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Wir anerkennen in der Entscheidungsstunde
unseres Volkes, daß nur ein unlösbares Zu
sammenstehen des gesamten schleswig-holsteini
schen Landvolkes die Gewähr bietet, den Kampf
für Recht und Freiheit zum Stege zu führen.
Der gemeinsame Schutz wird nur denjenigen
gewährt, die in unseren Reihen stehen.
Wir sind gewillt, iu Not und Gefahr zusammen
zustehen. Einer für alle, alle für einen.
Nach der Unterzeichnung dieses Gelöbnisses
schloß der Leiter die Versammlung mit folgender
Ansprache :
„Deutsche Männer! Wir sind am Ende unserer
Veranstaltung. Die Schicksalsgemeinschaft aller
Dorfgenossen ist nunmehr geschlossen. Seid in jeder
Stunde eingedenk eures soeben bekräftigten Geioo-
niffes. Ein guter deutscher Mann hat einmal gesagt:
Der Bauer — im weiteren Sinne können wir
sagen, das Landvolk — ist die erhaltende Macht im
deutschen Volke. Und er folgert daraus, gewisser
maßen als Aufgabe jeder weitschauenden Staats
führung: So suche man denn auch sich diese Macht
zu erhalten! Staatsführung und System haben diese
Aufgabe vernachlässigt, diesen in vielen Abwand
lungen immer wieder an sie ergangenen Ruf im
mer wieder ungehört verhallen lassen.
Landvolk und Bauerntum der Norömark sind
nunmehr zum Bewußtsein ihrer Macht als der
wahrhaft erhaltenden Grundlage deutschen Volks
tums erwacht!"
*
Mit keinem Wort ist vom Steuer- oder Zinsen
streik die Rede, es dürfte kaum gelingen, in der
Kundgebung einen Verstoß gegen gesetzliche Be
stimmungen zu finden, es sei denn, daß der Wille,
vom deutschen Volk das Aergste abzuwenden, strafbar
1st. Wir glauben, daß es nicht klug gehandelt war,
das Verbot ergehen zu lassen. £
Die Polizei beim Land- und
Bauernbund.
Der Land- und Bauernbund gibt den solgendcn
vorläufigen Bericht heraus:
Am 9. Oktober wurde durch fernmündlichen An
ruf aus einigen Kreisen auf der Provinzial-Ge-
schäftSstelle des Land- und Bauernbundes bekannt,
daß, anscheinend vonseiten des Regierungspräsiden
ten, Verbote der Dorfversammlungen unserer Or
ganisation am 10. Oktober in verschiedenen Kreisen
ausgesprochen worden wären. Eine direkte Nach
richt ist dem Schleswig-Holsteinischen Land- und
Bauernbund nicht zugegangen. Am Nachmittag des
9. Oktobers wurde die Hauptgeschäftsstelle - des
Land- und Bauernbundes 4 Stunden von 4 Beam
ten im Aufträge des Polizeipräsidenten von Kiel
durchsucht und Material beschlagnahmt, das sich
nicht nur auf die Tagung am 19. Oktober erstreckte,
sondern teilweise überhaupt nicht damit zusammen
hing. Auf Anfrage unseres Rechtsbeistanbes am
10. Oktober beim Polizeipräsidenten nach den
Gründen für die Durchsuchung und Beschlagnahme
konnte eine Antwort noch nicht erteilt werden. Auch
eine Kreisgeschäftsstelle des Land- und Bauern
bundes ist vor einigen Tagen durchsucht worden.
Die Dorf- und Schicksalsgemeinschaft ist am 10.
Oktober in Schleswig-Holstein geschlossen. In wel
cher Weise, teils nach Vereinbarung mit den zu
ständigen Landräten, die Dorfversammlungen der
Organisation durchgeführt sind, entzieht sich z. Zt.
noch der Kenntnis des Land- und Bauernbundes
im einzelnen. Es wird hierüber gesammelt nach
Eingang der Meldungen aus den Kreisen der
Presse berichtet werden.
EMmng des ReMNiŞŞMen.
Die Pressestelle der Regierung in Schleswig
teilt u. a. mit:
„Die „Schleswiger Nachrichten" haben in ihrer
Ausgabe vom 10. ds. Mts. wieder einmal den
Regierungspräsidenten Dr. Abegg auf Grund einer
ungenauen Information angegriffen. Dabei sind
sie von der unzutreffenden Behauptung ausgegan
gen, daß eine polizeiliche Durchsuchung der Haupt
geschäftsstelle des Schleswig-Holsteinischen Land-
und Bauernbundes in Kiel „auf mündliche Anord
nung und im mündlichen Aufträge des Regierungs
präsidenten in Schleswig" erfolgt sei. Der Zeitung
ist eine Berichtigung dahin zugestellt worden, daß
vom Regierungspräsidenten in Schleswig weder
ein unmittelbarer noch mittelbarer Auftrag zur
Durchsuchung der Hauptgeschäftsstelle des Schles
wig-Holsteinischen Land- und Bauernbundes erteilt
worden sei und daß auch keinerlei Anordnung in
dieser Richtung namens des Regierungspräsidenten
erfolgt sei. Die Durchsuchung ist vielmehr von
Kriminalbeamten in ihrer Eigenschaft als Hilfs
beamten der Staatsanwaltschaft vorgenommen
worden, wie die Beamten im übrigen auch bei
Ausführung ihrer Amtshandlungen ausdrücklich
erklärt und später nochmals bestätigt haben. Es
handelte sich mithin um eine Durchsuchung nach
Maßgabe der Strafprozeßordnung, deren Beurtei
lung bekanntlich allein der Staatsanwaltschaft zu
steht. Der Regierungsprüsient ist mit derartigen
Maßnahmen im Rahmen eines strafrechtlichen Er
mittlungsverfahrens nicht befugt."
Keine Reichshilse für die
Griiserbezirke.
Von der schleswig-holsteinischen Lanöwirtschafts-
kammer wird uns geschrieben:
Die Kämmern Hannover und Schleswig-Holstein
hatten am 7. Oktober ü. Js. eine Aussprache im
Reichsernührungsministerinm über die mehr als
ernste Lage der nordwestdentschen Gräserbezirke
herbeigeführt. Unsere Kammer hatte zu den Be
sprechungen je einen Vertreter des Kreises Eider-
stedt und des Gräserausschusses Husum hinzuge
zogen. Wenn 90 000 Tiere in unserer Provinz mit
einem Verlust von — niedrig gerechnet — 160 RM.
in diesen Monaten abgestoßen werden müssen, dann
bedeutet das für die Marschbezirke unserer Pro
vinz allein einen Berlnst von 13,5 Millionen RM.
Einer solchen Katastrophe gegenüber können die
bisherigen Stützungsmaßnahmen des Reiches in
keiner Weise als ernsthafte Abhilfe gewertet wer
den. Das Ergebnis der Besprechung konnte in
keiner Weise befriedigen. Das Reich hat die für
die Stützung des Gräscrbezirks freigemachten Mit
tel im wesentlichen für Stützungskäufe am Hnsu-
mer Tchlachtviehmarkt angewandt. Gegen die
Zweckmäßigkeit dieser Maßnahmen ist an sich nichts
einzuwenden. Die bisherigen Stützungskäufe mö
gen im bescheidenen Ausmaße den weiteren Absturz
der Husumer Notiz gehemmt haben. Sie haben
aber nicht verhindern können, daß die diesjährigen
Preise sich nahezu 20 RM. je Zentner unter den
vorjährigen halten und damit die oben erwähnten
ungeheueren Verluste der Gräserbezirke herbeifüh-
rem Dabei ist zu befürchten, daß ein Witterungs-
vumschlag in den nächsten Wochen die Auftriebsmen
gen gewaltig steigern und damit die Preise weiter
hin drücken kann. Das Reich erklärte, es könne
einmal aus Mangel an Mitteln und zum anderen
wegen mangelnder Absatzmöglichkeiten im Aus
lande weder in Husum vermehrte Käufe vorneh
men, noch andere Märkte in die Aktion einbezie
hen.
Unsere wiederholten Anträge auf namhafte Zins
verbilligung für rund 20 Millionen RM. Gräser
kredite, die in unserer Provinz zur Zeit laufen
dürften, hat das Reich nunmehr endgültig abge
lehnt. Es habe die hierfür ursprünglich vorgesehe
nen Mittel für die vorerwähnten Stützungskäufe
verwandt und könne weitere Reichsmittel nicht frei
machen.
Unsere Vertreter haben die Unmöglichkeit der
Abdeckung auch nur eines wesentlichen Teils der
nmlanfcnden Gräserkredite in diesem Herbst zahlen
mäßig nachgewiesen. Die Reichsbank hat sich vor
erst damit einverstanden erklärt, baß die bei ihr
direkt laufenden Gräserwechsel aus begründete Ein
zelanträge hin bis 18. Januar 1932 gestundet wer
den. Auf unseren Einwurf, daß am 15. Januar
ebenso wenig wie jetzt die Mittel für die volle
Abdeckung der Kredite verfügbar sein würden, wird
sich das Reichsernährungsministerium für weitere
Verlängerung dieser Wechsel einsetzen. Gffen bleibt
dabei die schwierige Frage, inwieweit unsere Pro
vinzbanken, die bas Hauptkontingent der Gräser
wechsel aufgenommen haben, weiterhin stillzuhalten
vermögen.
Die Frachtverbilligungsaktion des Reiches im
gleichen Rahmen wie im Vorjahre wurde von un
seren Vertretern als zweckmäßige Entlastungsmaß
nahme anerkannt. Siehst neuerdings auch auf
Mitteldeutschland ausgedehnt worden. Es ist somit
die Möglichkeit geschaffen, unreifes Vieh, welches
zur Stallmast in Rübenwirtschaften »sw. Mittel
deutschlands transportiert werden soll, in die
Frachtverbilligung einzubeziekfen.
Im übrigen aber wurden die Richtlinien für die
Gewährung einer Zinsverbilligung für Mager-
vieh-Mastwcchsel von sämtlichen Vertretern der
beiden Kammerbezirke einer scharfen Kritik unter
zogen. Unsere Vertreter bezeichneten diese Aktion
in ihrer heutigen Form als Stützungsmaßnahme
vielleicht für den Viehhandel, aber nicht für die
Landwirtschaft. Das Reich hat hier nicht an eine
Sonderaktion für die Gräserbezirke gedacht, viel
mehr dürften solche Stallochsen sogar zum aller
größten Teil aus Ostpreußen, aus Pommern und
sonstigen Bezirken außerhalb der Marschen geholt
werden. Entsprechend den kürzlich veröffentlichten
Anträgen unseres Kammervorstandes hat nun
mehr das Reich eine gewisse Ergänzung dieser
Richtlinien dahin in Aussicht genommen, daß ohne
Einschaltung eines Händlers beispielsweise der
Eidcrstedter oder der Husumer Gräser A mit dem
Dithmarscher Getreide- oder Kohlbauer B einen
Mastvcrtrag abschließen kann. Das Reich wird für
unsere Marschbezirke die ursprünglich vorgesehene
Mindcstentfcrnung von 50 Kilometern zwischen
Gräser und Stallmäster auf 10 Kilometer herab
setzen. Einen großen Nutzen wird diese Zinsver
billigung auch in der jetzigen Form unserer Pro
vinz nicht bringen.
Alles in allem steht man vor der schmerzlichen
Gewißheit, daß die bisher getroffenen Reichsmaß
nahmen ebenso wenig wie die angeregten Reichs
maßnahmen eine genügende Entlastung für die
Gräserbezirke bedeuten können.
Neueste MŞŞsmchrichîen.
Tilgung von Schatzanweisnngen
durch Münzgewinne.
Wie die Telegraphen-Union von zuständiger
Stelle erfährt, hat sich das Reichsfinanzministerium
im Benehmen mit der Reichsbank bereit erklärt,
dem in Zusammenhang mit der beabsichtigten Aus
prägung von Silbcrmünzen anfallenden Gewinn in
Höhe von 150 Millionen RM. nach einem festgesetz
ten Tilgungsplan zur Einlösung von Schatzanwei
sungen, die seinerzeit der Dresdner Bank über
geben wurden, zu verwenden.
ZinSerleichterung für nordfchleswigsche Landwirte.
Nach Ritzaus Bureau ist es dem dänischen Innen
minister gelungen, durch ein Abkommen mit Ver
sicherungsgesellschaften, welche die Mittel für den
Sönberjyösk Hypoteklaancfonds hergeben, eine Er
mäßigung der Zins- und Tilgungssätze zu erzielen,
und zwar von 7% auf 6 Prozent, unter Verlänge
rung der Tilgungsfrist.
Dänische Börse am Montag.
Nachdem die Börsen in Stockholm und Oslo
wieder eröffnet sind, ist jetzt auch in Dänemark be
schlossen worden, die Kopenhagener Börse wieder
zu eröffnen, wahrscheinlich bereits am Montag.
Man will in Kopenhagen nicht in zwei Tempi er
öffnen, sondern zugleich für Obligationen und
Aktien.
Aufhebung des Goldstandards auch in Finnland?
Am Freitag waren Gerüchte im Umlauf, daß die
Regierung plane, den Goldstandard in Finnland
aufzuheben und daß die Finnlandbank den Valuten-
hanöel bis aus weiteres eingestellt habe. Die Ver
waltung der Bank gibt zwar zu, baß Schwierig
keiten im Valutenhandel bestehen, dementiert aber
energisch, das Gerücht über die vorläufige Einstel
lung des Handels. Was das Gerücht bezüglich
Aufhebung des Goldstandards betreffe, so wird er
klärt, daß die Frage noch nicht von den in Frage
kommenden Behörden behandelt worden sei. Der
Goldstandard könne nicht ohne Mitwirkung des
Reichstages aufgehoben werden. Man nimmt aber
trotzdem an, daß in allernächster Zeit die finnische
Mark um 15 Prozent herabgesetzt wird, um sie auf
das Kursniveau der skandinavischen Krone zu
bringen. -
Weiterer Rückgang der Grotzhandelsrichtzahl.
Die vom Statistischen Rcichsamt für den 7. Ok
tober berechnete Richtzahl der Großhandelspreise
ist mit 107,3 gegenüber der Vorwoche um 0 8 Pro
zent gesunken.
Immer nene Willkürakte in der Pcrsonalpolitik
der Dcrop.
Wie wir hören, ist der langjährige Direktor der
Hamburger Niederlassung obiger Gesellschaften,
Hans Pantelmann, vor einigen Tagen von seinem
Posten abberufen worden. Wie aus früheren An
lässen bekannt, hat man auch in diesem Falle die
laufenden Verträge ohne Grund aufgehoben. Es
muß erneut konstatiert werden, welche eigenarti
gen Methoden gegen leitende deutsche Persönlich
keiten bei den in Deutschland arbeitenden rein
russischen Gesellschaften angewendet werden. Auch
Pantelmann hat seit Gründung der Derop zu ihren
Hauptorganisatoren gehört.
Amtliche Währungskurse
Pfund Sterling
1 Dollar
100 Mn. Kr ******
100 frj. Frank ^ I
(Ohne Gewähr!) Deldbur»
io n ». to.
16.25
4 209
93.16
16.66
16.23
4.209
92 91
16.68
Arbeitsmarkilage im Bezirk Schleswig.
Die Arbeitsmarktlage hat sich in der Berichts
zeit weiter erheblich verschlechtert. Die Zahl der
männlichen Arbeitsuchenden hat man um 263, die
der weiblichen um 24 zugenommen. Infolge Be
endigung der Erntearbeiten kam es zur weiteren
Entlassung von Hilfskräften. Für die Kartoffelernte
wurden bisher nur 20 Arbeitskräfte angefordert:
die Arbeiten werden zumeist mit dem ständigen
Personal durchgeführt. Bei Notstandsarbeiten sind
z. Zt. 8 Arbeitslose beschäftigt. Die am Schlüsse
der zweiten Septemberhälfte gemeldeten 2783 Ar
beitsuchenden verteilen sich wie folgt: Hauptamt
Schleswig 1136 männliche, 104 weibliche: Neben
stelle Eckernförde 768 männliche, 107 weibliche: Ne
benstelle Kappeln 256 männnl., 25 weibl.: Neben
stelle SüHerbrarup 239 männl., 14 weibl.: Neben
stelle Kropp 129 männl., 6 weibl.
Davon entfielen aus: Land- und Forstwirtschaft
Erden 44, Metallindustrie 228, Spinnstosfgewcrbe 9,
Papierindustrie 2, Lederindustrie 45, Holz- und
261, Torfgräberei 2, Industrie der Steine und
Schnitzstosfgewerbe 119, Nahrungs- und Genuß-
mittclgewerbe 69, Bekleidungsgewerbe 51, Gesund-
heits- und Körperpflege 14, Baugewerbe 468, Ver-
vielfältigungsgewerbe 25, Theater und Musik 10,
Gast- und Schankwirtschaft 22, Verkehrsgcwerbe
116, häusliche Dienste 76, Lohnarbeit wechselnder
Art 1026, Maschinisten und Heizer 21, kaufin. An
gestellte 1l5, Büroangestellte 30, Techniker 16, freie
Berufe 14 Arbeitsuchende.
Insgesamt beziehen 660 männliche und 132 weib
liche Personen Arbeitslosenunterstützung, 687 männ
liche und 21 weibliche Personen Krisenunterstützung
sowie 269 männliche und 3 weibliche Sonderunter
stützung. 185 befinden sich in der Wohlfahrtsfür
sorge.
Heilte Stellungnahme -er
Grüne«» Fron!
znm umgebildeten Kabinett Brüning.
Die Meldungen über eine Stellungnahme der
Grünen Front zum umgebildeten Reichskabinett
sind völlig unzutreffend. Die Grüne Front war
sich in ihren Beratungen vom 9. Oktober zwar
darüber einig, daß ihre ernsten und fortgesetzten
Bemühungen um einen Schutz der bäuerlichen Ver-
edlnngswirtschaft nicht die Unterstützung der
Reichsregierung gefunden hätten, daß es daher
nötig sei, den Kampf um die Rettung des deutschen
Bauerntums mit allem Nachdruck fortzusetzen. Da
aber die Grüne Front einen rein berufsständischen
Charakter hat und auf dessen Wahrung entschei
dendes Gewicht legt, hat sie zu der Frage des Ver
trauens zu einem umgebildeten Kabinett Brüning
in keiner Weise Stellung genommen.
5Z7o AMfKtzrückgKng beim
SZKhMeeem.
Der letzte Qnartalsausweis 1930/31.
Nach Mitteilung der Verwaltung der Vereinig
ten Stahlwerke A.G., Düsseldorf, betrug im vier
ten Quartal des Jahres 1931, dem letzten Quar
tal des Geschäftsjahres 1930/31, die Kohlenförde
rung 4,211 Mill, gegen 4,223 To. im dritten Quar
tal, die Koksprobuktion 1,234 gegen 1,252 Mill., die
Rohstahlerzeugung 0,824 gegen 0,906 Mill. To.
Im ganzen Geschäftsjahr 1930/31 wurden an Koh
len gefördert 18,863 gegen 25,722 Mill, im voraus
gegangenen Geschäftsjahr, an Koks produziert
6,669 gegen 9,333 Mill. To., an Roheisen 3,282 ge
gen 5,296 und an Rohstahl 8,694 gegen 5,538 Mill.
To. Die Zahl der Arbeiter und Angestellten be
trug am 30. 9. 1931 insgesamt 97 079 gegen 102 924
am 80. 6. 1931. Davon entfallen auf die Arbeiter
im Steinkohlenbergbau 44 808 gegey 47 765.
Der Umsatz mit Fremden stellte sich im vierten
Quartal 1930/31 auf 188,268 gegen 212,381 Mill.
.■RM, Davon entfallen 105,506 gegen 119,359 Mill.
MM, auf das Inland und auf das Ausland 87,762
gegen 93,022 Mill. MM,. In dem am 30. Septem
ber abgelaufenen Geschäftsjahr stellte sich der Ge
samtumsatz mit Fremden auf 842,644 Mill, gegen
1251,532 Mill.,' davon Inland 472,735 gegen 744 613
Mill, und Ausland 369,909 gegen 477 Mill. MM.
Der Begriff der „ländlichen Ortskrankenkafse".
Im Sinne des Abkommens zwischen Aerzten
und Krankenkassen gilt nach Mitteilung der Deut
schen Beamtenbunb-Korrespondenz als „ländliche
Ortskrankenkasse":
1. eine Ortskrankenkasse, für deren Bezirk auch
eine Landkrankenkasse besteht, wenn die Grundlohn-
sumwe der Ortskrankenkassc die der Landkranken
kasse im Jahre 1980 um nicht mehr als 10 v. H.
überstiegen hat:
2. eine Ortskrankenkasse, in deren Bezirk keine
Lanökrankenkasse besteht und deren Mitglieder
mindestens zu zwei Dritteln zu den im 8 235 der
Reichsvcrsicherungsordnung genannten Personen
gehören.
WcheMch.
Meyer zu Schwabedissen. Dr. Fr.. Arbeitslosigkeit
und Wirtschaftspolitik. 8°, 44 S. München 1931' kJ.
Schweitzer Verlag), Kart. RM. 1,50. Aus einer Dar
stellung. unserer bisherigen wirtschaftlichen Entwick
lung, die von dem Grundsatz des „Laisez faire" be
herrscht war, wird die Schlußfolgerung gezogen, daß
allein eine planmäßige Wirtschaftspolitik die all
gemeine wirtschaftliche Not beseitigen kann Der Ver-
f a ff er entsechidet sich im Gegensatz zu Rußland für die
kaplialytische Planwirtschaft. In großen Umrissen wer
den dafür leitende Ideen aufgestellt, unter denen die
Forderung der Rcagraristerung die wichtigste ist.
Wie Artcrien-Berkalkte gesund werden und bleiben.
Von Dr. med. V. Vehr. Preis 2 RM. Bruno Will
kens-Verlag in Hannover.
MrMerWs.
Ha de Marschen, 9. Oktober Die Zufuhr zum heu
tigen Ferkelmarkt betrug 122 Ferkel. Bezahlt wur
den 0,20—0,25 RM. für das Pfund. Für die h-ste
Ware wurde auch über und für abfallende unter
Notiz bezahlt. Der Handel war sehr flau Der
Markt wurde nicht geräumt. - Schweineversand.
In dieser Woche kamen ca. 250 Schweine zum
Versand. Be,tnnmt für mittel- und süddeutsche
Märkte. Bezahlt wurden 44 RM. für 100 Pfund
Lebendgewicht. Das Durchschnittsgewicht der Tiere
betrug 200—250 Pfund pro Stück/
ah. Vad Bramstedt Dem Ferkekmarkt waren 96
Ferkels und Läuferschweine zugeführt, gegen 86
Stück in der Vorwoche. Der Handel war schlep
pend: der Markt wurde nicht geräumt. Es kosteten
4—6 Wochen alte Tiere 2—3 RM., 6—8 Woch-n alte
8—7 RM., 8—12 Wochen alte 7—12 RM. Nach
Gewicht gehandelt wurde das Pfund mit 12—15
Pfg. und die Länşerschmeinc das Pfund mit 15—20
Pfg. bezahlt. Veste Ware wurde über Notiz be
zahlt. Fettschiveine wurden mit 89—41 Pfg. das
Pfund Lebendgewicht gehandelt. Die Preise gaben
gegenüber der Vorwoche wesentlich nach.
Der durchschnittliche Berliner Börsen-Roggen-
preis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 21.
September bis 26. September 1931 ab märkischer
Stativ»! 187,9 RM.
Kieler Börse.
vom 10. Oktober 1831.
Erzeugerpreis^. Preise verstehen sich sür gesunde
Durchschnittsqualität der letzten Ernte per ionnKG
ab Holstein bei waggonweisem Bezug. — Weizen,
76 Kg. Durchschn'.ttsaual., 2 % Ausrm 218, Weizen,
78 Kg., auswuchsfrei 223, Weizen, 70 Kg., Futter
welzen, 200 Roggen, 70 Kg. Durchschnittsqual., ?
Roggen 73 Kg., auswuchsfrei'
195; Gerste, a, Wlnteraerste 59/60 Kg. 165, b) Som
mergerste 62/63 Kg. 172; Hafer, weiß, 46 Kg.. 140,
51 Kg. 145; Buchweizen 165; Kleeheu per 50 Kg.
3,40, Wicsenheu per 50 Kg. 2,40 Prcßstroh per 56
Kg. 1,20, Häcksel per 50 Kg. 1,00; Speisekartoffeln
per 50 Kg., gelbfleischige, lange gelbe 250. Industrie,
gelbfleischige 2,20, Buntköpfe 3 20 RM.
Tendenzvericht.
In der vergangenen Woche blieben die Preise füi
Brotgetreide durchweg unverändert. Gerste war
etwas stetiger, nach gutem Hafer zeigte sich etwas
Nachfrage. Im Qelkuchengcschäft bröckelten die
Preise ab bei geringen Umsätzen. Das Angebot in
Buchweizen ist gering, jedoch ist auch die Nachfrage
unbedeutend.
Rack,rķ»tendļ-E der Breisî>«richtktel!e
beim D«nllchsn Landwiŗtschaķtsrnt.
AusàdMàkte vom 3.10. 31
Preise umgerechnet in Reichsmark zu ie IM» kg «Ohne Gewähr I)
Weizen
1. Manitoba
2. Red Winter loco
per Mär,
Mats
Nene Ernte
'Roggen
Western loco Nr. 2
Gerste
loco Nr. 2
Ehteago:
Welzen
loco Nr. 2, Hardiplnter
per Dez.
KT/«
93 75
84.35
71.50
77.15
74.45
74.65
63.65
Hafrr
loco Rr. 2, weißer
per Dez.
Wat»
loeo Nr. 2, mixed
per Dez.
Gerste
malting
Barn», Atre»:
Weizen
per Okt.
Wat»
per Okt.
Hafer
per Okt.
70 1»
63.70
57 6»
86.80
111.9»
59.60
34.60
53 03
I