Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 3)

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Die Hintergründe und Ursachen. 
Z«M Zusammrnbmch von Deulschianös 
größtem Wottķroņzem. 
Eine Biertelmilliarde Verlust 
Deutschlands größter Wollkonzern, die 
Mordwolle-Bremen" ist, wie bereits ge 
meldet, in diesen Tagen zusammengebrochen 
Soweit sich bisher übersehen läßt, stehen 
den Aktiven von etwa 140 Mill. 240 Mill. 
Passiva gegenüber. Vierzehn inländische 
Banken haben 116,4 Mill. &JI zu fordern, 
wovon zirka Ivü Millionen ungesichert sind. 
22 ausländische Banken haben 41,7 Mill. 
'JlJl zu bekommen. Die eigentlichen Wa 
renschulden werden mit 29,1 Mill. MJt, 
die Hypothekenschulden mit 4,4 Mill. JlJt 
beziffert. Hinzu kommt noch eine Schuld 
bei Bremer Unternehmern von 39 Mill. 
Die Auslandsgläubiger werden sich 
am Montag in Berlin zu einer Bespre 
chung zusamenfinöen. Im Augenblick ha 
ben Bremer Firmen und Banken 17 Mill, 
zur vorlänfigeu Weiterführung des Be 
triebes zur Berfügnuug gestellt. 
* 
»Vom 9. Juli 1931 ab wird die Termin 
notiz für Nr. 67 730 Norddeutsche Wollkäm 
merei-Aktien an der hiesigen Börse einge 
stellt". Diese kurze Notiz des Berliner Bör 
senvorstands setzt die Welt davon in Kennt 
nis, daß die Aktien des größten deutschen 
Wollkonzerns wertlos geworden sind. Die 
Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarn 
spinnerei in Bremen, die sich von einer unge 
heuerlichen Schuldenlast von beinahe einer 
Viertelwilliarde Mark bedrückt sieht, hat sich 
an ihre Gläubiger wenden müssen. Das ge 
samte Aktienkapital von 76 Millionen Mark, 
das in der besten Zeit einmal einen Kurs 
wert von 170 Millionen Mark repräsentierte, 
ist verloren. Ein wirtsHaftlicher Zusammen 
bruch, der in der Geschichte der deutschen Jn- 
dustrieunternehmungen beispiellos dasteht. 
Man fragt sich nachdenklich, wie es eigent 
lich zu einem solchen Zusammenbruch kom 
men konnte. Die Norddeutsche Wollkämme 
rei stand immer auf einer sehr soliden 
Grundlage. Aus kleine« Anfänge« hat sich 
das 1884 gegründete Unternehmen zu einem 
weltumspannenden Wollkonzern emporgear 
beitet. Man kann ruhig sagen, daß die Nord 
wolle den europäischen Wollhandel beherrschte. 
Mehrfach mußten in den letzten Jahren Ka- 
pitalerhöhnngen vorgenommen werden, und 
kein Mensch zweifelte an der Sicherheit des 
Unternehmens. Achtzehn verschiedene Jnöu- 
striewerke gehörten zur Norddeutschen Woll 
kämmerei, von den vielen Tochtergesellschaf 
ten abgesehen, die mit der Zeit in den Woll 
konzern verschachtelt wurden. In der letzten 
Zeit beschäftigte Nordwolle immer noch über 
17 000 Arbeiter und Angestellte. Zur Blüte 
zeit des Konzerns fanden hier sogar über 
27 000 Arbeitnehmer Brot und Arbeit. Es 
fällt schwer, sich vorzustellen, daß ein so riesen 
haftes Unternehmen in kurzer Zeit zugrunde 
gerichtet morden ist. Zugrunde gerichtet durch 
eine leichtsinnige Verwaltung, die zu den 
seltsamsten Geschäftsmethoden ihre Zuflucht 
nahm. Es kann heute gar nicht mehr bestrit 
ten werden, daß Bilanzverschleierungen nnd 
Unübersichtlichkeiten in der Buchführung häu 
fig vorgekommen sind. 
Die Riese nverluste bei der Nord wolle scheinen 
vor allem durch ein eigentümliches System der 
Konzernverschachtelung hervorgerufen worden zu 
sein. Der Hauptverlust fällt auf das Konto einer 
geheimnisvollen holländischen Tochtergesellschaft 
der Nordmolle, der Illtramare-Gesellschaft, von der 
die Allfsichtsratsmitglieder überhaupt keine 
Ahnung hatten. Kein Börsenprospekt und kein 
Geschäftsbericht erwähnte etwas von der Wirk 
samkeit von Ultramare. Es wird sich ja vielleicht 
noch herausstellen, welche Rolle eigentlich die IU-- 
tramare-Gesellschast innerhalb des Eeşamtkonzerns 
spielte. Schon heute ist aber ein Wort am Platze 
über die Eeschäftsgebarung der drei Brüder La 
husen, die im Vorstand des Nordwolle-Konzerns 
saßen und für die Mißwirtschaft im Konzern in 
erster Linie verantwortlich zu machen sind. 
Die Lahnsens zählen zu den reichen Bre 
mer Patriziergeschlechtern, die nicht nur in der 
Kaufmannschaft, sondern auch in der Hanse 
atischen Gesellschaft eine führende Rolle spie 
len. Der Name Lahusen hat in der ganzen Welt 
einen guten Klang. Das Vertrauen, daß sie 
allenthalben besaßen, benutzten die Brüder 
Lahusen dazu, um den Konzern immer weiter 
auszudehnen. Eine Konzernverschachtelung 
trat ein, die für den Außenstehender» vollkom 
men undurchsichtig war. Auf diese Weise ließen 
sich leicht Bilanzverschleierungen vornehmen 
Die Schulden türmten sich immer höher, ohne 
daß der Aufsichtsrat den mindesten Verdacht 
äußern konnte. Selbst der Aufsichtsratsvorsit 
zende, öer innerhalb des Werkes seine Tätig 
keit ausübte, kam nicht auf den Gedanken, daß 
hier etwas nicht stimmte. Gesellschaftliche Rück 
sichten mögen mit dazu beigetragen haben, daß 
sich die Bankengläubiger und die Aufsichsrats 
mitglieder wenig um den Geschäftsbetrieb bei 
der Noröwolle kümmerten. Die glänzenden 
Einkünfte ermöglichten es den Lahnsens, ein 
geradezu fürstliches Leben zu führen. Sie lie 
ßen sich an der bremisch-preußischen Grenze 
das wundervolle Schloß Hoherhorst mit einem 
Kostenaufwand von drei Millionen Mark 
bauen. 120 Zimmer, darunter 20 elegant aus 
gestattete Badezimmer, standen den Schloß- 
Herren zur Verfügung. Es ist selbstverständlich, 
daß nach dem Zusammenbruch des Noröwolle- 
Konzerns jetzt die Gläubiger die Hand auf den 
Palast gelegt haben. 
Welche Rückwirkungen der Zusammen 
bruch des Nordwolle-Konzerns auf d. Ausland 
haben wird, läßt sich heute noch gar nicht ab 
sehen. Die Auslandsvcrpflichtungen öer Nord 
wolle erreichen immerhin die Höhe von 46 
Millionen Mark. Bedenklicher als der mate 
rielle Verlust ist aber zweifellos der Verlust 
an Vertrauen, den öer Fall Noröwolle zur 
Folge haben wird. Zu keiner Zeit kämpfte die 
deutsche Wirtschaft hartnäckiger um das Ver 
trauen des Auslandes als gerade jetzt. Der 
Noröwolle-Konzern war ja kein beliebiges 
deutsches Wirtschaftsunternehmen, sondern ein 
Weltkonzeru, öer in Holland ebensolches An 
sehen genoß wie drüben in Südamerika. Den 
Fall Nordwolle werden die ausländischen Kre 
ditgeber als Warnung empfinde«. Der deutsche 
Kredit im Ausland ist durch die Vorgänge bei 
öer Noröwolle aufs schwerste geschädigt wor 
den. 
Das ist das eine, was man in diesem Au 
genblick feststellen muß. Das andere betrifft 
die Einbuße an Ansehen, die der Privatkredit 
innerhalb des Reiches durch den Fall Nord- 
wolle erlitten hat. 
* 
Staatsanwaltschaft 
und Zusammenbruch des Nordwoll-Konzerns. 
Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungs 
verfahren gegen die drei Brüder Lahusen und auch 
gegen eine weitere Anzahl leitender Herren der 
RordW-olle eingeleitet. Ein Haftbefehl ist nicht 
erlassen worden, da die Brüder Lahusen ihre Aus 
landspässe hergegeben und sich zur Verfügung der 
Staatsanwaltschaft gestellt haben. 
Mit den Borkriegszahlen verglichen (1. 4. 13 
bis 31. 3 14 1 865 000 Hektoliter ist der heutige 
Verbrauch nur noch ein Viertel des damaliger 
Konsums. 
kràlMdweàiŞd IkrMutg. 
Der Monat Juni brachte auch für den Kreis- 
chandwerkerbund weiterhin angespannte Tätigkeit, 
welche besonders darin lag, daß die Vorbereitung 
und Werbung für >den 11. Krcishandwerkertag am 
Sonnabend und Sonntag, dem 6, nnd 7. Juni 1931 
in Angriff genommen werden mußte. Der Erfolg 
dieser Veranstaltung in Innien war überraschend 
groß und ein Zeichen von der inneren Festigkeit der 
Organisation. -Besonders erfreulich ist, daß die 
Ortsgruppe Innien sich durch die Weihe einer Fahne 
nunmehr als dritte Organisationsgemeinschaft des 
Kreises um ein Banner schart. 
Am Sonnabend und Sonntag, dem 13. nnd 14. 
Juni, nahmen einige Vorstandsmitglieder als auch 
eine Fahnenabordnung der Ortsgruppe Rendsburg 
am Nordwestdeutscheu Handwerkertag in Altona teil. 
Am Sonntag, dem 21. Juni, hielt der Kreisge 
schäftsführer Dr. Feddersen den Festvortrag auf 
dem Kreishandwerkertag des Kreishandwerkerbun- 
des Bordesholm in Doorde. 
Am Montag, dem 22. Juni, hielt hie Orts 
gruppe Rendsburg eine Ortsgruppenversammlung 
ab, auf welcher Zimmermeister Haase und Schlos- 
sevmeister Balke Bericht über die Handwerker 
tage in Innien und Altona erstatteten. Ferner 
sprach Malermeister Siebke-Krel über das Bau- 
sparkasienwesen. - - • 
Am Dienstag, dem 23. Juni, weilten der Kreis- 
geschäftsführer Dr. Feddersen sowie >der Abieilnngs- 
leiter W. Greve zu einer Aufklärungsversammlung 
für die „Nova" in Owschlag. An dieser Dersamm- 
lung nahm als Gast auch der Kreisvorsißende, 
Schmiedeobermeister I. Wricdt, teil. 
Am Mittwoch, idem 24. Juni, wurde in der 
Ortsgruppe Wacken ein außerordentlich gut besuch 
ter Sprechtag abgehalten, und am Abend in Vaale 
(Vaalermoor) eine Ortsgruppenversammlung. Hier 
referierte Dr. Feddersen über das Dausparkaffen- 
wesen. 
Im übrigen steht der Monat Juni im Zeichen 
der Steuererklärungen, wodurch vor allen Dingen 
der Buch- und Treuhandstelle eine große Last aufge 
bürdet wurde, weil die einzelnen Steuerperioden sich 
in einer verhältnismäßig kurzen Zeit zusammen 
drängen. Auch hier konnten die gestellten Ansprüche 
im Interesse der Mitglieder und der Organisation 
voll befriedigt werden. 
2m Vertrauen auf 
die Hoover-Aktion. 
Dar Reich mzichtet aas DMMiing 
der CchazamaeisaazMediier. 
TU. Berlin, 9. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: 
„Das Reichssinanzministerium hatte kürzlich durch 
die Reichsbank mit einer inländischen Banken 
gruppe einen Schatzanweisungskredit abgeschlossen, 
der bis zu 250 Millionen betragen sollte, aber nur 
mit 184 Millionen RM. in Anspruch genommen 
worden ist. Die Fälligkeit dieses Betrages war 
für den 16. Juli vorgesehen mit einem Prolon 
gationsrecht zugunsten des Reiches. Aufgrund der 
durch den Hooverplan ■ eintretenden Ersparnisse 
und entsprechend der von der Reichsregierung ab 
gegebenen Erklärung, diese Ersparnisse zur Ver 
minderung der schwebenden Schulden zu benutzen, 
hat das Reichssinanzministerium sich entschlossen, 
von dem Prolongationsrecht keinen Gebrauch zu 
machen. Demnach wird der Betrag von 184 Mil 
lionen RM. am 16. Juli dem Geldmärkte wieder 
zugeleitet." 
Die Reichsregierung soll davon überzeugt sein, 
daß die im Feierjahr aufgesparten Beträge vollauf 
ausreichen werden, um die voraussistchtlichen Fehl 
betrags im Reichshaushalt auszugleichen. Aus 
diesem Grunde könnte diese Maßnahme ein Be 
weis des vollen Vertrauens für die Hoover-Aktion 
darstellen. Inwieweit sich dieser Optimismus tei 
len läßt, kann natürlich erst die weitere politische 
Entwicklung zeigen. 
Neueste MEchMZiUchrWen. 
Triukbrauntweinverbrauch nur noch eiu Viertel 
der Vorkricgsmenge. 
Von öer Arbeitsgemeinschaft für das Gä 
rungsgewerbe wird mitgeteilt: Der Verbrauch 
von Trinkbranntwein ist auf 474 000 Hektoliter 
(Vorjahr 626 000 Hektoliter) zurückgegangen 
Sie Wettbewerbslage 
der drei großen ttordseehäfen. 
Der Maiverkehr in den drei großen Nordsee- 
Häsen Hamburg, Antwerpen und Rotterdam war 
111000 To. größer als der Aprilverkehr, lag jedoch 
mit 682 000 Registertonnen unter dem Mai 1930.. 
Aus einer Gegenüberstellung der Maiverkehre 1929 
bis 1931 geht hervor, daß Hamburg, an der ersten 
Stelle unter den drei Novdseehäfen, sich weiterhin 
nach oben entwickelt. Auch Antwerpen hat seine 
Position gut gehalten. Dagegen ergibt sich für Rot 
terdam ein merklicher Verkehrsrückgang. Der pro 
zentuale Anteil der einzelnen Häfen am Gesamt 
verkehr war folgender 
Ma!31 April 31 Mai 30 Mai 29 
30,29 30,54 29,23 29,65 
33,58 32,73 33,43 32,83 
28,28 29,52 29,64 31,61 
(36,13) (36,73) (37,34) (37,52) 
Antwerpen 
Hamburg 
Rotterdam 
(Neuer Wasserweg) 
§rage?asten. 
N. S. in T. Bei der Beantwortung Ihrer An 
frage in Nr. 157 der Landeszeitung vom 8. d. Mts. ist 
ein Irrtum unterlaufen. Die richtige Beantwortung 
erfolgte in Nr. 153 vom 3. 7. wie folgt: 
Da es sich bei einer Gastwirtschaft um einen Ge 
werbebetrieb handelt, können Eie das Pachteinigungs 
amt nicht in Anspruch nehmen. 
Die Bürgen sind weder berechtigt, die Wirtschaft 
wieder zu verpachten, noch selbst Nutznießer zu sein. 
W. S. in F. Für die Notariatskosten haften im 
mer beide Vertragsschließenden. Ob Sie vom Käufer 
die Rückerstattung der Kosten verlangen können, hängt 
davon ab, ob er sich zur Kostentragung verpflichtet hat. 
Wir empfehlen, mit dem Notar über die Sache zu 
sprechen. Dg. 
MarkļberWe. 
ms. Naale, 10. Juki. Ferkelmarkt. Dem heu 
tigen Markt waren 69 Ferkel zugeführt. Bei mit 
telmäßigem Handel wurde der Markt geräumt. Es 
kosteten 4—6 Wochen alte Tier'e 5—6 ‘MUI, 6—8 
MJt. Aeltere Tiere waren nicht am Markt. 
Viehmärktev om 8. Juli 1931. 
Hamburg: Ochsen 47-48, 47—48, Bullen 36—88, 
83—35, Kühe 32—34, 27—31, Schafe 43-46. Auf 
trieb: Rinder 1787, Schafe 1254. Tendenz: Rinder 
schlecht, Schafe mittel. 
Leipzig: Bullen 38—40, 34—37, Kühe 34-37, 
30—33, Kälber 48—52, 45-47, Schafe 46—48, 37—42. 
Schweine 42—43, 44 -45. Auftrieb: Rinder 165, 
Kälber 660, Schafe 255, Schweine 1341. Tendenz: 
Rinder und Kälber schlecht, Schafe und Schweine 
langsam. 
Stuttgart: Bullen 31—32, 27—29, Färsen 44 
bis 47, 40—48, Kälber 45—50, 40-45, Schweine 43 
bis 45, 43—45. Austrieb: Rinder 209, Kälber 202, 
Schweine 846. Tendenz: Rinder schleppend, sonst 
mäßig belebt. 
Dresden: Kälber 60—57, 46—48, Schweine 43 
bis 46. 44—45. Auftrieb: Rinder 209, Kälber 806, 
Schweine 400. Tendenz: Rinder belanglos, Kälber 
schlecht, Schweine langsam. 
Frankfurt a. M.: Kälber 60—86, 44—49, Schafe 
40—46, 85—39, Schweine 41—44, 42—45. Auftrieb: 
”7, Kälber 923, Schafe 184, Schweine 762. 
Tendenz: Schweine ruhig, sonst schleppend. 
Mannherm: Kälber 50—64, 44—47, Schafe 30 
bis 82. Auftrieb: Kälber 40, Schafe 32, Schweine 
Tendenz: ruhig. 
178. 
Der Markt für lanöwirtfchaftiichr Erzeugnisse. 
Wöchentlicher Marktbericht für die heimische 
Landwirtschaft von der Verbindungsstelle Hamburg 
des Deutschen Landwirtschaftsrates. 
Die Verwertung des Wcideviehs der Küsten 
gebiete dürfte sich in diesem Jahre besonders 
schwierig gestalten. Denn die Tiere gelangen zum 
Teil in sehr mastigem Zustande an den Markt 
infolge der großen Ergiebigkeit des Grünlandes. 
Die Beschickung ist also in Wirklichkeit noch größer, 
als die Auftriebsziffern es zunächst erkennen las 
sen. Den vorliegenden Nachrichten zufolge sind 
überdies tm Vinneiklanbc noch immer erhebliche 
Bestünde an marktreifen Stallmastrindern vorhan 
den. Dieselben dürften allerdings nach Einsetzen 
reichlicheren Angebots von Weidevieh dem Ham 
burger Platze nicht mehr in gleichem Umfange 
zugeführt werden wie in der zurückliegenden Zeit. 
Sie werden aber dafür den Absatz des Viehs der 
Küstengebiete an den binnenländischen Plätzen 
beeinträchtigen. 
Der Frischmtlchverzehr ging in dieser Woche 
merklich zurück infolge des regnerischen Wetters. 
Das Angebot an einheimischer Butter war aus 
diesem Grunde merklich größer als in der Bor 
woche. Die Preise konnten trotzdem um 2,60 
anziehen Denn das Angebot ausländischer Ware 
war weniaer dringlich infolge des jahreszeitlich be 
dingten Rückganges der Welterzeugnng. Das Ge 
schäft gestaltete sich indessen keinesivegs besonders 
glatt infolge der geringen Kaufkraft öer Bevölke 
rung. Hoffnungen auf Preissteigerungen größeren 
Ausmaßes wären unter diesen Umständen verfrüht, 
zumal nach den letzten ergiebigen Niederschlägen 
die Ertragsfähigkeit öer Weiden auch weiterhin be 
friedigen dürfte. 
Die Eierpreise blieben seit öer Vorwoche ziem 
lich unverändert, obwohl das Angebot einheimischer 
Ware weiterhin wesentlich zurück ging. Die Markt 
lage zeigte jedoch in den letzten Tagen Neigung 
zur Befestigung namentlich für kleinfallende Ware. 
Denn der Wettbewerb der russischen Eier machte 
sich weniger störend bemerkbar, da die Beschaffen 
heit der letzten russischen Zufuhren nicht recht ve- 
friedigen konnte. Mit einer langsamen Aufwärts 
bewegung der Preise kann öer Jahreszeit entspre 
chend für die nächste Zeit wohl gerechnet werden. 
Man hört in landwirtschaftlichen Kreisen die 
Ansicht vertreten, in diesem Wirtschaftsjahr sei bei 
der Verwertung von Weizen mit ähnlichen Schwie- 
rigkeiten zu rechnen wie im vorigen Jahre bei dem 
Absatz von Roggen. Diese Ansicht ist als übertrie 
ben zu bezeichnen. Denn im günstigsten Falle wird 
die deutsche Weizenernte so groß werden, daß aus 
ihr der einheimische Bedarf annähernd gedeckt 
werden kann. Aus der Zusammcndrängung des 
Angebots im Herbst sind allerdings gewisse Schwie 
rigkeiten zu erwarten. Jedoch sind zur Ueberwin 
dung derselben seitens der landwirtschaftlichen 
Berufsvertretungen öer Reichsregierung bereits 
geeignete Vorschläge gemacht worden. 
Die Zufuhren ausländischer Frühkartoffeln 
hörten in dieser Woche auf. Die deutsche Ware 
beherrschte durchaus den Markt. Die Preise san 
ken infolge Fortschreitens der Ernte in den benach 
barten Anvaugebteten. Die Aufwärtsbewegung der 
Preise vollzog sich jedoch langsamer als in früheren 
Jahren infolge vergleichsweise knapper Zufuhren. 
Der Markt dürfte auch weiterhin nicht im Zeichen 
eines Warenüberflusses stehen. Haben doch die 
Glückstädter Erzeuger ihre Ernte schon fast restlos 
verkauft. Die ergiebigen Niederschläge der letzten 
Tage führten mit einem Nachlassen des Angebots 
zu einem Wiederanzichen der Preise, das jedoch nur 
von vorübergehender Dauer sein dürfte. Für Erst 
linge hannoverschen Herkunft erzielte zuletzt der Er 
zeuger im Waggongcschäft 6,30 MM frei Berlade- 
bahnhos. 
Das Weichfrnchtgeschäft gestaltete sich in der 
letzten Woche schwierig, weil nach den reichlichen 
Regengüssen die Ware in wenig haltbarer Ver 
fassung an den Markt gelangte. Die nächste Zeit 
kann noch beträchtliche Zufuhren von Erdbeeren 
der Sorte „Overschlesicn" aus den Vierlanöen 
bringen, wenn nur die Niederschläge endlich auf 
hören. Dagegen wird in Kirschen einwandfreie 
Ware für den Nest der Ernte knapp bleiben. Denn 
die starken Niederschläge haben in den Kirschhöfen 
des Alten Landes unermeßlichen Schaden angerich 
tet. An frühem Weißkohl scheint in diesem Jahre 
ein gewisser Mangel zu herrschen. Denn die Glück 
städter Erzeuger haben ihre Ernte bereits zum 
größten Teil in der Provinz unterbringen können, 
ohne dem Hamburger Platze bisher allzu viel Ware 
zugeführt zu haben. . 
Mona. den 10 I«li 1931 
beim Grünen Jäger 18 
SHmineimUMt 
(Odile Gewähr)! 
C?0 winde gezahlt für 50 kgr Lebendgewicht: 
a) Beste Fettlchwà .... über 300 Pfd. 40—41 M 
b) Mittelschwere Ware . - ca. 240-300 Pfd. 41—41 
e) Gute leichte Ware . . . ca. 200-240 Pfd. 41-42 . 
ck) Geringere Mare. . . . ca. 160-200 Psd. 33 - 36 . 
e) Sauen 35-39 
Austrieb: 3297 . * 
Handel: mittelmäßig 
MW Stotiminsen der öMkaiM Mt 
Notierungen in RM. für 100 Mk. Nennwert. 
(Schluhkurse) (Ohne Gewähr!) 
BaņKeņ 
Darrnst. Bank 
Deutsche Bank 
Di«bonto«Ges. 
Dresdner Bank 
Kieler Band 
Vereinrbank 
Westholst. Bank 
Bankv. f.Echl.'H. 
Verkeh-s-Akt. 
Hbg. Hochbahn 
Lübeck-Büchener 
Kosmos 
Dtfch. Ostafrika 
şşlensb. D.-To. 
rAensd Da. NS 
Hbf,. Eüdamer. 
Rordd. Lloyd 
9.7. 
l 00.50 
100.25 
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100.12 
82.00 
166.00 
106.0 
84 50 
33.00 
10.00 
48.00 
101.0 
100 25 
100.25 
100 25 
8250 
166.0 
106.0 
64.00 
32.00 
10.00 
94.00 
48.50 
Woermamr.Linie 
Industrie-Akt. 
Dtfch. Snrŗmb. 
Hary- Bergb -G. 
VhSnir-A. G. 
Allst.Tlektr.-G. 
Sch ackert-El eK tr. 
Talmon Asbest 
Eelve A.G. 
Alfen«Cem. 
Breiten b. ļķtfbr. 
Th. Dünsterf. N. 
Tlbsch.-Br. 
Holsten'Br. 
Karstadt Rud. 
Schlesw.'H. Bk. 
58.00 
42.50 
89.25 
120.50 
80 00 
107.0 
25.50 
99.0 
8. 7. 
59 50 
43.00 
91.00 
120.25 
80 03 
107 0 
25 87 
99.0 
Landwirtschaftliche Auslands-Erzeugnisse 
Ware 
Hamburg 
Bremen 
Weizen 
Manitoba 
Rosafe 
Barusso 
114,99 
94,65 
92,10 
126 
Roggen 
Südrussischer 
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Gerste 
Donau- n. südruss. 
La Plata u. indisch. 
Amerikanisch. Malz 
82,80 
88,70 
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Mals 
Donau, Calfox.... 
Gelber La Plata .. 
71,40 
182 
Hafer 
La Plata, Clipped. 
80,30 
—
	        
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