Full text: Newspaper volume (1932, Bd. 2)

baß Mê Auflösung auch aus außenpolitischen 
Gründen erfolgt sei und zwar deshalb, weil 
her Reichskanzler den Hinweis auf diese Auf 
lösung bei der Abrüstungskonferenz nützlich 
verwerten könne, ist in Wirklichkeit hier eine 
Organisation der Entente denunziert worden. 
Wenn die Reichsregierung offen diese Organi 
sation als eine private Armee bezeichnet, so 
wird jedenfalls dieses Stichwort in Frankreich 
begierig ausgegriffen und dem Reichskanzler 
von Herrn Tardieu sehr oft vorgehalten wer 
den. Die innerpolitische Begründung bedarf 
keiner weiteren Beleuchtung mehr. Daß jetzt 
einseitig die Parteitruppe Hitlers verboten 
wird, wird sicher von weitesten Kreisen eben 
nicht als eine Maßregel der Staatspolitik auf 
gefaßt werden, sondern als eine Maßregel des 
Wahlkampfes gegen die Nationalsozialistische 
Partei. Es ist anzunehmen, daß die Erregung 
ungeheuer sein wird, und daß wie schon früher 
in einzelnen SA.-Gruppen Zweifel an der 
Richtigkeit des Legalitätskurses, den Adolf 
Hitler eingeschlagen hat, laut werden. Es ist 
schmerzlich, daß sich auch Reichswehrminister 
Dr. Groener und Reichskanzler Dr. Brüning 
den sozialdemokratischen Wünschen gefügt ha 
ben. 
Der „Tag" schreibt unter der Ueberschrift: 
„Suum Cuique" u. a. wie folgt: „Bis in die 
letzte Stunde haben rechtsparteiliche und mit 
telparteiliche Zeitungen, die parteimäßig mit 
der NSDAP, nicht das geringste zu tun haben, 
die Reichsregierung aus staatspolitischen 
Gründen und aus Gründen der persönlichen 
Zuneigung zu dem greifen Generalfeldmar 
schall von Hindenburg eindringlich vor dem 
Verbot gewarnt. Es muß festgestellt werden, 
daß die Zahl der ermordeten SA.- und SS.- 
Männer in die Hunderte geht, und daß bisher 
die Staatsautorität nicht in der Lage war, ins 
besondere die Untaten aus der Eisernen Front 
und aus dem Reichsbanner zu verhindern. 
Staatspolitisch ist es äußerst bedenklich, jetzt 
die 400 000 Menschen der SA.- und SS.-Orgä- 
nisationen, die zu einem Teil aus Arbeitslosen 
bestanden, welche in den Quartieren ihrer Or 
ganisation Unterkunft und Verpflegung fan 
den, der Verantwortung ihrer Führer zu ent 
ziehen. Staatspolitisch scheint uns auch in 
außenpolitischer Hinsicht die Verbotsbcgrün- 
duug der Reichsregierung gefährlich zu sein. 
Biele Sätze der Berbotsbegründung gegen die 
SA.- und SS.-Abteilungen würden haarscharf 
aus ein Verbot des Reichsbanners passen. Das 
Reichsbanner hat man nicht verboten. Der 
Generalfeldmarschall von Hindenburg trägt 
noch bei festlichen Anlässen den Stern des 
Schwarzen Adlerordens, -er mit seinen Wor 
ten „Suum cuique" den preußischen Staats, 
geist, den wahren autoritativen, souverän über 
allen Parteien stehenden Staatsgeist schlecht 
hin verkörpert. 
Der „Jungdeutsche" schreibt: Wir Jungöeut- 
schen sind keine Freunde von Verboten. Das 
Verbot des Roten Frontkämpferbundes hat die 
Zahl der Zusammenstöße mit Kommunisten 
nicht vermindert, sondern vermehrt. Vor allem 
wird ein Verbot der SA. und SS. bei den 
Lanütagswahlen die Zahl der »ationalsoziali 
stischeu Stimwen »och vermehren. 
Der Jungdeutsche Orden ist nach dem 14. 
September 1930 entschlossen, den Weg zum 
Freiwilligen Arbeitsdienst gegangen. Er hat 
mit dieser positiven Arbeit auch positive Erfol 
ge erzielt. Tie Reichsrcgierung hat ganz an 
dere Möglichkeiten. Sie muß sich endlich ent 
schließen, der deutschen Jugend einen Pol 
neuen Gemeinschaftslebens zu geben. 
Die „Vvssische Zeitung" schreibt u. a.: „Rich 
nur das Reichskabinett hat einstimmig die 
Notwendigkeit der Auflösung anerkannt) sämt 
liche Länder haben ihr Einverständnis bekun 
det, nur Braunschweig hat widersprochen, aber 
die Durchführung versprochen. Damit ist eine 
politische Entscheidung gefallen, die sich weiter 
hin auswirken mutz. Zunächst in der Durch 
führung des Verbots. Die Sorge, daß die S?l. 
Männer jetzt in die Illegalität getrieben wer 
den könnten, ist tendenziös übertrieben) diese 
Illegalität wäre jedenfalls weniger gefährlich 
als jener Zustand der Schein-Legalität, der 
es den SA.-Organisationen ermöglichte, in 
aller Ruhe Mobilmachungsvorbereitungen 
gegen den Staat zu treffen. 
Der „Vorwärts" schreibt: Staatliche Verbote 
und ihre Durchführung können immer nur 
das letzte Mittel sein. Aber sie sind notwendig, 
wenn das Gefüge des States selbst bedroht 
ist. Es ist zu hoffen, daß dieser späte Schritt 
nicht ohne Erfolg bleibt, besonders, daß die 
zielsichere und energische Durchführung auch 
in allen deutschen Ländern sofort und einheit 
lich erfolgt. Es wäre ein unverantwortlicher 
Fehler, wenn man dulden wollte, daß die 
Verbotenen sich unter neuen Namen wieder 
festsetzen und — sagen wir etwa in Braun- 
fcbweig — illegalen Unterschlupf finden könn 
ten." 
M Breffe mm §A>-MrM. 
TU. London, 14. April. (Eig. Funkmeldung). Bei 
der Beurteilung des Verbotes der Nationalsoziali 
st!'chen Organisation hält sich die englische Presse 
völlig an die amtlich gegebene Begründung. Durch 
weg wird dabei zuni Ausdruck gebracht, daß die wei 
tere Entwicklung in Deutschland Gegenstand ern 
ster Sorge bleibe. „Daily Expreß" hebt die Schwie 
rigkeit der Lage für Hitler hervor. Wer dennoch 
!ei Hitlers größte Gelegenheit zu gleicher Zeit ge- 
nnmen. Wenn er seine Armee auflösen müsse, diese 
hm aber treu bleibe, wenn er seine Leibgarde ent 
eise und dennoch «einen Einfluß auf die Vorstel- 
ungskrast der Ocffentlichkeit behalte, wenn er die 
Macht des Staates anerkenne, àe seine Nàr- 
zaugungen aufzugeben, dann werde er lebe«, am 
der erwählte Herrscher Deutschlands zu werden. 
„Dies ist Hitlers Stunde, mit erbarmungsloser Fe 
der wartet die Geschichte", schreibt das Blatt. 
„Daily Mail" sagt, es sei eine wundervolle Lei 
stung gewesen, eine solche Macht wie die national 
sozialistische Armee, die nunmehr ausgelöscht wor- 
den sei, auf die Beine zu stellen. 
Die liberale „News Chronicle" wundert sich vor 
allem über die Ruhe, mit der die Nationalsozialisten 
die Auflösung ihrer Organisationen aufgenommen 
haben. 
Der sozialistische „Dafly Herald" spricht von 
einem großen Schlag für Hitler, glaubt aber, daß 
dieser sich in gewisser Hinsicht über die Auflösung 
freuen werde, da die SA.-Mitglreder von der Par 
tei bezahlt, gekleidet und gespeist worden seien, 
und daher eine große finanzielle Belastung bedeu 
tet hätten. 
Frankreich erklär? sich befriedig!. 
TU. Paris, 14. April. (Eig. Funkmeldung). In 
der Pariser Presse verfolgt man die letzten Ereig- 
Niffe in. Deutschland mit größter Aufmerksamkeit. 
Die Auflösung der Sturmabteilungen der National- 
sozialisten wird mit besonderer Genugtuung ver 
zeichnet. Die großen Blätter wollen diese Maß 
nahme der Reichsregierung allgemein mit der Aö- 
rüftungskoufereuz in Verbindung bringen und be 
tonen, daß die Regierung Wert darauf lege. mit 
reinem Gewissen in die Hauptphase der Genfer Der. 
Handlungen einzutreten. Der außenpolitische Be- 
richterstatler des „Echo", Pertinax, gibt feiner Per- 
Minderung darüber Ausdruck, daß der Beschluß der 
Reichsregierung erst so spät verwirklicht worden sei. 
şikha!) Man habe wohl eingesehen, daß es in Genf 
sehr schwer gefallen wäre, die übrigen Mächte von 
den friedlichen Wsichten Deutschlands zu überzeugen, 
wenn man an der Seite des amtlichen deutschen 
Heeres eine 400 000 Mann starke illegale Armee 
bestehen lasse. Der „Petit Parisien" betont, daß man 
sich in Bezug auf die angebliche Einigkeit im Schoß 
des Kabinetts ziemlich skeptisch zeigen müsse. Die 
Beziehungen zwischen dem großen Hauptquartier 
der Reichswehr und demjenigen Hitlers seien zu 
eng und zu herzlich gewesen, als daß die Auflösung 
der Sturmtrupps von einer ganzen Reihe von 
Generälen leichten Herzens mit angesehen werde. 
Ueber Einzelaktionen 
beuen Wahlsreiheiten verlustig erklärt wo« 
den. 
Sobald sich ein genaueres Bild der Lage ae- 
lvinnen lasse, werde die NSDAP, ihre Stel-- 
lungnahme der Oeffentlichkeit übermitteln. 
Der Steuerschwnnd. 
8$,5 MlisM ZŞàg 
im Berliner H-wshM. 
Der Finanzbericht der Stadt Berlin vom 31. 
März weist einen ungedeckten Fehlbetrag von rund 
98,5 Millionen Mark auf. Dieser Fehlbetrag ist, 
wie es in dem Bericht heißt, vorwiegend auf den 
Rückgang aller Steuereinnahmen und die rückgän 
gigen Reichs- und Landessteuerüberweisungen so 
wie auf die seit dem 31. März 1931 fast auf das 
Doppelte gestiegenen Wohlfahrtslasten zurückzu 
führen. 
Die Auflösung der SA. und SS. auch in Sachsen 
durchgeführt. 
T-U. Leipzig, 13. April. Das Polizeipräsidium 
hat die Notverordnung über die Auflösung der 
SA. und SS. pflichtgemäß zur Durchführung ge 
bracht. Das Gleiche wird auch aus Dresden und 
Chemnitz gemeldet. 
wird berichtet: 
Tre polizeiliche Schließung der nationalsozia 
listischen Gaubüros in Hamburg-Altona. 
Sofort nach dem offiziellen Erlaß des SA.- 
Berbotes wurden in Altona Ueberfallkomman- 
dos mit besonders instruierten Beamten zu 
den verschiedenen nationalsozialistischen Büros 
entsandt, und zwar wurden besetzt die Stan 
darte in der Turnstraße, dann der Sturmbann 
in der Marktstraße und das Gaubüro in der 
Palmaille. Tie Polizei durchsuchie die genann 
ten Häuser bis in den letzten Winkel, fand 
jedoch fast nur noch leere Regale »nd Brief 
bogen vor. Die Tatsache, daß das SA.-Berbot 
erfolgen sollte, war schon im Laufe der ver 
gangenen Wochen innerhalb der Partei so po 
sitiv bekannt geworden, daß das gesamte Ma 
terial rechtzeitig fortgeschafft werden konnte. 
Auch in den Wohnungen der Nationalsoziali 
sten wurden Untersuchungen vorgenommen, 
jedoch wurde auch hier nichts gefunden. Ueber 
dem Eingang des nationalsozialistischen Par 
teibüros in der Palmaille Nr. 37 hatte man 
ein großes Schild angebracht mit der Aufschrift 
„Herzlich willkommen" Festnahmen sind im 
Zusammenhang mit den Durchsuchnngen nicht 
erfolgt. 
Es wird in offiziellen Kreisen festgestellt, daß 
im Laufe der letzten Woche eine große Anzahl 
von Turnvereinen in Altona neu angemeldet 
und gegründet worden sind. Bon Gegnern der 
Nationalsozialisten wird die Behauptung auf 
gestellt, daß diese Turnvereine die Fortsetzung 
der einzelnen SA.-Gruppen darstellen sollen 
eine Auffassung, die von den Nativualsozialfl 
stcn selbst auf das schärfste zurückgewiesen wird. 
Zie Auslösung in Hamburg. 
TU. Hamburg, 13. April. In der Zeit von 
4—6 Uhr wurden in Hamburg durch große 
Polizeiaufgebote die einzelnen Büros sowie 
das Hauptbüro der Nationalsozialisten in der 
Moorweidenstraße durchsucht. Hierbei ereignete 
sich ein Zwischenfall. Als die Polizei in das 
Haus eintrat, war dieses vollkommen unter 
Tränengas gesetzt. Die Polizei vermochte im 
ersten Augenblick nicht, in das Haus einzu 
dringen, da die Beamten unter der Einwir 
kung des Tränengases die Augen nicht zu öff 
nen vermochten. Die Scheiben des unteren 
Büros wurden von den Polizeibeamten ein 
geschlagen und so dem Gas Abzug verschafft. 
Wer das Tränengas zum Äusblasen gebracht 
hatte, konnte bisher von der Polizei noch nicht 
festgestellt werden. Bon dem Gaubüro wur 
den der Leiter des Gaubüros, von Allwörden, 
sowie fünf andere anwesende Nationalsoziali 
sten, darunter einige Bürgerschaftsabgeordne 
te, mit einem Polizeiauto zum Stadthaus zu 
einer Vernehmung geführt. 
Außerdem wurden in Hamburg die verschie 
denen Wirtschaften untersucht, die als Aufent 
halts- und Berkehrslokale der Nationlasozia- 
listen bekannt sind. Insgesamt handelt es si'i 
hier um 25—30 Lokale. Die Untersuchung ging 
so vor sich, daß ein Hauptmann in Begleitung 
von 3—15 Mann das betreffende Lokal betrat 
und den Wirt davon verständigte, daß die SA. 
und SS. verboten sei und die Gastwirtschaften 
geschlossene Formationen nicht mehr beherber 
gen dürsten. Er erfolgte dann eine Durchsu 
chung der betreffenden Lokale, die aber, wie 
soweit bekannt, bisher ergebnislos verlaufen 
ist. 
Die, Suchaktion in Hamburg und Altona 
fand ihre Parallele in einer großen Polizei 
aktion in Wandsbek, Harbnrg-Wilhelmsburg, 
Stade und Lüneburg bis hinauf nach Cuxha 
ven. Außer den Durchsuchungen in Wandsbek 
lag die Zentralisierung der Hauptaktion in 
Harburg. Untersucht wurden insgesamt 20 
Plätze, d. h. Parteibüros und nationalsoziali 
stische Verkehrslokale. Widerstand wurde nir 
gends geleistet, so daß bereits um 6 Uhr abends 
die gauze Aktion zum größten Teil erledigt 
war. Nur in Lüneburg sollen Funde gemacht 
worden sein, die zurzeit noch gesichtet werden. 
Die Polizeiaktionen gegen die SA. in München. 
TU. München, 13. April. Im Zusammen 
sang mit dem durch die Reichsregierung erlas- 
enen^Verbot der nationalsozialistischen SA. 
und SŞ. wurde am Mittwochnachmittag in 
München eine polizeiliche Aktion im Braunen 
Haus durchgeführt. Hundertschaften der Lan 
despolizei rückten auf Lastautos an, sperrten 
die Brienner Straße bis zum Obelisk ab, rie 
gelten die Zufahrtstraßen ab und besetzten das 
Braune Haus, das Nebengebäude und den 
Garten. Nach Durchführung der polizeilichen 
Besetzung wurde die Haussuchung in den Räu 
men der SA. und SS. begonnen. Den Presse 
vertretern wurde der Zutritt zu dem polizei 
lich besetzten Braunen Hause nicht gestattet und 
auf die spätere Herausgabe des polizeilichen 
Berichtes verwiesen. Neben dem Braunen 
Hause wurde auch das Gaubüro des Gaues 
München-Oberbaycrn polizeilich besetzt. 
Zusammenrottungen in Darmstadt wegen 
des SA.- und SS.-Vcrbotes. 
TU. Darmstadt, 13. April. In den Abend 
stunden des Mittwochs kam es, als das Verbot 
der SA. und der SS. bekannt geworden war, 
an mehreren Stellen der Stadt zu Zusammen 
rottungen, die vereinzelt bedrohlichen Charak, 
ter annahmen. Das Uebersallkommando ist in 
höchster Alarmbereitschaft und durchfährt in 
Wagen die Stadt. Es wurden mehrere Ver 
haftungen vorgenommen. An einzelnen Stel 
len rnußte von dem Gummiknüppel Gebrauch 
gemacht werden, um die Zusammenrottungen 
auseinander zu treiben. . , «<.. 
SA - «nd SS.-Heime und Büros in Berlin 
werden polizeilich geschlossen. 
T-ll. Berlin, 13. April. Kurz nach der Veröffent 
lichn ng des Verbotes der SA. und der SS. am 
M i ttwo chna chm it tag begann die polizeiliche Schlie 
ßung sämtlicher SA.- und SS.-Heime sowie der 
Büros dieser Formationen. In allen diesen Räu 
men erschienen starke Polizeikommandos, die 
Durchsuchungen vornahmen und alles vorgefundene 
schriftliche Material einschließlich der Karteien be 
schlagnahmten. 
Auch aus anderen Teilen des Reiches wird ge 
meldet, daß dort die Polizei die gleichen Maß 
nahmen durchgeführt hat. 
2» Sknnnschmeig «sch keine Scheine 
gegen SA. nni> SS. 
TU. Braunschweig, 13. April. In Stadt und 
Land Brailnschweig wurde das Verbot der 
SA. und SS. am Mittwoch noch nicht durch 
geführt. Das dürfte damit zusammenhängen, 
daß der dafür zuständige Innenminister Klag- 
ges in den letzten Tagen in Berlin weilte und 
noch nicht nach Braunschweig zurückgekehrt ist. 
In der SA.-Schule in Kreiensen war der Er 
laß des Verbotes bis zum Abend noch nicht 
bekannt. 
Nationalsozialistischer Bericht über 
die Aktionen im Reich. 
TU. Berlin, 13. April. Von nationalsoziali 
stischer Seite wird erklärt, daß nach aus allen 
Teilen des Reiches eingelaufenen Mitteilun 
gen die Polizei die ihr durch die Notverord 
nung gegebenen Rechte weit überschreite und 
die Aktion nicht auf die SA. und SS. beschrän 
ke, sondern auch die politischen Stellen der 
NSDAP, durch Haussuchungen belästige und 
in ihrer Arbeit behindere. 
So sei in München die Ncichspreffestelle der 
NSDAP, von Beamten der Politischen Poli 
zei besetzt und der dorr anwesende außenpoli 
tische Referent Oberst a. D. Haselmeyer mit 
der Pistole bedroht worden. Die Beamten hät 
ten Oberst Haselmeyer aufgefordert, die Hände 
hoch zu heben, was dieser mit der Begründung 
abgelehnt habe, daß er dies als after Offizier 
nicht gelernt habe. In allen Teilen des Rei 
ches seien ferner Reichstags- und Lanötagsab 
geordnete der Partei festgenommen, die Ar 
beitsräume der Abgeordneten durchsucht und 
durchwühlt worden. Ein Ueberblick über die 
bisher durchgeführte Aktion lasse insgesamt 
erkennen, daß die NSDAP, von 5er Polizei 
als Freiwild betrachtet werde. In Ueberschrei 
tung der durch das Gesetz vorgeschriebenen 
Grenzen der polizeilichen Befugnisse seien u a. 
Wahlmaterial, Wahlunterlagen und anderes 
mehr der Politischen Leitung der Partei 
beschlagnahmt und fortgeschafft und damit die 
NSDAP, der durch die Verfassung vorgeschrie 
Berliner MkermaM 
vom 14. April 1932. 
1. Klasse 1,13,- 2. Klasse 1,06; abfallende 0,96 ä«. 
Tendenz: sehr ruhig. Preise ab Erzeugcrstation. 
Hinzu kommen eracht, Umsatzsteuer und Vermitt 
lungsgebühren. 
* * * 
, Ģ- Hfl!NM. April. Woche,unarkt. Meiereibut- 
ter 1,82 MM, Bauernbutter 1,25—1,80 MM, .Hüh 
nereier 4,5—5 Pfg. * J 
Häm, 14. April. Dem Ferkelmarkt waren 
480 Trere zugeführt. Der Handel war langsam, der 
Markt wurde nicht geräumt. Beste Ware kostete 
m'ï' Mittlere 10—12 MM, geringere 8—10 
MM. Nach Gewicyt kostete schwere Ware 33—88 
Pşņ- lür das Pfund, 
notier?^i^liere über Notiz.. Jungschiveine nicht 
Hnsumer Magerviehmarkt. 
th Husum 14. April. Die Zutrift betrug elf 
Uuch zum Pferdemarkt 146 und zum Schasmarkt 
WO Schaic und Lämmer. Der Handel war in allen 
Gattungen langsam Der Handel in Pferden mar 
sch Borverkauf gut. Notierungen waren bis Nedal- 
twnchchluß noch nicht vorgenommen. 
Marktbericht 
der Landwirtichaitskammer für Schleswig-Holstein 
(Ohne Gewähr, lPreiie ver 1 Pfund L^endaewicht, 
Altana, den 14. April 1932 
, m Ec&reit. 
I- ķfl. ausgem. höchst. Schlachtwertes • 
“• Sonst, vollfleischige 
3. ikleiichige 
4. Gering genährte 
\ V ' ' ' rrsvken. 
2 "El. höchsten ESlachtwertes 0.37—0.38 
Q * vollst, oder ausgemästete 0.32—0 35 
3. Fleischige... 0.24-0.28 
0.37-0.38 
0.32—0.35 
0.25-0.28 
0.15—0.21 
0.15-0.21 
0.26—0 28 
0.22-0.25 
0.17-0.20 
0.12—0.18 
4. Gering genährte 
C. ŅîķÄLn. 
1. Lung. vollst, höchst. Schlachtwcrtcs 
”• vollfleischige oder ausgemästete-. 
3. Fleuchige 
4. Gering genährte 
D. KLtze. 
1. Jung vollst, höchst. Schlachtwertes 0 9 5—027 
a IS”«! 36 ° bcr ausgemästete ... E20-E23 
4- Gering genährte ^"^""^"flfl'fl 
1 Ģerîng genährte .flflflflfl gfl-flgiu 
1 P n <n? Şchaķc lWeidemast, 
2 Sts"" 161 IUl& iÜnfl - Màmmel 0.38—0.41 
i Wits,?,”“ f:.“"!.” 56 "' ŅW 
4. Gering genährte flflflflfl 0.„o-0,3U 
?Esche, darunter 476 Ochsen, 278 
àäen, 838 Färsen, 4/6 Kühe, 992 Schase, 42 Fres 
se^ Marktverlauf für Rinder: ziemlich rege, für 
Schafe: mäßig rege. 
* 
Berliner Getreidefrlihmarät 
vorn 14. April 1982. 
Tendenz Ruhig 
me.zeu....2ds5„—261 50 ! yafer I 4.00-169.10 
Roggen.... 197.50—1^9.50 Wei'Mkleie.l 15.00-l!75o 
Wintergerste 176.00—188.00 j Roggenkleie 104 00-107.00 
Breis tSr 1000 Krr 
We vomMnersiaz-MrA 
Hamburg. den 14. April 1982 
Getreide fPrefle in RM. per 50 Kg.) 
^vei,en franko Hamburg ,z 00—13.10 
Meilen ab inland. Station 12.70—12.80 
Roggen franko Hamburg 10.45—10.50 
Roggen ab inland. Station 10.25—jo 30 
Minteraer^e ab Meckl./HolstüHann,.-. 8.80— 8.90 
Sommergerste ab Meckl.'Soist./Sann..- 9.10— g.20 
Donauaerste kwgfr. Hbg. nnverz. loko 5.50— 5.55 
^aşer franko HamRura 8.80- 9.00 
Hafer ab inland. Station 8.40— 8.60 
Futtermittel sPreNe in RM per 50 Kq prpt) 
Mei'enkleie inland, 
^ei^enkl. int mor. 
Ņomenkleie inlärch. 
Moitzkl. osr?r verr 
Balmk. Harb.IWilhh 
"oko-kuchen „ 
Ravsku^en „ 
6.25 
5.30 
5.45 
6.15 
4-00 
l^rdnubk. ftatbySB. 
GrdviGksey 
Leint Huri- imiihh. 
Leinkmşenm.37°t>.. 
^ano-«^ş>ŗot „ 
^eisst-Mphi >>4/<»8°-d 
Baumw.-S.-M 50°» 
6.20 
6.20 
6.00 
S 05 
6.20 
4 45 
5.75 
Mehl (Preise ķn RM. per 100 Kg.) 
Auszuamebl biestger Mühlen 
Räckermebl „ 
Roggenteinmehl» 
Roogenaroôm. 
45 00 
39.50 
28.50- 30.25 
22.25—30.75 
Tendenz; Getteibe ruhig, Fnttermîtîel ruhig, Mehl ruhig
	        
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