Uschs der Zeichmmyen. Die FeKgraue» »efļitii
ihre Waffen vor dem hochgehaltenen Papier der
leeren Versprechungen zu Boden und werden dann
von den Soldaten der Alliierten gefesselt zu Böden
gedrückt, dieweil die 14 Punkte hohnvoll auf das
Seitengewehr eines französischen Soldaten auf-
geipseßt sind. Sic est mundus. Statt der 14
Punkte 440 unerfüllbare Paragraphen. Das alte
Reich wird zerstückelt. Unsere Kolonien gehen ver,
loren. Der deutsche Michel steht vor seiner zer
rissenen Landkarte mit verbisienvm Gesicht: „Ich
mutz mir das gefallen lasten. Eine kleine Gegen
überstellung. Der Engländer lächelt belustigt über
den Gedanken, daß seiner Heimat überhaupt so
etwas passieren könnte. „Imagine that! Un
möglich. Ganz zu schweigen von den heißblütigen
Romanen, Franzosen und Italienern, die bei einer
solchen Zumutung gleich mit geballter Faust zum
Säbel oder Gewehr greifen.
Das ist richitg, eine Landkarte läht sich zer
schneiden, aber nie ein lebender Volkskörper. Und
so schnitt die unerbittliche Schere des Friedens
diktates den unseligen Korridor mit Danzig, der
„freien" Stadt aus dem Fleische unseres Vater
landes. Datz heute noch diese Wunde nicht ver
narbt ist, liegt am polnischen Wundarzt, der statt
schmerzenlindernden Balsam die Aetze des Hastes
darüber strich. Die ganze Handelsflotte wurde
uns von dem Schlepper „Versailles" hinweggezo
gen. So verarmt ist der deutsche Michel, datz er
in dem bunten Bazar der Welt nicht mehr als
Kunde auftreten kann. „Ich möchte schon, aber
ich hab kein Ge>ld", ist seine monotome Antwort,
bei der er seine leeren Hosentaschen zeigt. Die
andern machen ein langes Gesicht, denn nun kön
nen auch sie nichts verdienen. Aber das Schwert
von Versailles ist zweischneidig!
So steht die Abrüstung aus! Der deutsche
Reichswehrsoldat steht mit geschultertem Gewehr
alleine da, ohne Bundesgenosten. Die drohenden
Schlunde der Kanonen aus dem Westen sind gegen
ihn gerichtet, Tanks stehen im Vordergrund, jeder
zeit bereit, ihre alles unter sich zermalmenden
Raupen in Bewegung zu setzen. Und am gift
gelben Himmel die Waffe der Zukunft . . .Die
unzähligen Bombenflugzeuge, die innerhalb einer
Stunde Berlin in einen Schutthaufen verwandeln
könnten, der vpn alleszerstörenden Eiftgasschwa-
den durchzogen wird.
Vier Generationen sollen den jährlichen Re-
parationswechsel einlösen. Das Kind in der Wiege,
der heranwachsende Junge, der verzweifelte Mann
und der darbende Greis. Der letzte wirb einmal
ohne Hoffnung in die Grube steigen, und wer
weitz, was dem Mann der heutigen Generation
noch alles bevorstehen mag. Aber es mutz uns
eine heilige Aufgabe sein, datz der Knabe und das
klàe Kind wenigstens einmal ein freieres und
besteres Deutschland kennen lernen sollen, wie
heute.
Roch mutz der Tributwechsel eingelöst werden,
denn für Marianne und Onkel Sam ist so ein
Goldregen ganz schön. Aber unwillkürlich wird
man an das schöne Märchen von dem Mann er
innert, der von seinem Zaubergerüst sich einen
Goldregen erbat, soviel als ein ganzes Zimmer
aufnehmen könne. Wie gewünscht, so gewährt, als
man aber die Tür öffnete, war er in all den
Talern erstickt.
Dis Verlagerung der Goldmaffen hat die
Weltkrise zur Folge gehabt. Von Sorgen und
Not gedrückt, wankt die Weltarmee der Arbeits
losen einher. Der Deutsche neben dem Engländer
und Franzosen, der Amerikaner neben dem Polen
und Tschechen. Alle kennen nur ein Ziel: Arbeit
und Brot. Wie lange soll es noch dauern?
Der Wahnwitz einer kranken Wirtschaftsord
nung tritt zu Tage. Der wohlgenährte, von Sor
gen unbeschwerte kanadische Farmer verfeuert
lusttg seine Pfeife rauchend den überflüssigen
Weizen scheffelweise unter dem Kesiel einer Loko
motive, der deutsech Arbeiter aber steht hungernd
vor seinem Kohlenhaufen, die er nicht essen kann.
Der Felsblock Versailles lastet wie ein Alp
druck über allen Völkern der Erde. Nehmt diese
Last von der Welt und sie ist geheilt. Nur die
Rückkehr und Selbstbesinnung zur Einfachheit und
zur Ackerscholle, die uns alle nährt, kann uns
helfen. Nicht eher wird das Schlußbild der Fibel
zur Wirklichkeit werden. Der Mensch pflüget sei
nen Boden und geht in Ruhe und Eintracht seiner
Beschäftigung nach, während der Friede Gottes
über allen lagert. Und das sei auch unser Ziel,
das wir durch deutschen Geist und deutsche Wil
lenskraft zu erreichen suchen: Par mundi! Den
Frieden und das Glück der Welt.
Eine amerikanische Warnung an Europa
Ncuyork, 22. Juni. In einem Leitartikel
erklärt „World Telegramm", Hoover habe die
Krise nicht übertrieben Sie könne gar nicht
übertrieben werden. Deutschland sei dem
Bankerott und der Revolution so nahe, wie
es eine Nation nur sein könne. Ehe diese Er
eignisse eintreten, müsse in dem einen Jahr,
für das der Zahlungsaufschub gelten solle, die
Beseitigung des Wettrüstens, der falschen
Grenzziehungen und der unübersteigbaren
Zollmauern in Angriff genommen werden.
Geschähe das nicht, so werde die Gefahr einer
Explosion nicht verhindert, soudern nur auf
geschoben. Falls die früheren Alliierten in der
kommenden Abrüstungskonferenz ihre Rü
stungen nicht durchgreifend herabsetzen, könn
ten sie sicher fern, daß der Kongreß es ab
lehnen werde, den Zahlungsaufschub zu ver
längern, und daß die amerikanische öffentliche
Meinung die weitere Zusammenarbeit mit
Europa ablehnen werde.
Frankreichs Gegenspiel
(Fortsetzung von der erste» Seite.)
der Schwebe sei, auf Oesterreich eine» Druck
im Sinne eines Verzichtes auf seine Zollver-
einbarunge» mit Deutschland ausüben könn
te».
Iļalieus §ļêllMgnchme.
Rom, 22. Juni. Montagmittag hat der
italienische Außenminister im Palazzo Chigi
den Botschafter der Vereinigten Staaten emp
fangen und mit ihm eine längere Unterredung
gehabt. Die italienische Haltung läßt sich da
hin zusammenfassen, daß Italien dem Vor
schlag Hoovers zustimmt, obwohl er für Ita
lien einen Ausfall von 170 Millionen Lire
bedeutet. Man sieht im übrigen in dem Vor
schlag Hoovers den Triumph der Idee Musso
linis von der Verbindung des Kriegsschnlden-
und Reparatiousproblems. Man hofft, daß
der amerikanische Schritt internationaler So
lidarität auch zur Solidarität auf politischem
Gebiet, etwa in Fragen der Abrüstung, führen
wird. Nicht zuletzt erwartet man aber in
Italien, daß Deutschland die wirtschaftliche Er
leichterung nicht zu einer zunehmenden poli
tischen Betätigung im Südosten (gemeint ist
natürlich vor allem die Zollunion) benutzt.
Aus den verschiedenen Meldungen geht
hervor, daß Frankreich sich in völliger Isolie
rung befindet. Seine krampfhaften Bemühun
gen werden demnach für die internationale
Politik in dieser Frage nur noch größere Be
deutung gewinnen können, wenn Frankreich
eine Katastrophe will. Neueste Meldungen,
die wir nachstehend wiedergeben, lassen aber
erkennen, daß Frankreich beginnt, dem Druck
zn weichen. Amerika hat ja auch als Gläubi
ger Frankreichs manche drastischen finanzi
ellen Mittel in der Hand, seinem Willen
Nachdruck zu verleihen.
Gröl FkMlreich min öm Druck
der Isolierung nach?
TU. Paris, 23. Juni. (Eig. Funkmeldg.)
Die Pariser Presse beschäftigt sich weiter sehr
lebhaft mit dem amerikanischen Moratori-
nmsvorschlag und der bevorstehenden franzö
sischen Antwort. Sauerwein hebt im „Matin"
hervor, daß man den Aoungplan nicht ver
letzen könne, indem man die ungeschützten
Zahlungen dem Moratorium unterwerfe.
Man könne aber dem deutschen Reich auf an
dere Weise eine wirksame Hilfe angedeihen
lassen. Flandin habe am Montag auch mit
dem Präsidenten der Bank von Frankreich
und dem Direktor der internationalen Zah
lungsbank, Quesnay, eingehende Besprechun
gen gehabt. Die Intervention des französi
schen Parlaments sei notwendig, wenn die
Regierung zu dem Beschluß gelangen sollte,
den Wortlaut des amerikanischen Vorschlages
auch in Bezug auf den ungeschützten Teil an
zunehmen. Nach einem gründlichen Studium
der Frage erscheine es möglich, datz Frankreich
dem amerikanischen Plan eine zustimmende
Antwort erteilen könne, ohne auf irgend
eines seiner Rechte zu verzichten. Auf jeden
Fall aber müsse der Uoungplan unangetastet
bleiben.
Mnz Konsorem zur Inkraftsetzung
des Plans.
Staatssekretär Stimson erklärte, zu einer
internationalen Erörterung des Vorschlages
Hoovers fehle die Zeit. Eine internattonale
Konferenz komme nicht in Frage. Solle der
Vorschlag die gewünschte Wirkung haben, dann
müsse er unverzüglich von den Gläubigern
Deutschlands angenommen werden. Alle be
teiligten Staaten seien auf diplomatischem
Wege von dem Vorschlag des Präsidenten un
terrichtet worden.
Eine Frage nach der Abrüstung beantwor
tete Stimson dahin, daß gutes Einvernehmen
in einer gerechten Sache, nämlich in der Er
leichterung der Lage Deutschlands, sicher auch
gutes Einvernehmen in einer anderen Ange
legenheit, nämlich in der Einigung über Rü
stungsbeschränkungen, im Gefolge haben
würde.
Es verlautet, daß irgendwelche Versuche
der französischen Regierung, unter Berufung
auf den Joungplan Vorbehalte zu machen, in
Washington stärksten Widerstand begegne»
würden, da man lediglich von einer uneinge
schränkte» Durchführung des Hooverschen Pla
nes sich eine gründliche Besserung der deut
schen Finanzlage verspricht.
Auch öle UMschiWen öMlschey
ZchlMMK Màîl aufgehoben.
Nenyorê, 22. Juni. Wie „Associated Preß"
aus Washington von maßgebendster autori
tativer Stelle erfährt, bezieht sich der Vor
schlag des Präsidenten Hoover eines einjäh
rigen Zahlungsaufschubes der Kriegsschul
den- und der Reparationszahlungen auch auf
die ungeschützten deutschen Reparationszah
lungen.
Will sich Zrankreich Spamen kaufen?
TU. Paris, 22. Juni. Der Gouverneur
der Bank von Spanien hat erklärt, datz außer
den bereits bewilligten Darlehen demnächst
eine neue Anleihe von 600 Millionen Franken
(96 Millionen Reichsmark) bei der Bank von
Frankreich aufgenommen werden soll. Auch
mit anderen nichtfranzösischen Banken habe
die Bank von Spanien Fühlung genommen.
Die Nachricht klingt zunächst ganz harm
los. Spanien, das wie viele andere Länder
Geld braucht, findet in der Bank von Frank
reich einen guten Finanzier. Anders ist na
türlich die politische Seite. Die unterirdischen
Fäden der Pariser Geheimöiplomatie gehen
natürlich darauf hinaus, sich die anderen Lan
der durch die unermeßlichen Goldquellen un
tertan zu machen und in eine Front gegen
Deutschland einzuspannen. Jetzt soll also
Spanien „gekauft" werden, um es damit wahr
scheinlich ein für allemal von seiner „Deutsch-
freundlichkeit" zn kurieren.
Itenimng m Siml mb Arche
ist Spanien.
TU. Madrid, 23. Juni. Der juristische Unter
ausschuß des Verfassungsausschusses hat für den
Derfafsungsentwurf eine völlige Trennung von
Kirche und Staat vorgeschlagen.
Soweit bisher feststeht, enthält der Verfassungs
entwurf 110 Artikel. Entgegen der bisherigen Auf
fassung wird den Frauen aktives und passives
Wahlrecht eingeräumt. Aus der geschichtlichen Ent
wicklung wird der Einheitsstaat anerkannt, einzel
nen Landschaften ober das Recht zn einer gewissen
Autonomie zuerkannt, wenn sie von zwei Dritteln
aller Wahlberechtigten der betreffenden Landschaft
gefordert wird. Ausgeschlossen von der Autonomie
bleiben Armee, Marine, Gerichtsbarkeit, Verkehrs
wesen und Außenpolitik. Die Grundrechte der
Sozialgesetzgebung lehnen sich stark an die Weima
rer Verfassung an.
Polen verhaften Sîchlhàr.
Anläßlich eines EtahHelmtoges in Liefau
(Freie Stadt Danzig) gerieten 7 Stahlhelmer aus
Unkenntnis auf dem Weichseldamm auf polnisches
Gebiet, worauf sie von plötzlich auftauchenden
Grenzwachen verhaftet und nach Dirfchau in ein
polnisches Gerichtsgefängnis gebracht wurden.
LsMbemnschlag
auf nakionalsozialisiischen Stadlrsl.
TU. Pirmasens, 22. Juni. In der Nacht auf
Montag explodierte im Garten des praktischen
Arztes Stadtrat Dr. Ramm, eines Führers der
Pirmasenser Nationalsozialisten, eine größere
Bombe, die jedoch so ungeschickt gelegt war, daß sie
keinen nennenswerten Schaden anrichtete. Me
EmmihuW kt neuen öenkfchen
pàlfHuķe in Scherrebek.
KRS. Am Sonntag wurds unter zahlreicher
Beteiligung das nouerbants stattliche Schulge
bäude in Scherrebek eingeweiht. Der Vorsitzende
des Schulkuratoriums, Maschinenbauer Kohl, be
grüßte die Gäste und wies kurz auf die Entwick
lung der Scherrebeker Schule hin. die 1929 ge
gründet und jetzt 33 Kinder aufweist. — Die geist
liche Ansprache hielt Pastor Horstmann» Haders
leben.
Der Vorsitzende des nordschleswigfchen Schul
vereins, Rektor Koopmann. hielt im Anschluß
daran die Weiherede. — Mit der Einweihung
dieser Schule seien jetzt an vier exponierten Ecken
Rordschleswtgs deutsche Schulen in Tätigkeit, ein
Beweis, daß das Deutschtum auch an den entle
gensten Stellen sich als kräftig und lebensfähig
erwiesen hat. Er dankte allen, die am Vau der
Schule mitgearbeitet haben, besonders der deut
schen Jugendspende und dem Kieler Verein der
Heimattreuen Nordschleswiger, die dis Patenschaft
übernommen haben. Wir wollen die Jugend er
ziehen, daß sie mit zäher Kraft und freiem Blick
sich einsetzt fürs Deutschtum. Der nationale Streit
sei aus der Schule verbannt. In ihren Mauern
herrsche nur reines kulturelles Ringen. Wir er
ziehen die Kinder dazu, das Deutschs zu lieben,
aber auch das dänische Volkstum zu achten. Mö
gen aus dieser Schule Männer und Frauen her
vorgehen mit innerer Energie und weitem offe
nen Blick für das deutsche Volkstum.
Namens des schleswig-holsteinischen Lehrer
vereins überbrachte Hauptlehrer Nndresen, Lind
holm, herzliche Grüße und zwei Bilder. Für den
P r o vi nz i al-L eh re rtnne/we rein übermittelte Fräu
lein Siemonsen, Flensburg, herzliche Wünsche und
Büchergaben, Lehrer Brügge, Flensburg, solche
der Jugendspende und des V. D. A., Direktor
Erichsen, Kiel, der Vorsitzende der Heimattreuen
Nordschleswiger, teilte in herzlichen Worten mit,
daß dis Kieler Ortsgruppe des Vereins die Pa
tenschaft übernommen habe und gelobte, gewis
senhaft ihre Pflicht zu erfüllen. Er überreichte
eine Geldspende und lud für den Sommer die
ganze Schule zu einem achttägigen kostenlosen
Aufenthalt nach Kiel ein.
Im Anschluß an diese offizielle Feier fand im
Gasthause bei vollbesetztem Saal eine Kaffeetafel
statt, wo noch zahlreiche Begrüßungsansprachen
gehalten wurden. Die Reihe der Reden wurde
von Pastor Schmidt-Wodder eröffnet. Von ver
schiedenen Seiten wurden Wandschmuckbilder
überreicht. Aus Schleswig-Holstein waren über
20 Telegramme und Briefe eingelausen.
Nachforschungen nach den Tätern haben bisher noch
kein greifbares Resulat gehabt. Es besteht jedoch
kein Zweifel, daß der Anschlag politische Hinter-
raube hat.
In wenigen Zeilen
Da das kommunistische Volksbegehren auf
Landtagsauflösung in Braunschweig bisher nur
2-6 000 Stimmen aufbrachte, dürfte mit einem
Scheitern zu rechnen sein, da zu der Herbeiführung
des Volksentscheids mindestens 34 700 Stimmen
erforderlich sind.
Me GPU. verhaftete den Vorsitzenden des
Phosphor-Trusts und 18 Ingenieure, die beschuldigt
werden, Sabotage und Gegenrevolution getrieben
zu haben. Don den Sowjetgerichten wird gegen
fünf Beamte die Todesstrafe beanttagt.
Pariser Abendblätter melden den Tod des
ftüheren Präsidenten der französischen Republik,
Fallirres, der am Montagabend im Alter von fast
neunzig Jahren starb.
Die schweren Ausschreitungen der sozialdemo
kratischen Schutzbündler in Danzig haben die Re-
gierung zu besonders scharfen Maßnahmen gegen
politische Krawalle veranlaßt. Dem Volkstage' ist
ein neues Gesetz zur Aufrechterhaltung der Ruhe
und Ordnung zugeleitet worden, nachdem der Be
sitz von Hieb- und Schußwaffen verschärften Be
stimmungen unterliegt und außerdem das Dereins-
wesen und Dersammlungsrecht neu geregelt werden.
In Berlin begann einer der ersten Magistrats-
flandalprozesse gegen den Grundstücksmakler Karl
Hiller, der seinerzeit mit Stadtrat Busch die dunk
len Optionsgeschäft« mit dem Gut Düppel-Drei-
linden gemacht hatte. Die Anklage lautet auf
Meineid und fortgesetzte aktive Bestechung. Bei
dem großem Umfang des Prozesses ist mit der Ur
teilsverkündung erst in den ersten Iulitagen zv
rechnen.
Einem Schlaganfall erlag im Erholungsheim
Dad Sulzbach der 85jährige frühere SPD.-Abge-
ordnete Bock, der viele Jahre Alterspräsident im
Reichstag war.
WstterSerichl.
Für Nord- und Mitteldeutschland im größ.
ten Teil des Reiches beständiges Wetter mit
neuer Erwärmung, im Südwesten sehr warm
und etwas Gewitterneigung.
Berlin, den 23. Juni 1931
I otter® sum Minn gfliMttiieiimurtt
iFrühnotip (Ohne Gewährt
Mitgeteilt von der Pommerschen Viehverwertungs-
Gesellschaft Berltn-Zentralviehhos.
Es wurde gezahlt ftlflso Kg Lebendgewicht:
Preise: Austrieb: Verlauf:
Binder 20-48 1219 ruhig
Kälber 28—59 2257 mittel
Schafe 28—50 6676
Schafe direkt zugeführt so?
Schweine............. 14956 ruhig
Schweine zum Schlachthof direkt 2953
Auslandsschweine —
Klasse A 42-43 Klasse C 41-43 Klasse E 37-41
. B 42-43 „ D 39-41 . F -
Sauen 39—41
* * *
Altona, den 23 Sani 1931
beim Gränen Liner 18
SchmeloemMtetiMLKLWàŞ.
(Ohne Gewähr)
8s wurde gezahlt für 50 kg Lebendgewicht:
a) Belte Fettschweine .... über 300 Pfd. 43 -M
b) Mittellchwere Ware . - ca. 240-800 Pid. 43—44
c) Gute leichte Ware ... ca. 200-240 Pfd. 44—45 ,
dl Geringere Ware.... ca. 160-200 Psd. 34—38 ,
e) Sauen............... 35—40
Auftrieb: 5162
Handel: ziemlich rege
' m . »
McrmurMer® & SSÄ
(Ohne Gewähr)
Es wurde gezahlt für 50 I:g Lebendgewicht:
a' Doppellender — ji
b) beste Mastkälber . 55—58 ,
cj mittlere Ware. 47—51 „
d) gering» Ware 39—44 ,
e) geringste 32—36 ,
0 Fresser ......... 25—35 „
Austrieb: 1272
Handel: sehr schlecht
* * »
Letzke Mlmngeir mn Dlesslag-MarSt
Hamburg, den 23. Juni 1931
Getreide (Preise in RM. per 50 Kg.)
Weizen franko Hamburg 75/76 kg - -
Weizen ab inland. Station
Roggen franko Hamburg 70/71 kg....
Roggen ab inland. Station
Wintergerste ab inland. Station
Sommergerste ab inland. Station
Donaugerste, ra nt r. Samba., loķo unoerz.
Safer, franko Haniburg
Hafer ab inland. Station -----
Futtermittel (Preise in RM. per
Weizenkleie inland.
Weizenkl.. inl. mgr.
Noggenkleie. inl. --
Braft-od.LaPlatakl.
Bral.-od.LaPl.Poll.
Tbile-Kleie
Chile-Pollards ••••
Mehl (Preise in
6.10
6.45
5.70
14.30—14.40
13.90—14.00
11.20—11.30
10.80—10.Y0
9.30— 9.40
l0.50—11.50
4.75— 4.80
9.30— 9.35
8.80— 8.85
50 Kg. prpt.)
Pa!mk.Sard.Wilbb
Kokuskuchen „
Rapskuchen „
Trdnutzkuchen „
Leinkuchen
Reisfu.Mebk24/28«k
Soya-Schrot
RM. per 100 Kg.)
4.60
5.65
4.15
5.60
6.60
4.15
6.10,
Auszugmehl biss. Müblen - ---
Bäckermebl hies. Müblen
60% Roggenmebl dies. Mühlen
Roggengrobmehl bies. Mühlen
47.75
42.25
32.75—34.25
28.50
Tendenz: Getreide stetig. Futtermittel stettg, Mehl fest.
Berliner GetreîdesrûhmarLt
vom 23. Juni 193!.
Tendenz: Stetig.
Weizen....272.00-274.00 I Hafer 171.50-175^
Roggen....21l.00-2l3.00 Weizenklei«. 140.00-142.5"
Gerste 190.00-206.00 j Roggenklei« lAO.ÜO-l32.S»