Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 2)

Die Kundgebung des Handnrsrks. 
Kreîshêmhwerksàg in Znnîen. 
Der Kreishandwerkerbund Rendsburg hat am 
Sonnabend und Sonntag in Jnnien seinen elften 
Handwerkertag abgehalten. Seit dem Bestehen des 
Bundes findet alljährlich, immer in anderen Orts 
gruppen, in der schönsten Zeit des Jahres dieses 
Treffen der Handwerksmeister statt, so daß sich für 
seine Durchführung bereits feststehende Normen 
herausbilden konnten. Diese Tradition ist auch in 
' Jnnien in jeder Weise, trotz der drückenden Wirt 
schaftslage gewahrt worden. 
Der Handwerkertag begann am Sonnabend 
mit einer Sitzung des Vorstandes zur Vorberatung 
-er Tagesordnung der Mitgliederversammlung. 
Am Abend dieses ersten Tages vereinigte ein 
Empfangs» und Begrützungskommers verbunden 
mit der Fahnenweihe der Ortsgruppe Jnnien be 
reits eine große Zahl von Handwerkern mit den 
Einwohnern des Ortes. Gesangverein und Turn 
verein Jnnien halfen zur Ausgestaltung des 
Abends. Geschäftsführer Dr. Fedderse« hielt die 
Weiherede. Besondere Erwähnung verdient die 
-gastfreundliche Aufnahme der auswärtigen Gäste 
Lurch die Einwohnerschaft Jnniens. 
Am nächsten Morgen um 10 Uhr tagte im 
şķlukrug-Tiooli die 
ordentliche Mitgliederversammlung. 
Während der Beratungen wurde den Damen auf 
genußreichen Spaziergängen die reizende Umge 
bung mit den schattigen Waldungen und frischen 
tzcldern gezeigt, wobei die vorbildlichen Fischteich- 
jaulagen besondere Beachtung fanden. 
Die Generalversammlung wurde geleitet von 
dem Kreisvorsitzenden Schmiedcobermeister Wriedt- 
Rendsburg. Er dankte der Ortsgruppe Jnnien 
für die Ausgestaltung des Festes und der Ein 
wohnerschaft für die Unterstützung des Handwerks. 
Den Geschäftsbericht erstattete Dr. Feddersen. Sei 
nen wesentlichen Inhalt haben wir am Sonnabend 
«erSffeirtlicht. Für die ausscheidenden Vorstands 
mitglieder Behrens, Besdorf; Voß, Hohenwestedt,' 
Kahl, Nortorf und Petersen, Todenbüttel haben in 
den betr. Bezirksgruppen Neuwahlen zu erfolgen. 
Der ausscheidende Kaffenrevisor Bosau, Pulswind 
wird wiedergewählt. Als Tagungsort für den 
nächsten außerordentlichen Handwerkertag werden 
Nortorf, Beringstedt und Legan vorgeschlagen. Die 
Versammlung entscheidet sich für Beringstedt. Der 
ordentliche Handwerkertag des Jahres 1932 wird 
in Hohn stattfinden. 
Die Ortsgruppe Rendsburg hat die folgenden 
Anträge gestellt: 
Die Versammlung wolle beschließen: 
1. Der geschäftsfnhrenbe Krcisvorstanö wird 
beauftragt, beim Landesverband Kiel folgenden 
Antrag zu stellen: Die Geschäftsführung des 
Landesverbandes ist von der anderer Unter 
nehmerverbände zu trennen und mit einem ei 
genen Geschäftsführer zu besetzen, dessen Tätig 
keit nur dem Handwerk zur Verfügung steht. 
2. Der geschäftsführende Kreisvorstand wolle 
alle Vorbereitungen treffen, baß im Herbst ein 
neuer Handwerkerknrsus beginnt. Die Leitung 
des Kurses übernimmt der Vorstand des Kreis 
handwerkerbundes Rendsburg. Zur Deckung der 
Unkosten werden sofort die Beiträge, die der 
Kreishandwerkerbunö im Ausgleichsfond des 
Landesverbandes zahlt, gesperrt. 
In einer längeren und sehr lebhaften Aus 
einandersetzung werden die Anträge im Einzel 
nen besprochen. Balke-Renösburg führte zur Be 
gründung u. a. auS: Er habe sich in Audorf bereits 
für die Beibehaltung der Handwerkerkurse in 
Rendsburg eingesetzt, sei beim Landesverband aber 
auf kein Verständnis gestoßen. Die Behandlung 
der betr. Briefe und Schreiben habe zum Wider 
stand herausgefordert und bas größte Mißtrauen 
erregt. Die Geschäftsführung in Kiel habe anschei 
nend nicht die nötige Zeit, diese Angelegenheit mit 
dem genügenden Ernst zu bearbeiten. •• Die Tren 
nung der Geschäftsführung von der anderer Ver 
bände und die Anstellung eines eigenen Geschäfts 
führers sei daher erforderlich. Trotz eines Be 
schlusses des Ausschusses im Dezember für die Ab 
haltung des Kurses in Rendsburg habe man sich 
in Kiel für Soltau (Hann.) eingesetzt. Auch eine 
Entschließung der Ortsgruppe Rendsburg und der 
außerordentlichen Generalversammlung in Audorf 
hatten daran nichts geändert. Es besteht kein 
Grund, die jungen Handwerker nach Hannover zu 
schicken, da sie in Rendsburg dieselbe Ansbildung 
erhalten könnten. 
Schifsmann, Hadcmarschcn, und Lüthje, Andorf, 
sprechen sich für Annahme der Anträge aus. 
Tischlerobermeister Baier. Kiel, Mitglied des Lan 
desverbandsvorstandes, verteidigt und erklärt dessen 
Haltung. Der Landesvorstand hätte den Aus 
schußbeschluß nur strikte durchführen können, wenn 
auch beide Kammern zugestimmt hätten. Altona 
habe aber versagt. Es sei durchaus nicht beschlos 
sen, daß alle Kurse nach Soltau kommen sollen. 
Nach weiteren Ausführungen von Schiffmann, 
Balke, Baier, Heinrich, Lempio und Wulff werden 
die beiden Anträge in der vorliegenden Form ein 
stimmig angenommen. 
Einige Anfragen der Ortsgruppe Todenbüttel 
nach Beitrag und Leistung der Kammer vor dem 
Kriege und jetzt und ein Antrag, bei Meisterprü 
fung nur das Ergebnis „bestanden" in den Mei 
sterbrief einzutragen, werden von dem Mitglied 
des Kammervorstandes Wnlsj - Rendsburg beant 
wortet. Die Meisterbriefe enthielten schon seit 
einiger Zeit lediglich das Prädikat „bestanden", 
während das tatsächliche Ergebnis nur in dem 
amtlichen Prüfungszeugnis verzeichnet würde. Die 
zweite Angelegenheit gehört wohl besser in eine 
Bczirkstagung der Kammer. Da Wulff erst am 
Donnerstag die Anträge erhalten habe, sei es nicht 
möglich gewesen, die Unterlagen für eine Aus 
kunft zu beschaffen. Ebenso wird ein Antrag 
Hohenwestedt betr. Senkung der Handwerkskam 
merbeiträge zurückgestellt zur Behandlung in einer 
Bezirkstagung der Kammer. Bei dieser Gelegen 
heit weist Wulff-Rendsburg darauf hin, daß von 
reichlich 12000 Handwerkern des Kammerbezirks 
9440 nur einen Beitrag bis 9,00 MM im Jahre be 
zahlen. Der Arbeitsbereich der Kammer habe sich 
gegenüber der Vorkriegszeit wesentlich erweitert. 
Der Antrag wird schließlich der Kammer Flens 
burg zur ernsten Beachtung überwiesen. 
Ein Antrag der Ortsgruppe Hohenwestedt auf 
Senkung der Beiträge für den Kreishandwerker 
bund, 18,00 MM, im Jahr, und 2,40 JIM wird zu 
rückgezogen. 
Die Versammlung nimmt dann eine längere 
Entschließung an. Diese fordert alle Handwerker, 
die noch nicht organisiert sind, auf zur Mitarbeit 
und verlangt von den Spitzenorganisationen eine 
Vertretung der handwerklichen Interessen ohne 
Lauheit und Rücksichtnahme. Die Bedeutung des 
Handwerks als Verbindungsglied zwischen Kapital 
und Arbeit müsse erhalten bleiben im Interesse 
des Volkes und Staates. 
Lempio-Nortorf spricht dem geschäftsführenden 
Vorstand für seine Arbeiten den Dank aller Mit 
glieder der Kreisorganisation aus. Wulff bemän 
gelt die Aufnahme der Anzeige eines Regiebetrie 
bes der Stadt Neumünster in bas Festbuch. Nach 
Z^stündigen Beratungen schließt der Vorsitzende 
die Versammlung. 
Oeffentliche Kundgebung 
Nach dem Mittagcffen formierte sich am Bahn 
hof ein Festzug, der durch die Hauptstraßen des 
Ortes führte. Am Ehrenmal wurde ein Kranz 
für die gefallenen Handwerkerkollegen niedergelegt. 
Die Kundgebung war nur mäßig besucht, wirt 
schaftliche Sorgen und Schwierigkeiten mögen 
manchen zu Haus gehalten haben. Der Kreis- 
vorsitzende Wriedt begrüßte die Handwerker und 
eine Reihe von Ehrengästen, den Gemeindevor 
steher, Turnverein, Reiterverein und Vertreter 
der Behörden und Landwirtschaft. Tischlerober 
meister Baier überbrachte die Grüße des Landes 
verbandes und der Kieler Handwerker. Er betonte 
die besonders gute Organisation des Kreishanö- 
werkerbundes Rendsburg. Wulff-Rendsburg spach 
im Aufträge der Handwerkskammer zu Flensburg 
und Altona, für die Gemeinde Jnnien wünschte 
der Gemeindevorsteher Braasch der Tagung einen 
guten Erfolg. Dr. Fründt-Rendsburg verband 
mit seinem Dank für die Einladung einen Dank 
für den Empfang im schönen Jnnien. Dr. Meyer 
sprach als Vertreter der Kreisbauernschaft und 
brachte die enge Verbundenheit zwischen Handwerk 
und Bauernstand zum Ausdruck. 
Kreisgeschäftsführer Dr. Feddersen ging dann 
in einer kurzen Ansprache auf das Thema ein: 
„Kann das Handwerk nnd Gewerbe zur Beflernng 
seinr Lage selbst beitragen?" In der Festrede sprach 
Prov.-Landtagsabgeordneter und Senator Schläch 
termeister Menstng - Hameln über den „Existenz 
kampf des Handwerks und Gewerbes um Sein oder 
Nichtsein". 
Mit einem Schlußwort des Kreisvorsitzenden 
fand der Kreishandwerkertag sein Ende. 
Das Schleswiger Pferd auf der 
DLG-Äusstellung. 
„Als treue Gäste der DLG.", so führte der 
mit der kritischen Besprechung der ausgestellten 
Pferdeschläge beauftragte Berichterstatter der DLG.- 
Ausstellung, Prof. Dr. Kronacher-Berlin, aus, 
„waren auch die Şchleswiger unter den deutschen 
Kaltblutschlägen in Hannover vertreten. Sechs 
Pferde, wie sie der Schleswiger Verband zur Aus 
stellung brachte, ist zwar eine bescheidene Zahl. 
Wenn sie aber so geschickt ausgesucht ist, wie es hier 
der Fall war, so ist auch eine solch kleine Samm 
lung sehr wohl dazu angetan, das Bestreben des 
Schleswiger Züchters und das Zuchtziel seines 
/Verbandes überzeugend zum Ausdruck zu bringen. 
— Mit der Schleswiger Zucht ist in den letzten 
10 Jahren eine ganz bedeutende Veränderung im 
Typ vor sich gegangen. Die Pferde sind rumpf 
tiefer, geschlossener und kürzer geworden. Die 
letzte Rippe hat in der Tiefe ganz erheblich zu 
genommen. Das Fundament zeigt stärkere Kno 
chen, ohne an Korrektheit und Trockenheit ver 
loren zu haben. Der Gang ist fördernd «nd 
sauber. — Dieser so zielbewußt arbeitende 
Schleswiger Verband ist in seiner zähen Arbeit des 
letzten Jahrhunderts sehr erfolgreich gewesen." 
Soweit der Berichterstatter, der am Schluß seiner 
mit großer Ueberzeugungskraft vorgebrachten ob 
jektiven Betrachtungen die Träger der ersten 
Preise, den Hengst „Kamerad" und die Stuten 
„Täubchen" und „Viola" als Repräsentanten eines 
brauchbaren Wirtschaftstyps, auf die die Schles 
wiger Zucht mit Recht stolz sein kann, besonders 
lobend hervor hob. 
Besser als jede LobeSäutzerung über die 
Schleswiger Kollektion veransthaulicht der Anklang 
den dieser Typ seitens der riesigen Zuschauermen 
gen fand, der begeisterte Beifall der vollbesetzten 
Tribüne, als die Schleswiger Sammlung mit dem 
wuchtigen „Kamerad" an der Spitze unter den 
Klängen des Schleswig-Holstein-Liedes die lange 
Bahn im großen Ring heruntertrat. Ebenso un 
eingeschränkte Anerkennung fanden die im leichten 
Wagen vorgefahrenen Denkerschen Zuchtstuten, die 
auch in dieser Wettbewerbsklaffe einen ersten Preis 
herausholen konnten. Als besonderer Erfolg 
dieser Ausstellung ist festzustellen, baß schon am 
zweiten Ausstellungstag eine ganze Reihe von 
Kaufanträgen seitens der hannoverschen Landwirt 
schaft eingegangen waren. 
Weitere Prämiierungsergebnisse 
von der D. L. G.-Ausstellung. 
Schleswiger Kaltblutpferde: „Kamerad" (Chri 
stiansen, Gol-dànd), 1. Preis, „Iokus" (Hengst 
halterverein Süderlügum) Anerkennung, „Täub 
chen" (Denker, Desmerciereskoog), 1. Preis, „Viel 
liebchen" (Carstensen, Christineuhöh) Anerkennung 
Gegen die neue Notverordnung. 
Der Industrie- und Handelsverband Nieöer- 
sachsen-Kaffel hat an die Reichsregierung und an 
die preußische Staatsregierung sowie an den 
Reichstag und preußischen Landtag ein Telegramm 
gerichtet, in dem vor neuen steuerlichen Belastun 
gen und weiterer Schwächung der Kaufkraft der 
Verbraucherschaft gewarnt wird. Die neuen Steu 
erpläne zerstören die Wirtschaft als Grundlage des 
Staates und bedrohen die gesamte staatliche 
Ordnung. 
Der Niedersächsische Handwerks- und Gewerbe 
kammertag hat in seiner Sitzung am Sonnabend 
eine Entschließung angenommen, in der die Ein 
führung neuer Steuern mit aller Entschiedenheit 
abgelehnt wird. Die Maßnahmen der Notverord 
nung seien geeignet, die drohende Wirtschaftskata 
strophe zu beschleunigen. 
Beide Organisationen fordern von der Reichs 
regierung die Einstellung der Tributzahlnngen und 
rücksichtslosen Abbau der öffentlichen Verwaltung 
Erhöhung der Treibstoffpreise. 
Die Zollerhöhung für Benzin usw. von 10 <m : 
17 RM. je 100 Kg. entspricht wegen des Tarazu 
schlages einer tatsächlichen Erhöhung um 9,03 RM. 
von 12,90 auf 21,93 RM. Das entspricht einer Zoll 
erhöhung von 6,68 RM. bis 6,70 RM. je 100 Liter 
Wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Notlage 
hatte man sich darauf beschränkt, den Benzinpreis 
um 6,8 Pfennig je Liter zu erhöhen. Während die 
Preise für Gemisch bisher um 5 Pfennig über dem 
Venzinpreis lagen, wird dieser Mehrpreis jetzt 
nur noch 4 Pfennig betragen, so daß also eine re 
lative Verbilligung für Gemisch eingetreten ist 
Dasselbe gilt für den Benzolpreis. Dieser war 
bisher 12 bis 13 Pfennig höher als der Benzin 
preis. Jetzt wird Benzol nur noch 10 Pfennig teu 
rer, in Hamburg und Berlin 11 Pfennig teurer 
sein. 
VgLêàfige MàrLsimhs bei 
öer NecmiSma-àbrèk. 
Eine Folge der Notverordnung. 
Unter dem Eindruck der neuen Notverordnung 
haben sich die Reemtsma-Zigarettenfabriken in 
Bahrenfeld entschlossen, die gesamte Belegschaft 
von 1700 Arbeitern mit sofortiger Wirkung in 
den Zwangsurlaub zu schicken. Das Ende dieses 
Urlaubs ist vorläufig noch nicht abzusehen, da die 
Belegschaft auf postalischem Wege von der Wie 
deraufnahme der Arbeit benachrichtigt werden soll. 
Der Belegschaft wurde diese Nachricht am Freitag 
durch ein vom Betriebsrat unterzeichnetes Rund 
schreiben bekanntgegeben. Die erste Notverordnung 
hatte bereits die Reemtsma-Betriebe zur Einfüh 
rung der Fünstagc-Woche gezwungen. Da man 
jetzt von der Notverordnung und ihrer Ausfüh 
rung dazu wiederum schwere Belastungen der 
Zigaretteninbustrie und neue Veränderungen er 
wartet, sahen sich die Fabriken gezwungen, vor 
läufig von jeder weiteren Fabrikation abzusehen. 
Man wäre gezwungen, erneut den gesamten Be 
trieb umzustellen, der soeben erst an die Steuer 
packungen von neun Zigaretten statt zehn ange 
paßt worden war. Bei den Urlauben handelt es 
sich um Urlaube von durchschnittlich fünfzehn Ta 
gen, die in voller tariflicher Höhe bezahlt werden! 
Die Direktion der Rcemtsma-Fabriken versichert 
ausdrücklich, daß sie bestrebt sein will, keinerlei 
Entlassungen vorzunehmen, und daß sie 'nur aus 
dem Grunde die vorläufige ArbeitSruhe einge 
führt habe, um so Zeit zu Anpassungen an die 
veränderten Fabrikationsbedingungen zu finden, 
die ihr durch die neue Notverordnung aufgezwun 
gen werden. 
- Wieffs MŞMŞàWbn. 
Weiterer Rückgang der Großhandelspreise. 
Die vom Statistischen Rcichsamt für den 3. 
Juni berechnete Indexziffer der Großhandelspreise 
ist mit 111,6 gegenüber der Vorwoche um 1,2 % 
gesunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen 
lauten: Agrarstoffe 105,7 (— 2,8), Kolonialwaren 
94,2 (— 0,8), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 
102,6 (— 0,3) und industrielle Fertigwaren 136,7 
l— 0,1) Prozent 
Für den Monatsdurchschnitt lautet die Gesamt 
indexziffer 118,3 (gegenüber dem Vormonat — 
0,4 Prozent). Indexziffern der Hauptgruppen: 
Agrarstoffe 109,2 (4- 0,8), Kolonialwaren 98,5 (— 
1,4), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 103,4 
(— 1,4), industrielle Fertigwaren 137,2 (— 0,4) 
Prozent. 
Größerer Ruhrkohlen-Absatz . 
Nach dem vorläufigen Ergebnis der Berech 
nungen des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndi« 
kats belief sich im Mat der Absatz für Rechnung 
des Syndikats auf arbeitstäglich 189 090 Tonne» 
gegen 179 000 Tonnen im April. In das unbestrit 
tene Gebiet gingen 99 000 (84 000) Tonnen, in das 
bestrittene Gebiet 100 000 (95 000) Tonnen arbeits 
täglich. Die geringe Befferung beruht in der 
Hauptsache auf Mehrabsatz in den Hausbrandsor- 
ten, für die Sommerrabatte gewährt werden. 
Rückgang der Arbeitslosigkeit in Oesterreich. 
Ende Mai wurden in Oesterreich insgesami 
208 852 unterstützte Arbeitslose gezählt. Das sind 
gegen die letzte Zählung 14 500 weniger. 
Erste Ergebnisse der Angestelltenratswahlen. 
Im ersten Halbjahr des Jahres finden in den 
meisten Betrieben die Neuwahlen zu den Betriebs 
vertretungen statt. Da wir keine amtliche Zählung 
der Betriebsratswahlergebnisse haben, werden solche 
Zählungen von den Angestellten-Organisationen auf 
Grund einer sorgfältigen Statistik durchgeführt. 
Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband 
hat in feinem Gau Nordmark bis Ende April 
1931 182 Betriebe mit 264 DHV.-Mondaten im An 
gestelltenrat gegen 155 Betriebe mit 219 DHV.» 
Mandaten in der gleichen Zeit -des Vorjahres. Die 
Zahl -der erfaßten Betriebe und Mandate konnte also 
trotz Not und Wirtschaftskrise noch gesteigert werden. 
Mrkļberlchļe. 
ah. Bad Bramstedt, 6. Juni. Dem Ferkclmarkt 
waren 128 Ferkel und Läuferschweine zugeführt, 
gegen 110 Stück in der Vorwoche. Der Handel 
war mäßig, der Markt wurde fast geräumt. Die 
Preise stellen sich wie folgt: 4—6 Wochen alte Tiere 
8—10 MM, 6—8 Wochen alte 10—13 ‘JIM, 8—12 
Wochen alte 15—23 JIM. Nach Gewicht gehandelt 
kosteten die Ferkel 42—48 ş/ und die Läufer 
schweine 38—40 M4 das Pfund. Beste Ware wurde 
über Notiz bezahlt. Fettschweine wurden mit 38 
bis 39 Mrf das Pfund Lebendgewicht gehandelt. Die 
Preise konnten sich gegenüber der Vorwoche be 
haupten. 
Itzehoe, 8. Juni. Dem heutigen Ferkelmarkt 
waren 681 Ferkel und Läuferschweine zugeführt. 
Der Handel war flau. Der Markt wurde nicht 
geräumt. Es kosteten 4—6 Wochen alte Ferkel 
7—8 MM, 6—8 Wochen alte 8,50—10 MJt, 8—13 
Wochen alte 10—17 MM. Nach Gewicht wurden für 
kleinere Ferkel 48—50 und für größere 42—46 
bezahlt. Läuferschweine kosteten 40 <%> das Pfund. 
Für fette Schweine wurde ein Preis von 38—41 
JIM für 100 Pfund Lebendgewicht erzielt. 
Berta Bnïîermsrîl 
Berlin, 6. Juni. Das Geschäft verlief weiter 
in ruhigen Bahnen und das Angebot blieb an in 
ländischer Butter außerordentlich groß. Besonders 
dringend sind zweite Qualitäten angeboten, für 
die aber wenig Nachfrage besteht. Die Notierun 
gen in Berlin, Kopenhagen und Malmö blieben 
unverändert. Die hiesige Kommission notierte 
heute im Verkehr zwischen Erzeuger und Groß 
handel, Fracht und Gebinde zu Käufers Lasten, für 
1 Pfynd in MM für 1. Sorte 1,21, 2. Sorte 1,11, 
abfallende 0,97. Die Verkaufspreise des Groß 
handels sind heute: Jnlandsbutter 1. Sorte in 
I-Ztr.-Tonncn MM 1,89—1,44 je Pfund, 2. Sorte 
1451—1,33, Auslandsbutter, dänische 1,49—1,54, 
Kleinere Packungen entsprechender Aufschlag. 
Kieler Börse. 
Ohne Gewähr 
î°/°LĢ.Kr.-V. 
Roggen-Pfanddr. 
50/0 Lösch. Zentral 
Roggen -Pfandbr. 
10"/o Goldpsand- 
briefederSchl.'H 
Landsch. . . . 
9 o/o Doldpfanöbr 
d. Schl.-H. Lösch. 
'0 Goldyfandbr. 
d. Schl.'H. Lösch. 
Golöpfandbr. 
des Krrdstvereins 
Aktien 
Bankv.f.Schl.'H. 
Meler Bank . . . 
2chleibank. alte 
do. sunge 
Lchl..H. Dank. . 
Westholst. Dank 
Brauerei Z. Eiche 
Kieker Schloß» 
Zchiffer.-Brauere 
Delrride-A..G. 
Kappeln 
tzabermann & G. 
Neue Dampfers 
46.00 
6.70 
95 40 
109 00 
124 00 
100.00 
165 00 
120.00 
35.00 
Anleihen 
6. Juni 
30. Mai 
Angebot 
Naà 
bezahlt 
Angebot 
Nachfr. bezahlt 
40.00 
680 
9L50 
111.00 
100.00 
165 00 
120.00 
97.12 
Kieler Börse. 
Kiel, 6. Juni. Erzeugerpreise. Preise verstehet 
ich für gesunde Durchschnittsqualität der letzter 
Ernte per 1000 Kg. ab Holstein bei waggonweisen 
Bezug. Weizen, 75-6 Kg. Durchschnittsqualität 276 
Weizen, 77-8 Kg. 1 Proz. Auswuchs 275, Weizen 
71 Kg. Futterweizen 238, Roggen, 70 Kg. Durch 
-chnittsgualität, bis 7 Proz. Auswuchs 185, Roggen 
73 Kg. 1 Proz. Auswuchs 207, Roggen 67 Kg. Fut> 
terroggen 170, Sommergerste 64-6 Kg. 230, Hafer 
weiß, 61 Kg., Durchschnitt 190, 54 Kg., Uebcr-Durch- 
chnitt 192, Futtererbsen 180, Ackerbohnen 180, Klee 
heu per 60 Kg. 3,20, Wiesenheu per 60 Kg. 2,70, 
Preßstroh per 60 Kg. 1,50, Häcksel per 50 Kg. 1,95- 
Speisekartoffeln, 50 g., Industrie, gelbfleischige 4, 
Buntköpfe 4 MM.
	        
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