Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 3)

nrtfo mit Recht sah st« »ach neuen Ziel«», »ach 
neuen Führergedanken, nach neuer Führerschaft 
aus. 
Mit Libera kismus, mit Marxismus, mit 
Ultramontauismus, mit Pazifismus gerieten die 
deutschen suchenden Massen an dis Jnternationali 
tät, duM soviel weniger Mut und Verstand und 
Selbstverleugnung und Verantwortung gehört als 
zur Nationalität. Nur dem deutschen Volke ge 
schah es, dag auf seinem Wege der echte nationale 
Gedanke, -das heißt die volle Erkenntnis der Schick 
salsgewalt eines Volkes gleichsam übersprungen 
wurde. Dem deutschen Volke allein geschah es, daß 
es, sich gegenüber und der Welt gegenüber, nie 
mals formulieren und postulieren konnte, was ihm 
in seiner Gesamtheit fehle, was jene letzte Lebens 
Notwendigkeit sei, die für jeden einzelnen soviel 
gelte wie für die deutsche Gesamtheit. 
Das zahlreichste, das leistungsfähigste Volk 
Europas blieb ohne Raum zur ungestörten und 
niemand störenden nationalen Lösung seiner na 
tionalen Fragen, deren allererste die soziale Frage 
im engsten und im großen weiten Sinne ist. Die 
Welt hörte Proteste und Forderungen und An 
klagen und Verneinungen in verwirrender Fülle 
aus Deutschland. Sie hörte niemals die eine ge 
meinsame, verdichtete Stimme, daß es in diesem 
übervölkerten Volke und umschränkten Lande um 
Lebensraum gehe als den Grund jeder Unruhe. 
Und sie hat dieses letzte Wort nüchterner Wahr 
heit bis auf diesen Tag nicht gehört, das doch 
jahraus jahrein drinnen und draußen ertönen 
muß, ehe eine von der wachsenden Zahl und Lei 
stung und Ziellosigkeit des zahlreichsten und lei 
stungsfähigsten Volkes Europas erschreckte europä 
ische Menschheit umdenken lernen kann zur ein 
zigen Lösung, die es gibt, für Deutschland und 
Europa und die Welt. Denn Lebensraum oder 
fortwährende wachsende Not und aus Not fori 
schreitende Auflösung und zunehmendes Ehaos, 
ein« andere Wahl gibt es für Deutschland nicht 
mehr, aber auch Europa kann nur wählen zwischen 
deutschem Lebensraum oder einer endlosen euro 
päischen Erschütterung von Deutschland her. 
Wir Volk der größten gemeinsamen Not der 
Erde, besten Tüchtige nicht mehr wollen dürfen 
vor lauter Enge, darin Seelen und Körper nicht 
mehr auswachsen dürfen, wie Gott ste dachte, vor 
lauter widernatürlicher Eingeschnürtheit, wir wur 
den durch den Zusammenbruch, durch die höfische 
und die internationale Enttäuschung wenigstens 
frei gefetzt für den einen gemeinsamen Gedanken. 
Wir haben ihn nicht gefaßt. Wir überließen es 
Augenblicksgrößen der Parteien und des Parla 
mentarismus, benebelnde bis berauschende 
Scheinlösungen zu suchen, dadurch die Not eine 
knappe Weile verborgen wird und dahinter den 
noch mit Schicksalssicherheit nur das eine geschieht, 
daß die Not steigt. Augenblicksgrößen möchten 
während ihrer Dauer etwas erreichen und fürch 
ten das für ihren Augenblick Unüberwindliche bis 
zur Verleugnung. Dom Augenblicke her kommt 
die verlogene Weisheit, das Ganze zu wollen und 
zu offenbaren sei unpolitisch. 
Wir jedoch sind in einer Lage unter uns und 
der Welt gegenüber, da nur noch die ganze Wahr 
heit politisch fruchtbar werden kann. Wir sind in 
jener Lage, da Aufschub und Halbheit Verbrechen 
bedeuten an jedem neugeborenen deutschen Kinde, 
ja schon an der wartenden mannbaren deutschen 
Jugend und ein Vergehen an der Welt. Der 
Anfang ist bei uns, bei unserer Erkenntnis und 
bei unserem Mute, er ist nirgendwo sonst. 
Berufung der Sļaaļsanwallschasl 
im Franzen-prozeß. 
TU. Berlin, 16. Juli. Die Staatsanwalt 
schaft beim Landgericht 1 hat gegen das frei 
sprechende Urteil des Schöffengerichts Berlin- 
Mitte im Prozeß gegen den braunschweigischen 
Staatsminister Dr. Franzen Berufung eingelegt. 
Eine wichtige Frage und Macdonalds 
ausweichende «wort. 
Im englischen Unterhaus fragte der konser 
vative Abgeordnete Marjoribanks den Minister 
präsidenten Macdonald, ob er die Versicherung 
abgeben könne, daß die englische Regierung sich 
nicht an der Ausstellung politischer Bedingungen 
beteiligen werde, um dadurch die finanzielle Krise 
auszunutzen. Ter Ministerpräsident nahm die 
Frag« zur Kenntnis. Kennworthy, Arbeiterpar- 
teiler, fragte den Ministerpräsidenten, ob auf der 
Ministerkonferenz in London ein Vorschlag in Er 
wägung gezogen würde, um gleichzeitig mit der 
Aussetzung der Kriegsschulden- und Reparations 
zahlungen für ein Jahr auch den Vau von Kriegs 
schiffen, Artillerie und anderer Kriegswaffen für 
denselben Zeitraum auf Grund internationaler 
Verständigung einzustellen, und ob durch eine 
solche Maßnahme nicht wenigstens eins der 
Schwierigkeiten zwischen Deutschland und Frank 
reich gelöst werden könne. Macdonald entgegnete, 
daß er hinsichtlich des letzten Teiles der an ihn 
gestellten Frage fürchte, daß dies nicht der Fall 
sein würde, daß aber Vorschlägen dieser oder jener 
Art, falls sie der Regierung gemacht würden, jede 
nögliche Erwägung zuteil werde. 
Schweres Erdbeben in Südamerika. 
TU. London, 17. Juli. (Eig. Funkmeldg.) 
Wie aus Quito gemeldet wird, hat sich in Mit 
tel-Ecuador ein schweres Erdbeben ereignet. 
Die Hauptstadt der Provinz Löon, Satacunga, 
die südlich von Quito liegt und etwa 10 000 
Einwohner zählt, soll stark in Mitleidenschaft 
gezogen worden sein. Ein Teil der Stadt soll 
zerstört sein. Der Präsident von Ecuador und 
der Innenminister haben sich sofort an die 
ilnglücksstelle begeben. Die Zahl der Toten ist 
bisher noch nicht bekannt. 
Die Reise nach Paris. 
Am die Verpfädung der Me. 
Auf die Stufe der ftüheren Türkei. 
TU. London, 17. Juli (Eig. Funkmeldg.). 
Der Pariser Mitarbeiter des „Daily Tele 
graph" meldet, daß Deutschland die 2-Milliar- 
den-Anleihe im Laufe von zehn Jahren zu 
rückzahlen soll. 
Der diplomatische Mitarbeiter des „Daily 
Herald", der der Regierung nahesteht, bemerkt 
hierzu, daß die Verpfändung der Zölle 
Deutschland auf dieselbe Stufe wie China zur 
Zeit der Mandschus oder die Türkei zur Zeit 
Abdul Hamids stellen würde. Deutschland 
könne diese Forderung nicht annehmen. Völ 
lig unmöglich könne sich Deutschland mit einer 
ausländischen Kontrolle seiner Zollverwal 
tung einverstanden erklären. England könne 
auch die Tatsache nicht übersehen, daß solch 
ein Plan eine Herabsetzung der Zölle auf viele 
Jahre hinaus schwierig oder unmöglich machen 
werde. Der ganze französische Plan laufe dar 
auf hinaus, die Deutschen während der Ver 
handlungen mit den Franzosen in Paris schon 
festzulegen, besonders soweit die politischen 
Fragen in Betracht kämen. 
Der Gedanke, die Deutschen nach Paris zu 
berufen, ist, englischen Meldungen zufolge, auf 
die Einwirkung von Henderson zurückzufüh 
ren. Laval, so meldet „Daily Herald", sei nicht 
ermächtigt worden, eine offizielle Einladung 
abzuschicken. Der rechte Flügel seines Kabi 
netts hätte diese einfache Höflichkeit abgelehnt. . 
Die französische Regierung sei vielmehr ledig- s 
lich damit einverstanden (!), daß Brüning nach 
Paris komme. Der Unterschied möge vielleicht 
nur gering sein, aber er sei absichtlich gemacht. 
3u Erwarkmg der Deutschen. 
TU. Paris, 17. Juli (Eig. Funkmeldung). 
Die französische Presse erwartet mit Span 
nung die Ankunft der deutschen Minister für 
Sonnabend. Die Blätter sprechen davon, daß 
Deutschland zuerst einen Kredit in Höhe von 
800 Millionen Dollar durch die Bank von 
Frankreich, die Federal-Reserve-Bank und die 
Bank von England zur Sicherung der Reichs 
mark gewährt werden soll. Dieser Kredit soll 
dann später in eine von Frankreich, England, 
Amerika, Italien und Belgien gegebene An 
leihe in derselben Höhe umgewandelt werden. 
Diese soll nach 10 Jahren zurückgezahlt wer 
den. Ein Ausschuß, der noch einzusetzen ist, 
soll die Rückzahlung der Anleihe überwachen, 
die von der B. I. Z. vermittelt wird. 
Das „Journal" sagt, die französische Re 
gierung sehe der Ankunft der Reichsminister 
mit Vergnügen entgegen. Ihr Besuch sei ge 
eignet, eine Entspannung der französisch-deut 
schen Beziehungen herbeizuführen. 
Das Ergebnis des französischen 
Wnislerraļs. 
Die amtliche Mitteilung über die französi 
sche Ministerratssitzung am Donnerstag hat 
folgenden Wortlaut: „Der Ministerrat hat 
die in Europa durch die deutsche Finanzkrise 
geschaffene Lage geprüft. Ministerpräsident 
Laval hat einen Bericht über die Verhandlun 
gen erstattet, die zwischen der französischen 
Regierung sowie den Ministern Stimson und 
Henderson stattgefunden haben. Briand hat 
von der bevorstehenden Reise des Reichskanz 
lers Brüning und des Reichsaußenministers 
Curtins nach Paris Mitteilung gemacht. Nach 
den Untereöungen zwischen den deutschen und 
französischen Ministern werden am Sonna 
bend Verhandlungen zwischen alle« in Paris 
versammelten Ministern beginne«. Der Mi 
nisterrat hat die Aktionsmittel geprüft, zu de 
nen Frankreich die Initiative ergreifen wird 
und die geeignet erscheinen, das Vertrauen 
und den Kredit in Europa wiederherzustellen. 
Ebenso werden die finanziellen Garantien und 
die Maßnahmen zur politischen Befriedigung, 
die sie begleiten sollen, einer Prüfung unter 
zogen." 
Die Fragen der Schuld und des Ausbaues. 
Hugenberg zur Krise. 
Der „Tag" veröffentlicht einen „Die Krise" 
überschriebenen Artikel des deutschnationalen 
Parteiführers Dr. Hugenberg. Es heißt darin: 
„3fn einem Augenblick, in dem die Herzen 
überall im Lande zittern, muß ich ein Wort 
des Glaubens und der Zuversicht sprechen. 
Es ist nicht Matthäi am Letzten, nicht Welt 
untergang und jüngstes Gericht, sondern ein 
chimmer von Auferstehung des Volkes. Jetzt 
ist ja nur gekommen, was wir immer und 
immer wieder als unvermeidlich hingestellt 
haben — die Krise. Das, was wir als die 
Voraussetzung der Gesundung bezeichnet ha 
ben und was all die schuldigen Regierungen 
glaubten, durch Kopf-in-den-Sand-Stecken 
vermeiden zu können. Daß die Krise so 
schlimm und so gefährlich ist, das ist die 
Schuld der Sozialdemokratie und ihrer Mit 
läufer, das ist die Schuld der zaudernden Re 
gierungen. Aber die Krise an sich war, nach 
allem, was vorausgegangen war, nicht zu ver 
meiden. Wir haben gewarnt vor dem Aoung- 
plan, diesem furchtbaren Erzeugnis der Angst 
vor der Krise. Wir haben nachher gemahnt, 
sich innerlich auf die Aoungplankrise vorzu 
bereiten. Jedesmal hat man uns entweder 
verlacht oder als Landesverräter beschimpft. 
In diesem Augenblick sollten wir den 
Kopf verlieren? oder den Mut? Warum 
denn? Es hat sich eine Entwicklung vollzo 
gen, die wie ein mathematisches Gesetz seit 
Jahren vor unseren Augen lag. Es ist schließ 
lich trotz allen Selbstbetruges der bisherigen 
Führer gekommen, was als Trug „der Krank 
heit Sozialdemokratie" kommen mußte. Die 
Linien der Entwicklung liegen deutlich vor 
unseren Augen. Und nunmehr führen sie 
über Schmerz und Not und heroischem Wil 
len wieder nach oben. Nun ist die Voraus- 
etzung der Wendung da — wenn wir wollen, 
wenn das Volk will. Nun kommt die große 
und fruchtbare Arbeit gottgesegneten Neu 
baues. Sie kann nur in den Händen der 
Sehenden, nicht der Blinden liegen. Sie muß 
in Liebe zu dem gesamten Bolke verrichtet 
werden. Aber alles wäre hoffnungslos, wenn 
etzt nicht diejenigen z u r ü ck t r e t e n, die als 
Führer versagt haben. 
Das Werk dieser Wendung vermag nach un 
erbittlichen Gesetzen nur die nationale Rechte zu 
vollbringen. — Nur Köpfe, die — gegen den 
Marxismus immun und auch nicht durch kapita 
listische Augenblicksexempel verblendet — aus ge 
gebenen Bausteinen neue wirtschaftliche Ordnun 
gen zusammenfügen können, die gleichermaßen 
der Sehnsucht des schaffenden Volkes Genüge 
leisten. Klars Rechtsregierung oder Bolschewis 
mus, das sage ich heute mit derselben Sicherheit, 
mit der die Rechte seinerzeit den youngplan be 
urteilt hat. Dies Entweder — Oder ist bei der 
heutigen Geistesbeschaffenheit des deutschen Volkes 
einfach eine psychologische Tatsache." 
Der Ramps m di§ Mrlfchafisform. 
Entgegnung auf den sozialdemokratischen Aufruf. 
ķ-H* Der Reichsverband der deutschen Industrie 
und die Vereinigung der deutschen Arbeitgeber 
verbände veröffentlichen eine Erklärung, in der es 
heißt: „Die Sozialdemokratische Partei hat den 
jetzigen Augenblick höchster Not von Volk und 
Wirtschaft zum Anlaß genommen, in einem „Auf 
ruf an das deutsche Volk" gehässige Angriffe 
gegen dis deutschen Unternehmer und die jetzige 
Wirtschaftsordnung zu richten. Der Angriff geht 
fehl. Wir arbeiten in Deutschland in einer durch 
politische Eingriffe verfälschten und in ihrem rnne 
ren Ausgleich gehemmten kapitalistischen Wirt 
schaft, die zudem die zerstörenden Folgen der Re 
parationspolitik zu ertragen hat. Seit Jahren 
haben der Reichsverband der deutschen Industrie 
und die Bereinigung der deutschen Arbeitgeber- 
verbände vergebens warnend die Folgen dieser 
Störungen für den Ertrag der deutschen Wirtschaft 
und damit die Beschäftigung und den Verdienst der 
deutschen Arbeiter vorausgesagt. Wir überlassen 
es dem deutschen Volk, das Urteil über diejenigen 
zu fällen, die in der Zeit größter gemeinsamer 
Gefahr parteipolitische und agitatorische Bedürf 
nisse über die vaterländische Pflicht einmütigen Zu 
sammenstehens stellen, und die durch das Aufreißen 
innerer Gegensätze dis Vertrauenskrise verschär 
fen, deren Beseitigung für all« Verantwortungs 
bewußten das Gebot der Stunde sein muß." 
€in IrssM reitet der Ltmö- 
wirtschaft MMirmesr. 
Die australische Landwirtschaft war seit vielen 
Jahren von einem Unkraut bedroht, einem stache 
ligen Kaktus, der Stachelbirne, die 1838 von Dr. 
Carlisle in Australien eingeführt worden war, sich 
schon im Jahr 1870 über Queensland und Neu 
seeland verbreitet und im Jahre 1916 gegen 10 
Millionen Hektar fruchtbaren Ackerlandes ergrif 
fen hatte, während es jetzt über 20 Millionen 
Hektar sind. Jede Bekämpfung durch Umpflügen 
oder schädliche Chemikalien erwies sich als un 
wirksam. Da erinnerte man sich an die guten Er 
folge, die man bei der Unkrautbekämpfung in In 
dien und Ceylon mit Insekten gemacht hatte, so 
daß die mit der Bekämpfung der Stachelbirne be 
traute Kommission nun zahllose Insekten aus 
Amerika zur Erprobung ihrer Wirksamkeit auf 
ihre Versuchsstationen kommen ließ. Als allein 
erfolgreich erwies sich schließlich ein Cactoblastis 
genanntes Insekt, das nun Australiens Hoffnung 
ist. Es ist sehr anpassungsfähig, vermehrt sich 
rasch, ernährt sich nur von der Stachelbirne und 
ist gegenüber klimatischen Einflüssen sehr wider 
standsfähig. Man widmet feiner Zucht jetzt jähr 
lich 400 000 Mark, und die Entomologen der gan 
zen Welt warten gespannt, welche Früchte diese 
Ausgabe bringen wird. Vor fünf Jahren wurden 
2500 Eier aus Eruguay nach Australien gebracht, 
die sich in der nächsten Generation auf 100 000, in 
der übernächsten auf 2,54 Millionen vermehrten. 
Im Fahr« 1830 wurden etwa ww Millionen <sw* 
verteilt. Jedes Schmetterlingsweibchen legt zwei 
mal jährlich etwa 75 Eier in dis Stachelbirne, in 
der dis 2,5 cm langen Raupen in Häufchen von 
20 bis 100 ihre Zeit verbringen. Die Verpuppung 
im Kokonstadium dauert fünf Wochen, der sich 
dann entwickelnde Schmetterling bezw. die Motte, 
lebt nur wenige Tage. Die Raupen höhlen die 
Pflanze, sogar ihre Wurzeln durch ihre Gänge 
aus, zerfressen sie und bereiten den Voden für 
Pilze und Fäulnisbakterien vor, die der Pflanze 
den Garaus machen. Sie wird gelb, welkt dahin, 
und nach einigen Monaten ist von ihr nichts als 
ein Gerippe und die äußere Hülle übriggeblieben. 
So kann man das Unkraut rasch und billig auf 
weiten Flächen beseitigen. 
* * * 
Deutsche kommunistische Organisationen 
in Sowjetrutzland 
haben beschlossen, Geldsammlungen zu veranstal 
ten für den Vau eines großen russischen schweren 
Bombenflugzeuges „Rot-Front", das am 7. No 
vember 1931 von der deutschen Sektion der Kom 
munistischen Internationale übergeben werden soll. 
mtt UMWŞKkL 
Um eine Wette. 
Hochzertsreisende durch Leichtsinn 
irr den Tod. 
on. St. Peter, 16. Juli. Ein jungverhei 
ratetes Ehepaar ans Dresden hatte mit einem 
Paddelboot seine Hochzeitsreise nach Wester 
land unternommen und die Fahrt wegen des 
Unwetters in St. Peter unterbrochen und sich 
einige Tage hier aufgehalten. Da das Paar 
nach einer eingegangenen Wette am 15. Ls. 
Mts. in Westerland eintreffen wollte, ent 
schloß es sich, nicht längs der Küste zu fahren, 
sondern den direkten Weg durch die gefähr 
liche Heverströmung zu nehmen. Trotzdem 
man es wiederholt auf die Gefährlichkeit des 
Unternehmens aufmerksam machte, ließ es sich 
von seinem Vorhaben nicht abbringen. Hie 
sige Fischer fanden das Paddelboot gestern 
abend kieloben treibend in der Nordsee auf. 
Es kann als feststehend angenommen werden, 
daß die beiden Fahrtinsasien ihren unverant 
wortlichen Leichtsinn mit dem Tode bezahlt 
haben. 
NeļlZàW. 
Wettervoraussage für den 18. Juli 1931. 
Für Deutschland: überall Fortdauer des herr 
schenden Witterungscharakters. 
Seife MîMWN VM AckU-MM 
Hamburg, den 17. Juli 1931 
Getreide (Preise in RM. per 50 Kg.) 
Weizen franko Hamburg 75/76 ks-. 
Weizen ab inland. Station 
Roggen franko Hamburg 70/71 k»...> 
Roggen ab inland. Station 
Wintergerste ab inland. Station 
Sommergerste ab inland. Station 
Donaugerste. wgfr.Hambg., loko unverz. 
Hafer, franko Hamburg 
Hafer ab inland. Station 
Futtermittel (Preise in NM per 
Weizenkleie inland. 
Weizenkl.. inl. mgr. 
Noggenkleie. inl. • • 
Bral.-od.LaPlatakl. 
Bral.-od.LaPl.Poll. 
Ebile-Kleie 
Ebile-Pollards 
Mehl (Preise 
in 
13.50— 13.60 
13.00—13.10 
11.60—11.70 
11.20— 11.30 
8.60— 8.70 
10.20— 11.20 
4.80— 4.85 
9.00— 9.20 
8.50— 8.70 
50 Kg. prpt.) 
Balmk.Harb.Wilhb 
Kokuskuchen „ 
Ravskuchen 
Erdnustkuchen „ 
Leinkuchen 
Reisfu,Mebl24/28V° 
Soya-Schrot 
RM. per 100 Kg.) 
5.00 
0.20 
4.15 
6.00 
7.10 
4.25 
6.50 
Auszugmebl fites. Müblen 
Bäckermehl dies. Mühlen - 
60°/» Roggenmebl bies. Müblen 
Roggengrobmebl bies. Müblen 
Tendenz: Getreide stetig, Futtermittel fest Mehl fest. 
* * * 
47.75 
42.25 
33.75-35.7à 
29.50 
Altona, den 17. 3uR1931 
beim Grünen güaer 18 
SŞe?i«MKm« LSLILNK 
kObne Gewähr) 
Gs wurde gezahlt für 50 kg Lebendgewicht! 
a) Beste Fķchweine .... über 300 Pfd. 42—44 Jt 
b) Mittelschwere Ware . - ca. 240-300 Pfd. 42—43 
c) Gute leichte Ware . . . ca. 200-240 Pfd. 42—43 .„ 
dl Geringere Ware. . . . ca. 160-290 Pfd. 32-36 , 
e) Sauen .35—40 
Auftrieb: 3829 
Handel: ruhig 
* * * 
Berlin, den 17. Juli 1931 
Sorten® m St tütet MŞkMll! 
Erühnotiz) (Ohne Gewähr! 
Mitgeteilt von der Pommerschen Mehverwertung» 
Gesellschaft Berlin-Zentralviehhof. 
Es wurde gezahlt für 50 kg Lebendgewicht: 
Preise: Auftrieb: Verlauf: 
Rinder 18-51 2173 ruhig 
Kälber 30-56 1675 glatt 
Schafe 30-54 8337 
Schafe direkt zugeführt 409 
Schweine 11606 glatt 
Schweine zum Schlachthof direkt 1188 
Auslandsschweine — 
Klasse A - Klasse C 44-47 Klaffe E 39-41 
„ B 45-47 „ D 41—44 „ F — 
Sauen 41—44 
Berliner ĢeLreîdesrûhrrrarLt 
vom 17. 2nli 1831. 
Tendenz: Stetig. 
Weizen....221.00—252.00 
Roggen.... 186.00-l9l.00 
Gerste 151.00-159.00 
Hafer 161.00-167.00 
Weizenklei«. 125.00-127.50 
Roggenkleie 112.50—115,00 
Breis für 1000 k»
	        
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