SlnrMfķuLfchKdêîî îs der
Eibernlederung.
ds. Frievrichstadt. 6. Dez. Der heilte herrschende
Weststurm, der in Böä Stärs e 10 erreichte, hat ge
waltige Wassermassen eideraufwärts getrieben.
Alles Vorland ist überschwemmt. Der Hochwasser-
stand betrug heute mittag fast 3 Mir. über Nor
mal-Null. An den Eiderdeichen des hiesigen Be
zirks scheint Schaden nicht aufgetreten zu sein. Die
Entwässerungsschleusen in Friderichstadt für das
Treenegebiet öffneten sich seit Donnerstagabend
nicht mehr, weil der Wasserstand der Eider, auch
bei Niedrigwasserzeit, höher lag als der Treenc-
ipiegcl. Die seit Freitag gefallenen Regenmengen
— am Freitag über 7 Ltr., Sonnabend über 8
Ltr. und heute fast 9 Ltr. auf den Quadratmeter
— haben erneut einen Hochwasserstand im Trcene-
gebiet und Ueberschwemmungen niedrig gelegener
Weiden hervorgerufen.
LsKöschaft
S'eaer in DoLermieà.
Vollerwiek, 5. Dez. Nachts brannte beim Land-
ttrairn Ketels ein unbewohntes Nebengebäude ab.
Die Entstehung des Feuers ist nicht geklärt. In
den Flammen sind u. a. fünf Kühe und ein Schwein
umgekommen.
dg. Garbing. 7. Dcz. Wcihnachtsîottcric.
Der Verein her hiesigen Ladeninhabcr hat be
schlossen, eine Weihnachtslotteric zu vcranstal-
ten. Heren gesamter Ucberschuß der öffentlichen
Wohlfahrt zugute kommen soll. Der Verkauf
her Lose, öie nur 20 Pfg. Las Stück kosten, be
ginnt am 6. Dezember, unö Lie Ziehung, in der
sämtliche Gewinne gezogen weröen, an, Sonn
tag, dem 20. Dezember unter Aufsicht von No
tar Dierksen von hier. Es gelangen ca. 400
Gewinne zur Auslosung, Lie teils gekauft, aber
zum größten Teil gestiftet sind.
NsŞrZeLlsà
Wassermaffen ins Wattenmeer hinein, und hisse
überschwemmten große Flächen des ungeschützten
Landes zwischen Morsum und Old-Rantum und
drangen bis zur Tinnumer Burg und zum Bahn
dämm der Sylter Südbahn vor. Es ist fast so, all
wenn der blanke Hans das in den letzten Tagen
von dem Sylter Stadt-vertreter Andreas Nielsen
angeschnittene Deichbauprojekt unterstreichen wolle.
Der Hindenburgdamm trutzt dem Wogenanprall und
ist durch die Grasnarbe an den schwächsten Stellen
wesentlich verstärkt worden. Er läßt cs nur zu,
daß die Spritzer von beiden Seiten einander die
Hand reichen, ohne aber in seinem Grund-bau er
schüttert zu werden.
Die Frage der Kurtaxe in Westerland
Westerland auf Sylt, 5. Dez. Die Frage des
Deichbaus bei Röste wird auf Sylt eifrig weiter
erörtert und gefördert. In Keitum fand jetzt eine
Interessentenversammlung statt, in der eine Kom
mission gebildet wurde, welche Verhandlungen mit
den Behörden aufnehmen soll. Die Gaftwirte-
vcreinigung des Bades Westerland hat in einer
Eingabe an die Stadtverwaltung neue Vorschläge
betr. die Kurtaxe gemacht. Gefordert wird u. a.
Aufhebung der Strandkontrollen und Erhebung
einer Uebernachtungssteuer.
* * *
LLtjenholm, 5. Dez. Unser dem Verdacht der
Brandstiftung verhaftet. Der Besitzer Ler vor
einigen Tagen hier abgebrannten großen
Lanöstclle wuröe wegen öringenöen Verdach
tes der Brandstiftung verhaftet und dem Hu-
sumer Amtsgerichtsgefängnis zugeführt.
Sturm auf Sylt.
mv. Westerland, 6. Dez. In der Nacht vom Sonn
abend auf Sonntag setzte ein orkanartiger Sturm
ein, der noch heute anhält. Der „blanke Hans" pol-
terte mtt aller Wucht gegen Strandmauer u. Dünen-
gbhänge. Die Brecher senden ihr- Spritzer weit
über die Plattform hinaus, und die Gischtmassen
fliegen wie Schneeflocken über den Dünenkamm
hinweg. Das brandende und tobende Meer bietet
rn seiner Wildheit ein großartiges Schauspiel, und
dos Kampfwort der Friesen „Trutz blanke Hans"
läßt sich erst recht würdigen, wenn man solchen
Sturm miterlebte. Die Strandwächter sind dann
scharf auf dem Posten, doch gehören Strandungen
an unserer Küste heute glücklicherweise zu den Sel
tenheiten. Die Warnungen der Seewarten tragen
dazu bei, daß die Schiffe bei heraufkommendem
Sturm rechtzeitig Schußhäfen aufsuchen oder doch
gefährliche Küstenstriche meiden. Strandgut aber
beschert ein solcher Sturm auch heute noch in großer
Menge, und die Strandvögte sind dann nicht über-
" g. Der Südweststurm trieb auch gewaltige
bu. Wyk a. F., 5. Dez. Sitzung der Dadevermal-
tuug. In der in der vorigen Woche abgehaltenen
Sitzung der Badevevwaltung entschied mau sich
wiederum für die Anstellung von Oskar Erasmi
aus Lübeck als Badekommissar für die kommende
Saison. In Bürgerkreisen ist man, wie uns mit-
geteilt wird, mit der Ernennung vielfach nicht
einverstanden, vielmehr hätte man diesen Posten
lieber von einem hiesigen Herrn besetzt gesehen,
wie dies auch in früheren Jahren der' Fall war. I
llab eigens werden Stimmen laut, ob wir über- !
Haupt einen Kommissar im nächsten Jahre be
nötigen.
Mädchens, 14 Kühe, 2 Pferde und 8—10 Stück
Jungvieh wurden ein Raub der Flammen.
Kurz vor dem Ausbruch des Feuers waren in
der Nähe des Geweses zwei Leitungsmasten
infolge des Sturmes umgestürzt. Ein dadurch
hervorgerufener Kurzschluß dürfte vermutlich
die Ursache des Brandes gewesen sein.
Emķîhrmg des ErWLiàung§Lauss
der Volkshochschule Berphof.
Am Sonnabend wurde der Erweiterungs
bau der Bauernhochschule Berghof, unmittel
bar au der Grenze bei Flensburg belegen,
eingeweiht. Durch Anbau eines Flügels und
Aufsetzen eines Stockwerkes sind große, helle
Räume, schöne Unterkunftsstätten der Schüler
und neue Wohnungen für die Lehrkräfte ent
standen. Tie Landwirtschaftskammer als Trost
ge rin der Volkshochschule hatte zu einer schlich
ten Feier im engsten Rahmen eingeladen: der
Oberpräsident, Vizepräsident Thon, ferner als
Vertreter des Regierungspräsidenten Ober-
regierungsrat Nissen, Oberbürgermeister Tr.
Todsen als Vertreter des Provinzialausschus-
ses, der Kreisausschuß, endlich Freunde der
Schule waren erschienen.
Nachdem Architekt Thede-Kiel das neue
Haus dem Landrat Wallroth übergeben hatte,
entwarf Landrat Wallroth ein Bild der ge
schichtlichen Entwicklung der Grenzvolkshoch-
schule Berghof. Landrat Wallroth übergab die
Schule der Landwirtschaftskammcr, für die
der Landtagsabgeordnete Bundtzen Worte des
Dankes sprach. Der neue Leiter der Bauern
volkshochschule Berghof, Pastor Hansen-Peter-
sen (früher Tingleff), hielt darauf die Haukt-
redc. Mit einer Kaffeetafel fand die Feier
ihren Abschluß. Die Bauernhochschule hat ihre
Arbeit bereits begonnen,' sie wird von etwa
80 Schülern besucht, darunter 18 Noröschles-
wigern.
den ‘lüeihnadit&tisdh
jedes Heimatfreundes gehört der
S.ckieswiiļ-àî&i&t. 3teimatkaiend.ee
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Um tm OşşèchLsMķà
Der KommurMenprozetz in
Neu Münste r.
às êem fiuîa
Großseuer bei GetLorf.
14 Kühe, 2 Pferde und 10 Stück Jungvieh
verbrannt.
Sonntagnachmittag gegen 4 Uhr brannten
das Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie eine
Scheune des Landmannes Mißfcld in Neudorf
bei Gcttorf vollkommen nieder. Infolge des
Sturmes breitete sich das Feuer so schnell aus,
daß lediglich der massiv gebaute Schwcincstall
gerettet werden konnte, obgleich er zwischen
Wohnhaus und Scheune lag. Das gesamte
Mobiliar, darunter die vollständige Wäsche-
ansstattung eines im Hause tätigen jungen
x. Neu Münster, 6. Dez. Im Kommunisten-Prozeß
wurden im Laufe des Sonnabends über zwanzig
Zeugen vernommen und die Beweisaufnahme zu
ende geführt. Am Montagnachmittag 14 Uhr erhält
der Staatsanwalt das Wort zu seinen Strafan
trägen. Am Freitag weilte das Gericht in Lübeck
zur Vernehmung des durch einen Schulter- und
Lungenschuß schwerverletzten Begemann. Don Be
deutung für das Gericht war die Bekundung» daß
Weißig vor Abgabe des Schusses langsam und kalt
blütig auf ihn gezielt hatte. Die bei dem Arzt
Dr. Müller beschäftigt gewesene Hausangestellte
Wendt bekundet, daß unmöglich aus einem Fen
ster der Müllerfchen Wohnung ein Schuß gefallen
sein kann, da sich bei dem Tumult nur die Frauen
und ein kleines Kind in der Wohnung befanden.
Ein Waffensachverständiger wies nach, daß alle
fünf aufgefundenen Patronenhülsen aus einer und
derselben Schußwaffe abgefeuert worden sind. gu
lärmenden Protestrufen seitens der Angeklagten
kam es bei der Vernehmung des SA.-Mannes
Elans Hennings, der früher einmal der KPD. an
gehört hat. Hennings ist ein Mann von hünenhafter
Gestalt, der vor dem Kriege unter dem Artisten-
Namen „Harry von der Linde" als Kunstschütze und
Messerwcrfer auftrat. Als H. aussagte, daß er sich
am Tage nach der Tat verkleidet zu Spionage
zwecken im „Dithmarscher Hof" ausgehalten habe.
wurden Verwünschungen gegen ihn laut. Wenks
gegen 19 Uhr war die Beweisaufnahme beendet.
Die Verhandlung wurde auf Montagnachmittag
vertagt.
ûîâm Arstàzchrssà
Der frühere Bäckermeister P. Knutzen in Tön
ning kann am 8. Dezember seinen 89. Geburtstag
feiern. Er ist z. Z. der älteste Bürger der Stadt
und erfreut sich trotz des hohen Alters noch einer
seltenen Frische. Man kann ihn noch täglich in der
Backstube seines Schwiegersohnes beschäftigt sehen,
(yv.)
88 Jahre alt wurde gestern der Maurermei
ster Hans Jürgen Wegner in Breiyvlz. Weg
ner ist körperlich und geistig noch verhältnis
mäßig frisch. Die Flensburger Handwerks
kammer ehrte vor einigen Jahren den alten
Meister durch Ucberrcichung des Ehrcnmci-
sterbriefes.
MsitzdsrLàrrmAîM.
Der Meierhof Notenfande, an der Land
straße von Eckernförde nach Kappeln freund
lich belegen, wurde dieser Tage von dem
Gutsbesitzer von Ahlefeld-Ludwigsburg käuf
lich erworben. Der Hof umfaßt ein Areal von
230 Hektar,' die Ländereien sind in bester
Kultur. Ter Kaufpreis ist unbekannt. Der
jetzige Besitzer Blöcker erstand den Hof 1923
von Jansen, dessen Familie dort viele Jahr
zehnte ansässig gewesen ist. (mg.)
Der Landmann Johannes Lassen, Espcrs-
toft, kaufte den Besitz des Landmanns
Christoph Oje, Esperstoftfeld, 19 Hektar groß,
mit Beschlag und Ernte für 18 300 Mark.
Antritt ist anr 1. Dezember erfolgt, (gv.)
m.
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SdticksaÌ&=Sdìaiien ii&ec Qandcia.
Roman von Felix Neumann.
Lopyņģ ISN Ätirl »51)1« ». L->„ Dln..ZehI«àrf.
lind außerdem î Fe Dubrowa gebrauchte ihn,
şi wußte, daß bisher niemand so herrliche Bilder
von ihr zn machen verstand wie der kleine unschein
bare Mann an der Kamera.
Ach — Fe!
Beging er mit seiner lächerlichen Hörigkeit gegen-
über dieser Frau nicht eine grenzenlose Torheit?
Was dachte er noch eben: Fe gebraucht mich?
Gewiß — sie verdankte ihm viel!
Als sie damals vor Jahren ihren Aufstieg begann,
hatte er ihr den Weg geebnet. Wer wer wußte in
der Oeffcntlichkeit etwas davon!
Mil dem untrüglichen Scharfblick des Künstlers
holte er stir die Diva stets die günstigsten Augen
blicke heraus.
Er wehrte sich mit zäher Energie, wenn der Re
gisseur Großaufnahmen verlangte und er sie für
unzweckmäßig hielt.
So baute er mit am Thron, auf dem nun die Du-
browa saß.
Wußte sie um dieses Verdienst, das er sich in stil
ler Arbeit errang?
Gewiß! Sie vergalt cs ihm durch Freundlichkeit
und Vertrauen.
Sie sah in ihm den genialen Bildner am Kurbel-
kaste», aber der Mann in ihm war ihr völlig fremd
geblieben.
Er lachte bitter in sich hinein.
Bei allem Ansehen, das er genoß: Welche traurige
Rolle spielte er doch!
Warum ging er jetzt nicht und machte sich selb
ständig?
Sein Geld erlaubte ihm das!
Ein großes Atelier auftun, wo Bilder für den
erlesensten Geschmack hergestellt wurden. Das wäre
«ine Lebeirsaufgabe für ihn gewesen!
Nachdruck verboten. I Und immer wieder verwarf er das alles als
' Unsinn.
Die Arion hielt ihn mit tausend Krallen fest, oder
waren es der Dubrowa feine Hände?
Solche und ähnliche Gedanken kreisten in dieser
ersten Nacht, die er als reicher, unabhängiger Mensch
verbrachte, in seinem Hirn.
Nun fuhr er aus seinem Grübeln.
Der Hilfsregisseur, dessen Obliegenheiten darin
bestanden, alles was notwendig war, zur Stelle zu
schaffen, die Komparserie zn überwachen, alle üblen
Missionen und Unbequemlichkeiten auf sich zu neh
men, trat von der anderen Straßenseite heran und
sprach: „Die Autos sind eben gekommen. Nur zwan
zig Minuten Verspätung! Die Lyon mußte erst aus
dem Bett geholt werden, weil sie bis zwei Uhr durch
kneipte, nun ist sie schlechter Stimmung. Auch das
„Landvolk", das wir heute brauchen, ist zur Stelle.
Für die Sache genügt es. Aber für die Großaufnah
men in Eavallino müssen wir noch andere Typen ha-
ben. Charaktcrköpfe! Der Wirt von der Madonna
von Gandria will uns zur Hand gehen "
Böshardt nickte.
Gereizt, nervös, wie immer.
Er hatte die Dubrowa in seinem Wagen gehabt,
und scheinbar zankte man sich ein wenig.
Der Regisseur klatschte in die Hände.
„Bitte etwas ttäher treten, meine Herrschaften!
Sonst muß ich nachher alles zehnmal wiederholen."
Er drehte sich im Kreise und prüfte die Szenerie.
„Wollen Sie von dort aus drehen, Böshardt?"
„Ja — der geeignetste Punkt für die erste Szene,
den Zusammenstoß der beiden Autos —
»Bis Mittag denke ich, werden wir fertig sein.
Dann fahre ich nach Gandria, falls nicht Grunow
selbst *
Der Operateur unterbrach sich.
„Sehen Sie, da kommt die Lyon! Wie ein Zirkus-
pferd lieht )tc aus, aber nicht wie eine Dame der
Washingtoner Gesellschaft. Da werden wir eingrei
fen müssen!"
Der Platz füllte sich.
Die Hauptdarsteller kamen einzeln und in Grup
pen, die Komparserie erhielt Anweisungen durch den
Hilfsregisseur.
Endlich erschien noch Grunow, der eine Panne
erlitten hatte
Grunow rief: „An dieser Straßenkrümmung be
gegnen sich in schneller Fahrt die Wagen der beiden
Damen Dubrowa und Lyon. Leichter Zusammenstoß.
Beide Autos Panne! Die Damen mit ihren Herren
steigen aus, cs kommt zunächst zu heftigen Ausein
andersetzungen, an denen sich die beiden Chauffeure
beteiligen, weil keiner die Schuld tragen will. Dann
Szenenwechsel. - Die Herrschaften treten gemeinsam
zu Fuß den Weg nach Gandria an!"
Wieder klatschte er in die Hände.
„Bitte Probefahrt!"
Fe Dubrowa, völlig geschminkt ttnd hergerichtet,
der echte Typ einer Milliardärsgattin, legte ihr Tuch,
das sie im Wagen umgehabt hatte, in Sabinas
Hände.
„Bitte, bewahren Sie das solange, auch meine
Handtasche. Die Kerle sind imstande, die Natürlich
keit soweit zu treiben, daß sie wirklich zusammen
stoßen. Alles schön erlebt —"
Und nun wurde mehrmals die Fahrt der beiden
Wagen geübt, bis alles am Schnürchen ging.
Döshardt trat an die Kamera, jetzt erst war es
Zeit, mit dem Drehen zu beginnen.
Der Platz war leer, auf ein Signal Grunows ka
men die Autos.herangefegt.
Mit weitgeöffnetcn Augen starrte Sabina Marli,
hinter dem Operateur stehend, auf dieses gefährliche
Spiel.
Sie bewunderte Grunows Ruhe, der keinerlei
Sorge bekundete, louder, die Zigarette im Mund
winkel, immer noch einmal die Sache drehen ließ.
Was sie in ihrer Ahuüngslosigkelt für Unerschrok-
kenheit hielt, war nichts als Abgebrühtheit.
I Alle Mitglieder hatten ihre Glieder hoch ver-
' sichert.
Wenn wirklich ettuas passierte, war es gewiß
schade um die verlorene Zeit, ober — mit Senti-
Mentalitäten kam man nicht zum Ziel!
Vier Stunden lang wurde Szene um Szene ein-
gefangen, und auch die aufsässische Bauernschaft fort
Castagnola, dargestellt durch die angeworbene Kom
parserie, machte ihre Sache zur Zufriedenheit.
Grunow gab die Parole aus: „Morgen früh acht
Uhr am Kai von Paradifo zur Ueberfahrt nach
Eavallino". Für heute nachmittag war nur die Auf
nahme einer Szenerie in Bellinzona vorgesehen.
Die Prominenten hatten frei.
Böshardt trat an den Regisseur heran.
„Wenn Sie die Sache in Bellinzona machen, will
ich Ihnen gertte die Fahrt nach Gandria abnehmen
und dort Menschenmaterial für morgen suchen. Das,
was wir heute hotten, taugte nicht viel!"
Grunow tvar einverstanden.
„Fahren Sie mit dem Dampfer zurück. Der letzte
Teil des Weges nach Gandria ist für Autos ge
sperrt!"
Die Herren verabschiedeten sich.
Dann eilte Böshardt der Dubrowa nach, die ge
rade im Begriff war, ihren Wagen zu besteigen.
„Göttin, einen Augenblick! Darf ich darum bit
ten, Fräulein Marli für kurze Zeit meinem Schutz
anzuvertrauen? Ich muß nach Gandria. um dort
Einkäufe zu machen. Das gnädige Fräulein sprich!
doch fließend Italienisch "
Sabina Marli stand am Schlag und legte gerade
das florentinische Tuch um Fes Schultern.
Die Dubrowa lächelte.
„Ich habe nichts dagegen, wenn Fräulein Marli
will. Ich kann sie doch nicht einfach verborgen wie
einen Regenschirm "
Die Herren amüsierten sich.
Böshardt verneigte sich vor Sabina.
„Sind Sie einverstanden? Es wird vielleicht ganz
interesiant, in diesem eigenartigen Rest herumzu-
stöbern. Beim Wirt zur ÄRadonna speisen wir za
Mittag. — —"
(Fortsetzung folgt.)
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