polen kann die polnische Butter 
künftig nicht mehr mit dem hohen Zollsatz für 
Ware aus Ländern, zu denen keine hnndelSvertrag- 
lichen Beziehungen bestehen, belastet werden. Es 
wird also nur noch ein Zoll von 100 ÜIM statt bis 
her 170 MJl ans den Doppelzentner eingeführter 
polnischer Butter erhoben. Damit ist die polnische 
Butter ans dem deutschen Markte wieder wettbe- 
werbsfähig geworden, während vorher jede Ein 
fuhrmöglichkeit aus Polen praktisch unterbunden 
war. 
Im Getreidegeschäst machte sich nach Ostern 
durchweg eine regere Nachfrage geltend, so baß die 
Marktlage überall als fest-anzusehen ist. Nament 
lich nach Weizen besteht bei den Mühlen ein erhöh 
ter Bedarf, so daß für das keineswegs reichliche 
Angebot erheblich bessere Preise bewilligt werden 
mußten. 
Die Marktlage für gelbsleischige Kartoffeln blieb 
nach Ostern trotz Eintritt warmen Wetters crwar- 
tungsgemäß fest. Die Zufuhren ■ wurden wieder 
etwas knapper. Der Markt konnte die angelieferte 
Ware ohne Schwierigkeit aufnehmen, so daß die 
Preise sich negcnübcr der Vorwoche behaupteten. 
Für den Absatz deutscher Ware in England schei 
nen nunmehr daraus Schivierigkeiten zu entstehen, 
baß einmal die letzten Vorräte dortiger Erzeug 
nisse dringend angeboten werden und aut der an 
deren Seite die außerordentlich niedrige Preislage 
der polnischen Kartoffeln eine zunehmende Ver 
schärfung des Wettbewerbs für deutsche Ware be 
deutet. 
Metlchastsrunöschau. 
Maispreis »«verändert. 
Der Verivaltungsrat der Reichsmaisstelle bc- 
chlost, die Maismonopolpreise bis 3. Mai unver 
ändert zu belassen. 
Bäcker-Jnnungs-Bersammlung in Norderstapel. 
Am 31. März tagte in Norderstapel die Bäckcr- 
Zwangsinnung „Stapclholm". Erschienen waren 
aus der ganzen Landschaft 15 Bäckermeister, die 
von dem Bäckerobermeister Reinhold Detlefsen, 
Wohlde, sehr herzlich begrüßt wurden. Zu Gesellen 
gesprochen wurden zwei Lehrlinge die bei den 
Meistern Brix, Erfde, und Jeß, Wohlde, gelernt 
hatten. Dann fand die Wahl des ganzen Vorstan 
des statt, wobei der alte Vorstand einstimmig durch 
Zuruf wiedergewählt wurde. C. Detlefsen, Ober 
meister, N. Brix, Erfde, Schriftführer und Joh. 
Laßen sen., Seeth, Kassierer. Zum Delegierten 
zum Verbandstag in Tönning wurde Obermeister 
Detlefsen gewählt. 
Wie oft hat eine Rechtsbeschwerde beim Neichs- 
sinanzhos Erfolg? Im Jahre 1931 sind von allen an 
den Reichsfinanzhof gelangten Rechtsmittelsachen 71 
Proz. ohne jeden Erfolg geblieben. Nur in kaum einem 
Zehntel der Fälle kam es zum endgültigen Erfolge, in 
den übrigen zu Teilerfolgen. 
Zuļļecmaeļļ. 
Kopenhagen: 31, März 100 Klg. 170 Kr. (24. März 
170 Kr.),' Malmö: 31 März 170 Kr. (24. März 
170 Kr.).
	        
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