Die Steuern im April.
Zur Veranlagung von Einkommen- und Umsatzsteuer.
- Mit dem Monat April dieses Jahres tritt die wich
tige Vorschrift des § 161 der Reichsabgabenordnung
über die Buchführnngspflicht derjenigen der Gewerbe
steuer unterliegenden Betriebe einschließlich der freien
Berufe und ähnlicher Erwerbszweige in Kraft, die
nach der letzten Veranlagung entweder Gesamtumsatz
(einschließlich des steuerfreien Umsatzes) von mehr als
ş 200 000 RM. oder Betriebsvermögen von mehr als
50 000 RM. oder Gewerbeertvag von mehr als 6000
RM. gehabt haben. Der Buchführnngspflicht unter
liegen künftig also auch Handwerker und Kleinhändler
mit mehr als 6000 RM Gewerbeertrag. Bei nicht ord
nungsmäßiger Buchführung wird das Einkommen ge
schätzt.
Der Lohnabzug für die Zeit vom 16. bis S1. März
ist am 5.. für di« Zeit vom 1. bis 15. April am 20. des
Monats an die Finanzkasse abzuführen, ebenso Ledigen
steuer und Krisenfteuer, soweit diese im Steuerabzugs-
Verfahren einbehalten wurden.
Infolge der Vorverlegung des Termins für die Vor-
şanszahlung der Einkommen- und Körperfchastssteuer
«uf den 10. März fällt di« Zahlung von Einkommen
steuer am 10. April fort. Dagegen sind Voranmeldun
gen nnd Vorauszahlungen auf die Umsatzsteuer am 10.
April (Schonfrist bis 18. April!) sowohl für die Mo
nats- als auch für die Viertelfahrsgahler zu bewirken.
I Da die Voranszahlungstermine für die Vermögen-
steuer nicht geändert worden sind, ergibt sich für sehr
viele Steuerzahler die Notwendigkeit, in jedem Monat
«in« größer« Steuer abzuführen. Das Reichsfinanz
ministerium will prüfen, ob es zweckmäßig ist, eine
Vielzahl von Steuertermincn beizubehalten oder durch
di« Zusammenlegung von Terminen ein« Verein
fachung herbeizuführen.
An preußischen Steuern find «m 15. April zu enl-
richten: Grundvermögen-, Hauszinssiener nnd Lohn
fummensttuer. Seit 16. März besteht die Ablösungs-
Möglichkeit der Hauszinssteuer. Wenn bis zum 15.
April Ablösungsantrag gestellt ist, tritt bereits für die
am 15. April fällige Rate der laufenden Steuer Be
freiung ein. Reben der vollen Ablösung ist Teilablö
sung möglich. Mit dom Monat April ist auch die 20-
prozentige Senkung der Hauszinssteuer in Kraft getre
ten. Soweit für die Stundungsanträge bei der Haus-
' zinssteuer die Voraussetzungen auch noch nach dem 1.
April gegeben sind, müssen die Anträge wiederholt
werden.
Die Finanzämter sind zur Zeit mit der Veranlagung
zur Einkommen- und Umsatzsteuer beschäftigt. Die An
ordnungen des Reichsfinanzministers, die für die Früh-
jahrsveranlagungen der letzten Jahre ergangen sind,
gelten auch für die laufende Veranlagung. Allerdings
hat der Reichsfinanzminister diese Anordnungen durch
einen Erlaß ergänzt, in dem Richtlinien für gewisse
Fälle der Veranlagung aufgestellt sind. Hinsichtlich der
allgemeinen Richtlinien ist eine Nachprüfung seitens
des Reichsfinanzministers, wie sie wegen der Neu
regelung der Realsteuern in Aussicht genommen war,
unterblieben, weil die Vorschriften des Eewerbesteucr-
rahmengcsetzes für das Rechnungsjahr 1932 für die
meisten deutschen Länder, darunter auch für Preußen,
noch keine Anwendung finden. Bemerkenswert ist die
Ankündigung des ReichsfinanJministers, daß eine all
gemeine Herbstveranlagung zur Einkommensteuer nicht
mehr stattfinden wird. Durch die Einführung der land
wirtschaftlichen Einheitssteuer für die ersten 6000 RM.
des Einkommens aus landwirtschaftlichem Vermögen
werden nicht nur die Landwirte steuerlich, sondern
auch die Finanzämter verwaltungsmäßig weitgehend
entlastet, da alle Landwirte mit landwirtschaftlichen
%\t FrüWckeWng
Der Ankauf von Kunstdünger sowie die Saatgutbe
schaffung stoßen in diesem Jahre überall auf größte
Schwierigkeiten. Dies ist um so bedenklicher, als ge
rade in diesem Jahre alles getan werden muß, um im
Interesse der Volksernährung gute Ernten zu sichern,
soweit das möglich ist. Die Reichsregierung hat ihrer
seits den Bezug von Kunstdünger und Saatgut durch
Einführung eines bevorzugten Früchtepfandrechtes im
Wege einer besonderen Notverordnung zu erleichtern
versucht. Diese Notverordnung sichert aber hierbei in
erster Linie die Gläubigerrcchte, während sie durch das
bevorzugte Pfandrecht dem Landwirt mancherlei Nach
teile bringt und kreditpolitisch gefährlich ist. Ihre Aus
wirkungen sind andererseits aber ailch deshalb verhält
nismäßig gering, weil sie sich nur auf Original-saatgut
und anerkannte Abfaaten erstreckt, die zur Deckung des
Saatgutbedarfes keineswegs ausreichen. Die Land-
ivirtschaftskammer hat daher angeregt, ausnahmsweise
in diesem Jahre zur Erleichterung der Frühjahrsbe
stellung auch solches Saatgut, das unter Aufsicht von
Bersuchsringen gewonnen wird, zu berücksichtigen und
vor allem hierfür die gleiche Zinsverbilligung zu ge
währen wie für anerkanntes Saatgut.
Viele Landwirte werden weiter vom Dünger- und
Saatgutbezug abgehalten, weil sie wegen der llnsicher-
heit der künftigen Preisbildung» für Getreide das mit
dem Kauf verbundene Risiko nicht übernehmen zu kön
nen glauben. Eine volle Preisgarantie kann leider
nicht geschaffen werden. Das Risiko kann aber etwas
ausgeschaltet werden, wenn der Lieferant (Genossen
schaft oder Händler) dem Landwirt zugesteht, den Ge
genwert für das bezogene Saatgut und den Kunst
dünger unter gewissen Voraussetzungen auch durch eine
bestimmte Menge Getreide abzudecken. Die Schleswig-
Holsteinische Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft ist
sterzu grundsätzlich bereit. Es wäre sehr zu begrüßen,
venn auch der Handel sich dazu entschließen würde.
Neineinkünsten von nicht mehr als 6000 Mark einkom-
mensteilerfrei werden und in diesen Fällen das Ein
kommen in Zukunft nicht mehr festgestellt zu werden
braucht. Durchschnittssätze für die Einkommensteuer der
nichtbuchführenden Landwirte werden nicht mehr auf
gestellt. Es werden Richtlinien einfachster Art im An
schluß an die früheren Durchschnittssätze aufgestellt.
Dis landwirtschaftliche Eiuheitssteuer gilt nicht für die
Körperschaftssteuer.
Die Richtlinien des ReichsfinanFministers zur Früh
jahrsveranlagung enthalten u. a. auch beachtliche Hin
weise und Erläuterungen zur Frage der Bilanzierung
und Bewertung, des Berluftvortrags und der Veran
lagung n ichtb uchführender Gewerbetreibender. Die
durch die Erschütterung des Wirtschaftslebens herbei
geführte Schrumpfung des Absatzes und das verschie
denartige Ausmaß im Rückgang der Einkaufspreise,
Verkaufspreise und Geschäftsunkosten erschwert die
Schätzung des Einkommens aus Gewerbebetrieb. Trotz
dem soll noch der Anweisung des Reichsfinanzministers
an dem bisherigen System festgehalten werden, aller
dings unter Berücksichtigung der besonderen wirtschaft
lichen Verhältnisse des Jahres 1931, die es häufiger
als bisher erforderlich machen werden, den tatsäch
lichen Ergebnissen des einzelnen Betriebes durch Aü-
weichuug von den Richtsätzen Rechnung zu tragen. Bei
der Bewertung von Forderungen sind alle für den maß
gebenden Stichtag in Frage kommenden Umstünde zu
berücksichtigen. Für zweifelhafte Forderungen kann
niedrigere Bewertung oder Abschreibung auf Delkre-
derekonto vorgenommen werden; für dos Ausinatz ist
der Wirtschaftslage Rechnung zu tragen.
E!ņe SMewWnWo» filr iw Kreis
EidkkMt.
Ern Schritt zur Klärung
berufsständischer Interesse« im Kreise Eiderstedt.
Nachdem bereits vor wenigen Wochen eine Ver
sammlung der Eidersteöter Siedler stattgefunden
hatte, auf der man den Beschluß faßte, eine Orga
nisation mit Anschluß an den Land- nnd Bauern
bund zu bilden, fand nunmehr in Garding eine
weitere Versammlung statt, die von den Siedlern
gut besucht war. Als Redner war der Provinzial
vorsitzende der Siedlerfachgruppe des Land- und
Bauernbundes, Tomsen, Knorrbnrg b. Leck, ge
wonnen worden. Tomsen sprach ausführlich über
die Ziele der Organisation und hob hervor, daß
der Zusammenschluß aller Siedler eine unbedingte
Notwendigkeit sei. Er berichtete eingehend über die
Arbeiten der Sicdlerfachgruppe, die durch die ge
meinsame Frontbilöung mit dem SchlcSwig-Hol-
steinischen Land- und Bauernbund eine starke
Schlagkraft besitze. Es sei der Versuch gemacht wor
den, für die Anschaffung von Saatgut für die Be
stellungszeit verbilligte Kredite zu erwirken. Das
Ergebnis allerdings sei negativ. Es erwecke den
Anschein, als ob man im Reichsarbeitsministerium
und Reichsernährungsministerium die Zuständig
keit von einem Ressort zum anderen schiebe. Im
Augenblick bleibe dem Siedler nichts anderes übrig,
als mit allen Mitteln eine festgeschlossene bcrufs-
ständtsche. Organisation zu bilden.
In der Aussprache wurden noch verschiedene An
gelegenheiten, Bcitragsfragen und dergleichen be
sprochen. Auch aus den Ausführungen der verschie
denen Teilnehmer ging hervor, daß die Existenz-
möglichkeiten der Siedler längst überschritten seien.
Eine Begleichung der rückständigen Zinsen sei bei
dem augenblicklichen Stand der Preise für land
wirtschaftliche Produkte völlig unmöglich.
Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde
der Versammlungsleiter Bruno Frecse, Oldens
wort, zum Vorsitzenden gewählt, während Franz
Jebe, Oldenswort, das Amt eines Kassiertes über
nahm. Wegen der völlig isolierten Stellung der
freiberuflichen Vauernorganisation Eiöcrstedts ist
von der Siedlervcreinigung der Anschluß nicht an
diese, sondern an den Schleswig-Holsteinischen
Land- und Bancrnbnnd vollzogen worden. Der Ei
derstedter Siedlervcrband wird in den kommenden
Wochen eine weitere Werbetätigkeit entfalten, um
alle Siedler zu erfassen. Die Anwesenden zeichne
ten sich geschlossen als Mitglieder ein.
Allgt«. HknbWm PŞM-Nateņ
zwischen Europa nnd Nordamerika.
Von den großen Schiffahrtslinien, die dem Ver
kehr auf dem Nordatlantischen Ozean dienen, ha
ben bereits neun beschlossen, die Sätze für die
Paffagierbeförderung im Durchschnitt um 20 Proz.,
also auf den niedrigsten Satz seit der Vorkriegs
zeit, zu senken. Die Ermäßigungen sollen in der
dritten Klasse zwar nur 10 Proz., aber in der ersten
Klasse bis zu 50 Proz. betragen. In Schiffahrts
kreisen ist man darüber verwundert, daß die Herab
setzung beschlossen und zum Teil schon bekannt ge
macht wurden, bevor eine Einigung auf der nord-
atlantischen Schiffahrtskonferenz, die zur Zeit in
Brüssel tagt, erzielt wurde. Dort ist es zu erheb
lichen Auseinandersetzungen gekommen. Als erste
gab die United States Line die Ermäßigung be
kannt, die bereits Donnerstag in Kraft tritt. Es
folgten die White Star-, Red Star- und Atlantic
Transport-Linie. Auch der Norddeutsche Lloyd und
die Hapag werden die Preise herabsetzen, ebenso wie
die Cunarö Linie nnd die französischen Gesellschaf
ten. Man hofft allgemein, daß diese Ermäßigung
das Geschäft günstig beeinflussen wird.
Ermäßigung der Nordatlantik-Fahrprcise
bei Hapag nnd Lloyd.
Die Hamburg-Amcrika-Linie teilt mit: Die Ham
burg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd
haben mit sofortiger Wirkung beträchtliche Ermäßi
gungen der Fahrpreise aller Klassen ihrer im Ver
kehr zwischen Europa und Nordamerika beschäftig
ten Passagierschiffc vorgenommen. Diese Ermäßi
gungen betragen in der ersten Klasse, Kajüten klaffe
und dritten Klasse 20 Prozent auf die Mindestfahr
preise, in der dritten Klasse 10 Prozent.
MMtiMNiierMg her Einfuhr
3m Mittelpunkt der 14. Hauptversammlung der
Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer standen
Referate über die Lage der preußischen Landwirt
schaft.
Landrat von Reden-Reden gab eine Darstellung
über die Lage der nordwestöeutschen Landwirtschaft.
Entgegen der allgemein vorherrschenden Auffas
sung, daß es der Landwirtschaft westlich der Elbe
besser gehe als der ostclbischen, sei die Not groß,
die die mitteldeutsche Landwirtschaft heimsnche.
Die Viehzucht sei absolut unrentabel. Etwa 70%
der Einnahmen der Betriebe stammten aus der
Viehivirtschaft, und deshalb seien auch die Ackcr-
banbetriebc trotz der normalen Preise für Weizen
und Roggen in große Schwierigkeiten geraten.
Die Hauptversammlung nahm eine Entschließung
an, in der u. a. gefordert wird, daß den Vorschlä
gen der Grünen Front auf Kontingentierung der
Einfuhren schleunigst Rechnung getragen iverde
und daß insbesondere die Butter- und Küsezölle
so zu gestalten seien, daß eine dauernde Rentabili
tät der Milchwirtschaft gewährleistet werde. Das
preußische Landwirtschaftsmiiiisterium wird weiter
gebeten, alle aus frühere Vereinbarungen beruhen
den Bcsoldungszuschüsse den Landwirtschaftskam-
mern weiter zur Verfügung zu stellen.
Ablauf von Tarifverträgen mit dem
30. April.
Nach der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 lau
fen alle am 9. Dezember 1931 laufenden Tarifverträge
am 30. April 1932 ab, die nicht für längere Dauer ab
geschlossen sind oder b-ei denen die Tarifvertragspar-
teien nicht nach dem 9. Dezember eine andere Dauer
vereinbart haben. Enthalten di« Tarifverträge Kün
digungsfristen und waren sie am 9. Dezember 1931
nicht gekündigt, so tritt der Ablauf der Tarifverträge
nicht automatisch ein, es ist vielmehr eine Kündigung
Der Marötbeobachter meldet:
Durchweg behauptete Preise.
Amtliche WLhknngàese
l Pfund Sterling
1 Dollar ......
130 dän.
lOO fr,. Frank '••••••Ill
Lira
Peseta
(Ohne Gewährt) Geldkurs
15.94
4*209
87 81
16 53
21 84
32.02
30 3
15.74
4309
86.76
16.56
21.82
31.97
erforderlich. Auch eine am 9. Dezember 1931 bereits
erfolgte Kündigung macht nach Auffassung des Reichs«
arbeitsministers eine neue Kündigung nicht entbehr
lich.
Lohntarife gekündigt.
Zum 30. April ist im ganzen Reiche eine Maflen-
kündigung von Lohn- und Manteltarifen der Ar
beiter und Angestellten in zahlreichen städtischen
und privaten Betrieben zu erwarten. In Berlin
sind bereits sämtliche Tarife für die Arbeiter und
städtischen Gesellschaften gekündigt worden. Es
liegen auch Kündigungen für die Arbeiter des
Speditions- und Möbeltransportgcwcrbes, der
Hafen- und Lagerhausarbeiter sowie für die Han-
dels-Hilfsarbeiter des Berliner Großhandels vor,
so daß von diesen Kündigungen etwa 4000 Arbeiter
betroffen werden.
Lebenhaltungs-Richtzahl im März
fast unverändert.
Die Neichsrichtzahl für die Lebenshaltungskosten
ist nach den Feststellungen des Statistischen Reichs
amtes für den Durchschnitt des Monats März 1932
mit 122,4 gegenüber 122,3 im Vormonat nahezu
unverändert geblieben.
Der MiàUM der MM
Vom 1. April ab 6 Prvzent.
Der Reichsbank ist es gelungen, eine wesentliche
Ermäßigung des Zinssatzes für den ihr eingeräum
ten internationalen RediSkonkredit von 90 Milli
onen Dollars zu erreichen. Die Verzinsung des
Kredits stellt sich vom 1. April ab aus 6 Prozent
netto, während sich bisher einschließlich der Provi
sionen usw.' die Kosten des Kredits auf 8 bis 9
Prozent stellten. Diese Herabsetzung des Zinssatzes
bringt für die Reichsbank eine beachtliche Erspar
nis und darüber hinaus auch eine Unterstützung
für Senkung der Zinsen für die durch das Still
halteabkommen geregelten Auslandskreditc.
Dr. Brandes
znm Präsidenten der preußischen Hanptlanbivirl-
schaftskammer wiedergewählt.
In der Vollversammlung der preußischen Haupt-
landwirtschaftskammer, in der sämtliche Landwirt-
schaftskammern Preußens vertreten sind, wurde
Dr. Dr. h. c. Brandes, der bekanntlich gleichzeitig
Präsident des Deutschen Landwirtschaftsrates ist,
einstimmig nnd unter großem Beifall der Anwe
senden durch Zuruf zum Präsidenten der Preußi
schen Hauptlandivirtschaftskammcr wiedergewählt.
286 Millionen Dollar neue Steuern
Erhöhung der Steuern im amerikanischen
Repräsentantenhaus beschlossen,
TU. Washington, 31. März (Eig. Funkmeldung.)
Die Mahnung des Sprechers im Repräsentanten
haus Garner vom Dienstag, gemeinsam für den
Ausgleich des Haushalts zu sorgen, hat Erfolg
gehabt. Das Haus hat eine Erhöhung der Steu
ern um 286 Millionen Dollar beschlossen. Die end
gültige Annahme des Haushalts durch das Reprä-
entantenhaus wird für Donnerstagabend erwar
tet. Er geht dann an den Senat.
Wöchentlicher Marktbericht für die heimische
Landwirtschaft von der Verbindungsstelle
Hamburg des Deutschen Landwirtschaftsrats.
Auf dem Viehmarkte waren die Auftriebe im
Anschluß an die Feiertage erwartungsgemäß klein.
Besonders gering war die Zufuhr an Schweinen
nnd Kälbern. Infolge der reichlichen Auftriebe vor
dem Feste, des schlechten Ostcrgcschäftes in Rind-
und Schweinefleisch, der warmen Witterung nnd
des herankommenden Monatsendes war die Nach
rage aber sehr schlecht. Die Schweinepreise konn
ten sich daher nur wenig befestigen und die Rin
derpreise mußten sogar ctivas nachgeben. Dagegen
war die Nachfrage nach Kalbfleisch zu Ostern recht
lebhaft geioesen und die Vorräte konnten durchweg
geräumt werden. Der kleine Umfang des nachoster-
lichen Auftriebes hatte hier infolgedessen Preisver
besserungen von 4 bis 5 JMi zur Folge.
Die Butterpreise, die sich vor Ostern noch ge
rade behaupten konnten, gingen nach dem Feste cr=
wartungsgemäß zurück. Auf den Auktionen wur
den 6 bis 7 M .-^weniger als in der Vorwoche er
zielt. Denn abgesehen von dem weiteren Anwach
sen der Erzeugung war der Verbrauch während
der Feiertage durch nichts stärker als sonst, so daß
in den Geschäften meistens Ueberstänbe verblie
ben. Mit weiteren Preisrückgängen größeren Maß-
Itabes sollte jedoch in der nächsten Zeit kaum zu
rechnen sein. Auf Grund der neuen WirtschaftSvcr-
LLLâî-Wgen mit Polen kann die polnische Butter
künftig nicht mehr mit dem hohen Zollsatz für
Ware aus Ländern, zu denen keine hnndelSvertrag-
lichen Beziehungen bestehen, belastet werden. Es
wird also nur noch ein Zoll von 100 ÜIM statt bis
her 170 MJl ans den Doppelzentner eingeführter
polnischer Butter erhoben. Damit ist die polnische
Butter ans dem deutschen Markte wieder wettbe-
werbsfähig geworden, während vorher jede Ein
fuhrmöglichkeit aus Polen praktisch unterbunden
war.
Im Getreidegeschäst machte sich nach Ostern
durchweg eine regere Nachfrage geltend, so baß die
Marktlage überall als fest-anzusehen ist. Nament
lich nach Weizen besteht bei den Mühlen ein erhöh
ter Bedarf, so daß für das keineswegs reichliche
Angebot erheblich bessere Preise bewilligt werden
mußten.
Die Marktlage für gelbsleischige Kartoffeln blieb
nach Ostern trotz Eintritt warmen Wetters crwar-
tungsgemäß fest. Die Zufuhren ■ wurden wieder
etwas knapper. Der Markt konnte die angelieferte
Ware ohne Schwierigkeit aufnehmen, so daß die
Preise sich negcnübcr der Vorwoche behaupteten.
Für den Absatz deutscher Ware in England schei
nen nunmehr daraus Schivierigkeiten zu entstehen,
baß einmal die letzten Vorräte dortiger Erzeug
nisse dringend angeboten werden und aut der an
deren Seite die außerordentlich niedrige Preislage
der polnischen Kartoffeln eine zunehmende Ver
schärfung des Wettbewerbs für deutsche Ware be
deutet.
Metlchastsrunöschau.
Maispreis »«verändert.
Der Verivaltungsrat der Reichsmaisstelle bc-
chlost, die Maismonopolpreise bis 3. Mai unver
ändert zu belassen.
Bäcker-Jnnungs-Bersammlung in Norderstapel.
Am 31. März tagte in Norderstapel die Bäckcr-
Zwangsinnung „Stapclholm". Erschienen waren
aus der ganzen Landschaft 15 Bäckermeister, die
von dem Bäckerobermeister Reinhold Detlefsen,
Wohlde, sehr herzlich begrüßt wurden. Zu Gesellen
gesprochen wurden zwei Lehrlinge die bei den
Meistern Brix, Erfde, und Jeß, Wohlde, gelernt
hatten. Dann fand die Wahl des ganzen Vorstan
des statt, wobei der alte Vorstand einstimmig durch
Zuruf wiedergewählt wurde. C. Detlefsen, Ober
meister, N. Brix, Erfde, Schriftführer und Joh.
Laßen sen., Seeth, Kassierer. Zum Delegierten
zum Verbandstag in Tönning wurde Obermeister
Detlefsen gewählt.
Wie oft hat eine Rechtsbeschwerde beim Neichs-
sinanzhos Erfolg? Im Jahre 1931 sind von allen an
den Reichsfinanzhof gelangten Rechtsmittelsachen 71
Proz. ohne jeden Erfolg geblieben. Nur in kaum einem
Zehntel der Fälle kam es zum endgültigen Erfolge, in
den übrigen zu Teilerfolgen.
Zuļļecmaeļļ.
Kopenhagen: 31, März 100 Klg. 170 Kr. (24. März
170 Kr.),' Malmö: 31 März 170 Kr. (24. März
170 Kr.).