Die Kundgebung des Handnrsrks.
Kreîshêmhwerksàg in Znnîen.
Der Kreishandwerkerbund Rendsburg hat am
Sonnabend und Sonntag in Jnnien seinen elften
Handwerkertag abgehalten. Seit dem Bestehen des
Bundes findet alljährlich, immer in anderen Orts
gruppen, in der schönsten Zeit des Jahres dieses
Treffen der Handwerksmeister statt, so daß sich für
seine Durchführung bereits feststehende Normen
herausbilden konnten. Diese Tradition ist auch in
' Jnnien in jeder Weise, trotz der drückenden Wirt
schaftslage gewahrt worden.
Der Handwerkertag begann am Sonnabend
mit einer Sitzung des Vorstandes zur Vorberatung
-er Tagesordnung der Mitgliederversammlung.
Am Abend dieses ersten Tages vereinigte ein
Empfangs» und Begrützungskommers verbunden
mit der Fahnenweihe der Ortsgruppe Jnnien be
reits eine große Zahl von Handwerkern mit den
Einwohnern des Ortes. Gesangverein und Turn
verein Jnnien halfen zur Ausgestaltung des
Abends. Geschäftsführer Dr. Fedderse« hielt die
Weiherede. Besondere Erwähnung verdient die
-gastfreundliche Aufnahme der auswärtigen Gäste
Lurch die Einwohnerschaft Jnniens.
Am nächsten Morgen um 10 Uhr tagte im
şķlukrug-Tiooli die
ordentliche Mitgliederversammlung.
Während der Beratungen wurde den Damen auf
genußreichen Spaziergängen die reizende Umge
bung mit den schattigen Waldungen und frischen
tzcldern gezeigt, wobei die vorbildlichen Fischteich-
jaulagen besondere Beachtung fanden.
Die Generalversammlung wurde geleitet von
dem Kreisvorsitzenden Schmiedcobermeister Wriedt-
Rendsburg. Er dankte der Ortsgruppe Jnnien
für die Ausgestaltung des Festes und der Ein
wohnerschaft für die Unterstützung des Handwerks.
Den Geschäftsbericht erstattete Dr. Feddersen. Sei
nen wesentlichen Inhalt haben wir am Sonnabend
«erSffeirtlicht. Für die ausscheidenden Vorstands
mitglieder Behrens, Besdorf; Voß, Hohenwestedt,'
Kahl, Nortorf und Petersen, Todenbüttel haben in
den betr. Bezirksgruppen Neuwahlen zu erfolgen.
Der ausscheidende Kaffenrevisor Bosau, Pulswind
wird wiedergewählt. Als Tagungsort für den
nächsten außerordentlichen Handwerkertag werden
Nortorf, Beringstedt und Legan vorgeschlagen. Die
Versammlung entscheidet sich für Beringstedt. Der
ordentliche Handwerkertag des Jahres 1932 wird
in Hohn stattfinden.
Die Ortsgruppe Rendsburg hat die folgenden
Anträge gestellt:
Die Versammlung wolle beschließen:
1. Der geschäftsfnhrenbe Krcisvorstanö wird
beauftragt, beim Landesverband Kiel folgenden
Antrag zu stellen: Die Geschäftsführung des
Landesverbandes ist von der anderer Unter
nehmerverbände zu trennen und mit einem ei
genen Geschäftsführer zu besetzen, dessen Tätig
keit nur dem Handwerk zur Verfügung steht.
2. Der geschäftsführende Kreisvorstand wolle
alle Vorbereitungen treffen, baß im Herbst ein
neuer Handwerkerknrsus beginnt. Die Leitung
des Kurses übernimmt der Vorstand des Kreis
handwerkerbundes Rendsburg. Zur Deckung der
Unkosten werden sofort die Beiträge, die der
Kreishandwerkerbunö im Ausgleichsfond des
Landesverbandes zahlt, gesperrt.
In einer längeren und sehr lebhaften Aus
einandersetzung werden die Anträge im Einzel
nen besprochen. Balke-Renösburg führte zur Be
gründung u. a. auS: Er habe sich in Audorf bereits
für die Beibehaltung der Handwerkerkurse in
Rendsburg eingesetzt, sei beim Landesverband aber
auf kein Verständnis gestoßen. Die Behandlung
der betr. Briefe und Schreiben habe zum Wider
stand herausgefordert und bas größte Mißtrauen
erregt. Die Geschäftsführung in Kiel habe anschei
nend nicht die nötige Zeit, diese Angelegenheit mit
dem genügenden Ernst zu bearbeiten. •• Die Tren
nung der Geschäftsführung von der anderer Ver
bände und die Anstellung eines eigenen Geschäfts
führers sei daher erforderlich. Trotz eines Be
schlusses des Ausschusses im Dezember für die Ab
haltung des Kurses in Rendsburg habe man sich
in Kiel für Soltau (Hann.) eingesetzt. Auch eine
Entschließung der Ortsgruppe Rendsburg und der
außerordentlichen Generalversammlung in Audorf
hatten daran nichts geändert. Es besteht kein
Grund, die jungen Handwerker nach Hannover zu
schicken, da sie in Rendsburg dieselbe Ansbildung
erhalten könnten.
Schifsmann, Hadcmarschcn, und Lüthje, Andorf,
sprechen sich für Annahme der Anträge aus.
Tischlerobermeister Baier. Kiel, Mitglied des Lan
desverbandsvorstandes, verteidigt und erklärt dessen
Haltung. Der Landesvorstand hätte den Aus
schußbeschluß nur strikte durchführen können, wenn
auch beide Kammern zugestimmt hätten. Altona
habe aber versagt. Es sei durchaus nicht beschlos
sen, daß alle Kurse nach Soltau kommen sollen.
Nach weiteren Ausführungen von Schiffmann,
Balke, Baier, Heinrich, Lempio und Wulff werden
die beiden Anträge in der vorliegenden Form ein
stimmig angenommen.
Einige Anfragen der Ortsgruppe Todenbüttel
nach Beitrag und Leistung der Kammer vor dem
Kriege und jetzt und ein Antrag, bei Meisterprü
fung nur das Ergebnis „bestanden" in den Mei
sterbrief einzutragen, werden von dem Mitglied
des Kammervorstandes Wnlsj - Rendsburg beant
wortet. Die Meisterbriefe enthielten schon seit
einiger Zeit lediglich das Prädikat „bestanden",
während das tatsächliche Ergebnis nur in dem
amtlichen Prüfungszeugnis verzeichnet würde. Die
zweite Angelegenheit gehört wohl besser in eine
Bczirkstagung der Kammer. Da Wulff erst am
Donnerstag die Anträge erhalten habe, sei es nicht
möglich gewesen, die Unterlagen für eine Aus
kunft zu beschaffen. Ebenso wird ein Antrag
Hohenwestedt betr. Senkung der Handwerkskam
merbeiträge zurückgestellt zur Behandlung in einer
Bezirkstagung der Kammer. Bei dieser Gelegen
heit weist Wulff-Rendsburg darauf hin, daß von
reichlich 12000 Handwerkern des Kammerbezirks
9440 nur einen Beitrag bis 9,00 MM im Jahre be
zahlen. Der Arbeitsbereich der Kammer habe sich
gegenüber der Vorkriegszeit wesentlich erweitert.
Der Antrag wird schließlich der Kammer Flens
burg zur ernsten Beachtung überwiesen.
Ein Antrag der Ortsgruppe Hohenwestedt auf
Senkung der Beiträge für den Kreishandwerker
bund, 18,00 MM, im Jahr, und 2,40 JIM wird zu
rückgezogen.
Die Versammlung nimmt dann eine längere
Entschließung an. Diese fordert alle Handwerker,
die noch nicht organisiert sind, auf zur Mitarbeit
und verlangt von den Spitzenorganisationen eine
Vertretung der handwerklichen Interessen ohne
Lauheit und Rücksichtnahme. Die Bedeutung des
Handwerks als Verbindungsglied zwischen Kapital
und Arbeit müsse erhalten bleiben im Interesse
des Volkes und Staates.
Lempio-Nortorf spricht dem geschäftsführenden
Vorstand für seine Arbeiten den Dank aller Mit
glieder der Kreisorganisation aus. Wulff bemän
gelt die Aufnahme der Anzeige eines Regiebetrie
bes der Stadt Neumünster in bas Festbuch. Nach
Z^stündigen Beratungen schließt der Vorsitzende
die Versammlung.
Oeffentliche Kundgebung
Nach dem Mittagcffen formierte sich am Bahn
hof ein Festzug, der durch die Hauptstraßen des
Ortes führte. Am Ehrenmal wurde ein Kranz
für die gefallenen Handwerkerkollegen niedergelegt.
Die Kundgebung war nur mäßig besucht, wirt
schaftliche Sorgen und Schwierigkeiten mögen
manchen zu Haus gehalten haben. Der Kreis-
vorsitzende Wriedt begrüßte die Handwerker und
eine Reihe von Ehrengästen, den Gemeindevor
steher, Turnverein, Reiterverein und Vertreter
der Behörden und Landwirtschaft. Tischlerober
meister Baier überbrachte die Grüße des Landes
verbandes und der Kieler Handwerker. Er betonte
die besonders gute Organisation des Kreishanö-
werkerbundes Rendsburg. Wulff-Rendsburg spach
im Aufträge der Handwerkskammer zu Flensburg
und Altona, für die Gemeinde Jnnien wünschte
der Gemeindevorsteher Braasch der Tagung einen
guten Erfolg. Dr. Fründt-Rendsburg verband
mit seinem Dank für die Einladung einen Dank
für den Empfang im schönen Jnnien. Dr. Meyer
sprach als Vertreter der Kreisbauernschaft und
brachte die enge Verbundenheit zwischen Handwerk
und Bauernstand zum Ausdruck.
Kreisgeschäftsführer Dr. Feddersen ging dann
in einer kurzen Ansprache auf das Thema ein:
„Kann das Handwerk nnd Gewerbe zur Beflernng
seinr Lage selbst beitragen?" In der Festrede sprach
Prov.-Landtagsabgeordneter und Senator Schläch
termeister Menstng - Hameln über den „Existenz
kampf des Handwerks und Gewerbes um Sein oder
Nichtsein".
Mit einem Schlußwort des Kreisvorsitzenden
fand der Kreishandwerkertag sein Ende.
Das Schleswiger Pferd auf der
DLG-Äusstellung.
„Als treue Gäste der DLG.", so führte der
mit der kritischen Besprechung der ausgestellten
Pferdeschläge beauftragte Berichterstatter der DLG.-
Ausstellung, Prof. Dr. Kronacher-Berlin, aus,
„waren auch die Şchleswiger unter den deutschen
Kaltblutschlägen in Hannover vertreten. Sechs
Pferde, wie sie der Schleswiger Verband zur Aus
stellung brachte, ist zwar eine bescheidene Zahl.
Wenn sie aber so geschickt ausgesucht ist, wie es hier
der Fall war, so ist auch eine solch kleine Samm
lung sehr wohl dazu angetan, das Bestreben des
Schleswiger Züchters und das Zuchtziel seines
/Verbandes überzeugend zum Ausdruck zu bringen.
— Mit der Schleswiger Zucht ist in den letzten
10 Jahren eine ganz bedeutende Veränderung im
Typ vor sich gegangen. Die Pferde sind rumpf
tiefer, geschlossener und kürzer geworden. Die
letzte Rippe hat in der Tiefe ganz erheblich zu
genommen. Das Fundament zeigt stärkere Kno
chen, ohne an Korrektheit und Trockenheit ver
loren zu haben. Der Gang ist fördernd «nd
sauber. — Dieser so zielbewußt arbeitende
Schleswiger Verband ist in seiner zähen Arbeit des
letzten Jahrhunderts sehr erfolgreich gewesen."
Soweit der Berichterstatter, der am Schluß seiner
mit großer Ueberzeugungskraft vorgebrachten ob
jektiven Betrachtungen die Träger der ersten
Preise, den Hengst „Kamerad" und die Stuten
„Täubchen" und „Viola" als Repräsentanten eines
brauchbaren Wirtschaftstyps, auf die die Schles
wiger Zucht mit Recht stolz sein kann, besonders
lobend hervor hob.
Besser als jede LobeSäutzerung über die
Schleswiger Kollektion veransthaulicht der Anklang
den dieser Typ seitens der riesigen Zuschauermen
gen fand, der begeisterte Beifall der vollbesetzten
Tribüne, als die Schleswiger Sammlung mit dem
wuchtigen „Kamerad" an der Spitze unter den
Klängen des Schleswig-Holstein-Liedes die lange
Bahn im großen Ring heruntertrat. Ebenso un
eingeschränkte Anerkennung fanden die im leichten
Wagen vorgefahrenen Denkerschen Zuchtstuten, die
auch in dieser Wettbewerbsklaffe einen ersten Preis
herausholen konnten. Als besonderer Erfolg
dieser Ausstellung ist festzustellen, baß schon am
zweiten Ausstellungstag eine ganze Reihe von
Kaufanträgen seitens der hannoverschen Landwirt
schaft eingegangen waren.
Weitere Prämiierungsergebnisse
von der D. L. G.-Ausstellung.
Schleswiger Kaltblutpferde: „Kamerad" (Chri
stiansen, Gol-dànd), 1. Preis, „Iokus" (Hengst
halterverein Süderlügum) Anerkennung, „Täub
chen" (Denker, Desmerciereskoog), 1. Preis, „Viel
liebchen" (Carstensen, Christineuhöh) Anerkennung
Gegen die neue Notverordnung.
Der Industrie- und Handelsverband Nieöer-
sachsen-Kaffel hat an die Reichsregierung und an
die preußische Staatsregierung sowie an den
Reichstag und preußischen Landtag ein Telegramm
gerichtet, in dem vor neuen steuerlichen Belastun
gen und weiterer Schwächung der Kaufkraft der
Verbraucherschaft gewarnt wird. Die neuen Steu
erpläne zerstören die Wirtschaft als Grundlage des
Staates und bedrohen die gesamte staatliche
Ordnung.
Der Niedersächsische Handwerks- und Gewerbe
kammertag hat in seiner Sitzung am Sonnabend
eine Entschließung angenommen, in der die Ein
führung neuer Steuern mit aller Entschiedenheit
abgelehnt wird. Die Maßnahmen der Notverord
nung seien geeignet, die drohende Wirtschaftskata
strophe zu beschleunigen.
Beide Organisationen fordern von der Reichs
regierung die Einstellung der Tributzahlnngen und
rücksichtslosen Abbau der öffentlichen Verwaltung
Erhöhung der Treibstoffpreise.
Die Zollerhöhung für Benzin usw. von 10 <m :
17 RM. je 100 Kg. entspricht wegen des Tarazu
schlages einer tatsächlichen Erhöhung um 9,03 RM.
von 12,90 auf 21,93 RM. Das entspricht einer Zoll
erhöhung von 6,68 RM. bis 6,70 RM. je 100 Liter
Wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Notlage
hatte man sich darauf beschränkt, den Benzinpreis
um 6,8 Pfennig je Liter zu erhöhen. Während die
Preise für Gemisch bisher um 5 Pfennig über dem
Venzinpreis lagen, wird dieser Mehrpreis jetzt
nur noch 4 Pfennig betragen, so daß also eine re
lative Verbilligung für Gemisch eingetreten ist
Dasselbe gilt für den Benzolpreis. Dieser war
bisher 12 bis 13 Pfennig höher als der Benzin
preis. Jetzt wird Benzol nur noch 10 Pfennig teu
rer, in Hamburg und Berlin 11 Pfennig teurer
sein.
VgLêàfige MàrLsimhs bei
öer NecmiSma-àbrèk.
Eine Folge der Notverordnung.
Unter dem Eindruck der neuen Notverordnung
haben sich die Reemtsma-Zigarettenfabriken in
Bahrenfeld entschlossen, die gesamte Belegschaft
von 1700 Arbeitern mit sofortiger Wirkung in
den Zwangsurlaub zu schicken. Das Ende dieses
Urlaubs ist vorläufig noch nicht abzusehen, da die
Belegschaft auf postalischem Wege von der Wie
deraufnahme der Arbeit benachrichtigt werden soll.
Der Belegschaft wurde diese Nachricht am Freitag
durch ein vom Betriebsrat unterzeichnetes Rund
schreiben bekanntgegeben. Die erste Notverordnung
hatte bereits die Reemtsma-Betriebe zur Einfüh
rung der Fünstagc-Woche gezwungen. Da man
jetzt von der Notverordnung und ihrer Ausfüh
rung dazu wiederum schwere Belastungen der
Zigaretteninbustrie und neue Veränderungen er
wartet, sahen sich die Fabriken gezwungen, vor
läufig von jeder weiteren Fabrikation abzusehen.
Man wäre gezwungen, erneut den gesamten Be
trieb umzustellen, der soeben erst an die Steuer
packungen von neun Zigaretten statt zehn ange
paßt worden war. Bei den Urlauben handelt es
sich um Urlaube von durchschnittlich fünfzehn Ta
gen, die in voller tariflicher Höhe bezahlt werden!
Die Direktion der Rcemtsma-Fabriken versichert
ausdrücklich, daß sie bestrebt sein will, keinerlei
Entlassungen vorzunehmen, und daß sie 'nur aus
dem Grunde die vorläufige ArbeitSruhe einge
führt habe, um so Zeit zu Anpassungen an die
veränderten Fabrikationsbedingungen zu finden,
die ihr durch die neue Notverordnung aufgezwun
gen werden.
- Wieffs MŞMŞàWbn.
Weiterer Rückgang der Großhandelspreise.
Die vom Statistischen Rcichsamt für den 3.
Juni berechnete Indexziffer der Großhandelspreise
ist mit 111,6 gegenüber der Vorwoche um 1,2 %
gesunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen
lauten: Agrarstoffe 105,7 (— 2,8), Kolonialwaren
94,2 (— 0,8), industrielle Rohstoffe und Halbwaren
102,6 (— 0,3) und industrielle Fertigwaren 136,7
l— 0,1) Prozent
Für den Monatsdurchschnitt lautet die Gesamt
indexziffer 118,3 (gegenüber dem Vormonat —
0,4 Prozent). Indexziffern der Hauptgruppen:
Agrarstoffe 109,2 (4- 0,8), Kolonialwaren 98,5 (—
1,4), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 103,4
(— 1,4), industrielle Fertigwaren 137,2 (— 0,4)
Prozent.
Größerer Ruhrkohlen-Absatz .
Nach dem vorläufigen Ergebnis der Berech
nungen des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndi«
kats belief sich im Mat der Absatz für Rechnung
des Syndikats auf arbeitstäglich 189 090 Tonne»
gegen 179 000 Tonnen im April. In das unbestrit
tene Gebiet gingen 99 000 (84 000) Tonnen, in das
bestrittene Gebiet 100 000 (95 000) Tonnen arbeits
täglich. Die geringe Befferung beruht in der
Hauptsache auf Mehrabsatz in den Hausbrandsor-
ten, für die Sommerrabatte gewährt werden.
Rückgang der Arbeitslosigkeit in Oesterreich.
Ende Mai wurden in Oesterreich insgesami
208 852 unterstützte Arbeitslose gezählt. Das sind
gegen die letzte Zählung 14 500 weniger.
Erste Ergebnisse der Angestelltenratswahlen.
Im ersten Halbjahr des Jahres finden in den
meisten Betrieben die Neuwahlen zu den Betriebs
vertretungen statt. Da wir keine amtliche Zählung
der Betriebsratswahlergebnisse haben, werden solche
Zählungen von den Angestellten-Organisationen auf
Grund einer sorgfältigen Statistik durchgeführt.
Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband
hat in feinem Gau Nordmark bis Ende April
1931 182 Betriebe mit 264 DHV.-Mondaten im An
gestelltenrat gegen 155 Betriebe mit 219 DHV.»
Mandaten in der gleichen Zeit -des Vorjahres. Die
Zahl -der erfaßten Betriebe und Mandate konnte also
trotz Not und Wirtschaftskrise noch gesteigert werden.
Mrkļberlchļe.
ah. Bad Bramstedt, 6. Juni. Dem Ferkclmarkt
waren 128 Ferkel und Läuferschweine zugeführt,
gegen 110 Stück in der Vorwoche. Der Handel
war mäßig, der Markt wurde fast geräumt. Die
Preise stellen sich wie folgt: 4—6 Wochen alte Tiere
8—10 MM, 6—8 Wochen alte 10—13 ‘JIM, 8—12
Wochen alte 15—23 JIM. Nach Gewicht gehandelt
kosteten die Ferkel 42—48 ş/ und die Läufer
schweine 38—40 M4 das Pfund. Beste Ware wurde
über Notiz bezahlt. Fettschweine wurden mit 38
bis 39 Mrf das Pfund Lebendgewicht gehandelt. Die
Preise konnten sich gegenüber der Vorwoche be
haupten.
Itzehoe, 8. Juni. Dem heutigen Ferkelmarkt
waren 681 Ferkel und Läuferschweine zugeführt.
Der Handel war flau. Der Markt wurde nicht
geräumt. Es kosteten 4—6 Wochen alte Ferkel
7—8 MM, 6—8 Wochen alte 8,50—10 MJt, 8—13
Wochen alte 10—17 MM. Nach Gewicht wurden für
kleinere Ferkel 48—50 und für größere 42—46
bezahlt. Läuferschweine kosteten 40 <%> das Pfund.
Für fette Schweine wurde ein Preis von 38—41
JIM für 100 Pfund Lebendgewicht erzielt.
Berta Bnïîermsrîl
Berlin, 6. Juni. Das Geschäft verlief weiter
in ruhigen Bahnen und das Angebot blieb an in
ländischer Butter außerordentlich groß. Besonders
dringend sind zweite Qualitäten angeboten, für
die aber wenig Nachfrage besteht. Die Notierun
gen in Berlin, Kopenhagen und Malmö blieben
unverändert. Die hiesige Kommission notierte
heute im Verkehr zwischen Erzeuger und Groß
handel, Fracht und Gebinde zu Käufers Lasten, für
1 Pfynd in MM für 1. Sorte 1,21, 2. Sorte 1,11,
abfallende 0,97. Die Verkaufspreise des Groß
handels sind heute: Jnlandsbutter 1. Sorte in
I-Ztr.-Tonncn MM 1,89—1,44 je Pfund, 2. Sorte
1451—1,33, Auslandsbutter, dänische 1,49—1,54,
Kleinere Packungen entsprechender Aufschlag.
Kieler Börse.
Ohne Gewähr
î°/°LĢ.Kr.-V.
Roggen-Pfanddr.
50/0 Lösch. Zentral
Roggen -Pfandbr.
10"/o Goldpsand-
briefederSchl.'H
Landsch. . . .
9 o/o Doldpfanöbr
d. Schl.-H. Lösch.
'0 Goldyfandbr.
d. Schl.'H. Lösch.
Golöpfandbr.
des Krrdstvereins
Aktien
Bankv.f.Schl.'H.
Meler Bank . . .
2chleibank. alte
do. sunge
Lchl..H. Dank. .
Westholst. Dank
Brauerei Z. Eiche
Kieker Schloß»
Zchiffer.-Brauere
Delrride-A..G.
Kappeln
tzabermann & G.
Neue Dampfers
46.00
6.70
95 40
109 00
124 00
100.00
165 00
120.00
35.00
Anleihen
6. Juni
30. Mai
Angebot
Naà
bezahlt
Angebot
Nachfr. bezahlt
40.00
680
9L50
111.00
100.00
165 00
120.00
97.12
Kieler Börse.
Kiel, 6. Juni. Erzeugerpreise. Preise verstehet
ich für gesunde Durchschnittsqualität der letzter
Ernte per 1000 Kg. ab Holstein bei waggonweisen
Bezug. Weizen, 75-6 Kg. Durchschnittsqualität 276
Weizen, 77-8 Kg. 1 Proz. Auswuchs 275, Weizen
71 Kg. Futterweizen 238, Roggen, 70 Kg. Durch
-chnittsgualität, bis 7 Proz. Auswuchs 185, Roggen
73 Kg. 1 Proz. Auswuchs 207, Roggen 67 Kg. Fut>
terroggen 170, Sommergerste 64-6 Kg. 230, Hafer
weiß, 61 Kg., Durchschnitt 190, 54 Kg., Uebcr-Durch-
chnitt 192, Futtererbsen 180, Ackerbohnen 180, Klee
heu per 60 Kg. 3,20, Wiesenheu per 60 Kg. 2,70,
Preßstroh per 60 Kg. 1,50, Häcksel per 50 Kg. 1,95-
Speisekartoffeln, 50 g., Industrie, gelbfleischige 4,
Buntköpfe 4 MM.