schlechten Wirtschaftslage erheblich niedriger
als im Vorjahr.
s. Hanerau, 4. Dez. Gestohlen wurde dem
Elektriker Cl. Peters das Fahrrad, welches
er für kurze Zeit vor der Gastwirtschaft zur
Linde unbeaufsichtigt stehen ließ, während er
selbst sich in der Gastwirtschaft aufhielt. Von
dem Täter fehlt bisher jede Spur.
Bis* HŞà
Vorläufig Leine Auflösung des
Kreises Bordeshslrrr.
Vordesholm, 4. Dez. Seinerzeit war, wie da
mals berichtet, eins Kommission gewählt worden,
um die erforderlichen Schritte gegen eine etwaige
Auflösung des Kreises zu ergreifen. Die Kom
mission, zu der di« Kreisausschußmitglieder Enutz-
mann, Er.-Flîntbeļ, Drews- und Nisfen-Krons-
hagen gehören, ist am 1. Dezember bei dem Re
gierungspräsidenten in Schleswig gewesen und
hat ihn über die Stimmung der Bevölkerung un
terrichtet, die eine Auflösung des Kreises Bordes
holm mit Entschiedenheit ablehnt. Regierungs
präsident Dr. Abegg hat der Kommission erklärt,
daß die auf eine Neuordnung der Kreisgrenzen ab
zielenden Pläne von der preußischen Staatsregie
rung zurückgestellt seien. Damit dürfte die Gefahr
einer Aufteilung des Kreises Bordesholm vorerst
beseitigt sein. Die Kommission hat den Regierungs
präsidenten aber dringend gebeten, dafür zu sor
gen, daß Entscheidungen iiber das Schicksal des
Kreises auch künftig nur nach Anhörung der
Kreiskörperschaften erfolgen. Regierungspräsident
Dr. Abegq hat die llebermittlung dieser Forde
rung nach Berlin zugesagt.
Bm Dtthrrmrscherr.
Tod an Lsr Landstraße.
Albersdorf, 4. Dez. Im Gehölz Fahrenloh-
busch fand man die Leiche des als Gelegen
heitsarbeiter in der Gegend bekannten August
Schüler, der ohne festen Wohnsitz war. Alko
holvergiftung, die strenge Kälte, dazu ein
Herzschlag hatten dem Leben des Mannes ein
Ziel gesetzt.
* . *
fg. Nordhastedt, 4. Dez. In der Sitzung der
Nauerschaftsgcmeindevertretung erfolgte zu
nächst die Rechnungsablage für das Jahr 1980.
Einer Ausgabe von 5409,19 NM. stand eine
Einnahme von 6061,67 RM. gegenüber, so daß
ein Kassenbestand von 652,48 RM. vorhanden
war. Dem Rechnungsftthrer wurde Entlastung
erteilt. Zu Revisoren wurden der Schuhma
chermeister Joh. Stange und der Landmann
G. Nachtigahl wiedergewählt. Ein Antrag des
Rendanten Boröewieck auf Abstutzen der Al
leebäume in der Bahnhofstraße wurde unter
der Begründung abgelehnt, daß die genannte
Straße damit ihres Schmuckes beraubt würde.
Die Ausbesierung der Spinnerstraße, als An
liegerweg eigentlich nicht unterhaltungspflich
tig, soll baldigst in Angriff genommen wer
den. Ein Antrag, die elektrische Straßenbe
leuchtung wegen der zunehmenden Unsicher
heit während der ganzen Nacht andauern zu
lassen, wurde abgelehnt, da die Gemeinde da
durch erhebliche Mehrkosten habe, außerdem
vom Nachtschutz der Wunsch geäußert war,
lieber im Dunkeln zu gehen. Der Hofbesitzer
Maack, Blankenmoor, hatte beantragt, die
Jagdpacht um 50 RM. zu ermäßigen. Ter
Antrag wurde abgelehnt, da man öerMeinung
war, daß ein Pachtpreis von 1510 RM. für
1320 Hektar nicht zu hoch bemessen sei. Dagegen
soll dem Antragsteller angeboten werden, mit
Ablauf dieses Jahres von dem Pachtvertrag
zurückzutreten.
Larröschaft ŞLêsşiM.
Die Watt- und WsrrLengraSurr'en
von Katharinenheerd.
Blektrumfund von Katharinenheerd.
yy. Tönning, 3. Dez. Die unter der Leitung
des Kirchenmalers W. Jensen, Garding, auf
dem Watt vor Kating vorgenommenen Gra
bungen mußten infolge der hierfür aufgebrauch
ten Mittel bis auf weiteres eingestellt werden.
Die wertvollen, daselbst geförderten Funde,
darunter ein Schlittschuh aus dem Beinknochen
eines Rindes, der vermutlich aus dem späte
ren Mittelalter stammt, sind in den Raum für
Werftforschung untergebracht worden. Daselbst
befinden sich auch die Funde aus dem Alt-
Augusteukoog, aus der Klärenbüller Sammel
werft, von Tofting und Helmfleth, sowie von
der Ausgrabung aus einer Twiete der Fischer-
straße und unter dem alten Pastorat in Gar
ding. Zu den Funden in Garding gehört eben
falls ein guterhaltener Schlittschuh, der als
Paßstück zu dem Wattenfund nunmehr auch zu
den Seltenheiten des Museums gehört. Von
den bisher auf den Geestrücken Eidersteöts ge
machten Funden aus der Vergangenheit ist
scheinbar der Elektrmnfund von Katharinen
heerd der Vergessenheit anheimgefallen, lieber
diesen seltenen Fund, der vor 60 Jahren weit
über Eiderstedt hinaus Aufsehen erregte, liegt
folgender Bericht vor:
„Der am 10. Januar 1837 in Katharinen
heerd verstorbene Eingesessene Jens Back
Hans ließ seit Jahren eine in der Nähe seines
Wohnhauses belegene Sandgrube ausgraben,
um das so gewonnene Material für Bau
zwecke verwerten zu können. Sein ältester
Sohn, Peter Hans, stieß bei der Arbeit, am 28.
Dezember 1872, in etwa ein Meter Tiefe ans
einen Tontopf, der aber leider in Trümmer
ging. Dem ersten Landrat unseres Kreises,
Freiherrn v. Richthofen, sowie dem Apotheker
Kirchmann in Garding, gelang es später, ver
schiedene Bruchstücke von Topf und Deckel zu
retten. Diese waren aber zu geringfügig, um
danach die Größe und Form der Fundstücke
festzustellen. Der eigentliche Schatz aber, der
hier gehoben wurde, bestand ans 17 Stücken
Elektrum (Mischung von Gold und Silbers
und wog IVA Loth (1 Loth gleich 15 Gramms.
Es waren: 1 Fingerring. Elektrumdraht, 16
abgekniffene Stangen von Elektrumdraht und
kleinere Klümpchen von Elektrum."
Dieser Fund wird von fachkundiger Seite
als das Material einer alten Goldsthnncde-
werkstütte bezeichnet. Es wird erwähnt, daß es
in dieser vorzugsweise zusammengeschmolzen
und zu Goldringen (Ringgeld) verarbeitet ist.
Ick Kaks gehört, Ihr möchtet mich ein
mal selber sehen und sprechen. —
Euer Wunsch geht in Erfüllung. Auf der
Durchreise komme ich auch nach
Hohenwestedt und bin am
Dienstag, den 8. Dezember und
Donnerstag, den 17. Dezember
nachmittags von 5 bis 6 Uhr im
Mins Gsiermsiiii
für Euch zu sprechen.
Brave Kinder erhalten Geschenke.
Vergeßt nicht Euren Wunschzettel
mitzubringen und Eure genaue Adresse
darauf zu schreiben. Also kommt alle
mit Eurer Mutti zum
Kaufhaus Ostermann |
Inhaber: J. Schneevoigt, Hohenwestedt W
In Rendsburg
sind die Geschäfte morgen, am
Kupfernen Sonntag, nachm
von 1-6 Ungeöffnet!
Das verwandte Material soll mit 8 bis 10 ka-
rätigem Gold zu vergleichen sein. Die Fnnd-
statte und der gehobene Schatz ließen damals
noch keine gewisse Zeitbestimmung zu. Aber
nach den noch in jüngster Zeit auf dem Geest-
rücken Eiderstedts entdeckten Spuren von Be
siedlungen zu rechnen, dürfte der Elektrum-
fund von Katharinenheerd jedenfalls auch auf
das sogenannte jüngere Eisenalter hinweisen.
Wenig bekannt dürfte es sein, daß in Katha
rinenheerd auch schon in früheren Zeiten wie
derholt Urnen und andere Altertümer gefun
den wurden.
yy. Tönning, 1. Dez. Am die Einschulung
Kirchsprelsschnle. Nach langjähriger Tätigkeit an
der einklassigen Schule im Ssp. Tönning isi der
Lehrer H. Eöltscho am 1. Dezember in den Schul
dienst der Stadt Tönning übergetreten. An die
sem Tage sollte auch die Kirchspielsschule ein
gehen und die dortigen Kinder den Bürgerschulen
als Gastschüler zugewiesen werden. Vorerst ist dir
Einschulung noch nicht erfolgt, denn es heißt, daß
die Regierung die Schulkinder zunächst in dir
Ferien geschickt hat. Infolge des weiten Schul
weges, den dis Kinder aus Aversom haben wer
den, ist die Einführung der ungeteilten Schulzeit
auch während des Winters vorgesehen. Die Eltern
schaft des Kirchspiels nimmt aber auch nach wie
vor eine ablehnende Stellung ein.
Hz. Kvldenbüttel, 6. Dez. Letzte Fahrt.
Der auf so tragische Weise durch Ueberfahren-
werden aus der Bahnstrecke ums Leben ge
kommene Schrankenwärter August Heidegger
wurde auf unserem Kirchhof unter sehr
großer Beteiligung zur letzten Ruhe gebracht.
Der Kampfgenossenverein von 1911-18 erwies
zum ersten Mal einem verstorbenen Kame
raden mit Trauermusik und Ehrensalut über
dem Grabe die letzte Ehre.
NŞMààà
Dreifache BNrgerstLrrer in Westerland
Westerland a. S., 4. Dez. In der letzten Stadt-
verordnetensitzung beschäftigte man sich mit der For
derung der Regierung auf weiteren Abbau von drei
Lehrerstellen. Die drei abgebauten Junglehrer er
halten von der Regierung einen sogenannten Fort
bildungszuschuß und einen städtischen Zuschuß von
100 Mark, wofür sie wie bisher weiter im Dienst der
Schule stehen würden. Der kürzlich gefaßte Be
schluß auf Abbau einer Schulstelle an der Mittel
schule wurde aufgehoben mit der Maßgabe, daß
gsssŒsæsŒSisiæ
3m dänische« /«schaut« vom
Skagerrak nach Hamburg.
Ein gelegentlicher Mitarbeiter sendet uns fol
gende unterhaltsame Schilderung:
Wir kennen sie, die vorbeirumpelnden, meist mit
Anhänger versehenen und schleswig-holsteinisches
Land gewöhnlich in der Dunkelheit passierenden
Fordungeheuer (dort oben ist bekanntlich der Ford-
motor Trumpfs, die dänischen Fischautos. Hoch-
«etürmt tragen sie in Kisten die zum Teil noch
springlebendige Fracht, die vor nicht allzu vielen
Stunden aus den Tiefen des Skagerraks oder
Kattegats heraufgeholt wurde, eilig dahin, um sie
möglichst bald vor den Augen der Versteigerer in
den Fischhallen Hamburgs und Altonas ausbrei
ten zu können. Znm Zeitgewinn kommt die be
deutende Ersparnis gegenüber der Bahnfracht.
Man sieht: das Geschäft ist richtig.
Das Eiswaffel, das namentlich in der wärmeren
Jahreszeit frischhalten soll, tropft fortwährend in
Perlschnüren aus dem Fischhügel. Und wenn wir
einen der großen Lastwagen einmal an einem
Gasthof am Rande einer unterwegs gelegenen Stadt
oder auch auf dem Lande zu kurzer Rast halten
sehen, haben wir Gelegenheit, den dem ganzen
Fahrzeug entströmenden herb-würzigen Salz- und
Fischgeruch des Meeres einzuatmen. Im Gastzim
mer pflegt man dann „Freund Jens", den Chauf
feur, und seinen Beimann bei einer Taffe starken
belebenden .Kaffees, den sie als Dünen über alles
schätzen, zu treffen. Und man kann wohl auch fest
stellen, daß sich die Autofahrer bei der sie fürsorg
lich und gut bewirtenden Stine, Trine oder Tine
in Schleswig bezw. Holstein wohlfühlen. Bald geht
die Hetzjagd, sei es auf der Hin- oder Rückfahrt,
weiter. Time is mony, und den Auftraggeber, den
Fischhändler, wird man sich im allgemeinen als
einen etwas robusten Mann vorstellen, dem die
Sentiments nicht aus den Rocktaschen hervorgucken.
Vielleicht gehört das zum Geschäft. Geschwindigkeit
wird zum Prinzip erhoben, der menschliche Motor
soll neben dem stählernen nicht versagen. Und so
kommt es zuweilen, daß die letzten Endes armen
Teufel von Chauffeur und Begleiter am Steuer,
klamm vor Nachtkühle und Müdigkeit, einduseln.
Blitzschnell ist unter solchen Umständen ein Un
glück, das die Fahrer keineswegs ausnimmt, da.
Der Mangel an Vorsicht ist durchaus nicht zu
entschuldigen, doch menschlich und sozial kann er
begreiflich gemacht werden. Schon oft folgte dem
Unheil auf der Landstraße oder auf der Straße
der Stadt das Nachsviel vor schleswig-holsteinischen
Gerichten, besonders seit ein, zwei Jahren, und
man kann es verstehen, daß die Leute sich vor den
dänischen Fischautos rasch aus dem Staube machen.
In großer Zahl sausen die Woche über Tag und
Nacht die dänischen Fischautos durch Jütland,
Schleswig und Holstein, sowie umgekehrt. In
Luftlinie sinds von Jütlands Nordzipfel bis Ham
burg-Altona gut 450 Kilometer, und von Esbjerg,
Dänemarks bedeutendstem Welthafen, knapp die'
Hälfte. Auf der Landstraße sinds der Kilometer
natürlich beträchtlich mehr. Da heißt es, sich mit
der vor allem im Sommer leicht verderblichen
Ware sputen, und es kann vorkommen, baß hinter
der Persenning der an Motor und Gummi höchste
Ansprüche stellenden eiligen Fracht das lnftma-
chende Fluchwort eines Fußgängers daherfährt,
auch wenn es nicht so gemeint ist, wie es klingt.
Den dänischen Schriftsteller Thomas Diesen aus
dem Fischerort Lökken oben am Skagerrak —wo die
Türen in ihren Angeln tanzten, als die Kanonen
der deutschen und englischen Flotte am 81. Mai
1916 miteinander redeten — gelüstete es, als er
vor einiger Zeit von seinem jütischcit Wigwam
nach dem Süden, nach Norddeutschland, wollte,
danach, die Eindrücke auf einer solchen Fischauto-
tour zu gewinnen. Er erzählt über die Fahrt in
„Aalborgs Stiitstidende", und wir entnehmen der
anschaulichen Schilderung im folgenden einiges
in freier Uebersctzung.
Die „Fiskebil"-Bewegung breitete sich, nachdem
ein Chauffeur und ein Fischhändler an der däni
schen Westküste auf den Gedanken gekommen
waren, schnell aus in Jütland. Bald fuhr man von
Frederikshavn, Skagen und Hirtshals nach Ham
burg in einem Lauf. Es gehen Gerüchte, baß die
Fischautos in „himmelstürmenöer Fahrt" dahin-
sausen. Ich werde mit einem Hirtshalscr Bil einig,
einem riesigen Wagen von 156 Pserdekräften. Im
Führersitz ist reichlich Platz für uns drei. Wir star
ten mit nicht wcitigen Tausend Pfund Notbutt ltnd
dem nötigen Eis. Das Tempo der Fahrt, die mit
tags beginnt, wird langsam von 80 ans 40 und
weiter auf 60 Klm. erhöht. Der schwere Hinter
leib des Wagens schaukelt eklig, wenn wir einem
Wagen begegnen, aber die Reise wird mit der
gleichen Hast fortgesetzt. Wir lassen Biborg mit
seinem Dom und seinen engen Gaffen hinter uns,
der Motor spektakelt zwischen den Häuserreihen,
daß alte Frauen die Nasenspitze an der Fenster
scheibe flachdrücken. Wir passieren Forste, winzige,
weit verstreute Heidestädte bleiben zurück. Wir
durchfahren die nordschleswigschen Orte Christians
feld, Hadersleben und Apenrade. Der Mond ist
ausgegangen und übergießt mit seinem geheimnis
vollen Silberglanz den Apenrader Fjord. Ich suche
den Fahrer auf die verzauberte Mondlandschaft
aufmerksam zu machen. Doch der raunt mir nur
„KruSau!" zu und geht auf hohe Fahrt. Wir sollen
nämlich spätestens um 10 Uhr auf dem deutschen
Zoll in Krusau sein. Schon halb zehn sind wir bort,
die Verzollung geschieht, und ich schlage vor, zu
Abend zu essen.
„Nein!", sagt da der Chauffeur, „©tine wartet
auf uns!" Stine? Mer ist Stine? Doch wir befin
den uns bereits auf der Fahrt durch schleswigsches
Land südlich der Grenze. Die zwei Fahrer werden
immer schweigsamer, die Müdigkeit stellt sich ein.
So passieren wir Flensburg und Schleswig. Jetzt
taucht das Licht einer anderen holsteinischen Stadt
auf, wir halten an einer breiten Landstraße vor der
Stadt an einem Gasthof. „Hier wohnt StineI" sagt
der Chauffeur kurz und krabbelt aus dem Wagen/
DaS Haus erhellt sich, man hat uns erwartet, cs
ist gegen 1 Uhr nachts. Wie wir ins Gastzimmer
w
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schrank 12nd Schreibtisch in Eiche, neu 140.-- Ff#* 1 "
Holstensffsļ^
am Bahslhpi
treten, steht Stine da, breit, lachend, ein derbes
holsteinisches Mädchen von 23 Jahren, die Tochter
des Wirts. Die Mutter stecht den Kopf durch dir
Küchenluke, um zu sehen, wer da sei. Man begrüßt
sich aus dänisch und plattdeutsch. Wir bestellen uns
Spiegeleier und gebratene Kartoffeln. Stinc hat
das Grammophon angestellt. Bald speisen wir,
während wir abwechselnd Stine den Hof machen.
Bei dem wundervollen deutschen Kaffee werden
meine Freunde, die Fahrer wieder zu Menschen.
Die 400 bis 500 Kilometer gleiten aus dem Be
wußtsein, und das Rätsel um Stine ist gelöst.
Anfangs, als die dänischen Automobile ad*
Fischen nach Hamburg fuhren, schauten wir, so er
zählten die Chauffeure, in den Städten ln de«
Nachtkaffees ein, aber man ist nicht aufgelegt zu>n
Spaß, bevor der Fisch abgeliefert ist. Hier n««
wurden wir gut empfangen, das Essen ist billist-
und Stine ist Stine. Im Laufe kurzer Zeit hielte«
wir alle hier, wenn wir nach dem Süden fuhren-
Der Wirt fand seinen Vorteil, indem er stch a«ş
die dänischen Fischautos einrichtete, und nun kvmint
man hier unter bis morgens um 4, dann lange«
die Allerletzten an: denn vor 6 Uhr soll man
Hamburg sein. Es kommt vor, daß hier 40 Autos
auf einmal halten und alle Räume voll von Däne«
sind.
Wir sagen Stine Lebewohl, während das Gra«'-
mophon uns zur Tür jazzt. Die letzte. Strecke sşş
genommen werden. Wir legen anşs neue mit de'«
gewohnten scharfen Tempo loS. Das holsteinisch
Land dehnt sich im Mondlicht, große Fluren
Knicks und Wäldern, viele Landstädte mit zalst-
reichen Schenken. Altonas Straßen und Gaffen ü«?
verlassen wie in einer ausgestorbenen Stadt, th«
3 Uhr früh dröhnen wir dnrch das Portal der Fiih
halle an der Elbe. Die lange Tour ist beendet. 28^
haben dieselbe Zeit wie der Erpreß gebraucht, V
Stunden. Der Fisch kam fein über, und der Cb«"!-
fenr erhielt 4 Dere pro Pfund Fracht. Die Cissih
bahn hätte mindestens dreimal soviel erhalten ei«-
schlicßlich der Fracht nach und von der Stativ«'
Außerdem kann der Güterzug mit dem schnell^
Automobiltransport nicht konkurrieren.
Mit einer Ladung Obst hasten die Chartist«*
nach einiger Zeit wieder nordwärts.