Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 3)

Das englische Pfund wankt. 
Die Welt-örsen find geschloffen. 
Die Wirkungen von Weltwirtschaftskrise und Reparationen. 
Die Şnflrllung -er 
englischen èol-;ahl«ngen 
Wenn auch vorauszusehen war, datz die bisherigen 
Manipulationen in den einzelnen Staaten nicht genü 
gen würden, um einen Ausweg aus der internationa 
len Krise zu finden, so dürfte der Entschluß England- 
seine Goldzahlungen einzustellen, doch bei weitem alle 
Erwartungen übertroffen haben. „So sicher wie die 
Bank von England", diese alte Devise ist auf einmal 
diskreditiert. 
Das Ereignis kann im einzelnen unter fünf Gesichts 
punkten betrachtet werden. Einmal zeigt es die voll 
kommene Unhaltbarkeit des Eoldwährungssystcms, wo 
zur Zeit rund 75 Proz. alles Goldes in zwei Staaten 
aufgespeichert sind. Zweitens dürfte dies Ereignis eine 
deutliche Warnung an alle Kapitalflüchtige sein, die 
sehen, daß ihr Geld auch im Auslande nicht auf Rosen 
gebettet ist. Drittens findet Deutschland hiermit einen 
Leidensgefährten, da schließlich England nunmehr der 
gleichen Situation wie Deutschland gegenübersteht. 
Viertens ist jetzt der Zwang zu einer internationalen 
Regelung gegeben und fünftens, und das ist ein Ge 
sichtspunkt, der gerade für Deutschland von außer 
ordentlich schwerwiegender Natur ist, dürfte das Er 
eignis eine Steigerung der wirtschaftlichen Unruhe zur 
Folge haben, zumal England wahrscheinlich zu einer 
erhöhten Schutzpolitik übergehen wird, wodurch auch 
der deutsche Export beeinträchtigt werden wird. Gerade 
dieser letzte Gesichtspunkt muß deutscherseits eine starke 
Beachtung finden, da jede Exportbeschränkung die deut 
sche Wirtschaft iu ihrer Existenz beeinträchtigt. 
Die Aufhebung der Golöeinlösungspflicht der 
Bank von England gehört zu den wichtigsten wirt 
schaftlichen Ereignissen der Nachkriegszeit. London 
hat seinen Kampf um die Stellung als erster Kapi 
talplatz der Welt verloren und befindet sich darüber 
hinaus in der Verteidigung seiner Währung. Kaum 
ein Ereignis hat im letzten Jahrzehnt die Welt 
wirtschaft so bewegt wie dieses erste Opfer der Re 
parationspolitik auf Seiten der Siegerstaaten. Die 
ganze Weltwirtschaft wird in Mitleidenschaft gezo 
gen,' denn mit dem englischen Pfnnd wankt hente 
das englische Imperium. Im einzelnen sind die 
Folgen der englischen Krise auf die Wirtschaft der 
verschiedenen Länder* noch nicht zu übersehen. 
Die Auffassung in Berlin. 
In Berliner Bankkreisen beurteilt man die Fol 
gen der englischen Krise für Deutschland außeror 
dentlich ruhig. Das ist ja auch durchaus verständ 
lich, da die getroffenen Schutzmaßnahmen (Still- 
halteabkommen und Devisenordnung) völlig aus 
reichen, um eine erneute Panik vom deutschen Geld 
markt abzuwenden. Selbstverständlich erkennt man 
hier den unmittelbaren Zusammenhang der Lon 
doner Krise mit der deutschen im Juli und man er 
wartet von England ähnliche Maßnahmen, wie sie 
Deutschland im Juli zum Schutze seiner Währung 
getroffen hat. Die einzige Folge waren zunächst 
die bekannten Maßnahmen an der Börse. Man 
wird damit rechnen müssen, baß diese eine Zeit 
lang aufrecht erhalten bleiben. .Man wird kaum 
damit rechnen dürfen, daß die Reichsbank der Dis 
konterhöhung der Bank von England unmittelbar 
folgen wird. 
Keine Notierungen in Berlin. 
TU. Berlin, 21. Sept. Mit Rücksicht auf die 
Schließung der Londoner und anderer europäischer 
Börsen findet eine Notierung von Effekten, Devi 
sen und Metallen an der heutigen Börse nicht statt. 
Der freie Handel ist nicht zulässig. Devisenkurse 
werden heute an der Reichsbank festgesetzt. Die 
Börsenräume werden offen gehalten. 
Die Hamburger Wertpapierbörse bis auf weiteres 
geschloffen. 
TU. Hamburg, 21. Sept. Wie der Vorstand der 
Wertpapierbörse in Hamburg mitteilt, bleibt auch 
die Hamburger Wertpapierbörse bis auf weiteres 
geschloffen. 
Börsenschließung in London auch am 
Dienstag. 
Die Londoner Börse bleibt auch am Dienstag 
geschloffen. 
Die Londoner Börse bleibt mehrere Tage 
geschloffen? 
In unterrichteten Kreisen wird mit der Möglich- 
keit gerechnet, datz die Londoner Börse auf mehrere 
Tage geschlossen bleibt. Eine Entscheidung ist aller 
dings noch nicht gefallen. 
* 
England sperrt den Goldbarren- 
verkauf. 
Die Bank von England unterband am Montag 
ien Verkauf von Goldbarren nach dem Auslande. 
Starke Unterbewertung des Pfundes 
Die Vorgänge in London haben zu einer außer- 
»röentlich starken Unterbewertung des englischen 
Pfundes im Auslande geführt. So wurde heute 
»ns Newyork ein Kurs von 4,30 Dollar für ein 
mglisches Pfund gegen 4,84 Dollar am Sonnabend 
gemeldet. Der Goldpunkt, dessen Unterschreitung 
die Bank von England zu Goldabgaben zwingen 
würde, liegt bei etwa 4,85. London gegen Parts 
war mit 105 Franken gegen 123,98 Franken am 
Sonnabend zu hören, gegen Amsterdam schwächte 
sich der Kurs auf 11 Gulden gegen 12,03 Gulden am 
Ende der Vorwoche a6. In Berlin wurde heute 
der Kurs für englische Pfund mit 19,25 RM. gegen 
20,47RM. am Freitag festgesetzt. 
Newyork optimistisch. 
Die Newyorker Börse, die trotz anfänglicher Be 
denken unbeschränkt eröffnete, verzeichnete unter 
dem Eindruck der englischen Krise erhebliche Kurs- 
abschwächungen auf der ganzen Linie. Das englische 
Pfund notierte 4,02 gegenüber 4,85 am Sonnabend. 
Es herrscht in der Finanzwelt ein gedämpfter Opti 
mismus vor, da man überzeugt ist, daß Englands 
aktive Zahlungsbilanz ausreicht, um eine baldige 
Wiederkehr stabiler Verhältniffe zu gewährleisten. 
* 
Der Eindruck in Paris. 
Pariser Börse offen. 
Die plötzliche Zuspitzung der englischen Finanz 
krise hat in französischen politischen und Regie- 
rnngskreisen größte Bestürzung ausgelöst. Die 
französische Regierung befaßt sich mit den dringen 
den Hilfsmaßnahmen, die sie im Verein mit der 
Federal Reservebank zu ergreifen beabsichtigt. 
* 
Weitere Börsenschließungen. 
Es liegen Meldungen vor, daß die Börsen in 
Köln, Frankfurt und München geschlossen wurden. 
Das gleiche wird berichtet von Amsterdam, den 
indischen Börsen, Wien, Athen und den Schweizer 
Börsen. 
Dir àiflnflmer örr veranlaglm Linkommenflrurr- 
pflichtigen. 
Bon Negierungsrat Dr. Dehning, Schleswig. 
4. 
Von den bleiben unter den Begriff Krisensteuer 
(Zweite Verordnung des Reichspräsidenten zur Siche 
rung von Wirtschaft und Finanzen vom 5. Juni 1931, 
Teil 3: Arbeitslosenhilfe, Kapitel 3: Krisensteuer fal 
lenden neuen Steuern, ist die eine, die die Lohn- und 
Gehaltsempfänger betreffende Krisenlohnsteuer, bereits 
seit mehreren Monaten den Beteiligten fühlbar gewor 
den. Die andere, die die veranlagten Linkommensteuer- 
pflichtigen angeht und daher als Krisenveranlagten- 
steuer bezeichnet werden kann, tritt erst in diesen Tagen 
in Erscheinung, da nämlich demnächst den Betroffenen 
der Krisensteuer-Borauszahlungsbescheid zugeht, der 
ihnen angibt, welchen Betrag sie am 10. Oktober 1931 
als erste Vorauszahlung an das Finanzamt zu ent 
richten haben. Auf diesen Voranszahlungsbescheid be 
ziehen sich die folgenden Hinweise: 
l. Wer erhält einen Vorauszahlungsbescheid? 
Grundsätzlich wird jedem Steuerpflichtigen, der eine 
Einkommensteuervorauszahlung zu leisten hat, ein 
Kvisenstener-Boranszahlungsbescheid zugehen. Aus die 
sem Grundsatz ergibt sich zugleich, daß folgende Steuer 
pflichtige einen Borauszahlungsbescheid nicht zu er 
warten und demgemäß auch keine Kris-ensteuer-Vornus- 
zahlung zu leisten haben: 
1. Alle die Personen, für die bei der Veranlagung 
für 1930 eine Einkommensteuer nicht festgesetzt 
worden ist. 
2. Alle Körperschaftssteuerpflichtigen. 
3. Alle Landwirte und Forstwirte (einschl. der Ver 
pächter), von denen Einkommensteuervorauszah- 
lnngen seit dem 1. April 1981 nicht mehr erhoben 
werden Die große Mehrzahl der Landwirte bleibt 
somit krisensteuerfrei. 
All« Lohn- und Gehaltsempfänger, die nicht zur 
Einkommensteuer für 1930 besonders veranlagt 
worden sind. 
Der Kreis dieser vier krisenstsnerfveien Gruppen ist 
noch ausgedehnt anf diejenigen zur Einkommensteuer 
veranlagten Lohn- und Gehaltsempfänger, deren 
Bruttoarbeitslohn den Betrag von 16 000 RM. nicht 
überschritten hat. Arbeitnehmer mit höherem Jahres 
einkommen als 18 000 RM. werden stets der Krifen- 
veranlagtensteuer unterworfen, einerlei, ob bei ihnen 
— als Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes — die 
Gehaltskürzungen durch die Notverordnungen des 
Reichspräsidenten vorgenommen worden sind oder ob 
sie — als private Arbeitnehmer — bereits zur Krisen- 
lohnsteuer herangezogen wooden sind. 
H. Nach welchem Einkommen wird die Krisensteuer 
vorauszahlung bemessen? 
Auf folgende drei Hauptfälle sei hier verwiesen: 
1. Für die große Mehrzahl der der Kvisenvevanlag- 
tensteuer unterliegenden Steuerpflichtigen, vornehmlich 
also für die Angehörigen von Handel, Industrie, Ge 
werbe und freien Berufen, sowie bei Steuerpflichtigen, 
in deren Einkommen Bruttoarbeitslohn von mehr als 
16 000 RM. enthalten ist, richtet sich die am 10. Oktober 
1931 zu leistende Vorauszahlung nach dem im Ein 
kommensteuerbescheid für 1930 angegebenen Stufenein 
kommen, z. B. nach der Stufe 3000 bis 3999, für die 
3200 RM. als Vemeffungsgrundlage gilt, oder nach der 
Stufe 18 500 bis 19 500 RM. (19 000 RM). 
2. Bei Stenerpflichtigen, in deren veranlagten Ein 
kommen Arbeitslohn (Bruttoarbeitslohn) von nicht 
mehr als 16 000 RM. enthalten ist, sind die Voraus 
zahlungen auf die Krisensteuer der Veranlagten nur 
vom sonstigen (nicht aus Arbeitslohn bestehenden) 
Einkommen zu berechnen. 
8. Wenn die Einkommensteuerväuszahlungen an 
derweitig, also höher oder niedriger als die Veran 
lagung ergeben hätte, festgesetzt sind, so ist das Ein 
kommen zugrunde zu legen, das für die anderweitige 
Festsetzung der Vorauszahlungen angenommen worden 
ist. 
III. Nach welchem Tarif werden die Vorauszahlungen 
berechnet? 
Der auch für die Vorauszahlungen maßgebliche Ta 
rif der Krisenveranlagtenstener Beträgt bei Jahres 
einkommen bis 3600 Mark 0,75 v. H.. fiis 6000 Mark 
1 v. H., bis 20 000 Mark 1,5 v. H„ bis 100 000 Mark 
2 v. H., bis 250 000 Mark 2,5 v. H., bis 50« OOO Mark 
3 v. H., bis 1000 000 Mark 3,5 v. H., darüber ljiimnus 
4 v. H. des Einkommens. 
Der sich danach ergebende Jahresbetrag ist am 10. 
Oktober 1931 und am 10. März 1932 je zur Hälfte zu 
zahlen 
1. Beispiel: Stufeneinkommen 3000—3399 (3200) 
RM. Krisensteuer: 0,75 von 3200 RM. — 24 RM. 
jährlich. Am 10. Oktober 1981 und am 10. März 1982 
sind also je 12 RM. zu zahlen. 
2. Beispiel: 
Gesamteinkommen 
Arbeitslohn 
7500 RM. 
5000 RM. 
Sonstiges Einkommen 
Schuldenzinsen 
2500 RM. 
400 RM. 
Krisensteuerpflichtig 2100 RM. 
Hier beträgt die Krisensteuer jedoch nicht 0,75 v. H., 
sondern 1 v. H. von 2100 RM., da der Tarif sich nach 
dem Gesamteinkommen richtet. Sie stellt sich also auf 
jährlich 21 RM., so daß am 10. Oktober 1931 und am 
10. Marz 1932 jeweils 10,50 RM. als Vorauszahlung 
zu leisten sind. 
Die Krisensteuervorauszahlungen werden nicht fest 
gesetzt, wenn sich ein Jahresbetrag von wenig!er als 
2 RM. ergeben würde. 
IV. Wie werden die Vorauszahlungen später endgültig 
verrechnet? 
Bei der Frühjahrsveranlagung 1932 zur Einkom 
mensteuer für 1931 wird gleichzeitig die Krisensteuer 
für 1931 in einem gemeinsamen Steuerbescheid end 
gültig festgesetzt werden. Vemeffungsgrundlage ist da 
bei das bei ber Einkommensteuer für 1931 veranlagte 
Einkommen. Die Krisensteuer 1931 wird aber nur zur 
Hälfte des Iah re sbe trä ges erhoben, und a uf diesen 
halben Betrag wird der am 10. Oktober 1931 geleistete 
Vovauszahlungsbetrag angerechnet. Der am 10. März 
1932 zu entrichtende Vovauszahlungsbetrag wird da 
gegen erst bei der Frühjahrsveranlagung 1933, zu 
gleich mit dem dritten, am 10. Oktober 1932 fälligen 
Voran szahlungsbetrag, auf die dann endgültig festzu 
setzende Krisensteuer für 1932, die im vollen Betrage 
erhoben wird, verrechnet. 
Wie die Steuernotverordnung 
gehandhabt wird. 
Daß die rigorosen Steuerverzugsbestimmungen 
auch rigoros gehandhabt werben, beweist folgende 
Verfügung eines hannoverschen Finanzamtes an 
einen Steuerzahler, der nur 3 Tage in Verzug 
geblieben war: 
„Da Sie Ihre a) Vermögenssteuer, b) Auf 
bringung für III. 1931 3 Tage zu spät einge 
zahlt haben, so sind für diese Zeit 120 Prozent 
jährliche Verzugszinsen zu entrichten. Von Ihrer 
letzten Zahlung vom 18. August 1931 in Höhe 
von MJt 2070,80 sind JUl 103,— auf die Ver 
zugszinsen angerechnet worben. Sie wollen den 
noch rückständigen Steuerbetrag von 103,— 
innerhalb einer Woche nach Empfang dieses 
Schreibens hier einzahlen." 
Für einen Verzug von 3 Tagen ist also ein 
Zinssatz von 600 Prozent in Anrechnung gebracht 
worben. Mit solcher Notverordnungspraxis mutz 
aufgeräumt werden. Dr. Fd. 
Sind Bauspargelder im Konkurse 
der Bausparkasse gesichert? 
Diese mit Rücksicht auf die zahlreichen Zusam 
menbrüche von Bausparkassen — vergl. Deutsch 
evangelische Heimstättengesellschaft (Devaheim) — 
sehr aktuelle Frage muß im allgemeinen verneint 
werden. Sicherheit wäre nur dann gegeben, wenn 
die Gelder nicht bei der Bausparkaffe, sondern bei 
einem Dritten als Treuhänder der Bausparer 
eingezahlt wurden, was aber nur bei ganz weni 
gen Bausparkaffen geschieht. 
Neueste MŞŞmchrWen. 
Gerichtliches Vorgehen der Kreditvereine 
Dänemarks gegen den Meiereiboykott. 
Der Hauptausschuß der dänischen Kreöitvereine 
hielt am Sonnabend in Kopenhagen eine Sitzung 
ab, die sich hauptsächlich mit dem Meiereiboykott 
in Norbschleswig beschäftigte. Die Beratung führte 
zu dem Beschluß, gemäß der Haöerslebener Ent 
schließung der in Norbschleswig wirkenden Lanö- 
kreditvereine eine gerichtliche Entscheidnng über 
die Zulässigkeit des Meiereiboykotts herbei-» 
führen und den Kreöitverein, ber einen solche« 
Prozeß anstrengt, mit allen Mitteln zu unter' 
stützen. 
12,2 Prozent der dänischen Arbeiter 
erwerbslos. 
Das dänische Statistische Departement stellte fest, 
baß im August ber Prozentsatz ber Erwerbslosen 
in Dänemark auf 12,2 gestiegen ist gegen 11,8 Pro 
zent im Juli und 9 Prozent vor einem Jahr. Für 
Kopenhagen beträgt der Prozentsatz 13,6 gegen 1» 
Prozent vor einem Jahr, für die Provinz 11,2 ge 
gen 8,1 Prozent vor einem Jahr. 
Die Deutsche Mittelstandshilse, 
gemeinnützige. Kreditgenossenschaft, eingetragene Ge 
nossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, Geschäftsstelle 
Burg (Dithm.), hat trotz der überaus schweren Geld 
krise 5 weitere zinsfreie Darlehen im Gesamtbetrags 
von 81 500 RM. verteilt. Als Stichtag galt der 
30. Juni 1931. Auch eine Anzahl von Zwischenkredite« 
an solche Mitglieder, welche noch nickst an der Reihe 
waren, ein zinsloses unkündbares Darlehen zu emp 
fangen, wurden gewährt. Für die Spareinlagen ge 
währleistet die Genossenschaft die Kaufkraftb eständig' 
keit. 
Diskonterhöhung i« Stockholm. 
Die schwedischeReichsbank hat den Diskont uw 
1 Prozent auf 5 Prozent erhöht. 
Stockholmer Börse geschloffen. 
Der Stockholmer Börsenvorstand hat beschlossen' 
die Börse geschlossen zu halten. Er wird wieder 
zusammentreten, um die neue Situation zu er 
örtern. 
160 060 Mastochsen sind zu 
verschleudern. 
Das Konjunļturforşch.ungsinstitut rechnet in seinem 
neuesten Vierteljahresheft damit, datz vom nordweft- 
dentschen Wei-degebiet von insgesamt 164 000 am 1. 
Juni gezählten Stück Mastvieh 100 000 Stück in der 
Herbstsa-ison zum Verkauf kommen. Der tiefe Preis 
stand der Schweine, der ja bereits eine starke Abwan 
derung vom Rind- zum Schweinefleisch verursacht hat, 
würde bei diesem Mastvieh außerordentlich starke 
Preisabschläge zur Folge haben. Die Aussichten für 
den Verkauf dieses Mastviehs seien deshalb Besorgnis 
erregend. Das Mastgeschäft dürfte nach allem in die 
sem Jahre den Landwirten, die im letzten Herbst oder 
Winter das Vieh gegen Wechsel gekauft hätten, Ver 
luste bringen. Rach Abzug aller Unkosten, Wechsel 
zinsen, Grundsteuern bezw. Pacht sei nur selten eis 
U n terneh m e rge w inn zu erwarten. 
Zerlmer VuttermarN 
vom 22, September 1931. 
1. Klasse 1,26, 2. Klasse 1,13, abfallende 0,99 '&J- 
Tendenz: ruhig. Preise ab Erzeugerstation. Hinz« 
kommen Fracht, Umsatzsteuer und Vermittlungs 
gebühren. 
Verlmer ZêrnMkl 
Leck, 21. Sept. Ferkelmarkt. Auftrieb 113 Fer 
kel. Es wurden bezahlt für 4—5 Wochen alte Tiere 
5—7 MJl, für 5—6 Wochen alte 7—9 JUl, Aeltere 
Tiere kosteten mehr und wirklich gute wurden auck> 
über Notiz bezahlt. Der Handel war langsam, dock 
dürfte ber Markt geräumt werden. 
Hambnrg, 21. Sept. Heu und Stroh. Großhan 
delspreise. Tendenz ruhia. Drahtqepreßtes Rog 
genstroh 1,20—1,80. Kleeheu 8,10—3,30, Wiesenheu 
2,10—2,40, Strohhäcksel 1,80—2,—, Mischfutter 10,^ 
bis 10,40 '3MI per Zentner franko Hamburg. 
Viehmärkte vom 21. September 1931. 
Chemnitz. Ochsen 40—43, 37—39, Bullen 31—3d, 
27—30, Kühe 34—87, 28—32, Färsen 37—40, 32—35, 
Kälber —, 53—56, Schafe —, 42—44, Schweine 60 
bis 62, 58—61, Sauen 40-48. Auftrieb: 876 Rin 
der, 611 Kälber, 603 Schafe, 2478 Schweine. Ten 
denz: Rinder schlecht, Kälber mittel, Schafe schlecht, 
Schweine schleppend. 
Dresden. Ochsen 40—44, 33—38, Bullen 36—42, 
31—36, Kühe 33—36, 27—31, Färsen 38—43, 32—88, 
Kälber —, 53—58, Schafe —, 46—50, Schweine 68 
bis 60, 56—67, Sauen 47—52. Auftrieb: 1006 Rin 
der, 808 Kälber, 1310 Schafe, 3297 Schweine. Ten 
denz: schlecht. 
Leipzig. Ochsen 40-43. 36—39, Bullen 35—36, 
81—34. Kühe 35—88, 30—34, Färsen 40—42, 34 bis 
89, Schafe 40—45, 48—52, Schweine 60, 58—60, 
Sauen 43—53. Auftrieb: 735 Rinder, 1158 Schafe, 
2054 Schweine. Tendenz: Rinder schlecht. Schafe 
und Schweine langsam. 
Frankfurt a. M. Schweine —, 53—56, Sauen 
40—49. Tendenz: ruhig. 
Amtliche Währungskurse 
1 Dollar . 
100 bSn. Ķr 
100 frz. Frank 
(Ohne Gewehr!) Geldkurs 
4.200 
112 47 
16-51 
IS. 9 
4 209 
11151 
16.50 
Nachrichtendienst der Vreisderichtktelle 
beim Deutschen Landmirtschaftseat. 
AuslandmKrkte vom 19. S. 31 
Pr^fc umgcr«chnet tu Reichsmark za !e 1000 kg (Of)ne «cinähr!) 
R»w»Pork: 
Wei," 
1. Manitoba 
2. Red Winter loco 
per Mär, 
Mai- 
Reue Srnte 
Roņgeņ 
Western law Nr. 2 
Gerste 
loco Re. 2 
Chicago! 
Welzņ, 
loco Rr. 2, Hardwintcr 
per Sept. 
Roggen 
loco Rr. 2 
ķ Sept. 
Sk 05 
94.90 
92/0 
67.40 
74.45 
82.45 
Has" 
loco Nr. 2, weiß" 
per Sept. 
U 
loeo Rr. 2. mixed 
per Sept. 
G"s»e 
malting 
Vnen.» Mr«»: 
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per Okt. 
Mais 
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Has" 
per Sept, 
7000 
KI.«5 
68J» 
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11180 
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57.72 
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