Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 2)

Die Steuern im April. 
Die Nachprüfung der Steuererklärungen macht 
«s vielfach erforderlich, daß FinanzLeamte eine 
Nachprüfung der Geschäftsbücher vornehmen. Im 
Zufammerchange damit entstehen oft Differenzen 
über die Befugnisse der Prüfer. Wenngleich iin 
allgemeinen vorherige Anmeldung erfolgt, werden 
u. H. die Nachprüfungen ohne eine Anmeldung 
vorgenommen, so daß der Steuerpflichtige dann 
außerstande ist, etwaige Eintragungen nachzuholen. 
Beschwerden über das Unterlassen der Anmeldung 
haben in der Regel keinen Erfolg, da eine Ver 
pflichtung. die Buchprüfung vorher anzumelden, 
nicht besteht, eine vorherige Anmeldung in manchen 
Fällen dem konkreten Zwecke der Nachprüfung auch 
zuwiderlaufen würde, insbesondere dann, wenn be 
gründeter Verdacht besteht, daß die Einnahmen bei 
einem Steuerpflichtigen nicht ordnungsmäßig fort 
laufend eingetragen werden. Es besteht ferner 
keine gesetzliche Bestimmung, nach der das Verlan 
gen nach Vorzählung des Geldbestandes verboten 
ist. Wird einem Beamten der Auftrag erteilt. Nach 
prüfung zu halten, so wird er jede Prüfung vor 
nehmen dürfen, die zur Klärung der Steuerver 
hältnisse von ihm nach seinem pflichtgemäßen Er 
messen als notwendig erachtet wird. 
Eine Frage, in der immer noch erhebliche Un 
klarheit bestand, hat in letzter Zeit wiederholt den 
Reichsfinanzhof beschäftigt: müssen Registrierkassen- 
streisen aufbewahrt werden? Die Beantwortung 
der Frage ist vor allen Drngen für diejenigen Ge 
schäftsleute wichtig, die keine doppelte Buchführung 
haben oder die ihre Bücher ohne fremde Hilfskräfte 
sichren, in der Regel also bei kleineren und mitt 
leren Betrieben. Werden die Kassenstreifen nicht 
aufbewahrt, so wird die gesamte Buchführung nicht 
Anerkannt und die Einnahmen des Steuerpflichtigen 
werden in solchem Falle durch Schätzung ermittelt. 
<Ls bedarf keines besonderen Hinweises, daß die 
Schätzung oftmals zu Ungunsten des Steuerpflich 
tigen^ ausfallen wird. In feiner Stellungnahme 
weist der Neichsfinanzhof darauf hin. daß cs bei 
den mittleren und kleineren Gewerbebetrieben, die 
Registrierkassen benutzen, üblich geworden ist, die 
Kassenstreifen aufzubewahren. Eine solche Argu- 
nientation geht zweifellos über das Tatsächliche hin 
aus, da man nicht davon reden kann, daß die Auf 
bewahrung der Kontrollstreifen allgemein üblich ge 
worden sei. Führende wirtschaftliche Verbände ha 
ben sich deshalb an den Reichsfinanzminister ge 
wandt und verlangt, daß die Finanzämter die Buch 
führung nicht schon deshalb beanstanden sollen, weil 
die Kassenstreifen nicht aufbewahrt sind; jedenfalls 
dürfe deshalb nicht schon zu einer Schätzung des 
Einkommens geschritten werden. Durch die Fest 
stellung, daß die Aufbewahrung der Kassenstreifen 
nicht allgemein üblich ist. wird denjenigen Gewerbe 
treibenden. die die Streifen aufzubewahren pfle 
gen, nicht die Möglichkeit genommen, durch sie den 
Beweis für die Richtigkeit ihrer Buchführung zu er 
bringen. Das Ziel des Vorgehens ist jedoch, die 
Verpflichtung der Aufbewahrung von Kassenstreifen 
abzuwenden. 
Fälligkeitstermine für die Lohnsteuer sind in 
diesem Monat der 7. und 20.. und zwar am erst 
genannten Termine die einbehaltenen Beiträge für 
die Zeit vom 16. bis 31. März, am zweitgenannten 
für die Zeit vom 1. bis 1ö. April zu entrichten. Am 
7. April ist auch die im Steuerabzugsverfahren ein 
behaltene Ledigensteuer fällig. 
Im April ist wieder eine Dorauszahlungsrate 
auf die Einkommensteuer (Körperschaftssteuer) zu 
entrichte. Termin: IO. April. Fällig ist der Betrag 
für das erste Vierteljahr 1931. Die Landwirtschaft 
ist an diesem Tage nicht zahlungspflichtig. 
Am 10. April ist ferner (mit Schonfrist bis zum 
15. April) die Voranmeldung und Vorauszahlung 
auf die Umsatzsteuer (erstes Vierteljahr 1931) zu 
leisten. 
An preußischen Sieuern sind am 15 April zu 
entrichten: die staatliche Grundoermögcnsteuer für 
nicht dauernd land- oder forstwirtschaftlich oder 
gärtnerisch genutzte Grundstücke, ferner die Haus 
zinssteuer und die Lohnsummensteuer. 
In der Zeit vom 15. bis 30. April sind voraus 
sichtlich auch die Steuererklärungen für die preu 
ßische Gewerbeertregssteuer abzugeben. 
legung des zulässigen Rechtsmittels ungenutzt ver 
streichen lassen, so ist grundsätzlich eine Erstattung 
der betreffenden Steuer nicht mehr möglich, auch 
wenn der Steuerpflichtige offenbar mit seinem 
Rechtsmittel durchge-drungen wäre. Jedenfalls hat 
in diesem Falle der Steuerpflichtige keinen Rechts 
anspruch mehr zu seinen Gunsten. Er kann sich 
md}t beklagen, wenn er sich geirrt hat und diesen 
Irrtum erst nach Rechtskraft des Steuerbescheides 
erkennt. Ist ein Steuerbescheid rechtskräftig ge 
worden. so kommt eine Erstattung der Steuer nur 
aus Bllligkeitsgründe« nach § 108 der Reich sab ga 
benordnung in Frage. 
Unabhängig davon wird allerdings die Frage 
zu prüfen sein, ob dem Steuerpflichtigen nicht Nach 
sicht gewährt werden kann, die Versäumnis der 
Rechtsmittelfrist also nicht dadurch zu heilen ist. 
Im Zusammenhang hiermit interessiert auch 
eine Entscheidung des Reichsfinanzhofes, worin aus 
geführt wird: 
Verfügungen des Reichsfinanzministers, die eine 
innere Dienstanweisung an die Finanzämter auf 
Grund der Härtevorschrift der Reichsabgabenord- 
nun (8 1O8)' darstellen, binden die Finanzgerichte 
und den Finanzhof nicht. Es würde jedoch dem 
Gebot der Gerechtigkeit und Gleichmäßigkeit der 
Steuerveranlagung und damit der Vorschrift, daß 
'bei Ermefsungsfragen nach Recht und Billigkeit 
zu entscheiden ist. nicht entsprechen, wenn eine Nach 
forderung in einem Falle gestellt wird, in dem die 
zuständige oberste Reichsfinanzbehörde zu erkennen 
gibt, daß sie eine Nachforderung für unbillig hält 
und deshalb die unterstellten Behörden zur Unter 
lassung der Nachforderung ermächtigt. Für den 
Reichsfinanzhof bezm. die Finanzgerichte kann cs 
daher angemessen sein, den an sie gelangten Steuer 
fall an das Finanzamt zurückzuverweisen, damit 
dieses prüft, ob von der Ermächtigung des Reichs 
finanzministers Gebrauch zu machen ist 
» * 
Snug* MkiîchMsmchŞn. 
Verzugsfchaden fordert, weil man das Geld hatte 
nutzbringend anlegen können oder weil man selbst 
Geld gegen Zinsen leihen mutzte. 
Vor einer Masienaussperrnug in Dänemark? 
Die Ablehnung einer Schiedsgerichiserrtfchci- 
dung durch zwei Fachgruppen hat die Lage aus 
dem dänischen Arbeitsmarkt so verschärft, dah man 
mit der Aussperrung von mindestens 60 000 Ar 
beitern zum kommenden Freitag rechnet. Tie 
Entscheidung fällt erst am Dienstag. 
JlWkêA. 
Frage: Rotspon. Ich habe durch einen Reisen 
den .einer Weinfirma 20 Liter Rotspon im Faß 
gekauft. Zu der Bestellung wurde ich in nicht ge 
ringem Matze mit veranlatzt durch die mehrfache 
Versicherung des Reisenden, daß die gelieferten 
Fässer durchweg 2—3 Liter mehr als 20 Liter ent 
hielten ohne Anrechnung der Mehrlieferung. Als 
Zeuge war meine Frais zugegen. Nun sind mir 
von der Firma aber doch 28 Liter — wie auch ge 
liefert — in Rechnung gestellt. Tie weigert sich, 
die Rechnung aus 20 Liter zu ändern mit der 
Begründung: cs gäbe nur 28 Literfäsier und die 
Fässer müßten voll zum Versand gelangen. Mutz 
die Firma zu den Worten ihres Reisenden stehen? 
Kann ich das Fatz der Firma zur Verfügung stel 
len? (Es ist noch nicht angebrochen.) Kann ich 
mich darauk berufen, datz ick nicht 2g. sondern 2.1 
Liter bestellt habe? Mein Bestellschein lautet aus 
2O Liter. — Was wich erbost, in das Unwahre, 
das in dem Gebühren des Reisenden liegt. 
Antwort: Wie alle Weiuşirmen wird auch Ihre 
Lieferantin airfgrnnd ihrer besonderen Lieferungs- 
üedingnngen die Bestellung ausgeführt gaben, die 
auf dem Bestellschein wohl als für Ihre Bestellung 
maßgebend angegeben sein werden. Es ist sedcn- 
sallS üblich, daß die in Frage kommenden Firmen 
sich nicht auf ein bestimmtes Quantum sestlegeu. 
sondern sich einen Spielraum ausbedingen. Sie 
werden deswegen zur Abnahme der Sendung ver 
pflichtet sein, auch wenn der Reisende Ihnen etwas 
anderes versprochen haben sollte. Sie können auch 
gegen den Reisenden nicht vorgehen wegen Vor 
spiegelung falscher Tatsachen und deswegen die 
Lieferung zurückweisen, weil Sie ja nicht übervor 
teilt sind. 
KmMlmMO RêîîàU 
Am 3t. März sand in Flensburg eine Vor- 
itandssitzung unter Leitung des Kreisvorsitzenden 
W. Thomsen-Sankelmark statt. Durch Verschmel- 
zung mit dem Kreislandbund ist der Vorstand um 
zwei Mitglieder erweitert, so datz jetzt 11 vor 
banden sind. Der Kreisvorsihende gab zunächst 
einen îleberblick über die organisatorischen Ver 
hältnisse in der Provinz. Diese seien als durch 
aus gut zu bezeichnen. Im Kreise Flensburg stehe 
die Organisation nach wie vor auf gesunder 
Grundlage. Die stetige Zunahme der Arbeiten 
auf der Geschäftsstelle mache die Einstellung eines 
zweiten Geschäftsführers erforderlich, wie dies 
bereits auf der letzten Ausschutzsitzung bezw. Mit 
gliederversammlung angekündigt sei- Die Sprech- 
stnndentätigkeit (besonders in Rechts- und Steuer 
sragen) habe derartig zugenommen, daß keine Zeit 
für die eigentlichen Organisationsarbeiten und den 
Außendienst wehr vorhanden sei. 
Geschäftsführer Möller erstattete zu dieser 
Frage weiteren Bericht. Hierauf beschloß der 
Vorstand die Einstellung eines zweiten Geschäfts 
führers zum 1. Juli d. Is. und zwar im Wege 
der Ausschreibung. Der Haushaltsplan wird hier 
durch nicht belastet. Es ist Vorsorge getroffen, daß 
eine Beitragserhöhung nicht erfolgt. 
Ter Krcisvorsitzende berichtete sodann über den 
erfolgten Anschluß des Siedlerverbandes an den 
Land- und Bauernbund. Mangelsen-StauSmark, 
welcher dem Stedlerausschuß angehört, gab hier 
zu nähere Erläuterungen. 
Der Vorstand wird demnächst einen Siedler in 
den Ausschuß des Kreisbauernbundes hinzuwählen. 
Die weiteren Verhandlungen betrafen Fragen 
der Stromverbilligung, der Erwerbsloscnunter- 
stühung und der Verbilligung im ländlichen Fern 
sprechwesen (Entfernungszuschläge). Es wird fest 
gestellt, daß im Spruchausschuß des Arbeitsamts 
nur ein Landwirt aus dem Kreise Südtondern Sitz 
und Stimme hat und zwar für drei Kreise (FlenS- 
burg, Husum, Südtondern). Dieser Zustand kann 
nicht anerkannt werden: es sollen entsprechende 
Schritte unternommen werden. 
Der Krersbauernbnnd Flensburg tritt dem 
Verband der Tierzuchtmeister in Kiel als korpo 
rativcS Mitglied bei, nur die national-berusSstän 
bischen Anstrebungen dieser Fachgruppe im Land- 
nnd Bauernbund zu unterstützen. 
Auf eine Anfrage der Landesbrandkasie spricht 
sich der Vorstand für die Erhaltung des Weich 
daches ans dem Lande auS. 
Die notiWähimfäe TeMndMie 
fotöet? den Beiftffif der Achechsslsivskei 
zur Zsllunisn. 
Der allgemeine Deutsche Textilverband in Rei- 
chenbrrg, jener deutsche Verband, der nach Ansicht 
der Tschechoslowakei von den wirtschaftlichen Schä 
den der Zollunion für die Tschechoslowakei haupt 
sächlich betroffen werden könnte, veröffentlicht nun 
mehr in keinen Mitteilungen die Meinungen keiner 
führenden Kreise über das deutsch-österreichische 
Zollabkommen. Es heißt darin: Die Folge der Zoll- 
l'ündnifse zwilchen Deutschland und Oesterreich wird 
sein, Laß wir fast unsere ammie Ausfuhr nach 
Oesterreich verlieren werden, da Oesterreich von 
Deutschland mit allem Nötigen versehen wird. Von 
unserer Textilausfuhr nach Oesterreich wird kaum 
etwas zu retten fein. Wir müssen mit dem Verlust 
eines Absatzes, von mindestens einer Milliarde rech 
nen. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus. von 
dem aus man allein die Dinge betrachten muß. ist 
daher zu erklären, datz es für die Tschechoslowakei 
das einzig-richtige wäre, danach zu trachten, in an 
gemessener Form den Anschluß an das im Werden 
befindliche Zallüünduis zu finden. Wenn wir je 
doch außerhalb der Zollunion bleiben, so verlieren 
wir eine Ausfuhr von mindestens zwei Milliarden 
Kronen und steigern sofort unsere Arbeitslosenzif- 
fer um etwa 70 000. Wenn wir nicht allein da 
stehen wollen, so bleibt nur der wirtschaftliche An 
schluß an Deutschland-Oesterreich, ohne den wir un 
weigerlich dem ständigen Rückgang unserer Wirt 
schaft und wachsender Verarmung entgegengehen. 
* . * 
Die noiwerrKjge Reform öer 
SiLölcrvrrtrage. 
Am Donnerstag fand in. Lütjenholm eine Ver 
sammlung der Siedler unter Leitung von Otto Han- 
scn-Mönkebüllselid stttt. Der Vorsitzende gab einen 
ausführlichen Bericht über die Lage der Siedler. 
Er teilte mit, daß die im Herbst 1930 fällig gewesene 
Zinsrate teilweise bis Anfang ds. Mts. und teil 
weise bis zum 1. Mai gestundet sei ,daß mit dieser 
Stundung aber keinem gedient sei, da keine Mittel 
vorhanden seien. Es käme hinzu, daß eine weitere 
Rate in kurzer Frist fällig werde, und außerdem 
auch die Zinszahlung für die Reichskrcdite näher 
rücke. Angesichts der Tatsache, daß die Verhältnisse 
sich seit dem Abschluß der Siedlungsverträge vor 
3 Jahren katastrophal verschlechtert hätten, erscheine 
eine Revision der Verträge unumgänglich notwen 
dig. Wenn man auch seitens der Kulturbehövde 
die für Dünger, Saatgut, Maschinen pp. aufgenom 
menen Schulden als Privatschulden bezeichne, so 
stehe fest, daß diese Schulden einzig und allein für 
den Betrieb gemacht seien. Dazu käme das viel 
zu hohe Gebäudekapital für die Wirtschaftsgebäude, 
die in keinem Verhältnis zur Fläche und Boden 
qualität stünden. Rickertsen-Bohle verwahrte sich 
entschieden gegen die Auffassung des Kulturamts, 
daß mit der Unterzeichnung der Verträge den Sied 
lern die Möglichkeit genommen sei, sich mit Hilfe 
landwirtschaftlicher Sachverständiger für eine Er 
leichterung der Lage einzusetzen. Man habe ^mehrere 
mit den Verhältnissen genau vertraute Sachver 
ständige einfach übergangen. Iensen-Wittbek Ulster- 
strich die Ausführungen und betonte dos grenze 
politische Moment bei der Siedlung Lütjenholm 
Der Geschäftsführer nahm Stellung zu den Ge 
bänden, die immer wieder als unpraktisch und man 
gelhaft kritisiert worden sind: Rach längerer Aus 
spräche wurde beschlossen, nach Zusammenstellung 
einwandfreien Materials erneut und dringlich sa 
wohl vom landw. Ausschuß als auch von der Orga 
nisation aus für die Belange der Siedler einzu 
treten. 
ft » 
* 
Achtet oaf Me RechtläiWes. 
Ist ein Steuerbescheid rechtskräftig geworden, 
hat also der Steuerpflichtige int, Fristen zur Et»- 
Kündig« ngen bei den Hamburger Werften 
Bei Blvhm und Botz und bei der Deutschen 
Werft sind dieser Tage neue Kündigungen bei 
kaufmännischen und technischen Angestellten durch 
geführt worden. Bei Blohm und Botz bezieht 
sich die Kündigung, von der auch die Werkmeister 
betroffen werden, auf die schlechte Lage; bei der 
Deutschen Werft handelt es sich um formale Kün 
digungen, die mit Tarifverhandlungen zusammen 
hängen. — Entlassungen von Werftarbeitern haben 
in der letzten Zeit besonders bei Blohm und Botz 
stattgefunden. 
: Wiede« in Dienst gestellte Schiffe. 
Die Hapaadampfer-.Osiris" Md Carl.Legiert^ 
die seit einiger Zeit ausgelegt waren, werden in 
einigen Tagen wieder in Fahrt gefetzt werden. 
Leicht erhöhte Großhandelspreise. 
Die vom Statistischen Reichsamt berechnete 
Indexziffer der Großhandelspreise stellte sich am 
1. April mit 113,6 um 0,2 Proz. hoher als in der 
Vorwoche. Von den Hauptgruppen ist die Jnder- 
zisser für Agrarstoffe um 1,5 Proz. auf 107,0 ge 
stiegen, während die Indexziffern für Kolonial 
waren und für industrielle Rohstoffe und Halo- 
waren um je 0,8 Proz. auf 97,6 und 105,5 zurück 
gegangen sind. Die Indexziffer für industrielle 
Fertigwaren hat weiter leicht (auf 188,1) nach 
gegeben. 
Die Schiedssprüche im Baugewerbe. 
In dem Lohnstreit im Baugewerbe sind von 
der Zentralschiedsstelle Berlin unter dem Vorsitz 
von Professor Dr. Sirahn-Dortmund am 27. März 
1081 40 Schiedssprüche gefällt worden, deren Er- 
klrättngsfristen am Sonnabend abgelaufen sind. 
Der Schiedsspruch für das Beriragsgebiet Ham 
burg ist von zwei Arbeitgeberverbänden abgelehnt 
und von zwei Arbeitgeberverbänden angenommen. 
Die Gewerkschaften haben abgelehnt. Die Schieds 
sprüche sind teils von den Arbeitgeberverbänden 
angenommen, teils abgelehnt worden. Die Ge 
werkschaften haben säst sämtliche Schiedssprüche 
abgelehnt, nur einige Schiedssprüche für kleine 
Tiesbanwcrke angenommen. 
Die Mittel für die Rußlanösgeichäste. 
Zu der amtlichen sowjetrussischen Meldung, dw 
Reichsregierung habe beschloßen. Zusatzkredite 
Höhe von 800 Millionen ^ der svwieirustOen 
Regierung zur Verfügung r« stellen, wird von zu 
ständiger Stelle folgendes mitgeteilt: Bon deut cher 
Seite habe sich hinsichtlich der Russenkredite nicht- 
geändert. Die Reichsregierung stehe nach wie vor 
auf dem Standpunkt, die fur das Ausländsgeschäft 
zur Verfügung gestellten Kredite genügten, um 
fürs Erste die Geschäfte mit der Sowjetunion rn 
Gang zu bringen. Die Summen von 300 Milli 
onen für die Rutzlandgeschaite seren von der Reiche- 
regierung niemals genannt worden. 
Das Reichsgericht über Zinseszins 
und Verzugsschaden. 
Nach Z 289 des Bürgerlichen Gesetzbuches sind 
von Zinsen keine Verzugszinsen zu entrichten. Auf 
Grund dieses Paragraphen verweigern viele Ge 
richte die Zuerkennung von Verzugszinsen 
Zinsklagen. In einem Urteil vom 15. 12. 
VIII 268/30 - gibt das Reichsgericht dem 8 - , 
«GB. eine weitherzigere Auslegung. ^ai 
zwingt der genannte Paragraph die © ® 
zur ausgiebige» Aufklärung und besonders sorg. 
sättigen Prüfung des Vorbringens und Verlan 
gens nach Zinseszinsen. Trotz em 
bot bleibt das Recht des Gläubigers am Ersatz des 
durch den Verzug entstandenen Schadens bestehen. 
Es empfiehlt sich daher, bei Zinsklagen ausdrück 
lich darzulegen, dost man die Zinseszink» als 
Berliner Buîîermarķî 
vom 4. April 1831. 
1. Klasse 1,31, 2. Klasse 1.23, abfallende 1,09 
MM. Tendenz: abwartend. Preise ab Erzeuger- 
station. Hinzu kommen Fracht, Umsatzsteuer und 
Vermittlungsgebühren. 
Berlin, 4. April. In den letzten Tagen hat 
fick noch so etwas wie ein Festgeschaft entwickelt 
und war die Nachfrage lebhaft. Die Notierungen 
blieben an allen Hauptplätzen unverändert. Die 
heutige amtliche Preisfestsetzung rm Verteyr zwi 
schen Erzeuger und Großhandel, Fracht und Ge 
binde zu Käufers Lasten, war für ein Pfund nr 
Mark für 1. Sorte 1,31, 2. Sorte 1.23, abfallende 
1,09. Die Verkaufspreise des Großhandels sind: 
Jnlanüsbutter 1. Qualität in 1 Ztr.-To. 1,40—1,54> 
2. Qualität 1,43—1.45, Auslaiàsàtter, danļsş 
1,55—1,60 Ķ je Pfund. KlMere Packungen ent. 
sprechender Aufschlag. 
ßterrafltft 
Das Geschäft war in den letzten Tagen vor 
öemlfteft etwas freundlicher, doch kann von einem 
lebhaften Festgeschäft nicht gesprochen werden. Ans 
Produktionsgebieten wird reichlich Ware an- 
-ixpoten, doch tonnten sich die Preise vor dem Fest 
allgemein noch behaupten, Nach den Feiertagen 
rechnet man mit einem weiteren Preisrückgang. 
In dieser Woche notierten hiesige frische Landeier 
im Engroshandel je Stück in Pfennig am Berln 
ner Markt 6)4—gK, am sächsischen Markt 6/4—9, 
int Oldenburger Markt 711—9, am schleufchen 
Markt 6-8. am süddeutschen Markt 6-8 und am 
westdeutschen Markt 7s1—© 
MrîîbMchîe. 
Kieler Ferkelmarkt vom 4. April. 
Es wurden gezķ pro Pfund Lebendgewicht 
0,40—0,48 MM, pro Stuck von 1--22 MM. I» 
einzelnen Fällen wurde u^er .cotrz bezahlt. 
' 4. April. Der Ferkelmarkt war 
mit 160 Tieren beschickt, die aber infolge flauen 
Wandels nicht alle verkauft wurden. Die Preise 
sind noch weiter gefallen und standen zwischen 
45 und 50 Pfennig. 
Berliner Wild- und Geslügelmarkt. 
Amtlicher Bericht der Markthallen-DirektioN 
«a,» 4. April. Angebot in Wild knapp, rn 
flllael reichlich. Geschäft lebhaft. Preise fast unver 
ändert. Im Engrosharrdel notierten rn Mark- 
Bon den Preisen sind in Abzug zu bringen- 
Fracht, Spesen und Provision. Hühner, hiesige- 
Suppen 1a 1,—1.05: do. 2a 0.85—0,6-', °o. innge, 
hiesige 1,05-1,10: Poulets, nngar. ja. 12o-l,40, 
Hähne, alte 0,50-0,70; Enten ka. Ģ-1M, do. 
2a. 0,90—1,00: Puten. Hähne, hiesige 1a. 1.0a—1.1 . 
do. 2a 0,90-1.00 ie Pfund. Tanben. hleuge, jun^ 
1a. 0.80—0,95: do. 2a. 0,60-0,,0. do. rial. 1-1,R 
je Stück. ‘ 
'jwnner Viehniartt vom 4. April. 
An.Ģer Bericht. Auftrieb: 1324 Rinder. 85i. 
Kälber 1604 Schafe. 5725 Schweine sowie 170 vo»' 
Ausland und 891 waren direkt zugetrieben. Eine 
ftu&et am 8. April 
n r, Bad Brainstedt. 4. Avril. Dem Ferkel- 
markt waren 105 Ferkel und Läuferschweine zuge- 
iiiürt Der Handel war mittelmäßig. Die Preist 
stellten sich wie folgt: 4-6 Wochen alte Tiere - 
gf« 18 Ķ 6-8 Wochen alte 13-18 Ķ. 8-12 
Wochen alte 18—23 MM. Stach Gewicht gehandelt 
kosteten die Ferkel 50—55 Pfg. und die Läufer- 
schweine 40—48 Psg. das Pfund. Beste Ware wurde 
über Notiz gehandelt. Fetschweine wurden mit 4- 
bis 45 P q. das Pfund Lebendgewicht gehandelt. 
Die Presse konnten sich gegenüber der Vorwoche 
behaupten. 
Hademarsckeu, 4. Anriss Ferkelmarkt. Dst 
Zufuhr zum heutigen t'Narkt betrug 73 Ferkel- 
Bezahlt wurden 0 50—0,65 MM für daS Pfuw - 
Für die beste Ware ivurbe auch über und für an 
fallende auch unter Notiz bezahlt. Der Handel 
war flau. Der Markt konnte nicht geräumt wer'^ 
den. — Schweineversand. In dieser Woche käme» 
220 Schweins zum Versand, bestimmt für mitte 13 
und süddeutsche Märkte. Bezahlt würben 40—4 
MM und für allerbeste Ware ausnahmsweiie w 
Mm für 100 Pfund Lebendgewicht. Das birr», 
tchuittliche Gewicht der Tiere betrug 220 Pfurw 
das Stück
	        
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