Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 3)

■ DU 
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Protest der Lehrerinnen gegen dîe 
Notverordnung. 
Rsmnünster, 27. September. In einer außer 
ordentlichen Mitgliederversammlung in Neumün 
ster befaßte sich der Verein schleswig-holsteinischer 
Volksschullehrerinnen mit der preußischen Notver- 
ordnurrg und ihren Folgen für Schule und Lehrer 
stand. 
Es wurde folgende Entschließung angenommen: 
„Die Bestimmungen der neuen preußischen Not 
verordnung bedeuten Nr die Schule ein Zurück 
werfen ins vorige Jahrhundert. Eine durchschnitt 
liche Klassenfrequenz von 48 Schülern führt 
zwangsläufig zu einer Mechanisierung des Unter 
richtes, die das Eigenleben des Schülers tötet und 
ihn zu einer Entwicklung, die seinem Wesen ent 
spricht, nicht kommen läßt. Das Verschwinden der 
Aufbau- und Sonderklassen bedeutet die Schaffung 
größter Begabungsspannen innerhalb der einzel 
nen Dolksschulklassen, so daß weder die Begabten 
noch die Hilfsbedürftigen zu ihrem Recht kommen. 
Begabungen, die aus dem Volk stammen und die 
Bedürfnisse des Volkes am besten kennen, werden 
Bildungsmöglichkeiten entzogen. 
Der Lehrerstand wird durch die Notverordnung 
in seinen gesetzlichen und moralischen Rechten stark 
beeinträchtigt. Durch frühere Maßnahmen bereits 
in ihren Bezügen stark beschnitten, werden jetzt den 
Lehrkräften die Alterszulagen gesperrt, die Stel 
lenzulagen stark gekürzt oder ganz genommen, 
einem Teil der Lehrerschaft die Grundgehälter her 
abgesetzt, die Dauer des Diätariats verdoppelt und 
jede Beförderung ausgeschlossen. 
Die Pflichtstundenzahl ist vermehrt worden, aus 
der gesicherten Zukunft eine unsichere geworden. 
Geradezu ungeheuerlich aber ist die Tatsache, daß 
7000 Schulstellen eingespart, ebensoviele Lehrkräfte 
brotlos gemacht und damit der Schule die anpas 
sungsfähigen und spannkräftigen jungen Lehrkräfte 
entzogen werden sollen- 
Die Not der Schule ist Not des Volkes. Was heute 
der jungen Generation vorenthalten wird, kann 
durch keinen Einsatz ethischer Werte jemals ersetzt 
werden.^ 
Locksteöter Lager, 28. Sept. Steuern in Na 
turalien. Aus Beschluß der hiesigen Gemeinde 
vertretung können Steuern und Pachtgelder 
bis auf weiteres auch in Roggen oder Weizen 
abgegolten werden. Man hofft, daß jetzt die 
rückständigen Steuern beglichen werden und 
auch die Gemeinde wieder ihren Verpflichtun 
gen nachkommen kann. 
Glückstadt, 28. Sept. 40jährizes Tienstjubi- 
läum. Am 80. September kann Kirchenpropst 
Jacobsen sein 40jähriges Dienstjubiläum.fei 
ern. Seit dem Jahre 1893 wirkt er an der hie 
sigen Gemeinde und erfreut sich in allen Krei 
sen der Bevölkerung der größten Achtung und 
Beliebtheit. Er wurde am 27. Dezember 1866 
geboren. Sein theologisches Studium verbrach 
te er an den Universitäten Marburg, Berlin 
und Kiel. Nach Bestehen des 1. und 2. theolo 
gischen Examens wurde er am 30. September 
1891 in Schleswig zum Vikar des Pröpsten 
Ziese ordiniert. Am 4. 8 1892 wurde er zum 
Pastor von Uelvesbüll (Eidersteöt) und am 20. 
9.1896 zum 1. Kompastor in Glückstadt gewählt. 
In Anbetracht seiner großen Verdienste er 
nannte ihn das ev.-luth. Konsistorium in Kiel 
nach dem Ableben des Pröpsten Petersen nr 
Barmstedt zum Pröpsten der Propstei Rantzau. 
Auch um das Wohl der Stadt hat sich der Ju 
bilar Verdienste erworben. Lange Jahre war 
er Vorsitzender des Glückstädter Bauvereins, 
der unter seinem Vorsitz die größte Bautätig 
keit entfaltet hat, des Kuratoriums der höhe 
ren Töchterschule und Schriftführer der Deth- 
lefscn-Gesellschaft, die sich die Erforschung der 
Geschichte der holsteinischen Elbmarschen zur 
Aufgabe gemacht hat. Noch heute ist er Vor 
standsmitglied der Asyldirektion, des Vater 
ländischen Frauenvereins und der Administra 
tion der Glückstädter Spar- und Leihkasse. 
Bad Segeberg, 28. September. Einführung eines 
neuen Geistlichen. Am Sonntag wurde in der Bad 
Segeberger Kirche durch Propst Rotermund Pastor 
D. Faust in sein Amt eingeführt. Pastor D- Faust, 
der fünfzehn Jahre Direktor des Vereins für In 
nere Mission in Leipzig und vorher lange Jahre 
Geistlicher in der Diaspora gewesen ist, stammt aus 
Sülfeld im Kreise Segeberg. 
NeumLnster, 28. September. Kein Selbstmord. 
Wir hatten mitgeteilt, daß am Freitagmorgen der 
46jährige Arbeiter Behrend im Maschinenraum der 
Gasanstalt tot aufgefunden wurde, und daß die 
polizeilichen Ermittlungen auf Selbstmord schließen 
ließen. Wie uns von den Angehörigen mitgeteilt 
wird, lassen die vorliegenden Anzeichen keinesfalls 
auf einen Selbstmord schließen. Es könnte nur ein 
Unglücksfall in Frage kommen. 
Bm Dtthmaefchea. 
Einrichtung einer Volksküche 
in Pahlsn. 
px. Pahlen, 28. Sept. Die Orte Pahlen und 
Dörpling werden vom 13. Oktober ab eine gemein 
same Volksküche eröffnen. Ausgebelokal ist Cafe 
Hinrichs-Pahlen. Verwaltet wird dis Volksküche 
von Gastwirt Ehlers. Lebensmittel liefern die 
Landwirte, für die die Empfänger Pei ihnen ar 
beiten sollen. Der Preis für einen Liter Essen ist 
auf 10 Pfg. festgesetzt. 
Brunsbüttelkoog, 28. Sept. Kollisto». In 
der Brunsbütteler Straße stieß das Verkehrs 
auto Marne—Burg an einer Hofeinfaürt mit 
Kommunalpolitische Auseinandersetzungen 
in Wxķr er./F. 
bu. Wyk (j. Föhr, 28. September. Innerhalb der 
Bürgerschaft beschäftigt man sich in letzter Zeit sehr 
lebhaft mit der finanziellen Belastung der Stadt 
durch die Kleinbahn Niebüll—Dagebüll, die Nord 
see-Schule, der schwer drückenden Steuerlast im all 
gemeinen und der Hauszinssteuer im besonderen. 
Einer Versammlung des Bürgervereins zur Erör 
terung dieser Fragen hatte man zahlreich Folge ge 
leistet. Der Vorsitzende des Bürgervereins, Rat 
mann Schau, stellte zunächst die Hauszinssteuer zur 
Aussprache. Es kamen zwei Schreiben zur Verle- 
sung, welche von dem Bürgermeister Dr. Meyer an 
den Präsidenten des Landesfinanzamtes gerichtet 
waren, und aus denen man entnehmen zu sollen 
glaubte, daß die städtische Verwaltung nicht die In 
teressen der Steuerzahler genügend wahrnehme, 
vielmehr die Bevölkerung noch über die gesetzlichen 
Vorschriften hinaus zu ^den Steuern heranzuziehen 
suche. Bürgermeister Dr. Meyer nahm Gelegenheit, 
seinen Standpunkt zu begründen. Es gelangte dann 
eine vom Vorsitzenden des Bürgervereins einge 
sandte Entschließung zur Annahme, die wie folgt 
lautet: 
„Die im Colosseum tagende Bürgerversamnilung 
stellt mit tiefster Enttäuschung über die unzuläng 
liche Wahrnehmung der Belange der Saisonbetriebe 
und Uber das völlige Versagen des Kaiasteramts 
und der Regierung in der Frage der Ermäßigung 
und Niederschlagung der Hauszinssteuer fest, daß 
der Wert des Wyker Hausbesitzes um mehr als die 
Hälfte des früheren Wertes gesunken ist. Dem Haus 
besitz fehlen jetzt die Mittel, nur die Häuser ord 
nungsmäßig zu erhalten, zumal der Realkredit 
bei stark verkleinerter Kreditbasis schwer erschüt- , 
tert ist und unerträglich hohe Zinsen fordert. Die I 
Wyker Hausbesitzer fordern sofortige Entlastung 
durch völlige Befreiung von der ungerechten und 
verheerenden Hauszinssteuer, da sonst ihre schon 
nicht mehr rentablen Betriebe restlos dem Zusam 
menbruch entgegengeführt werden." 
Ein aus der Versammlung eingebrachter Antrag, 
dem Bürgermeister das Vertrauen der Bürgerschaft 
abzusprechen, wurde zurückgezogen. 
Der Vorsitzende gab dann ein Bild von der Be 
lastung der Stadt durch die Kleinbahn und die 
Nordsee-Schule. Die Einrichtungen könnten jedoch 
nicht mit einem Schlage beseitigt werden und seien 
für den Badeort eine Notwendigkeit. Eine inoffi 
zielle Stadtverordnetenversammlung habe zwei 
Herren beauftragt, mit der Verwaltung des Norb- 
fee-Pädagogiums Verhandlungen einzuleiten we 
gen einer Zusammenlegung mit der Nordsee-Schule. 
Der Bürgermeister gab einen Ueberblick über die 
Geschichte der Kleinbahn und erläuterte die Um 
stände, die zu der außerordentlich starken Belastung 
der Stadt geführt haben. Die Bemühungen des Re 
gierungspräsidenten, den Zweckverband Niebüll-Wyk 
zu entlasten, sind bisher noch ohne Erfolg geblie 
ben. Man will in nächster Zeit Verhandlungen auf 
nehmen, um bei der Nordsee-Schule noch Einspa 
rungen zu machen. Es wurde eine Entschließung 
angenommen, die folgendermaßen lautet: 
„Die heute im Colosseum versammelte Bürger 
schaft nimmt Kenntnis von einem persönlichen 
Schreiben des Bürgermeisters Dr. Meyer an den 
Präsidenten des Landesfinanzamtes in Kiel. Die 
Bürgerschaft legt gegen die in diesem Schreiben 
enthaltenen Beschuldigungen Verwahrung ein und 
verurteilt dieses Vorgehen des Bürgermeisters." 
SsI6 gut anlegen 
in Aktien? In Hypotheken? Immer haben andere den 
größten Nutzen davon. Ist es da nicht gescheiter, für 
sich selbst und die Seinigen zu sorgen und sich vor 
allem ein schönes Heim zu schaffen, in dem man sich 
wohl fühlt, in dem man etwas vom Leben hat? 
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Kieler Str. 85 - Lieferung nach auswärts frei Haus 
einem Wagen eines Kohlenhändlers zusam 
men. Das Verkehrsauto erlitt erhebliche Be 
schädigungen,' Personen wurden nicht verletzt. 
gg. Albersdorf, 28. September. Pferdediebstahl. 
In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend wurden 
einem Landmann in Wennbüttel zwei Pferde von 
der Weide entwendet. Beides sind 10—12jährige 
dunkelbraune Stuten. Die eine ist 1,75 Mir. groß, 
hat langen Schweif und die Vorderbeine sind etwas 
steif; daher besondere Stollen, der eine hintere Fuß 
ist etwas weiß gepfeffert. Die andere Stute ist 1,60 
Mir. groß und hat kupierten Schwanz. — Ein 
schwarzes Pferd ist in Wilhelmsburg bei Hademar- 
ichen gestohlen, wofür dieselben Täter in Frage 
kommen. 
LarrölchaA SLapslhokm. 
id. Erfde, 28. Sept. Sparmaßnahmen an der 
gemerbl. Fortbildungsschule. Die Gemeinde 
vertretung beschloß in ihrer letzten Sitzung 
aus Sparsamkeitsgründen, die sich aus der 
finanziellen und wirtschaftlichen Not der Ge 
meinde ergeben, eine Klasse unserer Fortbil 
dungsschule eingehen zu lassen. Außerdem 
soll der Unterricht an einem Nachmittag, vor 
gesehen ist der Montag, gegeben werden. Da 
durch wird wesentlich an Feuerung und Licht 
gespart. — Völlige Ausrüstnng der Jugend 
feuerwehr. Der Landeshauptmann bewilligte 
das Geld für die Kapelle der Jugendfeuer 
wehr. Damit hat unsere Jugendfeuerwehr, die 
an zweiter Stelle in Schleswig-Holstein steht, 
ihre ganze Ausrüstnng bekommen. — Stapel- 
holmer Missionsfest. Am Sonntag war in 
unserer Kirche das Stapelholmer Missionsfest. 
Pastor Venghaus-Bergenhusen predigte über 
die religiöse Not, Pastor Carstens-'Süderstapel 
über die wirtschaftliche Not und Professor v. 
Weinreich über die vaterländische Not. Die 
Gemeindeglieder waren zahlreich dem Ruf der 
Kirche gefolgt, um Wege, wie der einzelne 
innerlich und äußerlich damit fertig wird, zu 
finden. Der Bergenhusener Posaunenchor, un 
terstützt durch den Erfder Posaunenchor, hatte 
neben der Orgel die mustkal. Ausgestaltung 
des Festes freundlichst übernommen. Der Ge 
samtchor stand unter Leitung von Laß-Wohlöe. 
Man marschierte nach Schluß des Gottes 
dienstes zum Kriegerdenkmal, um hier die 
Toten des Weltkrieges zu ehren. »Nur mußt 
du mich auch recht verstehen, wenn Menschen 
auseinandergehen, so sagen sie auf Wieder 
sehen", so klang die Weise aus. Damit wollte 
man sagen, daß man ein Christ war und an 
ein Wiedersehen nach dem Tode felsenfest 
glaubte. Nach dem zweiten Vortrag war eine 
Kaffetafel in Heinrich Rahns Gasthof. 
KmHfààà 
St. Bürokratius bei der Reichsbahn. 
Niebüll, 29. Sept. Uns wird geschrieben: 
Ordnung muß sein. Aber diese Ordnung 
braucht nicht in Kleinlichkeit auszuarten. Von 
der Insel Sylt fährt jeden Morgen eine An 
zahl Schüler und Schülerinnen zur Ansbau 
schule nach Niebüll. Alle tragen sie Schüler- 
mützen, alle haben sie täglich wieder dieselben 
Gesichter. Die Mehrzahl macht diese Fahrt be 
reits seit Jahren. Morgens hin, mittags zu 
rück. Auf der relativ wenig befahrenen Strecke, 
wo man sich größtenteils kennt, sollte auch dem 
mißtrauischen Schaffner der Begriff „betrü 
gerische Absicht" fremd werden. Dieser Tage 
vergißt ein Schulmäöel seine Monatskarte, die 
ordnungsgemäß zu Anfang des Monats für 
30 RM. erstanden ist. Das Mädel hat zum 
ersten Mal in den Jahren, da es täglich nach 
Niebüll fährt, seine Karte vergessen. Es hofft 
daher, der Schaffner werde sie am kommenden 
Tage nachzcigen lassen. Womit der Fall erle 
digt gewesen wäre. Mit Nichten. Das Mädel 
wird zu hochnotpeinlichem Verhör und zur 
Aufnahme eines Protokolls zum Bahnhofs 
vorstand beordert. Ergebnis: 8,80 RM. Straf 
zahlung. Tie Eltern, wirtschaftlich schwer 
kämpfend, können das Geld nicht erübrigen. 
Weiteres Ergebnis: Androhung, daß das Mä 
del im nächsten Monat keine Monatskarte er 
hält! Also Perspektive, daß es im nächsten Mo 
nat die Schule nicht besuchen kann. Auf jede» 
Fall eine Härte. Man sollte sich fragen, ob bei 
der Schwere der Zeit Bürokratie angebracht 
ist- 
Beschlüsse der Husumer städtischen 
KoRegien. 
In einer Sitzung der städtischen Kollegien 
berichtete der von den Kollegien eingesetzte 
Ausschuß über die Ausführung einer evtl. 
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Vollkanalisation. Der Ausschuß ist nach einge 
hender Beratung zu dem Ergebnis gekommen, 
daß das Bauvorhaben dieser Vollkanalisation 
wie es ursprünglich geplant war, bei den heu 
tigen Verhältnissen nicht ausgeführt werden 
kann. Dagegen besteht die Möglichkeit, das vor 
handene Kanalnetz zur Vollkanalisation aus 
zubauen. Zu diesem Zwecke wäre eine Kläran- 
tage zu errichten und diese Anlage mit dem 
vorhandenen Kanalnetz zu verbinden. Das 
würde die Legung von Kanälen in verschiede 
nen Straßen bedingen. Die Kosten hierfür 
würden 110 000 RM. betragen. Tie Vorlage 
wird angenommen mit der Maßgabe, daß 1. der 
auszuwerfende Betrag geteilt wird in a) bis 
47 500 RM. für die Kläranlage, b) 02 600 RM. 
für die Verbinünngskanäle, beides unter Ein 
schluß des Unvorhergesehenen; 2. daß mit dem 
Bau der Kläranlage begonnen werden kann 
unter der Bedingung, daß 40 000 RM aus lau 
fenden Mitteln der städtischen Werke hergege 
ben werden; 3. daß mit dem Vau der Berbin 
dungskanäle erst dann begonnen wird, nach 
dem die Städtische Sparkasse erklärt hat, daß 
sie ohne Beeinträchtigung ihrer laufenden Ge 
schäfte den dafür notwendigen Betrag herzu 
geben in der Lage ist; 4. daß die Auswahl des 
Systems durch beide Kollegien erfolgt. Letzte 
res steht sonst grundsätzlich dem Magistrat zu. 
Aus fürsorgerischen Gründen wird beabsich 
tigt, die hiesige Volksküche schon am 16. Oktober 
zu eröffnen. Der Vorstand der Volksküche ist 
hierzu bereit, wenn von der Stadt derjenige 
Fehlbetrag erstattet wird, der durch die frühe 
re Eröffnung bedingt ist. Die Kollegien be 
schließen, den entstehenden Betrag auf die 
Stadt zu übernehmen. — Die auf dem Flug 
platz befindliche Flughalle ist seiner Zeit auf 
grund eines Vertrages zwischen der Stadt Hu 
sum und der Husumer Flughallengesellschaft 
m. b. H. von letzterer erbaut und der Stadt in 
Miete übergeben worden. Die Baukosten sind 
um ca. 4000 Mark höher geworden, weil noch 
ein Benzinkcller eingebaut ist. Aus diesen 
Gründen ist erforderlich, daß noch 6 Anteile je 
600 RM. übernommen werden. Es ist der 
Flughallengesellschaft nicht gelungen, diese un 
terzubringen und die Flugplatzkommission 
empfiehlt jetzt, diese Anteile auf die Stadt zu 
übernehmen. Nach Prüfung der Rechnungen 
über den Vau und Berichterstattung der bei 
den Mitglieder, Stadtverordnete Peek und 
Preising, wurde beschlossen, die 6 Anteile zu 
übernehmen. — Ein erneuter Antrag der Ge 
sellschaft für Heimsparer auf Uebernahme einer 
Bürgschaft für eine zweite Hypothek im Be 
trage von 400 RM. wird abermals einstimmig 
abgelehnt. — Verschiedene Beträge für Polizei 
kosten, Krisenfürsorge und für Unterbringung 
von Obdachlosen in der Herberge zur Heimat 
werden nachbewilligt. Beschlossen wurde, am 
Donnerstag nachmittag eine gemeinschaftliche 
Sitzung abzuhalten, in welcher von dem Stadt 
baurat und dem Direktor der städtischen Werke 
über die vorliegenden Angebote für den Bau 
einer Kläranlage Vortrage gehalten werden 
sollen. Im Anschluß hieran soll die Auswahl 
des Systems erfolgen. 
Personenzugverbindung auf der Marschbahn. 
Niebüll. 28. September. De Reichsbahndirektion 
Altona teilt mit: Um auf der Marschbahn dm durch 
den Fortfall des Eilzug.es 353 Hamburg-Altona— 
Niebüll, Hamburg ab 18.49. Niebüll an 23 07, mit 
Beginn des Winterabschnitts ab 4. Oktober d. I. 
besonders für den Norden der Provinz Schleswig- 
Holstein bedingten und vielfach beklagten Neise- 
erschwerniffe möglichst zu mildern, wird die Neichs- 
bahndirektion Altona noch eine besondere Zugver 
bindung an den in Husum um 22.44 endigenden 
Hamburger Personenzug 1923 bis nach Niebüll— 
Süderlügum fchaffen- 
Vom 4. Oktober ab wird nämlich noch ein auf 
allen Zwischenstotionen haltender leichter Dampf 
zug, Husum ab 22.46 über Niebüll bis Süderlügum, 
au 23.59, verkehren, und zwar möglichst mit zwei 
von Hamburg durchgehenden und damit der ganzen 
Strecke zugute kommenden neuen bequemen Eilzug- 
wagen, wie sie bisher im Eilzuge 153 liefen. Als 
Gegenzug wird sodann noch werktäglich ein Per 
sonenzug mit Abfahrt Süderlügum 5.25 über Nie 
büll, an Husum 6.41 zum unmittelbaren Uebergang 
an den nach dem Wintersahrplan erst ab Husum um 
6.47 fahrenden Hamburger Personenzug 1910 ver 
kehren, so daß nunmehr die frühe Personenzugvcr- 
bindung des Nordens mit Altona-Hamburg auch 
weiterhin werktags 'aufrecht erhalten bleibt. 
Die Reichsbahndirektion Altona glaubt, daß so 
der Fortfall des Eilzuges 153 für das Geschäfts- 
Preui- Südd.- Klassenloiterie 
Ziehung 1. Klasse am 5,1. und 22. Ofetoher 
Lose von der vom Uliick begünstigten Lotterie- 
Einnahme v elks, Neumünster vortätig. 
Vs V. V, V. 
RM 5,— 10,— 20.— 40,- (424 
Hohenwe^tedtcr Drogerie 
Fernruf 228 Heinrich Breese Fernruf 228
	        
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